anzen Macht aus Stuhlweißenburg hervor, seine besten, , . 33
Paten voran. Er griff den rechten Flügel der Ungarn mit der größten Macht, das Centrum mit einer kleinern, den linken Flügel mit der lleinsten an, dabei entwickelte er seine ganze Streitmacht. Zwei Kompagnieen der Bersoder Nationalgarde waren dem Angriff zuerst ausgesetzt, und zogen sich bald zurück, indeß fammelte sich das ganze Bataillon, griff 94 Feind mit Bajonnetten im Sturm an, und zwang ihn zum Rückzug. Hierauf sam⸗ nelte Jellachich seine sürassiere und führte sie in Masse zu einer Attacke e. en Tie ungarische Infanterie; die ungarische Kavallerie stand nicht fern e e arten die Schlacht. Die ungarische Landwehr · Artillerie, die bäher im Thale postirt war eilte auf einen Hügel und schleu⸗ erte auf die feindlichen Kürassiiere ein so mörderisches Feuer, daß diese die Attacke nicht nur nicht ausführen konnten, sondern den ungarischen Husaren nicht einmal Zeitließen, mit ihnen zu kämpfen. Die kroatische Kavallerie war somit in Verwirrung gekommen und zog sich in aufgelöster Ordnung zurück. Die ungarischen Schaaren schlugen an solche Weise von 11 Uhr Vormittags bis 5 Uhr Nachmittags einen Angriff nach dem anderen mit der größten Tapferkeit zurück. Generalmajor Moga führte seine vom günstigsten Erfolge gekrönten Dis positionen mit Energie und Entschlossenheit und zugleich mit der größten Kälte aus. Um J uhr schwieg der Kanonendonner, und Jellachich zog sich mit seiner Armee zuilsck, nicht aber gegen das Centrum, sondern nach rechts. Die Führer ber ungarischen Truppen hielten darauf Rath, und befürchteten, der Feind lönne sie bei Chakvar, Bia und Bieske überflügeln und so Ofen von einer andern Seite angreifen; sie beschlossen daher sich nach Markonvasar zurück- zuziehen, um die Hauptstadt vor einem Handstreich zu bewahren, und weil hre Stellung dort ohnedies besser war. Der für die Ungarn erfolgreiche Tag wurde nur durch die Gefangennehmung Ivanka's getrübt.“
Bayern. München, 30. Sept. (A. Z.) Im Auftrage
r. Majestät des Königs erschien dieser Tage nachfolgender, das Versammlungsrecht der Soldaten betreffende Erlaß des Kriegs-Mi⸗ nisteriums:
Zur Beseitigung unrichtiger Begriffe vom Versammlungsrecht erscheint es nothwendig, die Truppen auf die Gränzen ihrer politischen Befugnisse aufmeiksam zu machen. Zur Zeit besteht noch kein Gesetz, welches über— haupt ein sreies Versammlungsrecht der bayperischen Staatsbürger feststellt. Die allerhöchste Verordnung vom 12. August 1848 enthält indessen vorbe— reitend die Zusicherung, daß den Vereinigungen zu erlaubten Zwecken kei⸗ nesweges entgegengetreten werde. Wind hieraus der Schluß gezogen, daß der baperische Milstair, welcher an Vereinigungen zu erlaubten Zwecken theilzunehmen wünscht, hieran so lange nicht werde gehindert werden, als die Theilnahme unbeschadet des Dienstes geschehen kann, so ist gleichzeitig das aus dem Zwecke des Militairstandes folgerecht sich ableitende beschrän⸗ kende Verhältniß nicht aus den Augen zu verlieren. Jeder Bayer hat verfassungsmäßig die Pflicht zum Kriegsdienste, und so wie er bei der Fahne steht, hat er die verfassungsmäßige Verbindlichkeit, den Militairgesetzen zu gehorchen, wie es der geleistete Fahneneid fordert. Dieser Gehorsam darf nach dem Wesen der Wehr -Anstalt keiner Verzögerung unterliegen, denn hier muß dem Befehl die rasche That folgen. Hieraus ergiebt sich von selbst, daß die persönliche Ausübung politischer Rechte mit dem Kriegsdienst unverträglich ist, und daß dem Heere kein Recht zustehe, zu berathen. Auch außerhalb des Waffendienstes hat der Militair die Verpflichtung, sich den militairischen Gesetzen und Vorschriften gemäß zu verhalten. Das Belrit⸗ teln der dienstlichen Angelegenheiten kann niemals gestattet werden, und hierauf zielende Versammlungen bleiben den Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten verboten. Wer dagegen handelt, verstößt gegen die solche Zuwi— derhandlungen verbietenden militairischen Strafgesetze, welche in dieser Zeit, wo das Band des Gehorsams allein die Stärke und Ehre des stehenden Heeres begründet und erhält, mit allem Nachdruck zu handhaben sind. Der gesetzliche Weg für Bitten und Beschwerden ist ohnehin durch die Dienst⸗ Vorschriften genau bezeichnet. Man versieht sich bei sämmtlichen Truppen zu deren regem Bewußtsein von den Standespflichten, daß sie bei keiner Versammlung sich betheiligen werden, deren Tendenz mit den der Wehr-An— stalt eigenthümlichen Anordnungen in irgend einem Widerspruch steht, und man giebt sich um so freudiger dem Vertrauen hin ze. München, 26. Sept. 1848.“
München, 2. Oft. (Münch. Ztg.) Se. Majestät der König ist nicht im Schlosse Nymphenburg, sondern in der hiesigen Residenz abgestiegen. Gestern nun, an einem herrlich-⸗milden Herbsttage, hatte das herkömmliche landwirthschaftliche Centralfest statt. Eine unab— sehbare Volksmenge bedeckte den Schauplatz, die an die Theresien⸗ wiese gränzenden Höhen. Um 2 Uhr Mittags kamen König Max und die Königin Marie, begleitet von Bürgerwehr zu Pferde, am Zelte angefahren. Auf ihrem Wege ertönte unaufhörlicher Jubel, und wer in der Mitte der Zuschauer sich befand, mußte sich gestehen, daß die laute Begrüßung eine aufrichtig-herzliche war. Der König dankte, ergriffen, wie man sah, fast immer aufrecht im Wagen ste— hend. Im Zelte hatten sich, außer den Notabilitäten der Haupt— stadt, auch die sämmtlichen Mitglieder des hiesigen diplomatsschen Corps eingefunden. Hierauf fand die landwirthschaftliche Preis— Vertheilung in gewohnter Weise statt. Mehrere der Preisfahnen waren von Farbe schwarz⸗roth- gold, und an allen hingen schwarz⸗ roth- goldene Bänder. Die Musik spielte das „Heil unserm König Heil!“ und Arndt's „Was ist des Deutschen Vaterland?“ Das Pferderennen schloß die Festlichkeit, und die eine geographische Meile betragende Rennbahn wurde von den besten Rennern in 11 Minuten umritten. Kurz nach 4 Uhr verließen Ihre Majestäten den Fest⸗ platz, wobei sich in den Donner der Kanonen wiederholtes mächtiges Lebehochrufen mischte.
Die Probefahrten auf der Eisenbahn von Bamberg nach Hof werden am 15. Oktober beginnen und die Eröffnung am 1. Novem— ber stattsinden.
Württemberg. Stuttgart, 1. Okt. (Schwäb. Merk.) Gestern empsing Se. Majestät der König eine Deputation der Ab— Jeor due en⸗ Kammer mit dem Präsidenten derselben, welcher die Ant— worts Adr se auf die Eröffnungsrede überreichte; dieselbe lautet:
„Ew. önigliche Majestät haben die Stände des Landes zu dem elften on,, Landtage zusammenberufen. — Getreu unserer Pflicht, zugleich gber 22 sersült von dem, Bewußtsein der Größe und Schwierigkeit unserer Aufgabe, sind wir, die Mitglieder der Kammer der Abgeordneten, dem Rufe gesolgt, an unserem Theile mit der Regierung Eurer Königlichen Majestüit das Wohl des Landes zu berathen. — Wir iwiedern mit reudigem Danke und treuer Ergebenheit das Vertrauen, womit Eure Königliche Maj stãt bei der Eröffnung unserer Thätigkeit uns durch Ihren Bꝛrausaghii, he ru haben, und schließen uns gern der Hoffnung an, daß aus ie e h gn, : Zusammenwirken der Regierung und der Stände solche Beschlüse h . gehen werden, welche den gerechten Forderungen und Wünschen des Renn entsprechen. — Die großen Ereignisse, welche seit den ersten k ses Jahres eingetreten sind, haben in unserm deutschen Vaterlande . Umschwung des öffentlichen Lebens hervorgerufen, der einzig in e, e. schichte dasteht. Nur zu lange zurückgedrängt, hat der deuische Volls ge s
mit der unwiderstehlichen Kraft einer Naturgewalt sich Ba
jetzt, nach sechsmonagtlichem Auf- und ö gat h an, 16 nationalen Selbstgefühls nicht nur nicht verlaufen, sondern wir sehen ihn noch täglich und stündlich im Steigen begriffen. Noch läßt sich nicht er—= messen, wohin er führen, was aus den reichen Bildungstrieben der Zeit sich entwickeln wird; in Einem Gefühle aber treffen alle Freunde des Vaterlan⸗ des zusammen, daß nur in der vollen und aufrichtigen Hingabe an jenen neu erwachten Geist, der das Leben der Völker durchdrungen hat, das Mit= tel gefunden werden kann, um aus dem wilden Kampfe der gährenden Ele— mente wieder zur Ruhe und Stetigkeit und durch sie in den dauernden Be⸗ sitz freier und sichernder Staatseinrichtungen zu gelangen. — Auch wir er—⸗ kennen in der deutschen konstituirenden ,, die gesetzliche Vertretung des deutschen Volkes, und betrachten es mit der Regierung Eurer Königl. Majestät als eine feststehende Pflicht aller deutschen Stämme und— Negierungen, ihre Beschlüsse unbedingt als Gesetz auch da anzuerkennen,
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men. Denn wir wissen, daß nur in dem festen Zusammenschließen der Bruderstämme und in der Krast des Ganzen die Freiheit und Wohlfahrt der einzelnen Theile gedeihen kann. — Möge es den fortgesetzten Bemühun— gen der Nationalversammlung und der von ihr eingesetzten Centralgewalt gelingen, das Wohl, die Freiheit und die Einheit unseres großen dentschen Vaterlandes bald und dauernd zu begründen! Die Verfassung unseres engeren Vaterlandes steht in wesentlichen Punkten nicht mehr in Ueberein— stimmung mit dem Geiste der Zeit; das demokratische Prinzip, wie es sich durch die Macht des öffentlichen Gedankens und die Gewalt der Thatsachen sestgestellt hat, fordert in der Art der Zusammensetzung der Volksvertretung, wie in der Siellung derselben zur Regierung, eine durchgreifende Umbildung. Es muß fortan der Grundsatz zur Geltung kommen, daß das Recht und die Macht der Regierung in dem vernünftigen Volkswillen ihre Quelle hat, und daß die öffentlichen Angelegenheiten nur nach dem von den geseßzlichen Organen des Volkes ausgesprochenen Gesammtwillen verwaltet werden dür⸗ sen. — Wir sind aber mit der Regierung Eurer Majestät darin einverstan= den, daß die Umgestaltung unserer Verfassungsverhälmisse nicht uns, son⸗= dern einer auf neue Grundlage gebauten Volksvertretung zutomme, und wir müßten auf sosortige Berufung einer solchen antragen, wenn die Be— schlüsse der National-Versammlung über die Grundrechte des deutschen Vol— kes, welche durch sich selbst einen Bestandtheil unserer neuen Verfassung bilden, schon zum Abschluß gekommen und verkündet wären. — Indessen hoffen wir, daß die Rationaf-Versammlung diese Arbeiten in wenigen Wochen vollendet haben wird, und erlauben uns deswegen, da wir jeden falls nur die Erledigung der dringendsten, namentlich materiellen Fragen als unsere Aufgabe betrachten können, an die Regierung Eurer Königl. Majestät die Bitte um möglichst beschleunigte Vorlage des angekündigten neuen Wahlgesetzes um so mehr zu richten, als von dem Augenblicke der Verkündigung der deutschen Grundrechte an so wesentliche Bestandtheile un— serer jetzigen Landesvertretung außer Wirkung gesetzt werden, daß auch wir, die Kammer der Abgeordneten, nicht im Stande wären, unsere gesetzgebe— rische Thätigkeit fortzusetzen. — Mit aufrichtiger Freude vernehmen wir, daß die Regierung Ew. Königl. Majestät die erforderlichen Vorbereitungen trifft, für eine den Zeitbedürfnissen entsprechende Regelung des Verhältnisses der Kirche zum Staat nach dem Grundsatze der Freiheit der Kirche, für nothwendige neue Einrichtungen in dem Schulwesen und für die einer we— sentlichen Umbildung dringend bedürftige Wehrverfassung. Denn wir hagen die lebendige Ueberzeugung in uns, daß die Erhebung unseres Volkes zur wahren Freiheit nur auf der Grundlage der Weckung eines männlichen Bürgersinnes und der Förderung seiner geistigen und sittlichen Bildung möglichssei. Vie Wiederherstellung der Preßfreiheit und die Erweiterung des Nechts der Vereine und öffentlichen Versammlungen begrüßen wir mit der Regie- rung Eurer Majestät vor dem gesammten deutschen Volke als Errungen— schaften der Zeit, deren hoher Weith für das gesammte Staats- und Volks— leben sich bei kräftiger Handhabung' sichernder Gesetze immer mehr bewäh— ren wird. — Der Vorlage des Budgets sehen wir mit gespannter Erwar— tung entgegen. Mit tiefer Betrübniß erfüllt uns die in Aussicht gestellte Erhöhung der Steuern, die bei der Steigerung so vieler Staats bedürfnisse und bei der Verminderung mancher Einnahmen und Erwerbsquellen eine zwar natürliche, aber bedenkliche Erscheinung ist, der nur durch umfassende Eisparnisse im Staatshaushalt begegnet werden kann. Der Ertrag aus Zoll, Grundgefällen und Forsten wird theils bleibend, theils für eine län⸗ gere Periode vermindert; es ist daher eine um so dringendere Pflicht, aufs schleunigste die nothwendigen Maßregeln zu ergreifen, um der täglich wach— senden Verarmung einen Tamm entgegen zu setzen und einem großen Theile unseres Volkes die Bedingung seiner menschlichen und bürgerlichen Existenz zu sichern. — Am schweisten leiden die Gewerbe; sie sind durch Arbeits losigkeit, durch vielfache Konkurrenz und eine mangelhafte Gesetzgebung an den Rand des Abgrunds geführt. Dauernde Hülfe können ihnen zwar nur die Wiederkehr des Vertrauens und die Maßregeln gewähren, welche sie von der National-Versammlung und der Centralgewalt in Bezug auf Schutz der Arbeit, auf Beseitigung der Verkehrshemmnisse im Innern und auf eine zeitgemäße, den gesammten deutschen Gewerbestand umfassende Gewerbe— ordnung in Bälde zu erwarten berechtigt sind; nicht sollte aber versäumt werden, was baldige Hülfe und Erleichterung gewähren kann. Hierher rech- nen wir die Hebung des Kredits und die Vermehrung der Circulationsmit— tel durch Hülfe einer Landesbank mit Notenausgabe und Zweiginstituten, und bitten deshalb dringend um baldige Einbringung eines betreffenden Gesetzentwurfes. Wir hoffen, daß hierdurch und durch die strengste Spar— samkeit in allen Zweigen des Staatshaushaltes, durch Aufhebung der jetzt schon entbehrlichen Staatsstellen, durch Beschränkung der zu hohen Besol— dungen und Pensionen, so wie durch eine gerechte Vertheilung der Lasten des Staates, — Maßregeln, die auch ohne vollständige Reorganisation der Staats-Verwaltung ergriffen werden können, — die drohende Steuererhöhung mindestens großentheils beseitigt werden kann, und daß Hossnung und Ver— trauen den gesunkenen Muth der Gewerbetreibenden aufs neue beleben. — Eure Königl. Majestät haben im Hinblick auf die außerordentlichen Lasten, welche dem Lande durch die Zeitverhältnisse aufgebürdet worden sind, fur das laufende Verwaltungsjahr aus eigenem Antrieb einen Theil Ihrer Civilliste der Staatskasse überlassen. Wir bringen Eurer Majestät hierfür den ehrfurchtsvollen Dank des Landes dar; aber wir würden der Pflicht der rüchaltlosen Offenheit, die wir der Regierung und dem Volke schuldig sind, nicht genügen, wenn wir es nicht zugleich aussprächen, daß das Land eine bleibende und wesentliche Verminderung sowohl der Civilliste, als der Apanagen und der übrigen hausgesetzlichen Leistungen, deren Last mit den Kräften des Landes nicht im Verhältniß steht, dringend erwartet. — Die Gesetzentwürfe uber vollständige Befreiung von Grund und Boden, Besei tigung der Bannrechte und dinglichen Gewerbsberechtigungen mit Ausschluß⸗ befugniß, des Jagdrechts auf fremdem Eigenthum, und, über Einführung vollständiger Gleichheit der Beitragspflicht zu Corporationslasten und Stagts— steuern, werden wir als Erfüllung längst gehegter Vollswünsche gewissenhaf— ter Prüfung unterstellen. -In dem Geschworenengerichte, über dessen Ein- führung uns ein weiterer Gesetzesentwurf zugesagt ist, erblicken auch wir ein Institut, welches das Volk als ein ihm anvertrautes Heiligthum ehren, und das zugleich in Verbindung mit dem Gesetz über Einschreitung der be— waffneten Macht gegen freche Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung eine neue Gewähr für die friedtiche und ungestörte Entwickelung unserer öf— fentlichen Zustände sein wird. — Wenn auch die voraussichtlich kurze Wirk samkeit des gegenwärtigen Landtages und die Wichtigkeit des Gegenstandes die Vorlage des vom Volke ersehnten Gesetzes über die Gemeinde-Verwaltung nicht zulaßt, so hätten wir doch gewünscht, daß einige wesentliche Aenderun— gen in der bisherigen Gemeinde-Verfassung, insbesondere in den bisherigen Bestimmungen üben Lebenslänglichkeit der Gemeindebeamten, schon auf die⸗ sem Landtage zur Verabschiedung gebracht würden. — Unser Polk hat, wir stimmen in diese Anerkennung von Seiten der Regierung Eurer Königl. Majestät freudig ein, mitten in der erschütternden Bewegung seiner großen Mehrzahl nach eine rühmliche Haltung gezeigt, um so rühmlicher, als das unglückselige System, unter welchem die naturgemäße Entwickelung des öf— fentlichen Lebens in Deuischland seit Jahrzehnten niedergehalten wurde, nicht geeignet war, den Sinn des Volkes für gesetzliche Freiheit zu fördein. — Wir danken es der Regierung Eurer Königl. Majestät, daß sie den ge— waltsamen Ruhestörungen, welche in einzelnen Theilen des Landes vers̃ucht worden sind, mit Kraft und Enischiedenheit entgegengetreten ist. Das Volk wird mit seinen Vertretern eben so entschieden auf Seiten der Negierung stehen, wo immer es gilt, die Achtung vor Gesetz und Recht, ohne welche die Freiheit nicht bestehen kann, gegen verbrecherische Angriffe auf die öf— fentliche Sicherheit und Ordnung aufrecht zu erhalten. — Groß ist die Noth des Volkes, große und gerechte Erwartungen sind angeregt und for— dern möglichst schleunige, möglichst unverkürzte Befriedigung. Weder die hastige Ungeduld der Einen, noch die zähe Verblendung Anderer, die vom alten System so viel wie möglich in die neue Zeit hinüber retten möchten, darf und wird unsere gesetzgeberische Thätigkeit beirren und uns von dem Einen großen Ziel ablenten, welches das Wohl, die Freiheit und die Ehre unseres Volkes ist. Ist auch diese große Aufgabe dem vereinzelten Streben eines deutschen Landes unerreichbaꝛ — von der Erhebung und Neugestal= ö gel ann Vaterlandes erwarten wir mit Zuversicht die Erreichung i, nr fn 6 das vercinigte Wirken der Regierung und der Stände unser engeres Vaterland, möge es auch für den Ausbau der
5 Freiheit und Einhest von esegneten Folgen sein!
n tiefster Ehrfurcht verh er. 6 Maiestã !
samst? Kam ner Tn lan arren wir Eurer Königl. Majestät treugehor⸗ er eordneten. Stuttgart, den 26. September 1848.“
Se. Königl. Majestät gab hieran n . „Meine Herren r , , ,
wo sie mit den Ansichten und Interessen der Einzelnen nicht zusammenstim-
einer 32jährigen Regierüng Meine Pflichten ireu nnd fest zu erfüllen, werde
zweiten Kammer! Gewohnt, während
Ich auch in den jetzigen Zeiten alle Opfer gern zu tragen wissen, die das wohlerwogene Interesse unseres Vaterlandes erhrischt und seine Wohlfahrt befördern kann. Mit Ihren ausgesprochenen Ansichten stimme Ich voll— kommen überein, daß unsere innere Gesetzgebung und unsere Verfassung anz in Einklang gebracht werden muß mit den Grundsäten, welche die National⸗-Versammlüng in Frankfurt aussprechen wird. Mögen diese Grund sätze stes auf das Recht, die wahren Interessen des gemeinschafflichen Va⸗ terlandes und auf Mäßigung gestützt sein! Diese Meine Gesinnungen bitte Ich Sie, der Stände⸗Versammlung mitzutheilen.“
Baden. Müllheim, 30. Sept. Die Karlsr. Ztg. ent⸗ hält nach der N. Freib. Ztg. Folgendes über das eiste Verhör Struve's: ;
Es ist 9 Uhr Morgens. Wir treten in den Nathhaussaal, wo der „Präsident der deutschen Republit“ vor der standrechtlichen Kommission er— scheinen soll. Der Saal ist in zwei ungleiche Theile getheit, in dessen einem zwei Tische mit Stühlen aufgestellt sind, an welchem Richter und Aktuar Platz nehmen werden. Am Eingang stehen drei Hessen Wache. Der an— dere Naum ist für die Zuhörer bestimnit, die sich noch nicht sehr zahlreich eingefunden haben. Die Anwesenden sind meistens Großh. hessische Sol— daten; zugleich gewahrt man einige badische Dragoner. Offiziere sind nur wenige da.
Kurz nach 9 Uhr treten die standrechtlichen Richter ein: die Hofgerichts⸗ Näthe von Bodmann, Lugo und Betzinger (Mitglieder des Hofgerichts des Oberrhein⸗-Kreises) und die Hauptleuie Diemar (vom 1. Großh. hessischen Regiment), Lichtenauer (Befehlshaber der in Müllheim stationirten badischen Artillerie Brigade) und Ruppert (vom badischen Leib⸗Infanterie⸗Regiment). Sie nehmen an dem einen, der Aktuar Hirsch am anderen Tische Platz.
Bald nachher wird Struve, begleitet von einer hessischen Wache, ein, geführt. Er ist in demselben Saale, in welchem er vor einigen Tagen selbst über Leben und Tod verfügt und wo die „provisorische Regierung“ dikta— torisch geherrscht hatte. Struve, bleichen Angesichts, vernachlässigten Aus—= sehens, weder arrogant noch servil, ani wenigsten aber imponirend, schreitet an den Tischen vorüber und bleibt an dem Ende des richterlichen Tisches stehen, wo ihm die Fesseln von einem der Sache, wie es scheint, nicht sehr kundigen Soldaten mühsam abgenommen werden. Sie fallen klirrend au den Boden und die Prozedur beginnt.
Die Zahl der Juhörer mehrt sich, unter ihnen bemerkt man auch den Reichs-Kommissär Grafen von Keller.
Ver Vorsitzende, Hefgerichts Rath von Bodmann, erllärt dem Ange— schuldigten in wenigen Worten, vor welchem Gerichtshof er sich befinde, und trägt dem Attuar auf, die betreffenden Gesetze zu verlesen, auf deren Grund das gegen ihn eingeleitete Verfahren beruhe. Der Attuar verliest das Gesetz vom 23. d. M., wodurch die Rheinthal-Aemter von Lörrach bis Achein in Kriegszustand erkläct werden, ferner das Gesetz vom 24sten, das Standrecht betreffend, endlich die Publication des Standrechts unterm 26. durch den kommandirenden General Hoffmann. Der Angeklagte hört der Verlesung stehend zu, die Blicke weder rechts, noch links kehrend.
Der Vohsitzende giebt dem Angeklagten nun auf, einige Angaben über sein Leben mitzutheilen. Dieser aniworket mit einer übensichtlichen biogra— phischen Stizze. Er erklärt darin gelegentlich, von je her republikanischen Grundsätzen zugethan gewesen zu sein, und ist am Schlusse der Erzählung über sein Leben im Begriff, diesen Gedanken weiter auszuführen, eingeste, hend, daß er jetzt noch Republikaner sei, und daß er — — In dem Augenblick bemerkt der Redner, daß Hauptmann Diemar (ein stattlicher Soldat, mit
—
eiserner Strenge in den Zügen) seinem Nachbar eiwas ins 8 hr sagt, und
hält mit der Rede ein, fährt aber fort, als Diemar ihn wieder an— schaut. Er schließt mit dem Gedanken, daß er in dem Bestehen von 38
— — — von 35 „Fürstenihümern“ in Deutschland — — ein Un— glück sehe. . . . .
Er hat geendet; der Vorsitzende ermahnt ihn, hier nichts zu sagen, was eine Schuld auf ihn werfen könnte, und hält ihm sofort die Anflage— punkte, wegen deren er hier stehe, vor: den starken bewaffneten Einfall zum Umsturz von Thron und Verfassung in Deutschland, Vornahme von Negie⸗ rungs- Handlungen, offenen Widerstand gegen die, gesetliche bewaffnete Macht, Kassenraub, Brandschatzung. Struve erklärt, die Thatsachen seien notorisch, er leugne sie nicht, das Leugnen widerspreche auch seinem Charakter, nur müsse er in Abrede stellen, mit einem zahlreichen Haufen und bewaffnet ins badische Gebiet eingefallen zu sein. Seine Begleitung sei beim Ein— dringen ins Land weder zahlreich noch bewaffnet gewesen. .
Der Vorsitzende fragt sodann, was er während seiner Flucht und wäh— rend seiner Transportirung zur Niederdrückung des Aufstandes gethan habe. Struve erwiedert, er sei seit seiner Gefangennehmung in Wehr durch fang— tisirte Bauern . . .. Beim Worte „fanalisirte“ glaubt der Angeschuldigte einige Unzusriedenheit in den Zügen seiner Militair-Richter, die er fortwah— rend spähend beobachtet, zu bemerken und erklärt, er wolle hier Nieman⸗ den beleidigen; aber wenn diejenigen, die ihn gefangen nahmen, auch nicht als fanatistrt zu bezeichnen wären, so seien sie doch „aufgeregt“ gewesen. Seit seiner Gefangennehmung also sei er so sehr von der Welt abgeschlos— ren gewesen, daß er weder Etwas zur Niederdrückung, noch zur Beforde— sung des Aufstandes habe thun tönnen. .
Der Angeklagte kringt nun sein Bedenken gegen dies Gerichts- Verfah— ren vor, dem er unterstellt werde, indem er sich darauf stützt, daß die Publica= tion des Standrechts am 26. d. M. erfolgt sei, und dieses dem Wortlaut der Publication zufolge nur auf die von jetzt an verübten, im Geseßze spe— ziell angeführten polinischen Verbrechen seine Anwendung finden sollte, wäh— rend er schen am 25sten, also den Tag vorher, und zwar um 11 Ugr Mor—= gens festgenommen worden sei. Da er nun von da an keines dieser Ver— brechen begangen habe, so scheine ihm, daß er dem Siandrecht nicht un— terstellt weiden könne. Der Vossitzende eillärt, hierüber werde der stand— rechtliche Gerichtshof entscheiden.
Dies sind die Laupimomente des Veihörs, welches kaum eine halbe Stunde gedauert haben mochte, worauf sich der Gerichtshof in das Berg- thungszimmer zurückzog. Struve sprach für seine Lage slies end und prä⸗ zis. Seine Stimme, sonst so gellend, wenn er von der Tribüne die Mas⸗ seu harranguirte, tlang nicht unangenehm. Etwas, was die Gemüther ergriffen hätte, lag in seinen Antworten nicht, noch weniger Eiwas, was den Eindruck hätte machen können, hier trete eine geistige Größe zu Tage; wohl aber bewährte er diejenige Fassung, die es ihm möglich machte, in Kürze klar dasjenige zu sagen, worauf es ankam.
Die Berathung der standrechtlichen Kommission dauerte ungemein lange. Der Angeklagte saß unterdessen in sichtlicher Apathie auf seinem Stühle, vor sich hinschauend, hier und da nur die Blicke sorgsam dortoin richtend, wo irgend ein Geräusch seine Aufmerksamteit in Anspruch genom- men hatte. Die Zuhörer-Menge, die, inzwischen den ganzen ihr angewiese⸗ nen Raum eingenommen hatte, verhielt sich würdig und ruhg. Hier und da hörte man wohl leise eine Verwünschung oder sonst ein Wort sichtlicher Enttüstung gegen den Angeklagten aus sprechen. .
Endlich — es war unterdessen auf 11 Uhr geworden — öffnete sich die Thüre, und der Gexichtshof trat wieder ein, um das Kefaßte Urtheil auszusprechen. Todtenstille im Saal. Struve erhebt sich. Der Forsiße nde spricht in kurzen Worten das Urtheil, dahin lautend, daß der , . digte nicht standrechilich zu behandeln, sondern vor die gewöhnlichen . richte zu verweisen sei. Tiefe Sensation im Saale, wie sehr man ö. auf dieses Urtheil gefaßt war, welches wohl ohne Zweifel seinen entschei⸗ denden Grund in dem auch von dem Beschuldigten angedeuteten formellen Gesichtspunkte hat, daß die Publication des Standrechts zu aer. eintrat, als daß Struve demselben ohne Form-Verletzung hätte unterworfen wer—
önnen. ; ,
3. 23 richterliche Kommission trat alsbald ab zur Protosollirung der Sitzung. Dem Angeklagten wurden die , , . , 6 er unter entsprechender Bedecknng in sein Gewahrsam zurückgebrach a,, . die Wirkung des Urtheils im Publikum läßt sich nur so viel noch sagen, daß sich der Unmuth über ein Mißverhältniß in den bezüglichen formellen Rechis⸗-Bestimmungen allgemein aussprach, welche es unmöglich machte, dem materiellen Recht ein Genüge zu geben; denn über die Strafe, welche Struve's Verbrechen verdient, herrscht nur ine Stimme, selbst un⸗ ter dem weitaus größten Theil seiner eigenen Anhänger.
Freiburg, 2. Okt. (Karlsr. Zeitung.) Als Struve gestern Abend hier angekommen war, sammelten sich vor den Haupt⸗ wache, wo er vorläufig gefangen gehalten wurde, sehr viele Menschen,
besonders Soldaten. Es herrschte unter der Menge ziemlich große
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Aufregung, und es sprach sich die größte Erbitterung gegen den Ge—⸗ fangenen aus. Doch gelang es, besonders durch Zureden von Of⸗ fizieren, das Militair von ungesetzlichen Handlungen abzuhalten. Struve wurde gestern Morgen um halb 5 Uhr mit seinen zu Wehr verhafteten Begleitern durch einen besonderen Bahnzug nach der Festung Rastatt abgeführt. Seine Frau blieb hier im städtischen Gefaängniß zurück.
Auf Requisition der Reichsregierung sendet das badische Mini⸗ sterium drei Richter nach Frankfurt zur Untersuchung des Attentats gegen die Reichs versammlung, welches mit anderen republikanischen Bewegungen in Deutschland im Zusammenhange steht.
Der Kommandant von Hüningen, General Cavaignac (Bruder des Rathspräsidenten), hat dem Befehlshaber der Truppen im Ober⸗ lande die Anzeige gemacht, daß die deütschen Flüchtlinge, welche sich, beiläufig 100 an der Zahl, bei Hüningen gesammelt hatten, auf An— ordnung der französischen Regierung entwaffnet worden seien, und daß diejenigen, welche sich nicht in ihre Heimat nach Deutschland begeben wollen, in das Jnnere von Frankeeich transportirt werden.
Das Bataillon des 4ten badischen Infanterie-Regiments, wel⸗ ches mehrere Tage hier im Quartier war, ist nach den Aemtern Kenzingen und Ettenheim abmarschirt. Der Haupt-⸗Agitator die⸗ ser Gegend, Advokat Stehlin in Ettenheim, hat die Flucht er⸗ griffen.
Gestern und heute ist eine Batterie württembergischer reiten— der Artillerie, G Kanonen und 2 Haubitzen, dann das 6te würt⸗ tembergische Infanterie -Regiment, über 2000 Mann stark, hier eingerückt.
Sch leswig⸗Holstein. Altona, 4. Okt. (Alt. M.) Heir Francke, der vorgestern hier durchgereist ist, um seinen Sitz im Par— lamente wie der einzunehmen, wird zugleich an Herrn von Madai's Stelle als Bevollmächtigter für Holstein bei der Centralgewalt fun— giren. Auch Herr Stedimann kehrte gestern mit dem Abendzuge aus dem Norden zurück. .
Heute langte mit dem Morgenzuge wieder ein Transport Kran— ker und Verwundeter, fast sämmklich Preußen, die bisher in Rends— burg gelegen hatten, hier an. Ein mit demselben Zuge eingetroffe— ner glaubwürdiger Bürger aus Hadersleben versicherte, daß die Pro— clamation, so wie die Erlasse der Immediat-Kommission auch bei Hadersleben nach Form und Inhalt und wegen der Mittel und Wege, die bei iher Verbreitung angewandt worden, keine günstige Aufnahme gesunden hätten.
Der preußische Legations-Rath von Philippsborn und ein Graf von Moltke (wahrscheinlich der dänische Gesandte in Paris) befanden sich gestern in Hamburg. .
Frankfurt. Frankfurt a. M., 3. Oktober. Die Stadt— kanzelei bringt im Auftrage des Senats folgendes Schreiben zur Kenntniß der hiesigen Einwohner: ns Kommando des Königlich württembergischen zweiten Reiter⸗ segiments an den hohen Senat der freien Stadt Frankfurt. Das unterzeichnete Kommando sieht sich veranlaßt, sowohl für die freund— liche Aufnahme als auch für die sehr gute Bewirthung der Offi— ziere und Mannschaft der Stadt den aufrichtigsten Dank hiermit aue— zusprechen. Frankfurt, den 39. September 1818. Regiments-Kom⸗ mando. (gez.) von Troyff.“
Hamburg. Hamburg, 4. Okt. (Börs. H.) Der elektro⸗ magnetische Telegraph hat heute seine Thätigkeit begonnen. Es wur— den heute Morgen die Namen der in See gegangenen Dampsschiffe kurch diesen Telegraphen zum erstenmale gemeldet und in der Bör— senhalle bekannt gemacht. Die Schnelligkeik und Sicherheit der Mit— theilung läßt nichts zu wünschen übrig. Auf demselben Wege wurde heute Nachmittag um 5 Uhr aus Curhaven gemeldet: „Die dänischen Kriegsschiffe sind so eben unter vollem Segel von hier in See ge— gangen.
Frankreich. National⸗Versammlung. Sitzung vom 2. Oktober. In der heutigen Sitzung wurde die Erörterung über den Gesetz-Entwurf für den landwirthschaftlichen Unterricht fortgesetzt und Art. 1 desselben uach einer ziemlich langen Debatte genehmigt. Der Präsident gab hierauf Herrn Buvignier für Fragen in Be— treff der italienischen Angelegenheiten das Wort. Derselbe sagt im Wesentlichen:
„Die öffentliche Meinung beschäftigt sich lebhaft mit dem Loose, wel ches die Diplomatie dem italienischen Volke vorbehält, dem wir unsere Unterstützung, unsere Mitwirkung zur Erringung seiner Unabhängigkeit ver sprochen haben. Die Verzögerung der Unterhandlungen beunruhigt um so mehr, weil man glaubt, daß Oesterreich nur hinhalte, um England und Frankreich Grundlagen auszudringen, wie sie ihm zusagen. Haben diese Grundlagen den Zweck, die Unabhängigkeit Italiens zu befestigen, und hat Oesterreich sich zu ihrer Genehmigung bereit erklärt, weshalb sagen unsere Diplomaten uns nichts von diefer Genehmigung? Die Regierung der französischen Republik kann die Verträge von 1815 nicht mehr zur Grund⸗ lage nehmen; deshalb wünsche ich, daß sie selbst sich über diese Frage aus- spreche. Sie ist verpflichtet, die gleich anfangs von dieser Versammlung bezüglich Italiens eingegangene Verpflichtung zum Vollzuge zu bringen. Ich frage nicht, wie es mit den Unterhandlungen steht, sondern ob es wahr ist, daß die Regierung, seit der Annahme von Frankreichs und Englands Vermittelung, anerkannt hat, daß Oesterreich frühere Rechte auf Italien be— sitze? Hat sie dies, so hat sie schwer gegen ihre Pflichten gefehlt, indem sie entehrende Verträge anerkannte, bei denen Frankreich nicht mitkontrahirende Partei war und in deren Hasse wir auferzogen wurden. Aufs entschiedenste protestire ich in diesem Falle gegen das Verfahren der Regierung und gegen dessen mögliche Folgen.“ General Cavaignac: „Damals, als wir Ihnen die Annahme der von Frankreich und England gemeinsam angebo⸗ tenen Vermittelung anzeigten, fanden Sie es natürlich, daß die Regierung nicht in nähere Einzelnheiten eingehen wollte. Die Regierung ist daher zu glauben geneigt, daß jetzt, wo die Unterhandlungen begonnen haben, die Versammlung nicht mehr von ihr fordern wird, als sie damals gethan. Wenn ich von Fordern rede, so halte ich blos den faktischen Gesichtspunkt, nicht aber den Gesichtspunkt des Rechtes der Versammlung im Auge; denn ich sagte schon früher wiederholt, daß wir der Versammlung zu Ge— bote stehen, wenn sie will, daß wir uns erklären sollen. Ich beschränke mich daher auf den Antrag an die Versammlung, daß sie über die Fragen Buvignier's zur Tagesordnung schreite. (Murren der äußersten Linken.) Man fragt uns, ob unsere Vermittelung die Anerkennung der Rechte Oesterreichs auf Italien zum Ausgangspunkte habe; ich habe darauf blos zu antworten, daß, wenn von Anerkennung dieser Rechte die Rede gewesen wäre, die Vermittelung durchaus unnütz gewesen sein würde. Eine weitere Antwort weiß ich Herrn Buvignier nicht zu geben.“ Herr Ledru Rollin tadelte, daß man unter einer republikanischen Regierung, unter der Herrschaft der Oeffent= lichkeit, schweigsamer und minder mittheilend über hochwichtige Unterhand- lungen sei, als unter der Monarchie. Ob es als republikanische Regie⸗ rung handeln und des Landes wahre Interessen begreifen heiße, wenn man selbst über Grundsatz-⸗Fragen und über die Grundlagen, auf welchen man un— terhandle, nichts sagen wolle? „Was wird“, führ der Reder fort, „die Folge sein, wenn das Eigebniß der Unterhandlungen dem Lande nicht zusagt? Der Sturz der vollziehenden Gewalt und die Desavouirung eines solchen Ergebnisses; also höchst traurige Folgen und äußerste Mittel. Wenn man demnach im Lande glaubt, daß die Unterhandlungen langsam, ungewiß gehen, wenn man befürchtet, daß die Grundlagen dem Wunsche und der Würde Frankreichs nicht entsprechen, so hat man Ursache, von der Gewalt Nechenschast zu begehren. (Murren der Rechten). Ich gehe jetzt auf die Fiage ein. Nach der Februar Revolution war die Propaganda durch die Ider nicht blos der Gedanke der provisorischen Regierung; auch Sie zollten Lamartine lauten Beifall, als er rief; Wir werden bewaffnei Diploömatie
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machen! und hinzusetzte, daß Frankreich den Voller zu Hülse eilen müsse, wenn ihre Unabhängigkeit angegriffen werde. Im Moniteur las man damals: „Wenn Italien sich erhebt, wenn. Deutschland seine Einheit b=
haupten will, so muß Frankreich ihnen zu Hufe zichen.“ Diese Pelitit wand von Ihnen genehmigt. Als die Regierung Ihnen mittheilte, daß Frankreich seine Vermittelung in Italien anbiete, beantwortete sie Ihre Frage, ob Frei= machung die Grundlage der Vermittelung sei, mit Ja. Nun aber er— klärt man der jetzigen Regierung, daß Rußland die Freimachung nicht wolle, daß Oesterreich einen eurspaischen Kongreß wolle, um die Frage auf Grund— lage der Verträge von 1815 zu entscheiden. Und im Angesichte so ernster Thatsachen sagt die Negierung Ihnen, daß sie nichts sagen könne. Ich frage Sie aber auf Ihr Gewissen, ob Sie glauben, daß es die Unterhand— lungen gefährden würde, wenn man uns sagte: Nein, die Unterhandlungen sind nicht auf Grundlage der Verträge von 1815 angeknüpft; nein, es wird Desterreich kein Punkt von Italien bleiben. Wit haben unter Italiens Freimachung eine vollständige verstanden; gestern vernahmen wir aber von Wien und Berlin her, daß man Italien nicht vollständig freimachen, son—= dern ihm sogenannie liberale Institutionen geben und es durch das Band der Suzerainetät wieder mit Desterreich verknüpfen will. Wir glauben, daß die Regierung, wenn sie Frankreich so vor den nordischen Mächten er—= niedrigt, gegen ihre Ehre verstoßen würde, und wir wollen hier wenigstens als Minirolät dagegen im Namen des Landes pretestiren.“ (Zustimmung der äußersten Linken.) Der Redner sprach dann sein Bedauern darüber aus, daß die gegenwärtige Regierung der französischen Republik in ihrer Politik in Bezug auf Deutschland dieselbe Schwäche zeige wie in der ita— sienischen Frage, daß sie nicht die Sache der Demoekrgtie, die dort mit der Bewegung nach Einheit identisch sei, unterstütze, daß sie selbst den deutschen Gesandten offiziell bei sich zu aktreditiren verweigert habe. Und als ob es mit dieser unüberlegten Maßregel nicht genug gewesen wäre, um Frankreich die deutschen Bevölkerungen zu entfremden, sei die Regierung auch noch in der schleswigschen Frage mit einer Protestation eingeschritten; unter dem Vorwand, einen Vertrag von 1749 aufrecht zu erhalten, der mit dem gegenwärtigen Streit gar nichis zu schaffen habe, wie er, mit dem Tert in der Hand, in einer halben Stunde zu beweisen sich anheischig mache, diene die französische Reglerung, gegen Deutschlands gerechte Empfindlich= keit, der Politit Rußlands und Englands: der Politik des ersteren, welches deshalb sein Augenmerk auf Dänemark gerichtet habe, um Frankreich näher zu kommen; des letzteren, welches in der Ostsee nach Häfen stiebe. So lasse man in Deutschland wie in Italien die erregten Hoffnungen im Stich, halte nicht das gegebene Wort. Sollte die Februgr-Revolution, gleich der Juli-Revolution, schon dahin gekommen sein, die Bewegung fallen zu las— sen, welche sie in die Nationen gebracht? Man möge es wohl bedenken, ein Schritt rückwärts in Frankreich sei eine gewaltsame Reaction im übri— gen Europa. Die Regierung solle es ihm nur glauben, sie brauche sich nicht klein zu machen, um Annahme zu finden, und das Wort Bonapar— te's sei wahrer als jemals: „Die Nepublik, ist wie die Sonne; der ist blind, der sie verneint.“ Er wolle den Krieg nicht um des Krieges willen, nicht spstematisch, aber wenn in Folge der Lässigkeit der Regierung doch das Verhängniß eines Krieges einträte, dann frage es sich nicht, ob Krieg geführt werden müsse, sondern unter welchen Bedingungen, zu welcher Zeit und in welcher Lage Frankreich ihn am besten führen könne, und ob es nicht besser wäre, Andere damit zu überziehen, als sich von ihnen damit überziehen zu lassen. Herr Creton äußerte, daß man sich an das Pralti— sche, an die Thatsachen halten müsse. Die europäischen Nationen seien überzeugt, daß Frankreich alle seine Streitkräfte zur Aufrechthaltung der Republik nöthig und in seinem Innern so viel thun habe, daß es an keinen auswärtigen Krieg denken könne. Des sei jedoch ein arger Irrthum Europa's. Frankreich besitze 2 Millionen Mann, und von diesen sei kein Zehntel der Re⸗ publißt feindlich; selbst diese kleine Zahl aber sei nur verirrt, und man dürfe hof⸗ fen, sie von ihrer Verirrung zurückzubringen. Frankreich besitze also seine volle Macht; daß Uebel sei nur, daß Europa diese Ueberzeugung nicht hege. Zum Schlusse hoffte der Redner, daß das Frankreich von 1818, was auch kommen möge, ohne Beirrung und ohne Furcht seinc Pflicht thun werde. Ca— valg nac: „Ich will Herrn Ledru-Rollin nur mit wenigen Worten entgeg— nen. Er scheint zu glauben, daß wit große Opfer hätten bringen müssen, um die Anerkennung der europäischen Regierungen zu erlangen. Nein, es hat für uns hingereicht, daß wir sagten, Frankreich wolle, wenn es an der Gränze eines Nachbarlandes erscheine, nur mit der betreffenden Regierung selbst zu thun haben. Er hat ferner gesagt, daß die fremden Mächte feind⸗ lich gegen Frankreich gesinnt seien. Frankreich hat keinesweges von den fremden Mächten Liebe zu fordern; es verhandelt mit ihnen nach Maßgabe seines Rechtes und seiner Würde.“ Herr Buvignier beantragte eine im Sinne seiner Fragen abgefaßte motivirte Tagesordnung, der Präsident aber schlug die reine und einfache Tagesordnung vor, und die Versammlung entschied, daß über die einfache Tagesordnung abgestimmt werden solle.
Dieselbe wurde mit 441 gegen 326 Stimmen angenommen. (Lebhafter
Eindruck, den besonders die starke Majorität hervorrief.) Auf eine Bemer—
kung eines Mitgliedes erläuterte Herr Bastide, daß die Regierung sich
fortwährend an die ihr früher auferlegten Verpflichtungen gebunden erachte.
Nach einigen Erörterungen über andere Gegenstände wurde die Sitzung
geschlossen.
Paris, 3. Okt. Die Kommission, welche beauftragt ist, den Gesetz⸗-Entwurf über die griechische Anleihe zu prüfen, versammelte sich gestern und entschied sich dafür, daß in Betracht der mißlichen Lage, in welcher die Finanzen Griechenlands sich befänden, Frankreich auch für dieses Jahr wieder die Zinsen der ven ihm in Gemeinschaft mit England und Rußland garantirten Summe zahlen solle.
Die Verfassunge-Kommission hat sich mit 19 gegen 4 Stimmen dahin entschiesden, bei der Erörterung über die Artikel, bezüglich der Wahl des Präsidenten der Republik, die Fassung des Entwurfs zu verthöidigen, nach welcher der Präsdent durch allgemeine Stimmge⸗ bung gewählt werden soll. Auch der Repräsentanten⸗Klub der Straße Poitiers, dem Mols beigetreten ist, hat sich mit Majorität dafür aus- gesprochen, daß dem Volke das Recht, den Präsidenten der Republik zu ernennen, nicht genommen werden solle. Die Presse will auch schon wissen, daß die Regierung, in Folge der starken Opposition gegen die Ernennung des Präsidenten durch die National-Versammlung, diesen ihren Lieblingsplan aufgegeben, dagegen aber beschlossen habe, als Amendement zu dem auf die Volkewahl des Präsidenten bezüg— lichen Artikel vorzuschlagen, daß diese Wahl erst nach Annahme der organischen Gesetze vor sich gehen solle, so daß bis dahin die voll— ziehende Gewalt in ihrer jetzigen Zusammensetzung am Ruder bleiben würde.
Das Seine⸗Departements-Conseil hat eine Anleihe von sechs Millionen Franken beschlossen, die zur Unterstützung der Hülfsbedürf⸗ tigen bis Ende April verwendet werden soll.
Der Klub „Vieux-Chene“ ist auf Antrag des Prokurators der Republik provisorisch geschlossen worden. Auch der Klub von St. Antoine wurde durch die Behörden geschlossen, und mehrere Redner sollen wegen Aufreizung zur Störung der öffentlichen Ordnung vor Gericht gestellt werden. .
p Die Presse kündigt die nahe Nückkehr der Fürstin Lieven nach aris an.
Großbritanien und Irland. London, 2. Okt. Ihre Majestät die Königin, welche Balmoral mit ihrem Gemahl und Gefolge am 28. September verließ und sich Tages darauf zu Aber⸗ deen einschiffen wollte, mußte wegen ungünstiger Witterung diesem Plane entsagen und sich für die Rückreise zu Lande entscheiden. Sie fuhr daher über Perth auf der Ei-senbahn nach Crewe, von wo sie gestern Vormittags im Buckingham-Palaste eintraf. Heute ist Ihre Majestät nach Osborne auf Wight abgereist, wo der Hof längere Zeit verweilen wird.
Nach Berichten aus Clonmel von vorgestern hatte nach Verle⸗ sung der Anklageafte gegen S. O'Brien der General-Prokurator seine Anklagerede Namens der Krone gehalten, worauf die Zeugen, unter denen sich der General M' Donald befand, vernommen wurden. — Aus Carlow wird gemeldet, daß zu Borris drei Eingeborene von Ulster, welche vor einigen Jahren nach Nordamerika ausgewandert,
jetzt aber zurückgekehrt waren, um in Irland zur Rebellion aufzu⸗ wiegeln, verhaftet wurden. Alle drei sind Militairs und haben im letzten mexifanischen Kriege gedient. Dreizehn junge Leute, die sich von ihnen hatten anwerben lassen, wurden ebenfalls festgenommen. Das amerikanische Post-Dampfschiff „Hibernia“ ist zu Liverpol angelangt. Seit den letzten Berichten war nichts Erhebliches vorge— fallen. Vie neuesten Nachrichten aus Europa hatten den Preis der Brodstoffe etwas herabgedrückt. Mit dem heutigen Tage schließen fast alle hiesigen Banquiers ihre Comptoirstunden um 4 Uhr.
Schweiz. Bern, 1. Okt. Aus dem heutigen Schweizer⸗ boten vernig ut man, daß Baselstadt bei Ausbruch des badischen Aufstandes die vier Nachbarlantone Bern, Baselland, Solothurn und Aargau zu eidgenössischem Aussehen gemahnt und daß der Vorort sich damit einverstanden erklärt hatte.
Bern, 2. Okt. (O. P. A. 3.) Der dbeutsche Reich- gesandte Raveaux ist wieder in Bern. So viel man hört, hat er die Instruction mitgebracht, nach eingegangenen Erkundigun⸗ gen Bericht über die Vorgänge an der Schwelzergränze unmittelbar vor Struve's Einfall in Baden zu erstatten und von den eidge⸗. nössischen Behörden hinreichende Garantieen zu verlangen, daß solche Freischaaren - Züge für die Zukunft unmöglich werden Je nachdem dieser Bericht ausfalle, werde die Centralgewalt Deutschlands ihre gutfindenden Maßregeln treffen. Wir hof⸗ fen im Interesse beider Länder, daß keine Repressalien gegen die Schweiz nöthig werden. Man scheint es hier einzusehen, daß seit der ersten republikanischen Schilderhebung in Baden von Seiten schweizerischer Behörden mannigfach gefehlt worden ist; besonders trifft Baselland der Vorwurf, dem Treiben Struve's auf dem Birsfeld eher Vorschub geleistet, als dasselbe gehindert zu haben. So viel scheint jedoch sicher, daß die Deuischen aus der Schweiz unbewaffnet nach Baden gezogen sind und dort erst mit Waffen sich versahen. Die Schweiz wird densenigen Flüchtlingen, welche an die⸗ sem zweiten und am ersten Zuge Theil genommen haben, das Aspl⸗ recht verweigern und sie aus dem Lande ausweisen müssen; die In⸗ ternirung der übrigen Flüchtlinge scheint dann eine zweite nothwen⸗ dige Maßregel zu sein. Mehrere Regierungen haben schon in die⸗ sem Sinne Beschlüsse gefaßt, und wir geben uns der Hoffnung hin, es werde sich die eingetretene Differenz friedlich lösen.
Basel, 2. Oft. Die Basel. Ztg. sagt: „Von Schaffhausen wird gemeldet: „„An die Aemter der badischen Gränze ist der Be⸗ fehl zu einer gänzlichen Real- und Personalsperre, selbst für Unter⸗ brechung der Eilwagen gegen die Schweiz ergangen, und derselbe tritt in Vollzus, so wie die Reichstruppen an der Gränze eintreffen.““ Auch die Regierung von Schaffhausen meldet Aehnliches in einem Kreisschreiben an alle Stände. Wir halten diese Angaben noch für voreilig. An unserer Gränze sind die Truppen schon seit einigen Tagen eingerückt und man sieht noch nichts von eigentlicher Absper⸗ rung. Von den in Hüningen sich aufhaltenden Freischärlern ist ge⸗ stern ein Theil nach Besantzon transportirt worden, die übrigen wer⸗ den wahrscheinlich heute oder morgen folgen, man sagt, Manche woll— ten sich auch nach ihrer Heimat zurückbegeben.“
Uri. Nach der N. Zuger Ztg. hätte General Radetzky der Regierung von Üri die Anzeige gemacht, daß die Sperre nur gegen den Kanton Tessin verhängt sei, daß daher Vieh 1c. aus Uri gar wohl passiren könne.
Markt ⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom 6. Oktober.
Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:
Weizen nach Qualität 6 — 64 Rthlr.
Roggen loco 28 — 30 Rthlr.
3 S2pfd. p. Okt. / Nov. 28 a 273 Rthlr. p. Frühfahr 37 Jithlr. Gerste, große, loco 28 — 30 Rthlr. 9 kleine 245 2 25 Rthlr.
Hafer loco nach Qualität 18 a 17 Rthlr. » pso. Frühjahr 18pfd. 18 a 17 Nthlr. p. Herbst 17 a 16 Rthlr.
Erbsen, Kochwaare 40 a 36 Rthlr.
» gutterwaare 34 a 32 Rthlr.
Rapps] 70 r
Rübfsen 12 Rthlr.
Sommer-Rübsen 66 Rthlr.
Leinsaat 48 Rthlr.
Rüböl loco 117 a 115 Rthlr. bez.
Olt. Nov. 115 a 117 Rthlr. bez. Nov. / Dez. 113 a 1195 Rthlr. bez. Dez. / Jan. 11, 115 a 115 Rthlr. verk. Jan. Febr. 115 a 115 Rthlr.
Febr.“ März 11, 115 a 113 Rthlr. März; April do.
Leinöl loco 107 Rthlr., Lieferung 10.
Mohnöl 18 Rthlr., Lieferung 18.
Hanföl 15 Rthlr., Lieferung 12.
Palmöl 14 Rthlr., Lieferung 13.
Südsee⸗Thran 10 Rthlr.
Spiritus loco 15 a 15 Rthlr. bez.
y Okt. u. Okt. Mov. 153 Rthlr. Br. Nov. / Dez. 15 Rthlr. p. Frühjahr 17 a 163 Rthlr. Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 5. Oktober.
Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 12 Sgr. 10 Pf., auch 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste 1 Rthir. 5 Sgr. 8 Pf., auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf.; Hafer 26 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf.
Zu Wasser: Weizen 2 Rthlr. 20 Sgr., auch 2 Rthlr. 15 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf, auch 1 Rthlr. 5 Sgr. große Gerste 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.; Hafer 23 Sgr. 9 Pf., auch 20 Sgr.; Erbsen 1 Rthlr. 15 Sgr.
Mittwoch den 4. Oktober.
Das Schock Stroh 6 Rthlr. 15 Sgr., auch 5 Rthlr. 20 Sgr. ;
der Centner Heu 25 Sgr., auch 15 Sgr. Kartoffel-⸗Preise.
Der Scheffel 15 Sgr., auch 10 Sgr.; metzenweis 1 Sgr., auch 9 Pf. J
pt Branntwein-⸗Preise.
Die Preise von ,, erer am
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Oktober 153 Y 1561 u. 155
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