errn Bundes- Prästdent Ganzoni. . sind die Herren Landrichter Vieli und Bürgermeister . 66. .
Chur, 26. Stt. (A. 3.) Es bestatigt sich⸗ daß wenigen . Theil ber Prov nen von Como und Valtellina der Aufstand w gacbrochen ist. 100 Mann Veltlins haben die Gale⸗ r, auf der mailänder Route zwischen Riva und der n ger e n Bereits ist es in der Nähe von Coellico zu ei—- dee , , ne. Wo das Veltlinerthal in die Ebene gegen wem . . er,. wurde in Folge der Adda⸗Correction eine . , Brücke gebaut. Diese hielten die Italiener besetzt, aer, d n, der Oesterreicher von Cellico aus zu verhindern. a behauvtet, die Bürücke sei in die Luft gesprengt. worden. Aus den Ortschasten Dongo und, Gravedone, gegenüber gollieo . rech⸗ ten Seeufer, ziehen die Einwohner schaarenweise den V liner zu Hussc Auch Leto soll aufgestanden sein. Auf dem an, ,. ist das östereichische Gränzamt beseitigt, ganz wie nach der fünf März. tagen. In K.even herrschte eine gedrückte Stimmung, . ute. e versucht, die Ausgezogenen zurückzübtingen. Die guten klevner Han delsleute fürchten sich aber eben so seor, der Bewegung entgegen zu sein, als sie zu fördern; Beides könnte, eben je nach dem höchst un⸗ sichern Erfolg, für sie von schlimmen Folgen sein.
Chur, 28. Okt. (S. M.) In Chiavenna ist wieder Alles in vollem Aufstande. Die ostetrei bischen Truppen haben sich urüd nach Mailand gezogen. Die Wappen ind auf öffentlich m Platz den Feuerflammen übergeben worden. Die Briefe von Mailand kommen setzt über Chiasso durch den Kanton Tessin, auch der Waaren⸗Trans⸗ port geht nicht mehr auf dem gewöhnlichen Wege.
Regie⸗
Genf. (Eidg. 3.) In Folge der Preclamatien der rung, welche das Wablresultat in Genf mit dem mißlangenen Auf⸗ stand in Freiburg in Verbindung bringen wollte, sind die Herren Cramer und Montfalcon von ihrer Nandidatur zurückgetreten, und
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fordert das Journal de Geneve alle Konservativen auf, ich dies⸗ mal jeder Theilnahme an der Wahl vsllig zu enthalten. Der Sieg der Fazyschen Partei war somit nicht zweifelhaft. Die Herren Al⸗ meras, Girard, und statt des mißbeliebigen Galeer Herr Castoldi, sind ihre Kandidaten; von General Dufour wollte sie dagegen nichts wessen. Italien. Turin, 22. Okt. (A. 3.) In der Deputirten⸗Sitzung vom 1Yten d. verlas der Minister des Innern eine aus e dehnte Erörte⸗ rung der gegenwärtigen Verhältnisse. Die Rede beginnt mit dem Entstehen des jetzigen Ministeriums und den bekannten Bedingungen, unter denen die Minister ihre Portefenilles übernahmen. In Bezug auf die Vermittelung Frankreichs und Englands fügte er, bei, daß Frankreich, auf das Verlangen des vorhergehenden Ministeriums, Hülfe zu senden, antwortete: es erkenne die Ehrenschuld an, welche durch die von der National versammlung über die Befreiung Italiens vom fremden Joch geschehenen Erklärungen eingegangen sei, es beab- sichtige aber vereint mit England auf diplomatischem Wege diesem Ziel nachzugehen. Hierauf bedauert er, die Vermittelung nicht genau angeßen zu können, und hosst, daß die Versammlung sich nicht weniger diskret zeigen wolle, als die Parlamente von Wien, Paris und Lonton. Er charakterisirt die Mediation aber doch im Allgemeinen dadurch, daß er sagt, sie erkenne die italienische Nationalität an, sie bestätige in ganz Italien eine frei— sinnige Ordnung der Dinge und verroppele die Kraft des Hü— ters der Alpen. Er fragt, ob die sardinische Regierung sich nicht habe glücklich schätzen müssen, auf einer solchen Grundlage zu unser— handeln, während das piemontesische Heer in voller Aufloösung sich hinter Po und Ticino zurückzog, ohne von einer frisch vom Pfluge genommenen, aller militairischen Dis iplin ungewohnten Reserve mit Eeforg unterstützt werden zu können .. . „Wir wissen wohl, daß manche, im starrsinnigen Glauben an die Unfehribarkeit einer vorherr— schenden Iden, vorgezogen hätten, das äußerste aufs Sp'el zu setzen, um genau das zu erhalten, was uns wend⸗ n mußte, wenn wir sieg reich in Verona und Mantua eingerückt wären. Wir aber erklären offen, daß sich Piemont nicht zu den Opfern verstanden hatte, die nur eine Schreckens-Regierung fordert. Der Munisipalgeist würde sich empört und den Besitz der constitutionellen Freiheit gerähroet haben. . . . Die Annehmba keit der Vermittelung wurde sogar von mehreren ausgezeichneten Männern zugestanden, die uur aus zarter Rücksicht für das frühere Mmisterium, dem sie angehört hatten, dem neuen nicht beitreten wollten . . . Ueber Oesterreichs Verhalten haben wir leider bittere Klagen zu führen. Anfangs wies diese Macht die Ver⸗ mittelung unter dem rein erfundenen Vorwand zurück, daß sie in direkten Unterhandlungen mit unserem Könige stehe, dann, von allen Seiten gedrängt, antwortete sie, indem sie erst die Mediation ein— fach annahm, dann über die vorgeschlagenen Bedingungen tergiver⸗ sirte. Uns war aber der Vorschlag der vermittelnden Mächte in den bestimmtesten Ausdrücken gemacht worden; von uns hatte man ein
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Ja oder Nein zur Antwort verlangt; wir erklärten daher den ver—Q mittelnden Mächten, daß, wenn Oesterreich nicht in derselben Weise, wie wir, annähme, wir uns aller Verpflichtung überhoben glaubten
Das Kaiserliche Kabinet erklärte sich dennoch immer nicht be= stimmt, sing vielmehr an, die Wahl des Kongreßortes in Frage zu stellen. ... Rom und die Schweiz stehen ihm nicht an; es schlägt Inne bruck, Verona, Padua vor. Nun fällt unsere Wahl auf Brüs— sel oder eine andere Stadt Belgiens, und wir haben allen Grund, zu glauben, daß Oesterreich einwilligen wird .....“ Dann wirft er dem Feinde die mehrerwähnten Verletzungen des Waffenstill= stands⸗Vertrages vor, die an Radetzky erlassenen Reclama— tionen und die bezügliche Unterstützung der vermittelnden Mächte. Dessenungeachtet, sagte er, wollte sich Oesterreich nicht zu einer offeneren, ehrlicheren Handlungsweise verstehen. Um der Würde und Ehre der Nation zu genügen, wurde nun augen— blicklich zu einer Konzentrirung aller Streitkräfte gegen die Gränze Anstalt getroffen und der Flotte befohlen, nach den venetianischen Gewässern zurückzukehren. . . .“ Hierauf erörtert er die Waffen stillstands-Verlängerungs- Frage. „Was nun unsere Politik für die Zukunft ist? Entweder nimmt Oesterreich die Vermittelung auf den von uns zugestandenen Grundlagen an, und dann wird uns ein Waffen— stillstand, der die besetzten Lander in eine vernünftigere Lage bringt, erlauben, den Staat um einen Theil der Kriegskosten zu erleichtern, oder es schlägt sih aus und greift uns an. In! tzterem Falle sins wir der Hülfe Frankreichs sicher und werden den Krieg mit allem Eifer führen. Zeht endlich Oesterreich ganz einfach vor, keine bestimmte Ant- wort zu geben, ohne jedoch den Krieg zu erneuern, so sind wir von aller Verbindlichkeit srei und greifen an, wenn uns der Augenblick gü⸗stig scheint Unsere Lage verbessert sich täglich, während die Stellung unseres Feindes sich fortwährend verschlimmert Nun geht der Minister in seinen eigenen Wirkungskreis ein, berührt die Ausweisung der Jesuiten und erörtert ausführlich, was er für die National-Garde gethan hat, wie sie im Fall eines Kritges zum Schutz der Gränzen verwendet werden könne. Endlich geht er die übrigen Zweige seiner Verwaltung durch und hebt in Bezug auf das Finanzwesen den im Allgemeinen günstigen Erfolg des freiwilligen An= lehens hervor.
(N. Z.) Die Deputirtenkammer hat gestern (wie bereits erwähnt) den Antrag des Abgeordneten Brifforio: Die Frage über Krieg und Frieden zu entscheiden, ohne den Ausgang der Vermittelung Frank— reichs und Englands abzuwarten, mit 122 gegen 13 Stimmen ver— worfen. Hingegen beschloß die Kammer, nach dem Vorschlage meh— rerer ministerieller Deputirten, mit 7R gegen 55 Stimmen: „In Rücksicht auf die Erklärung des Ministeriums, woraus hervorgeht, daß dasselbe in keinen anderen Frirden willigen wird, als in einen solchen, welcher die Ehre des Staats und die Unabhängigkeit Italiens sichere; in Erwägung, daß dasselbe nicht zugeben wird, daß die Ver— mittelung zu lange, dem Staate und der Sache Italiens nachtheilige Termine festsetze, und daß dasselbe, wenn Oesterreich die ihm gestell— ten Bedingungen ablehnen sollte, mit Offenheit und Kraft die noth— wendigen Maßregeln ergreifen wird, um Krieg zu führen, geht die Kammer zur Tagesordnung über.“ Im Senate zeigten die Minister am 21. Oktober an, Toscana sei auf die von Sardinien gemachten Vorschläge, die Basis eines italienischen Bundes zu entwerfen, einge— gangen, Rom aber noch nicht.
Aegypten. Alexandrien, 14. Okt. (A. 3.) Laut den heute aus Kavpira vom 12ten erhaltenen Briefen hat sich der Ge— sundheits Zustand unseres neuen Vicekönigs, Ibrahim Pascha, nicht gebessert, sondern sich eher verschlimmert; man hat auf Befebl der Regierung offentliche Gebete für seine Erhaltung in allen Moscheen verlesen lassen. Dies ist ein schlimmes Zeichen. Uebrigens kann man wenig Bestimmtes über seine Krankheit erfahren, da sein wahrer Ge— sundheitszustand so viel als möglich von den ihn umgebenden Aerzten verheimlicht wied. Mehemed Ali befindet sich noch immer, mit Gei—
stesschwäche behaftet, in Schubra. Ibrahim Pascha soll sich geäußert
haben, daß, wenn sein U bel nicht bald eine bessere Wendung nehme, er eine Reise nach Italien antreten werde.
Der Nil ist dieses Jahr auf eine Höhe gestiegen, wie er seit Menschengedenken nicht gewesen; er ist aus seinen Ufern getreten und hat alle angränzenden Dorfschaften überschwemmt. Auch die ganze Durah-Aerndte, ein Haupt-Nahrungsmittel der Eingeborenen, ist zu Grund gerichtet, was großes Elend unter dem Landvolk hervorrufen wird. Dagegen hat Ibrahim Pascha eine Maßregel getroffen, die schr wohlthätig auf die ärmere Klasse in diesem Lande wirken wird, er hat nämlich den Armen ein Drittel der Kopfsteuer erlassen, und tin anderes Drittel soll noch von den Armen auf die Vermögenden übertragen werden; dieser Nachlaß wird ihn sehr populair machen.
— * — . —
Bekanntmachungen. . ihrem Aufenthalte nach unbekannten beiden
ö a,. 3 Pf., soll Söhnen des verstorbenen Königlichen Kassen-Secretairs e
den 14. Mai 1849, Vormittags 10 Uhr,
651 Nothwendiger Verkauf.
Das Kausmann Louis Doussinsche Haus Nr. 144 hierselbst, laut der nebst Höpothekenschein in unserer Re⸗ gistratur einzusehenden Taxe geschätzt auf 5506 Thlr.
de. 21 . —
wissenschaft und Aunst.
Soiree des Tonkünstlervereins, im Saale des Herrn Th. Stöcker. (Den 2. November.)
Der Tonkünstlerverein, nicht mit dem sogenannten Reorganisa—⸗ tionsverein zu verwechseln, da seine Thätigkeit lediglich der praktischen Ausübung der Kunst gewidmet ist, veranstaltete am verflossenen Donner— stag im Stöck eln schen Saale eine Soiree, die von den achtbaren lünst⸗ lerischen Bestrebungen seiner Mitglieder rühmliches Zeugniß ablegte. Ein Streich⸗Quartett von Ad. Stahlknecht Cin G-moll), von den Herren Gebr. Stahlkn echt, Rammels berg und Weiß exekutirt, eröffnete die Vorträge des Abend. Die Arbeit zeichnet sich, als eine den besten Vor- bildem nachstrebende, eben sowohl durch gelungene Thematisirung, wie durch einfachen, edlen Geranfenfluß und Klarheit der Wirkung aus. Gleich das erste Allegro ist trefflich gearbeitet und nimmt noch in stinem kühn moduli⸗ renden Mittellatze einen sehr wirksamen geistigen Auf chwung. Das Adagio interessirt dagegen durch sanften, melodischen Ausdruck und ist in seinem ab—Q sterbenden Schlusse von besonders schöner Wirkung. Das Scherzo, eigen thümlich im Nhythmus, rundet sich in der Form sehr angenchm ab, wäh— rend das Finale durch lebensvollen Inhalt und angemessene Steigerung ge— gen den Schluß einen sesselnden Eindruck ausubt. Das Ganze beansprucht als die gediegene Arbeit eines gebildeten Musikers in hohem Grade Aner—= kennung, und fand diese auch seitens der anwesenden Kenner und Musik— freunde. Nach diesem Quartett trug Herr Ulrich (vom Königsstädnischen Theater) eine Fantasie von Artot auf der Violine vor. Der Spieler be— handelt sein Instrument mit vielem Geschick und entfaltete in seinem Vor— trage nicht nur bedeutende Fertigkeit und Sicherheit, sonden auch Wärme und Ausdruck, wiewohl er sich in seinem Jugendfeuer mitunter fast zu sehr hinreißen ließ. Seine Leistung rief verdientermaßen allgemeine Theilnahme hervor. Diesem Violin-Vortiage folgte ein Konzertino fur Violoncell, vor— getragen von dem Komponisten deßselben, Herrn Wohlers. Die Eompo— sition, obwohl nicht arm an interessanten Einzelnheiten und eigenthümlichen Zügen, leidet nichtsdestoweniger an einer gewissen Zerstreutheit der Ge— danken, so daß sie es zu einem durchaus glücklichen Total-Eindrucke nicht kommen ließ, wogegen die Ausführung gelang und einen sehr müchtigen Celli sten bekundete. Den Beschluß der Soiree bildete ein Quintett von Mo- zart für Pianoforte und Blase-Instrumente. Von den Herren Löschhorn (Piano), Wieprecht ll. (Oboe), Gareis (Klarinette), Gra semann (Horn) und Böhmke (Fagott) gelungen exekutirt, gewährte das herrliche Tonwerk in dieser Besetzung C(mst Blase-⸗-Instrumenten) in der That einen seltenen Genuß. — Möge der Tonkünstlerverein in seinen anerkennungs— würdigen Bestrebungen rüstig fortfahren und uns noch oft durch die pro duktive und reprodustive Thätigkeit seiner Mitglieder erfreuen!
Die Trio⸗-Soireen der Herren Löschhorn und Gebrüder Stahlknecht.
Die Trio-Soreen nehmen mit den Quartett⸗ und Symphonie-Versamm— lungen das Interesse aller gebildeten Musilfreunde der Hauptstadt vorzugs⸗ weise in Anspruch, sowohl in dem, was sie bieten, als wie sie es bieten. Es bedarf daher einer besonderen Empfehlung der von ihnen dargebotenen Kunstgenüsse nicht. Sie werden sich auch in diesem Winter der geehrten Theilnahme des Publikums notz aller politischen Störung zu erfreuen ha ben. Dem Programm zufolge (das uns so eben mitgetheilt wird), sind übrigens die Unternehmer der Trio-Soireen ihrem löblichen Prinzip, neben den Werken der Klassizität auch neuere Compositionen zu berücksichtigen, getreu geblieben. Es enthält der Reihenfolge nach solgende Werke
Trio von Havdn. C-dur. Trio von Mozart. Exrdur. Op. 15. Großes Trio von Beethoven. D- du Trio von Clara Schumann (geb. Wick). G-moll Trio von Beethoven. moll. Op. 1. Großes Trio von Franz Schubert. E . Trio von Flodoard Geyer. Acmoll. (Man Sonate für Piano und Cello von Beethoven Großes Trio von Hummel. Erdur. Op Trio von Lewy. Es-dur. (Neu.) Sonate für Piano und Violine von R. Wü stript. ) (Nen. ) Großes Trio von Beethoven. Es-dur. Trio von Onlow. Gedur. Op. 27. Großes Trio von Spohr. c-moll Trio von Beethoven. (- dur. 0p. 1. Trio von Mozart, in D. (Neu.) Trio von Ad. Stahlknecht. F-dur. Großes Trio von Beethoven. B-dun
Die bezeichneten Werke werden, wie früher,
Soireen zur Ausführung gebracht, deren erster auf
(Manuskript.)
November festgesetzt ist.
Gesellschast.
Ungeachtet unserer wie⸗
Eisenbahn⸗Verkehr. Personen - Frequenz der Magdeburg Leipziger Eisenbahn.
Bis inkl. 21. Oktober c. wurden befördert vom 22. bis inkl. 28. Oktober c., inkl. 16501 Personen aus dem Zwischen Verkehr
Summa
P J 568,247 Personen
160 125
— x— 7 578,375 Personen.
8
Rheinische Eisenbahn—
unserer Bekanntmachung
Johann Friedrich Geilig aus erster Ehe, nämlich: 1) dem Privat-Secretair. Wilhelm Geilig, ⸗ 2) dem Zeugschreiber bei dem Zeughaus-Depot, Carl Geilig, . wird hierdurch bekannt gemacht, daß sie in dem von ihrem genannten Vater mit seiner jetzigen zweiten Ehe— frau Rosine Wilhelmine, geb. Dendler, am 25. Juli 1831 errichteten Erbvertrage durch die erhaltenen Un— terstützungen wegen ihres Erbtheils für abgefunden er— achtet worden sind, daß eventualiter ihnen zwar der Pflichttheil zugebilligt, indessen bestimmt worden ist, daß darauf Alles in Abzug gebracht werden soll, was sie von ihrem Vater schon bel seinem Leben erhalten haben, auch in diesem Falle verbunden sein sollen, dasjenige, was sie bereits über den Pflichttheil erhalten haben, an ihre beiden jüngeren Geschwister herauszugeben. Berlin, den 17. Oktober 1848. Instructions-Senat des Königlichen Kammergerichts.
586 Subhastations⸗ Patent.
Die in der Berliner Straße gelegenen, Vol. III. Nr. 114. und 115. des Hypothetenbuchs verzeichneten, der Demoiselle Ernestine Friederike Hellwig gehörigen Grund- stücke nebst Wiesen, auf 9173 Thlr. 5 Sgr. 2 Pf. nach der nebst neuestem Hypothekenschein in unserer Registra= tur einzusehenden Taxe geschätzt, sollen als Ein Giund— stück, indem die darauf errichteten Gebäude eine Tren— nung nicht zulassen,
am 15. März 1849, Vormittags 11 Uhr, vor dem Ober- Landesgerichts Assesson Moers an ge— wöhnlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Zugleich werden die ihrem Aufenthalt nach nicht bekannten Ge— schwister Sturm, Caroline Wilhelmine und Wilhelm
Ludwig, zu diesem Termin mit vorgeladen. Franifurt a. d. O., den 24. August 1848. Königliches Land- und Stadtgericht.
an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.
„Die dem Aufenthalte nach unbekannte Real-Gläu— bigerin, verehelichte Kaufmann Ende, Emilie Auguste geb. Diemich, wind hierzu vorgeladen. .
Bunzlau, den 13. Oktober i848.
Königliches Land- und Stadtgericht. * Der Richter: (gez) Seydel, Land- und Stadigerichts⸗Rath.
15 5 b]. l Die in Folge unserer Bekanntmachung vom 13. De— zember 1815 (Preuß. Zeitung Nr. 3359.) zurückvergü= tet werdenden 1935 Sgr. auf die pro Aciie eingezahlten 30 Sgr. sind bisher von nachstehenden 22 Juterims= scheinen: 9 Nr. 519/68. Nr. 6493/6532. Nr. 10012721. » A493. 6783/87. 1252832. 2789 2838. 8 0 c d57. 12508 / 87. 754 sotz. S4 18 /i5?. 12588/6007 zs z 33. son 8. 1263512. 3 Mä. ö,, 13009,/16 5890/94. 891 Bt. 3332746. ö. h 17/31 13332 /46. nicht eingefragt worden, daher wir dazu ei zwar prätlusivische Frist h zum 1. i ib if eren mit dem Bemerken, daß bis dahin jene Beträge bei ; Herrn Heinr. Brendel in Berlin ; » Wilh. Peltz er in Rheydt ; gegen Rückgabe der Interimsscheine erhoben werden können, nach Ablauf der gedachten Frist jedoch die in Rückstand bleibenden Gelder zu gemeinnützigen Zwecken verwandt werden. Rheydt, den 1. November 1818. Das Comité der projektirt gewesenen Düsseldorf ⸗Rheydt - Eschweiler Eisenbahn. Für dasselbe Wilhelm Peltzer.
derholten Bekanntma⸗ chung vom 25. März e. sind die darin namhaft
gemachten, pr. l 84 .
„P zur Amortisation ausge- loosten Obligationen, nämlich:
3a pCt. Obligationen, Nr. 36 und 38;
. . J 2 * 4 pCt. Obligationen, Nr. 4744. 6681. 8118. S137 und 897.
bisher zur Einlösung noch nicht präsentirt worden, da— her wir die unbekannten Inhaber derselben unter Be— zugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 14. März v. J. und den 5. 7 der Allerhöchsten Privilegien vom 12. Olktober 1840 und 8. September 1813 hiermit wie⸗ derholt auffordern, diese Obligationen entweder bei uns selbst oder bei den Herren:
8. .
J H. Stein
S. Oppenheim jun. C Co.
S. Bleichröder in Berlin zur Auszahlung einzureichen, wobei wir dieselben dar— auf aufmerksam machen, daß diese Obligationen vom 1. Juli 1847 ab zinslos sind, und daß bei Einlösung derselben der Betrag der etwa fehlenden, nach dem 1. Juli 1817 verfallenen Zins-Coupons von dem Ka— pitale abgezogen werden wird.
Köln, den 4. Oktober 1848.
. m
in Köln,
vom 25. März d. J. zur
Amortisation pr. . — . . . Juli 18 1D aus—
vgeloosten Obligationen
sind die nachstehenden
Nummern bisher zur Ein- lösung nicht präsentirt worden:
! 1 — * ö A. 33 pCt. Obligationen, Nr. 18. 19. 20. 22. 30. 32. 72. 62. 303. 305. 311. ö 2 2 * B. 4 pCt. Oblig Nr. 1205. 5183, 6106, og. 9761. . Wir fordern daher die unbekannten Inhaber dersel ben unter Bezugnahme aus den S. 7 der Allerhöchsten Privilegien vom 12. Ottober 18409 und 8. September 1843 hierdurch wiederholt auf, diese — bligalionen ent- weder bei uns seibst oder bei den Herren: 3 . H. Stein . S. U heim jun. C. Co. S. Bseich röder in Berlin . V zur Auszahlung einzureichen, wobei wir dieselben dar= auf aufmerksam machen, daß diese Obligationen vom 1. Juli d. J. an zinslos sind, und daß bei Einlösung derfelben der Betrag der etwa fehlenden, nach dem 1. Juli 1848 verfallenen Zins-Coupons von dem Ka— pitale abgezogen werden wird. Köln, den 4. Oltober 1848. .
229 8732.
ationen,
zo, 8 .
in Köln,
D
Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für 4 Rthlr. Jahr.
8 Rthlr. 1 Jahr.
illen Theilen der Monarchie ohne Preis-Erhshung. inzelmen Nummern wird
Sogen mit 25 Sgr. berechnet.
ö Jahr. 2
Stants - Anzei
Preußischer
Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die
— 2 Expedition des Preuß. Staats⸗ . ö Anzeigers: J ö! Behren⸗Straße Nr. I. ö.
Berlin, Dienstag den ?.
Amtlicher Deutsch lan d.
Bundes-⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Verhandlungen der verfassunggebenden Reichs -Versammlung. — Zuschrift österreichischer Ab-
eordneten an ihre Wähler.
Oesterreich. Wien. Erlaß des Kaisers; Handbillet desselben. — Die
Wiener Zeitung. zustand der Hauptstadt. Prag. Widerlegung s von Waffenforderungen. — Rückkehr der prager Depu— mütz. — Trie st. Die sardinische Flotte wieder vor Venedig ng eines Komplotts in Mailand.
Dünchen. Erste öffentliche Sitzung des Magistrats. — Mi— mnstertrisis.
Mecklenburg-Schwerin. Schwerin. Verhandlungen der Stände—
sammlung.
Der Hof hat das Land verlassen. Schreiben der Regierung an den Ankunft des Herzogs von Augustenburg. Ausland.
Vermischtes. Preßburg.
. Nossut veitere Pläne.
Frankreich. National-Versammlung. Fortsetzung der Verfassungs⸗
Truppen⸗Musterung. Bank -⸗Bericht. — Auf⸗
Auhalt-Bernburg. Bernburg.
Schleswig⸗Holstein. Schleswig. lel Rommissarius. —
Desterreich. Pesth.
Flüchtende Trup⸗
paris. zoßbritanien und Irland. London. Hofnachrichten. — Die lahmen von den Repressalien des Zollvereins. — Bank-Diskonto. pruch über O'Dogherty. — Nachrichten aus Ostindien über der Aerndte und uͤber Gefechte bei Multan. — Vermischtes. üssel. Die neue legislative Session. Vermischtes. und Handels⸗Nachrichten.
— 94 . 2 . .
8 8 Rn * 24 J Amtlicher Theil. der heute fortgesetzten Ziehung der 4ten Klasse 98ster Klassen- Lotterie fiel der zweite Hauptgewinn von 100,000 uf Nr. 6882 nach Königsberg in Pr. bei Friedmann, ein
von 10,000 Rthlr. auf das nicht abgesetzte Loos Nr. Gewinn von 5000 Rthlr. auf Nr. 356,980 nach Halle Gewinne zu 2000 Rthlr. fielen auf Nr. 39,740.
786 nach Stettin bei Wilsnach und auf 2 nicht ab-
39 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 466. 1215.
S586. 10,475. 13,024. 13, 945. 15,422.
7 ,,, . 752. 42.536. 43,183. 44,777. 49.632. 60 604. 31. 54,212. 55, 935. 57,312. 61, 453. 64, 251. 67, 117. 151. 72,908. 74,159. 78,831 und 83,741 in Berlin bei zmal bei Burg, bei Marcuse und Zmal bei Seeger, nach Froböß und 2mal bei Schreiber, Bunzlau bei Appun,
: Düsseldorf
1922 2 4 1 .
.
3patz paß,
Sberg i. d.
75760. 8706. 8806. 12,358. 16,580. 19,731.
28,1430. 29,496. 29,667. 32,073. 33,719. 38,396. 38, 963. „533. 45.385. 51,270. 52,414. 54, 057. 56, S2. 542. 61,176. 61,328. 61,924. 64,582. 65,B7 18.
77,225. 78, 432. 86,914. Si, 137 und in 2mal bei Alevin, bei Klage, bei Matz— dorff und 4mal bei Seeger, nach Barmen bei Holzschuher, Breslau mal bei Schreiber, Cöln bei Krauß, 2mal bei Reimbold und bei Weidtmann, Danzig 2mal bei Rotzoll, Düsseldorf bei Spatz, Halber⸗ stadt 2mal bei Sußmann, Halle bei Lehmann, Königsberg in Pr. bei Heygster, Landeberg a. W. 2mal bei Borchardt, Liegnitz bei Schwarz, bei Paderstein, Ratibor bei Samoje, Stettin bei Rolin
id bei Wilsnach, Trier bei Gall und auf 11 nicht abgesetzte Loose; 9 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 347. 897. 1487. 2570. 2669. 508. 7707. 7719. 8590. 8622. 8751. 9017. 10331. 13, 131.
20 646. 21,215. 21,229. 21,463. 24, 402. 27,563. 39,667. 41,747. 42,265. 45,410. 45,414. 59, 588. 60, 886. 62, 124. 65,438. 65,708. 73 144. 73, 862. 76, 567. 76,259. 76,661. . 81, 272 und 82, 534. November 1848. General-Lotterie⸗Direction.
12, 026. 4
z ö ; 76 92 13,6587 1 !
81,98
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Uichtamtlicher Theil. Denutschland.
Bundes- Angelegenheiten.
Frankfurt a. M., 4. Nov. (O. P. A. 3.) 108te Siz⸗ zung der versassunggebenden Reich s-Versammlung. Ta⸗ gesordnung: Wahl eines Schriftführers; Fortsetzung der Berathung über Abschnitt II. des Verfassungs-Entwurfs und eventuelle Bera⸗ thung über mehrere Berichte der Ausschüsse für die Finanzen, für Ge⸗ schäftsordnung, für die Marine, für Gesetzgebung und für die Volks⸗ wirthschaft. Vorsitzender H. von Gagern. Der Abgeordnete
Pogge aus Mecklenburg zeigt seinen Austritt aus der Reichever— sammlsung an. Mittermaier berichtet über den in der gestrigen Sitzung dem Verfassungsausschusse zur Begutachtung überwiesenen Antrag, die Geschäftsverhandlung des Artikels III. der Verfassung
betreffend. Der Ausschuß beantragt, denjenigen Anträgen, welche auf
eine Verschiebung der Berathung über Art. III. hinauslaufen, keine Folge zu geben, dagegen auf die Berathung des Verfassungswerkes ss. 12 — 19) unverzüglich einzugehen und bei der Berichterstattung sowohl einem Mitgliede des Verfassungs=, wie des Wehr- Ausschus⸗ ses das Wort zu verleihen. Venedey erstattet Namens des Aus⸗ schusses für die österreichischen Angelegenheiten Bericht über die An— träge der Abgg. Nauwerk, Rank, Wiesner und Berger, in Bezug auf die gegenwärtige Lage von Wien und Deutsch⸗Oesterreich. Namens des Ausschusses für die Centralgewalt berichtet Rau- mer aus Dünkelsbühl über einen Antrag des Abgeordne— ten Simon aus Trier, auf Dienstentlassung sämmtlicher höhe— rer Militair-Beamten, welche der Anerkennung der Centralgewalt sich widersetzt haben, und beantragt den Uebergang zur motwirten Tagesordnung. Höfken erstattete Bericht über den dem Ausschusse für völkerrechtliche Fragen übergebenen Antrag des Abg. Schulz aus Weilburg, auf Niedersetzung einer Kommission zur Berathung der Donaufrage und Einbringung geeigneter Vorschläge. Der Aus- schuß spricht seine Ansicht dahin aus, dem gedachten Antrage zur Zeit keine Folge zu geben, sondern die dahin einschlagenden Punkte, falls solche durch die Ereignisse in Anregung kommen, an den internationalen Ausschuß zu verweisen. Zachariä berichtet über den Antrag des Abgeordn. Jucho, die Anknüpfung diplomatischer Be⸗ ziehungen mit der russischen Regierung betreffend. Der Ausschuß beantragt, unter Ueberweisung des Antrags an das Reichs-Ministe—⸗ rium zu geeigneter Berücksichtigung, zur Tagesordnung überzugehen. Jordan aus Berlin richtet folgende Interpellation an das Reichs⸗ Ministerium des Innern: „Welche Maßregeln hat das Reichs-Mi⸗ nisterium getroffen, um die Demarcationslinie zwischen den deutschen und polnischen Theilen Posens in Gemäßheit des Reichstags⸗-Be⸗ schlusses vom 26. Juli d. J. zur endgültigen Ausführung zu bringen? Sind Schritte gethan oder vorbereitet, um die Deutschen im reichs angehörigen Theile Posens, welche durch den Beschluß der preußi⸗ schen National⸗Versammlung vem 21. Oktober in große Bestürzung versetzt sind und sich durch denselben in ihren wichtigsten Interessen wie in ihrer Nationalität gefährdet glauben, zu beruhigen und dahin aufzuklären, daß jeder den Beschlüssen der deutschen Reichs⸗Versamm⸗ lung entgegenstehende Beschluß einer Versammlung eines Einzelstaates als an und für sich null und nichtig angesehen und erforderlichen⸗ falls als ungesetzliche Auflehnung zurückgewiesen werden wird?“ Aehnlichen Inhaltes sind drei weitere Interpellationen. Ab⸗ geordn. Eckert aus Bromberg fragt, welche Maßregeln das Reichs⸗ Ministerium ergriffen habe, um die Bewohner des zu Deutschland gehörigen Theils des Großherzogthums Posen in Betreff der Wir— kung des Beschlusses der berliner National-Versammlung vom 26. Oktober zu beruhigen. Duncker interpellirt das Reichs⸗-Ministerium über die von demselben zur Sicherung der östlichen Gränze des Reichs, resp. zur schleunigen Durchführung des Beschlusses vom 27. Juni, ergriffenen Maßnahmen. Eine Interpellation Kerst's ist von fast gleichem Wortlaute und schließt mit der Anfrage, ob das Reichs— Ministerium Vorkehrungen getroffen, um den drohenden Bürgerkrieg in Posen zu verhindern und die dortigen Bewohner gegen alle Aus— nahmagesetze zu schützen. Laut einer Mittheilung des Vorsitzenden wird der Reichs⸗Minister des Innern vorstehende Interpellationen nächsten Montag, den 6. November, beantworten. Folgender Antrag Ziegert's: „Die National-Versammlung wolle den Bericht des Abgeordn. Venedey über die auf die gegenwärtige Lage von Wien und Deutsch-Oesterreich bezughabenden Anträge, im Sinne des §. 32 der Geschäfts-Ordnung, die Priorität vor der heutigen Tages-Ord⸗ nung einraͤumen“, wird von der Versammlung angenommen und die Verhandlung über diesen Gegenstand, nach Einsammlung der Stimm— zettel für die Wahl eines Schriftsührers, sofort begonnen.
Zu dem bereits mitgetheilten Antrage des Ausschusses für die österreichische Frage werden folgende Verbesserungs- Anträge gestellt: 1) des Abgeordn. Bauern schmidt und Genossen: „Das Reichs- Ministerium hat auf das schleunigste zu erwirken, die unumwundene Anerkennung der Centralgewalt, seitens der österreichischen Regierung, bezüglich der deutsch-österreichischen Lande; die sofortige Aufhebung des Belagerungszustandes von Wien; die schleunige Entfernung nicht nur der kroatischen, sondern auch aller nichtdeutschen Truppen von Wien. Es werden zu diesem Zwecke statt der Herren Welcker und Mosle zwei andere Reichs-Kommissäre abgesendet und das Reichs⸗ Ministerium hat nöthigenfalls durch Reichs-Truppen obige Beschlüsse in Ausführung zu bringen“; 2) des Abgeordn. Ostendorf und Ge— nossen: „die National⸗Versammlung beschließt, das Reichs⸗Ministerium aufzufordern, schleunige Schritte zu thun, damit das Ansehen und die An⸗ erkennung der Centrälgewalt in allen deutschen Ländern gewahrt, und daß sowohl das J Interesse in den österreichisch-deutschen Lan— den, als auch der österreichische Reichstag zu Wien in Schutz ge⸗ nommen werde.“ Zu dem Antrage des Abgeordneten Bauernschmidt stelt Wigard folgenden Zusatz⸗Antrag: „Die Nationalversammlung beschließt die Versetzung Windischgrätz's in Anklagezustand wegen Verletzung der Menschenrechte gegen die wiener Bevölkerung und wegen Widersetzlichkeit gegen die Anordnungen der Centralge— walt; ferner verhängt sie den Anklagezustand über alle diejeni= gen, welche den Fürsten Windischgrätz zu solchen Maßregeln autorisirt haben. Zwei Anträge des Abgeordneten Renger aus Bern und des Abgeordneten Detmold aus Hannover und Genossen verlangen den
Uebergang zur Tagesordnung. Der Antrag des letzteren Abgeordneten
lautet: „In Erwä⸗ gung, daß die österreichische Frage, welche Gegenstand derjeni⸗ . Anträge ist,
die zur heutigen Berichterstattung des Aus- chusses Veranlassung gegeben, durch die neuesten Ereignisse ihre Er⸗ ledigung gefunden, und daß die in den Monaten Mai und Juni dem m ihn Volke zugesicherten Freiheiten durch ein kürzlich von dem Minister Wessenberg erlassenes Cirkular aufs neue garantirt
November
1848.
worden, so daß die National⸗Versammlung keine Veranlassung hat, in die österreichischen Angelegenheiten sich zu mischen u. s. w., be⸗ schließt die National ⸗Versammlung, über die vorliegenden Anträge zur Tagesordnung überzugehen.“ Pattai interpellirt das Reichs⸗ Ministerium des Innern, ob dasselbe seit dem Empfange der Depe⸗ schen vom 24. Oktober keine neueren Nachrichten erhalten habe. Rrichs⸗Minister von Schmerling: „Dem Reichs⸗Ministerium sind seitidem 24. Oftober keine weiteren Depeschen zugekommen, sonst würde es dieselben mit Vergnügen dem Ausschusse mitgetheilt haben.“ Zur ob⸗ schwebenden Verhandlung haben sich 25 Redner einschreiben lassen. Eisen⸗ mann; Wie die Blutsaat aufgehen wird, die zu Wien gesäet wird, ver⸗ mag ich nicht zu ermessen, aber das ist gewiß, daß der Schutt der niedergebrannten Stadt Wien das Mausoleum einer Dynastie werden wird. Ein Theil der Versammlung hat bittend, beschwörend vor Ihnen gestanden. Haben Sie uns nicht gehört, so ist es nicht unsere Schuld; darüber wird die Nachwelt richten. Was hat denn Wien verbrochen, um Oesterreich in einen Bruch mit Deutschland zu setzen? Derjenige verdient den Namen eines Deutschen nicht, welcher der Meinung ist, es könnten, unbeschadet der Ehre dieses Namens, deutsche Truppen zu einem anderen als deutschen Zwecke verwendet werden. (Bravo! Was in Wien geschehen, ist nicht der einzige Mord, den die österreichische Monarchie begangen. Seit Wallenstein's Er⸗— mordung ist vieles Aehnliche geschehen. Wie lange ist es her, daß man die polnische Aristokratie auf eine fürchterliche Weise zu vertilgen ge⸗ sucht! In Wien hat man vier Studenten aufgeknüpft, nachdem man ihnen die Augen ausgestochen. Das Organ des Reichs⸗Ministeriums hat dies mit einem gewissen Wohlgefallen berichtet. (Der Präsident ruft den Redner dieser Aeußerung wegen zur Ordnung.) Eisenmann stützt sich auf die Redefreiheit, und stellt, nachdem er den Empfang der Reichekommissäre bei Windischgrätz dadurch mehr veranschaulicht hat, daß er dieselben zur Thüre hinauswerfen“ läßt, folgenden Antrag: Die National-Versammlung beschließt, die beiden Reichskommissäre Welcker und Mosle abzuberufen; das Benehmen der österreichischen Regierung gegen die Gesandten der Centralgewalt als eine Aufleh⸗ nung gegen diese letztere zu bezeichnen und der österreichischen Regie⸗ rung solches zu eröffnen. Schneer aus Breslau: Die eine Seite des Hauses mag das Verfassungswerk als ihre Aufgabe betrachten, die andere als Convent oder als Regierung selbst sich ansehen; die vermittelnde Partei, zu der auch ich gehöre, will nicht nur an dem Verfassungswerke, sondern auch an den Regierungsakten, an letzte= ren jedoch nur bei höchster Noth, Theil nehmen. (Unterbrechung von der Linken. Der Vorsitzende ermahnt zur Ruhe, damit die schon herr⸗ schenden Leidenschaften nicht noch mehr erregt würden. Wir wer⸗ den der Centralgewalt nach Verdienst Anerkennung und Tadel zol⸗ len. In vorliegendem Falle, wo es eines Zeitraums von vier Ta⸗ gen bedarf, um Nachrichten aus Wien einzuholen, läßt es sich nicht so leicht regieren. Die Kommissarien haben die ausgedehntesten Voll⸗ machten. Wir sind in unserem Gewissen und vor der Nation gerecht⸗ fertigt, nachdem wir Männer wie Welcker und Mosle nach Wien ge⸗ sendet. In dem Ausschuß⸗Berichte ist von einem von der wiener De⸗ putation entworfenen dunkeln Bilde der wiener Zustände die Rede. Es wäre wünschenswerth, daß man uns diese Zeugenaussagen vor— legte. Von Hörensagen ist aber die Aeußerung eines Mitgliedes die⸗ ser Deputation bekannt, woraus sich ergiebt, daß nicht die nationale Sache, wohl aber die plumpste Anarchie in Wien zur Geltung kom⸗ men wollte, und daß ungarisches Geld nach Wien floß, um die Volks⸗ haufen zu erkaufen. Ich halte dafür, daß das Reichsministerium seine Schuldigkeit vollständig erfüllt hat, indem es die Reichs-Kom -= missäre mit Instructionen versehen, die das enthalten, was die To⸗ talität der Versammlung verlangen kann. Der Redner ist dafür, daß die National-Versammlung gemeinschaftlich mit dem Reichs⸗Ministe⸗ rium die vorliegende Frage zu lösen habe. Er stimmt darum für die Ausschußanträge und für die Genehmigung der den Reichs⸗Kommissa⸗ rien verliehenen Instruetionen. Der Vorsitzende verliest folgenden Antrag des Abgeordneten Makowiczka: „Das Reichs⸗Ministerium ist auf⸗ zufordern, schleunige Schritte zu thun, damit das Ansehen une die Anerkennung der Centralgewalt in den österreichisch-deurschen Landen zur vollen Geltung gebracht werde, daß die durch Ausnahmsgesetze bedrohte Volkefreiheit mit starker Hand gewahrt, der österreichische Reichstag beschützt und der Friede in Oesterreich hergestellt werde.“ Löwe aus Kalbe: So gewiß als der Protestantismus siegreich sich erhob auf den Trümmern Magdeburgs, so gewiß wird die Freibeit über dem Schutte Wiens zum Siege gelangen. Der vorliegende Ausschuß Antrag kann gleich vielen anderen früheren Anträgen zu keinem anderen Ziele führen, als zum Verderbniß der Interessen Deutschlands. Was uns ins Unglück gebracht hat, ist die Phrase, ge⸗ genüber der That. Man ist auch hier nicht über diesen Weg hinausgekom⸗ men. Was haben die nach Wien gesandten Reichs⸗Kommissäre gethan? In aller Welt gar nichts? Wenn ihre Würde vor Wien nichts hat ausrichten können, wozu bedarf es noch anderer Instructionen? Wer einmal die Ehre des Vaterlandes nicht gewahrt hat, in dessen Hände darf sie nicht zum zweitenmale gelegt werden. Man hat gesagt, Preußen wollte Oesterreich los sein, nein, Preußen will deutsch sein und ganz Deutschland in diesem Vereine haben. Das hat die berliner Natio- nalversammlung in den letzten Tagen bewiesen. Nachdem Wien be⸗ siegt ist, müssen wir die Freiheit dort herzustellen suchen, dadurch, daß wir ungesetzliche Akte zur Strafe ziehen oder doch beseitigen. Nur durch die Fresheit wird Oesterreich deutsch sein; wollen Sie Oesterreichs Interessen höher stellen, so stellen Sie die Interessen der Freiheit höher. Der Redner möchte beantragen, daß die National- versammlung beschließe, den konstituirenden Reichstag zu Wien zu schützen, der in solcher Weise autonomisch sei und nicht nach Will⸗ kür verlegt werden könne; weil aber der österreichische Reichstag feine reim deutschen Elemente enthalte, so schließt er sich mit Umgehung dieses Antrags dem Bauernschmidtschen Antrage an. Reilter aus Prag nimmt Veranlassung, auf die von der wiener Deputation in dem Ausschusse gemachten Aussagen zurückzukommen. Als wesentliches Moment trete schon hervor, daß diese Herren durch das Loos bestimmt worden seien, mithin keinesweges die Majorität des Reichétages verträten. In diesen Aussagen sei aber auch ent-