1848 / 168 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

iner Veränderung iums darin erwartete, enthielt darüber 2 erregte großes Aufseben, 2 21 tinesche Bien public veröffentlichte selgende Notiz: Mit er⸗ —— Man meldet uns so eben, daß die Min ster Combination wie 23 Abend entschieden schien, wieder in Frage gestellt 2 General Cavaignac sei durch die Aufregung erschüttert 4 . die gestrige letzte Liste unter der republikanischen Partei der 1 ö. lverfammlung bervorgebracht habe.“ Laut der gestrigen letzten 565 z man heute früh im Moniteur erwartet hatte, sollte . unter Ludwig Philipp Minister der öffentlichen Ar⸗ . das Innere, Violen, ebenfalls unter Ludwig. Philipp . . mehrere Male Minister, an Recurt's Stelle die öffent⸗ ö. Arbeiten und Freslon, ein junger Advokat aus La an Vaulabelle's Stelle den Unterricht übernehmen. Um

1 5 Mittags erschien ein außerordentliches Supplement zum Me nitenr mit folgenden Dekreten, welche die Bestãtigung obiger Liste brachten: „I) Französische Republik, Freiheit, Gleichheit, Brüder⸗ schaft. Der mit der Exekutivgewalt beauftragte Conseils⸗ Präsident beschließt: Die Demission der Bürger Senard, Ministers des In⸗ nern, Recurt, Ministers der öffentlichen Arbeiten, Vaulabelle, Mini⸗ sters des Unterrichts und Kultus, ist angenommen. Paris, 13. Ok⸗ ober 1848. (gez. E. Cavaignac, Conseils⸗-Präsident ꝛc. (Ge⸗ gengez Marie, Justiz⸗Minister.“ 2) Ernannt sind: der Bür⸗ ger Dufaure Volks- Repräsentant, zum Minister Staats= secretair des Innern; der Volks-Repräsentant, Bürger Bivien, zum Minister⸗ Staatssecretair der öffentlichen Arbeiten; der Bir ger Freslon, Volks⸗Repräsentant, zum Minister⸗Staatssecretair

kes Unterrichts und der Kulte. (Einleitung und Unterschrift, wie 3) In Folge der im Ministerium vorgenommenen Anderun⸗

oben.) z Andern en, ist das Kabinet zusammengesetzt aus den Bürgern: Marie, Justiz; Cid, Auswärtiges; von Lamoricisre, Krieg; Verninac, Marine und Kolonieen; Dufaure, Inneres; Tourret, Ackerbau und Handel; Freslon, Unterricht und Kultus; Goudchaux, Finanzen; Vvien, öffent⸗ siche Arbeiten.“ Die Zögerung des Moniteunr soll von den Be—⸗ dingungen hergerührt haben, welche Dufaure und Vivien stellten. Sie verlangten unter Anderem, heißt es, daß der Belagerungsstand aus⸗ gehoben werde. derung des Ministeriums zu bezeichnen:

Die Reforme ruft, um den Charakter dieser Aen „Es lebe die Republik La!

8— 260

moriciere s!“ Von Seiten Dufaure's wird Lie Mittheilung eines politischen Programms in der National⸗Versammlung erwartet.

Großbritanien und Irland, end on, 13. Okt. Ihre Majessät die Königin der Belgier ist in Windsor Schloß eingetroffen und gestern fand daselbst ihr zu Ehren große Mittagstafel statt.

Aus Dublin wird berichtet, daß dort alle politischen Parteien dahin übereinstimmen, gegen Smith. O'Brien mild zu verfahren. So guten Eindruck es auch allgemein macht, daß die Jury ihre Pflicht ohne Scheu und Furcht auszuführen wußte hält man es für flug und angemessen, daß man des Lebens eines Mannes schone, der in fanatischem Enthusiasmus meinte, sein Vaterland an Englands Unbilden rächen zu müssen. O' Brien's Hinrichtung würde ihn gerade zum Märtyrer machen und wohl nur kie entgegengesetzten Folgen baben, die man davon hoffen dürfte. aher zweifelt man kaum mehr an seiner Begnadigung. Der Piozeß gegen seine Mit⸗ schuldigen wird zu Clonmel fortgeführt, ohne viel Interesse zu erre⸗ gen. Die Times schenkt dem weitverbreiteten Geꝛücht keinen Glau⸗ ben, als hätte das Gouvernement die Beweise in Händen, daß hoch⸗ gestellte katholische Prälaten am irländischen Aufruhr betheiligt wären.

; * a Bis zum 16. Oktober Mittags waren an der asiatischen Choler

als erkrankt angemeldet 2157 Personen, Zugang von gestern ki

Davon sind gestorben 1362

hrute Mittag 11. Zusammen 2168. Summa 2168.

genesen 512, in ärztlicher Behandlung 294. Berlin, den 17. Oftober 1818. 6 Königliches Polizei⸗-Präsidium.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 18. Okt. Im Schauspielhause. 173ste Abonnements⸗ Vorstellung: Antigone, Tragödie ven Sophokles. Uebersetzung von Dorle g hhrusik ven Felst Miendelssohn-Vartholty. Ausang Uhl.

Dounerstag, 19. Oft. Im Dpernhause. 115te Abonnements Vorstellung: Männertrene, Tastspiel in 1 Akt. Hierauf: Bade⸗ kuren, Lustspiel in 1 Akt, von G. zu Putlitz. Und: Paul und Vir⸗ ginie, pantomimisches Ballet in 1 Att, nich Gardel, von Hoguet. Anfang halb ? Uhr.

Zu dieser Vorstellung werben Billets zu folgenden Schauspiel haus Preisen verkauft: . 8,

Cin Billet im Proscenium 1 Rthlr. 19 Sgr., ein Billet in den Logen des ersten Ranges und im ersten Balkon daselbst 1 Rthlr., ein Billet im Parquet, zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 20 Sgr., ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Ballon daselbst und im Parterre 1 Sgr., ein Billet im Amphithea⸗= ter 77 Sgr. ꝛc.

Aönigsstädtisches Theater

Mittwoch, 18. Off. (Italienische Opern- Vorstellung.) Zum erstenmale: Era Diavolo, oder: Das Wirthshaus zu Terracina, ko⸗ mische Oper in 3 Akten. Musik von Auber. Ins Italienische über⸗ setzt, mit neuen Necitativen, von C. F. de Barbieri.

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. u. s. w. ;

Donnerstag, 19. Okt. Zum erstenmale wiederholt; Das Käth⸗ chen von Heilbronn, großes Ritter-Schauspiel in 5 Alten und einem Vorspiel in 1 Akt, genannt; „Das heimliche Gericht“, von H. von Kleist, für die Bühne bearbeitet von F. von Holbein.

Freitag, 20. Okt. Provinzial- Unruhen. Vaudeville = Posse in 3 Akten, von Friedrich Adami. Musik von W. Meyer. Und: Letztes Konzert der Geschwister Neruda.

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger steobachtung.

Abends 10 Ubr.

Nachmittags 2 Uhr.

Morens 6 Uhr.

33 1.10“ na 332, a αι¶ 332, 12“ Far Qauellwärme 7, 9* R. 6s R 4 Jas n. 6.0. n kira. 9.6 n. Thaupunkt 6,6? 4 Cc mn. 4 6,77 n. Roden rme Hunstsũ tiiuns . 99 be. 80 pCt. 98 pet Ausdũns tung 1 Wetter trüb. trůh. Regen. Niedersehlas O, 112 91 w No. No. RO. Wärmen echsel 4 9,7

ĩ ; 5, * Weolkenzußß. NO. 4. Tagesmittel: * 7,77 R. . 6,5? 4 R... 92 pCt. W.

Luft dru ek Luftwü‚rme

332,98“ Par'. .

——

293

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Bries. Geld.

2560 . R k 2 146

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1508 1507

Amster d aus do. 250 FI. Hamburg.. 300 Mr. 300 Mr. 11281. 300 Er. Wien in 26 Ar.... 150 FI. l50 REI. 190 Thlr.

180 TH.

Augsburs

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Loipzis in Courant im 14 TI. Fuss.. 2 Mi. 56 24 56 20

100 snrl. 3 Wocken! 1606 1064

Fraukfurt a. M etersburs

Inl àndische Fondls . Ia, dllries-, Kommimnd l- Papiere und eld - Course.

at. hriet. geld. Gem. z. rief. Geld. Gem.

gi. Soebuld- Sch. 37 733 7365 kur- u. Nm. Ptabr. 3 Seeh. Pränmi. Sch. = Sehlesisehe do. * RK. u. Nm. Schuld v. 5 o. Lt. H. Gar. do. 3 Berl. Stadt- Opl. 35 Pr. ux Auth. Sek - Wes tpr. Efandbr. 3 811 ö ö 1 Grosah. Posen do. 1 955 do. do. 35 77 Friedrichsd'or. Ostpr. Psfandhr. . S6 Aud. dm. n Stb. l'omm. do. 35 8 Pisconi.

Aris ländische Eonudls.

Foln, neue Pfahbr. do. Part 500 FI. do. do. 300 FI. Ilamh. Feuer · Cas. do. Saals-Er. Anl. Noll. 23 S Int.

644. Kurb. Pr. O. 40 th. Sardin. do. 36 Fr. K. Bad. do. 35 EI.

Russ IIamb. Cert. 5 do. beiłlope3. 4.8. do. do. 1. Anl. 4 do. Stiegl. 2. 4. A. 4 8 d0. do. 6. A. 4 do. . Rthsoh. Lst. 5 do. Polu. Sebatzo. 4 do. do. Cert. 1. A. 5 o. do. I. B. 200FI.— 13 pol e. Fabr. a. c. 4] 90

11111

2

Nlagd.- Halberstadt.

Halle- Thüringer.

Niederschl. Märkisch. GOberaäöhl. Kit... i.

Cosel- Oderberg ....

Berg. Märk..

Berl. Anhalt. Lit. B.

Aachen-Mastricht ... Thür. Verbind.-Bahn

, ,

bPesther . . . .... . 26 I. 18, 000, 000

Eis en kb ahn -= A CCIE Cn.

.

A apital.

Stamm- Actien. Tages- Cours.

Der Reinertrag wird nach erfaleter et- in der dazu bestimmten Rubrik = uete Die mit 38 pCt. ber. Actien zinde! * 82

Börsen- Ein- Rechnung.

Prioriläts - Actien. K apital.

Tages - Cours.

Simmtliche Priorithts-Actien werden urch jüͤhrliche Verloosang 2 100 pCt. amortis.

Zins fu.

3 * 49. 000 1606, 000 1.824, 600 1.090, 009 16700, 0090 2.300, 009 g 000, 0909 12. 667, 500 4500, 0110 1. 65 I, 2 1,406, 000 1.300, 0069 9g, 5h, OM 1.500, 000 2. 253, 100 2, 409, 00 1.200, 000 1,7600, 6660 1.50 i, 00 4, 100, 900 5. 606, 000 1, 100, 0010) Quit lung Ss - Hoge. 2.506, 000 1.505. 99 2, 750, 0M 4 39 h. 600, 60 4

Berl. Anhalt Lit. A B. do. Hamburg do. Stettin - Stargę do. Potsd. Magd

do. Leipziger.

Göln Minden.... ... go dhen

Hir eld Einerseits. Steele - Vohwinkel, ..

.

do. weigbahn

Ce CS 0 5 ; 2 2

e . . —— ——

* 24

do. Lit. B. S7. ba u. 6

Breslau - kreiburg ... Krakau - Obersehl. . . .

42 B. 56* 6. 65 * 6.

Stargard- Posen ... zrieg - Neisse ......

583 B. 82 6 Magdeh. Wittenb. ... 23

Ausl. Cuit tun & s hog. Ludv. Bexbach z4 FI. S, 525, 090

Friedr. Wilh. Nordhb. 5, 000, 000

Schluss- Course von Cäöln- Minden 737 e

40 4 . 2 3 kr. u. G.

Sd kn. Sg ba. 773 6. S6 EL. 95 ba. u. G

Berl. Anhalt 1.411. 600 do. Hamburg 5, 000.000 do PFotsd. Magd... 2.367.200 do. do. . 3. 13 2, 860 do. Stettiner: 800, 0

Magdeb. Leipziger. 1,788, 000

Hasse . Thüringer .... 4, 0M. 600

Cöln - Minden 3.64. 50)

Rhein. v. Staat gar.. 1,217, 000 do. 1. Priorität. . .. 2.457, 250 do. Stamm- Prior. 1.250, 90090

piss eldlor Ell erseli a i Märkisch. 4,175,

. . n

do. 1I1. Serie. 2. 30h, C0 do Zweigbahn 252, 90d do. do. 218. 000

Oberschlesische 1,276, 600

Cosel - Oderberg 2509. 9009

Steele - Vohwinkel... 325, 000

Breslau - Freiburg. 409,009

2 6

82 n. S1 ba.

S a = .

n

2

Ausl. Stumm-Act.

Dresden- Görlitz... 6.000, 0066)

Leipzig Dresden.. 4.509, 0900 Chemnitz - Risa 4. 600. 0M Sachsisch-Bayerische 6, 000, 00 Kiel - Altona? .... Sp. 2, C50, fh Amsterd. Rotterd FI. 6, 500, 009 Mecklenburger Thlr. ö 313

von Preussischen Bank- Antheilen 84 br. u.

FHie Fours sind heute meistens etwas gestiegen, und die

Stimmung blieb Besndlers am Schlufs der Börse günstig,

obwohl d

as Geschäft nur beschränkt war.

Auswärtige Börsen.

Breslau, 16. Okt.

Friedrichs d'or 1135 Gld. Louisd'or 1127 Gld.

Il. Br. Desterr. Bankonoten 917 und 92 bez. u. Gld. Sta ats⸗

Schuldscheine 73 Gld. Schles. Pfandhr. 35 proz. 905 Br., do. Lit. B. proz. 925 Br., dv. Z) proz. S1 Br.

0 bez. u. Gld., do. Partial⸗Loose a 3090 Fl. 933 Gld., do. a 506 JI. 67 Br., do. Bank⸗Certifik. a 200 F1. 13 Gld.

Letien. Oberschles. It. C. 87 Glö., do. Liti. B. 7 Gib. ,

Breslau⸗Schw.⸗Freib. 86 Br. Niederschl. Märk. 68 Gld., do. Prier. 1 Br., do. Ser. III. 883 Br. Krakau— Oberschles. 419 Gld., Br. Friedrich⸗Wilhelms Nordbahn 41 Br. Wechsel⸗Course. Amsterdam 2 M. 143 Gld. Hamburg à vista 1515 Br. do. 2 M. 1507 Gld. London 1X. St. 3 M. 6. 245 Gld. Berlin a vista 90 Glid. do. 2 M. 99* Gld.

Wien, 15. Okt. Sonntag. In der Lage unserer kriegeri— schen Stadt hat sich seit gestern wenig geändert. gor , derte gestern Jellachich ernstlich auf, abzuziehen. Heute um 11 Uhr wird der Kaiser diese Nachricht in Ollmütz erhalten, auch eine Adresse behufs eines Kongresses der österr. Völker wurde abgesendet. Heute sind die Geschäfte wie natürlich null und es dürfte noch eine Zeit andauern, bis wir einigermaßen ins Geleise hier kommen.

Frankfurt a. M., 15. Okt. Das Geschäft war heute im Ganzen unbedeutend. Nur in einigen Fonds- und Eisenbahn-Actien ing eiwas um und wofür man die notüten Course bewilligte. Alle übrigen Gattungen ohne Nachfrage. Die wiener Post vom 11 tend. war bis am Schluß (4 Uhr) noch nicht eingetroffen. 596 Met. 653. 65. Bank⸗Actien 1115 Br. Baden 50 Fl. E. 45 Br, do. 35 Fl. S. 245. 24. Kurhes⸗˖ 245. 248. Sard. 25. 243. Span. 3proz. 173. 17. Poln. 306 Fl. L. 92 G., do. 6590 I. 2. 55. 655. Bexbach 65. 64. Friedrich ⸗Wilh. Nordbahn

* *

Holl. und Kaiserl. Dukaten 96 Bi.

Poln. Papiere . ö ä poln. Papiergeld sich und werde heute den eisten Schuß durch Portalis () gegen das

/

S843. Ard. 11.

Paris, 14. Okt. Unsere Börse eröffnete gut, dann aber fuhr plötzlich Schrecken in sie, denn es hieß, die Kommission werde sich für Bribehältung des Belagerungszustandes erklären, der Berg rüste

neue Kabinet thun. 3proz. 44. 35.

Fproz. Anleihe 69. 5. proz. alte b8. 865.

Nordb. 3614. Span. 23.

Poln. Pfandbriese alte I proz. 90 Glda, do. neue 4 proz.

London, 13. Okt. Zproz. Cons. p. C. u. a. 3. S5. 3*proz Int. 44. 4proz. 68. Mex. 19. .

Durch ungünslige wiener Nachrichten sind engl, Fonds beinahe pCt. gefallen. Von fremden waren Mex. etwas flauer.

Eisenbahn-Actien unverändert.

Amsterd am, 14. Ott. Die Stimmung in holl. Fonds war heute etwas angenehmer; Int. zeigten etwas Leben. Oest. und alle übrigen fremden Fonds waren zu erhöhten Preisen gefragt; in öster= reichischen war der Umsatz ziemlich belebt. Peru 1604, 3.

Holl. Integr. 3 **, 165, 443. 3proz. neue 513, 52. 4proz. ostind. 673, 68. Z34proz. Synd. 683. Span. Ard. 63. Gr. Piecen 65. Port. neue 215. 4proz. 23, S5. Russen alte 973. Stiegl. 76. Oest. Met. 5proz. 6). 2Iproz. 31, 305, 31.

Antwerpen, 13. Okt. Belg. Jonds waren heute bei eini⸗ gen Geschäften sehr sest. 5proz. 78, 775. 44proz. 715. 2iproz. 383, x, 4. Span. Ardoins 63.

Madrid, 9. Okt. 5proz. 188 (I). 6proz. 9 (Y.

Markt ⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom 17. Oktober. Am heutigen Markt waren die Preise wie solgt: Weizen nach Qualität 60 3 Nthlr. Roggen loco 28 30 Rthlr. „p.. Frühjahr 82pfd. 317 2 31 Rthlr. „Okt. Mov. 273 a 27 Rthlr. Nov. Dez. dito. Gerste, große, loch 28 - 30 Rthlr. lleine 26 a 26 Rthlr. Hafer loco nach Qualität i7 -= 18 Rtblr. » p. Frühsahr 48 ps6. 18 a 17 Rthlr.

Hafer p. Herbst 17 4 165 Rthlr. Erbsen, Kochwaare 38 -= 10 Rthlr. Futterwaare 36 - 37 Rthlr. Rüböl loco 113 Rthlr. Br. u. bez, p. Oft. / Nov. 115 Rthlr, Br. u. bez. Nov. s Dez. dilo. Dez. Jan. dito. Jan. / Febr. 1113 a 115 Rthlr. Febr. / März dito. März / April dito. „April / Mai dito. Spiritus loco ohne Faß 145 2 143 Rthlr. verk., mit Faß 14

2 z r., 7

p. Herbst⸗Termine 143 a 3 Rthlr. 1 p. Frühjahr 16 Rthlr. nominell. Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 16. Oltober. . Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rthlr. 15 Sgr.; Roggen 1 Rihlr, 10 Sar. 3 Pf. auch 1 Nthir. 6 Sgr. 11 Paz; große Gerste 1 Nihlr. 6 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf.; kleine Gerste ] Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. Hafer 24 Sgr. 5 Pf., auch 20 Sgr 8 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 17 Sgr. 8 Pf. Zu Wafer: Weizen 2 Rihlr. 18 Sgr. 9 Pf.; auch 2 Rthlr 15 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Nthlr. 7 Sgr. f Pf. große Gerste 1 Rthlr. Sgr. 6 Pf.; Hafer 23 * .. auch 20 Sgr.; Erbsen 1ãRthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch hlr. 5 r. (schlechte Sorte.) V Sonnabend, den 14. Ottober . ö. Das Schock Stroh 6 Rthlr. 165 Sg 1 5 Rthlr. 25 Sgr. der Centner Heu 22 Sgr. 6 Pf, auch 15 Sgr.

Mit der heuti n Nummer des Staats⸗Anzei⸗ , n. 9 ug gs der Verhandlungen zur Ver— kinbarung der Preuß. Verfassung, Petitionen enthal⸗

tend, ausgegeben. .

Drud und Verlag der Deckerschen Schemen Ober hosbuchdruderei. Beilage

Dar Abonnement beträgt: 2 Atblr. für I Jahr. 4 Rthlr.ͤ * Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Tbeilen der Monarchie obne preis- Erhöbung. Bei einzelnen Nummern wird der ogen mit 23 Sgr. berechnet.

Alle Post. Anstalten des In⸗ nnd Aualander nehmen Bestellung aus dieses Blatt an, für Berlin die Erpedition des Preuß. Staats- Anzeigers:

Seren Straße Ur. 567.

M168.

k

Deutschlan d.

Bundes⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Verhandlungen der verfassunggebenden Reichs⸗Versammlung.

Preußen. Berlin. Bekanntmachungen in Betreff der jüngsten Unruhen. Publikandum.

Oesterreich. Wien. Antwort des Neichstags an Jellachich. Meu⸗ terei unter Auersperg's Truppen. Ankunst des Kagisers in Olmütz. Aftenstück über Latour's Ermordung und dessen Rücktritte -⸗Ulrkunde.

Bayern. München. Erlaß des Staats-Ministeriums des Innern.

Meckleuburg⸗Schwerin. Schwerin. Truppen Verminderung. Schlechte Kartoffel⸗Aerndte. Theurungszulage für die Soldaten.

. Frankfurt a. M. Besuch des Reichs verwesers in Hom—

urg.

Bremen. Bremerhaven. schiffes „Lübeck“.

Amtlicher Theil.

Ankunft des deutschen sriegs · Dampf⸗

Ausland.

Frankreich. Paris. Berathungen in den Repräsentanten-Kklubs und den Abtheilungen der National-Versammlung über den Belagerungen stand. Vermischtes. Bewegungen unter den Parteien. Erklä⸗ rungen und Abbankung des Pollzeis Präfekten in Folge des Minister— wechsels. Die Alpen- Armee. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London,. Lord Normanbh erwartet. Besch üsse der fatholischen Geistlichkeit in Irland gegen die Staats-Vesoldung. Bankstatus. Ausfuhren. Cholera. Nachricht von Franklin's Nordpok Expedition. Seeschlange. Auswanderung nach Sidney. Louis Napoleon. Die Präsidentenwahl in den Vereinigten Staaten.

Niederlande. Aus dem Haag. Erlaß des Königs in Bezug auf die Abänverung des Staats-Grundgesetzes. Schließung der Kammern. Cholera in Amsterdam.

Schweiz. Bern. Verweigerung des Ulaubsgesuchs Prof. Nheinwald; s. Schwyz. Annahme der Bundes. Verfassung. Beschlüsse über Die Wahlen. Freiburg. Truppen - Erzesse. Genf. Erklärung Du⸗ sour's. Lugano. Aufhebung der von Radetzky gegen Tessin ange— ordneten Gränzsperre.

Italien. Rom. Beitrag des Klerus zu den Staatslasten. Bekannt⸗ machung wegen der Presse. Der Kriegs- Minister. Florenz. Un⸗ ruhen. Die Nuhe in Livorno hergestellt. Tu rin. Einberufung der Wahltollegien von Piacenza. Palermo. Papiergeld.

Griechenland. Athen. Reise des Königs und der Königin. Der türfische Gesandte.

Bor en⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Polizei⸗Kommissarius Zimmermann zu Moabit den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; so wie dem Schullehrer und Küster Gund elach zu Schildow, Regierunge⸗Bezirk Potsdam, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

Bekanntmachung.

Des Königs Masestät haben mittelst Allerböchster Kabinete⸗ Ordre vom 21. September d. J. verordnet, daß die in den 68. 7, 8, 9 und 19 des Porto⸗Regulativs vom 18. Dezember 1824 vorge⸗ schriebenen Tar⸗Bestimmungen dom 1. Oktober d. J. an aufgehoben werden und auf sämmtliche Brief und Schriftensendungen die im §. 11 des Porto Negulativs vorgeschriebene Gewichts⸗-Progression An⸗ wendung finden soll. . ö

Von dem gedachten Termine an wird daher die Beförderung der über 2 Loth schweren Schriftsendungen mittelst der Reit- uns Courier- Posten, bei welchen bis dabin für jedes halbe Loth Mehrgewicht die Hälfte des einfachen Porto mehr zu ertzeben war, gegen Erlegung Ter Schrifttaxe erfolgen, nach welcher das Porto in folgender Pro—

ression steigt: r nn nn Von 2 bis 8 Loth Z3faches Porto, von 8 bis 16 Loth 4fäches Porto,

über 16 Lotb so lange das 4fache Porto, bis das doppelte Paket Porto mehr beträgt.

Die Beförderung solcher über 2 Loth schweren Sendungen kann jedoch mit den Reit- und Courier⸗-Posten nur so weit erfolgen, als solches ohne Nachtheil für die prompte Abfert gung und schnelle Be⸗ förderung dieser Posten möglich ist. Anderenfalls erolgt deren Be⸗ förderung durch die sonst bestehend en Postgelegenheiten.

Berlin, den 14. Oftober 1848.

General⸗Post⸗Amt.

Uichtamtlicher Theil. Dent schland.

Bund ets - Angelegenheiten.

Frankfurt a. M., 16. Okt. (O. P. A. 3.) 97ste Sitzung der verfafsunggebenden Reichs Versammlung. Voꝛ⸗ sitzender: Präsident von Gagern. Der Präsident zeigt den Aus⸗ iritt des Abgeordneten Compes aus Köln, eben so den Austritt des Abgeordneten des 17ten schlesischen Wahlbezirks, Oelsner, an. Der Votsitz des volkswirihschafilichen Ausschusses ist in Folge des Rück⸗ tritts des Abgeordneten von Reden auf den Abgeordneten Eisenstuck übergegangen. Der Reichs⸗-Minister des Innern, von Schmer⸗ lin g, theilt der Reichs-Versammlung in einem Schreiben mit, daß der Belagerungs⸗Zustand dahier werde aufgehoben werden, wenn das Gesetz vom 10. Oktober zum Schutze der Natio nal⸗Versammlung in Franksurt und dessen weiterer Umgebung in Kraft getreten ist. Uebri⸗

ens werden die zum Schutze der National. Versammlung ergriffenen laßregeln fortdauern. Der Königlich niederländische außerordent · liche Gesandte und Bevollmächtigte bei der Centralgewalt hat dem

Piäsidium ein Promemoria bezüglich der beabsichtigten Aufhebung

Bertin, Donnerstag den 19. Oktober

der Fiußzölle übersendet. Es siud verschiedene neue Beiträge zum Flottenban eingegangen. För st er von Hünfeld inter llirt das Reiche= Ministerium: 13 welche Stellung is den österreich schen Ereignissen gegenüber einzunehmen gedenke, 2) was für Anknüpfung eines Bünd⸗ nisses mit Ungarn geschehen se, 3) welche Maßregeln das Ministerium ergreifen werde, um die Donaufürstenthümer von den russischen Trup-— pen zu befreien. Detmold interpellirt, ob amtliche Nachrichten über die Ermordung des Kriegaministers Latour in Wien eingegan—= gen seien, und ob es wahr sei— daß die bewilligte Amnestie sich auch auf jene Mörder erstrecke. Schmidt von Löwenberg fragt, ob es wahr sei, daß Nummern der Flugblätter unter dem Siegel des Reichsministeriums versendet worden seien. von Reden verlangt Aufklärung über die ven dem Reichsministerium beabsichtigten 2 regeln gegenüber dem bevorstehenden Arlaufe der gegenwärtigen Zoll= vereins periode. Reichs minister von Schmerling behält sich die

Beantwortung der Interpellationen bezüglich des Verhältnisses zur Schweiz bis zur erfolgten Ordnung der einschlägigen Papiere vor. Die Juterpellation von Vogt wird das Reichsministerium

wegen des unparlamentarischen Tons derselben nicht beantworten. Das Reichsministerium hat die Wichtigkeit der Donaufürsten—

thümer für Deutschland im vollen Umfange erkannt; es wird dem deutschen Elemente dort so bald als möglich Geltung verschaf⸗

fen, Bedingung für entsprechende Maßregeln ist die bereits in Ans— sicht genommene Anknüpsung eines biplomatischen Verkehrs mit den—=

selben. Bezüglich Ungarns hat Reichsministerium bereits seine Sympathieen ausgesprochen; zur üpfung von diplomatischen Ver⸗ bindungen ist der jetzige Zustand des Landes nicht geeignet. Sobald die Ereignisse in Wien dahier bekannt waren, und dasjenige, was in Frankfurt bekannt wurde, war nnr die Geschichte eines in Wien ent standenen traurigen Bürgerkrieges, dessen weitere Felgen begreiflich damals nicht ermessen werden konnten, hat das Reicheministerium im hohen Grade die Wichtigkeit eikannt, einem Bundesstaat⸗ jene Rück⸗ ficht angedeihen zu lassen, welche die Wichtigkeit jen r Ereignisse in hohem Grade in Auspruch nahm. Wir haoen, ohne uns weiter in Un⸗ tersuchungen über die Teiter der Bewegung und de Richtung derselben einzulassen, vermeint, daß es die erste und hauptsächlichste Aufgabe der Ceutralg wal sei, dahin zu wirken, daß der Bürgerkrieg, welcher sich ent- zündet, so bald als mögl ch beendigt und auf friedliche Weise die entgegen⸗ stehenden Interessen zur Ausgleichung gebracht werden mögen. Das einzige Mirtel, welches das Ministeium schon bei der g oßen Eat⸗ fernung Wiens für möglich und angemessen erachtet hat, war die unverzügliche Bestellung von Reiche⸗Kommissären, welche sich an Ort und Stelle von der Lage der Sache zu überzeugen und dann die zu Beendigung des Bürgerkrieges erforderlich scheinenden Maßiegeln zu ergreifen hätten. Auf die Inrerpellation, ob bereits Neichstruppen nach Oesterreich beordert worden seien, ist mit einem Nein zu antwor⸗ ten. Das Ministerium bat zur Sendung von Reichstruppen nach Oesterreich in dem, was ihm von den Vorgängen bekannt wurde, durchaus keinen Anlaß gefunden; allein in der Vollmacht der Kom⸗

missarien liegt das Mirtel, wenn sie sich an Ort und Stelle von der

Noihwendigkeit der Heibeirufung von Reichstruppen übe engen soll⸗

fen, solche sofort zu requiriten, uad diese Requisition würde dann aber

schneller erfolzen, als wenn sie erst von Frank urt aus angeordnet werden

müßte. Hierdurch glaubt das Ministerium dasjenige eingeleitrt zu haben,

was ihm nach Lage der Dinge das allein Mögliche und Zweckmäßige

schien. Auf die Interpellation Wesendonck's: ob das Ministe⸗

rium der bayerischen Regierung die Wabrung des monarchisch consti ·

tutionellen Systems in Beutschland für immer zugesichert babe, ver⸗

liest der Minister das bereits bekannte Schreiben des bayerischen Ge=

sammt-⸗Ministeriums wegen Anerkennung der Centralgewalt, und die

Anrwort des Reichs-Mnisterinms. Dieses hat erklärt, kaß es das

constitutionell⸗menarchische Prinzip in den einzelnen Staaten wahren

werde, und es sei dies seine Pflicht, so lange es daseibst geseßtzlich

und verfassungemäßig bestehe. Darin liege kein Eingriff in die

noch zu bildende Gesammtverfassung Deutschlands. Auf die An⸗

frage des Abgeordneten Sa midt wegen Versendung der Flugblät⸗

ter eine Jnteipellat on, die von einem Polizemdirekter unter Met⸗ ternich hätte gestellt werden können werde das Ministerium, wobl im Einverständnisse mit der Mehrbeit der Versammlung, nicht antworten. (Beifall auf der Rechten und im Centrum) Hin⸗

sichtlich der Interpellation Jahn's, welche Schritte das Minisste⸗ rium gegen die große Veischwörung der Wühler dethan habe, theilt der Reichsminister den Aufruf des demotratischen Central ⸗Comité's in Berlin, zur Enberuiung einer neuen konstituienden Ver⸗ sanmmlung auf den 26. Oktober, und eine Requisition res Reichs⸗ Ministeriums an das preußische Ministerium behufs der Ueberwa— chung jener Verisammlung, und zwar unter Hinweisung auf das Ge⸗ setz vom 10. Oftober, mit. Vogt protestirt gegen den Eingriff bes Reicheminssters in die Rechte des Präsidiums, indem er in einer Jnterpellation Verletzung des parlamentarischen Takltes sinden wollte, und deshalb die Beantwortung verweigerte. Der Präsi⸗ dent bemerkt, daß ein solcher Eingriff nicht in der Absicht des Reicheministers gelegen haben werde, er habe nur wegen persön⸗ licher Verletzung durch den Ton jener Interpellation die Beaunt— wortung zu unterlassen erklärt. Vogt erinnert, daß von Ver⸗ letzung des parlamentarischen Taktes gesprochen worden sei, und das sei nicht persönlich. Vogt beantragt, daß das Ministerium aufgefordert werde, streng zu untersuchen, auf welche Weise die an die Schweiz gerichtete Note der Oberpostamts⸗-Zeitung mitgetheilt worden sei, damit durch Bestrafung der schuldigen Beamten jener bisher unerhörte Vorfall Sühne erhalte. Die Drin g⸗ lichkeit dieses Antrags, so wie eines weiteren Antrags von Pogt; die National⸗Ver sammluͤng solle dem Ministerium aufgeben, künftighin keine mit den Grundsätzen der Humanität im Widerspruche stehende Aufforderungen an die Eidgenossenschaft zu richten c, wird verwor= fen. Venedey stellt den als dringlich nicht anerkannten Antrag, die National⸗Versammlung möge aussprechen, daß sie ein sreundnach⸗ barliches Verhältniß mit der Schweiz aufrecht erhalten sehen wolle. Ein Antrag Wesendondc's, daß untersucht werde, ob die Weigerung des Reichoministers von Schmerling, auf eine Interpellation wegen

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1848.

des angeblich ungecigneten Tones nicht zu antworten, im Einklang mit dem Gesetz über Beantwortung der Inteipellatiouen stehe, wird an den Gesetzgebun ge⸗Aue schuß gewiesen. Reichsminister von Mohl erklärt, daß amtliche Mittheilungen hinsichtlich der Ermordung des Ministers Latour nicht eingegangen seien, daß das Ministerium sich in die Amnestiefrage nicht einmischen werde, daß es aber das Zu⸗ sammenwerfen der Amnestie von politischen Verbrechen mit derjenigen für Meuchelmord nicht sur geeignet würde erachten können. (Fortsetzung folgt.)

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Peeußen. Berlin, 18. Okt. In Betreff der vorgestrigen Unruhen hat das Königliche Polizei- Präsidium nachstehrnde Bekanntmachung erlassen:

„Um der Verbreitung unrichtiger Da stellungen über die trauri- gen. Vorfälle vom gestrigen Tage zu begegnen, sieht sich das Polizei⸗ Präsidium veranlaßt, auf Grund der bis jetzt stattgehabten Ermitte⸗ lungen hierdurch Folgendes zur öffentlichen Nenntniß zu bringen:

Da in Folge der muttwilligen Zerstörung einer Dampfmaschine die Entlassung einer Anzahl von Kanaiarbeitern auf dem Köpnicker Felde nothwendig geworden war, und diese Maßregel, bei welcher man nach dem früberen Vorgange auf thätlichen Widerstand zu rech= nen Grund hatte, am gestrigen Tage zur Aueführung kommen sollte, so waren in dem benachbarten Exerzierhause in der Schäfergasse eine Abtheilung Schutzmänner und ein Bürgerwehr-Bataillon zur Beob⸗ achtung aufgessellt worden. Etwa um baib 11 Ur zog eine Ai bei · ter⸗ Abtheilung unter Vortragung einer rothen Fahne und Hurrah⸗ geschrei von Schacht zu Schacht, und wollte demnächst ihren Zug in die Stadt hinein fortisetzen. Hieran wurden die Arbeiter durch die Schutzmannschaft und eine Compagnie Bürgerwebr verhindeit, welche das Exerzierhaus verlassen und die nach der Stadt fübren den Straßen besetzt hatten. Die Arbeiter zogen bierauf nach tem Cxerzierbause und zum Theil in dieses hinein, wo sie den Abzug der Bürger wehr⸗ Abtheilung verlangten. Als die Bürgerweyr dies verweigerte, wur= ven von den Arbeitern Drohungen gegen sie aus gesteßen, rj Arbei ter demnächst aber durch einige von der Bürgerwehr ih rte Schwenkungen aus dem Exerzierbause binausgedrängt. Na die Arbeiter r raußen ihre Drohungen njänglich fortgesetzt hatten und Dön der Bürgerwehr noch weiter zurück zedrängt worden waren, kam eine Verstãndi⸗ gung zwischen beit en Theilen dahin zu Stanke, daß man sich auf beiden Semen friedlich zurückziehen wollte. Die Arbeiter erfüllten jed ech ihr Versprechen nicht, verfolgten vielmehr die Bürgerwehr, als diese Kehrt gemacht hatte. Inzwischen war ein zweites Bata llon Bür⸗ gerwehr herangeräckt, und im Verein mit die sem trieb das erste Ba- Haillon' die in wachsender Zahl andringenden Arbeiter, von welchin Steinwürfe aue geführt wurten, zuriick. Da die Steinwü r fe im mer heftiger und dichter wurden eine Anzahl von Bügerwehrmännein bereits verwundet war und die Arbeiter, ungeachtet des Vorrücken g der Bürgerwehr nach vorgängigem Tremmelschlage und nacht em die Gewehre Angesichts ihrer gel den worden waren, sich nicht zurück zogen, ihren Angriff vielmehr forisstzten, so machte die Bürgerwehr Dalt, und es wurde von ihr ein Fruer gegen die Arbeiter gerichtet, in Folge dessen drei Todte und mehrere Verwundete auf dem Platze blieben. Von den letzt ren sind lurz darauf noch zwei gestorben. Die Birgerwehr ging darauf durch die Dresdener Straße nach der Stadt zurück; in der Roßstraße sah sie sich genöthigt, gegen erneuerte An⸗ griffe der Arbeiter abermals von der Schußwaffe Gebrauch zu machen, woturch wiederum zwei Aibeiter getödtet wurden.

Gegen 3 Uhr Nachmittags batten die Urbeiter an der Ecke der atten Jakobs⸗ und Roßstraße eine starke Barrikade errichtet, die von Bewaffneten, zum Theil mit Schicßgewehr, vartheidigt wurde. Die Bürgerwehr nahm diese Barrikade, welche nach ihrem Abzuge immer wieder herarstellt wurde, zu wiederhoten Malen und behielt dieselbe am späten Abend im Brsitz.

Bei diesem Kampf warden von den Veitheidigern der Barrikade 3 getöt tet. Auf Seiten der Bürgerwehr blieb der Hof-Vergolder Schneider, und der Major Vogel wurde lebensgefährlich ver— wundet.

Im Lause des Nachmittags zog ein zahlreicher Haufe, welchem die Lei ven von mehreren der gefallenen Arbeiter vorgetragen wurden, mit einer rothen Fahne und unter dem Geschrei: „Es lebe die Re— publit!“ durch die Stadt. Dir Lichen wurden in das Königliche Schloß gebracht und dort, um das Weitertragen zu verhindern, einsi⸗ weilen zurückbehalten.

Später ist derselbe Volksbaufe in die Rosenthalerstraße gezogen, um gegen das dort belegene Haus des Bürgerwehr⸗ Hauptmanns, Bäckermneisters Schulze, Gewaltthätigkeiten auszuführen, was jedoch die herzukommende Bürgerwehr verhindert wurde.

Auch die Schutzmannschaften sind an mehreren Punkten von den Aibeitern angegriffen und dabei der Hauptmann Holbein durch einen Steinwurf und ein Schutzmann durch einen Schuß in den Hals gefährlich verwundet worden.

Eben so ist das Wachtlokal der Schutzmannschaft in der Köp⸗ nickerstraße ohne alle äußere Veranlassung von den Tumultuanten eistürmt und demolirt worden, nachdem sich die schwache Besatzung mit Lebensgefahr gerettet hatte.

Endlich haben auch die Tumultuanten, als von ihnen die Lei- chen durch die Breitestraße getragen wurden, hier den Waffenladen des Kaufmanns Noack -gewaltsam erbrochen und geplündert, ohne daß dies verhindert werden konnte. ;

Spät am Abend wurde die Ruhe nicht weiter gestört, indem

die überall aufgestellte Bürgerwehr jeden Versuch zu Erzessen ,

Energie zurückwies.

Alle Schritte sind get suchung über das beklagens jetzt zu ermitteln gewesen, führen. 2.

rlin, den 17. Oftober 1815. Derlin, den szngh ches He nes. von Ga