1848 / 189 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

sie bezeichnet den- als ein bloßes Um—= schland zur offe⸗ daß dem hohen mals über die terrichtet gefunden

uchs in Baden; ja hn begleiteten,

einem Theile von Deut nderung erregen, Regierungen no der Schweiz un and keine genauen ch viele Theile von Deutsch⸗ hatten, so ändert dies daß der Sieg nachbarlichen Schweiz aus wert wird, und daß Deutsch⸗ sindlichsten Nachtheile lediglich des⸗ ichtigen Schaar ein ungestörtes und llen Punkten der ausge⸗

selben, trotz Umstände, d

jagen, leine Verwu

die deutschen

Bewegungen msturzpartei ir

haben, au gewesen sind. Wenn au

Erschütterungen zu käm so sehr bedauerten Ordnung von ht begünstigt, sonde Monaten die em einer landesfli icht beaufsichtigtes Asyl an a eizergränze gestattet wird. Unterzeichnete ist beauftragt, gierung des Reich chsel über den fragl nicht mehr zu erwarten M. eine befriedigende

n der diesseits Erfahrung,

des Gesetzes fortwährend ni land seit vielen halb erleidet, wenig oder n

Ihren Excellenzen ꝛc. anzu welche von einem ichen Gegenstand ihrerseits ein hat, in der Eiwiederungs⸗ Erledigung der diesseitigen Sie ist zwar sehr geneigt, die Mit- zunächst betheiligten Kantonsre welche an dem die Entziehung Aufsicht an⸗ ender Handlungeweis ob der Vollzug jener zerichte bis in die geht der übrige Inhalt der ertrauensvollen Schritte und gerech⸗ daß die Centralregierung ihrer andlungen Genüge thun kann. Bedauerm genöthigt gesehen, Ent⸗ Vorkehrungen zu treffen, deren Abwendung bersten Gewalt der Schweiz gelegen hat. als die sichere Er⸗ Sie wird nicht

sverwesers, welteren Notenweg nützliches Ergebniß note vom ö5ten d. werden nicht erkannt hat. ororts, daß von den fgefordert gegen diejenigen Flüchtlinge, Theil genommen haben, gen die Uebrigen spezielle polizeiliche als einen Anfang entsprech Aber abgesehen von der gesichert sei, was die 2

heilung des V gierungen unau zweiten Aufst des Asyls, und ge geordnet worden sei anzuerkennen. Anordnungen Zeit keinesweges bestätigen, der Mißachtung der seitherigen v ten Anliegen Deutschlands so weit, Pflicht nicht mehr durch bloße Ur Sie hat sich zu ihrem lebh schließungen zu fassen und allein in den Händen der o Es wird von ihrer Seite nicht mehr geschehen, reichung des Zieles fordert aufhören, hohen Werth der schweizerischen Eid überall zu bethätigen, gebieterisch dazwische Beschlüsse außer Kr Bewohnern beider zeichnete hat Befehl, ihm auf das diesseitige Ve wiederholt werden muß,

ande in Baden

aber auch nicht weniger. f die freundschaftlichen Beziehungen mit enschaft zu legen und diese Geßnnung wo nicht ihre Verpflichtungen für Deutschland Sie hegt den sehnlichen Wunsch, jene aft treten zu lassen, noch bevor ihre Folgen den nder empfindlich sein werden; und der Unter— auf der Stelle hierzu Anlaß zu geben, sobald rlangen, welches in seinem vollen Umfange eine bereitwillige und versöhnliche Antwort

Der Unterzeichnete hat sich hiermit seiner Aufträge vollständig entledigt und ergreift die Gelegenheit, über die vorliegende Frage die erneuerte Versicherung ꝛc. zu ver⸗

mit dieser letzten Erklärung

Raveaux.“ P. A. 3. unter Frank⸗ lordische Zeitungen melden von neuen Verwicke⸗ markt und der deutschen Ceutralgewalt in Bezug Wir können hierüber aus der Reichs⸗ Kommissär

Bern, den 23. Okt. 1848.

Ferner liest man in der heutigen 11 . lungen zwischen Däne auf die Ausführung des Waffenstillstandes. ichern, daß die Nachricht, habe die neue schleswig-holsteinische Regierung zum unbegründet ist; dagegen bestätigt es sich, Regierung das Wiederaufleben einer d Gesetzen durch die Regierung der Herzogthümer rte mit den klaren Bestimmungen des Waffen wonach während dessen Dauer die Gesetzgebung ruhen en Friedens nicht vorgegriffen wer⸗ Herr Stedmann soll das Begehren

guter Quelle vers Herr Stedmann Zurücktritt aufgefordert, daß die dänische Verordnungen un für unvereinbar erklä— stillstandes, und den Bestimmungen des künftig den soll (s. Schleswig-Holstein). chen Ministeriums nicht in allen Punkten, wo at wirklich begründet gefunden und mit dem Ent— and endlich zu vollziehen, gegen das Wieder— sich gegen die neue Regierung der Das Reichs-Ministerium ist bereits, Angelegenheit beschäftigt, und es sind heute der eine nach Schleswig, der ande Wenn nicht die Leidenschaft der ver⸗ Schleswig und Frankfurt stärker so wird es,

hl aber in ein⸗ zelnen in der Th schlusse, den Waffenstillst aufleben dieser wenigen Punkte Herzogthümer erklärt wie wir hören, mit dieser schon zwei Couriere, penhagen deshalb abgegangen. schiedenen Parteien in Kopenhagen, als die ruhige Erwägung der rechtlichen Gründe, den Bemühungen besonnener Staatsmänner gelingen, Stein des Anstoßes zu beseitigen.“

re nach Ko⸗

wie wir hoffen, auch diesen letzten

Desterreich, Ministerium ist gebildet:

(Schles. Ztg.) N Wessenberg, Premier ohne Portefeuille; Fürst Schwarzenberg, Auswärtiges; Bach, Inneres; Buchner, Krieg; Kraus, dessen Annahme noch nicht entschieden I Mayer, Acherbau und Industrie; Bruck, Handel; Helfert, Unterricht. Die öffentlichen Arbeiten sind noch unbesetzt.

. (Schles. Ztg.) putirten kamen gestern zu einer Sitzung zusammen,. der diese Deputirten nicht als die gesammte Reichs⸗Versammlung, sondern nur als eine Fraction derselben betrachtet, befahl, den Saal, in welchem die Reichstags-Sitzungen stattfinden, zu schließen. geschah gestern, nachdem die Namen der versammelten Deputirten amt lich aufgeschrieben und ein feierlicher Protest seitens der Versammlung nie— dergelegt worden war. Die Arbeiter, welche zur gehörigen Frist die Waf⸗ fen niedergelegt haben, erhalten, insosern sie bei der Mobilgarde be— theiligt waren, ihre Löhnung, 25. Kr. pro Tag, weiter fort anderen Mobilgardisten, die sich nicht sogleich ergeben wollten, hat ain w,, ,. vor ein Kriegs⸗ Der Kampf gegen die Magyaren scheint ke erhanser n e . sichtigt zu werden und dürfte sehr bald beginnen n . Armee in und um Wien soll, einschließlich des sell an 100,000 Mann stark sein.

Finanzen; Breda, Justiz;

Wien, 3. Nov. Die hier anwesenden De—

Windischgrätz,

man jetzt die Alternative gestellt, richt gebracht werden oder

Die österreichische chen Corps, Dindischgrätz

Die vom Fürsten Belagerungszustandes —ĩ

Leitung des General⸗Majors von tral-Kommission hat am 2ten d. M. ihre Functionen begonnen

Dresden, 6. Nov. der heutigen Sitzung der ersten Kammer wurden zwei ständische über einen den Gewehrfabrikanten in Olbernhau von der hrenden Vorschuß von 4000 Rthlr. und über das hstands Maßregeln betreffend, vorgelesen, des Bürgermeisters Gottschald der in der Metzlersche Antrag „auf energische Seiten der Regierung bei der Centralgewalt zum eich“, auch hier einstimmig

niedergesetzte Cen—⸗

Sachen. (D. A. 3. Im Beginne Schriften: Regierung zu gewä Dekret, die diesjährigen Not worauf nach Bevorwortung zweiten Kammer Intercession von Schutze der deus mmen wurde.

chst folgte der Vor rens über das Dekret, die er Erfüllung der Militairpflicht betreffend.

angenommene chen Interessen in Oesterr trag über die Resultate des Vereinigungsver=

Abänderung einiger Bestimmungen des Ge— Die Deputation (Refe-

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rent von Biedermann) räth an, den Beschlüssen der zweiten Jammer bei⸗ utreten, deren wesentlichster folgender war, daß die in der ständischen Schrift in Bezug auf S 4 zu beantragende Zulage für tüchtige gediente Unterofsi⸗ zierẽ durch die Erfparnisfe in anderen Branchen des Budgets für die Armee aufgebracht werde. Nachdem die Kammer dem Vorschlage der Deputation beigetreten, wird sogleich die hierauf bezügliche ständische Schrift vorgetra 83 Sodann berichtet Bürgermeister Klinger über das Vereinigung ver ahren in Bezug auf das Dekrei über das Vereins- und Versammlungs⸗ Recht. Von den vier Differenzpunkten waren drei durch den Beitritt der zweiten Kammer zu den Beschlüssen der ersten ammer erledigt worden. Es blieb noch der vierte Differenzpunkt, der von der ersten Kammer beschlossene Zusatzra— ragraph: „Volke Versammlungen unter freiem Himmel tönnen bei dringender Ge fahr für die öffentliche Ruhe und Sicherheit verboten werden. Referent Klin⸗ ger bemerkt hierbei, daß dem Beschlusse der zweiten Kammer, diesen Zusatvz abzulehnen, beigetreten werden könne, weil §. 2 des Gesetzes schon diese Garantie biete. Herr von Zehmen verwendet sich dagegen für den Zu— satz, indem er dadurch Mißbrauch verhütet wissen will. Es seien darin keine Präventivmaßregeln enthalten, und auch in Frankfurt habe man denselben Beschluß gefaßt. Gerade jene Partei, die früher am meisten darauf gedrun gen, alle Beschlüsse von Frantfurt anzunehmen, sei gegen diese Bestimmung. Der Referent entgegnet ihm, wenn der Zusatz nur eine Repressive enthalten solle, so sei eben 8. 2 ganz genügend. Es sei wahr, die Worte im frank⸗ furter Grundrechte seien dieselben, allein es sei zu bedenke daß erst noch die zweite Berathung jenes Gesetz⸗ Entwurfs in Frankfurt tfinden müsse; würde bei diesen nochmaligen Berathung dasselbe wieder beschlossen, so würde auch Sachsen gebunden sein, diesen Zusatz aufzunehmen.

Staats minister Qberländer bemerkt, daß die Regierung sich nicht veranlaßt gesehen habe, sich für diesen Zusatzparagraphen besonders zu verwenden, weil es allerdings scheine, daß dadurch Prätentiven getroffen würden. Es sei nicht anzunehmen, daß soelche Versammlungen, die vor Aller Augen vor sich gehen, in der Regel Verbrecherisches zum Zwecke hätten. Wenn die Ankündigung einer solchen Versammlung auf verbotene Zwecke schließen lasse, so sei §. 2 ganz genügend, eben so, wenn im Laufe einer Versammlung die Tendenz vderfelben sich nach Ungesetzlichkeiten hin gewendet; dann könne unbedingt die Behörde einschreiten. Herr v. Welck findet sich durch die Aeußerungen des vorigen Sprechers be— ruhigt und erwähnt noch den Umstand, daß öffentliche Volksversamm lungen nur auf größeren Plätzen gehalten werden könnten, und dazu immer erst die Erlaubniß der Behörden einzuholen sein werde, was diese in Stand setze, die nöthigen Vorsichtsmaßregeln zu treffen. In gleichem Sinne erklart sich Herr on Erdma nunsdorf, daß er die Ablehnung dieses Zusatzes, den er selbst beantragt hätte, nach den geschehenen Erklärungen für nicht bedenklich halte. Es wird hierauf der beregte Zusatz gegen 4 Stimmen abgelehnt, der Gesetzentwurf aber mit den erwähnten Modisit ationen einstimmig angenommen. Schließlich kommt noch der Be richt der zweiten Deputation über das Deltet, die Erhebung einer außer ordentlichen Einkommensteuer betreffend, zur Berathung. Die Depution er flärt darin, daß sie bei der Nähe des Landtagsschlusses sich einer besend

ren Berichterstattung über das gedachte Dekret enthalten zu dürfen geglaubt habe, indem sie sich gestatte, den Bericht der zweiten Deputation der zwei ten Kammer zu dem ihrigen zu machen, und empfehle daher die Annahme der daselbst gestellten und von der zweiten Kammer gestellten Anträge, wel chem Vorschlage auch die Kammer beitritt.

Baden. Mannheim, 3. Nov. Heute Mittags 2 Uhr tr fen 5 Compagnieen des Äten badischen Jafanterie⸗Regiments, welche seit dem Struveschen Aufstande im Oberlande gestanden, wieder hier ein. Ob das frankfurtsche Bataillon hier verbleibt oden sonst wo verwendet wird, ist bis jetzt nicht mit Verlässigkeit zu bestimmen.

Anhalt⸗Deßau. Deßau, 6. Novbr. (Magd. 3ta) Gestern wurde unser Constitutionefest gefeiert, Am Tage vorher war es eingeläutet und den Kindern sämmilicher Schulen durch Freitheg ter eine Freude bereitet worden. Den Sonntag früh riesen die Ne⸗ veille und der Donner der Kanonen zur Freude, und der Himmel be günstigte das Fest, er war heiter geworden und blieb es. Für die Auswärtigen waren an diesem Tage freie Dampfwagen⸗Extrazüge von und nach Cöthen und Roßlau; die letzten suhren erst um III Uhr Abends wieder zurück; von Cöthen allein waren gewiß über 3000 herübergekommen. Nach der kirchlichen Feier, die in allen Gotteshäusern, auch in der Synagoge, stattfand, versammelten sich das Militair, die ganze Volkswehr, die Behörden und eine unabseh⸗— bare Menschenmenge auf dem Markte, wo nach einer Rede des Mi nisters Habicht die Anwesenden unter Glockengeläut und Kanonen donner die Hände erhoben und der Verfassung Treue gelobten. Nach mittags war trotz der kalten Witterung ein stark besuchtes Volksfe im Freien; dann Theater (Wil tzelm Tell) und Abends eine äußerst glänzende Illumination. Dann war in wenigstens 19 Lokalen freier Tanz für Jeden, wer kommen wollte, und es kam auch wirklich Reich und Arm, Jung und Alt, und Alles wogte in buntem Gemisch in größter Einigkeit und jubelnder Lust durch einander bis zum späten Morgen. Und trotz alledem ist den ganzen Tag über auch nicht eine Störung oder Ungehörigkeit vorgekommen. Ueberall die muster— hafteste Ordnung.

Sch leswig⸗Holstein. S chleswig, 5. Nov. (Ham b. Bl.) Auf das (bereits mitgetheilte) Schreiben der gemeinsamen Regierung an den Reichs- Kommissarius Stedmann hat derselbe Folgendes erwiedert:

„Einer hohen gemeinsamen Regierung der Herzogthümer Schleswig-Holstein erwiedere ich auf das so eben erhaltene verehrliche Schreiben vom heutigen, daß nach dem Art. des Waffenstillstandes sämmtliche Gesetze, Verordnun . und Veiwaltungs-Maßregeln, welche seit dem 47. März, sowohl in Rendsburg und Schleswig als in Kopenhagen für die Herzogthümer erlas sen worden sind, im Augenblick des Amtsantrittes der gemeinsamen Regie— rung ohne Ausnahme ihre Gültigkeit verloren haben, daß aber nach den Art? 7 und 11 des gedachten Staagts-Vertrages durchaus keine Gesetze, Verordnungen und BVerwaltungs-Maßregeln weder mit noch ohne Klauseln wieder in Kraft gesetzt werden konnten, welche irgend etwas dem Frieden Vorgreifendes enthielten. Ich kann daher nach meinem Auftrage, über die Ausführung des gedachten Vertrages zu wachen, nicht anerkennen, daß alle in der Verordnung vom 22sten v. M. wieder in Kraft gesetzten Ge setze, Verordnungen und Verwaltungs-Maßregeln auch mit den hinzu gefügten Klauseln für die Dauer des Waffenstillstandes in ihrer Rechtsgültigkeit „nicht beeinträchtigt“ sein sollen, wie der Aus⸗ druck im heute erhaltenen verehrlichen Schreiben lautet. Ich bin aber bereit, nach der mit dem dänischen Kommissarius unter, dem 25sten d. M. getroffenen Vereinbarung, welche ich, wie alle Verträge heilig halten muß, Alles thatsächlich und u nvorgreiflich als Verwaltungs-Maßregel gelten zu lassen, was die hohe Regierung anordnen wird und irgendwie als mit' den Verträgen und Reichstechten vereinbar und für das Wohl der Herzogthümer, welches der Reichs Regierung und der gesammten deutschen Nation so theuer ist, nach Art. 7 des Vertrages als „unerläßlich und er— sprießlich“ erkannt werden kann. Es wird der hohen gemeinsamen Regie— rung einleuchten, daß ohne die letztgedachte Vereinbarung vom 2ssten auch die thatsächliche Aufrechthaltung mancher Anordnungen wenigstens dänischer Seits zu Klagen hätte Veranlassung geben können, welche jetzt unzulässig sind. Der in öffentlichen Blättern erschienene Tert der Vereinbarung vom 2tsten v. M. ist eine ungenaue deutsche Uebersetzung einer mir unbekannten dänischen Uebersetzung der nur in deutscher Sprache verfaßten Uebereinkunst. Schleswig, den 3. November 1843. (gez) Stedmann, Neichs⸗Kom missarius.“ 2

ö se. in dem vorstehenden Schreiben erwähnte Uebereinkunft vom = , lautet im Originaltext:

missar in e c i, häben die Herren Stedmann und Needtz, Kom Ei. Majest 'i des Mön er provisorischen deutschen Central. Gewalt und

; önigs von Dänemark, in Ihrer Eigenschaft als Herzog von Schleswig und Holstein, an die gemeinsame Regierung le dachte Herzogthümer zwei Schreiben folgenden , r, V Der unterzeichnete Kommissarins (Tit.), in Betracht des Art. des Waffen

stillstands-⸗Vertrages vom 26. August d. J.. welcher bestimmt, daß die ge setzzebende Gewalt in den Herzogthumern Schleswig und Holstein während der Dauer des Waffenstillstandes ruht, und des Art. 11, aus welchem her= vorgeht, daß den Bedingungen des definitiven Friedens in keiner Weise präsudizirt werden soll: in Benracht feiner der Bekanntmachung vom 22sten d. M. der an demselben Tage installirten gemeinsamen Regierung der bei⸗ den Herzogthümer, betreffend die seit dem 17. März d. J. erlassenen Ge— setze, Verordnungen und Verwaltungs⸗Maßregeln: kann nicht umhin, der genannten Regierung Namens Tit.) zu eröffnen, daß er im Geiste gewissenhafter Beobachtung des gedachten Waffenstillstands Vertrages aus= krücklich und scierlich gegen den rechtlichen Bestand aller präjudiziellen Be- stimmungen, welche durch die erwähnte Bekanntmachung wieder ins Leben gerufen worden sind, sich erklären muß, und daß als solche namentlich solgende unter den früher erlassenen bezeichnet werden müssen: 1) Das Reglement der provisorischen Regierung vom 18. April d. J., betreffend die vorzunehmenden Wahlen zur deutschen National-Ver— sammlung, insofern dieses Reglement künftig auf Schleswig Anwendung sinden könnte; 2) die Bekanntmachung der proviscrischen Regierung vom 23. September d. J., betreffend den unzulässigen Gebrauch dähnischer Fah nen und Jokarden; 3) die Betanntmachung der provisorischen Regierung vom 30. September d. J. über die Vertretung schleswig holsteinischer Schif⸗ fer im Auslande während des Waffenstillstandes; 4) die Verfügung vom 21. Oktober, betreffend die von den Handelsschiffen zu gebrauchende Flagge. Ein Gleiches gilt hinsichtlich des Rechtsbestandes des am 15. September publizirten Staatsgrundgesetzes mit spezieller Beziehung auf die staatsrecht⸗ lichen Dispositionen desselben und namentlich mit Rücksicht auf die Bestim—= mungen im Art. 1, 3, 55 und 1490. Im Uebrigen ist der unterzeichnete Kommissarius (Tit.) nicht gesonnen, den im gedachten Staatsgrundgesetze ausgesprochenen Grinndsätzen bürgerlicher Freiheit, so weit sie mit wohl erworbenen Nechten vereinbarlich sind, so wie thatsächlichen Anordnungen der gemeinsamen Regierung der Herzogthümer, welche zur Wohlfahrt des Landes, so wie der einzelnen Bewohner, und zur Aufrechthaltung der ossent⸗— lichen Ordnung beitragen können, irgendwie hinderlich entgegenzutreten. (Folgt die Unterschrift.) ;

In Bezug auf den Protest der Herren Stedmann und Reedtz wurde in einer stark besuchten Bürgerversamm'ung am gestrigen Abend beschlossen, eine Adresse an das Neichs Ministerium des Innern ent— worfen und angenommen, worin die Abberufung des Herrn Sted— mann beantragt wird. Die Adresse lautet:

„Der Reichs-Commissair Herr Stedmann ist von Sr. Kaiserl. Hoheit dem Erzherzog Reichsverweser nach Schleswig Holstein gesandt, um den Waffenstillstand von Malmö zur Ausführung zu bringen und dabei die In teressen des Reiches und zunächst die Rechte und Nationalität jener Lande zu wahren. Nachdem derselbe in Gemeinschaft mit dem dänischen Commis— fair, Herrn v. Reedtz, die gemeinsame Regierung für die deutschen Herzogthümer am 22. Oktober d. J. eingesetzt, reiste er den 23. Oktober mit dem dam schen Commissair nach der Hauptstadt Dänemarks, nach Kopenhagen, und hat dort, anstatt mit aller Entschiedenheit die nationalen und die Landes- rechte Schleswig⸗-Holsteins zu vertreten, gemeinschaftlich mit dem dänischen Commissair gegen die gesetzmäßigen Schritte der gegenwärtigen Negierung der Herzogthümer Einsprache erhoben, wodurch er mit der Reichsgewalt, die inn abgesandt, in geraden Widerspruch gerathen ist. Deshald haben die Unterzeichneten, Einwohner der Stadt Schl g, zu diesem Manne alles Vertruͤuen verloren und sehen sich zu der dringenden Bitte veranlaßt: das Reichs-Ministerium des Innern wolle den Reichs -Commissair Stedmann sofort von seinem Posten abberufen und einen Commissair nach Schleswig Holstein senden der sich das Vertrauen des Landes zu erhalten weiß.“

. 3 . * 22 My 8r l, 4. Novbr. Es haber für das gegenwärtige Winter 8 5

3 Semester doch ungefahr 70 Stadire hier eingestellt, und die Vor lesungen sind Beginnen. Hamburg. Hamburg, 6. Nov, (Börs. H.) Der Reichs⸗ commiffair, Herr Stedmann, von seinem Sexretgir, Herrn Mohl, be gleitet, ist hier angekommen und gestern nach Lübeck wieder abgereist.

Lübec⁊k. Lübeck, 4. Nov. (H. E.) Vom Senate sind neuer dings mehrere wichtige Gesetzesvorlagen dem Bürger Ausschusse über geben worden, um, mit dessen Gutächten versehen, demnächst an die Bürgerschaft gebracht zu werden. Die erste bet ifft den Entwurf eines Preßgesetzes mit Bestimmungen über das in Preßprozessen ein tretende Verfahren, welches mündlich und öffentlich sein wird, nnter Verweisung des Thatbestandes an Geschworene. Die zweite bringt ein Gesetz zum Schutze der öffentlichen Gewalten des Freistaates Lübeck, d. h. des Senats, der Bürgerschaft, des Bürger Aus schusses und deren Mitglieder, so wie nicht minder der Gerichte und deren Angehörigen, und ist zunächst durch die bekannten Ereignisse des tobers, veranlaßt. Die dritte endlich enthalt den Entwurf eines Ge— setzes, wodurch alle politischen Prozesse au Geschworene zur Aburthei⸗ lung verwiesen werden. In Betreff der Bildung des Geschworenen⸗ Gerichts wird nach dem Senats-Antrage jeder zur Theilnahme an die Wahlen in die Bürgerschaft Berechtigte, d. h. nach dem neuesten Rath- und Bürgerschlusse jeder volljährige Bewohner des Lübeckschen Staats, welcher selbstständig eine Nahrung treibt und folgeweise zu

J 9 SI.

Gewinnung des Bürgerrechts verpflichtet ist, zum Geschworenenamte zugelassen. Der Bürger Ausschuß wählt alle zw i Jahre aus sämmt lichen wahlfähigen 120 Personen, von denen diejenigen 900, welche die meisten Stimmen erhalten haben, die allgemeine Geschworenenliste bilden, während die übrigen 30 Ersatzmänner sind. Soll das Ge— schwornen-Gericht in Thätigkeit treten, werden aus jenen 90 Perso nen 30 durchs Loos ausgewählt, welche durch Recusation der Par⸗ teien bis auf 12 Sitzunge⸗Geschworene vermindert werden.

Neben jenen Gesetzen hat der Senat auch Anträge wegen Or ganisation einer freiwilligen Bürgerwehr, wegen Anerkennung des freiwilligen Schützen Corps, so wie wegen Ausschreibung einer Steuer zur Ausgleichung der Einquartierungslast durch Geldzahlungen an den Bürger -Ausschuß gelangen lassen, welche von diesen mit gerin gen Aenderungen der Bürgerschaft zur Annahme empfohlen sind.

In Veranlassung des Bürgerschamts Beschlusses vom 9. Oltober, wodurch jener das allgemeine gleiche Wahlrecht unbedingt angenom men, dagegen aber das Verhältniß der Vertreter von Stadt und Land, mit Räcksicht auf die vorwiegende Bedeutung der Ersteren und die enge Verbindung der städtischen Kemmung! Verwaltung mit der eigentlichen Staats— Verwaltung, für setzt noch abweichend von der Seelenzahl wie 3 zu 1 statt 3 zu 2 festgestellt worden ist, wird neuerdings von einigen Landbewohnern eine Petition vorbereitet, welche eine völlige Gleichstellung des Landes mit der Stadt schon jetzt bean⸗ tragt. Ba der Senat jedoch den von der Bürgerschaft beantragten Abänderungen seines Antrags, als den Verhältnissen entsprechend und daber zweckmäßig, bereits beigetreten ist, wird durch jene Petition die Vornahme der Wahlen zur neuen Bürgerschaft keinen Aufschub eirlei⸗ den, wie denn auch die einer Rath und Bürger- Kommission über⸗ tragene Ausarbeitung einer Wahlordnung schon vollendet ist und ehestens der Bürgerschaft zur Genehmigung vorgelegt werden wird. Dieselbe soll, namentlich hinsichtlich der Legitimation der Wähler, der hamburger Wahlordnung sehr ähnlich sein.

Mu sland.

Oesterreich. Rrakau, 4. Nov. (Schles. 3.) Ein Courier, den der kommandirende General Baron Hammerstein nach Olmütz sendet, hat uns folgende Nachricht aus Lem berg, vom J. November, überbracht: „Lemberg ist das Schauspiel trauriger, Ereignisse geworden. Ein Streit, der zwischen Soldaten und Nationalgärdisten entstand, war

die Veranlaffung einer großen Empörung, welche den kommandiren⸗

den General zur Konsignirung des Militairs in den Kasernen bewog. Die Nationalgarde * zu den Waffen, und zwei Compagnieen der⸗ selben stellten sich am Artillerie⸗Park auf, der auf diese Weise bedroht war., Es wurde mit 3 Kanonenschüssen das Zeichen zum Alarm gegeben, und auf vielen Punkten der Stadt entstanden Barrilaben. Der Platz- Capitain Heinmerle wurde ange⸗ halten, entwaffnet und auf die Hauptwache der Nationalgarde geführt; auf die dicht hinter ihm hereilende Ordonnanz wurde ge⸗ schoffen. Auf dem Ringe versammelte sich eine Volksmasse, welche die Hauptwache dermaßen bedrohte, daß sie von einer Division Gre⸗ nadiere beschützt werden mußte, wobei ebenfalls viele Soldaten über⸗ fallen und verwundet wurden. Hierauf erschienen einige Deputationen, welche die Entfernung des Militairs verlangten und für die Ruhe garantirten. Der General verlangte sofort die Wegräumung der Barrifaden. So standen die Sachen bis zum 2. November Morgens 7 Uhr. Eadlich schien es, als wollte man die Bedingungen des kom— manditen Generals annehmen, als durch die Handlungsweise der reitenden Nationalgarde eine neue Reibung hervorgerufen wurde, in Folge deren viele Personen verwundet wurden, worauf man die Barrikaden wieder vollständig herstellte und durch das Anschlagen an die Glocken die Bevölkerung der Stadt zu einem Kampfe aufrief. Einige Schüsse aus den Fenstern, in Folge deren zwei Artilleristen getödtet wurben, gaben das Zeichen zum Angriff von Seiten des Militairs. Das bewaffnete Volk konzentrirte sich während des Kam⸗ pfes in der Universität und pflanzte auf einer Barrikade eine rothe Fahne auf. Nach Verlauf einiger Stunden waren die Barrikaden durch die Artillerie zerstört. Leider geriethen dabei der Stabttheil um die Universität und besonders die Universität selbst, so wie das prachtvolle Rathhaus mit vielen anderen Häusern, burch die Raketen in Brand. Gegen Mittag erschien eine Deputa— tion des Sicherheit Comité's bei dem kommandirenden General, welche die Unterwerfung der Stadt unter folgenden Bedingungen zu⸗ sicherte: 1) die Auflösung und Entwaffnung der akademischen Le⸗ gion; 2) die Reorganisation der National-Garde unter dem Einflusse des Kaiserlichen Generals; 3) das Verbot des Tragens Les polni schen Ablers; 4) die Nachweisung aller Fremden, Wenn diese Bedingungen nicht in möglichst kurzer Zeit vollzogen würden, so sollte, wie der kommandirende General Hammerstein erklärte, die Stadt in Belagerungs - Zustand versetzt werden. Bei dem Abgange des Couriers war die Ruhe hergestellt.“

Krakau, 6. Nov. Nach der heutigen Gazeta Kr akowska wäre General Bem mit einigen seiner Gefährten von Wien nach Un⸗ garn entkommen.

Aus Lemberg wird demselben Blatte gemeldet, daß die dortige akademische Legion nebst einem Theil der Nationalgarde, zusammen 5000 Mann, mit Gewehren und 9 Geschützen nach der ungarischen Gränze gezogen sei.

Ferner wird dieser Zeitung aus Galizien als sicher berichtet, daß Rußland mit dem Tscherkessen⸗Chef Schamil im Kaukasus einen Friedens vertrag abgeschlossen habe.

Die Gaceta Krakowska warnt in ihrem heutigen Blatt die Einwohner Krakau's zur Wachsamkeit über eine Partei, die hier, wie verlaute, einen Auftuhr in kommunistischem Sinne zu erregen suche und ihre Sitzungen theils in der Stadt, theils in der Vorstadt halte, auch vermuthlich durch Geldvertheilungen für ihre Zwecke zu wirken

suche.

Frankreich. Paris, 5. Nov. Cavaignae wollte heute Mit⸗ tag über sämmtliche Truppen der pariser Garnison auf dem Mars⸗ selde, und Changarnier über drei Legionen der Nationalgarde im Tuilerieenhofe eine Musterung abhalten; wegen schlechten Wetters sind jedoch, wie heute der Moniteur anzeigt, diese Revuen bis zum nächsten Sonntag verschoben.

Der Monfteur enthält heute auf seinen eisten sechs Spalten die Namen von Offizieren, Unteroffizieren und Gemeinen, welchen Cavaignac, mittelst Dekrets vom 24. Oktober, den Orden der Ehren— legion verliehen hat.

Folgende Mitglieder der National-Versammlung, unter ihnen die Legitimisten⸗ und Kommunisten-Chefs, haben gestern gegen die neue Verfasfung gestimmt: Benoit, Berryer, Bouhier de l'Ecluse, Bravard-⸗-Toussaint, Briver, Bruys (Amédée), Cholat, Crespel de la Touche, de Fontaine, Denoize, Deville, Doutre, Favreau, Gam⸗ bon Jerdinand), Greppo, Hugo (Victor] Joigneaux, Lantoine Harduin, Lefranc (Pyrenäen), Lubbert, Montalembert, Pelletier, Pierre Leroux, Proudhon, de Puységur, Pyat (Felix), Raspail (Eugäne), de la Rochejacquelin, de Sesmaisons.

Freslon, Unterrichts- und Kultus-Minister, hat ein Rundschrei⸗ ben an sämmtliche Schul-Rektoren der Republik erlassen, woraus un—= ter Anderem hervorgeht, daß die Lehrergehalte in diesem Jahre noch nicht auf 100 und respektive 600 Franken jährlich erhöht werden können.

Dem hiesigen General-Post-Amt steht eine bedeutende Aende⸗ rung bevor. Mit dem 1. Januar beginnt der neue gleiche Porto⸗ satz; ferner soll die Post aus der engen Rue Jean Jacques Rousseau in das Palais National verlegt werden.

Heute Mittag versammelten sich etwa zwölfhundert Deutsche, Polen, Italiener und Spanier zu einem Bankette vor der Barriere Mont Parnasse. Ledru Rollin wurde zum Vorsitz erwartet.

Gestern Abend ergriff die Pariser ein panischer Schrecken. Um Uyr, wo Alles hier bei Tische zu sitzen pflegt, erschallte plötzlich Kanbnendouner. Da Niemand wußte, was dies zu bedeuten habe, so rannten die Leute bestürzt auf die Straßen und fragten sich gegen⸗ seitig, was es gäbe, ob die Linientruppen auf die Mobilgarde feuer ten, ob ein neuer Kommunistensturm losgebrochen sei, und dergleichen. Unter den Bäumen des Palais National bildeten sich lebhafte Grup— pen, und Einige schrieen sogar schon: Zu den Waffen! als sich end⸗ lich das Räthsel löste. Ein Mann, der aus der National-⸗Versamm— lung kam, erzählte den Gruppen, daß die National-Versammlung die neue Verfassung definitiv votirt habe. Dies wirkte beruhigend.

Die Bergpartei beabsichtigt, heute ihr sozialistisches Manffest zu veröffentlichen. Es wird darin verlangt, daß der Staat den Arbei— terAssociationen Kapitalien zu 3 pCt. vorschieße.

Morgen hat die Nationalversammlung zur Erneuerung ihres Präsldenten und einiger anderen Büreau⸗Mitglieder zu schreiten. Die Rue de Poitiers will, wie verlautet, Herrn Armand Marrast diesesmal ihre Stimmen entziehen und der Instituts -Klub will in Masse für Lamartine stimmen.

Heute Abend wird die Rue de Poitiers die Kandidatur des Präsidenten der Republik diskutiren; zwanzig Redner wollen das Wort ergreifen.

Großbritanien und Irland. London, 4. Nov. Der Admiral Napier ist beordert worden, mit seiner Escadre am 15ten d. M. in See zu gehen. Dieselbe besteht aus drei Linienschiffen und vier Dampfschiffen. Wie es heißt, soll dieselbe bei Madeira krenzen.

Aus amtlicher Quelle eifährt man, daß die Truppenzahl in Ir⸗ land gegenwärtig 38, 009 Mann beträgt, wobei jedoch die bewaffne⸗ ten Pensionaire und Polizei ⸗-Mannschaften eingerechnet sind. Näch⸗ stens sollen mehrere Regimenter, die jetzt in Irland liegen, nach den

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Kolonieen abgesandt und zum Ersatz die Konstabler⸗Corps ansehnlich verstärkt werden. .

In der Times liest manz „Auf der Universität Cambridge sind ganz unerwartet, vorzüglich auf. Betrieb ihres jetzigen Kanzlers, des Prinzen Albrecht, sehr zweckmäßige Verb. sserungen zur Besör⸗ derung der Wissenschaften und des Unterrichts getroffen worden. Es wird zwar danach der Vorzug des Studiums der Mathematik und der Klassiker als die beste Grundlage der allgemeinen Erziehung an⸗ erkannt, und soll daher das bisherige System in seinen Hauptzügen beibebalten werden; 'aber es sollen dabei auch die anderen Zweige der Wissenschaften, welche täglich größere Wichtigkeit und höheren Werth erhalten, befördert werden, Außer der Mathematik und den Klassikern nahmen alle übrigen Wissenschaften eine bisher fast bis zum Lächerlichen untergeordnete Stellung ein. Die Lehrstühle für Geschichte und für Staatewissenschaften waren nur dem Namen nach vorhanden; das Studium des englischen Nechts war fast ganz unbefannt. Neuere Sprachen, neuere Geschichte, Geschichte der Verträge erschienen den Vorstehern der Kollegienhäuser als namenloses Zeug. Ein Mitglied des Sydney = Susser— Kollegiums würde sich für berechtigt gehalten haben, seine Nase über den Fürsten von Talleyrand zu rümpfen, und ein Bakka faurtus der Mathematik, der noch nicht hinter den Ohren trocken ist und sich in seine Sinus und Cosinus verloren hat, möchte Herrn Guizot oder Herrn Hallam nur wenige Achtung schenken. „„Erlau ben Ew. Königliche Hoheit““, haben sie gesagt, wir sind eine ma⸗ thematische Universität.“ Und bei dem (Ällen hatte die Universität selbst in den mathematischen Wissenschaften, mit Ausnahme von Airey, gar keinen bedeutenden Namen aufzuweisen. Was den Unterricht be⸗ traf, so bekümmerten sich die Professoren wenig um ihren Lehrstuhl; sie überließen den Unterricht den Tutoren der Kollegienhäuser und diese wieder den Privat⸗Tutoren, welche meistens ganz junge Leute waren, die eben eist promovirt hatten. Diese Letzteren ertheilten in Wahrheit den Unterricht und ihr Hauptstreben war, ihre Zöglinge für das Examen vorzubereiten.“ .

Die konservativen Wähler von Kings Lynn haben den iltesten Sohn Lord Stanley's, Herrn E. H. Stanley, ls Kandidat für die durch Lord Bentinck's Tod erledigte Stelle im Parlamen aufzutreten.

Die Directionen drei großer Eisenbahnen (l-ondan Western, Great Western und South Western) f kommen, ihre Amalgamation beim Par samente nachzusuchen.

Feargus O'Connor hält jetzt chartistische Voclesungen in deen, find't aber an dem dortigen National-Konvent einen sehr eifri gen Ge ner. ;

Von Plymouth sind vorgestern auf einem ändischen Schiffe 165 junge Frauenzimmer, sämmtlich der dienenden Klasse angehörig, unter Obhut der von den Auswanderungs stommissionen angestellten Matronen nach Sidney in Australien eingeschifft stralien gilt jetzt als das Eldorado für Dienstboter

Zu Edinburg zog dieser Tage ein Haufe unbeschäfti ter, meistens Irländer, zum Lord Provost und begehrte Beschästigung gegen angemessenen Lohn, Der Vorstand der städtischen Behörde war außer Stand, ihr Gesuch zu erfüllen, sie entfernten sich unter Drohungen.

Die Cholera tritt in London bisher sehr mild auf; nur einzelne Fälle sind vorgekommen.

Die Post von Lissabon bringt die Nachricht, daß Costa Ca- bral mit einer Spezialsendung nach Madrid abgegangen war, aber bis zur Eröffnung der Cortes, Anfangs Januar, zurück sein wollte. Es ist die Rede von einer Revision des englischen Handelsvertrages mit Portugal.

Nach Berichten aus Tauris vom 13. September ist der neue Schach von Persien, Nastredde, daselbst proklamirt worden und am 18. September in Begleitung des britischen Konsuls zu Teheran, Herrn Abbott, und des russischen Gesandtschafts Attache Guriew, mit Eskorte von 10,000 Mann Reiter und 7000 Mann Infanterie mit 214 Kanonen nach Teheran abgegangen, nachdem er zuvor unter der Bürgschaft des britischen Konsuls Stevens zu Tauris eine An seihe von 19,0090 Pfd. St. aufgebracht. Er traf eben noch zu rech ter Zeit in Teheran ein, als der angeblich russisch gesinnte Minister Mirzan Agassin einen seinen jüngeren Brüder auf den Thron setzen wollte. Der Minister wurde sogleich durch Mirza Taki ersetzt. Die Pforte hält einen anderen Prätendenten, Namens Ali Schach, zu Kerbelah unter Aufsicht.

Dänemark. Kopenhagen, 4. Novbr. (Bör s. H.) Heute Mittag findet die geheime Sitzung des Reichstages statt, in welcher das Ministerium der Reicheversammlung Rechenschaft über den Stand der schleswigschen Frage geben soll. Tonnerstag' ist diese nämlich be— schlossen worden, nachdem Herr Hall die Wahl eines Aus schusses, um die nothwendigen ministeriellen Aufklärungen, welche nach Meinung der Minister sich nicht für öffentliche Mittheilung eigneten, entgegen zu nehmen, beantragt, allein die Minister schlugen selbst vor, daß die ganze Versammlung am Besten thäte, sich durch Schließung der Thü⸗ ren und Räumung der Zuhörertribünen in ein Comité zu verwandeln, vor welchem die Minister ihre Handlungsweise darlegten. Dieser Vorschlag wurde mit 1490 gegen 4 Stimmen angenommen.

Die Adresse des Reichstages an den König ist ohne Debatte und einstimmig angenommen worden.

Schweiz. Zug. (E. 3.) Der große Rath hat zu Stän deräthen gewählt die Herren Landammann Adolph Keiser und Dr. Ferdinand Keiser.

Tessin. Der enthält folgende militairische Kor respondenz aus Tessin: „Der Dienst ist hier ungemein ärgerlich. Der Staatsrath beklagt sich über Alles, was befohlen wird. Es zeigt sich nur zu deutlich, daß er in der Neutralitätssache keinen gu⸗ ten Willen hat. Zudem behelligt er die Ripräsentanten mit aller⸗ hand Disziplinfehlern, welche die Soldaten begangen haben sollen Der Ton der tessin schen Behörden ist in den amtlichen Aktenstücken sehr beleidigend. Die Bevölkerung ist auch sehr gegen „die Deut⸗ schen“ (die Schweizertruppen) eingenommen. Es soll sogar eine Petition in Umlauf sein, worin die Entfernung der „deutschen Trup— pen“ begehrt wird, und zwar unter der Androhung, sie aus dem Kanton zu jagen, wenn nicht entsprochen werde. Das thun hier die Schützengesellschaften. Nicht wahr, die sind doch radikal genug! Es sst empörend, welch eidgenössischer Sinn sich hier kundgiebt. Sollte es zum Ausbrüche kommen, die Schweizertruppen würden nicht zu halten sein. Wären die Tessiner ehrlicher und redlicher gewesen, wir müßten nicht hier sein, und die radetzkyschen Plackereien wären alle nicht gekommen.“

Lugano, 30. Okt. Abends 6 Uhr. (N. Z. 3.) So eben geht die Nachricht ein, daß an der lombardischen Gränze in der Nähe, jedoch jenseits von Chiasso, ein Scharmützel zwischen lombardischen Flüchtlingen und österreichischen Truppen stattgesunden, dessen Aus⸗ gang man noch nicht kennt. Eidgenössische Truppen sind sogleich in dieses Seitenthal hingeeilt, um, so weit es noch möglich ist, die Neutralitäts Verletzung wieder gut zu machen. Die Flüchtlinge sind auf Um- und Nebenwegen an den betreffenden Ort gekommen; ver⸗ hindern konnten die eidgenössischen Truppen dieses nicht, weil die

gestern in Belagerungs⸗-Zustand versetzt. mit Aufstand drohten, sondern um sie gegen die ihnen zugedachten Unbilden einiger Gaudiebe zu schützen. Diese waren mit bewaffneter Hand dort eingebrochen, angeblich, um wegen der Mißhandlung, die einem der Civicisten aus der Region a' Monti und einem andern aus Trastevere durch Juden zu Theil geworden war, Rache zu nehmen,

Carabinieri aufritten, stieben die Unruhestifter ras

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Umständen auch ihr Gutes haben können. sie rasch wieder aufzuführen, manche der reicheren Söhne Israeh s würden jeden Stein mit theurem Gelde bezahlen mögen. würden hinter denselben sicheren Schutz f

heute Mittag 6. Zusammen 2376. genesen 692, in ärztlicher Behandlung 155.

tessiner Regierung, statt Hand in Hand mit den Repräsentanten zu gehen, den Maßregeln derselben entgegentritt und stets bemüht ist, die Wirksamkeit derselben zu lähmen. Art und Weise, wie bie Gränze beschaffen, sehr schwer gewesen, den Uebergang einzelner Flüchtlinge zu hindern. In Bellinzona hat ein Auflauf stattgefunden, weil der dortige Truppen⸗ Kommandant die Flüchtlinge kontrolliren wollte; der Syndik beschwichtigte die Bürger, und während der Zeit machten sich die Flüchtlinge davon.

Uebrigens wäre es bei der

Italien. Rom, 24. Dit. (A. 3.) General Armandi ist

gestern Nachmittag wiederum nach Venedig abgegangen, und so heim⸗ lich er auch seme Mission betrieben hat, so unterliegt es doch keinem Zweifel, daß er mit derselben volllommen zu Stande gekommen ist. Tenn von mehreren Sesten her bestätigt sich das Gerücht, daß die hiesige Regierung eine ansehnliche Summe an baarem Gelde nach Venedig abgesandt habe. Räthsel. nimmt, daß dadurch dem Staat das wenige baare Geld entzogen worden sei, dessen er selbst so sehr benöthigt ist, und da diese Kla— gen in dem Munde gewisser Leute einen sehr gellenden Ton anneh⸗

Woher man sie genommen, bleibt ein Da man indeß gerade in Bezug darauf die Klage ver-

men, so scheint das übrigens mit gewichtiger Amtes miene verheimlichte und unter dem Siegel der Verschwiegenheit doch auch wieder zuge⸗ standene Faltum hinreichend konstatirt zu sein. Oberst Ciaddi, welcher die im Adriatischen Meere stationirten päpstli⸗ chen Dampfschiffe befehligt, die Weisung erhalten, die Postoerbindung wischen Ancona und Venedig trotz der Blokade herzustellen und zu Int erbalten. Obwohl auch ein solcher offiziell ertheilter Befehl unter den gegenwärtigen Verhältnissen etwas äußerst Befremdendes hat, so ist er doch in Wahrheit ertheilt worden und läßt daher auf die Stellung schließen, welche das hiesige Gouvernement bei der Wieder⸗ aufnahme der Feindseligkeiten einzuhalten beabsichtigt. Energie, mit welcher die Kriegspartei ihre Unabhängigkeitspläne ver- folgt, und über die Hülfsquellen, die sie sich mit Gewalt zu eröffnen weiß, darf man sich nicht täuschen lassen. einigen Civicisten hat es blutige wollte man das Ghetto in Brand Fsecken. ist es gelungen, die Ordnung wiederherzustellen.

Gleichzeitig hat der

Ueber die

Zwischen den Jaden und indel gegeben. Gestern Abend Der bewaffneten Macht

Juden -Quartier ist seit vor⸗ Nicht als ob die Juden

Rom, 25. Ot. (A. 3)

im Grunde aber nur zum Plündern und Contribution einzufordern. Als Rossi zu energischen Maßregeln schritt und die Dragoner und

sch auseinander. Auch

sind die Haupträdelsführer dieser Meute gestern festgenommen worden. ö 7 94 . ; ie hen

Jetzt überzeugt man sich, daß die Mauern, welche die Judenstadt so viele Jahre lang eingeengt haben, und die man immer als das

vombol der ärgsten Barbarei zu betrachten gewohnt war, unter Wäre es jetzt möglich, Denn sie inden, während sie jetzt, trotz der starken militairischen Bedeckung, doch fortwährend zittern und beben. Auch scheint Ursache vorhanden zu sein, indem es nicht an Aufwieglern fehlt, die durch gedruckte Mauer⸗ Anschläge, welche aus der Winkelprefe hervorgegangen sind, die Erbitterung des Volkes aufs neue gegen die wuchernde Nation, wie sie sse bezeichnen,

lenken.

Genua, 29. Okt. (D. A. 3.) Wir sind hier in vollem Auf⸗ stande. Die Ursache ist die Verhaftung eines Plakat⸗-Anhefters.

Das Volk wollte denselben befreit haben und zertrümmerte, da man

nicht nachgab, die Fenster der Garde- gFaserne. Die Civil⸗Miliz schoß aufs Volk; das Militair unterstützte dieselbe, und die Zusammenrot⸗ tungen wurden zerstreut. Man fürchtet für den Abend neue und hef⸗ tigere Unruhen.

November Mittags waren an der asisatischen Cholera ls erkrankt angemeldet 2370 Personen, Zugang von gestern bis

Bis zum 7. Davon sind gestorben 1529, 92, Summa 2376.

Berlin, 8. November 1848. Königliches Polizei⸗-Präsidium.

Meteorologische Vrobachtungen 1848. Morgens Nachmittags Abends 7 N 6 Uhr. 2 Uhr. / 10 Ubr.

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Nach eimmaliger Beobachtung.

ö—

Luftdruck -.. 329.2 ar. 329, 44½½bar- 3. 0 Luftwürme .. Thaupunkt .-

Punstsättigun Wetter J l. trih heiter.

VW olkenzug.

1 EHar. Quellwärme 7, 9 43,4 o R. Flusswärme 2, 9 0,59 R. Bodenwärme

70 pot.

J 6

Ausdünstung Niederschlag 0, 142 Rb. k . w. Wärme wechsel 4 6, w. 2,5) 4 4,97 R... 1,17 4 R. 1

Tagesmitte!

Königliche Schauspielt.

Im Opernhause. 126ste Abonnemente

Norma, Oper in 2 Abth., nach dem Italienischen. (Frl. Sophie Cruvelli: Norma) Anfang halb

9. Nov.

10. Nov. Im Opernhause. 127ste Abonnements⸗ Vorstellung: Der Rechnungsrath und seine Töchter, Lustspiel in 3 Abtheil., von F. Feldmann. Hierauf: Die Willys, phantastisches Ballei in 2 Abtheil., nach St. Georges und Coralli, von Hoguet. Frl. Grahn: Gisela. Anfang halb 7 Uhr. Sonnakend, 11. Nov. Im Schauspielhause. ments-Vorstellung. Am Geburtstage Schillers: Messina, Trauerspiel in 1 Abtheil.ů, von Schiller.

7 Uhr.

186ste Abonne⸗ Die Braut von Anfang halb

Königsstädtisches Theater.

Donnerstag, 9. Nov. Zum erstenmale wiederholt: Berliner auf Wache. Genrebild mit Gesang, von D. Kalisch. Musik von W. Meyer, Vorher: Zum erstenmale wiederholt: Der Weg durchs Fenster. Lustspiel in 1. Akt, nach e. Und: Jugend muß aus⸗ ben. Lustspiel in 1 Akt, von L. Angel.

k 6 10. Nov. Einmal Hunderttausend Hohn ug felt mit Gesang in 3 Akten, von D. galisch. Mussk d. 3 Musik - Direltor Gährich. Und Nonzert der Se er ung Hon

Sonnabend, 11. Nov. Italienische Opern- 0 , Hriginai⸗ ö D, m D nm,, Mozart. Giovanni. Oper in Recitativen.)