1848 / 168 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ermo, 23. Sept. (D. A. 3.) Eine gan neue Eischei⸗ a l Siren it das Papiergeld. Dar Varloment , . Emfttirung von Zetteln au Pporteur; zu 4 Unzen jeden, dekretirt, und eben heute sind die ersten derselben in Umlauf gesetzt werden. Man hofft, daß dieses Finanz · Hülfs mittel vorerst dazu dienen werde, die Bankzettel, deren Bezahlung vor etwa zehn Tagen eingestellt worden war, nunmehr einzulbsen. Die Dyeration ist durch den Kir⸗ chen und Klöstern entnommenes überflüssiges silbernes Geräth so⸗ wohl, als durch liegende Nationalgüter und dem Staate gehörende Gefälle mehr als hinlänglich gedeckt und verspricht dem Staat einen sehr bedeutenden Vortheil vor jeder anderen Anleihe. Ein Ministe⸗ rial⸗Reglement bestimmt, daß der Zins zu Prozent jährlich vom Tage der Ausgabe dem Inhaber zu vergüten ist, und daß, wer Na⸗ fionalgüter kauft oder dem Staate schuldige Gefälle, nun alle los- fäuflich, abträgt und mit diesen Zetteln bezahlt, eine Prämie von und in gewissen Fällen auch von 1Prozent genießt. Alle eingehen⸗ den baaren Gelder sind zur Einlösung der sich darbietenden Zettel bestimmt; reichen die an einem Tage eingegangenen Gelder hierzu nicht bin, so entscheidet das Loos; die nicht bezahlten werden auf den folgenden Tag verschoben. Der Kriegsminister Paterno hat sein Portefeuille niedergelegt, und das Kriegsminister' um ist provisorisch von La Farina, dem jstzi⸗ gen Unterrichts- und Arbeitsminister, übernommen.

Griechenland. Athen, 1. Okt. (A. 3.) Vorgestern, den 29. September, Abends um HH Uhr, verließen die Königl. Majestäten Athen, um einen Ausflug von ein paar Wochen auf die Insel Euböa zu machen.

Es scheint gewiß, baldigst abgerufen werde;

daß der türkische Gesandte Herr Mussurus, der an demselben zum Verbrecher gewor—

88

dene junge Mensch, Nadin, soll der türkischen Regierung ausgeliefert werden. Dagegen verpflichtet sich die türfische Regierung, daß dem fraglichen Veibrecher nichts geschehen soll, was gegen den Gang der regelmäßigen Justiz sei; ferner, daß sie Sorge tragen werde, daß an der türkisch-griechischen Gränze nichts mehr vorfalle, was von Seiten Griechenlands zu gerechten Klagen Veranlassung gebe; daß alle die politischen und räuberischen andenchefs ins Innere des Landes gebracht und Ruhe und Ordnung hergestellt werde. Die drei Großmächte verpflichten sich, diesen Vertrag aufrecht zu erhalten; wenn also dagegen gehandelt wird, so ist es nicht mehr einfaches Vergehen der Turkei, sondern der drei Mächte.

waren an der asiatischen Cholera als erkrankt angemeldet 2168 Personen, Zugang von gestern bis heute Mittag 25. Zusammen 2193. Davon sind gestorben 1373, genesen 521, in ärztlicher Behandlung 299. Summa 2193.

Berlin, den 18. Oftober 1818.- 3 Königliches Polizei⸗-Präsidium.

Bis zum 17. Oltober Mittags

Ränigliche Ichauspiele.

Donnerstag, 19. Oft. Im Opernhause. 115te Abonnements Vorstellung: Männertreue, Lasispiel in 1 Akt. Hierauf: Bade⸗ furen, Lustspiel in 1 Akt, von G. zu Putlitz. Und: Paul und Vir⸗ ginie, pantomimisches Ballet in 1 Akt, nach Gardel, von Hoguet. Anfang halb 7 Uhr. Freitag, 29). Okt. Im DOpernhause. 116te Vorstellung: Alceste, lyrisches Trauerspiel in 3 Abth.,

Abonnements-⸗ Musik von

Gluck. Vallet von Hoguet. Anfang halb 7 Uyr.

Im Schauspielhause. Mit Allerhöchster Genehmigung. Zum

Vortheil der französischen auspieler, Les vieux pechès, vaudeville en 1 zcte. comèédie en 1 acte. Im Zwischenakt: 7 Uhr.

als beren leßte Vorstellung: Hierauf: Un caprice, Solotanz. Anfang halb

Aönigsstädtisches Thtater.

Donnerstag, 19. Oft. Zum erstenmale wiederholt: Das Käth⸗ chen von Heilbronn, großes Ritter⸗ Schauspiel in 5 Akten und einem Vorspiel in 1 Akt, genannt: „Das heimliche Gericht“, von H. von Kleist, für die Bühne bearbeitet von F. von Holbein.

Freitag, 20. Okt. Provinzial⸗- Unruhen, Vaudeville ⸗Posse in 3 Aften, von Friedrich Adami. Die Musik tbeils neu komponirt, theils nach bekannten Melodieen arrangirt von F. W. Meyer. Und: Letztes Konzert der Geschwister Neruta.

Sonnabend, 21. Oft. Italienische Opern⸗Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt: Fra Diavolo, oder: Das Wirthshaus zu Ter- racina, komische Sper in 3 Akten. Musik von Auber. Ins Italie

nische übersetzt, mit neuen Necitativen, von C. F. de Barbieri.

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger Hneobach tun.

Abends 10 Ubr.

1848. 16 Okt.

Nachmittags 2 Uwbr.

Morgens 6 Uur.

1

Lufidruok

Luft vwürme Thaupnunkt Duustsittigung. Wetter

327, 64** ar · 327, 71“ Par.

332, 09“ Par. duell urme 9 7,9 R. 1

4 7,27 R. Flusswvrme 8, 6,6 n. Boden warme 90 pet. Aus düns tum n, beiter. Niederschlag (, 12“ nb. Os 6. Wüürme wechsel 8.0

5, * 7,2 4 n... 95 rοι· S0. /

R. / n

339, 6“ Par. ..

Wolkenzußß. .. Tagesiittel:

—··¶¶ 2 *

.

f. 5 5e rTOmnm 18. O CfͤtObem.

F echsel - (Ourse.

Briet. 96eld. 250 FI. 250 FI. 300 Mu. do. 300 Mh. London 11 paris... d wien m 26 Rr, ,, // 159 FI. l5õ0 FI. 190 Thlr. 8 Tage

. 160 Thlr. 2 Mi. 100 *I. 31 Mt. 24 565 20 j00 sn ] 3 Woehen O6z 106

RKurn 2 Me. kurz 2 Me. 3m. 2 Mi. 2 Mi. 2M. 2 Mi

Ams ter dau 40. llamburg

PFraukfurt a. M Petersburs

HV fancllariss-, KRommiundl- Paier nnd Gelcl- Our.

Inl indische Fonds,

z. KBriet̃- Geld. Gem Zi. Bri et. creld. Gem.

8. Sedel · Scr. 38 73; 1738 kur- u. Na. Pan-. 3] Seeb. Präm. Seh. 887 Schlesische do. 3 K. u. Nm. Schelav. 3] do. Lt. Iz. gar. 1635 Berl. Stadt- Ob. 33 Pr. LEK- Auth. Sch Westpr. Pfandhbr. 33 817 801. . Friedrichadror. . ͤ 3

* 7 138

Grosab. Posen d0. 4 957

do. 40. 357

Ostpr. Pfaudbr. Aud. diu. à ib. do.

Pomm. Disconto.

us länddi sche Fond.

Russ lamb. Cert. q do. beillape3 4.8. do. do. 1. Aul. do. Stiel. 2 4. A. do- do. 5. A.- do. v. Rthsch. Lst. 65 I do. Poln. SebatzO. 4 do. do. Cert. L. A. 5 do. do. L. B. 200FI. pol a. PHfdhr.a. c. 4] 90

polu. neue fdbr. do. Part 500 EI. do. 40. 300 EI. Iamb. Feuer- Cas. ? do. Staats- Er. Aul. Holl. 2 2 nt. Kurh. Pr. O. 20 ib. Sardin. do. 36 Er. XR. Bed. do. 35 FI.

66

* 3 X

2 2 & 2

*

Berl. Anhalt Lit. A B.

Eisenbahn- Actienm.

Stamm- Aclien. R apilal.

Tages- Cour.

Der Reinertrag wird nach ersolgter Bekannim. in der dazu bestimmten Rubrik zus ge siilli Die mit 3 pCi. ber. Actien zind v. Staal gar

Börsen- Zins-

Rechnung. Rein- Ertra 41847.

Prioriläts - Actien. Kapitel.

Tuges - Cours. Summiliche Prioritäts-Actien werden durch jährliche Verloosnng; * 100 pC. arn or tis.

Zins sus i.

3. 500. 00h gs. 000. 000 4824. 00 1.060.000

=

Hambur do. Stettin - Starg.. do. Potsd. Magd. ..

do.

1,700, 0600 2.3060, 00) 9, 000, 0090 12, 967.500 4.500, 000 1.051.260 1.1400, 600 1.360, 000 9, 950, 0006 1.5060, 000 2, 2653, 10090 2.400, 000 1.200, 000 1, 70606, 060 1.50 *, 0600 4,960, 0609

Magd. hlalberstadt do. Leipziger. Halle- Thüringer. Cöln - Minden.. do. Aachen.... Bonn -Cöln PDüsseld. Elberfeld. . Steele - Vohwinkel... Niederschl. Märkisch. do. weighahn Oberschl. Lit. A.... do. Lit, Cosel - Oderberg Breslau- Je i. Krakau - Obersehl.r... Berg. Märk.. Stargard - Posen õ. 00.000 Brieg Neisse 1, 100, 000 Quittungs - Rogen. Berl. Anhalt. Lit. B. 2, 500, 000 Mag deb. Wittenb... 4.596. 000 Aachen-Mastricht... 2.750. 000 Thür. Verbind.-Balin 5, 600,606) Ausl. Quittung hog- Ludv. Bexbach 24 FI. Festher. . ...... 26 RI. ner win. Rordp.

2 462

3

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ö.

D . e e , e e e e, = e 6

8. 525, 9060 18, 909,060 4 8, O00, 0900 4 41

.

Schluss- Course von Cöln-Minden 71 n

d4 h. 89 B. 773 4. S6 B. u. b. 95 baz. u. G

14411, 800 5. 060,000 2.367.200 3. 132. 800

S00. 000 1.788, 000 4, 009. 000 3.674.509 1.217, 0900 2.17. 250 J. 259, 009 1.0610. 000 1. 175.009 3. 506.000 z. 300, is0

252, 000

218, 000 1.276. 600

250. 00)

325. 000

109.9009

Berl. Anhalt do. Hambu do. Pots d. do. do. do. Stettiner

Magdeb. Leipziger.

Hefe? n uri er .

Cöln - Minden

Rhein. v. Staat gar.. do. 1. Prioritat. . . . do. Stamm- Prior.

Pũsseldorf - Elberseld.

Niederschl. Mãärkisch.

do. III. Serie. zweighahn

do. do.

Oberschlesische

Cosel - Oderberg

Steele - Vohwinkel. ..

Breslau - Freiburg..

S1 = SI br. Sd 6.

68 R.

82 6.

935 6.

Ser 6.

2 9 8 2 2 6 8

Ausl. Stamm- Acl.

Dresden- Görlitz... Leipzig - Dresden Chemnitz - Risa Sächsisch- Bayerische Kiel Altona 7. ... Sp. Amsterd. Rotterd. FI. Mecklenburger Thlr.

Börsen- Zinsen

C 2 7

6. 000. 60h 1. 509. 0 4. 000,009) 6. OO. 00 2. 950, 000 6. hh.) 1, 300, 030

von Preussischen Bank- Antheilen 85 a SE. ba.

F- Börse war sieute besser gestimmt, und die Course sind,

per üprigens trägem Geschäst. gröfstentheils etwas gestiegen.

Fer cers gefragt waren Preuss. Bank- Antheile.

Auswärtige Börsen.

Breslau, 17. Okt. Holl. und Kaiserl. Dukaten 964 Bi. Friedrichd'or 1137 Gld. Louisd' or 112 Gld. Poln. Papiergeld I M43 Br. Desterr. Bankonoten 933 und 45 bez. Sta ts⸗Schuld⸗ scheine 735 u. 74 bez. Schles. Pfandbr. 33 proz. 904 Br., do. Jät. B. Aproz. 924 Br., do. 37 proz. S1 Br.

Poln. Pfandbriefe alte 4 proz. 967 Gld., do. neue 4 proz. 9g04 dez., do. Partial⸗Loose a 30! Fl. 933 Gld., do. 2 500 Fl. 67 Br, do. Baͤnk⸗Certisik. 2 200 JI. 135 Gld.

Actien. Oberschles. Litt. A. S7 Gld., do. Litt. B. 873 Gld. Breslau⸗Schw. Freib. S6 bez. Niederschl. Mirk. 68 Gld., do. Prier. 91 Br., do. Ser. III. 885 Br. Krakau-Oberschles. 41 Ssld.,, Br. Friedrich⸗Wilhelms Nordbahn 40 bez. u. Br.

Leipzig, 17. Okt. L. Dr. Part. Oblig. 7 Br. Leipꝛ. B. A. 143 Br. L. Dr. C. A. g955 Br. Sächf. Bayer. 743 Br. Schles. 4 Br. Cbenm.-Riesa 25 G. Löban⸗Zittau 23 Br. Magd. Leipz. 1635 Br. Berl. And. A. S5 Br. ( do; B. 84 Br. ,, S7 Br. Teß. B. A. 92 Br. Preußisch. B. A.

Frankfurt a. M., 16. Okt. Für einige Fonds, darunter votzügiith sstzs Gartängn, so we für Eissentzatü-Aetien zeigte ik . r 6er 66. in Folge der besseren Berichte von Wien, mehr iauflist. . e. mehrere Einkäufe bewirkt, zu höheren J , Börse österr. Fonds und Nort bahn

2 19 ö 3 * ber Börse nicht er en vom 12ten d. war bis am Schluß

5, Met. 66. 655. Bank⸗Actien 1 ö .

L. 16 Br., do. 35 Il. X. 21 21. . . . J. stadt 50 Il. EC. 60. 595, do. A5 Fl. X. 20 Br. Sar 25 . Span. 3proʒ. 1753. 173. Poln. 369 Fi. 2. J2 ' . . . ö Sor. 5 . Itiedrich Wilh, Nordbahn 40. 40. Veron de. 6554. en, nr, 3. 365. 3 ö h 663.

Wechsel. Amsterd. 100 Fl. C. 64. S. 101 G., ; 1006 G. Augsburg 100 Fl. C. k. S. 11935 G. Beil. 9h un. är S. 1h56 Br Bremen S5 Rthlt, in Cors f. S. 0 G. Hamb. 160 M. B. H. S. S8 Br., do. 2 M. 88 G. Leipzig 60 Rthir. C. f. S. 1055 G. Lond. 19 Pfd, St. k. S. 1205 G., do. 2 M. Ho. G. Lyon 260 Jr. E. S. Hi. G. Parie 259 Ff G. Mailand 250 Lir. . S. 101 B. Wien in 20 100 Fl. H. S.

1075 Br. Diskonto 2 &. amburg, 16. Oft. 31 proz. p. C. 75 Br. u. G. E. R. Amd. 6 Br. Zproz. 164 Br. Hamb.=

96z Br. Dän. 664 Br. Beil, 69 Br., 59 G. Altona⸗Kiel 35 Br. Mecklenburg 33 Br. Fonds und Actien

Mit Ausnahme von 33proz. p. C. war es in

sehr geschäftslos.

1Iñ.

* 714.

London, 14. Ott. 3proz. Cons. p. C. 83. 3a proz. 84. Ard Zproz. 22. Int. 44. A4proz. 675. Mex. 183. Der engl. Fonds-Markt war still, jedoch fest. In fremden Fonds wurde mit Ausnahme von sehr wenig gemacht. Amsterdam, 15. Ott. Uhr. Holl. Integr. 132136, 4, 11 len wurden heute zu etwas niedrigeren

Mex. zu 183,

(Sonntag.) Effekten⸗ Sozietät 4* Port. 456. In Integr. Preisen einige Geschäfte ge—

macht.

Auf den Rückgang der Fonds in proz. schlossen 775, 4. 4proz. zproz. Inl.

Antwerpen, 14. Olt. Amsterd. waren belg. Fonds flauer. 24proz. 383, ẽ, 4, . Span. 5proz. 7 Br.

Markt ⸗Berichte. Berliner Getrairebericht vom 18. Oktober.

Am heutigen Marlt waren die Preise wie folgt:

Weizen nach Qualität 6 - 63 Rthlr.

Roggen loco 28 30 Nthir. p. Frühjahr S2 pft. 313 a 31 Rthlr. „Okt. Mov. 274 Rthlr. bez. n Nov. / Dez. dito.

Gerste, große, loco 28 30 Rthlr. „kleine 26 a 25 Rthlr.

Hafer loco nach Qualität i7—18 Rtblr. p. Frühjahr 48pfd. 18 a 17 Rthlr. „p. Herbst 17 2 163 Rthlr.

Eibsen, Kochwaare 28 —=40 Nthir. „Futterwaare 36— 37 Nthlr.

Rüböl loco 11 Rthlr. Br. u. bez.

p. Olt. / Nov. 11 Rthlr. Br. u. Nov. / Dez. dito. Dez. / Jan. dito. Jan. Febr. 114 2 1120 Nthlr. Febr. / März dito. Mär; April dito. April / Mai dito. Spiritus loco . Faß 15 Rthlr. 143

bez.

Br., mit Faß 145 Br.,

G. n p. Herbst⸗ Termine 143 a Rthlr. „P. Frühsahr 16 Rthlr. nominell. Königsberg, 14. Ott. Zufuhr war bedeutend. Weizen

60 bis 80 Sgr. Pr. Schfl.. Roggen 28 bis 33 Sgr. gi; Gerste 27 bis 32 Sgr., kl. Gerste 24 bis z Sgr., Hafer * dich ʒo .

loffeln 12 bis 133 Sgr.,

graue Erbsen 30 bis 55 Sgr. weiße Erbsen 35 bis 5.

5 der Eentner Htu 17 bis 20

Schock Stroh 90 Sgr.

England lauten sehr flau,

ͤ

zweiter Hand ohne

Getraide. Die beutizen Nachrichten von und es ist keine Kauflust für irgend einen Artikel. Weizen. Gestern wurde ein bedeutender Posten schlesischer 90 (9 Ipfd. zu 61 Rthlr. in loco zum Vermahlen gekauft; heute ist nichts gehandelt. Roggen in loco in schweister Waare auf 29 Rtblr. gehalten, aber nur 28 Rthlr. zu machen, pr. Ott. 274 Rtihlr. bez. unb Br., pr. Frühj. 303 Rthlr. Br., 0 Rihlr. G. In Gerste und Hafer nichts gehandelt. Heutiger Landmarkt:

Stettin, 17. Ott.

reite Weizen Roggen Gerste Hafer 56 a 60 26 2 28 24 a 28 16 a 17 37 2 40 Rthlr. Spiritus unverändert; aus eister Hand zur Stelle und. aus Faß 231 ., mit Fässern 243 3. Br., pr. Früh. 223 596 bez. und Br.

Rüröl loco und Oktober 10 Rthmr. Br., pr. Frühj. 11 Rthlr. Brief.

Palmöl, Preis von 35

Erbsen

nach Eintreffen der liverpooler Berichte, welche den Pfd. St. melden, höher gebalten, in loco zuletzt 135 Rthlr. gefordert und bezablt, auf Lieferung 125 a K bez.

Roheisen 1 Rthlr. 14 Sgr. bez.

Breslau, 17. Okt. Weizen, weißer 47, 58, 63 Sgr., gelber 46, 5b, 61 Sgu,

Roggen 28, 31, 35 Sgr.

Gerste 24, 26, 285 Sgr.

Hafer 16, 17, 183 Sgr.

Spiritus 7e Rthlr. Einiges bez.

Ruͤböl 1043 loco bez. 11 Rihlr, gehalten. ; ;

Der heutige Markt war ziemlich unverändert, und Preise blie⸗ ben dieselben. Der Wasserstand der Oder hat sich bis jetzt noch

nicht besser gestaltet.

Mit der heutigen Nummer des Staats⸗Anzei⸗ gers werden Bogen 239 bis 243 der Verhandlungen zur Vereinbarung der Preuß. Verfassung ausge⸗ geben.

Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.

Beilage

Zeilage zum Preußischen Staats-Anzeiger.

Deutsch lan d. e , m,. Weim ar. Nachtrag zu der Verordnung über den e anzlei⸗Styl. Ministerial-Belanntmachungen. * Scheswig. Verhandlungen der Landes-Ver⸗ Hamburg. Ham burg. Uebergabe der deutschen Kriegsfahrzeuge an die Kommissarien der Centralgemalt.!“ Das dentsche Kriegs⸗Dampsschiff „Lübed“ in Sce gegangen. Geburtsfest des Königs von Preußen. Lübeck. Lübeck. Herstellung der Ruhe. Verhaftungen. s A u s land. . e , , m *. . cz Ankunft russi cher Truppen. russischen in n e ssisch enerals Lieders. Bucharest. Neues Königsstädtisches Theater. Jtalienjf Oper; R ister nig e r ff, ater. (J sche Oper; Konzert der Geschwister Neruda.)

; Eisenbahn⸗Verkehr. Börsen⸗ und Handels ⸗Nachrichten. b

Nichtamtlicher Theil. De rant sehland.

e, en, , w,. Weimar, 14. Oft. Die neueste Num⸗ 2 ? gierung e- Blatts enthält folgenden Nachtrag zu der trorznun über den Kanzlei-Styl vom 18. September 1818:

, , ,,,, ch von Gottes Gnaden, Derzog von Sachsen · Wei⸗ . K des nach Vorschrift Unserer Verord- rds e, , . er 1818 bisher zu beobachten gewesenen Kanzlei⸗ * verordnen Wir, wie solgt:;: 15 Die Berichte an Unser Staats Mi- J i owoß an Unser Staats-Ministerium und die Landes⸗Kol⸗ egien, als an Unterbehörden, sollen, mit Wegfall der jetzt gebräuchlichen Ehrerbietungstitel „hochpreißlich“, „hochloͤblich“, „wohllöblich;“ blos d

Amtsnahmen der Behörde, au bic' sie gerichtet sind, mit der , , „Großherzoglich“ sowohl zur Anrede als? Aufschrift erhalten. 2) Die . * üblich gewesenen Schlußformeln „in tiefer Ehrerkietung“, „in größter Hochachtung“, Großherzoglicher hochpreißlicher Regierung z., „Grofherzo

2 . . . e i g , . e ltere, [i, instig weg und schließen die Eingaben einfach mi ez eich r Be⸗ hörde oder der Person, von welchen ö he e n, 5 3 n n ö . ben die Bestimmungen der Verord herrühren,. 3) Im Ulebzigen lei ner in Kraft.“ ordnung vom 18. September 1818 auch fer—

ö

, enthält dasselbe Blatt noch folgende Ministerial-Bekannt⸗

J. „Es sind neuerdings, z. B. bei dem von Sentral. 6 2 lands befohlenen Abmarsch der Truppen , , , zu solcher , , vorgelommen. Anzere noch schwerere, Unterne h⸗ men und Versuche zu Verbrechen unter Betheiligung von Mitgliedern und Leitern mehrerer demoh atscher Verein waren beabsichtigt, und eurber ite. Die Staats - Regierung ist davon in Kenntniß gesetzt worden; sie wird auf diejenigen welche schuldig befunden werden, wie es ihre Pflicht i ĩ S x J 3 t werden, es ihre Pflicht ist, die ganze Schwere der Gesetze fallen lassen. Sie hält sich bei dieser Gelegenheit aber auch für verpflich- tet, alle Bewohner des Großherzogthums eben so wehlmeinend als ernstlich zu warnen, sich nicht durch übelwollende oder fanatische Menschen zu esetz⸗ und verfassungswidrigen Handlungen verleit 2 .

g ung en zu lassen. Die Presse und das Versammlungsrecht, die Verfassung des Großherzogthums selbst, wie sie besteht und au freisinnigen Grundlagen weiter ausgebaut werben wird r. Jedem elegenhein das, was dem gemeinen Besten zu frommen cheint, im verfassungs mäßigen Wege erledigt zu sehen. Die volle staats= die Freiheit der Meinungsäußerung vor Allem wird stets heilig gehalten, nie aber Nachsicht gebt werden gegen ein er, brech e⸗ risch es politisches Treiben. Die nachtheiligen Folgen davon werden von vielen unbedachtsamen Verleiteten leider oft zu spät erkannt.

Weimar am 6. Oltober 1848.

Großherzoglich Sächsisches i ,, von Watz dorf. von Wodenbrugk.“

II. „Ueber die Mittwochs am 4. d. M. zu Jena statt gehabten Vor- gänge sind viele irrige Mittheilungen. in Umlauf gesctzt worden. Das Großherzogliche Staals-⸗Ministerium bringt daher Folgendes zur öffentlichen Kenntniß:

. lagen bei , ,, ,. eren . Rothe und mehrere andere Personen dringende Anzeigen vor, daß dieselben das hn rin zur Widersetzlichkeit verleitet, einen bewaffneten Aufstand vor— bereitet und mehrfache, selbst auf den gewaltsamen Umsturz der Verfassung gerichtete hochverrätherische Unternehmen eingeleitet hatten Nach der Na sur dieser Verbrechen mußte zu Folge der bestehenden Gesetze die Versügung wegen Einleitung der Untersuchung zunächst der Großherzoglichen Landes- Regierung überlassen werden. Deeses Kollegium beantragte bri dem unter e Ten Staaté-Ministerium die Genehmigung, zur Beauftragung des Großherzoglichen Kriminal- Gerichts Weimar. Diese Genehmigung wurde ertheilt, und das Kriminal-Gericht beschloß nunmehr, sofortige Untersuchungs⸗ haft eintreten zu lassen. Dieser Beschluß war aus dem doppelten Grunde gerechtfertigt, weil nicht blos Kollusionen, sondern auch die Flucht ver Intulpaten um so mehr zu befürchten war, als den in Frage seienden Verbrechen nach dem Siraf-⸗Gesetzbuche sehr harte Strafen gedroht sind. Das Stadt-Gericht zu Jena wurde um Vollstreckung der Atrestation requi- rirt. Durch das Ministerium Lon früher eventuell befragt, ob es zur Durch⸗ führung der Maßregel und zum Schutze gegen etwai— e Unruhen militairische Hulse nöthig zu haben meine, lehnte diefe der Vorstand des Gerichtes anfänglich ab, auf wiederholte Befragung durch das Kriminal-Gericht erklärte es jedoch, daß für alle Fälle ein militainischer Schutz wohl angemessen sein möchte. Daraufhin wurden zwei Compagnieen zu dem Zwecke nach Jena beordrte, um die Durchführung der Maßregel zu sichern, wenn die zunächst gebotenen Exekutiv⸗ Mittel nicht ausreichen sollten, und um bei etwaigen Ruhestörun⸗ gen neben der Bürgerwehr zur Aufrechthaltung der Ordnung dienen zu konnen. Ob, wie behauptet wird, bei Anwendung der militairischen Hülse Erzesse vorgekommen sind

und ob andererseits die Behörde bei Durchführung der aufgetragenen Maßregel nicht mit der nöthigen

Festigkeit und Umsich: verfahren ist, dieses wird erörteit und, insowen ein ausreichender Grund dazu vorhanden, geahndet werden.

Weimar am 7. Oltober 1815. Großherzoglich Sächsisches Staats-⸗Ministerium, von Waßdorf. von Wydenbrugk.“

Schleswig⸗Holstein, Schleswig, 12. Okt. (O. C.) In der Landes ⸗Versammlung ist heute die Gesetzvorlage der Regierung, betreffend die Verwaltung durch verantworthiche Minister, einstimmig abgelehnt worden, Die Regierung hatte nämlich beantragt, daß die Regierungs⸗Mitglieder gleichzeitig auch mit veran wortlichen Ministe⸗ rien beauftragt werden könnten. Die unklare, doppelthätige Stellung eines unverantwortlichen Regierungs⸗Mitgliedes zugleich als verant= wortlichen Ministers war der Grund der entschiedenen Ablehnung. Man darf nun erwarten, daß die provisorische Regierung sich unver= züglich mit der Ernennung der Minister beschäftigen wird.

Hamburg. Hamburg, 15. Oft. (H. C.) Gestern fand auf dem Elbstrome bei Hamburg die feierliche Handlung der sörm— lichen Uebergabe der von dem hiesigen Comité für eine deutsche Kriegs⸗Marine ausgerüsteten Kriegs⸗Flotille an die zur Untersuchung und Uebernahme der Schiffe von der Reichs Centralgewalt deputirten

bürgerliche Freiheit,

889

—v 2 * mer

Kommissarien, die Herren Abgeordneten der National- Versammlung Major Teichert, Hauptmann von ng und Herrn Morgan. Nach⸗= dem diese Herre, die vor acht Tagen hier eingetroffen, die armirten Schiffe in aller Hinsicht genau untersucht, mit den drei Dampfschiffen auch eine Probefahrt vorgenommen ba ten, bei welcher“, wie wir ver⸗ nehmen, die Maschinen als die vorzüglichsten sich bewahrten, war eie feier liche Uebernahme der Schiffe für Lie Centralgewalt von ihnen für Sonnabend angeordnet. Am Bord des „Deutschland“, in dessen Nähe die übrigen Schiffe vor Anker lagen, versammelten sich mit den Herren Reichs⸗Kommissarien Deputirte des Senats, die Mitglie= der des Comité's, und waren außerdem die Stabs⸗Offiziere der Gar⸗ nison und des Bürger⸗Militairs anwesend.

Bei ihrer Ankunft an Bord von Salutschüssen und von der auf dem Hinterd eck aufgestellten Militairuusit begrüßt, wurden die Herren Kommissarien, Deputirte und Comité ⸗Mitglieder von den auf dem Hinterdeck versammelten sämmtlichen Offizieren der Flotille empfangen, wärend das Corps der Marine Solcaten auf dem Vorderdeck anf⸗ marschirt war.

Herr Cäsar Godeffroy, als Comité⸗Mitglied, hielt eine Anrtde an die Herren Reichs- Kommissaricn, in welcher er den Wunsch und die Hoffnung aussprach, daß die Eistlinge einer deuischen Küriegs— Marlne, welche das Comité hiermit dem Reiche überlisfere, den An⸗ fang und den Grundstein einer Kriegeflotte bilden möchten, wie sie Dennschlands würt ig sei. Herr Stngtor Kirchenpauer nahm sodann ais Senats -Depalirter das Wort, um Namtus des Senats in die Ucber abe der Schiffe, welche bisher die hamburgische Staatsflagge führten, einzustimmen. In ausgezeichneter Rede hob derselbe die Bedeutung Hhervor, welche eine deutsche Kriegs- Seemacht auch in ihrem ersten Anfang habe als Zeichen deutscher Einheit, als Auffor⸗ derung an Deuischlands vereinigte Kraft. In anerkennenden Worten gedachte der Redner der Thätigkeit des Comité's, welches auch unter großen und vielsachen Schwierigkeiten nicht eimüdet sei. Wenn er tie Beurtheilung des Verdienstes, welches das Comité durch seine Leistung um das ganze Vaterlartt, sich erworben, Anderen überlassen müsse, so fühle er sich doch berufen, laut es anzuerkennen, daß das Comité durch die in Auedauer und Aufopferung vere nigte Wirksam⸗ keit seiner Metglieder ein bleibendes Verdienst um die Vaterstadt sich erworben.

auf nahm der Reichs-Kommissarius, Herr Major Teichert, zugleich Namens seiner Mit-Kommissarien, das Wort. In Folge des iem gewordenen Auftrages und krast der von dem Reichs Mi⸗ nisterium ihm ertheilten Vollmacht nahm derselbe Namens der Cen⸗ tralgewalt Deutschlands Besitz ven den dem Reiche zum Eigenthum siberwiesenen Schiffen. Sie hätten so drückte der Herr Kom— missarius sich aus nicht erwarten dürfen, hier vollendete, allen Ansprüchen vollkommen genügende Kriegsschiffe zu finden, sondern nur solche Schiffe, welche in der Noth und für einen Handstreich ausgerüstet wären, aber ihre Erwartung sei weit übertroffen, und nach vorangegangener Untersuchung der Schiffe übernehme er diesel⸗ ben hiermit Ramens der Centralgewalt aus den Händen des Comi- té's, dessen Bestrebungen und erfolgreiche Wirksamkeit er dankend anerkannte. Hierauf wendete sich derselbe in seiner Anrede an die versammelten Schiffs- Offiziere und forderte diese nach kurzer An= sprache auf, der Centralgewalt Deutschlands den Eid der Treue zu leisten, welchen die Ofsiziere und darauf auch die Marine⸗ Soldaten in seine Hände ablegten. Nach der Eidesleistung kehrten die Offi—⸗ ziere an Bord ihrer respektiven Schiffe zurüc, und es wurde sodann gleichzeitig auf der ganzen Flotille die deutsche Kriegsflagge, unter bem Donner der Geschütze von allen Schiffen, welchem die Batterie auf dem nahen Steinwärder antwortete, aufgehißt.

Der ept sche Telegraph melt er aus Kurhaven vom 15ten d.: „Das. Kriegs-Dampfschiff „Lübeck“ unter deutscher Flagge heute in See stechen zu sehen, erregte überall Jubel.“

Hamburg, 16. Okt. Der hiesige Königlich preußische Ge⸗ sandte Herr von Hänltin bat an dem gestrigen Geburtsfeste seines Königs die in Altona befindlichen preußischen Offiziere, Militair- Aerzte, sowie 3) Unteroffiziere und Mannschaften, zu einem Mittagsessen ver⸗ sammelt, bei welchem der Gesandte einen lebhaften Anklang sindenden Toast auf den König ausbrachte. Die noch in den Lazarethen befind lichen verwundeten und kranken Soldaten erfreute der Festgeber gleich⸗ falls durch eine angemessene Bewirthung.

Lübeck. Lübech 14. Oft. Die Ruhe ist hier seit den beklagene⸗ werthen Exreignissen am letzten Montag in keiner Weise wieder ge⸗

stört worden. Der im Allgemeinen hier herrschende Geist der Ord⸗ nung läßt solche Exzesse, wie wenig es ihnen auch vorher an Nahrung gefehlt haben mag, doch für längere Zeit keinen Bestand gewinnen; mit dem Rausche des Augenblicks ist die Kraft der Emeute gebrochen. Die leider in öffentlichen Blättern gemachten Versuche, die intellektuelle Urheberschaft einzelnen bekannten Männern aufzubürden, verdienen voll⸗ kommen den Unwillen, welchen sie hier er egen, da die genannten Persönlichkeiten des Dr. von Dun und Collaborator Evers, wie sehr auch Mancher sich in seiner politischen Ansicht von ihnen getrennt wissen mag, doch jedenfalls als Ehrenmänner hier allgemein aneikannt und geachtet sind. Ueberhaupt hält es schwer, schoͤn jetzt über den Ursprung der Vorfälle von Montage ein Mehreres als Vermuthun⸗ gen zu berichten. Daß auf der einen Seite die durch wiederholte Ein⸗ wohn r⸗Versammlungen und deren ungestümes Aufdrängen auf sofor: ige Zulassung zum Wahlrecht hervorgerufene Agitation und namentlich das dor drei Wochen gegebene Beispiel einer an Senat und Bürgerschaft abgeoidneten, in zahlreicher Begleitung sich vor die Versammlungs⸗ häuser der briden Staate körper begebenden Deputation wesentlich den spätein Exzessen vorgearbeitet hat, scheint unwider eglich; andere mseits aber dürfte es nicht zu bezweifeln sein, daß die von manchen zu hart= näckigen Auhängern der ständischen Gliet erung angewandten Mittel, bei der ungebilecten Menge ihrer Ansicht Eingang zu verschaffen, zur Veiblend ung der letzteren viel beigetragen haben. Ob es gelingen wird, Linlängliche Beweise für eine strafbare intellektuelle Urheber⸗ shaft auf der einen oder der anderen Seite herzustellen, muß die ein⸗ geleitete Untersuchung ergeben. Schon seit Mittwoch befindet sich ein oldenburgisches Bataillon in unserer Stadt; heute Mittag sind noch mecklenburgische Truppen, Jäger, Kürassiere und einiges Geschütz, hier eingerückt, die hauptsächlich nur zur Sicherung der Untersuchung herbeigerufen sind. Schon gestern Abend sind mehrere Verhaftungen vorgenommen; da die Mehrzahl der Tumultuanten bekannt ist, werden sie sich der Strafe nicht entziehen können.

Ausland.

Yꝛ*oldau und Wallachei. Galgez, 2. Olt. (Wien. Ztg.) Das russische Armee Corps des Generals Lieders ist in Dollrm Anzuge gegen die Wallachei. In Fokschan sind 10, 009 Mann Infanterie nebst wenigen Kosaken eingerückt; A Regimenter Kavalle - ki werden daselbst ehestens erwartet. Am 27. September hat Ge-

Donuerstag den 19. Oktober.

neral Gastfort nach Ueberschreitung der Gränze Wallachisch⸗Fokschan besetzt, woselbst ohne Verzug mehrere Verhaftungen vorgenommen wurden. De Kesalen sind auf der nach Buch arest fübrenden Straße bereits bei Rimnik vorgerückt. Von Folschan bis Bucharest sind für die Infanterie 7 leichte Tagmärsche, welche aber auch in 4d Tagen forcirt we den können. Größere Etappenplätze auf dieser Straße iind Slam - R mnit, Buzno, Urzitscheni. Der Kemmandant General erg ist pasönlich in Folschan eingetroffen; er hat nachstehende an die Bewohner der Wall ichei gerichteie Proclamation erlassen:; Da tie Anarchie, die in einem Lande von Meuterern, welche die Zügel der Regserung an sich gerissen, hervorgerufen wurde, die Zukunst 1 Landes in einen bedrohlichen Zustand versetzen kann, und da die Handlungen der aufgetauchten Regiernugsgewalt weder den Institutionen angemessen sind, nach welchen die ses Furstenihum, auf. Grundlage der Ver⸗ träge verwaltet wird, noch mit der polinischen Verfassung übereinstimmen, mit welcher es zufolge jener Verträge beschenkt wurde, haben Se. Maje⸗ tät der Kaiser aller Reußen im Einverständnisse mit Sr. Majestät dem Sultan beschlossen, ohne Verzug jenen Uebelständen einen Damm zu seßzen und in dem Fürstenthume die gesetzmäßige Negicrung, auf soliden Grund- lagen wiederherzustellen. Dem zufolge bin ich benustragt, in Gemein- schaft mit den Truppen Sr. Masjestät des Sultans das Fürsten⸗ thum militairisch zu besetzen, um die heillose Einschleppung der revolutio- nairen Propaganda zu veihindein und im Lande die gesetzliche Regierung wieder auszurichten. In der vollen Ueberzeugung, daß ihr, pflichtgetreue Be⸗ wohner der Wallachei, in diesem Schritte einen neuen und unleugbaren Beweis der hohen Fürsorge erkennen werdet, mit welcher Se. Majestät der Kaiser über die Wohlfahrt eures Landes wachet, fordere ich euch auf, allen Eifers mitzuwirken, auf daß mit allen Mitieln jene Aufgabe erfüllt werde, welche mir von meinem Allerhöchsten Monarg en anvernaut worden ist.

Am 27. September 1818.

Der Kommandant des 5ien Armer Corps der Infanterie, . . Lieder s.“

Es heißt, das russische Besatzungs-Corps in der Wallachei werde 10,900 Mann betragen. Die Truppen sind mit allem Nöthigen zu einem längeren Feldzuge ausgerüstet. J

Auch in Giurgewo wurde Lie wallachische Miliz von den Türken entwaffnet und nach Hause entlassen. Der wallachische Parteigänger Maghers soll bei Plojeschtie gegen 10,000 Mann, meistens Pandu⸗ ren, beisammen haben und zum Widerstande bereit sein. Er wurde von Omer Pascha aufgefordert, die Waffen niederzulegen.

Der Pforten-Commissair Talaat Effen i, der sich bisher in Galatz ohne sichtbare Wirkfamkeit aufgehalten hatte, ist gestern mit dem Loydschen Dampfboote nach Konstantinopel zurückgekehrt.

Bucharest, 3. Okt. (Wien. Ztg.) Magero hat die zwei an ihn abgesendeten Couriere aufgehalten und verhindert alle Com- munication zwischen Rimnik an der Olt, wo er sich besindet, und Bucharest. Geftern sollen 2000 Mann türkische Truppen aus dem hiesigen Lager gegen ihn abgesendet worden sein. Man hält diese Macht für inreichend, da Megerd kaum 1200 Mann schlecht be⸗ waffnet um sich versammelt haben soll.

Das neue Ministerium ist folgendermaßen gebildet: J. Pbilip- pesco, ehemaliger F nanzminister, Minister des Junern; Gradistiano, Justiz; Const. Bellio, Kultus; J. Philippesco, Verwandter des Dbi⸗

Finanzminister; Rimpiniano, seit dem Jahre 1830 in wallachi

gen Staats- Secretair; Aleco Ghika, Controlleur; Oberst Gorbazky, ein

schen Diensten gestandener russisch⸗ po mnischer Militair, provisorischer Spatar und Woynesco Aga der Stadt Bucharest.

Königsstädtisches Theater. Italienische Oper. Konzert der Geschwister Neruda. (Den 14. Oktober.)

Die Geschwister Neruda, die sicherlich von ihrer er malige . heit her noch in gutem Andenken 6j allen dil n. er, n mn. sind wieder hier eingetroffen. Sie traten am Sonnabend auf der lonige⸗ städtischen Bühne in den Zwischenakten der Oper „Othello“ auf und erreg-= ten auss neue allseitige Theilnahme durch ihre Leistungen. Das a, zahlreich versamme ite eon en lauschte den Tönen der reich begabten Kin= der mit sichtlichem Wohlbehagen und spendete ihren Vorträgen den rau⸗ schendsten Beifall. Besenders war eo wieder das fertige, sichere, anmuthige lecke Spiel der kleinen Violmistin Wilhelmine, das alle Anwesenden zu ungeheucheltem Erstaunen hinriß, während die vorgeschrittene Virtuosität der nunmehr zur Jungfrau heranreifenden Pianistin, Amalie, und die für Berlin neue Erscheinung des kleinen Cellisten, Viktor, ebenfalls allge⸗ meines Interesse einflößten. Das Programm des Konzertes füllten fuͤnf Nummern. Zuerst tat Wilhelmine in einem Violin⸗Konzert von Be- riot auf. Die kleine Künstlerin, ihr Instrument vollkommen be- herrschend, überwand die darin enthalienen Schwierigkeiten, bestehend in Passagen, Trillern, Staktato 's, Doppelläufern u. s. w., mit jener wohlthuenden Reinheit, Sicherheit und Leichtigkeit, die sonst nur älteren und völlig gereiften Virluosen eigen zu sein pflegen, indem sie außerdem in den Gesjangstellen einen Grad von Ausdruck entwickelte, der . ganz vergessen ließ, daß das Spiel unter so zarten, jugendlichen

ingern heivorquoli. Sowohl an Ausdruck, als an Fulle des Tones und an Sicherheit, scheint Wilhelmine übrigens noch gewonnen zu haben seit wir sie nicht gehört; eine Bemerkung, die wir a noch mehr, als in biesem Konzert- aße, in den ubrigen Vorträgen des Abends zu machen Gelegenheit gewannen. Diese bestanden in einer Caprict von Vie ur- temp s, Les arpèges betitelt, und in dem schli ßlich von ihr gespielten be- rühmten „Karneral von Venedig“, von Ern st. In beiden . leistete sie wahrhast Ausgezeichnetes. Vermag fie gleichwohl den „Karneval“ nicht in jener Originalität und Vollendung zen Auffassung, mit jener Mannigsaltigkeit der Nügncirung und unübertrefflich er, ,. Fär bung wiederzugeben, wie Ernst felbst, so übt nichtsdestoweniger auch ihre Art und Weise, ihn vorzutragen, einen eigenthümlichen Reiz auf die Zu⸗ hörer durch den Anflug von Raivetät, womit sie das ganze Musilstück auszustatten weiß. Das Auditorium wurde daher von dem Vortrage des⸗ selben im wahren Sinne des Wertes elckirisirt und unwillkürlich zu den lauiesten Beifallsspenden hingerissen, so daß diese das Spiel der kleinen Virtuosin nicht selten förmlich unterbrachen. Doch auch durch die gelun- gene Ausführung der zupor erwähnten Caprict von Vieurtempe, heren bedeutende Schwlerigleiten sie mit eben so vielem Geschick als Geschmack besiegte, ärndtete Wilhelmine die reichste Anerkennung. Die altere Schwester Amalie betressend, so bethätigte ihr Vortrag einer Wil mers schen Fantasie für das Pianoforte un jour dis en Norvt ge) ebenfalls unleugbare Forischritt ?. Sie bewältigte namentlich ein zelne Paitieen des schwicrigen Mil ückes in sehr anerkennenswerther Weise, wogegen die Composition im Ganzen die Kräfte der Spielerin für jeßt noch zu übersteigen schien, wenn anders die etwas schwere Mechanik des Instruments, auf welchem sie spielte, der freien Entraltung und Darlegung rer Fähigkeiten nicht hinderlich war. De tleche Ceiiist. Gi rt er pessen Vekanutschaft wir heute machten und der sich schon bei, der e e, , wähnten (mit Piano und Violoncell bearbeiteten) n;, 2. Vieurtemps als ein nn,, ed g nige Soloßstüct rein melozischen Juhalts 6 ö ö für sein Alter vor und berechtigt danach eden en ö. theil. für die Zutunst. Aufmunterung wart, auch ihm

Erscheinung des jugendlichen gun sertlerbig ec, übten Eindruck unt, wirt d ke e e, un kerle bie verdiente Cheimnahme

nicht fehlen.