man, es werden große Flächen klaiigen Bodens für jetzt nicht be⸗ stellt, sondern nur der Früblingssaat Überlassen werden können. — An unserer Börse wurden unter den in dem letzten Dienstags⸗Bericht angegebenen Verhältnissen in diesen letzten 3 Tagen wieder 150 Lasten Wei en geschlossen; die Preise scheinen auf ihrem bisherigen Stand—⸗ punkt zu verbleiben, und nur für die besten schweren Sorten dürfte vielleicht eine kleine Erhöhung anzunehmen sein: 127 — 29pfd. 360 Fl., 393 Fl., 415 Ji., 425 Fl.; 129 — 32pfd. von 430 Fl. bis 180 Fi,; schöne 1322 33pfd. 310 Fl.; einige Preise sind unbekannt geblieben. Dies fand auch statt für 190 Last i128 — 29pfd. Weizen dom Speicher. Der Gesammt-Umsatz dieser Woche beläuft sich also wieder auf 1000 Last. Bei Thorn gehen nun beträchtliche Trans porte Weizen vorüber, und die nächste Zukunft wird uns belehren, ob bei deren Ankunft sich unsere gegenwärtigen Preise werden halten können. Glaubwürdig ist dies, so lange die Verschiffungen zur Ser schnell * weise Realsation der Waare gestatten. — In Erbsen 1 Last 1 . in Giste 25 Last, Preis unbekannt. — Eine Ladung schottischer Heringe fi det nur Angebot
in kleinen Posten a 8 Rthlr. pr . s s i ä Sonst gänzliche Stille im unverst. und ist noch nicht geräumt. — Sonst gänzliche Stille Handel.
Danzig, 3. Nov. 25 — 35pst. 60 bis 83 Eroösen 35 bis 4. gr.; 121pfd. 365 Sgr., Hafer .
13 Rthlr. a 125 pro 120 O
für Weiz An der Bahn wird gezahlt: für Weizen Sgr.; Roggen 1158 Gerste 100 pd.
r. 80 9h Tr.
2 Die Mi
Stettin, 6. Nov. Nach der Börse. Die Witterung hat i nn rliches Ansehen gewonnen.
plötzlich ein winterliches Ansehen g ,,
24 zum Sonntag hat es bereits zien lich scharf gefroren und
Solln 1 Un 1 . . 3
seit gestein fällt abwechselnd Schnee . Regen. s = 9 6 21 24 9 Abzu Getraide. Weizen behält guten Abz ,
Zuletzt wurde bezahlt für 90pfd. gelbe
von getragen, rasch begeben. = n e do 61 Rthlr.,
Waare 59 a 60 Rthlr., 91 92pfd. Rthlr., 89 pfd. poln.“ . bez, leichtere von 263 Rthlr. aufw a f Rthlr. bez. Von Gerste ist große Rtolr., oderbr. 27 Rthlr. bez. Pomm. bezahlt.
wärts gehandelt, pr. Frühjahr 30 74 / 76 pfd. pomm. 273 2 287 Hafer ist mit 17 a 3 Rthlr.
pr. Tonne
118 — 32 pfd. 28 bis 35 20 Sgr., 107pfd. 15 bis 17 Sar. pro Scheffel. Rthlr. W.,
In der Nacht vom
g und wird Alles, was da⸗
g4pfd. do. 62 57 Rthlr. Roggen in loro schwerste Wa are 28 Rthlr.
1012
Samen. In Säe⸗Leinsamen ist nichts Sehandelt; rigaer zu Rthlr. erlassen. Für Schlag-Leinsamen wird 50 Rthlr. gefordert.
Spiritus aus erster Hand zur Stelle 23 0 aus zweiter Hand ohne Faß 235 2. bez., mit Faß 24 * bez., pr. Frühjahr 219 gefordert und soll bereits 20 P bezahlt sein. ;
Rüböl in loco 105 2 100 Rthlr. gefordert, pr. Novbr. 105 Rtblr. bez., pr. Februar 11 4 Rthlr. bez., raffinirtes zu 11 1 Rthlr. zu haben. Leinöl 99 — 9 Rthlr. bez.
Breslau, 6. Nov. Weizen, weißer 47, 54, 59 Sgr., gelber 46, 83, 58 Sgr. Roggen 27, 30, 33 Sgr.
Gerste 21, 24, 27 Sgr.
Hafer 14, 15, 163 Sgr.
Rapps 84 bis 85 Sgr.
Kleesaat, weißes, 4 bis 67 Rthlr. für mittel weiß., 7 bis 8 Rthlr. für fein und 8 bis 9 Rthlr. für roth bezahlt.
Spiritus Einiges a 63 Rihlr. begeben.
Rüböl 1112 Rthlr. Gld.
Zink ab Gleiwitz a 34, Rthlr. offerirt.
Die eingetretene Kälte war heute Ursache, daß sich die Kauflust für Getraide verminderte und fast alle Früchte billiger notirt werden mußten.
Köln, 4. Nov. — Waare, pr. Nov. 65 Rthlr. W.,
ben Rthlr. G. . . Roggen pit ent 33 Rthlr. W., neuer 3* Rthlr. W., pr. Nov.
335 Rthli? W., 3 1 Rthlr. G., pr. März 45 Rthlr. W. 13. Rthlr. Geld. Gerste, hiesige 37 Rthlr. Hafer 13 Rthlr. W. Rüböl compt. 303 Rthlr. Gld., pr. Mai 297 Rthlr. W., Rthlr. W.
—
D 3
direkt 65 Rthlr.
23 Scheffel. Weizen Rthl 95 . pr. März 61
64 Rtihlr. Geld,
W., oberländische 33 Rthlr. W.
.
203 29*
W., in Partieen 30 Rthlr. W.,
39 Rithlr. Gld., geläuteri 31
Meteorologische Beobachtungen.
Naeh einmaliger nge obachtung.
Abends 10 Ube.
1848. 6. Nov.
Nachmĩttags 2 Uhr. 328. 8 1 Par. 328,89 par. 329,93“ par. Quell wärme 9 R. — 5325 R. 4 5, 19 R. Fluss wärme * m. — 4,5? R. — 2,27 R. HBodenwärme 91 pc. 79 pCt. Ausdünstuns Regen reg nig. Niedersehlas CO, 12. RE. W. W. Wͤrme wechsel K 3, s W. — — 454
S6 FC.. W.
Morgens 6 Unr.˖
Luftdruck
Luftw arme Thaupunkt Duustsattigung. Wetter
— ö ö 2 Tagesiittel: 329,22“ Par... 4
Königliche Schauspiele. ö Mittwoch, 8. Nov. D 185ste Schauspielhaus
Im Opernhause. e J Abonnements ⸗Vorstellung: Prinz Friedrich von Homburg, Schau⸗ spiel in 5 Abth., von H.
von Kleist. Die Ouvertüre, so wie die Musik zu den Zwischenakten und die zur Handlung gebarige c. ist vom Königlichen Kapellmeister Henning. Anfang halb ‚ l hr.
Wegen Heiserkeit des Herrn Hendrichs kann das Trauerspiel: Don Carlos, nicht gegeben werden. ;
Donnerstag, 9. Nov. Im Opernhause. Vorstellung: Norma, Oper in 2 Abth., Musik von Bellini. zie Cruvelli:
Uhr.
126ste Abonnements nach dem Italienischen
Norma) Anfang halb
1 I. mar p15 ö Königsstädtisches Theater. * . 4 * sisonische Over Vorstellung. Mittwoch, 8. Nov. Italien sche Opern Vorstellun 1. erstenmale wiederholt in dieser Saison Don Giovanni. Oper 2 Akten. Musik von Mozart. (Mit Original-Reeitativen.) Donnerstag, 9. Nov. Zum ersten male wiederholt: auf Wache. Genrebild mit Gesang, von T. Kalisch. W. Meyer, Vorher: Zum erstenmale wiederholt: Der W Fenster.
Lustspiel in J Aft, nach Scribe. Zum Anfang: muß austoben. Lustspiel in 1 Alt, von X. Angely.
en R änSe dom 7. MoOrPem H CX.
6 eChRæeel - d Onur nν.
Brief. Geld.
Kurs 2 Mi.
Kurz 2M. Z Mt. 2 Mi. ZM. 2 mi.
250 EI. 269 n. 306 Mr. 300 Mr. 1L181.
3060 E.
156 EI.
1659 RFI. ; 160 Tbl.] 2M
1690 Tbl. . ö
52 Mt. — 160 EHI. J 2 MI. 56 2 .
09 skRbl 3 Wochen! 064 1653
ms ter nu d lam burg 40 Lud ou 80 1015 1014 99e, gg * gen, 0
294
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Wien i 26 *.. Lusburg Breslau
lLeipzi in Courant im 14 ThIr. Fuss.. Fraukfurt a. MH südd.
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Inl indische Fonds, Geld - ¶ i!.
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I. Brie. Geld. 22 — 43 7153 . 74 .
Si. Sehuld-Seb. 9823 912 , , do. . —
Seeh. Präm. Seh. K. u. Nm. Schuldv. 3! Kerl. Stadt- ct. Westpr. Htandbr. 3*
. do. Lt. B. Car. do. 3 . H- Anth. - Seh —
Grossh. Posen do. do. 37 3 Fre dleißchs dor.
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Russ Ilamb. Cert s beillopeg. a. 8. do. do. 1. Anl. 4 do. Stiegl. 2. 4. A. Rö 86 kö — — 1 1 ‚; 9 069 1 do. v. Rtùsekh. 1.81. 3 Holl. 2, SS Int 23 K urh. Fr. G. 40 1b. —
0 Lolu. Schaizi5p.“ — d0 do. Cori. L. A. — do. 40 1. B. 2060FI. K
Sardin. do. 36 . lol a. Hsdbr. a. CG.
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5 41
Gem.
Eis en hb a Rn - ACtiem.
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Stamm- Actien. Kapital.
Tages- Corn s.
Rein- Ertrag. 1847.
Rechnung.
in der dazu bestimmten Rubri aus ge sillt Die mit 35 pCt. ber. Aetien sind v. Staat gar.
Börsen- Zins-
⸗ Der Reinertrag wird nach , . Bekannim.
Prioriläss - Actien. R apilal.
Zins suss
Simmtliche Prioritits-Actien werden Jqurech jührliche Verloosung 2 109 pCt. amortis
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Berl. Anhalt Lit. A B. 3,50, 000 4 do. Hamburg 8. 000, 606 do. Stettin -Starg. . 4, S2d, 0 / do. Fotsd. Magd. .. 4, 000,000 Magd. Halberstadt. 1 do. Leipziger 2, 300, 0090
Halle Thüringer 9, 090, 000 P Cõöln - Minden. . ...... 12. 967.500 /
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do. Rachen. 4, 500, 000 e,, , . 1.951.290 Düsseld. Elberfeld .. 1.405, 009 1,300, 090 9, 950, 000 1.500.000 2, 253, 100 2. 109, 000
Steele - Vohwinkel. .. Niederschl. Märkisch. do. zweigbahn Oberschl. Lit. A. ... do. it Cosel· Oderberg 1,200,000 Breslau - Freiburg ... 1,700, 000 RKrakau - Ohersehl. . .. 1.50 5, 0600
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S8 etw. bꝛ. u B S8 etvr. bz. u. B.
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...... 46060, 000 5. 00.000 1, 100, 000
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CQuitltungs - Rogen. Berl. Anhalt. Lit. B. / Magdeb. - Wittenb. . . . Aachen-Mastricht ... Thür. Verbind. Bahn
Ausl. Quit lungs bog. De the, kriedr. Wilh. -Nordb.
Schluss- Course von Cöln-Minden 737 6.
2.500.000 1.506, 0900 2,750, 0060 5, 600, 5600
18.000.060
8, O90, 000 4 40 4 40 ba u B
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Berl. Anhalt. ... ..... 1.41 1, 90 J 5, 000. 000 do. Potsd. Magd. . . 2.367, 200 do. 46 383., 182 809 5 ,,, So, 0M
Magdeb. - Leipziger .. 1.788.000)
Halle Thüringer . . . . 4. 9000, 0009
Cöln - Minden. ..... .. 3, 674, 500
Rhein. v. Staat gar.. 1.217, 099
do. 1. Priorität.... , do. Stamm -Prior. . / Düsseldorf - Elberfeld. Niederschl. Märkisch. do. 3. 500,000 III. Serie. 2,390, 0.
. zweighahn 252, 000 do. do. 248.000
Oberschlesische 276, 600
Casel - Oderberg. . . . . 250, 000
Steele - Vohwinkel... 325,060
Breslau - Freiburg. 4690, 990
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33. ö.
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4, 175, 000 3,
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Ausl. Stamm- Act.
Dresden- Görlitz .... 6.000, 609 Leipzig- Dresden.... 4, 566, 06 Ludvw. Bexbach 24 FI.Ü S, 525, 660 Säcchsisch-Bayerische 6, 91, d kiel Altona.... . Sp. 2, 050, 00
9
Amsterd. Rotterd. FEI. 6, 50, 0 Mecklenburger Thlr. 4, 3s, mM
— 32 g.
von Preussischen Bank- Antheilen 8 a S5 br
und die
z 3 ! ; . ö ö . ĩ 5 . - Anfangs der Börse wurde Mehreres in Eisenbahn- Actien theils zu den gestrigen, theils zu niedrigeren Coursen gehande Friedrich-Wilhelms-Nordbahn in Folge der
It;
Frankfurt a. M Notirungen gewichen.
späten, und zwar am Schluss der Börse, wurde es flauer,
Stimmung blieb matt.
Auswärtige Hörsen.
Breslan, 6. Nov. Friedrichsd'or 1133 Gld. I4 bez. Desterr. Banknoten 913 Gld. bez. u. Gld. Pos. Pfandbriefe 4 proz. 95 Br.,
Louisd'or 1123 Gld.
3
81 Br.
Polnische Pfandbriefe alte 4 proz. 90 Gld. , do. neue 4 proz. Nuss.⸗ poln.
905 Br., do. Partial⸗Loose a 309 Fl. 933 Gld. Schatz-Oblig. a 4 76 657 Br.
Aetirn. Oberschies. Litt. A. 89 Br., Breslau — Schw. Freib. 86 3 Br. Prior. 94 Gld., do. Ser. III. 89 Br. 733 Gld. Neisse⸗Brieg 38 Gld. Wishelme⸗Nort bahn . 4. Br.
Wechsel⸗Course. Amsterdam 2 M. 1427 Gld. Hamburg a vista 1504 Br. do. 2 M. 150 Gld. London 1 XL. St. 3 M. 6. 243 Gld. Berlin a vista 993 Gld. do. 2 M. 994 Gld. Leipzig, 6. Nov. L. Dr. Part. Oblig. 97 Br. B. A. 148 Br. Leipz. Dr. E. A. 97 Br. Sächs. Br. do. Scles. 735 Br. Chemnitz-Riesa 257 G. ĩ 23 Br. . k. Si5 Br. Altona⸗Kiel 88 Br. Br. Preuß. B. A. 865 Br. Frankfurt a. Mt., 5. Now.
Mehrere Fonds, ; W. Nordbahn- und Bexbacher Actien,
Deß.
gegeben. Der Unsatz darin war jedoch von keinem Belang.
Zproz. inländ. span. zeigte sich etwas mehr Begehr.
Holl. und Kaiserl. Dukaten 96 Be Poln. Papiergeld Staats ⸗Schuldscheine 74 * Seehandlungs-Prämien-Scheine a 50 Rthlr. 92 Br Schles. Pian? br. 34 proz. 8 4 Br., do. Lit. B. 4 proz. 92 Br., do. 33 proz.
.
do. Litt. B. 89 Br. Niederschl. Märk. 687 Br., do. Ost-Rhein. (Köln⸗Mind.) Krakau-Oberschles. 75 Br. Zr.
Leipz. Bayer. T6 Löban⸗ Magdeb.« Leipz. 1633 Br. Berl. Anh. A. 813 B. A. 91
(In der Effekten Societät.) namentlich die österreichischen Gattungen, so wie ( wurden heute, der wiener und berliger Nachrichten wegen, zu billigeren Coursen als gestern g
ür Alle übrigen
Fonds ohne Geschäft blieben zum Theil etwas flauer. der wiener Coupons 10955 und wiener Banknoten 1098 Geld. 57 Met. 697. 69. Bank⸗NLctien 1140. 1130. L. 447 Br. do. 35 Fl. T. 2646. 26. Hessen 253. 5h Fl. . 60. 69. , Poln. 300 Fl. L. 93 do. 509 Fl. X. Wilh. Nordb. 393. 397 Beybach 675. 673. Paris, 4. Nov. 5 proz. 66 Fr. (Anleihe 66 . 90.) Nordbahn 3462. ; London, 3. Nov. 3proz. Cons. Zh proz. 853. Ard. 1123. Pass. 3. Zproz. 9995. Bras. 73. Mex. 213. Peru 32.
68. 683. Köln-⸗Minden 743.
HJ
fest. Eisenbahn-Actien fast unverändert.
Amsterdam, 4. Nov.
Alle übrige fremde Fonds bei mattem Geschäft unverändert.
Holl. Integr. 143, 143. Zproz. neue 533, 53. 694. Span. Ard. 96. gr. Piecen 8H. Port. neue 23. 243. Russen alte 97. proz. 77. 3434, 3. Mex. 193.
Amsterdam, 4. heute
Nov. Während der
Der Cours
Baden 50 Fl. 2, n. Span. Zproz. 175. 173. Friedrichs⸗
3proz. fiel bis 3 Uhr auf 42 Fr. 30 Cent. Bank -Actien 1395 und 1400. Z. 867. gingen. ö ,
Engl. Fonds Anfangs sehr flau, stiegen später, fremde Fonds
In Holländ. Fonds war heute keine meldenswerthe Veränderung; der Handel darin zeigte kein besonderes Leben. — Span. bei ziemlich belebtem Umsatz in Ard. gefragter.
4 proz. ostind 4proz. Stiegl. 77. Oest. Met. 23proz.
endigenden Woche blieb die Aufmerksamkeit der hiesigen Fonds⸗Spekulanten aber⸗ mals besonders auf die Ereignisse in Oesterreich gerichtet, und ver⸗ ursachten die Nachrichten, daß die Hauptstadt Wien bald zur Unter— werfung gezwungen werden würde, eine allmälige Verbesserung in den Coursen fist sämmtlicher hier gewöhnlich verhandelt werdenden Staats= papiere, vor Allem aber der wiener Metall(ques, obgleich deren Umsatz beschränkter als vorige Woche blieb; nachdem 5piozentige von 641 auf 655 76. gegangen, kam gestern der Bericht, daß in Wien die Waffen gestreckt worden wären, welche den Eifer zum Einkaufen neuer⸗ dings qnregte und den Cours auf 66. 5 brachte; 24 prozentige wie⸗ ner Metalliques hoben sich erst von 331 bis 34 6 und erreichten zu⸗ letzt 344 „5. In holländischen Fonds sind diese Woche ziemlich be⸗
deutende Geschäfte gemacht, wobei Integrale erst sehr fest auf 142? gehalten wurden und gestern 456 holten, jedoch gegen den S vl der Börse 447 96 blieben; Zprozentige wirkliche Schuld stieg von 523 bis 534 76; 4prozentige dito von 68 auf 693 99 und 3 prozentige Syndikat-Obligationen von 68 auf 70 BH. — Etliche Actien der Handele⸗Maatschappy hat man zu 129 und später zu 129 90 vergeben; und wenige Utrecht-Arnheimer Esenbahn⸗-Actien zu 75 26 und Har lem Rotterdamer zu 60 25 abgelassen. Russische Fonds fanden mäßige Frage, wobei alte 5prozentige Obligationen bei Hope von 2b 0 auf FI73 50 und 4prozentige Certifikate bei denselben von H bis 3 3 Von spanischen Effekten stellten sich Ardoin Obligationen nach Abtrennung des fälligen Zins-Coupons von 6s auf 9 6. spãter konnte man aber wieder zu 8 6 ankemmen; 3prozentige Binnen ländische wichen von 17 auf 17 * 76. Portugiesiscke wurden dagegen stark gesucht und stiegen von 22 . 76 zuletzt auf 2345 95. Am Geld markte keine Veränderung.
Antwerpen, 3. Nov. Feste Börse und viel Kärfer für Belg. Fonds. 5proz. 78 a 3. Häproz. 735 2iproz. 396, 383. Span. Ard. 9, 83.
Madrid, 28. Okt. 3proz. 1834 Papier (na 187 Geld). 5prez. 95 Pap. (nach der Bẽrse 9 u. 83 ive Staatsschuld 3 Pap. (nach der Börse 37 Geld).
sive S
!
ch sse Geld!). Pas⸗
Gisenbahn⸗ Verkehr. Breslau-Schweidnitz-⸗Freibunrger Eisenbahn. Auf der Breslau-Schweidnitz⸗ Freiburger Eisenbahn wurden im Monat Oktober cr. 13,595 Personen befördert. Die Einnahme
betrug: P 3. . den Personengeld .. . ö 64 27 Rthlr. 13 Sgr. 2Pf 2) für Vieh⸗, Equipagen und Güter⸗
Transport (118,436 Ctr. 9 Pfd.) Summa 14,070 Rthlr.
ö
gr. 5 Pf.
7 *. ,
5 8 S Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei.
Beilage
Beilage zum Preußischen Staats-Anzeiger.
1013
snnaaaaá
Mittwoch den S. November.
Deutschland.
Oesterreich. Wien. Die leßten Tage des Kampfes.
U Au s lan d.
Frankreich. Paris. Prondhon über Prat Rede hinsichtlich des Nechts auf Arbeit. — Demokratischer Journalisten - Kongreß. — Die lub Ansschüsse. — Auswanderer nach Algerien. — Vermischtes.
Ero ßbritanien und Irland. London. Vermischtes.
Schweiz. Bern und Freiburg. Wahlen. — Graubündten. Un= D des Ausstands-Versuchs in Chiavenna. — Neuenburg. Vahlen.
Köln. Aufruf des Central Dombau. Vereins.
ö, Wissenschaft und Kunst. Joönigliches Schauspiel. (Zum erstenmale: „Die Sündenböcke“.) Arch ologische Besellschaft. Börsen⸗ und Handels Nachrichten.
llichtamtlicher Theil. Deutschland.
ö Oesterreich. Ueber die letzten Tage des Breslauer Zeitung noch folgende Berichte, j ; offiziell bezeichnet: z —⸗ eie e eln dann
„Wien, 31. Okt. Der Angriff der Truppen am ?2
den ich tbeilweise vom Dache meines Hauses . , war imposant. Die Wirkung der Artillerie, derjenigen Waff⸗ n. in Barrikadenkampfe entscheidet, war so vollständig, daß bie Er) lug unserer Truppen am Abend des 28sten der Stadt Feine aner⸗ ahl übrig ließ, als Unterwerfung. Diese Ueberzeugung sprach sich nit Stimmenmehrheit aus, als der Ober-Kommandant der Natio⸗ nalzarde, Messenhauser, am 20sten die Vertreter aller bewaffneten Qops darüber abstimmen ließ, ob der Kampf fortgesetzt werden sale oder nicht. Dennoch gaben die Exaltirten ihr unheil⸗ doles Spiel nicht auf; durch die Nachricht, daß die Ungarn im An— üuge seien, wurde der sinkende Muth des bewaffneten Proletariats wieder angefacht. Als man am 30sten Morgens wirklich bei Faiser-⸗ Cberedorf vom Stephansthurme aus ein Gefecht sich entspinnen sah griffen die Proletarierhaufen, von Studenten und anderen radikalen Leitern aufgehetzt, ungeachtet der bereits dem Fürsten Windischgrätz angemeldeten Unterwerfung der Stadt, neuerdings zu den Waffen. Vithende Haufen durchzogen die Gassen und zwangen die Vorüber— gebenden mit Gewalt, sich ihnen anzuschließen. Ich sah selbst einen haufen Weiber . der Schulter in Reih und Glied sich den anderen Corps anschli kun, die Köpfe der Massen waren so erhitzt, daß ein e d eisem nicht zerlumpten Rocke auf der Straße sich sehen ließ Gefahr if als „schwarzgelber Hund“ insultirt und lebensgefährlich bedroht werden. Am Ihsten Abends wußte man bereits, daß die unga⸗ ichen Insurgenten zurückgeworfen worden waren. Nichts destoweni⸗ zer ließen die Leiter der Widerstandspartei die ganze Nacht hindurch zom Stephanethurme Raketen steigen und bengalische Feuer leuchten um dem bethörten Volke glauben zu machen, daß man mit den Un? garn signalisire, und daß von dieser Seite her Sukkurs zu erwarten sei. Leider ist diese perfide List zum Theile gelungen, denn obgleich der Gemeinderath die dringende Aufforderung erließ, bis zur heuti⸗ gen Mittagestunde, als dem letzten vom Fürsten Windischgrätz zuge⸗ standenen Termin, die Waffen niederzulegen, so ist dies doch bis jetzt (11 Uhr) nicht geschehen; im Gegentheil ertönt von neuem Kano— nendonner, und es scheint, daß die Kaiserlichen Truppen sich den Einzug in die von den Proletariern gänzlich terrorisirte un— glückliche Stadt werden erzwingen müssen. Wenn die Kaiser—⸗ lichen Truppen nicht bis heute Abend die Stadt besetzen, so drohen uns die größten Gefahren für Sicherheit der Person und des Eigenthums. Erst heute Morgens meinte ein Stu— nent, der das Volk in der Nähe des Reichstages haranguirte, daß man, um dem Windischgrätz zum Willkommen einen Fackelzug zu brin⸗ gen, die Kaiserliche Burg an allen vier Ecken anzünden missst. Schon in der vorgestrigen Nacht versuchten Proletarierhaufen in die Burg einzudringen, waren aber von der starken Wache zurückgewiesen wor= den. Wir hoffen für heute Abends den vollständigen Sieg der Kai— serlichen Truppen gegen die Barrikaden, welche bisher in Wien für unüberwindlich gegolten haben. Man mag über Fürst Windischgrätz ein noch so strenges Urtheilfällen, so wird aus den Thatsachen klar, daß die militairi⸗ schen Maßregeln durch die traurige, aber unausweichliche Nothwendigkeit geboten und vom Geiste der möglichsten Schonung geleitet waren; denn es handelt sich nicht blos darum, eine fanatische Partei mit Gewalt der Waffen wieder zur Ordnung zurückzuführen, fondern so bald als möglich wieder den Weg der Versöhnung und des friedlichen Fortschrittes zu betreten.“ .
„Wien, 1. Nov. Mein gestriges Schreiben hatte ich kaum geschlossen, als der Kanonendonner verstummte, und man die weiße Fahne von den Thürmen der Vorstädte wehen sah. Um 2 Uhr de⸗ bouchirten die Kaiserlichen Truppen aus der Mariahilfer Straße, auf dem Glacis, vor dem Burgthor. Zwar waren auf demselben 2 Ka⸗ nonen aufgepflanzt, von einem Proletarierhaufen umgeben, allein je⸗ der fernere Widerstand schien unmöglich. Gegen 3 Uhr gelang es einigen Nationalgarden, die weiße Fahne, die an verschirdenen Dr= ten herabgerissen worden war, auf dem Burgthor aufzupflanzen. Allein plötzlich wurde sie von den Proletariern wieder herabgerissen und Feuer aus dem Geschütze auf die Kaiserlichen Truppen gegeben. Von regelmäßigem Kommando war schon seit dem Morgen keine Rede mehr. Die Exaltirtesten suchten jeder einen Haufen betrunkener Pro- letarier um sich zu versammeln, und in solchen Händen war das Schicksal der Stadt. Der eben erwähnte, nach bereits ausgesteckter weißer Fahne erfolgte treubrüchige Angriff auf die Kaiserlichen Trup⸗ pen am Burgthore war die Veranlassung zu der Kanonade, die, kaum begonnen, allgemein wurde und deren Wirkungen schrecklich waren. Von 3 bis 55 Uhr überschüttete die Stadt ein Kugelregen, und als die weiße Fahne auf dem Stephansthurme wehte und' um 6h Uhr die Truppen durch das Burgthor einzogen, brannte die ,, Kirche und das Dach der Kiasserlichen Hofbiblio⸗ thek in hellen Flammen; mehrere andere Gebäude an der Ba—= stei loderten gleichfalls auf. Man hoffte jedoch die Hof ⸗Bibliothek zu retten. (Sie ist nach den letzten Nachrichten gerettet.. Die Brandraketen haben außerdem an vielen Orten gezündet, wo jedoch lücklicherweise gleich gelöscht werden konnte. So geschah es unter
nderem in einem Hause der Singerstraße, dessen Dachstuhl zwei Brandraketen heimgesucht haben. Mehreren öffentlichen Gebäuden wurde sehr übel mitgespielt, *. 8. dem Gebäude des Ministeriums
bes Aeußeren, wo beinahe tein än: n ersten und zweiten Stock
Rampfes bringt die
von der niedrigsten Volksklasse mit der Muskete auf
ohne Merkzeichen geblieben ist. In einem Büreauzimmer hat eine unartige Iwölfpfünderkugel gräuliche Zerstörung angerichtet, der Schrelbtisch ist in Stücke zerschlagen, eben so mehrere Stühle.“ „Floris dorf, in der Nacht vom 31. Oftober auf den 1. November. Seit 4 Tagen rollt der Donner des Geschützes mit kur⸗ zen Unterbrechungen über der unglücklichen Stadt. Sonnabend, den 2ssten, um 9 Uhr Morgens ward sie von allen Seiten mit vollem Ernste angegriffen. Namentlich von der Marx, vom Belvedere, Matzleinsdorf, dann von der Brigittau und der Leopoldstadt her. Nit Projektilien trieben die unwiderstehlich — in dichten Massen hereindringenden Truppen die Vertheidiger aus den Barrikaden und den“ angränzenden Häusern. Nach 9 Stunden eines schauererregenden Kampfes war die ganze Leopoldstadt, die Landstraße sammt dem Rennweg und Belvedere, die Roßau, Lichten— thal und die gegen Nußdorf und Währing zu liegenden Gründe vom Militair besez. Allenthalben flatterten die weißen Fahnen, die kampflustigen Garden und Proletarier zogen sich theils in die Stadt, theils in die Vorstädte Josefstadt, Neubau, Wieden und Schottenfeld zurück — welche während des Tages keinem so heftigen Angriffe ausgesetzt waren; sie erklärten, den Kampf mit allen seinen schreckli⸗= chen Folgen fortzusetzen, und bedrohten Jeden mit dem Tode — der von Uebergabe oder Ablegung der Waffen sprechen werde. Daß die ge⸗ nannten Vorstädte bereits die weiße Fahne ausgesteckt haben — woll⸗ ten sie nicht glauben. Kurz vorher flößten gedruckte Plakate mit der Aufschrift „aus dem ungarischen Lager neuen Muth und die Hoff⸗ nung einer nahen Hülse ein. Das Militair stand um 4 Uhr Abends bereits beim stierböckschen Kaffeehaus in der Leopoldstadt, beim neuen Mauthgebäude nächst dem Invalidenhause, im schwarzenbergschen Garten bis zur Karlekirche und am Eingang der Währinger— gasse vor dem Schottenthor. Hinter dem festen Mauthgebäude, dann im schwarzenbergschen Garten wurde eine Kesselbatterie aufge— führt. Der Kampf ruhte darauf, und die Bewohner der Stadt gin= gen friedlich zwischen den Truppen herum; Viele äußerten unverhoölen ihre Freude, des entsetzlichen Terrorismus, der Angst vor Plünderung unter dem Schutze der Bajonnette ledig zu sein. Man verwünschte die Tollkühnheit der kleinen Schaar jener verzweifelten Leute, die so viele friedliche Bürger in einem fortgesetzten, hoffnungslosen Kampfe mit ins Unglück gestürzt hatten. Denn der massenhafte Angriff auf die Stadt belehrte selbst diejenigen, welche sich der Hoffnung eines Sieges der Städter hingaben, daß sie unterliegen mußten. Trotz des einer besseren Sache würdigen Muthes, mit dem man an den Barrikaden und der Verschanzung an den Linien gefochten hatte, mußten die Vertheidiger weichen, sobald eine Stellung forcirt wurde. Das Lager am Belvedere, auf welches man so großes Vertrauen gesetzt hatte, wurde von den italienischen Grenadieren mit dem Ba— jonette genommen, eben so die St. Marxer Linie von den Kroa— ten, welche im dichtesten Kugelregen und in tollkühner Verwegenheit selbst durch das Feuer der brennenden neuen Kettenbrücke vorwärts drangen. Aber nicht minder todesmuthig fochten die Garden und Mobilen; allein ich hörte, sie selbst erklärten: Dem fürchterlichen Feuer und Kugelregen des Feindes könnten sie nicht Stand halten. Von einer Compagnie der entschlossenen sechshauser Arbeiter, die, 150 Mann stark, in der Leopoldstadt standen, retteten sich blos 37 einzelne über die Schlagbrücke in die Stadt; öffnet ihnen ein Hausmeister in der Jägerzeile nicht eine Hinterthür, so entkomme, wie mir der Tambour sagt, nicht ein einziger. Im Allgemeinen war jedoch der Verlust an Menschenleben nicht so groß, als man nach der Heftigkeit des Feuers fürchten mußte. An Munition fehlte es überall, trotz der Aufforderung zur Fabrication; man schoß häufig mit Baumwolle. Vieles grobe Geschütz stand deshalb unbenutzt auf der Bastei im Angesicht der Truppen, die vor Begierbe brannten, in die Stadt zu dringen, wo man über Verrath schrie, die Bastionen, namentlich am rothen Thurm, stark zu besetzen anfing und die kapi⸗ tulirten Vorstädte, wie auch jene Garden, namentlich die von der Landstraße, welche angeblich auf die sich zurückziehenden schossen, mit Brand und Tod bedrohte. Schrecken erregende Aeußerungen wurden laut: Die Burg müsse in Flammen aufgehen, alle Schwarzgelben aufgehängt werden. Auf den Reichstags-Abgeord— neten Haimerl drang ein Nationalgarden-Offizier mit blankem Säbel ein; nur die Flucht in ein offenes Haus rettete ihn vor groben In— sulten, wenn nicht vor etwas Schlimmerem. Zaghafte Garden wur— den von Proletariern mit dem Bajonette an die Barrikaden getrie⸗ ben und von zwei Seiten zugleich mit dem Tode bedroht; Unbewaff⸗ nete mit Gewalt zum Bau von Barrikaden getrieben. — Ein Pla⸗ kat Messenhauser's kündigte an den Straßenecken der Bevölkerung die hoffnungslose Lage derselben an, gleichwohl will er den Kampf fortsetzen — wenn dies der Wille der Majorität oder der auf natür⸗ lichen Wege zur Majorität gelangten Minorität der Bevöl⸗ kerung sei. Zugleich sucht er darin den Vorwurf der Feigheit — des Verrathes — von sich zu wälzen. In der Zeit der Waf— fenruhe, welche Nachmittags nach der anhaltenden Kanonade eintrat, forderte endlich der Gemeinderath noch mittelst Kundmachung alle Compagnieen der Nationalgarde, und der verschiedenen bewaffneten Corps auf, Vertrauensmänner mit unbeschränkter Vollmacht versehen, abzusenden, welche mit Ja oder Nein über die Fortsetzung der Ver— theidigung oder für die Ablegung der Waffen stimmen sollen. Eine geringe Majorität soll sich fuͤr Letzteres entschieden haben. Eine De— putation ging sogleich ins Hauptquartier, um dem Fürsten Win⸗ dischgrätz die Unterwerfung anzuzeigen, deren Bedingungen, bis auf die Auelieferung der bezeichneten Individuen, die durch die Abwesenheit derselben unmöglich wurde, unverändert blie⸗ ben. Ich darf hier nicht unerwähnt lassen, daß Fürst Windisch— grätz bisher nirgends angegriffen, sondern immer nur Angriffe zu⸗ rückgewiesen hatte. Er ließ sogar täglich 150 Ochsen und ansehn⸗ liche Mehlvorräthe in die Stadt schicken. Der darauf folgende Sontag war ein Tag der Ruhe, allein der Ruhe eines Kirchhof. Noch sah man die Ruinen der Häuser rauchen, die längs der Matz= leinsdorfer Linie, dann in der Leopoldstadt und am Südbahnhofe in Brand gesteckt worden waren und die ganze Nacht mit ihrem gräßlichen Schein das Dunkel über der Stadt erhellten. Sie wurden zum Theile
von den Städtischen selbst in Brand gesteckt, sobald sie aus denselben
weichen mußten, oder sobald es strategische Rücksichten zu gebieten schienen. Dies war der Fall z. B. bei dem Gastbofe zum Auge Gottes vor der Nußdorfer Linie, mit den ungeheuren Vorräthen von Scheiten und Bauholz in der Brigittenau und unter dem Schüttl= bade, mit den Südbahnhofgebäuden, mit der Malischen Zucker⸗ raffinerie. In der letzteren versuchten es die Fabrik-Arbeiter, den Brand zu löschen, wobei ihnen die Kroaten behülflich waren, durch Schüsse aus inneren städtischen Batterieen aber daraus vertrieben wurden. An der Matzleinsdorfer Linie und in der Leopold= stadt mögen wohl auch hier und da die Granaten gezündet haben, welche in die Barrikaden geworfen wurden. Montag sing man bereits an, die Waffen abzuliefern. Niemand, mit Ausnahme der erwähnten Vorstadte Josephstadt u. s. w, wohin sich auch die übergegangenen Gre= nadiere flüchteten, dachte länger an Widerstand. ** war froh,
der Gefahr entronnen zu sein, da verbreitet sich plötzlich der Ruf: die Ungarn sind da, zu den Waffen, zu den Waffen! Eine ungarische Armee von ungefähr 23,000 bis 26,00 Mann, worunter 8, O60 Re⸗ guläre, rückte bis Schwechat vor und gab den Wienern durch Sig- nale, die vom Stephansthurm wahrgenommen wurden, von ihrem Anmarsch Kunde. Dies eleftrisirte den gesunkenen Muth der Kampf⸗ lustigen, sie eilten zu den Waffenplätzen, holten wieder Munition, Kanonen und Gewehre, zahlreiche Proletarierhaufen bewaffneten sich, derrammelten die Stadt, alarmirten die Vorstädte, und das blutige Werk der Vernichtung begann von neuem. Die Josephstadt wurde von dem Wasserthurme bei Hernals bis 6 Uhr Abends beschossen. Inzwischen war ein Corps Kaiserlichtr Truppen unter Franz Lichten⸗ stein den Ungarn entgegengerückt und schlug sie bis Schwadorf zurück. Ein Plakat des Fürsten Windischgrätz dunn gn. der Residenz die Zersprengung der Magyaren und warnte sie, die Widerspenstigen, sich keinen leeren Hoffnungen hinzugeben. Bis 12 Uhr des Zisten Dienstag) wurde abermals Bedenkzeit gegeben; sollte bis dahin die völlige Unterwerfung nicht stattfinden, dann müsse er mit aller Strenge verfahren. Als jedoch diese abermalige Frist ohne Erfolg verstrichen war, singen nach 12 Uhr die Batteriern am Mauthgebäude, dann im ler, ,., . Garten und, wie man mir sagte, auch vor dem Schottenthore an zu spielen. Weithin hörte man das fürch—⸗ terliche dumpfe Rollen des schweren Geschützes und dazwischen das Krachen vom Gewehrfeuer. Um halb 6 Uhr verstummte der Don⸗ ner der Kanonen, und eine zunehmende Röthe zeigte, daß es in der Stadt brenne. Ein Offizier sprengte aus der Leopoldstadt zu uns heran und sagte: Militair sei mit Sturm in die Stadt gedrungen und stehe bereits am Stephansplatze, die Kaiserliche Bibliothek stehe in Flammen. Bürger hätten sich über die Bastei herabgelassen und das Militair um Himmelswillen angerufen, in die Stadt einzudringen; Niemand sei dort seines Lebens mehr sicher; wenn nicht bald Hülfe komme, so werde gemordet und geplündert werden; das Proletariat besitze die unbeschränkte Herrschaft über die unglückliche Stadt.“
Ausland.
Frankreich. Paris, 3. Nov. Anlaß der gestrigen Pyatschen Rede den Moniteur: „Herr Redacteur! Ich habe über den Antrag des Herrn Felix Pyat nicht mitgestimmt, nicht weil ich das Recht auf Arbeit verwerfe, (wahrhastig, ich habe das Gegen⸗ theil bewiesen! sondern weil ich doch unmöglich zu meiner eigenen Verurtheilung Beifall klatschen konnte; ferner weil ich keine Theorie unterstützen kann, in welcher die Folgen die Vorauesetzungen oder die Nachsätze die Vordersätze vernichten und die Mittel mit dem Zweck im Widerspruch stehen; endlich, weil nach meiner Meinung die Rede des Herrn Pyat keinen anderen Zweck hatte, als sich mehr oder we⸗ niger als Sozialist zu zeigen und eine mehr oder weniger sozia⸗ listische Manifestation der . hervorzurufen. Mein Stimm⸗ recht steht aber weder im Dienste der Combinationen eines Mannes, ö. einer Partei. Genehmigen Sie u. s. w. (gez.) P. J. Proud⸗
o n.“
Seit vorgestern ist hier ein demokratischer Journalisten⸗Kongreß versammelt. In seiner ersten Sitzung beschloß derselbe, folgende Fragen zur Berathung in den nächsten Sitzungen zu bringen: 17 Ge⸗ genseitige politische Association aller Journale republikanischer Farbe, sowohl in den Departements als in Paris; ?) Gründung einer po⸗ litischen Korrespondenz auf Grundlagen der Gegenseitigkeit; 3) Grün⸗
Proudhon richtet aus folgendes Schreiben an
dung einer Unterstützungs-Kasse für arbeitsunfähig gewordene repu⸗ blikanische Journalisten; 4) Gründung einer allgemeinen Demokraten⸗ Kasse; 5) Oertliches und Speziales.
Die Klub-Ausschüsse hielten gestern Abend eine Zusammenkunft in der Rue de Grenelle St. Honoré, und der Polizei ⸗Kommissarius, der den Verhandlungen beiwohnen wollte, wurde zurückgewiesen. Es ist, wie verlautet, der Beschluß gefaßt worden, sämmtiliche Klubs in Wahl-Versammlungen zu verwandeln, denen gesetzlich keine Polizei beiwohnen darf.
Gestern wurden am Quai St. Bernard abermals 800 Aus- wanderer nach Algerien eingeschifft.
Louis Bonaparte hat sich in der Nähe von Paris ein Landhaus gemiethet, man meint, um seines Lebens sicher zu sein, denn er fürchtet Attentate.
Vorgestern und gestern fanden an der Barriere Poissonnisre und am Palais National wieder unruhige Bewegungen statt, bei denen es zu Schlägereien zwischen Soldaten der Linie, Mobilgarden und Arbeitern kam.
Mit Hinsicht auf Felir Pyat's Rede in der gestrigen Sitzung der National-Versammlung über das Recht auf Arbeit, bemerkt das Journal des Débats, das Juniseuer glühe noch unter der Asche dasselbe sei nicht gehörig erstickt, es solle besser ausgelöscht werden. Der Con gi K erklärt Pyat für einen sozialistischen Schwär. mer oder vielmehr für einen schwärmerischen Sozialisten, der i wisse, was Association heiße. ö 9 , Die Presse behauptet, die Regierung Cavaignac's bereite einen 18. Nuctidor gegen die gesammte Tagespresse vor.
In Oraison (Nieder- Alpen) haben sehr bedenkliche Unruhen wegen der 45 Centimensteuer stattgefunden. Dem Einschrejten des Prä⸗ fekten und einer Abtheilung des 22sten leichten Infanterie Regimente gelang es jedoch, die Bewegung zu beschwichtigen.
Großbritanien und Irland. London, 2. Nod Zu Guildhall, werden große Vorfehrungen getroffen, um die be= vorstehende Einführung des neuen Lord⸗Mayor so festlich als möglich zu machen. :
Vorgestern Abend fand in Exeter - Hall die angekündigte Ver⸗= sammlung statt, um den Präsidenten und Vice-Präsidenten des brüs⸗ seler Friedens- Kengresses zu empfangen und von denselben Bericht über die Wirlsamkeit des Kongresses zu hören. Die Versammlung faßte einige Beschlüsse, die mit denen, welche man zu Brüssel gefaßt, ziemlich zusammenfielen. Das Parlaments-⸗-Mitglied Ewart sprach mit Humor über die spöttischen Ausfälle der Presse egen die Bestrebun⸗ gen der „Friedensfreunde“ und erkannte an, aß die Presse ihr Theil zu der Hebung der Civilisation beigetragen.
Schweiz. Bern, 30. Okt. Der Große Rath hat in seiner heutigen Sitzung zu Ständeräthen gewählt: 1) Fürsprech Nigge⸗ ler, Vicepräsident des Großen Rathes, mit 98 Stimmen im vier- ten Skrutinium. 2) Oberrichter Migy mit 115 Stimmen im ztner= ten Skrutinium. z
Freiburg. Nationalrath gewählt. bezirks kassirt.
Grau bündt en. . tober 1000 Mann österreichische Truppen in
fan e. n Domdidier wurde Fürsprech Folly in j Der Staatsrath hat die Wahl des Glane
tg. sind am 29. Or- Nach der Churer 43 . ein-