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Hamburg. .
an, daß *. erste nnr. 224 229 * 6 weisen habe; aber zwei Dinge konn ᷣ 8 7 und das Schaffoet. Der 4— * 26 nun ein abschreckendes Gemälde von der Zerstõrung 23 ö 8 . signaten unter den Eigenthümern angerichtet. 2 . = n d Pypothelenbons zu erwarte, Die Urheber des on 6. seien übtigens in die größten statistischen Irrthümer bei ihren erechtnun⸗
verfallen. Sie behaupteten, das französische Grundeigenthum in it 13 Milliarden Hypothekenschulden behaftet. Dies sei ein ar⸗ . ert hun. Aus den Steuer-Negistern gehe nur eine Schulden⸗ 6j Jon Milliarden auf 72 Milliarden Grund werth hervor. Seit dem 24. Februar möge sich diese Schuldenlast vermehrt haben, allein so bedeutend sei dies sicher nicht geschehen. Der Redner belampft die Hypothe⸗ kenbons anderthalb Stunden lang als verderblich und will böchstens land- wirthschastliche Wechselbanken zugestehen. Das Beispiel von Schottland läßt er ebenfalls nicht gelten. Beaumont (Somme) spricht lange zu Gunsten des Vorschlages und berichtigt die Angabe des vorigen Redners über die Verfallzeit der Wechsel; diese betrage durchschnitt⸗ sich nicht mehr 145 Tage, sondern nur 25 Tage. (Von vielen Bän⸗ ken: Zum Schluß Souteyra protestirt gegen den Schluß; die National⸗Versammlung werde doch nicht ein so wichtiges Projekt er⸗ würgen. Goudch aur, Finanz Minister: In einer so wichtigen Frage Vürst die Stimme der Negierung allerdings nicht fehlen. Er sucht durch eine Menge von Zahlen zu beweisen. daß es um Frankreichs Finanzen keinesweges so schlimm stehe. Die Staate quellen sicherten den Staatshaushalt, selbst bei einem Minus von täglich 1 Million Franken, auf 17 Monate, bis zum 29. Februar 185, wenn 1850 ein Schaltjahr sei. (Gelächter. In einem für den Staatskredit so günstigen Zustande dürfe man keine 2 Milliarden Papier schaffen. Gondchaur spricht noch um 65 Uhr. Doch neigt sich die Sitzung
dem Schluß. Paris, 10. Okt. Der heutige Moniteur meldet: „Der Ma⸗
rine⸗ und Kolonial⸗Minister hat Depeschen bis zum 2. Juli von den französischen Niederlassungen in Oceanien erhalten. Tie Republik
Thiers erkennt
spruch zu fällen, bis zum 9. Oktober.
SõS
Offiziere, Soldaten, Seeleute und Beamten, so wie der eingeborenen
Häuptlinge und Bevölkerungen, proklamirt.“
In dem selben Blatt liest man wieder folgende Widerlegun⸗ gen: „Die Assem ble nationale bringt nach einem londoner Blatt die Erzählung von einer geheimnißvollen Zusammenkunft zwi⸗ schen zwei politischen Personen, welche durch den Schleier eines sehr durchsichtigen Inlognito's leicht zu erkennen sind (Cavaignac und Louis Bonaparte). Dieses Geschichtchen und seine Einzelheiten sind Fabeln don einem bis zum anderen Ende. Der Besuchende, auf welchen an⸗ gespielt wird, ist sogar niemals im Hotel der Rue de Varennes er⸗ schlenen, außer etwa um seine Karte dort abzugeben. Ferner: „Das Blatt, die Estafette, sagt in seiner Nummer vom 3ten, das De⸗ partement der Ariége sei von Straßenräubern überzogen, welche dort sengten und plünderten. Diese viel ach verbreitete Nachricht ist durch⸗ aus erlogen. Das Departement erfreut sich der vollkommensten Ruhe. Die Forstverheerungen haben gan; aufgehört.“
Großbritanien und Irland. London, 9. Ott. Lord Clarendon wird nach dem OSbser ver hier eintressen, sobald die Lage von Irland ihm gesrattet, sich auf kurze Zeit von Dublin zu entfer- nen. Lord John Russell ist vorgestern zu Edinburg angelangt.
Zu Clonmel wurde am hten der erste Akt des Staate Prozesses durch die Schuldig sprechung S. O' Brien's geschlossen. Nach⸗ dem Herr Fitzgerald für und der General-Sachwalter gegen den An⸗ geklagten gesprochen hatten, zog sich die Jury zurück und erklärte nach ihrem Wiedereintritte durch ihren Obmann den Angeklagten der fünf Anklagepunkte — der sechste war zurückgezogen worden — für schuldig, empfahl ihn aber zugleich der gnädigen Rücksichtnahme der Regierung, da die Jury einstimmig der Ansicht sei, daß aus vielen Gilnden sein Leben geschont werden solle. Hinsichtlich des sechsten Punktes wurde ker Ausspruch „Nichtschuldig“ eingetragen. Der Gefangene ward sodann unter starker Eskorte nach dem Gefängnisse zurückgibracht und der Gerichtehof vertagt sich, ohne einen Urtheils⸗ Vor dem Gerichtsgebäude waren kaum 60 Personen versammelt und nur wenige davon geleite⸗ ten den Wagen, worin S. O'Brien saß, bis zum Kerker. In den
Straßen herrschte tiefe Stille; Stadt und Umgegend sind ruhig.
Im hiesigen Hafen ist ein unzweifelhafter Cholerafall vorgekom · men. Der davon Betroffene war ein beim Landen fremden Schlacht⸗ viehs beschäftigter Mann der stark trank; vorgestern zeigten sich die ersten Anzeichen der Krankheit und heute früh starb er.
Aus Spithead erfährt man, aß Admiral Napier dort gestern früh mit seinem Geschwader angelangt ist. Sämmtliche Schiffe nehmen dort Lebensmittel und andere Vorräthe ein, um während des Winters nöthigenfalls in See bleiben zu können.
Die gane gen Erwartungen, welche man von dem Berichte über dys Quartal⸗ inkommen begt, haben zwar an der Börse einen guten Eindruck gemacht; sie konnten jedoch ein kleines Fallen der int nicht verbindern, da man dem Ergebnisse der Präsidentenwahl in Frankreich mit großer Besorgniß entgegensieht. Die Eisenbahn-Ac= tien sind abermals stark gewichen, weil sie massenweise auf den Markt gebracht werden.
Bis zum 12. Oktober Mittags waren an der asiatischen Cholera als erkrankt angemeldet 2035 Personen, Zugang von gestern bis heute Mittag 21. Zusammen 2056. Davon sind gestorben 1287, genesen 485, in ärztlicher Behandlung 284. Summa 2056.
Berlin, den 13. Oktober 1848.
Königliches Polizei-Präsidium.
zAönigliche Schauspiele.
Sonnabend, 14. Okt. Im Schauspielhause. 170ste Abonnements= Vorstellung. Am Vorabende des Geburtasestes Sr. Majestät des Königs: Rede, gesprochen von Herrn Hendrichs. Hierauf (neu einstudirtR: Prinz Friedrich von Homburg, Schauspiel in 5 Abth., von H. von Kleist. Anfang halb 7 Uhr.
Königsstädtisches Theater. Sonnabend, 14. Oft. Italienische Opern-Vorstellung.) Otello, i Mord di Venezia. (Othello, der Mohr von Venedig.) Oper in 3 Akten. Musik von Rossini. Nach dem ersten und zweiten Akt
2
der Oper Konzert. Anfang 6 Uhr.
ist vom 24. Juni auf Otaheiti unter einmüthiger Zustimmung der
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Krief. Geld.
250 FI. KN ura
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2. Brief. Ge 4. Gen. Si. Sebæla- Sch. 35 737 7335 Kur u. Nm. Ptahr. 3] Seeh. Prum. Ser. = 883 K. u. Nm. Schuldv. 3 du. Li. B. Sar. 40. 33 Berl. Stadi-Gbl. * P Westpr. Ffandhbr. 31 Grossh. Posen 40. 4 do. do. 3 Osipr. Pfaudbr. 3 Iomm. da.
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Stamm- Aclien. P AKapilal. Der Reinertrag wird nach ersoleter Beannim. jn der daz Lestirmmfen Rubrik ausgefsllt.
Pie mit 35 IC ber. Actien sind v.. Staat gar.
Tages - Coumrs.
Börsen- Zins- Rechnung. Rein-Ertrag. 1842.
Hrioritätis-Actien. Kapital.
Tages- Cours.
Zins sus.
Saämmiliche Prioritäts-Actien werden durch juhrliche Verlosung a 100 pCt. amortis.
er]. Anhalt Lit. A B. . 3. 50, 0060 do S. 000 006 go. Stettin - Starg.. 4, S2z4, 100 do. Potsd. Magd... 4, 60, 000
Magd. Ilalberstadt .. 1,700, 660 do. Leipziger ..... 2, 300, 0600
Halle- IThüringer 9, O60, 000
Cöln - Minden. . . . . . . 12.967, 500 do. Aachen . . ...... 4. 506, 000
Bonn -Cöln 1.051.200
Düsseld. Elberfeld .. 1.4090, 000
Steele - Vohwinkel. .. 1.3069, 000
Niederschl. Märkisch. 9, göo, 000
do. weighahn 1,560, 9000
Gber sch. Lit. 2,253, 100
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Cosel - Oderberg 1.209, 900
Breslau- Freiburg . .. 1. 7660, 9000
Krakau - OberschI. . . . 1.501, 000
Berg. Märk. .... 4, 060, 9060
Stargard - Posen 5, C00. 000 Brieg - Neisse... ..... 1, 100, 000 Q altlungs - Rogen. ͤ Berl. Anhalt. Lit. E 2.500, 000 Mag deb. Wittenb. . . . 4.509, 000 Aachen-Mastricht ... 2,756,000 Thür. Verbind. Bali 5, 60, *“
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Göin- Minden? . ...... 3. 674,500
Rhein. v. Staat gar.. 1.217, 090 do. 1. Priorität. .. . 2. 437, 260 do. Stamm- Prior. . 1, 259, 906)
Düsseldorf - Elberfeld. 1. 00, 000
Niederschl. Märkisch. 4, 175, 00)
do. 3. 506, 600
III. Serie. 2, 300, 060 zweighahn 252, 000
do. do. 248, 9000
Oberschlesische 1,276, 500
Cosel - Oderberg 250, 000
Steele - Vohwinkel. .. 325,000
Breslau - Freiburg.. 400,000
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Dresden- Görlitz .. Leipzig Dresden 4,500,000 Chemnitz - Risa 4, 0090, 009 Sächsisch-Bayeriseche 6, 0, j0) Kiel - Altona. .... Sp. 2, 66, 0)0 Anisterd. Rotterd. FI. 6, 5060, 900 Mecklenburger Thlr. 4, 300, 000
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von Preussischen Bank- Antheilen sl? S3. -=.
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br Sören ente meistens gewichen, obschon Fe Börse nfangs eine bessere Tendenz zeigte.
Fornehmlich scheinen
gegangenen Verkaufs Ordres das Sinken der Course veranlafst zu haben. Am Schlufs nicht besser.
Tücidwirkung der wiener Freignisse die aus den Provinzen ein-
Answärtige Börsen.
Wien, 10. Okt. Met. 5proz. 707—– 71. 24proz. 33. 373. Anl. 31: 125— 124, 39: 78 — 76. Nordbahn 10) —– 1401. Gloggn. g0 =- 92. Mail. 6. 7606. Livorno 63 62. Pesth 60 — 62. B. A. 960 — 930.
Wechsel: Amsterdam 162 G. Augsb. 110 G. Frankfurt 110 Gld. Hamburg 165 Gld. London 11.76 Gld. Paris 132 Gld. K. K. Gold 118.
Die Course blieben heute ziemlich fest, obwohl die Börse wegen dis noch immer sehr prekären Zustandes geschäftslos war. Jellachich hat sein Lager 13 Stunden von hier aufgeschlagen.
Frankfurt a. Dt., 11. Okt. Die Ereignisse, welche am hten ünd 7ten d. M. zu Wien stattfanden, wirkten an heutiger Börse sehr ungünstig anf den Stand der Fonds und Eisenbahn⸗Actien. Alle Gattungen derselben hielten sich mehr oder minder zu rückgän—⸗ gigen Preisen angeboten. Der Unszatz darin war jedoch von keinem
großen Belang.
Met. 706. J0. Bank Actien 1175 Br. Darmst Gh. gl. 6ht Br. do. 25 Il. 20 G. Baden 60 Fi. 45 Br. do. 3551. 25. 243. Kurhess. 2146. 243. Sardin. 25. 213. Zproz, Span Ser, 7. Poln. 36) Fi. X. 95. M2. To. Zi Fl. 2. 57. 66. Jöln . söß Br. Beybach 66. 663. Friedr. Wilh. NRꝛort! bahn 413. 41.
amb urg, 11. Okt. 34 proz. p. C. 773 77. R. 6 e gr! Dän. 66 3 gin 6 . 6 3 Hamb. Berlin. 63 Br. Altona⸗Kiel 87 Br., 865 G. Mecklenburg 345 Br., 34 G. 9
Fonds und Actien bei geringem Umsatz fest.
Paris, 10. Oft. Anfangs sehr flau, dann einige Besserung als sich das Gerücht verbreitet, daß Cavaignac in der Rue de Pol⸗ tiers gewesen und sich ihr nähern (E) wolle und die Hypotheken⸗ Bons verworsen zu werden scheinen. .
Zproz. 41. 30. 5proz. 68. 50. 56proz. Anleihe 68. 75. Bank 16550. Nordb. 360.
London, 9. Okt. Zproz. Cons. p. C. S5t, a. Z. S5. Ard. 115. Zproz. 233. Belg. 72. Int. 153. 4proz, er Div. 693. Port. Aproʒ. 24. Braf. 737. Dän. 667. Mex. 183, 4. Peru 32.
Engl. Fonds blieben unverändert. In fremden Fends war etwas mehr Geschaäft. t
Eisenbahn⸗Actien sehr gedrückt.
Amsterdam, 10. Okt. Böll. Fonds neigten sich anfangs zu einer Preisverbesserung, blieben jedech am Schluß wie gestern; in Int. war das Geschäft sehr lebhaft. Span. bei mattem Geschäft unverändert. Port. anfangs etwas flauer, später gefragter. Oest. neuerdings mehr angeboten.
Holl. Jutegr. 442, 4, 33. Zproz. neue 523, . 4proz. ostind. 694, 3. Span. Ard. 74. Gr. Piecen 7. Coupons 55, z. Port. neue 22, 4. 4proz. 22, 4, 244, 24. Russen 4proz. 77. Stiegl. 775. Oest. Met. 23proz. ,
Antwerzen, 9. Ott. Wenig Geschäst. Fproz. 78, 77. 41proz. 72, 7146. 2iIproz. 394. verlassen. Ard. , .
Madrid, 5. Okt. 10 Pap. (10 Pap. n. d. B.) Ferdinandsbank nichts.
Belg. Fonds fest. Span. Fonds
3proz. 194 baar (5 G. n. S. B.) 5proz. 3 3. —⸗ ploz Pass. 36 Pap. ( nur n. d. B.)
Markt ⸗Berichte. Berliner Getraitebericht vom 13. Oktober. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:
Weizen nach Qualität 61-66 Rthlr. nominell.
Roggen loco 29 — 31 Rthlr.
y p. Okt. /Nov. 283 à 28 Rthlr. „Nov. Mez. 295 a 29 Rtblr. nominell. „p. Frühjahr 82 pfd. 32 a 32 Rthlr. Br.
Gersle, große, loco 28 — 30 Rthlr.
„kleine 26 a 25 Rthlr.
Haser loco nach Qualität 17—18 Rthlr. „p. Frühjahr 48 pfd. 18 2 17 Rthlr. p. Herbst 17 a 1675 Rthlr;
Erbsen, Kochwaare 40 a 38 Rthlr. Jutterwaare 36 — 37 Rthlr.
Rüböl loco 117 Rthlr. Br. u. bez.
p. Oft. / Mov. 115 a 1153 Rthlr. Nov. ¶ Dez. dito.
Dez. Jan. dito.
Jan. Febr. 111 a 1143 Rthlr. Febr. ¶ März dito.
März / April dito.
April / Mai 1123. Nthlr. Br. u. bez.
Leinöl loco 10 Rthlr., Lieferung 93.
Sosiuüs loco ohne Faß 146 a 14 Rthlr. verk., mit Faß 143 nominell. ö p. Okt., Oft. Mov., Nov. / Dez. 146 Rthlr. verk. . p. Frühjahr 16 Rthlr. G., 165 bez.
Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 12. Oktober. Zu Lande: Weizen 3 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 11 Sar. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Piz große Gerste 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr. 5 Sgr. kleine Gerste J Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.; Hafer 25 Sgr., auch 21 Sgn z 11 Pf. 9 u Wasser: Weizen 2 Athlr. 18 Sgr. 9 Pf., auch? Rthlr 15 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Nthlr. 6 Sgr. 3 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr. 7 Sg. Hafer 33 Sgr. 9 Pf.; Erbsen (schlechte Sorte) 1 Rthlr. 15 Pf. . Mittwoch, den 11. Oktober. Das Schock Stroh 6 Rthlr., auch 5 Rihlr. 15 Sgr.; der Cent⸗ ner Heu 22 Sgr. 6 Pf., auch 15 Sgr. Kartoffel-⸗Preise. Der Scheffel 15 Sgr., auch 10 Sgr.; metzenweis 1 Sgr., auch
9 Pf. 4 Branntwein-Preise. Die Preise von Kartoffel-Spiritus waren am G. Ofiober 1818 155 n. 15 Rthlr. . .. 15 y frei ins Haus geliefert
1
3 ee guart 37 5 oder 10,800 3 nach Tralles.
12. n 15 Korn-Spiritus: ohne Geschäft⸗ Berlin, den 12. Oktober 1848. . Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
Mit der heutigen Nummer des Stagats⸗An zei⸗ gers werden Bogen 225 bis 227 der Verhandlungen jur Vereinbarung der Preuß. Verfassung ausgegeben.
Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober Hofbuchbrucerei.
Beilage
Beilage zum Preußischen Staats-Anzeiger.
3 nhalt. Deutschlan d. Schleswig ⸗Holstein. Kiel. Verhandlungen der Landes · Versammlung. Schleswig. b der deuischen Truppen. u s lan d. Oesterreich. Mailand. Vermischtes. Fraukreich. Paris, Die Presse über die Präsidentenwahl. — Neue Broschüre von Proudhon. Vermischtes. a Niederlande. Aus dem Haag. Annahme der Verfassungs · Revision in der zweiten Kammer. Belgien. Brü ssel, Fürst und Fürstin von Hohenlohe. — Arb eiten der länlicher Kanonengießerei. — Brau- und Brennereien. Schweiz. Vorort. Die Note der deutschen Centralgewalt. — Antwort auf ein Verlangen des deutschen Gesandten. talien. Lucca. Verhaftungen. anten. Madrid. Die neugeborene Prinzessin; Narlisten⸗Bewegung;
zermischtes. Eisenbahn⸗Verkehr. Markt⸗Berichte.
nichiamt licher Theil. Dent sch land.
Schleswig⸗Holstein. Kiel, 10. Oktober. (H. C.) Die gesteige Abend-Sitzung der Landes-Versammlung dauerte bis nach Mitternacht. Auf von Prangen's Antrag wurde mit großer Majo⸗ rität beschlossen, daß nach Beendigung der zahlreichen Abstimmungen noch über den ganzen Entwurf der Städteordnung abgestimmt wer⸗ den solle. Heute wurde von 9 bis 1 Uhr Sitzung gehalten. Am Schlusse beantragte Dr. Heiberg einen Tank an die Stadt Kiel. Das Amendemenk Matthiessen's, daß die Wahl der Magistrats⸗ Mitglieder, einschließlich des Bürgermeisters, völlig frei von der Bür⸗ gerschaft geschehen selle, ist mit 69 gegen 29 Stimmen bei nament⸗ sicher Abstimmung angensmmen. Der Antrag Samwer's, daß im Fälle der Meinungs-Verschiedenheit der Kollegien eine Bürger-Ver— sammlung zu entscheiden habe, ist mit 48 gegen 41 Stimmen ange—⸗ nommen. Ber ganze Entwurf ist mit 69 gegen 26 Stimmen angenom⸗ men. Abgrordneter Steindorff hat einen Antrag, betreffend die Erlassung eines Gesetzes über das gesammte Medizinalwesen, gestellt; Abgeordneter Jörgensen einen Antrag, betreffend eine Einrichtung des Tondernschen Schullehrer-Seminars, daß auch auf die dänische Kirchen- und Schulsprache Rücksicht genommen werde.
Schleswig, 5. Okt. (Börs. H.) Von den unter dem Bun⸗ desfeldherrn vereinigt gewesenen deutschen Truppen sind im Kriege gegen die Dänen 1) auf dem Kampfplatz gefallen: 8 Offiziere, 11 Ünteroffiziere, 9, Mann, zusammen 114. Unter diesen waren 6 Offiziere, 8 Unteroffiziere, 60, Mann, zusammen 74, Preußen; 2) ver= wundet überhaupt: 47 Offiziere, 53 Unteroffiziere, 626 Mann, zu⸗ sammen 726. — Unter diesen waren 27 Offiziere, 31 Unterossiziere, 387 Mann, zusammen 445, Preußen. Vermißt sind außerdem eirea 160 Mann.‘ In den Lazarethen in Schleswig, welche die bedeutend⸗ sten waren, haben nach und nach 6000 Kranke gelegen. Davon sind nur 66 gestorben, und zwar 54 an ihren Wunden (G von diesen wa⸗ ren Dänen.) An schwer Verwundeten sind in den schles wigschen La⸗ zarethen 73 behandelt worden welche durch Amputation einzelne Bliedmaßen gänzlich oder zum Theil verloren haben. Davon 41 aus dem Gefecht ö Schleswig, 32 aus den weiter nördlich vorgefallenen Gefechten.
Ausland.
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Oesterreich. Mailand, 3. It. (A. 3.) Heute fand eine ,, Allarmirung Mailands statt in der Gegend der Porta Tizinese, einer der verrufensten der Stadt. Gegen Abend wurde aus nicht bekannten Gründen die Verhaftung eines vormaligen. österreichi⸗ schen Beamten vorgenommen, Der damit beauftragte Offizier nahm nür vier Mann mit. Das Volk gewahrte nicht sobals, wie schwach die Bedeckung sei, als es sich sammelte und sich anschickte, den Ge⸗ fangenen zu befreien, Man fing an, mit Steinen auf die Soldaten zu werfen, welche sich nach Möglichkeit wehrten. In der Unordnung und bei dem Angriff der Pöbelmenge gelang es dem Artrestanten, in ein Haus zu entkommen. Herbeigeriltes Militair versprengte die tu⸗ multuüarische Masse und hielt in mehreren Häusern Nachsuchung, um pen Entkom menen zu finden. Mehrere Leute wurden abgeführt; ob iner davon der Rechte ist, wird sich zeigen. Das Steinwerfen dauerte längere Zeit. Ein Soldat erhielt eine bedeutende Verletzung, geschossen aber wurde von keiner Seite, Die nicht nnmittelbar be⸗ fheiligten Stadttheile blieben völlig ruhig. r
Das Tragen der Kleider aus Woll⸗ oder Seiden - Sammet, Veluto genannt (ein angebliches Landes- Produkt, in Wahnheit aber aus der Schweiz einge schmuggelt), hat auch schon zu Reibungen Ver⸗ anlassung gegeben. Die mit deutschen Manufaktur⸗Waaren handeln⸗ den Kaufleüte eifern besonders gegen jenen Veluto, weil der Absatz an Tüchern und dahin einschlagenden Artifeln völlig gelähmt ist.
Die Gerüchte von republikanischen Aufständen in Piemont haben sich bis jetzt nicht bestätigt, Da außer der hier erscheinenden Gaz⸗— zetta di Milano kein einziges Blatt aus Italien zugelassen wird, so haben die Verbreiter von Lärmgerüchten hier leichtes Spiel.
Radeßsy hat sich wiederholt bestimmt geweigert, das prächtige Belagerungsgeschütz der Pieniontesen, welches in Peschiera erbeutet worden ist, herauszugeben, weil in Betreff Venedigs der Waffenstill⸗ stands⸗Vertrag von den Piemontesen zuerst gebrochen worden sei— Der zum Tode verurtheilte Wirth des Gasthauses San Marco ist von Radetzly begnadigt worden.
Einige bayerische Offiziere sind hier angekommen, um den Schau⸗ plaß des letzten Krieges in Augenschein zu nehmin.
Frankreich. Paris, 9. Okt. Nicht blos in der Konferenz ⸗Versamml'ung, sondern namentlich Abends in den Repräsentanten⸗ Klubs wurde gestern lebhaft dislutirt über die Frage: ob die National Versammlung einen Beschluß, fassen solle, laut welchem die Präsidentenwahl unmittelbar nach Abstimmung bes 5ten Kapitels oder erst nach vollständiger Berathung der ganzen Verfassung auszuschreiben sei. Die Rue Taitbout oder der Berg soll geneigt sein, für das Erstere, nämlich für sofortige Wahl, zu entschei⸗ ben. Das Palais National und die Freunde der Regierung aber wollen angeblich darauf bringen, die Wahl des Präsidenten erst nach Abstimmung der organischen Gesetze geschehen zu lassen. Die Presse sagt: „Wir leugnen nicht, daß der Weg, den die National Versamm⸗ lung am Sonnabend eingeschlagen, nicht ohne Gefahr ist. Dufaure bat es anerkannt, und es wäre unsinnig, dies zu leugnen. Aber mit Hülfe aller rechtschaffenen Parteien, mit Unterstüßung der öffentlichen
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Sonnabend den 141. Oktober.
Meinung bietet eine starke und einsichtige Regierung mancher Gefahr die Stirn, überwindet sie manches Hint erniß. In diesen Elementen fand bisher die National-Versammlung ihre Haupt-Unterstützung nach außen und wid ste auch ferner inden, wenn sie auf der am Sonn⸗ abend eingeschlagenen Bann fortfährt.“ Der National bemerkt seinerseitée, er konne nicht begreife, daß man, statt in der Berathung ber wichtigen Tagesfragen seinen Antheil von Licht beizubringen, sich einem Systeme abscheulicher Verkleinerungssucht Überlasse und, statt des Balsams, neue Wunden aufreiße, neuen Zwiespalt säe. Der Constitutionnel erllärt dem General Cavaignac, doß er Unrecht gethan, den Belagerungs zustand zu verewigen; Frankreich liebe keine permanente, außerordentliche Regierung; nun müsse er dafür büßen. Die National⸗Versammlung, die ihn zum Diktator gemacht, gebe jetzt die Macht dem Volke wieder; Wie Tocqueville sehr sarfa⸗ stisch gesagt, könne es keine Demokratie ohne Volk geben. Die Re⸗ forme sagt: „So iömmt es, wenn man neutral bleiben will. Man sucht aller Welt zu gefallen und befriedigt Niemanden.“ Das Sidele dagegen giebt dem General Cavaignac den Rath, er solle noch moderirter werden, alle seine alten Freunde von sich entfernen und sich so wieder in die Gunst der National⸗ Versammlung sezen. Die Assemblsée nationale protestirt gegen jede temporaire Er- nennung' des Generals Cavaignge, zum Präsidenten und Marrast's zum Vice⸗-Präsidenten der Republik; jetzt und nicht in drei Jahren folle das Volk entscheiden.
Proudhon hat eine Broschüre: „Das Recht auf Arbeit und das Recht auf Eigenthum“ erscheinen lassen. Sie soll ihn beim Volke entschuldigen, daß er bei der Diskussion des diesfälligen Verfas⸗ sungs- Paragraphen in der National ⸗Versammlung stumm geblie⸗ ben. „JZurückgestoßen von aller Welt“, sagt er, „von der revolu⸗ tionairen Linken, wie von der konservativen Rechten, konnte ich nichts Besseres thun, als stillschweigen. Zweitens wollte ich auch diese Gelegenheit benutzen, um mit jener Berg⸗Po⸗ litit zu brechen, die sich republikanisch nennt und sich nicht einmal sozialistisch zu nennen wagt, ungeachtet sie die Republik durch den Sozialismus und nur durch den Sozialismus definirt. Der Berg glaubt sich revolutiongir, weil er nach seiner Art über Politik und Regierung schwatzt. Aber er ist es durchaus nicht. Ich kann den Schrecken und Haß nicht begreifen, den dieser kleine Theil der Ver— sammlung einflößt. Gambon, Pelletier, Deville, Brives, Bruys, Buvignier, Greppo, James de, Montty, Baune, Martin Bernard, was sind diese ehrenwerthen Bürger für eine Sorte von Revolutio⸗ nairs! Etwas hitzköpfig vielleicht, aber im Grunde die besten Leute von der Welt. Agricol Perdiguier, der tugendhafte Avignoner be— nannt, Considerant, der friedliche, Flocon, der feine Politiker, der ehrwülr dige Lamennais und mein guter Freund Pierre Leroux, der harmloseste aller Menschen. Ledru Rollin allein zeigt manchmal et⸗ was rebolutionaires Athemholen, und ich sinde, daß er mehr als ir⸗ gend sonst Einer ein wenig an Danton erinnert. Darum hoffe ich auch, 9 seine Rolle noch nicht geendet ist. Unglücklicherweise aber ist Ledru Rollin eben so träg wie Danton.“
Der Ausschuß, der über ein definitives Sitzungslokal für die Na⸗ tional⸗Versammlung berathschlagen sollte, hat sich dafür erklärt, den Palast der ehemaligen Deputirten⸗-Kammer dazu einzurichten und die erforderlichen Aenderungen an demselben vorzunehmen, damit er für gewöhnliche Sitzungen 7650 und für konstituirende Versammlungen I0 Mitglieder fassen könne.
Im Ausschuß über die Arbeit in den Gefängnissen ist mit 7 ge—⸗ gen 3 Stimmen der Antrag Wolowsli's angenommen worden, daß Erzeugnisse der Gefängniß-Arbeit niemals auf dem öffentlichen Marlt zum Verkauf gebracht, sondern enta eder vom Staate verbraucht oder für wohlthätige Anstalten verwendet werden sollten. ;
Der Herzog von Broglie ist zum Präsidenten des General-⸗-Con⸗ seils des Cure⸗-Departements gewählt worden.
Graf Cadogan, Lord Ashburton und Lord Canterbury sind in Paris eingetroffen.
Niederlande. Aus dem Haag, 8. Okt. Die zweite Kammer hat auch die noch übrigen Entwürfe zur Verfsassungs⸗Nevi⸗ sion (Nr. 8 bis 12) angenommen; nämlich: 8) Landes ⸗Vertheidigung; . Strom- und Hafensachen; 10 Unterricht und Armen⸗Verwaltung; 11) Umänderung des Grundgesetzes; 12) Ergänzungs-Artikel. Die Gesetz-Entwürfe werden nun der eisten Kammer vorgelegt.
Belgien. Brüssel, 10. Okt. Der Fürst und die Fürstin von Hohenlohe sind mit ihrer Familie und zahlreichem Gefolge hier angekommen und im Hotel de Russie abgestiegen. Sie beabsichtigen, einige Zeit in Belgien zu bleiben.
Die Königliche Kanonengießerei in Lüttich hatte am Schluß des vorigen Jahres 201 Siück Geschütze und 34,813 Geschosse veischie— denen Kalibers sür Bayern, Aegypten, die Vereinigten Staaten, die Schweiz, Württemberg, Holland, Spanien und die deutschen Bun⸗ desfestungen Um und Rastatt geliefert. Im gegenwärtigen Jahre, besonders seit der Februar - Revolution, hat sie noch mehr zu thun bekommen.
Es giebt in Belgien jetzt 2300 Brauereien, die im Durchschnitt jährlich ungefähr 200,000 metrische Centner Gerste verbrauchen, deren Trebern dem jährlichen Heu-Ertrag von 10,100 Hektaren Wiesen gleichkommen und zur Fütternng von 15,000 Kühen den Winter liber hinreichen. Destillationen zählt Belgien etwas über 1900, und der jährlich im Durchschnitt in denselben fabrizirte Branntwein be⸗ läuft sich auf 260, 000 Hektoliter. Der davon zurückbleibende Trank liefert den Haupttheil der Mast von 26,000 Rindern.
Schweiz. Vorort. (Eidg. 3tg.) Die Note der deut⸗ schen Central-⸗Gewalt, betreffend den Aufstand von Struve und Ge— nossen, lautet wie folgt: „Deutsche Reichsgesandtschaft in der Schweiz. Nach dem mißlungenen Versuch des von Hecker und Genoessen im Frühjahre in dem Großherzogthum Baden versuchten Aufstandes ha— ben die Flüchtlinge sich größtentheils auf schweizerisches Gebiet zu⸗ rückgezogen. Nie ist es den deutschen Regierungen, die damals im Staatenbunde vereinigt waren, beigefallen, ihre Auslieferung zu be⸗ gehren, oder eine Kündigung des Asylrechts anzusprechen, so lange die Flüchtlinge als friedliche Bewohner der Schweiz betrachtet wer⸗ den konnten, allein das waren sie nie, oder wohl nur in vorüberge— henden Tagen. Diese dicht an der Gränze wohnenden Flüchtlinge haben vielmehr ihre Umtriebe ununteibrochen fortgesetzt, sie haben Verbindungen mit den Bewohnern der süt westlichen deutschen Staa⸗ ten fortwährend unterhalten, sie haben dahin zahlreiche Druckschriften aufrührerischen Inhalts verbreitet, sie waren bemüht, die Disziplin der deutschen Truppen zu untergraben und haben einen Zustand der Auf⸗ regung in den gedachten Staaten hervorgerufen, der die Aufstellung eines zahlreichen Truppencorps nothwendig machte. Diese Umstände legten dem Bundestage, der bis zum Eintritt der provisorischen Cen- tral- Gewalt für die gemeinschaftlichen Angelegenheiten Deuischlands Sorge zu tragen verfassungsmäßig verbunden war, die Ver⸗ pflichtung auf, die Anordnung von Verhältnissen zu bewirken,
die geeignet waren, ernstliche Besorgnisse der Störung der Ruhe ein- zelner deutschen Staaten unter Gesährbung ihres Gebietes zu erwir= ken; er hat daher unter dieser Rücksicht unter dem 30. Juni 1848 eine Note an den Vorort gerichtet, und unter Darstellung seiner ge= rechten Beschwerden das dringende Ersuchen gestellt, daß die Entfer⸗ nung der bewaffneten Flüchtlinge aus den Gränz⸗ Kantonen, wo sie sich zu organistren und die Waffen zu üben begannen, veranlaßt werde. Der Nönigl. baperische Major von Liel war beauftragt, diese Note persönlich zu überbringen und die nöthigen Erläuterungen bei⸗ zufügen, da ihm die Veihälnisse aus persönsicher Anschauung wohl bekannt waren. Derselbe hat nun über den Erfolg seiner Mission unter dem 3. August 1848 an den Erzherzog Reichs verweser, der in⸗ mittelst die provisorische Regierungsgewalt für Deutschland übernom⸗ men hatte, berichtet, und seinem Berichte eine Verbalnote beigelegt, die der Präsident des Vororts an ihn gerichtet hat. In dieser Ver= balnote wird darauf hingewiesen, daß die von dem Bundestag erho⸗ benen Beschwerden, wie aus den Mittheilungen der Kantonal⸗Regie⸗ rungen sich ergebe, unbegründet seien, indem von einer Organisation von Freischaaren, von milltairischen Uebungen der Flüchtlinge, von Ver⸗ einigung derselben zum Zwecke der Aggression nicht die Rede sein könne, sondern vielmehr die Flüchtlinge sich im Gegentheil ruhig verhalten und einer besonderen Kontrolle von Seiten der Kantonalbehörden unterliegen, welche den festen Willen haben, einen Mißbrauch des Asylrechts, welcher mit den eigenen Interessen, wie mit der bis dahin von der Schweiz beobachteten Politik im Widerspruch stände, nicht zu dulden. Nach diesen und ähnlichen bestimmten Erklärungen und Zusich erungen kann es die Regierung des Reichsverwesers dem öffent⸗ lichen Umrtheile überlassen, inwiefern die neucsten Ereignisse es nicht vollständig rechtfertigen, wenn der Bundestag für die Rechte Deutsch⸗ lands und die Sicherung seines Gebietes entschieden aufgetreten ist, und ob die von den Kantonal-Regierungen gemachten egen in der Wahrheit begründet waren. Struve und jene Genossen, über deren Umtriebe und Anwesenheit längs der deutschen Gränze insbe⸗ sondere von dem Bundestage Beschwerde geführt wurde, sind vor einigen Tagen in das Gioßherzogthum Baden eingefallen. Naub und Brandschatzung bezeichneten den Weg, den sie zurücklegten, und ihre Proclamationen haben nur zu deutlich bewiesen, daß ein gewalt⸗ samer Umsturz der bestehenden Ordnung, um an deren Stelle, unter der Maske der Freiheit, den fürchterlichsten Terrorismus und die
schreckenerregendste Desportie einzuführen, das Ziel ihres verbreche⸗
rischen Unternehmens war. Ist auch durch die Tapferkeit der Neichs⸗
truppen und durch die Anhänglichkeit der Bürger an ihre Verfassung
und an die gesetzliche Ordnung der schändliche Plan dieser Freischaa⸗
ren vereitelt worden, so fordert doch dieser Vorgang die Regierung
des Reichsverwesers auf, jene Vorkehrungen zu agen; welche die
Ehre Deutschlands und seine Sicherheit in Anspruch nehmen. Die
Vorbereitungen zu diesem Zuge konnten der Aufmerksamkeit der Kan⸗ tonalregierungen unmöglich entgehen. Mußte dies der Fall sein, so hat die auffallendste Verletzung der völkerrechtlichen Verpflichtungen stattgefunden, eine Verletzung, für welche die Regierung des Reichs⸗= verwesers hiermit eine vollständige Genugthuung in Anspruch nimmt und begehrt, daß ihr diese in kärzester Frist werde. Die provisori⸗ sche Centralgewalt hat bereits ausgedrückt, welchen hohen Werth sie darauf lege, mit der schweizerischen Eidgenossenschast in den freund— schastlichsten Beziehungen zu bleiben, und wie sie ihrerseits stets in dieser Nichtung voranzugehen bedacht sein weide, aber sie erkennt auch, welche hohe Verpflichtungen sie für Deutschland hat, und sie wird dieselben stets zu erfüllen wissen. Sie entspricht diesen Ver⸗ pflichtungen, indem sie begehrt“ ꝛc. (Diese Be ehren sind bereits gestern mitgetheilt.) Die Note ist datirt: Bern, 4. Oktober, und un⸗ ferzeichnet von Franz Raveaux.
Per dentsche Gefandte, Herr Raveaur, verlangt von der berner Justiz und Polizeidirection im Betretungsfalle die Verhaftung und Auslieferung ker Mörder Lichnowsly's und Auerswald's. Der Justiz⸗ kircktor antivortete ihm, daß er nicht befugt sei, mit diplomatischen Vertretern auswärtiger Staaten direkt in Korrespondenz zu treten.
Italien. Lucga, 25. Sept. Heute Nacht sind hier einige Volksmänner in Verhaft genommen worden.
Epanien. Madrid, 3. Okt. In der España liest man Folgendes in Bezug auf die neugeborene Tochter des Herzogs von Montpensser: „In dem amtlichen Bericht über die Niederkunft der Infantin und die Taufe der Neugebornen werden unsere Leser be— merken, daß dieser Prinzessin nicht der Titel „„Hoheit““ beigelegt wird, wie Einige erwarteten. Vie Regierung handelte mit vieler Umsicht und Tal, indem sie der Königin dies anrieth. Dieser Eh⸗ rentitil, der nur als Gnade verliehen wird, würde heute wenigstens zum Gegenstande von Erörterungen geworden sein, wenn er dem Lord Palmerston nicht gar Veranlassung zur Erneuerung von Fragen gegeben hätte, zu deren Anregung ihm zu keiner Zeit das Recht zustand. Ohne der Königin die Befugniß abzusprechen, jenen Ehren⸗ titel der neugebornen Peinzessin beizulegen, wünschen wir doch, daß, wenn man daran gedacht hat, die Ausführung auf günstigere und heiterere Zeiten verschoben werden möge.“
Der Gencral Cordova hat den Cataloniern erklärt, daß die Rekrutenstellung für die Jahre 1846 und 1847 ihnen erlassen wäre, und füc die Zukunft keine Aushebung von Rekruten in ihrer Pro⸗— vinz stattfinden, sondern die Stellung von Soldaten den Einwohnern überlassen bleiben würde. Der berkühmte karlistische Häuptling Ca- letrus hat sich in Lerida den Behörden gestellt. Es ist zu wünschen, daß die 2060 Mann, welche er besehligte, gleichfalls die Waffen niederlegen. (Herald o.)
Die Nachrichten über Cabrera lauten widersprechend. Dem Clamor schreibt man aus Olot unter dem 26sten, er hätte sich nach Peipignan begeben, um eine Zusammenkunft mit dem Grafen von Monte⸗ molin zu baben, der dort eingetroffen wäre. Anderen Berichten zu= folge, wäre Cabrera am 24sten um 5 Uhr Morgens mit 250 Mann Jufanterie und 30 Reitern über den Ebro gegangen und nach dem Maestrazgo vorgerückt. Beide Angaben dürften sich als unbegründet ausweisen.
In der Nacht vom 28sten drangen plötzlich 20 berittene Kar- listen von der Bande, des Peco in Tiudad Real (Hauptstadt der Mancha) ein, bemächtigten sich der Kavallerie Kaserne und führten alle Pferde nebst Geschirr mit sich fort. Einige Soldaten schlossen sich chuen an. Am folgenden Tage ließ der Militair Befehls haher 24 Einwohner, die mit den Karlisten im Einverständniß sen ein sollen, verhaften. (Clam or. . 2 8 der Provinzen Toledo und Ciudad 224 ein permanentes Kriegsgericht zur Aburtheilung aller
i t. R a. ; x dne e. Ec l. Diectoe der Polizei, Herr Emiso, ist 32624
s enthoben worden. . ö ,, P. proz. 103 X. unverzinel. 30 P