ĩ ; q reffend die seit dem 17. März d. J. er⸗ . 2 i, . — und — kann der unter⸗ lassenen, Tenn iffarmis nicht umhin, der gedachten Regierung zu er⸗ d . be, daß er in gewissenhaster Beobachtung der gedachten n. . g. Eonvention ausdrüclich und feierlich sich gegen die 28 fen n, a präjudizirenden Bestimmungen fllaren muß 2. 3 edachte E:klärung wieder in Kraft gesetzt sind, und daß ? Ich * den spéteren Bestimmungen folgende als solche ange⸗ er üssen: . . 8 . ent der prodisi tischen Regierung vom 15. April petreffend die Wah! zu deutschen Nati nal-Versanemlung, so seses Reglement künseig Anwendung ae Schleswig sinden dürft z J achung der previsorischen Regierung vom 23. er das Verbot der dänischen Kokarden und
ö
wen 9 2 die Bekanntm epte mber 8. 3. betressen! darben; . ; — ö y die Bekanntmachung der provisorischen Regie cung vom 309. S tember d. J., betreffend den Schutz der schleswig⸗ holsteini⸗ 3ept . D ; 1 9. , n. er, Gif a Auslande während der Dauer des Waffenstill⸗ / Randes: standes ; 4) die Verordnung von 21. ö schiffen zu führende Flagge. Handelsschiffen zu führende Flagg J . ᷣ ; . gilt hinsichtlich der Rechtsgültigkeit des unterm 15. . en . . 8 . . . Ca s L nl, SGyinst September verkündigten Staats Grundgesetzes, mit spezieller hinsicht aaf dessen staatsrechtliche Dispositionen und namentlich auf die Be⸗ au 2. 18 e. ö * h . Art 1, 3, 55 und 140. . unterzeichnete Kommissarius keinesweges, Grundgesetz aufgestellten Grundsätzen ersetzen, so weit selbige sich mit wohl⸗
v T*
Okiober, betreffend die von den
stimmungen u . Uebrigens beabs=
sich den in genannten
. 1 er lichen Treiheit zu
der bürgerlichen Freiheit 3 P . r n
3. . * * 21 1 . 3 . . z ;
erworbenen Rechten veremiger assen, so wenig als olchen faltisch n
Anordnungen der gemein amen Regierung der Herzogthümer, welche
11* . ö ö ö . 6. ꝛ .
r. irgend eine Weise zum Wohle des Landes oder seiner einzelnen
Staatesrath und berieth in einer viel stündigen Sitzung, auf welche Weise die gefährlichsten Elemente der nahenden politischen Brandung vor ihrem Zusammenfluß am besten und leichtesten zertheilt werden könnten. Mehr als je fürchten die römischen Staatsmänner die im
nächsten Monate gesetzlich bestimmte Wiedereröffnung der größeren Landes- Universitälen, deren Kom litonen im letzten Frühjzhre bekannt⸗ lich in so großer Anzahl ais Freischärler nach der Lembardei mitzo— gen, daß eie Vorlesungen geschlossen werden mußten. rium beabsichtigt, die Wieder eroff stimmte Zeit zu vertagen.
Livorno ein rein demokratisches Ministerium zu Stande gekommen. An der Spitze stehen Montanelli und Guerrazzi, entschiedene Anhän⸗ ger der Kriege partei und Feinde Karl Albert's. Die erste Bedingung der neuen Miniser sei gewesen, eine italienische konstituirende Ver⸗ samnilung einzuberufen. sammelten italienischen Kongreß entgegenarbeiten.
Einwohner beitra zen könnten.
992
Der Reichstag hielt heute eine Sitzung, in welcher Herr With
eine Interpellation wegen des Gerüchts anlündigte, daß die Inseln Alsen und Arröe sich gegen die neue Regierung der Herzogthümer empört hätten. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten bat um deren Zurücknahme, da die Regierung keine solche Nachricht er⸗ halten habe, und verwies auf den oben mitgetheilten Protest der bei⸗ ken Kommissarien. With weigerte sich jedoch, dieselbe zurückzunehmen. Auch wird morgen Herr Brinck Seidelin die Schlußrede des Königs von Schweden zur Sprache bringen. Der Entwurf der Adresse ist nunmehr bekannt geworden. Er ist in allgemeinen Worten abgefaßt, drückt sich jedoch sehr scharf über die Behandlung der dänisch gesinnten Schleswiger seit dem Waffen— stillstande aus.
Italien. Rom, 21. Skt. Gestern versammelte sich der
n Das Ministe⸗ nung der Hörsäle bis auf unbe⸗
Florenz. (O. P. A. 3.) Hier ist in Folge der Unruhen in
Dlese soll hauptsächlich dem in Turin ver—
im Heere bekannt gemacht worden: General Bava zum Oberbefebls⸗ haber des Königl. Herres; General Lieutenant Chrzanowoli zum Chef des Generalstabes; General ⸗ Lieutenant Olivieri zum General⸗ Kommandanten der Truppen in Alessandria; General Ramorino zum General-Lieutenant und Kommandanten der lombardischen Truppen.
Bis zum 3. November Mittags waren an der asiatischen Choler⸗ als erkrankt angemeldet 2353 Personen, Zugang von gestern ꝛis beute Mittag 7. Zusammen 2360. Davon sind gestorben 1517, genesen 686, in ärztlicher Behandlung 157. Summa 2360.
Berlin, 4. November 1848.
Königliches Polizei⸗ Prä sidium.
Königliche Schauspiel! ; Sonntag, 5. Nov. Im DOpernhause. 124 ste Abonnements⸗ Vorstellung: Die Zauberflöte, Oper in 2 Abth., Musik von Mozart. Anfang halb 7 Uhr. ö Im Schauspielhause. 183ste Abonnements⸗Vorstellung. erstenmale: Tie Sündenböcke, Lustspiel in 3 Abtz., ; Hierauf: Die Frau im Hause, Familien⸗Gemälde in 3 Abth., A. P. Anfang halb 7 Uhr. Montag, 6. Nov. Im Schauspielhause. 184ste Abonne⸗
ments⸗Vorstellung: O
Der Pfarrherr, Driginal⸗Schauspiel in 5 Akten, von Ch. Biich-Pfeiffer. Anfang balb? Uhr.
Königsstädtisches Theater Sonntag, 5. Nov. Provinzial-Unruhen. Vaud eville⸗Posse in 3 Akten, von Friedrich Adami. (Mit neuen Couplets.) Musik theils neu komponirt, theils nach bekannten Melodieen arrangirt von W. Meyer. Und: Verletztes Konzert der Geschwister Neruda. Montag, 6. Nov. (Italienische Opern⸗ Vorstellung.)
Turin, 22. Okt. (N. Z.) Heute sind folgende Ernennungen
——
erstenmale in dieser Saison: Don Giovanni. Oper in 2 Akten. Musik von Mozart. (Mit Original⸗Recitativen.)
. füge n HR nwSC oVOm 4. Voremben.
—
1 r echsel - (ours.
250 P]. 250 *I. 300 Ml. 300 nr. 11831. 360 Fr. 150 FI. 150 *I. 190 Thlr.
160 Thlr.
190 *I.
Augsburg -- Breslau..
Leipaig in Courant im 14 Thlr. Fuga.
Frankfurt a. MH. zä4dd.
868 Peters burn - 10655
Inländische Fonds, re md eld - Loire.
zi. Daies. Geld. Ge v. .
St. Schuld-S h. 3 — 743
Seeb. Prüm Sch. = 91 5 Schlesis - b-
K. u. Rm. Sebi d. 3) — do. Lt. Ii. Car. do.
Sianim - Actien. Ver Feinerwag wird aach ersole ee Rel auntin.
Die wit Iz pet. bez. ect ien sind v. Staat gar.
— —
Berl. Anhalt Lit. A B.
Magd. Halberstadt .
Halle Thüringer... Cöln - Minden. . ... . ..
Bonn - Cöln
Düsseld. Elberfeld .. Steele - VohwGinkel . .. Niederschl. Märkisch.
Oberschl. Lit. A.
erl. Stadt- i. 33 Pr. M- Ani. Sc — S6: . * 22 19813 . J Westpr. fa. lr. G3 51
Crosa hb. Vos d. 4 8953
Fre dri Radon.
And. Gelcu. à cih.
1 2 . 4 40. * 251 2 18
12 Discours.
2 1 2387 nb ssh
n te n = w =
Linas Hamb. G do. neislope3. 40. do. 1. Anl. ão. Siegl. Z.. A.
4 do. 6. A.
do. v. tasah. Lst.
40. 40. 300 FI. ö. 94 Hamb. Feuer- Cas. 3 —
— — — 1 — 0. Staats-Er. Anl. 1002 Noll. Zz 6 Int. 652 RKurh. Tr. O. 40 ih. Sardin. do. 36 Er.
RK. Bad. do. 35 FI. ö —
. ] Part. soo FI. 4 67 1
do. Poln. S‚Tuatz O. do. d. Ceri. L. . do. 0 01. B. 200 1. — .
Cosel - Oderberg Breslau - Freiburg. krakanu-Ohberschl. ... Berg. Märk.
Star gard- Posen ... Brieg - Neisse... .....
Berl. Anhalt. Lit. B. Mag deb. Wittenb. ... Aachen-Mastricht ... Thür. Verbind-Bahn
Ausl. Quit ęs bog. Pesther 26 FI. ] 18, 900,060 4 90 Friedr. Wilh. - Nordh.
ERISenkba Ru- ACtiem.
=
Aapital.
Tages- Ccurs.
t 842.
Börsen- Tins- Rein- Fri Tag.
Rechnung.
in Jer dar bestimmten Rurik austze ulli.
8
HErioritäls - Actien. Kapilal.
42 Simmtliche Prioritits-ctien werden durch *
jährliche Verlosung 2 100 pCt. amortis.
3, s 0, 000 4 d. M0, 609 4 4. 824, 100 4. 0QMιο. OO 1., 706, 000 do. Leipziger... 2, 300, 0690
do. Hamburg do. Stettin -Starg. . do. Potsd. Magd...
=
S = = 2
0
9, 000, 000 12, 967, 500 4, 500, 00 1,651. 2060 l, 1400, 000 1.3060, 900 9, 950, 006 1,500, 0900 2, 253, 100 2. 400, 000 1.200, 000 1,700, 000 1.500, 000 4,000,000 5, 000, 000 1, 100,( 000
8
de,. h,
C L b
do. weigbahn
8 v
,
= — — — 7
Quitiungs - Bogen. 2.500, 0900 4.500, 000 2, 750, 000 5, 600, 900
d, 00, 000 4 90
.
Schluss- Course von Cöln- Minden 74 6
Berl- Anhalt. . do. Hamburg .... do. Fotsd. Magd do. 83 do. Stettiner Magdeb.- Leipziger .. 1.785.006 Halle - Thüringer .. .. 4. 096, 009, Cöõöln - Minden.; . ...... 3, 674, 50, Rhein. v. Staat gar. . 1.217, 0060 do. 1. Priorität. . . . 2.437, 2850 do. Stamm- Prior. . I. 259, 000 Düsseldorf -Elberfeld. 1, 000, 000, Niederschl. Märkisch. 4.175, 0009 do. do. 3.50 1., 000 do. III. Serie. 2, 300,000 do. Zzweigbahn 252, 009 43 do. do. / 18. n Oberschlesische 1.276, 600 Cosel - Oderberg. . . .. 256, 000 Steele - Vohwinkel. .. 325,006 Breslau - Freiburg. 160, 000
1.41 1. 360 4 55, 000. 660 43 2. 367, 2600
Ausl. Stamm-Act.
Dresden-Görlitz .. 6, 000, 000 Leipzig- Dresden.... 14,596, 090 Ludw. Bexbach 24 FI. 8, S525, M0 Sächsisch-Bayerische 6. 001, 009 Kiel Altona? .... Sp. 2. 059, 000 Amsterd. Rotterd. FI. 6.509.900 Mecklenburger Thlr. i306. 66h
von Preussischen Bank- Antheilen S6 b
l a. Pfdt: W. 4 07 e Do idrss, sowohl der Eisenbahn Actien als inländischen
Fonds, sind heute in Folge der Abstimmung in der
Fön Versammlung, wie der Beendigung der wiener Angelegenhe
—
ud behaupteten auch an Schlutt grofse Festigteeit.
E 14 * 1M Auswärtige Börsen.
Gre ian, 3. Nov. Holl. und Kaiferl. Dukaten 967 Br. Friedrich 1133 Gld. Louisd'or 112 Gld. Poln. Papiergeld ga Br. Hesterr. Banknoten 43 u. bez. Staats Schuld sch nt z. bez. Serhandlungs-Prämien-Scheine a 50 Rthlr. 3 Br HGos. Pfandbriefe proz. 953 Br., do. 33 proz. 774 bez. und Br. Sch es. Mandbt. Zh proz. 8M bez., do. Lit. B. A proz. v2 Br., do. Z3hzproz. SI Br.
Pol ische Pfandbriese alte 4 proz. 904 bez. u. Gld., do. neue proz. 904 Br., do. P artial⸗Loose a 3633 Ji. 934 Gld., do. 506 z
** 3
33 Gldö., do. Bank⸗ Certisik. a 2MnM Fl. 135 Gld. Russ. poln. Schag⸗Obꝛig. 2 4 6 65 Gld.
At kien. Tverschlef. Litt. A. S8 bez., do. Litt., B. S8 bez. Vresli 12 Schw. Freib. 86 . Nis derschl. Märk. 68 Br., do. Prior. 93 Eid., do. Ser. UI. 89 Br. Ost⸗Rhein. (Röln-Mind.) „3. Vr. Jteife⸗-Brieg 38 Sld. Krakau-Oberschles. 25 bez. Fr. Wüilhelras Nordbahn l, 418 u. 41 bez. u. Gld.
Leivzig , r, Dort, Sblig, 97 Br. LTLeipz. B. A. 148 Br. TLeipz. Dr. E. A. 7 Br. Sächs. Bayer. 75 . Schles. . Chtmaitz⸗Riesa 257 G. uzban⸗* Zittau 23 Br. Magdeb. «- Leipz. 1635 Br. Berl. Anb. X. S1 Dann s, B. si7 Bi. Altona Kiel' s Br. Beß. H. 14. 31 Br. Preuß. B. A. 853 Br., 857 G. JJ
Frankfurt a. M., 2. Nov. Auf die Nachricht der Capi= tulation der Staot Wien zeigte sich die heutige Börse willig. Alle Gattungen der österr. Fonds waren in Nachfrage, und man? bezahlte dafür brei mehreren Umsätzen bessere Preise als gestern. Auch , sich die babische, 3 „5 württemb. Obligationen, Jategrale, poln. ba— dische, kurhessische und darmst. Loose mehr begehrt und steigend. In allen übrigen Fonds und Eisenbahn-Actien bei sebr geringem Ge—⸗ schäft keine Veränderung. Die wiener Post vom 29sten d. war bis am Schluß der Börse lich nicht eingetroffen.
555 Met. 68. 673. Bank⸗Actirn 1125. 1116. Baden 60 Fl. L. 443. 443, do. 365 Fl. L. 253. 252. Hessen 2553. 266. Darmst. 50 Fl. L. 60. 594, do. 256 Fl. L. 207 G. Sard. 26. 244. Span. Zproz. 175. 173. Poln. 300 Fl. L. 925 G., do. 500 Fl. L. 683. 68. Friedrichs Wilh. Nordb. 113. 413. Bexbach 682. 676. Köln⸗
Minden 75. 74.
Hamburg, 2. Nor. 34 proz. p. C. I6 Bre 765 G. E. .. 67 Yr. Dän. b3 Br. Ard. 3proz. 165 Br. Hamb.⸗ Berl. 633 Br., 53 G. Bergedorf 65 Br. Altona⸗Kiel 87 Br., S6 G. Mecklenburg 31 Br. Der Umsatz in Fonds und Actien unverändert.
3 proz. 863. . Me
ĩ. C. .* ( . in Jut. zu ven gestrigen Preisen angeboten. — etwas flauer.
London, Zproz. Cons. p. C. u. a. Port. 4proz. 24. Int. 455. 4 proz. hn
Engl. Fonds waren heute weniger fest, und das Geschäft war
gering darin; in den fremden Fonds war ebenfalls wenig Umsatz.
Holl. Fonds bei einigen Geschäften Span. fest. Port. ; Russ. proz. sehr gesucht; die übrigen unverändert. Oeß. Jonds in Folge ungünstiger Berichte cus Wien bedeutend
AMmsterdan, 1. Nov.
niedriger als gestern.
66 ! 3 ö o . 8 Hell., Jutegr. 443, 3, . proz., neue 52, K; d. 68. Span. Art. 9. Gr. Piecen Sar, Z3. Port. proz. 245, fs. Russen alte 97. Aproz. 764. *. —— —— . * . 5 227 0 256 764, 3. Oest. Met. 5 proz. 65. 23 proz. 34, 3 Mer. * Peru 183. Antwerpen, 31. Okt. Wenig Geschäft. Belg. proz. 78, . — . . 07 15 — ö z * J A4iproz. 73. proz. 39, 383, 4. Span. Ard. 66, Rö, 4. 44 5 Vt adrid, 3proz. 185 G. Sprez. 95, z, 4.
Coup. 5 B. Zfr. 34
— Markt ⸗ Berichte. Berliner Getraidebericht vom 4. November. Am heutigen Markt waren die RYreise wie folgt: Weizen nach Qualität 58 —62 Rthlr. Noggen loco 28 — 30 Rthlr. „Sz pfd. p. Nov., Nov. / Dez. 274 Rthlr. Br., 27 G. » p. Frühjahr 303 Nthlr. Br., 30 G. Berste, große, loco 26 — 28 Rthlr. „lleine 25— 35 Rihlr.⸗ Hafer loco nach Qualität 17-18 Nthlr. „ p. Frühjahr 48pfd. 17 Rtihlr. Br. Erbsen, Kochwaare 36— 10 Rthlr. 1 Futterwaare 31 —36 Rthlr. Rüböl loco 1112 Rthlr. Br., bez. u. G. p. diesen Monat dito. Nod. / Dez. 111, Rthir. Br., 11 G. Dez. Jan. 115 Rthlr. Br., 117 G. r, . 115 Rihlr. Br. u. bez. r. / März 115 . . 5 , . 6. 1 . ¶ April / Mai dito. ͤ Leinöl laco 95 Rthlr., Lieferung 93.
Mohnöl 173 Rthlr., Lief.
Hanföt 15 Rthlr., Lief.
Palmöl 14 Rthlr., Lief.
Südsee⸗Thran 10 Rthlr.
Spiritus söco ohne Faß 165 Rthlr. Br., 16 p. Nov. 155 Rthlr. G.
Dez. 133 Rthlr. ez.
p. Frühjahr 177 Rthlr. Br., 17 G.
Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 2. November. Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 417 Se 11 Sgr. 3 Pf.; Roggen 1 Rthir. 8 Sgr. 9 6 Sgr. 3 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 4 Sgr. 5 Pf., 2 Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste 26 Sgr. 35 f auch 21 Sgr. 3 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. Zu Wasser: Weizen 2 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rth 5 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf. 1 Rthlr. 6 6 f; große Gerste 1 Rthlr. 5 Sgr.; Hafer gr. 3 Pf. ; Erbsen 1 Rthlr. . Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. r. (schlechte Sorte.) Mittwoch, den 1. November. Das Schock Stroh 6 Rthlr. 10 Sgr, auch 5. Rthlr. 265 Sg.; der Ceutner Heu 22 Sgr. 6 Pf., auch 15 Sgr. d Der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf., auch 10 Sgr.; metzenweis 1 Sgr.
3 Pf, auch 9 Pf. Branntwein⸗Preise. Die Preise von Kartoffel⸗Spiritus waren am 27. Oktober 1848 15 Rthlr. J. y . srei ins Haus geliefert 6p. 200 Quart à 54 9h ) oder 10,800 S0 nach 15 (Ren i
— .
C GM S G 0
*
— X * —
11.
— C —
1. November
2 9 1 1557 u. 1 J I/ Korn-Spiritus: ohne Geschäft. Berlin, den 2. November 1848.
Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin. Mit der heutigen Nummer des Staats-ALnzei⸗ gers werden Bogen 290 und 291 der Verhandlungen zur Vereinbarung der Preuß. Verfassung ausgegeben.
—
Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei. Beilage
—
von R. Benedix.
Beilage zum Preußische
993
n Staats- A nze i ger. Sonntag den 5. November.
— —
=
3 911
Deutsch land.
Bundes⸗Augelegenheiten. Frankfurt a. I. Verhandlungen der verfassunggebenden Reichs ⸗Versammlung. — Rundschreiden des öster⸗ reichischen Minister⸗Präsidenten. — Berichtigung.
Bayern. München. Die neue Strafgesetzgebung
Sachsen. Dresden. Kammer-Verhandlungen.
Neckleuburg⸗Schwerin. Sch werin. Eröffnung der Abgeordneten Kammer.
Sachsen⸗Altenburg. Verhandlungen der Landschaft.
Ausland.
Oesterreich. Mailand. Ergebenheits- Adtesse Nadetzky's an den Kaiser.
Frankreich. National-Versammlung. Besteuerungsbewilligungen für einzelne Departements. Fortsetzung der Diskussion des reft fizim⸗ ten Budgets für dieses Jahr. Paris. Angekündigte Inteipellatio nen über die auswärtigen Angelegenheiten. Anfrage von Klubs— Chess bei Louis Bonaparte.“ Erklärung Ledru Rollin's. — Die Uni⸗ versitäts Vorlesungen. — Vermischtes. Straßburg. Bayerische Enischädigungs, Zahlung. — Eisenbahn-Verbindung mit der Pfalz.
Großbritanien und Irland. London. FPolitische Prozesse. Vermischtes.
Nnßland und Polen. St.
Donau⸗Fürstenthümern.
Spanien. Madrid. Antritts-Andienz des französischen Gesandten. —
Petersburg. Nachrichten aus den
nnungen. Vermischtes.
e — 6 d , .
2
s
Uichtamtlicher Theil.
ent schland.
Angelegenheiten. Frankfurt a. M., 1. Nov. (Frkf. Bl) 106te Sitzung der verfassung gebenden Reichs⸗Versammlung. (Berathung ber Abschnitt 18. 6 und Abschnitt 11 8. 7 u. f. des Verfassungs⸗ Entwurfs. Der Vorsitzende, H. von Gagern, welcher die Sitzung um 9 Uhr Vormittags eröffnet, verliest eine Erklärung der Abgeord⸗ neten Schaffrath, Vogt u. m. a. Mitglieder der linken Seite des Hauses, worin dieselben, in Ansehung, daß sie seit vierzehn Tagen vergeblich sich bemüht, die Versammlung zur Ergreifung geeigneter Maßregeln gegen das Betreten des deutschen Gebietes durch kroatische Heere zu bestimmen, alle aus diesem Verhalten der National ⸗Ver⸗ sammlung entspringende Folgen von sich abwenden. Der Präsident theilt mehrere Reclamationen mit gegen die in den stenographischen Berichten unrichtig verzeichneten namentlichen Abstimmungen, Der mit der Redaction der stenographischen Berichte beauftragte Abgeord⸗ nete, Professor Wigard, verlangt zur Vermeidung dieser Irrthümer eine geregeltere Aufnahme der Abstimmungen. Neue Eingänge für deutschen Flottenbau werden verlesen, darunter ansehnliche Bei von den Deutschen zu Petersburg und Bombai. ͤ
T (Bravo!)
des Prioritäts Ausschusses erstattet Fuchs Bericht über
Antrag des Abgeordneten Jahn auf Ausschluß der Linken ierichkliche Unterfuchung gegen die Mitglieder dieser Fraction,
ich ihres Verhaltens in den Tagen des 17ten und 18. Sep⸗
Der Antrag des Ausschusses geht daßin, die. Ver⸗
wolle, in Ansehung der Unstatthaftigkeit und Unge
hörigkeit des gedachten Antrages nach Wort und Inhalt, zur moti virten Tagesordnung übergehen. von Vincke berichtet Namens de Geschäfts Ordnungs Ausschusses über die Vollendung der aus J Paragraphen bestehenden Disziplinar-Ordnung und stellt den Antrag, diese n Bericht, in Betracht der letztlich noch vorgekommenen Störun⸗ gen, auf eine der nächsten Tagesordnungen zu setzen. Bie dermann snterpellirt das Reichs-Ministerium der Justiz, ob dasselbe von den Beschlüssen der sächsischen zweiten Kammer, welche die Verkündigung der Reichsgesetze den dortigen Gewalten unterworfen, und somit im Widerspruche mit den Reichsgesetzen vom 27. Mai und 28. Septem⸗ ber stehen, Kenntniß habe, und was es zu thun gedenke, um die Durchführung der Beschlüsse der National-Versammlung in vollie⸗ gendem Falle zu bewirken. Reichs-Minister R. Mohl erklärt, daß er bei der Nachricht von obigen Beschlüssen der sächsischen Kammer bie sächsische Reglerung ungesäumt um ein Exemlar des Protokolls ber betrefenden Kammer-Sitzung ersucht habe, Eine Antwort sei noch nicht eingetroffen; er glaube übrigens, nächsten Montag diese Interpellation vollständig erledigen zu können, wobei er der Versammlung noch weitere Eröffnungen, als lediglich über diese Angelegenheit, zu machen haben werde. Höfken interpellirt das Reichs ministerium, welche Schritte es gethan, um die Beschlüsse der Reichs versammlung über die limburgische Frage zur Geltung zu brin— gen, und ob es, zur Wahrung der deutschen Interessen, der Voll— ziehung des von dem König der Niederlande erlassenen Gesetzes, wo— durch Limburg förmlich dem niederländischen Staate einverleibt wird, ntgegenzutreten beabsichtige. Förster aus Hünfeld und Genossen beantragen, die National-Versammlung wolle das Reich sministerium auffordern, das versprochene Programm über die auswärtigen An gelegenheiten in möglichst kurzer Frist dem Hause vorzu'egen. Die Dring⸗ lichkeit dieses Antrages wird abgelehnt. Es wird der Tagesordnung gemaß zur Berathung über Art. III. §. 6 geschritten *). Es waren folgende Anträge gestellt: Von M. Mohl: „Die staatlichen Hoheiten und Rechte der einzelnen deutschen Staaten gehen auf die Reichsgewalt über, so weit die Reichsverfassung oder Reichsgesetzgebung es bestimmen;“ von Mackowicza: daß im ursprünglichen Antrage nach „der Reichs⸗ gewalt“ gesetzt werde: „durch die Neichsgesetzgebung;“ von Claus⸗ sen: anstatt „durch die Reichsverfassung beschränkt ist“, zu setzen
J 8 . -
) Dieser Paragraph lautet im Entwurf; „Die einzelnen deutschen Staaten behalten ihre Selstständigkeit, so weit dieselbe nicht durch die Reichs⸗ verfassung beschränkt ist; sie haben alle staatlichen Hoheiten und Rechte, so weit diese nicht der Reichsgewalt ausdrücklich übertragen sind.“ — Wir be⸗ merken nachträglich, daß dem in der gestrigen ersten Beilage mitgetheilten §. 4 der Verfassung nach der Stelle, „eine Regentschaft nledergesetzt wer⸗ den“, die Worte: „zu welcher nur Deutsche berufen werden dürfen“, beizu⸗ fügen sind. .
„durch die Reichsverfassung oder Reichsverwaltung beschränkt wirb;“ on Reden und 20 anderen Mitgliedern: „bei der Abstimmung über §. 6 ausdrücklich gon bene, , daß dessen Inhalt den Be— schlüssen über den Bericht des ersassungs· Ausschusses hinsichtlich der Mediatisirungen nicht vorgreife;“ von Schaffrath und Genossen: nach „die einzelnen deutschen Staaten“ zu setzen „welche als solche durch diese Versassung anerkannt und vereinigt sind,“ und nach „be⸗ halten“ zu setzen „unter sich ihre Gleichheit und der Reichsgewalt gegenüber ihre Selb stständigkeit.“ Von Dem el: Halle dentschen Einzelstaaten, deren Einwohnerzahl nicht sechs Millionen beträgt oder mit Zuziehung benachbarter Staaten diese Höhe erreicht, sind mediatisirt. Von Dahm: „tas deutsche Reich bildet einen einzigen untheilbaren Bundesstaat; die einzelnen deutschen Staa ten verhalten sich zu dem Bundesstaate wie Theile zum Ganzen, welche eine Selbstständigkeit nur insosern in Anspruch nehmen können, als die Souverainetät des Bundesstaats dadurch nicht gefährdet wird“. Von Nauwerck: „Die Verfassung jedes deut— schen Einzelstaates wird durch eine in demselben zusammenberufene, aus der freien Wahl aller Staats⸗Angehör hervorgehende kon stituirende Versammlung festgestllt. — Für die Debatte waren 235 Redner eingeschriben, und zwar 14 für und 11 gegen den Aus⸗ schußantrag. Zuerst bedründete M. Mohl seinen Antrag. Macko wizka führte zur Unterstützung des seinigen an: Wir können und wollen nicht den Fortbestand der 38 deutschen Staaten garantiren. Die Vielstaaterei hat Deutschlands Schwäche herbeigeführt; durch sie ist sein Ansehen gesunken. Wir müssen mediatisiren. Der Begriff des Privatrechts, auf welchem die kleinen Staaten meist beruhen, paßt nicht mehr zur anderen Staatstheorie. Wir stehen nicht auf dem Boden der Vereinbarung, sondern der Volkssouverainetät. Wir müs— sen den Zusatz „durch die Reichsgesetze“ machen, damit es klar wird, daß die National -Versammlung die Heheitsrechte der Reichsge walt übertragen lönne.“ Cla ussen motivirte seinen Antrag da⸗ durch, daß die Reichsgesetzgebung unnmischränkt sein und den Ein zelstaaten nur diejenigen Rechte bleiben sollen, welche die Reichs⸗ gesetzgebung übrig läßt. Nachdem noch Schierenberg das Wort erhalten, wurde die Diskussion geschlossen, vorbehaltch des Schlußwortes für den Berichterstatter Mittermaier. Die⸗ ser vertheidigte in kurzem Vortrag die Anträge des Verfas⸗ sungs⸗Ausschusses, sodann wurde zur Abstimmung geschritten. Der von? Reden und Genossen beantragte Vorbehalt zu Protokoll wurde angenommen, die Anträge von M. Mohl, Dahm, Nauwerck, Claussen, Mackow ezka und Schaffrath verworfen, jener von Demel an den Verfassungs⸗Ausschuß verwiesen, dagegen der Paragraph nach der Fassung des Ausschusses angenommen. Hierauf ging die Berathung zum II. Abschnitt (von der Reichsgewalt) über. Art. 1. §. 7 „Tie Reichsgewalt übt dem Auslande gegenüber die völkerrechtliche Ver- tretung Deutschlands und der einzelnen deutschen Staaten ausschließ⸗ lich aus. Die Reichsgewalt stellt Gesandte und Konsuln an. Sie führt den diplomatischen Verkehr, schließt die Bündnisse und Verträge mit dem Auslande, namentlich auch die Handels- und Schifffahrts⸗ Verträge, so wie die Auslieferungs⸗-Verträge, ab, Sie ordnet alle völkerrechtlichen Maßregeln an.“ Es wurde beschlossen, diesen und den §. 8: „Die einzelnen deutschen Regierungen haben nicht das Recht, staändige Gesandte zu empfangen und solche zu halten, mit Ausnahme ihrer Bevollmächtigten beim Reichsoberhaupt“ — gemeinschaftlich zu berathen. Bei 8.7 hatte Rößler von Oels mit mehr als 20 anderen Abgeordneten vorgeschlagen, zu setzen: „stellt die Konsuln und Gesandten an“, dann bei §. S statt „beim Reichsoberhaupt“ — bei der Reichsgewalt“ und als Zusatz: „Auch dürfen sie keine besonderen Konsuln halten. Die auswärtigen Konsuln erhalten ihr Exequatur nur von der Reichs- gewalt.“ Jordan von Gellnow beantragte, die Worte „mit Aus nahme ihrer Bevollmächtigten 2c.“ ganz wegzulassen. D
örigen
Das Minori⸗ tätserachten zu §. 8 (von Ahrens, Blum, Schüler und Wigard) lau— tete: „Die einzelnen deutschen Regierungen haben nicht das Recht, Gesandte und Konsuln zu empfangen oder solche zu halten.“ Bei Begründung dieses Minoritätsantrags führte Wigard an: Die Auf
gabe der Gesandtschaften dürfe in Zukunft nicht mehr die bloße Ver— tretung der dynastischen Interessen sein; die Gesandtschaften sollten nicht mehr Versorgungsanstalten für adeliche Geschlechter, Anstalten der Immoralität sein, die dem Grundsatze huldigen, daß die Sprache dem Menschen gegeben sei, um seine Gedanken zu verbergen; nicht mehr Anstalten, die den Prunk der Höfe vermehren und das Mark des Volkes in Gelagen und diplomatischen Feten verzehren. Vertre
tung der kommerziellen und politischen Interessen des deutschen Tol
kes sollen fortan die Bestimmung der deutschen Gesandten und Bie— berkeit, Rechtlichkeit und Jutelligenz die e nzigen Eigenschaften der⸗ selben sein. Allerdings sei es ein großes Opfer für manchen Staat, ber bisher im Völkerlund eine bedeutende Stellung eingenommen und auf seine Gesandtschaftsrechte verzichten solle; aber dem Interesse der Einheit Deutschlands müsse auch dieses Opfer gebracht werden. Der Beifatz: „ständige“ Gesandte würde den einzelnen Staaten auch das Recht außerordentlicher Gesandtschaften zugestehen, wodurch aber ge rade in Fällen, wo ihr Sonderinteresse mit dem Interesse der Ge— sammtheit in Widerspruch stände, des einheitliche Wirken nach außen gefährdet würde. Aus demselben Grunde dürfe auch die Anstellung der Konsuln nur von der Neichsgewalt ausgehen. Von dieser Frage — erklärt schließlich der Redner wird es abhängen, ob wir die vielgepriesene und ersehnte deutsche Einheit begründen oder auch künftig statt des Bundesstaates nur den Siaatenbund haben werden. von Linde ist für Beibehaltung des Wortes , ständig“, weil es Fälle gebe, wo der politische Austand zwischen Völkern und Dynastieen be sondere Gesandtschaften erfordenlich mache. Wurm empfiehlt dringend bie Annahme des Minoritäts-Gutachtens, Er habe keinen Begriff von einem Bundesstaat, dessen einzelne Mitglieder Bevollmächtigte bei der Centralgewalt unterhalten. Das hieße so viel als: der Bundestag ist tod! es lebe der Bundestag! Man möge auch das unselige Wort „ständige“ streichen, die fremden Staaten würden Gesandte bei der Centralgewalt unterhalten, und diese würden dann bei den einzelnen Hösen umherreisen. Es wäre die alte unglückliche Ge⸗ schichte, wo Großmächte durch Furcht, Hoffnung ze. einzelne deutsche Staaten zu dem bewogen, was nicht im Interesse Deutschlands war. Die Zurückziebung der Konsuln der einzelnen Staaten könne jetzt noch nicht stattfinden, ohne den Schutz der deutschen Bürger zu ge⸗ fährden. Schubert von Königsberg spricht für Beibehaltung des Wortes „ständig“, weil die Verhältnisse einzelner Provinzen zc. be⸗ sondere Gesandtschaften nothmendig machen. Auch die Bevollmäch= tigten bei der Central-Gewalt scheinen ihm in mehrfacher Beziehung nothwendig. Jordan von Gollnow ist für den Wegfall der Bevoll— mächtigten und Beibehaltung des Wortes, „ständig.“ Mittermaier führt in letzterer Beziehung an, daß 8. 9 Len Einzelstaaten noch das Recht belasse, gewisse Arten von Verträgen mit dem Auslande ab⸗ zuschließen, daß also außerordentliche Gesandtschaften noch zulässig sein müßten. Dem Mißbra ch werde die Central-Gewalt vorbeugen. Wigard und Konusorten beantragen Abstimmung durch Stimmzettel
über das Minoritäts Gutachten zu 8. 8. S. 7 wurde mit Verwer⸗
fung des Rößlerschen Abänderungs⸗ Antrages („die Gesandten und Konsuln“) angenommen, das Minoritäts- Gutachten zu 8§. 8 mit 197 gegen 194 Stimmen abgelehnt, der erste Satz des Aus⸗ schuß - Antrages angenommen, der Zusatz: „mit Ausnahme ihrer Bevollmächtigten beim Reichs -Oberhaupt“, abgelehnt. Hierauf nahm Roͤßler seinen Antrag (statt „beim Reichs ⸗ Oberhaupt, zu setzen: „bei der Reichs- Gewalt“) zurück; er wurde jedoch von an⸗ derer Seite wieder aufgenommen und bei der Abstimmung verworfen.
Frankfurt a. M., 2. Nov. (Frankf. Journ.) 107te Sitzung der verfassunggebenden Reichs⸗Versammlung. Der Verlesung und Genehmigung des Protokolls folgte die Anzeige vom Auectritt der Abgg. Bischof Geritz, Pag enstech er und ,,, daun Mittheilung eines Schreibens des österreichischen Bevellmächtigten bei der Centralgewalt in Betreff der Wahlen in Tyrol. Dasselbe wird dem Legitimations-Ausschuß zur Bericht⸗ eistattung überwiesen. Der Reichs-Minister des Innern kündigt auf Montag, den ten d. M., die Beantwortung der Interpellation des Abg. Höfken in Bezug auf Limburg an. Das Reichs-Ministerium der Justiz theilt ein Schreiben des Königlich preußischen Inquisitoriats zu CQüneberg mit, worin dasselbe, in Gemäßheit des Gesetzes vom 30. September, die Zustimmung der National-Versammlung zur Fort⸗ setzung der bereits zu einem Urtheil erster Instanz gediehenen Unter suchung gegen den Buchhändler und nunmehrigen Abgeordneten Dr. Levy sohn nachsucht. Die Versammlung beschließt die Zuweisung dieses Schreibens an die zur Begutachtung der Requisition des hie⸗ sigen Polizeigerichts u. s. w. niedergesetzte Kommission. Eisenstuck erhält hierauf als Berichterstatter des volkswirthschaftlichen Ausschusses das Wort. Er kündigt im Namen des Ausschusses Verbesserungs⸗ Anträge zu dem Abschnitt über die Reichsgewalt an, zunächst zu dem Zwecke, der Reichsgewalt eine möglichst erweiterte Kompetenz zur einheitlichen Leitung der materiellen Interessen (Zölle, Eisenbah⸗ nen ꝛc.) im Sinne des Bundesstaates einzuräumen. Der volkswirth⸗ schaftliche Ausschuß (welchem bereits 1509 Bittschriften zugekommen sind) wird mit nächstem auch den Entwurf einer Heimatsordnung und eines Gewerbegesetzes vorlegen. Der Präsident verliest einen dringlichen Antrag von Wigard, des Inhalts: „da Windischgrätz und Auersperg ihre Widerspenstigkeit gegen die Beschlüsse des Reichstags fortsetzen, da ferner dem AÄntragsteller eine Adresse mit 528 Unter⸗ schriften aus Dresden zugekommen, welche über die geringe Theilnahme ber deutschen National-Versammlung an der deutschen Bewegung in Wien entschiedenes Mißfallen ausspreche, und da durch ferneres pas⸗ siwes Verhalten das Vertrauen des Volkes zur National⸗Versammlung untergraben werde, so beantrage er, die National-Versammlung möge die Vorlage der Korrespondenz zwischen dem Reichs ministerium und den Reiche kommissar en Weicker und Mosle anordnen; nach Einsicht derselben be⸗ halte er sich weitere Anträge vor. Der Antrag wird von der Versammlung nicht für dringend erklärt.
Nauwernc interpellirt den Ausschuß über die österreichischen Verhältuisse, wie es mit seiner Berichterstattung stehe. Nachdem Schubert von Königeberg und Benedey Kieser als Bericht⸗ eistatter) erwiedert, daß über den Antrag von Berger und Wiesner ein einstimmiger Beschluß vom Ausschusse gefaßt worden und der Bericht in der morgenden oder der nächstfolgenden Sitzung erstattet werden würde. In Folge dessen zieht Wigard se nen Antrag zu⸗ rück, mit dem Vorbehalt, eine außerordentliche Sitzung auf Sonnnbend zu beantragen.
Die Tagesordnung führt sodann zu Präsidentenwahlen. Pinckert beantragt, daß zur Zeitersparniß nach Einsammlung der Stimm⸗ zettel die Zusammenstillung dem Büreau übertragen und mittlerweile die Sitzung fortgesetzt werde. Die Versammlung geht jedoch auf diesen Antrag nicht ein.
Vei der Wahl des Präsidenten erhielt von 107 Stimmen Herr v. Gagern 310, Herr Simon von Breslau S2, von Trützsch⸗ ler . von H errmann aus München 3, Zell, Wedekind, M. Mohl, Rießer und Simson von Königsberg Jeder eine Stimme. Nach Ver⸗ kündigung der Wahl sprach der neugewählte Präsident:
„Dem wiederholt in mich gesetzten Vertrauen werde ich durch Pflichterfüllung entsprechen, und ich hoffe, darin nicht zu ermüden. . Ich danke herzlich für die Stimmen, die Sie mir gegeben haben.“
An der Wahl des ersten Vice -Präsidenten nahmen 408 Stim⸗ mende Theil. Simson von Königsberg erhielt 250, Kirchgeßner von Würzburg 143 Stimmen, H. Simon von Breslau 9, Nießer 3, von Vincke, Jahn und von Radowitz Jeder eine Stimme. Der Ab⸗ geordnete Simson von Königsberg wurde demnach als erster Vice⸗ Präsident proklamirt. Zum zweiten Vice⸗-Präsidenten erhielt Rießer 355 Stimmen, H. Simon von Breslau 149. Kirchgeßner 7, von Radowitz 4, von Herrmann, Biedermann und Schüler von Jena Jeder „ne Stimme. Demnach wurde Rießer als zweiter Vice⸗Präsident proklamirt. Die beiden Vice⸗Präsidenten traten ihre Functionen mit furzen Anreden an. Hieranf wurde die Berathung über den Ver— fassungs-Entwurf fortgesetzt und 85. 11 („der Reichsgewalt steht aus- schließlich das Recht des Kriegs und Friedens zu“) ohne Berathung angenommen, in Bezug auf. S§S. 13 bis 29 (das Heerwesen betres⸗ fend) liegen mehrere die Geschäftsbehandlung betreffende Anträge vor, welche an den Verfassungs-Ausschuß zur schleunigen Berichterstattung verwiesen wurden. (Schluß der Sitzung 15 Uhr.)
Frankfurt a. M., 2. Nov. (O. P. A. 3.) Der Kaiserlich österreichische Minister-Präsident, Freiherr von Wessenberg, hat an alle österreichischen Gesandten an den deutschen Höfen nachstehendes Rundschreiben erlassen:
„Die letzten wiener Ereignisse haben in Deutschland eine zum heil irrige Auslegung gefunden. Zur richtigen Beurtheilung der ge dürften folgende thatsächliche Umstände zu beherzigen sein. „Die in diesem Augenblicke unter den Mauern Wiens stattfin⸗ denden militairischen Operationen haben nur einen Zweck: die Be⸗ kämpfung der Anarchie und die Wiederherstellung eines gesetzlichen Zastandes. Die gewährleisteten Freiheiten zurückzunehmen, den unter dem Namen „Reaction“ von der Umsturzpartei als Schreckbild auf⸗ gestellten Popanz zu verwirklichen oder gar für eine der österreichi⸗ schen Nationalitäten über die anderen die Hegemonie zu erobern, liegt außer der Absicht des Kaisers und seiner Regierung. Es ist lein Kampf der Nationalitäten, keine Umbildung der Monarchie in ein sla— visches Oesterreich, wie die deutsche Presse glaubt oder zu glauben vorgiebt, sondern der Kampf der Ordnung gegen die Anarchie, der gesetzlichen Gewalt, ohne die es keine Regierung giebt, gegen die Schreckensherrschaft, der Erhaltung gegen den Umsturz. Wir müssen s als eine Verwirrung der Begriffe, als eine Verkennung der . sachen bezeichnen, wenn man die em Kampfe eine andere 2 gi;
„Tie Revolution hat ein deutsches Gewand nr., ge⸗ deutschen Farben sind die Wahrzeichen der Parte, diegehl Beutsch⸗ worden. Nicht der Freiheit, der Größe * sch vorzugsweise
elche ahren der Kaiser von Desterrrich s n. lands, welche zu wa ö. jt entgegen zu treten, son für berufen hält, gilt es, mit Waffengen,, Sachen zu ihren verderb bern nun gegen die jene Farben und jene :
e 19
8