M., 14. Oft. (. P. A. 3.) Die Nr. 4 des hält nachstebende
Verordnung, von 5, 250, 000 arine; vom 10. in Ausführung
rankfurt a. RNeichsgesetzblattes ent
. (3, 000000 Rthlr.) für Oktober 1848.
des Beschlusses der Reichs⸗ rduct wie folgt: 8. 1. Zum für die deutsche Marine soll Bundesmatrikel vorläufig eine funszigtausend Gulden Drei macht werden.
der Finanzen ist mi
betreffend .
Der Reichs verweser mlung vom 14. Jur der Begründung ei mittelst Uml Summe von
Juni d. J, vero nes Anfangs bestehenden lillionen Zweihundert verfügbar ge eichsministerium ordnung beaustragt. den 10. Oktober 1848. er Reichsverweser Erzherzog Jo Der Reichsminister der Finanzen Ferner folgende
des Reichs- Min vorläufig für die d Fl. 3, 000, 000 Th
t der Vollzie⸗
— — — 4
hung dieser Ver
——
2
—
von Beckerath.
Bekanntmachung Ministeriums der Finanzen, eutsche Marine verfügbar zu machenden
t
betreffend die Vertheilung der 5. 256, 000
aler) auf die einzelnen Staaten; vom 10. Oktober 18
dnung des Reichsverwesers vom heutigen deutschen Marine vorläufig verfügbar zu
= (3, 000 005 Thaler) ver⸗ Mai d. J.
Rihlr. pr. Ert. S
Die gemäß der Veror Gründung einer Summe von 5,250, 000 Fl. theilt sich auf die einzelnen Staaten nach der unterm 3. ergänzten Matrikel wie folgt:
Desterreich ...... ...
Königreich Sachsen 4) Bayern ....
Württemberg
Großherzogthum Hessen. Holstein und Lauenburg. Luxemburg und Limburg Braunschweig
Mecklenburg ⸗ Schwerin.
1M)
— —
Sach sen⸗ Weimar Sachsen⸗Koburg⸗Gotha⸗. Sachsen⸗Meiningen⸗H. .. Sachsen⸗Altenburg Mecklenburg⸗Strelitz. .. Oldenburg ...... .. Anhalt Deßau ) Anhalt-Bernburg Anhalt⸗Cöthen 24) Schwarzb. Sondersh. .. 5) Schwarzb. Rudolstadt . 26) Hohenz. Hechingen Liechtenstein Hohenz.-Sigmaringen. . Walded ..... ö Ruß J. RB. . .. Neuß j. T.. Schaumburg Lippe
— — —
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Hessen⸗Homburg. ....
8 — C G =
Frankfurt, den 19. Oktober 1848. Das Reichs⸗Ministerinm der Finanzen. von Beckerath. Behaghel.
Berlin, 15. Okt. waren heute Morgen um 9 Uhr und mit den Prinzen des Königlichen Hauses au getroffen und begaben sich, nachdem Allerhöchstdie⸗ Ihres hentigen Geburtstages dem Gottesdienst in atten, nach dem im Thiergarten or der Domkirche
Se. Masestät der König mit Ihrer Majestät der Königin . der Eisenbahn von Potsdam hier ein selben zur Feier der hiesigen Domkirche beigewohnt h belegenen Schlosse Bellevue.
Auf dem Bahnhofe, v und in den
ind in Straßen, durch welche Se. Majestät fuhren, wurden Sie vielfach von dem jubelnden Zuruf des versammelten Volkes be⸗ Vor dem Schlosse Bellevue war eine Compagnie Infanterie Es hatten sich daselbst eine durch Be⸗ ational-Versammlung abgeordnete Deputation, aus dem Präsidenten Grabow, den Jonas, Waldeck und von Unruh und Mitgliedern der National= Versammlung, Nagistratẽ und der Stadtvererdneten von Berlin Bürgerwehr eingefunden; ferner waren zugegen die Mitglieder des Staats- Ministeriums, die Generalität, Deputationen der Afademie der W ssenschaften und der hiesigen Universitit, und die Präsidenten und Vorsteher der anderen Königlichen Behörden. König empfingen zuerst die Glückwünsche der Deputation der National⸗ Versammlung und des Staals-Ministeriums. bow hielt hierbei folgende Rede:
als Ehrenwache aufgestellt. schluß der N vier Vice - Präsidenten Phillips, 25 durch das Loos gewählten eben so Deputationen des und der hiesigen
Se. Majestät der Der Präsident Gra⸗
Die versammelten Vertreter Ihres freien und treuen Volkes von demselben auf Aller höchstihren 29 , n um mit Ew. Ma—⸗ jestät das große Verfassungswerk Preußens zu begründen, haben uns an dem bentigen bedeutungevollen Tage, der dem Lande seinen Kö- nig gab, beauftragt, Em; Mais stät zum erstenmale ihre ehrfurchts= vollen Glückwünsche zu Allerhöchstihrem Geburtetage darzubringen.
Durchdrungen von dem Ernste der Gegenwart und im freudi— gen Hinblick auf die große Zukunft unseres theueren Vaterlandes sprechen wir im Namen derer, welche uns entsendet haben, mit deni
wahren Sinne, mit der ehrfurchtsvollsten Hingebung von
welche Treue gegen ihren König und Treue gegen das Volk nimmer zu trennen wissen, den innigsten Wunsch aus daß Ew a thatkräftiger Rüstigkeit der heutige Tag zum Heil des
Segen Ihres Volkes noch vieie Jahre wiederkehre
und daß Allerhöchstdieselben Sich noch lange mit Ihrem Khniglichen e der neuen öge es Ew. Maj das Leben tre daß sie die Bande, Fürsten zwischen Ew. sester und fester knüpfe
Hierauf erwiederte Se. liche dankende Worte, und
offenen und Männern,
Majestät i Vaterlandes, zum
eit erfreuen!
estät vergönnt sein, die Institutionen voll= ten und gedeihen zu sehen, von denen wir welche die ruhmvollen Thaten Hohen- Majestät und dem Volfe geknüpft n werden.“ — Majestät in improvisirter Rede freund- indem Sie dabei auf die Größe und
gewiß sind,
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Schwierigkeit der gemeinschaftlichen Aufgabe der Regierung und der National- Versammiung, deren Lösung nur durch inniges Zusammen⸗ wirken Beider möglich sein winde, hinwiesen, drücten Allerhöchstdie⸗ selben die größte Bereilwilligkeit aus, Ihrerseits in diesem Sinne das begonnene Werk zu fördern und unter Gottes Beistand zur Voll⸗ K führen.
Masestät unterhielten Sich hierauf mit allen einzelnen Ab⸗ geordneten und geruhten demnächst die Glückwünsche der versammel⸗ len Behörden entgegenzunehmen. Die Deputationen des Magistrats und der Stadtverordneten überreichten Ihm Adressen der städtischen Behörden. Der Commandeur der Bürgerwehr, der Secretair der Akademie der Wissenschaften und der Prorektor der Universität brach— ten ihre Huldigung in besonderen Anreden dar. Auf jede derselben gaben Se. Masestät ein huldreiche Erwiederung und waren sichtlich erfreut über die herzliche Theilnahme, welche Ihnen von allen Seiten kundgegeben wurde. Ihre Majestät die Königin haben Sich gleichfalls mit den Abgeordneten der National-Versammlung und mit den üibri⸗ gen Anwesenden mit gewohnter Huld und Freundlichkeit unterhalten.
Berlin, 16. Ott. Die heute ausgegebene Nr. 46 der Gesttz⸗ sammlung enthält das Patent über die Publication des Reichsgesetzes, betreffend das Verfahren im Falle gerichtlicher Anklagen gegen Mit— glieder der verfassunggebenden Reichs ⸗Versammlung.
„Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preußen ꝛc. 2ꝛc. thun kund und fügen hiermit zu wissen: Nachdem der Reichsverweser in Ausführung des Beschlusses der deutschen National- Versammlung vom 29. September 1818 unterm 30. September 1818 nachfolgendes Gesetz verkündet hat:
; Artikel 1.
Ein Abgeordneter zur verfassunggebenden Reiche⸗-Versammlung darf vom Augenblick der auf ihn gefallenen Wahl an, — ein Stell⸗ vertreter von dem Augenblick an, wo das Mandat seines Vorgängers erlischt, — während der Dauer der Sitzungen ohne Zustimmüng der Reichsversammlung weder verhaftet noch in strafrechtliche Untersuchung gezogen werden, mit alleiniger Ausnahme der Ergreifung auf fri⸗— scher That. —
; Artikel 2.
Jun diesem letzteren Falle ist der Reichs-Versammlung von der getroffenen Maßregel sosort Kenntaiß zu geben, und es steht ihr zu, die Aufhebung der Haft oder Untersuchung bis zum Schluß der Sitzun⸗ gen zu verfügen.
Artikel 3.
Dieselbe Befugniß steht der Reichs-Versammlung in Betreff einer Verhaftung oder Untersuchung zu welche über einen Abgeordneten zur Zeit seiner Wahl bereits verhängt gewesen ist.
. Artikel 4.
Agein Abgeordneter darf zu irgend einer Zeit wegen seiner Ab⸗ stimmungen in der Reichs⸗Versammlung, oder wegen der bei Aue— übung seincs Berufes gethanen Aeußerungen gerichtlich verfolgt oder sonst außerhalb der Versammlung zur Verantwortung gezogen werden.
Artitt! 5.
Vorstehende Bestimmungen treten in Kraft mit dem Tage ihrer Verkündigung im Reich s-Gesetzblatte. so bringen Wir dieses Gesetz hierdurch, zur öffentlichen Kenntniß.
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Jnsiegel.
Gegeben Bellevue, den 14. Oktober 1813.
(L. 5. Friedrich Wilhelm.
von Pfuel. Eichmann. von Bonin. Kisker. Graf von Dönhoff.
Für den Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten. von Ladenberg.“
Berlin, 16. Okt. Aus dem Ministerium der geistlichen 2c. An⸗ gelegenheiten geht uns folgende Mittheilung zu.
In der letzten Zeit hat sich in allen Theilen des Landes sowohl auf amtlichem Wege als durch die Presse vielfach und dringend der Wunsch kundgegeben, daß die Verwaltung der evangelischen Kir⸗ chen-Angelegetzheiten einer von dem Ministerium getrennten, aus weltlichen und geistlichen Mitgliedern zusammengesetzten, Behörde übertragen werden möge. Dieser Wunsch, als dessen Motiv die veränderte Stellung des Ministers der geistlichen Angelegenheiten angeführt wird, hat erneune Veranlassung dargeboten, diejenigen Mäaßregeln in das Auge zu sassen, welche in Folge der bevor— stehenden Veränderung der Beziehungen zwischen den Religionsge— sellschaften und dem Stacte für die evangelische Kirche ersorder⸗ lich sein werden. Hierbei ergab sich zunächst, daß es nicht möglich sei, die Eniwickelung einer selbstsländigen Verfassung so schnell, als es vielseitig gefordert worden ist, zum Abschlusse zu bringen, theils weil es zuvörderst noch der gesetzlichen Feststellung der Trennung der Kirche von dem Staate bedarf, theils weil jene Entwickelung von einer Reihe sehr schwieriger Vorfragen abhängt, deren Lösung zu übereilen die gerechte Rücksicht auf die Zukunft der Kirche verbietet. Auf der anderen Seite konnte jedoch eben so wenig verkannt werden, daß die Kirche, deren Veifassung sich biöher so eng an den Staat angelehnt hat, der Gefahr des Zerfallens ausgescetzt sein werde, wenn die Auflösung ihres bisherigen Verhältnisses unvorbereitet erfolgen sollte. Es wurde also die Ueberzeugung gewonnch, daß es nothwendig sei, einen Mittelpunkt zu schaffen, von welchem die kirchliche Verwaltun mit Hülfe der bestehenden Behörden so lange gesührt werden könne, bis sich die Käme selbst über ihre Vensassung vereinigt haben weide. Diese Aufgabe setzt vor Allem hinreichende Kenntniß der besehenden Zustände und Erfahrung vorgus, welche eine neugebildete Behörde nicht in dem gewünschten Maße in sich vereinigen kann. Dagegen wurde erkannt, daß den verschiedenen hier obwaltenden Richsichten ge⸗ nügt sein werde, wenn die dem Minister zustehenden Attribute der in⸗ neren Kirchenverwaltung auf die evangelische Abtheilung des Ministe⸗ riums, und zwar zur Vermeidung der Kollisionen, welche sich in der Person des Chefs ergeben könnten, unter dem Vorsitz. des Direltors derselben zu selbsiständiger kollegialischer Ausübung übertragen wür⸗ den. In diesem Sinne ist von dem gegenwärtigen Ministerverwe⸗ ser an Se. Majeslät den König Vortrag erstattet, und es ist da bei zugleich beantragt worden, es möge der gedachten Behörde aus⸗ drücktich zur Pflicht gemacht werden, unverzüglich die Einlei— tung zu treffen, deren es bedarf, um der Kirche die freie Ent⸗ schließung über ihre Verfassung möglich zu machen. Es liegt in der Ratur der Verhältnisse, daß die Allerhöchste Entschließung erst dann erfolgen kann, wenn die Vereinkarung über die veränderte Stellung der Religions-Gesellschaften erfolgt sein wird. Inzwischen wird jedoch von Seiten des Ministerverwesers schon jetzt zur Beseiti⸗ gung etwaniger Bedenken die Einrichtung getroffen werden, daß in bensenigen Angelegenheiten der kirchlichen Verwaltung, in denen eine Verantwortlichkeit gegen die Volksvertretung nicht stattsindet, anstatt der ihm zustehenden alleinigen Eutscheidung nach Stimmenmehrheit der Abtheilung Beschluß gefaßt wird. Hiervon sind die Konsistorien in Kenniniß gesetzt worden. Es läßt sich erwarten, daß diese Mit⸗ . dazu bestragen werde, vielfach laut gewordene Besorgnisse zu zerstreuen und einer verderblichen Spaltung vorzubeugen.
Oesterreich. Reichstag. Sitzung vom 13. Oktober
Vormittags. (A. Oest. u. W. 3.) Die Sitzung wird um 11 Uhr
*
eröffnet. Pillers dor ff verlangt in einer dringenden Angelegenheit das Wort. Er liest aus dem Con stitutionellen Blatte in Böhmen die Aufforderung von 20 czechischen Deputütten, Palatzly und Rieger an der Spitze, sich am 29. Oftober in Brünn einzusin⸗ den, um über einen Neichstag sich zu besprechen. Er bringt im Na⸗ men vieler Deputirten einen energischen Proötest ein, stellt die Un⸗ gesetzlichkeit dieses Schrittes dar und macht die Urheber für alle Fol en verantwortlich. (Lebhafte Acclamation. Der Antrag wird ein- ian und durch Acclamation der von ihren Sitzen sich erhebenden ganzen Versammlung angenommen. Er lautet: „Der hohe Reichs⸗ tag beschließt, mit Rüchicht auf die im Constitutionellen Blatté aus Böhmen vom 11ten d. M. enthaltene Aufforderung einiger böhmischen Neichtags Abgeordneten; Der Reichstag hat auch unter den Ereignissen der letzten Tage seine Berathun— gen mit Beobachlung aller legalen Formen nie unterbro⸗ hen. Er Jist die Einzige legale' konstituirende und gesetzge⸗ bende Autorität, die überwiegende Mehrzabl hat, ihrer Pflichten ein⸗ gedenk, ihre Plätze nie verlassen und ward ihre Aufgabe, ohne sich durch irgend ein Hinderniß beirren zu lassen, ununterbrochen sort⸗ setzen. Der Reichstag hat alle abwesenden Mitglieder aufgefordert, ungesäumt mit ihren Verpflichtungen gegen ihre Kommittenten und gegen die Gesammt⸗Monarchie nachzukommen. Diese Pflichten kön nen nur hier am Sitze des Reichstags erfüllt werden. Jeder Ver⸗ such von Abgeordneten oder anderen Individuen, sich an einem an— deren Orte zu versammeln und Beschlüsse zu fassen, welche nur dem Reichstag zustehen, ist ungesetzlich und ungültig. Der Reichstag er⸗ klärt daher auch jede Anfforderung zu diesem Iwecke als null und nichtig, protestirt vorhinein gegen alle allfälligen Beschlüsse und macht die Urheber und Teilnehmer an denselben für alle Folgen verantwortlich. Das Ministerium wird aufgefordert, diesen Beschlůs⸗ sen sogleich die ausgedehnteste Publiz'tät auf den geeigneten Wegen zu geben. Cavalcabo und Gleispach verlesen gestrige Protokolle, welche nach einigen Verbesserungen angenommen werden, Die Wahl der beiden Vice-Prasidenten erfolgt. Das Skrutinium für den eisten Vice⸗-Präsidenten ergiebt bei 263 Stimmen 168 für Brestel. Die— ser ist also zum ersten Vice-Präsitenten ernannt. Nebstdem haben erhalten: Pillersdorf 57, Schusella 22, Lasser 10). Die Wahl für ken zweiten Vice-Präsidenten ergiebt keine absolute Majorität, sie wind daher auf den AÄbenb veischoben. De meisten Stimmen, 76, hatte Ambrosch. Von den auf 196 noch fehlenden bekam Pillersdorf 65, Lasser 39, Schuselka 12. Schufelka erstattet Bericht vom Ausschusse: Außerordentlich böswillige Gerüchte in den Provinzialblät⸗ tern, wo von Mord und Brandwuth in Wien gesprochen wird, veranlassen den Aus schuß, um jede Spaltung zu verhindern, diese Gerüchte offen zu widerlegen. Das brave Volk von Wien ist eine Sicherheitswache für sich selbst, und deswegen ist es dem Sicherheits- Aueschuß leicht, Sicherheit in Wien zu erhalten. Seit acht Tagen hat das Proleta— rat Waffen, und es ist noch nichts in diesen aufgeregten Tagen vor- gekommen, was in einer großen Stadt in ruhigen Tagen zu geschehen pflegt. Wir haben heute ein Plakat erlassen, wo wir alles Privat- und Staats-Eigenthum unter den Schutz des Volkes stellen, dessen Wahlspruch ist: „Heilig das Eigenthum.“ Es sind 20,000 51. C M. an die Gemeinde- Kassen Wiens erlassen worden, damit die brorlosen Leute, die jetzt alle unter Waffen stehen, unterstützt wer⸗ den. Dieses Geld hat der Finanz - Minister von den zwei Mil— lionen bewilligt, die dem mittellosen Gewerbsstande zußewer sen waren. Eine sehr schwierige Aufgabe war es für den Ausschuß, die Kampflust der Unseren zu beschwichtigen. Wir halten es nit unserer Stellung und unserer Vollmacht unvereinbar, den Kampf zu unterstützen, da das hohe Haus eine friedliche Ausgleichung durch Se. Majestät herbeizuführen sucht. Wir sprechen unsere Po⸗ litik offen vor aller Welt aus, Tin Angriff von unserer Seite könnte nur zu unserem Verderben führen. Dennoch treffen wir stets Vor⸗ kehrungen für den äußersten Fall. Von Steyermark sind 50) Be— waffneke (Studenten, Garden, Arbeiter) angekommen; eben so von Salzburg 36 Studenten und 2 Professoren, die sich dem Reichstage zur Verfügung stellen. Aus Slmrütz erhielten wir eine Arbresse heute Nachts, worm die Volkswehr von Olmütz erklärt, daß sie keinen Augenblick Anstand nimmt, dem Aufrufe des Reichstages Folge zu leistn. Die Deputation, welche diese Adresse überbrachte, brachte auch eine Proclamation von Windischgrätz, die überall im Lande verbreitet ist, und worin Alles aufgefordert wird, um sich ruhig zu, verhalfen, daß der Geseßlosigkert in Wien burch die Militairmacht schon ein Ende gemacht werden werde, daß die Militairmacht nicht eine Verkürzung der constitutionellen Freihei⸗ ten, sondern eine Festigung derselben beabsichlige. Vom ollmützer Kreisamte ist ein Schreiben gekommen, daß der Kaiser sein Hoflager in Ollmütz aufzuschlagen beschlossen habe. Eine teicgraphische De⸗ pesche berichtet, daß der Kaiser am 14. in Ollmütz eintreffen werde. lste telegraphische Depesche von Löhner: „Brünn ist ruhig. La⸗ zanéki hat 2M Garden als Ehrenwache zum Kaiser nach Sellowez geschickt. Maier ist beim Kasser.“ Tte telemraphische Deresche. von Lohner: „Ist der Reichs tag noch vollzählig?“ Von Auersperg be- samen wir heute eine Zuschrift, worin er die Antwort des Bans giebt, welche lautet: „In einem mir gewordenen Auftrage brachte mich meine militairische Operation nate, an die österreichische Gränze, dort erführ ich die Lage Wiens, und ich kenn dieselbe nicht aufgeben, da ich als österreichischer General meine Pflichten kenne.“ Vor einer halben Stunde kam eine Deputation aus dem ungarischen Lager, um ihr einen Geleitschein zu geben, in das Lager des Kommandirenden Auersperg gehen zu können, un Depeschen abzugeben. Wir haben ihr ein? Bedeckung mitgegeben.“ Der Antrag in Betieff der 200, 00 Gulden wird einstimmig angenom⸗ men. Ambrosch: „Selbst nach Krain sind üble Gerüchte, gerrun⸗ gen, und sogar die Gesetzlichkeit des Reichstages ist dort im Zwei⸗ fel, wie es aus einem Zeitungsblatte ersichtlich ist. Ich trage an, eine Proclamation an die Provinzen zu erlassen.“ Boriosch's Adresse soll zum Vortrage kommen, da diese, so wie Ambrosch's Antrag, noch nicht formulirt sind, wird die Sitzung auf 4 Uhr vertagt.
Abendsitzung vom 13. Okt. Elöffnung 5 Uhr., Die Wahl des zweiten Vicepräsidenten findet statt, es ergiebt sich abermals keine absolute Majorität, die Wahl schwankt zwischen Pillersdorsf und Am] brosch. Ein zweites Steutinium, bei dem 262 stimmen, ergiebt 159 für Pillersdorff. Er ist mithin Vic, präsident und ver spricht in „iner furzen Rede Alles für die Vollsfreiheit zu thun. Schuselka berichtet vom Ausschusse: „Vom Abgeordneten Löhner, ist eine tele⸗ graphische Depesche angelangt. Er in gestern 10 Uhr Nachts nach Selo⸗ witz gereist, aber man wollte daselbst den Erzherzog Fran Karl nicht wecken, indem man sagte, es sei ihm schon Alles bekannt. Des Morgens kam er vor den Kaiser, der eine schriftliche Antwort gab, deren In⸗ halt dem nicht kontrasignirten Manifeste aus Schönbrunn gleich ist. Fürst Lobkowitz gab zweimal mündliche Auskunft. Auersperg und Jellachich werden nicht angreifen, sondern sich blos vertheidigen. Über Jtllachich, der blos wegen Ungarn da sei, werde weiter ver= sügt werden. Schriftliche Erklärung wurde verweigert. Eine tele⸗ graphische Bepesche ist angelangt, daß Wint ischgrätz heranrücke. Vom Van Jellachich sst ein Offizier augelang!. Er hoff, durch seinen früheren Brief beruhigend gewirkt zu haben. Er ist nur, für die Freiheit da, und sein Wirken in Ungarn zeige, daß er für die Gleich⸗
berechtigung aller Nationen kämpfe. der Anarchie seder gesetzlichen Macht zur Verfügun es bedauern, wenn bei Wien ein kroatisch⸗unga t Der Ausschuß antwortet hiera Anarchie noch Ungesetzlichkeit herrsche und sers der Ausschuß die Ord kräftig unterstützt wird.
daß das Volk unter Waffen ist, weil mn Um diesen außerorden darf es nichts, als daß der Ban sich wegbegebe, haßte Zustand ist nur hervorgerufen, Auch der Reichstag will keinen kroatisch ung darum ersucht er den Ban, mit seinen Trup mark will, daß man den Ban noch dächtniß kurz sei. Auf der einen Seite von Freundschaft, und im selben Momente tri auf, indem er die
Er werde sich zur Bekämpfung
er Kriegs schauplatz uf, daß in Wien weder in Abwesenheit des Kai— welche vom Volke
nung aufrecht erhalte, ist nur der,
Der außerordentliche Zustand eben zwei Heere vor tlichen Zustand zu heben, be⸗ denn der ihm ver⸗ gegenwärtig ist. arischen Schauplatz, und pen wegzuziehrn. Gold⸗
aß sein Ge⸗
Mauern stehen.
well der Ban
aufmerksam mache, d spricht er von der Volkafreiheit und tt er gegen die Volksfreiheit l Garde der Umgegend ohne Grund entwaffnet, so sich eine Art Brandschatzung erlaurt, indem er Einqu befiehlt 2c. und in eben diesem Augenblicke abermals ein die St. Marxerlinie geschieht. Er wünscht dies in würdiger Sprache Schuselka ist gegen die Aufnahme des Ent⸗ waffnungspunktes, weil es immer Gründe giebt, Marsche einer Armee vorschützen lassen. eben Angriffe auf mehrere Punkte der Linie hervorgerusen durch die Kampfeslust der Der Ausschuß, im Vereine mi alles Mögliche gethan, um davon abzuhalten, gefechte kommen in allen feindlichen Lagern vor, u ü bebauern. Das Antwortschreiben, so wie Goldmark's Zusatz, werden von ihm beantragte und ihm zur trtragene Adresse an den Kaiser in Betreff des longr Nach einiger Debatte wird die Adresse angenomme Es wird hierauf über die Art der Absendung debattitt. . Bo ꝛ wieder Andere 5 Mitglieder Gschnitzer will alle Nationalitäten vertreten haben. P spricht es aus, daß Borrosch in Wien jetzt werden endlich 5 Mitglieder zur Dep : dium ist die Ernennung der Mitglieder Wierzchlejski, Hagenauer, Herzog, des Secretairs vorgenommen. ĩ und, das Präsidium wird die Zählung übernehmen. wird un 8 Uhr aufgehoben, Eröffnung morgen 10 Uhr früh.
artierungen Angriff auf
noch hinzugesetzt. t die sich bei dem Allerdings ist es wahr, geschehen, aber sie sind daselbst aufgestellten t der besonnenen Legion, hat aber derlei Vorposten⸗ nd das edle Blut ist nur
angenommen. Verfassung üb Kongresses.
Borro sch verliest die
Borrosch, Andere ienkowski unentbehrlich sei. utation bestimmt. Dem Präsi iberlassen. Es bestimmt: Fischer, Hierauf wird die Wahl Stimmzettel werden abgegeben, Die Sitzung
Wien, 13. Ort. J, wesentliche Aenderung in dem Zustande ins die Läden sind noch fortwährend ges Handels-Verfehr völlig gehemmt, da alle waffenfähigen Gemeinderathe unter die Waffen gerufen wurden; und st so fröhlich bewegten Straßenlebens sieh schreitende Gestalten, den Auedruck der Entschlo der Erbitterung auf der Stirn und die blanke Waffe auf der Schul— ler. Die in ruhigen Tagen so zahlreiche und graziös geputzte Da⸗ menwelt unserer öffeutlichen Spaziergänge ist verschwunden, und nur hier und dort sieht man ein dem Ans angehörendes Frauenzimmer, welches a Kategorie derjenigen weiblichen Wesen gehört, die sich Anhängerinnen der Emancipation und des Kommunismus tional-⸗Eigenthum er
Das Pflaster Distanz aufgerissen; an den Ecken und Mündungen der H
Noch immer ist keine erer Stadt eingetreten; sewohl wie Männer vom att des sonst t man jetzt nur ernst einher= ssenheit und zum Theil
d. Oe st. Lloyd.)
chlossen, Gewerbe⸗
chein nach der höheren Klasse ber, näher besehen, in die als getreue
im Innern der Stadt ist noch von Distanz zu den strategisch bedeutenderen Orten, wie an ᷣ aupistraßen, um die Universität, an den Thoren, bestehen die Barrikaden nicht allein fort, sondern werden von den dabei wachenden Arbeitern und Arbeiterinnen noch mehr ver— stärkt, mit Dünger und Sand geschützt und ganz baut, so daß, wir überzeugt sind, daß in keiner Stadt der Welt, selbst nicht in Paris, die Barrikaden Kunstfertigkeit eine solche Höhe und Ausbildung erreicht hat, wie in dem gemüthlichen Wien. aber sind die Befestigungen in hier sind die Barrik es wurden förmliche onders dem Angriffe ausge Forts umgewandelt. sen kriegerischen Rüstungen Akademikern,
kunstgerecht ausge⸗
Zum Staunen den Vorstädten und an den Linien; anzen und Gräben unterstützt; nkte, welche im provisirter
aden noch von Sch Verhaue gebildet und einzelne Pu setzt sind, in eine Art Bevölkerung entspricht die—⸗ besonders aber zeichnen sich, außer bewaffneten
Die Stimmung der
anerkennenswerth, ungeheuren dienstes ununterbrochen schon seit fünf tragen; wie sie in ihren dünnen Recken, Wind unverdrossen auf den Wällen auf- und ab welchen sie nicht selten erleiden, oder Gewaltthat schreiten, jn nicht einm Die Vorstädter-Garden abe gest llten Legionaire zeigen eine den Kroaten fast in beständigen Plänklerge alle abmahnenden Adjuta
Tagen und fünf Nächten er— ohne Mäntel, im Regen und patrouilliren, und trotz zu keiner Drohung orderung laut wer⸗ und die an den Linien auf⸗ daß sie mit
des Mangels,
so unbändige Kampflust, fecht 'n begriffen sind, und nten, die zu Pferde hin- und diesen von Stunde zu Stunde sich wiederholenden Wird nun ein solches so giebts gleich Lärm in der Stadt; inaus in die Vorstädteé,
alles Parlamentiren herfliegen, können Auëbrüch der Feint sel rgefecht etwas bedeutender bewaffnete Haufen eilen h in den Straßen, und die hier und dort schon denn jede Nachricht von eini⸗ Blitzesschnelle so , daß es heißt: „die Kroaten gier und die Volkéswuth wurde jammervolles und empörendes Schau—= die Truppen
igkeit nicht verhindern.
Trommeln wirbeln, Neugierige drängen sie geöffneten Lären schließen sich plötzlich; e gefallenen Schüssen wird mit entstellt und zu solcher Höhe gesteigert greifen die Vorstädte an.“
gestern Nachmittag durch ein spiel zu einer wahren Raserei gesteigert. bes General Auersperg den Schwarzenbergischen Garten it und Studenten und B
Tie Kampf Als nämlich
ürger die mititairisch so feste fand man verscharrt in der Erde den elcker auf die ents'tzlichste und bar— vor Schauder und
Belvedere geräun Position eingenommen hatten, Leichnam eines jungen Mannes, w barischste Weise veistümmelt war, so daß wir er dieses Bild nicht zu malen vermögen. ein Techniker gewesen sein, welcher ven polnischen Soldaten des Nassau (ein Regiment aus dem Tarnower Werbebezirk, Jahre 1846 an ihrem Adel ähnliche Gräuel verstümmelte dann durch die Straßen in den amit die Vertreter des Volkes sähen, mit wel—
Entsetzen dem Les
Regiments dessen Bauern schon im
Leichnam wurde auf die Aula, Reichstag gebracht, „d chen Feinden man zu kämpfen habe,“ viele Nationalgarden der sonst nicht gerade als be bekannten Viertel der inneren Stadt — schwur mit erhobener W die Thräne der Wuth im Auge, Mann für Mann Rache der That und ihrem Urheber!
Wie traurigen Eindruck dieses Schauspiel gesteigerte Bewegung des Gemüthes machte: gend wirkten zwei andere Nachrichten, welche vom Reichetage aus mit unglaublicher Schnelle durch Stad ö ten: die erste meldete: „daß Genera wir oben schon angegeben haben, zurückgezogen hatte, und zwar aus Feuchtigkeit des offenen Lagers, — die
und darunter sonders freisinnig
auf das Volk und die so freudig und beruhi—
t und Vorstädte sich verbreite= U Auersperg, welcher sich, wie
Mangel an Zufuhr und wegen der
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bestimmteste Erklärung abgab, nichts Feindliches gegen die Stadt zu unter⸗ nehmen, wenn man ihm Lrbensmittel und Löhnüng für seine Truppen zu= sommen lassen wolle:“ die zweite war noch freudigerer Art, nämlich die Meldung einer ungarischen Deputation, welche anzeigte, daß 40,009 Üüngarn bereit ständen bei Bruck an der Leitha, um augenblicklich nach Wien zu marschiren, und daß Ungarn überhaupt Hand in Hand gehen würde mit dem hochherzigen Wien, dessen Erhebung es seine Rettung verdanke.“ (Siehe die Adresse der Ungarn.) Dieses winkte beruhigend auf einen großen Theil mancher noch ängstlichen Gemüther, welche besonders durch die Nachrichten aus Prag, die das Heranzie⸗ hen des Fürsten Windischgräß gegen Wien meldeten, geschreckt, eine alltestige Cernirung der. Stadt befürchteten. Der Reichstag und der Gemeinde- Rath haben das Hülfe⸗ Anerbieten Ungarns an⸗ genommen, und so wird, wann Fürst Windischgrätz auch wirklich kieser Tage kommen sollte, die Stadt zu ihres Umfanges schon vom Feinde befreit, da Jellachich unmöglich mit. seinen 20 — 25, 000 M. den vereinigten Angriff der Ungarn und Wiener wird aushalten kön⸗ nen. Denn Letztere haben sich entschlossen, beim ersten Kanonenschuß, welcher zwischen Ungarn und Kroaten fällt, aus der Stadt einen massenhaften Aussall gegen den Rücken der Kroaten zu machen. Zu 3 Zwecke werden auch schon die gehörigen militairischen Maßregeln getroffen; Artillerie jeden Kalibers montirt und eigene mobile Corps gebildet. Ver Gemeinderath hat auch diese Sache in die Hand genom— men und alle waffenfähige Bewohner der Stadt und Vorstädte zur Bewaffnung verpflichtet. Ein Herr Sternau formirt ein mebiles Freicorps; ein anderes Freicorps, aus fast lauter Fremden beste hend, bildete sich im Café Fran ais und bewaffnele sich mit den Gewehren der Nationalgarden des Wimmer und Kärnthner-Vier⸗ tels, zu welchen man kein Vertrauen hatte; ein drittes Coips nennt sich die mobile Polen Legion und besteht aus den hier anwe— senden Polen. Daß auch die Italiener nicht zurückgeblieben sind, ist schon aus politischen Gründen sehr begreiflich. Nur eines ist zu be bauern, daß in G neral-Kommando wegen Wechsel des Kommando⸗ Chess nicht die gehörige Einheit und Energie herrscht; Scherzer, ein braver Mann, aber kein Soldat vom Fach, fühlte schon am ersten Tage, daß er seiner Aufgabe nicht gewachsen sei, und trat ab; ihm folgt: Hauptmann Braun, aber auch er hielt sich nur 48 Stunden; darauf wünschte man Herrn , . (auch als Literat vortheil⸗ haft bekannt); aber die Bezirks- E efs wählten unglühlicher veise einen Anderen (Herrn Spitzhütel), welcher bei der jetzt herrschenden Partei im Gerüchte des Schwarz⸗Gelbthums steht und deshalb schon einige Stunden nach seiner Wahl gestürzt wurde. Jetzt schwankt die Wahl zwischen Messenhauser und M). Frank, Beide von allen Parteien geachtete Männer. Man erkennt aus diesem raschen Wechseln der Personen das Schwankende und das Schwierige unserer Verhältnisse, und wir können die Wiederherstellang Ler ruhigen Entwickelung der Dinge nur dann erwarten, wenn der Feind entweder die Umgegend der Stadt verlassen und sich vom österreichischen Boden zurückgezogen hat oder geschlagen wird. Vielleicht schon der heutige, gewiß aber der morgige Tag wird uns die Entscheidung bringen und um des Raiserstaates künftiges Geschick die ehernen Würfel werfen.
Die (gestern erwähnte) Adresse des ungarischen Reichstages an den österreichischen konst tuirenden Reichstag lautet:
„Die ungarische Nation, im heiligen Kampfe für die Freiheit und ihr gutes Necht gegen den in der Weltgeschichte unerhörten Verrath der reac—
fionatren Camarilla und ihrer eidbrüchigen Söldlinge begriffen, ist von dem wärmsten Dankgefühl durchdrungen für die heldenmüthige Aufopferung des edlen, tapferen Wiens, womit dasselbe die Verstärkung der Armee des Ver⸗ räthers Jellachich zu verhindern sich so glorreich erhoben hat.“
„Die ungarische Nation erklärt vor Gott und der Welt, daß sie die Freihest Oesterreichs ihren eigenen Freiheit gleich achten und zu deren Auf— rechthaltung, gemäß den Wünschen der österreichischen Nationen, nach Kräf⸗ ten beizutragen steis zu ihrer heiligsten Pflicht machen wird. Die Gefahr ist gemeinschaftlich, die Freiheit beider Nationen bedroht. Ungarn weist entschieden von sich jeden Traktat mit der Camarilla und ihren eidbrüchigen Söldnern, bekennt sich aber vor Gott und der Welt zum tiefverpflichteten Freunde, treuen Bundes genossen und Bruder der österreichischen Nationen, und er⸗ fiärt sich unwandelbar geneigt, rie gegenseitigen Interessen zur beiderscitigen Zufriedenheit auf der breitesten Basis des Rechts, der Billigkeit und der freien Vrüderliebe regeln zu wollen, und bietet hierzu ihre treue Bruderhand. lin garn erklärt zugleich seinen öärmsten Dank der hohen Reichs-Versammlung für die kräftigen Maßregeln zur Verhinderung des Anmarsches einer regc— fionairen Soldateska, bestimmt, die räuberischen Horden Jellachich's zu un— terstützen; sindet sich aber zugleich verpflichtet, die hohe Reichs⸗Versammlung zu benachrichtigen, daß die ungarische Regierung Kunde bekommen habe, daß frotz der vorbemerkten Maßregeln es dem Empörer Jellachich doch gelungen sei, gegen 13,0900 Mann Verstärkung aus Oesterreich an sich zu ziehen, und daß unser armes, verrathenes Vaterland auch von dem in Galizien stehen— den Militair mit einer Invasion bedroht wird.
„Die ungarische Nation ersucht die edlen Vertreter Oesterreichs, hier= gegen krästigst einschreiten zu wollen, und so wie wir jeden Ungar für einen Landes-Verräther erklären, der seine unheilvolle Hand geFen die Freihrit Oesterreichs erh bt, eben so jeden Unterthan der österreichischen Monarchie für einen Landes-Verräther zu erklären, der dem Empö⸗ rer Jellachich, dem eidbrüchigen Wertzeuge, das sich die Camarilla zur Unterdrückung der Freiheit Desterreichs und Ungarns auserlesen, die mindeste Unterstützung gewähsen würde. — Der Empörer Jellachich treibt feine Horden mit Kartätschen in den Kampf gegen die Freiheit.
„Es ist höchst wahrscheinlich, daß er, von unseren tapferen Truppen gedrängt, seine räuberischen Horden auf das Gebiet Oesterreichs wirst, und wo möglich selbst dies zu bedrohen beabsichtigt. Die ungarische Nation ist fest überzeugt, daß er in diesem Falle unter dem Racheschwerte der Frei⸗ heitssohne Oesterreichs unrettbar fallen wird. Doch hält es die ungarische Nation für ihre heiligste Pflicht der Dankbarkeit gegen Wien und Oester— reich, in diesem Falle Jellachich nachzujagen und in dem Werke seiner wohl verdienten Vernichtung das edle Volk. Oesterreichs zu unterstützen. Darum haben die Repräsentanten der ungarischen Nation den Befehl an die unga— rische Armee ertheilt, Jellachich zu verfolgen, wohin er sich auch wenden möge. Doch betheuert die ungarische Nation vor Gott und der Welt, daß, wenn ihre Truppen den fliehenden Feind nach Oesterreich zu verfolgen be— müßigt wären, hiermit nicht nur keine Gebietsverletzung Oesterreichs beab= sichiigt würde, sondern daß in diesem Falle die ungarische Nation auch dem Triebe der Dankbarkeit folgt, welche ihr 's zur Ehrenpflicht macht, die edlen Bewohner Wiens nicht ohne Unterstitzung zu lassen gegen den gemeinsamen Feind, Möge die hohe Reichsversammlung diese aufrichtig gemeinte Erklärung mit gleicher Bruderliebe entgegen nehmen. Die un⸗ garische Nation erklärt, daß ihre Truppen in dem nämlichen Augenblicke Halt machen und sich nach Ungarn zurückwenden werden, wo die edlen Vertreter des tapferen Oesterreichs dent kemmandirenden General der ungarischen Na— tion die Weisung zukemmen lassen, daß die Entwaffnung des gemeinsamen Feindes durch eigene Kräfte bewirkt und die Mitwirkung unserer Truppen zum Siege der gemeinschaftlichen Freihcit nicht mehr nöthig sei. Unggrus Regierung hat die strengsten Befehle erlassen, daß, im Falle die ungarische Nation vorrückt, ihre Verpflegung selbst auf dem uns heiligen österreichischen Boden von Ungarn aus verabfolgt und dem edlen Volle Oesterreichs nicht die mindeste Last aufgebürdet werde. Gruß, Hochachtung und Bruderliebe.
Pesth, den 10. Ottober 1848.
Des ungarischen Reichstags ⸗QOberhauses Vicepräsident: Siegmund von Terenwi. Des Unterhauses erster Vicepräsident: Johann Palfv.“
Der Studenten-Ausschuß und die Wiener Volls-Vereine haben nachstehende Adresse an den Reichstag gerichtet; Hoher Reichstag! Blutige Ereignisse haben stattgefunden; die reac⸗ tionaire Politik des gegenwärtigen Ministeriums hat den traurigsten Bür= gerkrieg in den Straßen Wiens und feindselige Spaltungen in der öster ·
keichischen Armee, deren brüdersiches Streben vielleicht auf lange erschüttert
ist, veranlaßt. diesem verhängnißvollen Au machen es den Unterzeichneten zur Pfli Volkes der dringendsten Eiwägung
Die unerbittliche Nothwendigkeit, Ordnun
und Ruhe in genblicke auf u ;
aerschütterlicht cht, die be stim mien des hohen Reichstages zu unter-
bei Sr. Majestät sich um die schle er absolutistischen Manifest drückliche Anerkennung der Sou chen Reichs n Ungarn und
1) Der hohe Reichstag wolle und unwiderrusliche Zurücknahme d ber d. J. und um nochmalige aus ärtigen konstituirenden ungaris sogleiche Herstellung des Friedens lage der Gleichberechtigung aller Nationalitäten un aller constitutionellen Rechte verwenden. 2) Se. Majestät veranlassen, alle unverantwort Krone so fort nnd für immer 53 Se. Majestät um den sogleichen Zurü Gesammt-⸗Ministeriums bitten und ein Ministerium ertrauen des Volkes berchrt, darstellen. se dem Vaterlande nach innen und seitigen und sogleich ein Minister⸗
dasselbe solle nur volksfreund- Wien belassen und alle
sowie um die Croatien auf Grund- d der Rehabilitation
lichen Kabinets- und Fa- zu entfernen.
cktritt des gegenwär Löhner-Borro
milien⸗Näthe
als mit zem vollen V I) Krast seiner Souverainetät al
außen diohenden Gefahren baldigst be
Verantwortlichkeitsgesetz erlassen.
5) Vom Kriege Ministerinm fordern, liche Garnisonen innerhalb des Weichbildes von anderen fogleich daraus entfernen.
6) Sogleich die unbedingte Unterste gewalten und Civilgerichte, ges, aussprechen und demselben alle constitutionellen
llung des Militairs unter die Civil- ausgenommen im Falle des auswärtigen Kri Staats bürgerrechte über die Vorfälle des heutigen en und Thaten daran
XJ7I Vom Kriegsminister verlangen, daß Tages dem wegen seiner volksfreundlichen Gesinnung volle Amnestie eitheilt werde.
8) Se. Majestät bitten, daß er die Kriegsges he Maßnahmen in den italienischen Provinzen zurü marschall Radetzko den Befehlen des verantwortlichen ö nisteriums unterstelle.
9) Die Eiklärung des
betheiligten Militair d andere terroristi- cknehme und den Feld- sterreichischen Mi⸗
Standrechtes und Belagerungszustandes in Wien verhindern, weis' dieses zu den traurigsten Rep des Volkes führen müßte.
anken die Unterzeichneten dem hohen zweckmäßigen und velksfreundlich theisweise die oben ausgesprochenen Wüns
ressalien von Seiten
Reichstage für die be—= en Verfügungen,
reits getroffenen lies bereits erfüllt
che des Vo
Im Namen des Studenten⸗Ausschusses:
Moritz Habrofski, Vorsitzer. Im Namen des Central— Ausschusses d Dr, Karl Tausenau, Schristführer.“
Volks⸗Vereine:
Bekanntmachung des Gemeinde-Rathes. Mitbürger!
Laut einer von Seiten des Herrn Kom! an das hohe Minislerium gelangten Zuschrift, hat der re verlassen und mit seinen Trup⸗ wo auch der Ban von Croa⸗ t erklärt, bei der noch ge⸗ Aufregung nicht in die Ka⸗ derrn General-Major ause aufhalten w Verbindung zurückgelassen. daß die von den Truppen in den lben möchten ausgefolgt wer⸗ Gemeinde⸗-RNathe und dem Kommandi⸗
andirenden, Brafen von Auersperg, Erstern sein e bisherige Stellung im Belvede pen sich nach Inzersdorf zurückgezogen, tien lagert. Ter Herr Kommandirende ha gen das Militair in sernen zurückkehren zu können, hat jed welcher sich im Invalidenh
Wien herischenden
Mattauschek, Aufrechthaltung einer legalen hat derselbe ersucht, zu veranlassen, Kasernen zurückgelassenen E den, worüber das Nöthige vom Oberkommando
ffekten dense
Aerarial⸗ Gebäude, zurückgebliebenen des hohen Reichetags gestellt, und das Entsprechende eingeleitet werden. ch der hohe Reichstag, webenden Verhältnisse an⸗ ger dringend auszufor⸗= chiedenste eingehen und ihn g unterstützen zu wollen, seine Stellung ihm nicht erlaub⸗ nforderungen, zu Insbesondere ist airs unbedingt zu unter⸗ e mehr es
Personen unter den wird auch diesfe meinderath der
lässig eine friedliche gestrebt, und sieht sich ang dern, in seine Bemühungen Beziehung in dieser Richtunt s sein· Bevollmächtigung ten, auf die mitunter stürmisch an Maß egeln zu schreiten, Beunruhigung des Milit olgen führen könnten. in diesen Verhältnissen Boden zu wird auch für das Wohl und die Sicherheit
Stadt Wien hat, wie au Ausgleichung der obsch ewiesen, seine Mitbür auf das ents
ihn gestellten A gewaltsamen einzugehen. jeder Angriff oder jede lassen, da sie zu den traurigsten J den gesetzlichen Behörde gewinnen, desto mehr der Kommune gewirkt werden können. ien, den 12. Oktober 1848. Vom Gemeinderathe der Stadt Wien.
Das Ministerium des Innern hat im Einverständnisse mit dem Reichetags Auoschusse die Stelle eines danlen der Nationalgarde der Stadt Wilhelm Messenhauser verliehen. man bisher sehr in Zwei ausgesprochen. ( on heute bier angekommen;
n gelingt,
provisorischen Ober⸗Komman⸗ Wien und Umgebung Herrn Steyermark, über dessen Stimmung fel war, hat sich ganz für die Bewegung unten den Artikel Gratz) 3000 Steyrer die meisten sind wohlbewaffnete Ein Corps von 600 Mann hat sich im Rücken von Simering, aufgestellt; auch sie wollen Wien ategischer Beziehung aber gewiß besser behalten würden. sturm aufgeboten; Kanonenschüsse und Feuer Graf Wickeburg, welcher an⸗ reundlich gegen Wien in seinen Handtungen und hat unverhofft alle diese Maßregeln nicht allein verhindert, sondern leitet sie sozar mit großem Militair hat sich gleichfalls zur und der Kommandirende unter- chritte der Bestimmung der Civil-Behörde. Zujüge in Wien angekommen, und auch turm aufgeboten. achrichten e
Jellachich, am Fuße des zu Hülfe ei sein, wenn sie ihre Steyermark wird der Land auf den Höhe angs sich nicht f Worten aussprach, nicht gemißtilligt und Das in Steyermark stehende on des Reichstags gestellt,
len; es würde in str jetzige Stellung
n dienen als Signale.
wirft alle seine S von Marburg und Cilly sind dort ist der Lands
Von Linz lauten die N lmütz und Brünn. von Seiten des demokratischen welche die Beförderung von Truppe unmöglich machen; ja,
Im Löchtensteinschen P Fakultät ein gro Kampfes für die zinische Fakultät fordert zu p Eis, Compots u. s. w. auf.
benfalls günstig für Wien; so Was Windischgrätz anbetrifft, so sind Central Comité 's Maßregeln ergriffen, n auf der Nordbahn gegen Wien bwendbare Vernichtung droht. Palais ist unter Direction der medtzinischen um im Falle eines blutigen
den Convois una
ßes Spital errichtet, Aufnahme der Verwundeten zu dien
atriotischen Gaben an Leinwand, Charpie,
V usland.
ational⸗Versammlung.
den Nebengangen über indessen ruhig; es än ht die mindest.. . w Unter diesen
mmen, die ⸗
, von der Wahl
Frankreich. N 13. Oktober. sind schwach besetzt. den Ministerwech als habe diese Viele glauben die Verfassungs · De vorgerückt war. tikel 63, 64, 65 u
Alles unterhält sich Die Gemüther si Ministerialänderung mi nicht recht daran. tte wieder an Dieser Artikel w nd 66 angenommen.