d. London, 23. Okt. Morgen Gro fer ian * Ti sämmtliche Minister und
Clarendon, e sich in demselben nicht allein mit der Verurtheilten von Clon= Bedürfnisse des
t hier ein Kabinetsrath statt, 2 Lord-⸗Lieutenant von 3]
eißt, man wird politischen mel beschä jrländischen Vo netsten sind, . en. zu verbessern. Der schon eine zweite Berathung folgen
Lord zum Besuch.
Irland, Lord
ands und dem Loose der Ve i über die sozialen ; die Mittel berathen,
die gegenwärtigen traurigen Zustände Irlands
Globe fügt hinzu,
John Russell war gestern bei
welche
daß wird.
Die Admiralität bat 2 Dampfschiffe nach der Einfahrt
beordert, um die dort durch die
Nordost⸗Winde zurückgehaltenen
Kauffahrer nöthigenfalls mit Proviant zu versehen.
Die Gazette enthält einen längeren Erlaß des Schatzamts, Postreglement, die veröffentlicht wer⸗ darunter eine Verfügung wegen Parlaments⸗ Protokolle nach Bestimmungen westindischen Inseln. unterm 20sten berichtet, daß nach Beendi⸗ gung der Vertheidigungsrede Whiteside's und des nachträglichen Ver⸗ s Sachen Meagher's ge⸗ f den Angeklagten für seiner Jugend und aus anderen
welchen verschiedene ĩ uar 1849 an in Kraft Anderem findet sich
bes P ür die Versendung der
den Hansestädten und Hannover betreffen meist die Korrespondenz
Aus Clonmel wird
hörs mehrerer Zeugen schlossen wurden. schuldig, empfahl Gründen, der Königlichen Gnade.
lich in der nächsten Sitzung das Urtheil sprechen.
Veränderungen im
die Verhandlungen in Die Jury erklärte darau ihn aber, wegen
treten sollen,
Die übrigen
nach den
Der Gerichtshof wird
den die noch abzuurtheilenden Angeklagten zu Clonmel
bekennen und sich
In diesem Falle würde die Kommission gegen Mi
shren Arbeiten fertig sein können.
ganz der Milde des Gerichtshofes tte der
Man zweifelt nicht, d
der Königin in Windsor
beiwohnen
am geeig⸗ durch⸗ übermorgen
des Kanals
wahrschein⸗
Wie es heißt, wer⸗
sich schuldig
anheimgeben.
Woche mit aß Meagher !
944
am Tode verurtheilt wird, hält aber die Umwandlung der Strafe n lebenslängliche Deportation für gewiß.
Niederlande. Aus dem Haag, 241. Oktober. In der Sitzung der zweiten Kammer der Generalstaaten am 21sten ist der= selben ein Gesetz⸗ Entwurf vorgelegt worden, demgemäß das Defizit bes laufenden Jahres durch Erhöhung der 1840 freirten 8 Millio- nen Schatzkammer- Scheine auf 19 Millionen won denen indeß nie 28 9 8 Millionen in Circulation sein dürfen) gedeckt wer- den soll.
Italien. Turin, 18. Okt. (. 35) Das Parlament wurde am 16ten eröffnet; abwesend waren noch der größte Theil der Deputirten von Sardinien und Savoyen. Die erschienenen Abgeordneten ließen sich besonders zahlreich auf der Linken nieder. Eine förmliche Sitzung ward nicht gehalten, offiziell darum nicht, weil das Parlament bis zum Schluß des 16. Okt. prorogirt und nur irrthümlich bis zum Mittag desselben zu einer Sitzung berufen sei. Gestern fand die erste Sitzung statt. Das Ministerium ward wegen des Waffenstill⸗ standes u. s. w. finterpellirt und versprach nach einer längeren De⸗ batte, aus der sich über die Physiognomie der Kammern nur sof viel entnehmen läßt, daß sie jedenfalls nicht das Ninisterium sogleich stürzen will, am Donnerstag (19.) Auskunft zu geben über den Was⸗ senstillstand, die Veimittelung, die etwaige Eineuerung des Krieges u. s. w. Der Minister⸗Präsident sprach frauzösisch da er in seiner langen Abwesenheit von Italien das Italienische nicht ganz gewohnt sei. In der Sitzung des Senats vom 17ten erklärte der Er- Minister⸗ Präsident Alsieri, daß er seinen Posten blos persönlicher Rücksichten wegen aufgegeben habe.
asiatischen Cholera
Bis zum 26. Oktober Mittags waren an der . gestern bis
als erkrankt angemeldet 2313 Personen, Zugang von
Davon sind gestorben 1479,
heute Mittag 4. Zusammen 2317. Summa 2317.
genesen 657, in ärztlicher Behandlung 181. Berlin, 27. Oktober 1848. 23 Königlches Polizei⸗P rä sidium.
Königliche Schauspiele,
Sonnabend, 28. Okt. Im Schauspielhause. 178ste Abonne⸗ ments - Vorstellung: Sie ist wahnsinnig, Drama in 2 Abth., nach dem Französischen, von Angely. Hierauf: Badekuren, Lustspiel in 1 Akt, von G. zu Putlitz.
Sonntag, 23. Skt. Im Opernhause. 120ste Abonnements= Vorstellung: Norma, Oper in 2 Abth., nach dem Italienischen. Musik von Bellini. (Frl. Sophie Cruvelli, vom Theater der Köni⸗ gin zu London: Norma, als erste Gastrolle— Frl. Kellberg: Adal⸗ gisa, als ersten theatralischen Versuch) Anfang halb 7 Uhr.
Im Schauspielhause. 179ste Abonnements-Vorstellung: Dorf und Stadt, Schauspiel in 2 Abth. und 5 Akten, mit freier Be⸗ nutzung der Auerbachschen Erzählung: „Die Frau Professorin“, von Ch. Birch⸗Pfeiffer. Anfang halb 7 Uhr.
Königsstädtisches Theater
Sonnabend, 28. Okt. (Italienische Spern-Vorstellung.,) Zum erstenmale in dieser Saison: Lucia di Lammermoor. Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti. ö
Sonntag, 29. Okt. Provinzial Unruhen. Vaudeville ⸗Posse in 3 Akten, von Friedrich Adami. (Mit neuen Couplets.) NMusik theils neu komponirt, theils nach bekannten Melodieen arrangirt von W. Meyer. Und: Konzert der Geschwister Neruda.
Montag, 30. Okt. GItalienische Opern⸗Vorstellung.) Oper in 2 Akten. Musik von Bellini.
Norma.
er (iner Hf örse
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Tm, D. H Ft o b er.
F echsel- Course.
Amsterdam 40. Hamburg
Leipriß in Courant im 14 Thlr. Furs. . I90 Thlr.
J
Petersbars
, Fonds, Pfandlris- ; Kommunal- Papiere und Geld- our se.
309 mu. 40. . 300 Mr.
Rries. 144 11335 1503
Kurs 2 Me Kurz
2 Mi.
3 Mi.
2 Mi.
2 Me.
J . 2M
8 Tage
2 Mt.
00 sRbl c
56 24156 20
geld.
80 99
99119
Xf. Brief. Geld. Gem. Si. Schuld- Sch. 33 745 735 Soeb. Prim. Seb. — 92 91* C. u. Nm. Schuldv. 3 — —
Berl. Stadt- Obl. . Jö Wentpr. Ffandbr. 35 81 I 81 J Grossh. Fosen do. 94 / do. 40. * 771 Ostpr. Pfandbr. 86 * 3.
Ruas Hamb. Cert do. beiłlopes3. 45.8. 40. 40. 1. Anl. do. Stiegl. 2. 4. A.
do. do. S. A. — do. v. Rthsab. Lst. 100 do. Poln. Schatz O. 653 do. d0. Cert. 1. A. 5 763 do. do. I. n. 20051. 137 pol a. Pfdbr. a. C. 4
1
o . . . m (m,
66
90
tis län dlische Fonds.
Foln. neue Pfdbr. do. Part. 500 FI. d9. do.
Hauib. Feuer- Cas.
do. Staats- Er. Anl.
Kurh. Fr. O. 40 th. Sardin. do. 36 Er. N. ed. do. 3s Fl.
3. Brief. deld. Kur- u. Nm. Pfahr. 37 89 Schlesische do. 3 — do. Li. B. gar. do. 3
Pr. NRNR-Anth. Sch —
.
⸗ Friedriehad'or. — And. Goldus. à th. ö
Disconto.
Gem.
S8
300 FI.
1011. 23 96 Int.
Friedr. Wilb.- Nordb.
Kis enkbahn - A CICE Cm.
—
Stamm- Actien.
Rap ital.
Der Reinertrag wird nach ersolgter Bekannim. in der dazu hestimmten Nubrik ausgesiillt. Die mit 35 pCt. bei. Actien zind v. Staat gar
Tages- Churs.
Börs en- Zins- Rechnung. Rein- Ertrag. 1847.
Prioritäts - Actien. Kam ict. 3
nes = Car-
Simmiliche Prioritzts-Actien werden durch
jnührliche Verloosang 2 1090 pCt. amortis. J
Ber]. Anhalt Lit. A B. 3,509, 009 do. Hamburg S8, 000, 000 do. Stettin - Starg. . 4,824, 000 do. Potsd. Magd... 1, 000, 0 lagd. Halberstadt 2 1,700, 000
do. Leipziger 2,300, 000
Halle Thüringer 9, 000, 000
Cöljn - Minden. . . ... ..] 12, 967, 500 do. Aachen . . . .... 4, 5060, 000
Bonn - Cöln 1,051,200
PDüsseld. Elberfeld. . 1,400, 000
Steele Vohwinkél. . .! 1,300, 000
Niederschl. Märkisch. 9, 950, 000
do. weighahn 1.500, 099
Oberschl. Lit. A. ... 2. 253, 100
4 2. 400,000 /
Cosel - Oderberg 1.200, 000 4 /
Breslau - Freiburg... 1.700, 0900 4
Krakau- Obersehl. ... 1.501, 00 4
Berg. Märk. ...... 1, 000, 900
Stargard - Posen h. 009, 000
Brieg - Neisse 1, 100,000 * Quitlungs - Rogen.
erl. Anhalt. Lit. B. 2.500, 00
Magdeb. Wittenb. ... 4,509, 0090
Aachen-Mastricht ... 2, 750, 000
Thür. Verbind. Bahn 5, 600, 00
Ausl. Qui lungs hog
Ludw.- Bexbach 24 FI. Pesther . . . ... .. 26 FI.
83 6.
63 B
S6 6
53 * br. a. G. 1025 6.
0
— — — * 2
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51 B 505 6. 74 6. 523 B.
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29 G. 68 br
897 6. 89* 6
m.
g, 57h. 9000 18.000, 600 H, 000, 0m)
Schluss- Course von Cöln - Minden 71
Berl. Anhalt do. Hamburg do. Potsd. Magd. .. do. do. . do. Stettiner
Magdeb. Leipziger ..
ef r ie he .
Cöln - Minden
Rhein. v. Staat gar.. do. 1. Priorität. . . . do. Stamm- Prior.
Pũsseldorf -Elberseld. 1.000, 0090
Niederschl. Märkisch. 4, 175, 009
— do. 3.500, 000 III. Serie. 2, 300,000 zweigbahn 252.9009
do. do. 248, 000
Oberschlesische 1.276, 600
Cosel - Oderberg 250,000
Steele - Vohwinkel. .. 325, 00)
Breslau - Freiburg.. 400,000,
1.411, 8600 4 5, 000,000 2.367. 200 3. 132, 800 S00, 000 1.758, 009 1.0690, 000 4 3. 574, 509 4 1.217. 000: 2.457. 280 1, 20, 000
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111847.
Börsen-
C C . . . D GFinsen
Ausl. Stamm- Act.
Reinert
Presden- Görlitz. .. 6, 00, 00 Leipzig Dresden... 4.500, 0) Chemnitz Risa 1,000,000 Sächsisch-Bayerische 6, 00a, 00 Kiel - Altona 7. ... Sp. 2, 050, 030 Amsterd. Rotterd. FI. 6, 500, 900
Mecklenburger Thlr. 4,300,009
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von Preussischen Bank- Antheilen Swiss =
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F- Sonrss Faßen sich heute in Eolge T Tacsrichten von Wien gebessert, der Umsatz war Tir seonaft, und die Stimmung Fick ch am Schluss der Börse günstig.
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—
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Auswärtige Börsen.
Breslan, 26. Okt. Friedrichsd'or 11335 Gld. Ilz Br. Oesterr. Banknoten 955 73 *. bez. Pos. Pfandbriefe proz. 95 Br,, Pfandbr. 35proz. 90 Gld., do. S814 Br.
Polnische Pfandbriese alte 4proz. 905 Br., do. 50h Jl. 6bz Gld.,
Serhandlungs⸗Prämien⸗-Scheine 2
Poln. u. z bez.
do. 34 proꝛ.
4 proz. 904 Gld.,
Russ. poln. Schatz⸗Oblig. a 476 654 Br.
Actien. Sberschles. Litt. A.
Breslau⸗Schw.⸗Freib. S6 bez.
Prior. M0 Gld., do. Ser. III. S9 Br.
733 Gld. Neisse⸗Brieg 38 Gl Friedrich⸗Wilhelms Ra dfahr 415
S894 Br., do. Litt.
Niederschl. Märk. 68 Br., do. Ost⸗Rhein (Köln⸗Mind.) d. Krakau ⸗Oberschles. 12 Br.
Br.
Wechsel⸗Course.
Amsterdam 2 M. 143 Gld. Hamburg a vista 151 Br. do. 2 M. 1503 Br.
London 1X. St. 3 H. 6. 259 Br.
Berlin à vista 993 Gld. do. 2 M. 99 Gld.
Wien, 23. Okt. Die Boöͤrse fast gar nicht besucht.
Leipzig, 26. Okt. B. A. 148 Br. do. Schles. 735 Br. Chemnitz⸗ Br. Magdeb. Leipz. 163 Br. S335 Br. B. A. 855 Br.
Frankfurt a. M., 25 sich an heutiger Börse Gattungen. preußis etwas bessere Preise als gestern. Spanier waren mehr angeboten. tend. Nach der Börse proz. M angenehmer.
Met. proz. 733 bez.
L. Dr. Part. js. 972 X. Dr. E. A. . . 3. Riesa 25 Gld. Berl. Anh. A. S4 Br Altona⸗ Kiel 877 Gld. Deß. B. A. 92 Br.
Okt.
e Fonds zeigte sich mehr
Sch
Nordb. 103 bez:
Bayer. 7655 Br., Löbau-Zittau 23
Holl. und Kaiserl. Dukaten 9b Bi— ͤ Louisd'or 1125 Gld. Staats⸗Schuldscheine 50 Rthlr. * Br. 775 Br.
Papiergeld
Schles.
Lit. B. 4 proz. 91 bez., do. 33proz.
ͤ
ͤ ; do. neue „Gld., do. Partial⸗-Loose a 300 Fl. 933 Gld.,
do. Bank-⸗Certifik. a 200 Fl. 13 Gld.
B. 894 Br.
Br. Leipz.
do. B. Preuß.
l Das Geschäst beschränkte nur auf einige Fonds und Eisenbahn⸗Aetien= Für 5⸗ und 234proöz. Metall., russische, kurhessische und Begehr, und man bezahlte dafür
Süddeutsche Obligat. und Zproz. Alle übrigen Gattungen preishal⸗
etall. und Nordbahn⸗
Actien etwas
So Met. 67. 664. Bank⸗Actien 1115. 1100. Baden 50 Fl. . 445. 44, do. 35 Fl. 2. 25. 2465. Hessen 243. 246. Darmstadt 50 Fl. L. 593. 594, do. 25 Fl. X. 204 G. Sard. Span. Zproöz. 173. 173. Poln. 300 Fl. S. 23 G.
Friedrich Wilh. Nordb. 113. 413. Beybach 68. 674. 6
Hamburg, 25. Okt. R. 96 Br., 9h G. Dän. 65 Br. Hamb.⸗Berl. 63 Br., 63 Gld. Bergedorf 65 Br. S8 Bi,, 87. Gld. Mecklenburg 325 Br,
3rproz. p. C. I6 Br., 76 Glbd, E. Ard. 6 Br. Zproz. 17 Br,
In mehreren Fonds und in Alt. Kiel. Actien ging Einiges um.
Die Eourse behaupteten sich fest. Paris, 24. Okt. Viele Geschäfte und etwas bessere Preise. Zproz. 44. 60. proz. Anleihe 69. proz. alte 68. 85.
Bank 1530. Nord. 368.
London, 23. Okt. Zproʒz. Cons. p. C. 845, a. 3. 814. S3. Span. Zproz. 22. Int. 443. 4 proz. Cert. 68. 4proz. 22, 22. E. R. 983. Bras. 725. Mex. 192.
Engl. Fonds sind heute 3, gewichen; in fremden war wenig Geschäft; nur Mex, fest.
Eisenbahn-Actien niedriger.
Amsterdam, 24. Okt. unbedeutend; auch die Preise sind
Z hproz
waren Russ. mehr angeboten,) Oest. bei ziemlich lebhaftem Geschäft mehr gesucht. — Peru 18.
Holl. Integr. 1 R, 414. 3proz. neue 515. 4proz. ostind. G8 , . Z 1proz. Synd. 683. Span. Ard., gr. Piecen 6. Port. neue 21z. proz. 233, 233. Russen alte 969. Stiegl. 755, . Oest. Met. Fproz' 60, x. 2äIproz. 313, 3.
Antwerpen, 23. Okt. Wenig Geschäft. 5proz. 778. 41proz. 713, J. 2iIproz. 385, 3. Ard. 6h, 3. Madrid, 16. Okt. Z3proz. 19, 183. 5 Br. Zfr. 53, 4.
Wꝛadrid, 18. Okt. Zproz. 185 Papier (nach der Börse 18 Geld) proz. 95 Papier (nach der Börse 975 Geld.) Passive 3 Papier (nach der Börse 33 Geld.) Ferdinandsbank 44 Papier.
Wechsel auf Paris 5.9.
— n ——
5proz. 8, 3. Coup.
Altona ⸗Kiel
Port.
Der Handel in holl. Fonds war heute nicht meldenswerth verändert. — Span. und Portug. fast unverändert; von den übrigen fremden Fonds
Markt ⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom ö Am heutigen Markt waren die Preise wie solgt Weizen nach Qualität 58-61 Rthlr. Roggen loch 28 — 330 Rthlr. n schwimmend S847 pfd. 29 Rthlr. Br. v F2pfd. p. Okt. 28 Rthlr. G. Okt. / Nov., Nov. / Dez. 28 Rthlr. „p. Frühjahr 30 Rihlr. bez., 6 Gerste, große, loco 25— 26 Rihlr. J fleine 24 — 25 Rthlr.
Hafer loco nach Qualität 17 — 18 Rthlr. „p. Frühjahr 48pfn. 18 2 174 Rthlr. „p. Herbst 17 2 163 Rthlr.
Erbsen, Kochwaare 36—10 Rthlr.
„ Futterwaare 31 — 36 Rthlr.
Rapps 74 2 73 Rthlr.
Winter⸗Rübsen 72 a 71 Rthilr,
Sommer⸗Rübsen 64 - 66 Rthlr.
Leinsaat 18 590 Rthlr.
Rüböl loco 112 2 11 Rthlr. p. diesen Mt. 1132 a 11 Okt. / Nov. 115 Rthlr. Br. Nov. Dez. dito. Dez. / Jan. 113 Rthlr. Br. u. bez. Jan. Febr. 115 a 11 Rthlr. Febr. / März 113 Rthlr. Br.
März / April dito. April / Mai dito. 91 Leinöl loco 9 a 95 Rthlr., Lieferung 93. Spiritus loco ohne Faß 15 Rihlr. bez. u. Br., 15 Br. 3j p. e fg i armin 15 Rthlr. Br., 14 G. . p. Frühjahr 164 Rthlr. Br., 1635 bez.
, /// . , e
.
Rthlr. u. bez.
mit Faß
Mit der heutigen Nummer des Staats-Anzei⸗ gers werden Bogen 268 bis 271 der Verhandlungen zur Vereinbarung der Preuß. Verfassung ausgegeben.
Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober / Hofbuchdruckerei. Beilage
geilage zum Preußischen
945
Staats -Anzeiger.
Sonnabend den 28. Oktober.
e n, fee. 2 . ö
Deutschland.
Bundes⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Verhandlungen der verfaffunggebenden Reichs -Versammlung.
Oesterreich. Trie st. Bülletin in Betreff der Uebergabe von Osoppo.
Sachsen. Dresden. Kammer ⸗Verhandlungen.
Hannbver. Hannover. Grubenbrand bei Zellerfeld.
Baden. Mannheim. Abmarsch der preußischen Truppen.
Hessen. Laffel. Stände. Bersammlung,
Sachsen⸗Altenburg. Alten burg. Verhandlungen der Laudschast.
Schieswig⸗Holstein. Schleswig. Proclamationen der Regiernng.
Ausland.
Oesterreich. Von der ungarischen Gränze. Truppen: Zusammen · ziehungen an der ungarischen Gränze und Depeschen nach Olmüß.
Frankreich. Paris. Organisirung der mobilen Nationg]- Garde, 3 , , Bankett und Aussöhnung der Bergpartei.— Vermischtes.
Großbritanien und Irland. London. Die Gesellschast zur Be- e n,. der Juden. — Tisen-Industrie. — Nordlicht. — Gold in Na · 1sornien.
Eisenbahn⸗Verkehr. Markt⸗ Berichte.
Uichtamtlicher Theil. Dent schland.
8undes Angelegenheiten.
Frankfurt a. M., 24. Okt. 104ste Sitzung der verfas sunggebenden Reichs- -Versammlung. (Schluß.) Reichsminister von Beckerath macht zur Erledigung einer Inter- pellation des Abgeordneten Maifeld, die Portofreiheit der Abgeord⸗ neten im Bereiche des Großherzogthums Baden betreffend, die Mit⸗ theilung, daß die badische Regierung nicht auf dem Verwaltungswege, sondern lediglich auf dem legislativen Wege eine solche Begünstigung ertheilen könne. Sogar die Korrespondenz des Regenten sei diesem Ge—= setze unterworfen; das Reichsministerium erachte es daher nicht für angemessen, eine Ausnahme für die Mitglieder der Reichs versamm- lung zu beanspruchen, noch auch eine weitere Erklärung von der ba- dischen Regierung über diesen Gegenstand abzuverlangen. In Auf⸗ trag des Reichsverwesers setzt das Finanz-⸗Ministerium die National- Versammlung in Kenntniß von den Voranschlägen für die Bedürfnisse der Centralgewalt, für die Reichs ⸗Versammlung und zum Zwecke der deutschen Bundesstaaten, vom 1. September bis zum 31. Dezember. Die Summe der Ausgaben beläuft sich auf 10,468,766 Fl. Davon betragen die Ausgaben für das Kabinet des Reichsverwesers 3813 Fl., für dessen Wohnung 5866 Fl.ů, für die National⸗Versammlung 109,000 Fl., einschließlich einer Summe von 68, 000 Fl. für den Funfziger⸗Ausschuß, für das Reichs ⸗Ministerium 11, 113 Fl., für das Ministerium des Aeußern 17, 000 Fl., für die Gesandtschaften 100,000 Fl., für das Ministerium des Innern 5293 Fl., für dessen Verwal- tung 16,090 Fl., für das Just z⸗Ministerium 2946 Fl., für Gesetz⸗ gebung und Berwaltung 20,3690 Jl., für das Handels Ministerium 21,205 Fl., für das Kriegs⸗Ministerium 20,096 Fl., für die Neichs⸗ sestungen 3, 041,9 3Fl., für die Reichstruppen 1,751 „900 Fl. für die Marine 5, 323, 000 Fl., für das Finanz⸗Ministerium 39b0 Fl. für dessen Verwaltung 4060 Fl. Hiervon sind 167, 000 Fl. zur Bestreitung für die Na- tional-Versammlung und für die Eentralgewalt durch Umlagen zu erheben, aueschließlich der Gehalte für die Mnister und Unter⸗Staats⸗ Scecretaire. Die Summen zur Bestreitung der Kosten für die Reichs⸗ Festungen sind vorhanden; jene für die Reichs truppen sind durch Na- frilula?- Umlagen zu decken, wobei jedoch die bereits erstatteten Lei⸗ stungen der Einzelstaaten in Abzug kommen. In gleicher Weise sind 5, 166, 9000 Fl. für die Marine zu erzielen, in welcher Beziehung Preußen eine besondere Theilnahme gezeigt hat. Die Summe der freiwilligen Beiträge für den Flottenbau beträgt 73,000 Fl. Jucho behält Tsich einen besonderen Antrag zor imn Bezug auf seine durch den Reichs⸗-Minister von Schmerling erledigte Interpella⸗ tion. Der Präsident verliest eine Erklärung des Abgeordne⸗ ten Heinrich Simon, worin derselbe als Mitglied des Verfas⸗ sungs⸗ Ausschusses seinen Anschluß an die dem Entwurfe der Reichs- Verfassung beigefügten Minorltäts- Gutachten der Abgeyrdn. Blum, Wigard und Ahrens anzeigt. Der Tagesordnung gemäß, wird zur Berathung über den Bericht des Ausschusses für die österreichischen Angelegenheiten, die Anträge der Abgeordn. Venedey und Nauwerck an Wahrung der Interessen Deutschlands in den gegenwärtigen Zu⸗ llanten Besserceichs beire fend, geschrjtten.! er Aintrag Venedey's und Genossen lautet: „Die Reichs⸗Versammlung möge beschließen: 1) das Reichs-⸗Ministerium aufzufordern, bei den gegenwärtig einge⸗ tretenen Zuständen in Desterreich alle hier in Frage gestellten deutschen Interessen in Schutz zu nehmen und sie mit allen Kräften Deutsch⸗ fands zu unterstützen; 2) das Reichs⸗Ministerium aufzufordern, Sorge dafür zu tragen, daß alle Truppen deutsch · österreichischer Länder nur den gefetzlichen und verantwortlichen Behörden, dem konstituirenden Reichstage und den constitutionellen Ministern zur Verfügung stehen; 3) das Reichs -Ministerium aufzufordern, die Ausführung und Ver wirklichung dieser Beschlüsse unmittelbar den von der Centralgewalt abgesandten Kommissarien zu übertragen.“ Nauwerck beantragt: „Bie National-Versammlung beschließt: 1) der österreichische Reiche kag nebst den Sicherheits Behörden Wiens wird für jetzt als die einzige gesetzliche Gewalt im deutschen Oesterreich anerkannt; 2) das deutsche Reichs-Ministerium hat der gesetzlichen Gewalt des deut⸗ schen Oesterreichs unverzüglich gegen die äußeren und inneren Feinde den nachdrücklichsten Beistand zu leisten und zu diesem Behufe sofort ein Reichsheer aufzubieten.“ Die Majorität des Ausschusses bon 10 Mitgliedern stellt hierzu folgenden Antrag: Die National⸗ Versammlung möge beschließen; 1) Die von der provisorischen Cen- tralgewalt für Deutschland verfügte Abordnung von Commissairen nach Wien, — in welcher die National- Versammlung sowohl ein Mittel zur Abwehr des Bürgerkrieges undl zur Wiederherstellung der gesetz⸗ lichen Ordnung, als auch gleichzeitig eine Gewähr der Sicherung der Interessen Deutschlands wahrnimmt, — gutzuheißen; 2) das Reichs- IMmisterium aufzufordern, nach Maßgabe der von den Commissairen eitzehenden Berichte sogleich die weiter erforderlichen Schritte zu kun, insbesondere aber mit aller Emschiedenheit jede zum Schuße
eiwa in Frage gestellten Interessen, Deutschlande nothwendig Maßregel zu ergreifen und über dieselben der National -Ver⸗ sammlung Mittheilung zu machen. Der Antrag von fünf Mitgliedern dagegen lautet; Die Reichs —Versammlung möge beschließen: 1) das Reichs Ministerium aufzufordern, bei den gegen⸗ wärtig eingetretenen Zuständen in Desterreich alle hier in Frage ge⸗ siellten Inderessen Deutschlands in Schuß zu nehmen und sie mit allen Kräften Deutschlands zu unterstützen; 2) das Reichs ⸗Ministerium aufzufordern, Sorge dafür zu tragen, daß alle in deutsch-österreichi⸗ schen Landen befindlichen Truppen nur den verfassungs mäßigen und gesetzlich verantwortlichen Organen zur Verfügung stehen; 3) das Reichs Ministerium aufzufordern, die Ausführung und Verwirklichung dieser Beschlüsse unmittelbar den don der Centralgewalt abgesandten Commissairen zu übertragen. In Bezug auf den Antrag des Abge— orvneten Raunderck, so weit derfelbe nicht durch die vorstehenden Er achten erledigt ist, erachtet der Ausschuß der Natisnal-Versammlung, vorzuschlagen, zur Tagesordnung . In der Berathung erhält zuerst das Wert Reitter aus Prag. Der Redner spricht für den Antrag der Minorität, welchen er selbst mit unterzeichnet hat. Auf eine Schilderung der neuesten wiener Ereignisse näher eingehend, sucht er darzuthun, daß die Bewegung in Wien keine demokratische, sondern eine vorwiegend nationale sei. Der österreichische Reichstag habe die exekulive Gewalt durch den Drang der Umstände übernommen und dadurch der Anarchie vorgebeugt; Vorschlaͤge in ultrademokratischer Richtung habe die Aula abgelehnt. Eine Schmach aber sei es, wolle man Rußlands Hülfe anrufen zur Wahrung deutscher Interessen. (Der Präsident ermahnt den Redner, feinẽ Veranlassung zweideutiger Auffassung seiner Worte zu geben.) Werde auch von der Versammlun lein energisches Wort in der vor= liegenden Frage ausgesprochen, so bleibe Oesterreich dennoch deutsch in Sinn und Gefühl,. Maifeld: Das Gefühl der sittlichen Ent= rüstung gegen die verrätherische Camarilla hat ganz Wien zum letz⸗ ten Wiederstande gereizt. Nur eine Alternative giebt es: Entweder die deutsche Sache siegk oder sie geräth in Gefahr, eine Zeit lang un— terdrückt zu werden. Was will Jellachich vor Wien, da der Ausstand keines⸗ weges gegen das monarchische Prinzip gerichtet ist? Die österreichische Ar= mer muß den Händen Jellachich's entnommen und den gesetzlichen Organen wiedergegeben werden. Es ist der Würde der National-Versamm⸗ lung angemessen, entschieden aufzutreten und zu sagen, dies ist deut⸗ scher Boden. Ich bin für, das Majoritäts⸗Gutachten, falls der Aus= druck „Serge zu tragen“ in „sogleich die Verfügung zu treffen“ um⸗ gewandelt wird. Berger erinnert an die Beantwortung einer früher von ihm gestellten Interpellation. Mit den Rebellen von oben verfahre man viel glimpflicher, als mit denen von unten. Die Vorlage des Ausschusses sei dürftig; in ihr finde sich das System organisirter Langweile ausgedrückt. Der Redner verlangt ein Mißtrauens⸗Votum gegen das Ministerium, Aufhebung der Cernitung Wiens, Rückkehr des Kaisers, Ruchkzug der fremden Truppen. Ich nehme keinen An— stand, zu erklären, daß die Oesterreicher in Wien Demokraten sind; ich würde es bedauern, wäre dies der Fall nicht. (Bewegung.) Dekretiren Sie den Abzug der Truppen von Wien, und das Mate⸗ rielle des Streites hat ein Ende. Dahinter aber lauert dessen gei⸗ stige Potenz, die Reaction in Olmütz und die Freiheit zu Wien. von Somarug a charakterisirt die ungarische Bewegung in einer
anderen Weise als seine Vorredner, indem er darauf aufmeiksam macht, wie die FreiheitsBestrebungen der dortigen Bewegungs⸗Partei nie mit den wahren Bedürfnissen des Landes sich vereinbart haben. In dem ungarischen Neichstage sitzen blos Abgeordnete des Komitais⸗ Adels; daß das Volk seinerseits auch an den Berathungen Theil nehme, davon wollen Kossuth und seine Anhänger nichts wissen. Frei heitsVersicherungen sind in Menge auegesprochen worden, in Toku⸗ menten und Journalen. Ist dies auch Deutschland gegenüber ge⸗ schehen, so möge man doch nicht die den Deutschen, den sogengnnten Schwaben, zugefügten Nachtheile vergessen. (Hört!) Jellachich, in⸗ dem er die Sache der Südslaven vertrat, hat nichts Anderes gethan, als ein Interesse vertreten, welches die Vertheidigung der Humani⸗ tät zum Bundesgenossen hat. Kein Beweis liegt vor, daß Jellachich ein Werkzeug der Kamarilla gewesen; er selbst hat erklärt, daß er nur als österreichischer General handele. Zum erstenmale sind Reichs Commissaire nach Wien entsendet, worden, Sie treten auf als Boten des Friedens, um dem Bürgerkriege ein Ende zu machen. Haben sie ihre Aufgabe erfüllt, so wird man in Oesterreich nicht mehr die Um- sturz⸗ Partei als den Ausdruck der deutschen Gesinnung anerkennen. Durch diese Absendung der Bevollmächtigten der Centralgewalt wird so viel gewahrt, als die augenblicklichen Verhältnisse es gestatten. Schmidt aus Schlesien begnügt sich mit keinem der vorliegenden Anträge. Je mehr es wünschenswerth sei, daß die obwaltenden Zu⸗ stände in DResterreich sich beilegen, um so weniger dürften die- selben den Ministern der Eentralgewait übertragen werden. Der Redner beantragt, die Minister der Centralgewalt möch⸗ ten auch ferner ruhig zusehen, wie die österreichischen Verhält⸗ nisse sich entwickeln, weil man den Teufel nicht austreiben könne durch den obersten der Teufel. (Bravo links.) von Vincke: Es handelt sich durchaus nicht darum, ob eine Bewegung eine monarchische, aristokratische oder demokratische ist, sondern ledig⸗ lich darum, ob ihr Zustandekommen auf gesetzlichem Wege geschieht. Die Bewegung in Wien aber war eine anarchische. Beweis davon ist die Thatsache, welche der Abgeordnete Bassermann in seiner letzten Rede anführte. Kein Mitglied der Aula wagte es, dem Mörder Latour's, der mit blutgefärbter Stange vor die akademische Legion trat und fragte: „habe ich nicht Recht gethan ?“ das einfache Wort: „Nein!“ entgegen zu rufen. Das Kommando der National⸗ Garde ging an einem einzigen Tage viermal in andere Hände über; und wenn der Befehlshaber der Bürgerwehr in einer Proclamation zu der Ermahnung sich gezwungen sah, man möge doch in militairischen Dingen gehorchen, so frage ich, liegt hier kein Beweis von Anarchie vor? Man spricht von Nationalitäten; anstatt aber von der eigenen zu sprechen, führt man uns immer fremde Stammes⸗Angelegenhei⸗ ten vor. Unrecht ist es, dem Ministerium Schwierigkeiten zu berei⸗ ten in Augenblicken, wo die Interessen des Vaterlandes in der Schwebe sind. Der Redner stimmt sür den Antrag der Majorität, als einem Vertrauensvotum für das Ministerium. Vogt findet die Ausschuß⸗Anträge als Vertrauensvoten sehr richtig; dies sei aber auch der einzige Punkt, worin er seinem Vorredner beistimme. Al⸗ lein es müsse auch untersucht werden, ob das Ministerium ein solches Vertrauen verdiene, und ob es fähig sei, noch fernerhin das Steuer des Staates zu lenken. Was hat das Reichs ⸗Ministerium gethan in der Publication der Gesetze und in der Anwendung der Regie— rungs- Maßregeln? Haben die vier erlassenen Gesetze die herrschen= den Zust einde etwa geändert? Oder ist von Seiten der Einzelstaaten in dieser Beziehung etwas geschehen? Freilich hat man Alles von der Paulskirche erwartet, allein die alten Zustände bestehen noch immer sort. Die Umkehr, die man uns anempfiehlt, ist die Rückkehr zum
Polizeistaat. Das Reichs ⸗Ministerium hat zu regieren geglaubt; es hat aber Polizei geübt. Als die Kroaten der deutschen Gränze sich näher⸗
ten, mußte Thüringen aus strategischen Gründen militairisch besetz werden. Was that man, um den Umtrieben der reactionairen Parte zu begegnen? Jellachichs Briefe waren offenkundig geworden, allein man hatte nichts zu thun, als der Schweiz eine Note zugehen zu lassen, und die sorgfältige Aufzeichnung der politischen Vereine zu verfügen. Vergebens blickte man in Wien nach allen Gewalten, und nun will man eine Bevölkerung verdammen, die im Falle der Noth ihr Recht von den Sternen sich holte? Als das Ziel erreicht war, so war auch die gesetzliche Ordnung wiedergelehrk. Billigen Sie dies nicht, so seien Sie konsequent, und verdammen Sie auch die Anarchie des Märzmonats, ohne welche Sie hier nicht sitzen würden. Nur diejenigen, welche die Bewegung in Wien anschwärzen und an—= gelben möchten, bezeichnen sie als Wine anarchische. Bie Anarchie wurde fortgesetzt im Hoflager und der Constitutionalismus von der Kamarilla mit Füßen getreten, Dagegen einzuschreiten, findet das Ministerium keinen Anlaß. An demfelben Tage, wo deutsches Ge- biet von Jellachich's Horden betreten wird, ernennt das Reichs Ministe⸗ rium Commissaire für die reußischen Fürstenthümer; allein, wo es galt, Kraft zu zeigen, sank es im Uebermuth seiner Schwäche zu⸗ sommen. Wenn Sie die Hand zu dieser Bewegung nicht bieten, um sie besser zu lenken, so wundern Sie sich nicht, wenn die Bewegung mehr und mehr demokratisch wird, wenn alsdann die Regierung zu dem Volke zurückkehrt und wenn das Volk die ihm entgegenstehenden Dämme durchbricht, um sie für immer zu vernichten; Der Redner verliest eine Eingabe des wiener Studenten⸗Ausschusses, worin der⸗ selbe die Reichsversammlung darum angeht, das Verfahren Jellachich' s als eine Kriegserklärung zu betrachten und diesem Verfahren durch geeignete Truppensendungen zu begegnen. (Bravo links, Lachen rechts.) Lachen Sie nicht über jene jungen Männer, die bereit sind, ihr Herzblut für die deutsche Sache zu vergießen und die mit einer Besonnenbeit gehandelt haben, wie es Staatsmänner geziemt. Die Aula konnte ein anderes Banner auspflanzen; im Bewußtsein, für Deutschland einzustehen, hat sie es verhindert, und darüber sollte nur eine Stimme sein. Möge der Spruch des Dichters: „Es giebt in Deutschland keine Stadt, kein Törfchen, auf dessen Kirchhof nicht ein Freiheitsmärtyrer ruht,“ nicht auch auf Oesterreich seine traurige Anwendung finden! Bassermann beantragt, gestützt auf die Geschäftsordnung, daß auch ein Redner für den Majoritãts - Antrag gehört werde. Auf vielfachen vorhergegangenen Schlußruf bringt der Vorsitzende den Schluß der Debatte zur Abstimmung; derselbe wird jedoch abgelehnt. Eise nm ann stellt den Antrag, die Natio- nal⸗Versammlung wolle dem Reichs-Ministerium aufgeben, die nach Wien abgegangenen Reichs⸗-Kommissäre zu instruiren und zu ermäch⸗ tigen, Alles aufzubieten zur Herstellung der Ruhe und gesetzlichen Ordnung im Sinne des Anschlusses der osterreichisch⸗deutschen Pro- vinzen an Deutschland, wie auch die österreichische Regierung zu ver= anlassen, das Ausscheiden der nichtösterreichischen Abgeordneten aus dem wiener Reichstage zu verfügen. Venedey ist der Meinung. daß die in Rede stehende Angelegenheit zu einer ministeriellen und Parteifrage gemacht worden ist, die im Interesse Deutschlands nur als eine nationale angesehen werden dürfe. Keines weges aber sei der Ausschuß der Ansicht gewesen, in dem von ihm gestellten Antrage dem Reichs⸗Ministerium ein Vertrauensvotum zu 'ertheilen. Nicht nur handelt es sich um die Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung, sondern auch um die Erhaltung der Freiheit und Einheit in Oesterreich. Die beiden letzten Momente sind in der Instruction der Reichs⸗Kommissarien zu suppliren. Der Red⸗ ner bedauert, dem Reichs⸗Ministerium kein Vertrauens ⸗Votum ab⸗ geben zu können; Grund davon sei die von einem Mitgliede des Ministeriums beantragte Zustimmung der öͤsterreichischen Regierung hinsichtlich der künftigen Stellung der österreichisch deutschen Provin⸗ zen! zum deutschen Reiche. Siege man in Oesterreich ohne die Reichs⸗ Versammlung, so sei dies ein Sieg gegen dieselbe. Bassermann: Bevor ich auf die vorliegende Frage eingehe, fühle ich mich zu der Erklärung veranlaßt, daß das Reichs-Ministerium mit der mehrfach auf dieser Tribüne in Anregung gebrachten „Oberpostamts-Zei⸗ tung“ nur in der Berührung steht, daß es seine amtlichen Verkün⸗— digungen in ditsem Blatte veröffentlicht und politische Angaben be⸗ richtigt; im Uebrigen hat sich Jedermann nur an den am Fuße die⸗ ses Srgans stehenden Namen zu halten. Das Reichs- Ministerium wird in' Allem nur solche Maßregeln treffen, welche die Majorität des Hauses will; so auch in Betreff der erwähnten politischen Vereine, deren Streben wohl Aufaerksamkeit verdient, wenn auf ihren Tages⸗ ordnungen die Worte zu lesen sind: „Aufzeichnung der Volksfeinde.“ Wenn die republikanische Regierung Frankreichs eine Regelung der politischen Vereine für nöthig fand, so wird es sich wohl auch fragen dürfen, ob die Eentralgewalt nicht auch solche Maßregeln zu ergreisen hat, die eine Republik für nöthig erachtet. (Hört!) Ob die Bewegung in den österreichischen Provinzen eine slavische oder deutsche sei, be⸗ weisen nicht Worte, sondern Thatsachen. In den Demokratieen sind Zahlen von großer Geltung. Wenn nun, wie erwiesen ist, die Un⸗ garn in den aufgeregten Landestheilen die Minderzahl der Bevölke⸗ rung bilden, so können wir die Kroaten nicht geradezu verdammen. (Unterbrechung. Der Vorsißzende ermahnt zur Ruhe.) Die Kroaten haben in gewissem Maße Recht, die Herrschaft der Minderheit sich nicht gefallen zu lassen. (Wiederholte Unterbrechung von der Linken. Der Redner: Es wäre aber doch anständig, wenn Sie mich nicht unterbrächen.“ Wie groß diese Herrschaft ist, geht daraus hervor, daß in allen Schulen in magyarischer Sprache gelehrt wird, während doch selbst Rußland auf der Hochschule Dorpat die deutsche Sprache zuläßt. (Nochmalige Unterbrechung. Der Vorsitzende läßt den Ord- nungsruf ergehen.) Was die osterreichische Regierung diesem Bruder kriege gegenüber gethan hat? Sie hat eine Vermittelung eingeleitet und die Gleichstellung der Nationalitäten alz deren Basis aufgestellt. Es soll eine glorreiche Erhebung sein, wenn ein Theil der wiener Bevölkerung eines verbrecherischen Regimentes sich annimmt? Wenn die freie Presse und eine gesetzliche Volksvertretung besteht, so ist jede Ge⸗ waltthat ein Verbrechen! (Bravo.) Wenn die Russen, Ungarn, Piemontesen und Franzosen über diese Erhebung sich freuen, so haben wir am wenigsten Ursa hinter der die So Mächten Ach⸗ Wenn, wie
ng im Innern as Vaterland
scheidet sich für den S mentliche Abstimmung ü
hält das Wort zu einer p
der Rede Somaruga's.
meint babe. Dem Gre, ne. rage das Wort nicht gegeben.. —
2. des heute le hh. e, Leichenbegan 2 8.
Brunck wegen, den Berichterstatter des 3
Die Versammlung theilt diese Ansicht nicht.