1848 / 194 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

̃ theilte ber Deputation folgende Antwort:

1 wee den 2 der Mir längst bekannten An banglichfei an Meine Person und der auch in dieser schweren i abermals bewährten patriotischen Gesinnungen der ruthenischen Na— ĩ men.

3 . Adresse enthaltenen Wünsche werde Ich und Meinem Ministerium deren schleunige und so viel den Wünschen entsprechende Erledigung auftragen.

Olmütz, 10. Nov. (Bresl. 3tg.) Der russische Botschafter Graf Medem ist, bereits hier angekommen. Die meisten anderen Mitglieder des diplomatischen Corps werden ebenfalls in Kürze er= wartet. Gestern Nachmittag sind die Herren Minister Kraus, Dr. Bach, Dr. Mayer, Dr. Helfert, so wie Fürst Schwarzenberg, mit

einem Extra⸗Train nach Wien gereist. Dresden, 10. Nov. (D. A. 3.)

Sachsen. 2. Auf der heu⸗ tigen Tagesordnung der zweiten Kammer befanden sich᷑ folgende zwei Interpellationen des Abgeordneten Wehner. Derselbe interpellirt J. Das Ministerium des Aeußeren darüber;

I) Hat das Reichs -Ministerium in Felge einer vor kurzem von dem Reich tags Abgeordneten Biedermann in der National ⸗-Versammlung ge— machten Interpellation an die Königl. sächsische Staats Regierung wegen Inhalts des unterm 28. August 1848 an die Stände ergangenen, das Trulsche Verfassungswerk betreffenden Dekrets eine Mittheilung ergehen lassen? Und, wenn dies der Fall, 2) welcher ist der Inhalt und welche ist die Form dieser Reichs ministerial⸗Mittheilung? 3 Wie hat die Königl. sächs. Regierung sich darauf zurückgeäußert? II. Interpellation der Ministerien des Aeußeren, der Finanzen und des Kriegs darüber: 1) Wie stark ist das Truppencorps, welches die fich. Staatsregierung ausErsuchen des Reichs ministeriums in die alienburgischen und nüringischen Lande eingelegt hat? 2) Wie hoch beläuft sich der täg—= liche Gesammtaufwand an Sffiziersgagen, an Löhnung, an Zulagen, Ver⸗ pflegung 2c. bei diesem Truppen-Corps 2c. 3) Wer verlegt und wer über— trägt diesen Aufwand? 4) Wann wird die Staatsregierung dieses Truppen= Corps zurückrufen und hat die Staatsregierung wegen dessen Zurückberu⸗ fung bereits Schritte gethan. 5) Wie hoch belaufen sich die Kosten des deuischen Reichsfriegs mit Dänemark? 6) Werden diese Kosten von den einzelnen deutschen Bundesstaaten nach der Bundesmatrikel von 1842 oder wie sonst aufgebracht? 7) Wie hoch beläuft sich der Antheil, welchen Sachsen beizutragen hat?

Zur Begründung der ersteren Interpellation sagt der Abgeordnete: Es wäre nicht so übel, wenn Minister einen Sitz in der Kammer hätten, das beweise Frankfurt. Der dasige Reichsminister Mohl gehöre zum Klub des Augsburger Hofes, von dort her habe die gien fg die An— elegenheit in Sachsen kennen gelernt und der sächsischen Regierung ge—= n. Auch jene Inteipellation in Frankfurt halte er um so bedenk⸗ licher, da der Interpellant im Dresdner Journal gesagt hätte, er habe ein Recht, die saͤchsische Regierung zu warnen, er habe den Anstoß zur Be⸗ wegung in Sachsen gegeben. Wenn er, Abgeordneter Wehner, seine An- sichl über die Stellung der einzelnen Siaaten zur National-Versammlung ganz geändert habe, so komme das daher, weil sich die Parteirollen über= haupt geändert hätten. Diejenigen, welche früher von der Einheit Deutsch— lands nichts hätten wissen wollen, führten sie jetzt immer im Munde, Er könne aber nicht glauben, daß man es so aufrichtig mit der deutschen Einheit meinte, denn in den großen Staaten hätte man gar nichts dafür gethan, das zeigten wohl das Verbot der Geldaus fuhr, die Huldigung der Seldaten, die nene⸗ ten wiener Ereignisse und andere Umstände. Wer sich berufen fühle, für die deutsche Einheit zu wirken, der möge bei Oesterreich und Preußen anfangen. Wie man die

beherzigen als möglich

sächsische Politik eine Winkelpolitik genannt, könne man chen so von einer Seifenblafen-Politit sprechen. Eigentlich könne er seine Interpellation durch die gestrigen Aeußerungen des Ministers von den Pfordten als erledigt betrach= ten, allein es schade nichts, wenn diese auch in dieser Kammer noch ein mal zur Sprache kommen. Staats-Minister v. d. Pfordten entgegnet hier= auf, daß er nur wiederholen könne, was er gestern in dergersten Kammer gesagt habe. Vom Reichs⸗-Minister der Justiz sei eine Ab chrift des Pro— lokolls von der betreffenden Verhandlung der zweiten Kammer verlangt worden, er habe nun darauf, um völlig zu genügen, die stenographischen Mittheilungen über jene Verhandlung hingeschickt und später auch das Protokoll nachgesendet, das sei Alles, was er sagen könng— Hierauf erhält Abgeordn. Tzschirner das Wort: Da er vernommen, daß die stenographi— schen Niederschriften dem Reichs⸗-Ministerium mitgetheilt worden scien, so sehe er sich veraulaßt, über seine damaligen Aeußerungen eine Eiklärung zu geben. Er hätte zu denen gehört, die früher darauf gedrungen, daß die Beschlüsse der Nationgl-Versammlung von der Negierung unbedingt anerkannt würden. Er hätte diescs Prinzip aufgestellt, weil ihm die Volks- Souverainetät über Alles ginge, diese lasse man aber in Frankfurt selbst nicht mehr rein gelten, sondern die Rechte führe sie nur im Munde zu ihren Zwecken. Mit dieser könne er nicht streiten und möge nicht ihr 3 umnehmen, denn er würde sehr komisch darin aus sehen; noch wolle er auf den Bänken sitzen, von denen Unterstaats⸗Secre⸗ taire geholt würden. Gerade Biedermann hätte dagegen gesprochen, daß die zu einem Staatsamte Beförderten einer neuen Wahl unterworfen wür= den, das sei keine Anerkennung der Volks souverainetät. Für die Freiheit habe man nichts gethan, es scheine fast, als ob die Centralgewalt, die er bei seiner Partei verantwortlich gewünscht, nur geschaffen worden sei, um eine Polizeigewalt zu haben. Wie würde es denn nun stehen, es wäre dies möglich, wenn auch nach Sachsen Einmarsch sremder Truppen ver⸗— ordnet würde? Das könne er nicht wünschen. Staats- Minister v. d. Pfonrdten: Es sei bisher niemals die Nede davon gewesen, daß ein deutscher Soldat, der nicht Sachse sei, nach Sachsen kommen solle. Er sei überzeugt, daß das nie geschehen werde. Es wäre bei uns nicht nöthig, die Ordnung mit der Spitze der Bajonnette aufrecht zu erhalten. Sollten in Sachsen Bestrebungen gegen das Gesetz veorlommen, so würde diejenige Gewalt, die innerhalb unserer Gränzen stehe, ausreichend sein, um dagegen zu schuͤtzen. Hinsichtlich der Centralgewalt habe die Regierung ihre Ansicht ausgesprochen. Die Mafregeln derselben würden entweder vom Standpunkte der Einheit oder Freiheit beurtheilt. Dieser schroffe Gegensatz aber werde sich bald ausgleichen, denn auf die Dauer sei, weder wahre Einheit ohne Freiheit, noch wahie Freiheit ohne Einheit möglich. Ein einzelnes, in der Mitte von Deutschland gelegenes Land, wie Sachsen, das müsse nothwendig den politischen Zustand des übri⸗ gen Deutschlands theileön. Uebrigens könne nicht behauptet werden, daß die Tentralgewalt die Absicht habe, die Freiheit zu gesähpiwwen. Abg. Schenk: Er wäre seiner früheren Ansicht treu geblieben. Er hätte nicht für die Ein= heit geschwärmt und schwärme auch jetzt nicht dafür, weil er einsehe, daß Schwärme= rei zu nichts führe. Er frens sich aber, daß Ab9. Wehner und seine Genossen jetzt seiner Meinung seien. Abg. Metzler spricht sich warm für die Einheit aus und bemerkt, wenn man auch mit manchen Beschlüssen der National⸗ Versammlung nicht recht zufrieden sein könne, so dürfe man doch nicht die deutsche Einheit verwerfen. Und ein Schritt vorwärts dazu würde immer vie deutsche Verfassang sein, wenn sie auch mangelhaft aussalle. Abgeordn Tschinner; Die Majorität der Nationalversammlung gehe ng, en aus, Deutschland staik nach außen zu machen, sondern mehr, eine Gewalt nach innen zu haben. Abgeordn. Metzler; So sehr schlecht seien die Be—⸗

lüsse nicht, ja, die Grundrechte des deutschen Volkes lönnten si ; ae aller Länder messen, sie seien sogar besser als die . kanischen und besonders die der sranzösischen Republik. Auch wenn Deutsch= land Republik wäre, würde es nicht bessere haben, Abgeordn. Wehner meint, die englischen Grundrechte würden doch wohl beff⸗ sein als die deutschen, ja selbst die sächsischen seien vorzüglicher, da ihnen eine Beschränkung (Versammlungemn unter freiem Himmel können bei dringender Gefahr für die öffentlichs' Ordnung und Sicherheit ver= boten werden) fehle, die jene enthielten. Es entspinnt sich noch eine furze Debatte zwischen den Abgeordneten Metzler und Helbig, worauf man ur zweiten Interpellation übergeht. Dinh, auf Punkt J giebt Staats= Hin ster von Buttlar die Zahl jener Truppen auf 5981 Mann an. Punkt 7 wird vom Negierungs-Koömmissar Siegm ann dahin beantwortet, daß die Unterhaltungskosten vor der Hand noch, nicht genau angegeben wenden könnten, ba die Rechnungen noch nicht 6 . seien. Auf Punkt 3 antwortete Staats⸗-Minister von Buttlar: Die Kosten würden nach einer Mittheilung des Reid s⸗Ministeriums vom

deutschen Reiche getragen wer= den. Auf Punkt 4 Staats ⸗Minister von der Pfordten: Die Regie⸗

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rung hätte die Truppen-Corps nicht fort befehligt, könnte sie also auch

nicht

zurück befehligen.

Der Befehl zum Ausmarsche hätte in der

Kompetenz der Cenitralgewalt gelegen, und die Truppensendungen wären wohl

im Interesse jener Staaten geschehen,

diese hätten daher eigentlich nur um

ein Zurüchichen derselben einzukommen. Auf Punkt 57 antwortet Staats- Minsster Georgi: Darüber wäte der Regierung gar nichts bekannt, sie wisse nur so viel, daß im Budget der Central = Gewalt auf die Monate Sep⸗

tember bis Dezember die dabei berücksichtigt seien. freue ihn, es wäre vielleicht möglich, nicht in Anspruch genommen werde. n daß man eine nähere Auskunft erhalten sollte. Frage ganz allgemein gestellt.

Kosten des schleswigschen Krieges nicht mit Abgeordneter Wehner; Die letzte Aus kanft daß die sächsische Kasse dabei gar Ueber Punkt 2 hätte er doch geglaubt, Bei Punkt 4 hätte er die Wenn die Truppensendungen im Interesse

jener Staaten geschehen, so könnten dieselben auch die Truppen bezahlen. Und die sächsische Regierung könnte doch aufmerksam darauf machen. Durch Gewalt richte man nichts gegen die republifanischen Gesinnungen aus,

gegen diese sei das beste Mittel,

daß die Regierung sparsam und gut re⸗

giere. Negierungs-Konimissar Siegmann entgegnet nochmals über Punkt? keine Auskunst geben zu können, bemerkt aber, daß der Aufwand derselbe sein werde, wenn sie im Vaterlande wären. Staatsminister von der Pfordten äußert noch, daß die Regierung der Centralgewalt hätte Folge leisten müssen, ein Grund zum WWiderspruch sei nicht da gewesen, und nur der Nationalversamm⸗ lung stände die Kontrolle über die Maßregeln der Centralgewalt zu. Uebrigens seien ja die Motive nichr bekannt, es könnten sehr gute sein. Man möge an den ein⸗ zelnen Schritten nicht zu viel mäkeln, sondern das große Ziel der Einigung im Auge behalten. Die Einigung Deutschlands müsse von Europa anerkannt werden, ras würde man verhindern, wenn man immer im Innein die Centralgewalt

zu schwächen suchte. sche Freiheit zu unterdrücken. Freiheit erleichtert werden.

aus, daß es der Centralgewalt ans ; Man hätte wohl Grund zu Mißtrauen,

wahren.

getäuscht worden sei. Abgeordneter Tzschüner mit Truppen in jenen Landestheilen die Centralgewalt in Schutz nimmt.

Auf die Tauer wäre es gar nicht möglich, die deut—

Durch die Einheit werde die Erreichung der Abgeordneter Wehner spricht noch den Wunsch ans Herz gelegt werde, die Freiheit zu be— nachdem man 30 Jahre spricht sich gegen die Besetzung

aus, wogegen Abgeordneter Metzler Hierauf Schluß der Debatte. So⸗

dann die Berathung eines auderweiten Berichts über die Auswanderungs—

frage, wobei die Kammer den Beschlüssen der

l. Kammer beitritt. Ferner

hat in der heutigen Sißung Abgeordneter Tzschirner eine Inteipellalion über

folgende Punkte angekündigt:

Regierung in Betreff Robert

1) Was die

Blum's in Wien gethan? 2) Ob das neue provisorische Strafverfahren

ö. . J 7 23 * 6 ; t auch den Soldaten zu Gute kommen solle? 3) Ob der Justiz-⸗Amtmann in Voigtsberg alle politischen Vergehen im Voigilande zu untersuchen habe, so daß die Beschuldigten ihrem eigentlichen Richter entzogen werden?

Besterreich.

Anm s Ian d.

Semlin, 4. Nov. ¶(J. d. Oest. Lloyd.)

Am 24. Oktober griffen die Magyaren Sirig und Temerin an, wo

sie ihre früheren suchten, wurden aber luste zurückgeschlagen.

Posstionen einzunehmen, und sich einzulagern ver— von den Selben zweimal mit bedeutendem Ver⸗ Der Festungs-Kommandant, General Jorich,

hat fu die Festung Essek die Magyaren ungehindert einmarschiren

lassen. Major

Der mit? seinem Bataillon vor Dalja gelagert gewesene Esorich hat seinen Posten verlassen und sich hierher begeben.

Graf Et, Grundherr von Illok, ist wegen Verdächtigung der Aus⸗

spähung er!

Dalja und

großen Truppenmacht angekommen ist, als gegen St. Thomas, werden die die Kroaten aus den oberen Gegenden ihnen zu Hülfe eilen.

nach

nordet worden.

Die Serben strömen in Menge gegen

Verbasz, in welchem letzteren Orte Kossuth mit einer

um sowohl gegen Dalja, Allem Anscheine mehr, da Am

mit Energie zu operiren.

Serben Sieger bleiben, um so

25. Oktober ist der Oberst Mayerhoffer nach dem Banat abgegan⸗

gen,

Bewegung zu sttzen,

um das Rumuno-Caransebescher Regiment gegen Werschetz in

in der sicheren Hoffnung, diese Stadt zu okku—

piren, was um so leichter von statten gehen dürfte, als der temes⸗ warer Festungs-Kommandant, Feldmarschall ⸗Licutenant Nukavina, diese serlbisch-wallachischen Truppen mit Kriegs-Munition unterstützen

wird.

Die Cholera greift hier furchtbar um sich,

so daß binnen 24

Stunden 15 20 Menschen an Lieser Krankheit ihren Tod finden,

dem hier⸗

größtentheils Frauenzimmer, welches im Verhältnisse zu ] ortigen Seelenstande vor großer Bedeutung ist.

Mailand, 1. Novbr. (Wien. 3tg.)

Die Gazz. di Mi⸗

land enthält einen ausführlichen Bericht über Unruhen und Aufwie⸗

gelungen, die von den

lombardischen Ausgewanderten und anderen

Abenteurern in verschiedenen Städten der Lombardei angestiftet wur⸗ den. Mazzini stellte sich neuerdings an die Spitze dieser Rebellen,

die, wie es scheint,

nur auf Zerstörung und Plünderung ausgingen,

*

und deswegen allenthalben mit Schrecken empfangen wurden. Die

wohlgesinnten Einwohner der vor diesen wüthenden Rotten. publik proklamirt.

Städte und Dörfer ergriffen die Flucht In Chiavenna wurde sogar die Re— Am 28. Oktober versammelten sich zu Colico 10

Compagnieen Kaiserlicher Truppen mit einer halbes Raketen-Bat⸗

terie,

Flucht schlugen. Verceja, wo sie

pen bei

die am selben Morgen die Rebellen angriffen und in die

Nacht kampirten die Hausdurchsuchungen

Trup⸗ vornah⸗

Bei

einbrechender einige

men und viele Kisten mit Kriegs-Munision dort vorfanden. In ei— nem Hause wurde 13 Centner Schießpulver entdeckt, das in dem

Kampfe gegen andere Häuser ein Raub der Flammen wurden.

die Rebellen sich entzündete, wodurch auch einige Am 29. Oktober

rückten die Kaiserlichen Truppen, an deren Spitze sich der Feld mar— schall-Lieutenant Baron Haynau befand, nachdem er kurz zuvor in

Novate eine Deputaton j dauern über die vorgefallenen n . ner seiner Huld und Gnade empfahl, ohne irgend einen

*

ener Stadt empfangen hatte, die ihr Be— Ereignisse ausdrückte und alle Einwoh— Widerstand

.

zu finden, in Chiavenna ein. Nachdem der Fildenarschall⸗Lientenant in Chiavenng eingerückt war, erließ er nachstehende Pꝛoclamation: „Trotz dem, daß Se. Majestät der Kaiser erklärt hatte, auch die ita= lienischen Provinzen, so wie alle anderen der Monarchie, mit einer freisin= nigen Constitutien begünstigen zu wollen, trotz dem, daß er in seiner Milde jenen rebellischen Provinzen durch eine allgemeine Amnestie eine gnädige

Verzeihung angedeihen ließ, hat die Stadt C

hiavenng dennoch zum zwei—

tenmale sich erdreistet, innerhalb ihrer Mauern nicht allein die Fahne des Aufruhrs aufzupflanzen, sondern auch durch einen ihrer angesehensten Ein⸗

wohner, Franzesko Dolgino, das zur Waffenplünderung aufgesordert

Voll in der Umgegend aufgewiegelt und Meine Truppen haben in offenem

Felde die Aufrührer bekämpft und in die Flucht geschlagen und jene, welche

sich versteckt hielten, niedergemacht.

Es bleibt nun nichts weiter übrig, als

die Stadt der wohlverdienten Züchtigung zu unterwerfen; doch da die an

mich nach Novate abgesandie Deputation mir

lommene mich für

U d

ihre Reue und voll— hat, so habe ich

gegeben nur auf eine

nterwerfung Jichti Züchtigung

ieses Mal

zu erkennen entschlossen, die

Contribution von 20, 009 österreichischen Liren zu beschränken, so wie darauf,

daß auch meinen Soldaten während der ganzen

Dauer der Expedition,

außer den vorgeschrsebenen Bedürfnisfen noch 20 Kreuzer pr. Kopf täglich

ausgezahlt werden müssen meiner eigenen Person, muß die Stadt in kurzester Föist die Postslraße, von hier nach Abda und die Brüche dort wieder berstellen, so wie auch die Militairstraße von jedem Dindernisse befreien. diese Bedingungen pünktlich erfüllen und die Stadtordnung nicht wieder gestört werden wird, werde ich mich entschließen, die Truppen, die hierher noch im Anmarsche sind, Halt machen zu lassen.

gegenwärt hängen.

mit Ausnahme

und für die Herren Offiziere, Auch

Diätgelder nach Mafgabe ihres Ranges. Nur durch die seste Zusicherung: daß die Kommune

n lasse Die Verminderung der en Garnison wird von den künftigen Lofalitätsumständen ab— hiavenna, den 29. Oktober 1848. Der Kommandant des 3. Armee - Corps. Hapnau, Feldmarschall-Lieutenant.“

Frankreich. National-Versammlung. Sitzung vom 10. Rovember. Anfang 1 Uhr. Präsident Marrast. Die Väute sind so leer, daß Marrast zum Namens⸗-Aufruf schreiten läßt. Etwa 200 Beputirte sind wegen der bevorstehenden Präsidentenwahl in die Departements geeilt. Nach Verlesung der Namen wird die Ver⸗ sammlung beschlußfähig (551). St. Brieuc und Montauban (zwei Städte) und die Departements Finist‚re, Seine, Tarn und Garonne erhalten die Genehmigung, sich außerordentlich zu be⸗ steuern, um ihr Pioletariät zu beschäftigen. Die Versamm⸗— 9. will die Budget - Debatte wieder aufnehmen. Lignier, Bexichterstatter des Ausschusses für Departements- und Ge— mein? everhältnisse, ersucht die Versammlung, koch erst die dringenden Kreditforderungen für jene Verhältnisse im Betrage von 146 Millio- nen Franken zu erledigen. Diese Kredite seien von den General⸗ Conseils und Stadtbehörden längst geprüft. Die Summe von 146 Millionen wird genehmigt, und die Versammlung kehrt zum Budget zurück. (Kapitel: Ministerium des öffentlichen Unterrichts.. Den Kredit von 353,000 Franks für die Unterhaltungekosten der Univer— sität will der Finanzausschuß um 18,900 Franken vermindern. Paves be⸗ kämpst einen so bedeutend en Abzug: Das Ersparungesystem des Ausschusses rücksichtlich des Ministerialbudgets für ben öffentlichen Unterricht fand lebhaften Widerspruch. So wurde z. B. vorgeschlagen, von den Lehrergehalten der eben ins Leben gerufenen Normalschulen die Summe von 30,000 Fr. abzuziehen. Freslon, Unterrichtsminister, bemerkt mit Bedauern, daß sich die Versammlung in 2 Lager spalte, in ein universitätsfreundlichkes und in ein universitätsfeindliches. Die⸗ ser Zwiespalt müsse seit dem 24. Februar aufbören. Der Abzug wird verworfen. Die Debatte über neue Anträge auf Gehalts ab⸗ züge der akademischen Lehrergehalte ruft einen Professor aus südlichen Frankreich, Gatien Arnaud, auf die Rednerbühne. selbe beginnt die Vorlesung eines voluminösen Manustripts. Versammlung verliert indessen die Geduld und verschiebt die zweite Hälfte dieses Vortrags auf morgen. Die Sitzung wird um vor Uhr aufgehoben.

Ledru Rolli 8 NR

Paris, 10. Nov. 's Manifest ist noch nicht er⸗ * der N

schienen. Dagegen liest man in eforme: „Es geht aus dem Manifeste der äußersten Linken, das auch von Lekru-⸗Rollin unterschrie⸗ ben, hervor, daß diese Volksvertreter die Einheit der val wollen. Da nun aber Staatsgewalts-Einheit wit dem Grundsat der Präsidentenwahl durch allgemeines Volksvotum unverträglich, hat man uns die Versicherung ertheilt, daß der Bürger Ledru—

die Kandidatur auf die Präsidentschaft nur mit dem

und der Absicht annimmt, die Republik wieder zur gewalts Einheit zurückzuführen. Diese ; uns. Unter dieser Bedingung werden ein tur unterstützen.“ Das Journal des Débats

das Manifest der äußersten Linken: „Wir freuen uns, daf terschriebenen, obgleich sich selbst Montagnarts nennend, dennoch darin die Hoffnung aussprechen, daß in Zukunft alle Kämpfe friedliche sein werden. Das wäre ein wahrer Fortschritt; möchte sich derselbe erfüllen. Damit er sich erfülle, muß man aber vor Allem aufhören, das Volk mit jenen lügenhaften Versprechungen zu wiegen, die man nicht halten kann.“ Das Univers äußert sich folgendermaßen: „Die Herren vom Berge wollen Alles durch die Steuer heilen. Darum verordnen sie proportionelle und progressive Steuern auf ein Mal. Das Eigenthum lassen sie zwar der Rechtstheorie nach unangetastet, aber sie erlauben sich über dessen Ertrag die größte Willkür.“ Schließlich bemerkt das Univerg, die Form des Manifestes sei zwar sehr geschickt und mild, die Absicht jedoch nicht weniger gefährl ch. Es bez'ichnet den Abbé de Lame⸗ nais als Verfasser des Manifestes. Die Union: „Es ist dieses Manifest eine breitgetretene Desinition, über Freiheit, Gleichheit, Brüderschoft, die gar nichts Neues enthält; sie anerkennt die Familie und das Eigenthum und fordert das Recht auf Arbeit. Dieses P

Wunsche

Staats

pio⸗ gramm ist schüchtern sozialistisch und nur offenherzig bergparteiisch. „„Erben der alten Bergpartei““, rufen sie im Manifest, „„rühmen wir uns dieses Namens.““ Und doch versprechen sie in den Fußstapfen ihrer Vorgänger f fortzuwan⸗ deln. Sonderbarer Widerspruch!“ Proudhon und Pierre Le— roux haben das Manifest der Bergpartei nicht unterschrieben. Die in dem Manifest aufgestellten Forderungen sind: „Einheit der Gewalt; Verschiedenheit der Functionen; Freiheit der Gedanken; Freiheit der Vereinigung und der Association; unentgeltliche Erziehung; Revision der Gesetze über den Militairdienst; sofortige Abschaffung der Steuern, welche die dringendsten Lebens-Bedürfnisse treffen, wie Sal, Getränke ꝛc.; Reform der Grundsteuer, der Octroi's und der Patentsteuer; Einführung einer verhältnißmäßigen und fortschreiten⸗ den Steuer auf das reine Einkommen; Ankauf der Eisenbahnen, Ka näöle, Grubenwerke ꝛc. durch den Staat; tin gerichtliche und strafrechtliche Reform; unentgeltliche Jusliz durch Vereinfachung der Formen und Herabsetzung der Kosten; Recht auf Arbeit, Kredit, Association; endlich friedlich und stufenweise alle Folgen der drei gro— ßen Grundsätze der fanzösischen Republik, Freiheit, Gleichheit, Brü— derlichkeit, nämlich die Regierung Aller durch Alle und für Alle: die eine und untheilbare, demokratische und soziale Republik.“

Am 2bsten d. M. werden die sämmtlichen Wähleclisten für die Präsidentenwahl geschlossen und öffentlich angeschlagen.

Der neue Unterrichts- und Kultus- Minister Freslon hat an sämmt

liche Bischöfe ein Rundschreiben erlassen, worin er sie ersucht, 6! 2 19 *. in ihren

administrative, MN

giöse Feierlichkeiten behufs der Verfassungs-Einweihung. Kirchsprengeln zu verorbnen. Auf dem Kenkordiaplatze zu Paris nah sich die Kapelle, unter welcher der Erzbischof Siber die neue ö fassung einsegnen und das Tedeum »ustin men wird, , Vollendung. Uebermorgen findet diese Verfassungsweihe statt. Aben wird großer Ball im Stadthause sein. Die Armen werden an die— sem Tage 20 statt 12 Centimen. zugetheilt bekommen, Da die Na⸗ sionak-Versammilung mittelst Gesetz's vom 6. November zur Verthei⸗

lung

1 ĩ h er 3 er 8

an die Armen in Paris und den Departements für den Tag des Verfassungsfestes 606,00) Fr. bewilligt hatte, wie es heißt wird ürermorgen der Monteur auch eine Amnestie für Verge⸗ hen in der National-Garde und für Waldfrevel verkünden. Der Minist'r des Innern hat auf seine Einladungen an die Natio⸗ * 99 6 , nal-Garden der Departements zu dem Verfassungsfeste schon zahl⸗ reiche Antworten erhalten. Eine Menge Vepiütatiol en . darun⸗ ter aus den entserntesten Theilen des Landes, sind nach Paris un— terwrges. = J ; ‚. Der brasilignische Gesandte Aranjo— Ribeiro ,,, gestern dem General Cavaignac die Vollmachten, . . als Vertreter des Kaisers von Brasilien bei der französischen Nepublit beglaubigen. Tas Unsvérs meldet, baß quch die fanzösiscsen Bischöfe, nach dem Beispiele der deutschen in Würzburg, hier in Paris eine Natio⸗ nal⸗Synode abhalten wollen. K 3 dem neuesten Bank- Bericht ist die Verkehrs⸗Summe, die in den Portefeuilles 4mm 2. November noch 172,352,528 Fr. 42 Cen⸗ timen betrug, bis zum 9. November Morgens abermals auf 168, 037, 182 Franken s7 Centimen gefallen, dagegen das baare Geld in den Kel— ein der Balk um nahe an 2 Millonen in Paris und den Suhlur⸗ salen gestiegen. Der Betrag der rückständigen Papiere ist derselbe geblieben.

Gestern wurden in der Conciergerie diejenigen, die bei der Fe⸗

bruar-Revolution das Königliche Schloß von Neuilly und die dorti⸗ gen Weinkeller geplündert und ein Zimmer in Brand gesteckt hatten,

zur Abführung nach dem Bagno eingeschmiedet.

An die seit dem Juni entwaffneten Arrondissements werden seit

einigen Tagen wieder Waffen ausgeliefert.

S Zweihlndert span sche Jlüchtiinge fired. Lem Mémorial des Pyrénées zufolge, über die franzosische Gränze gegangen.

Ber ich tigung. Im gestrigen Blatte ist S. Z. 27, statt: „kann“, zu lesen: könne.

Großbritanien und Irland.

London, 9. Nev.

1041, Sp. 1,

Eine

unter Lord Ashley's Patronat gebildete Gesellschast zur Beförde—

rung der Auswanderung

nach Port Natal hat beschlossen, zur

Förderung ihrer Zwecke ein Actien-Kapital von 6009 Pfd. St. zu⸗

sammenzubringen.

eignet sich besonders zum Anbau von Baumwolle.

immenzubri „Es sind bereits 610 Auswanderer angekündigt, die in Zwischenräumen dahin abgeschickt werden sollen.

Das Klima

Es liegt im Plane, den Südsee⸗Wallfischfang wieder zu fördern, und die dafür sich bildende Gesellschaft hat im Plane, von den Auckland⸗

Inseln aus den Wallsischsang zu betreiben.

Schon Capitain Roß

hatte sich zur Zeit dafür ausgesprochen, daß im ganzen Südmeere

sich kein Punkt befinde, der als feste Fischfangstation sich besser eigene, als diese Insel; viele Gründe sprechen dafür. Zunächst verspricht

die hohe Südbreitegegend einen sehr reichen Fang.

gesund und nicht zu warm, während Vandiemensland

zu warm sein würden.

Aus Jamaika eifährt man, daß die dortigen Pflanzer,

1

Das Klima ist oder Neuseeland

weil

sie einsehen, daß der Anbau von Zucker, selbst bei dem vom Parla—

ment festgesetzten Unterscheidungszolle, nur unter den

günstigsten Um—

ständen die Konkurrenz des ven Sklaven gebauten Zuckers aushalten kann, sich großentheils auf Erzeugung anderer in Europa verkäufli—

chen Artikel, und zwar insbesondere des Kakao,

Zucker direkt aus dem Rohrsaft zu raffiniren.

verlegen wollen.

Auch haben sie schon mit Ersolg mehrere Versuche gemacht,

den

Der Times wird aus Neapel von einer neuen Note des nea⸗ politanischen Kabinets an Frankreich und England gemeldet, worin es

Vorstellungen über das lange Hinziehen der mache. Die Note gebe übrigens zu verstehen, daß Willens sei, h

zugeben, oder irgend eine

sicilian schen

Frage

der König nicht irgend einen Theil seiner Autorität auf Sicilien auf— Aenderung in der Erbfolge⸗- Ordnung zu

gestatten. Nach Allem scheine aber eine Ausgleichung auf die von Lord Minto gestellten Bedingungen hin zu gewärtigen zu sein.

Heir Guizot und der belgische Gesandte, Herr Vandeweyer, waren mehrere Tage auf Besuch in Cambridge bei dem Direktor des dor—

tigen Dreifaltigkeits- Kollegiums, Professor Whewel.

Herr Guizot

soll na einem größeren pelitisch-historischen Werke arbeiten. Gestern fuhr die „Britannia“ mit vielen englischen, irländischen,

französischen und deutschen Auswanderern nach Australien ab.

Eine

ganze Flotille liegt zur Abfahrt nach jener Kolonie bereit.

Belgien. Brüssel, 11. Nov.

. c : In dem Budget für 1849 ist das Gehalt der diplomatischen Agenten erster Klasse

auf 25,0900

Fr. herabgesetzt, mit Ausnahme des bevollmächtigten Ministers in

London, der 40000 Fr. beziehen soll. sollen 50060 Fr. erhalten, nur der zu London Paris 8000 Fr. Bei den Gesandtschaften in Wien nopel sollen keine Secretaire mehr angestellt werden

Die Legations-Seeretaire 10,000 und der zu

und Konstanti⸗

z die Gesandt⸗

shaften in Griechenland, den Hansestädten, Sardinien und Schweden werden aufgehoben; in den Vereinigten Staaten und in Brasilien

soll Belgien nur noch General-Konsulate haben. rine sollen eine beträchtliche Anzahl von Reserve oder in Nicht-Akttivität versetzt in Folge der Entwaffnung einer Brigg nenböte. Im Kriegs Departement sind beamten-Stellen und und Dienstleuten gestrichen.

und

Im Ministerium des

durch Aufhebung von Aemtern in der Central-Verwaltung 10000 Fr., durch Herabsetzung der Zihl der Piovinzial-Deputationen Mitglieder von 6 auf 4 im Ganzen 51,000 Fr., durch andere Klassifizirung der Bezirks-Kommissariate und Verschmelzung einiger derselben 24,59 Fr., durch Aenderungen im Personal und Yiaterial der Thierarzneischule Eben so sind in den anderen Ministe⸗ rien durch Vereinfachung der verschiedenen Dienstzweige und Vermin⸗ derung der Stellen verhältnißmäßige Ersparnisse bewerkstelligt

25,000 Fr. erspart werden.

2

Schweiz. Bern, 8. Nov. (Frkf. J) Die zwei bedeutend— ken Männer des Kantons Bern, Ochsenbein und Neuhaus, von dener 4 j * 8 1 ( * * ö . reilich der Letztere seit dem Sturz der vorigen Regierung vom öffent— ; 3 . 19 . 8 . 1 lichen Schauplatz ganz zurückgetreten war, bildeten in dem gestrigen

*

National-Rath den Gegenstand eines langen Kampses. sich um die Wahl des Präsidenten, und vier Wahlgänge mußten ge— macht werden, bis endlich Schsenbein eine Mehrheit auf sich ver⸗ Er hatte 50 Stimmen, während Neuhaus nur 42 erhielt. Zum Vice-Präsidenten der Versammlung wurde Dr. Aa. Escher von Zürich auch im Aten Skrutinium gewählt, trotz seines wiederholt aus⸗—

einigte.

gesprochenen Wunsches, für diese Stelle einen Deputirten aus der Im Kanton Uri ist nur ein freisinniger Bezirk, Urseren, der auch au allen Land sgemeinden eine kräftige Opposition bildet. Von diesem wurde nun gestern eine Gegenpro⸗

französischen Schweiz zu bezeichnen.

testation gegen die Vewahrung der Landsgeme nden

darin unker freudiger Beistimmung des National -Raths der offene, unumwundene Anschluß an den neuen Bund ausgesprochen. ersten Sitzung wurde eine Kommisston niedergesetzt, um Anträge we⸗ gen der angefochtenen Wahlen zu bringen. Ohne nun diese für setzt zu stellen, beantragte sie gestern, man möchte den betreffenden Mitglie— bern, bis über ihre Sache entschieden sei, Sitz und, Stimme in der Versammlung geben, was auch einstimmig genehmigt wurde.

Ständerath war gestern keine Sitzung.

Bern. (E. 3.) Die Wahlen in vollständig. Seine Mitglieder sind: Furrer und Regierungs-Rath Rüttimann.

den nun ster

geler, Vice Präsident des Großen Rathes, und Ober Richter Luzern: Großrath Pl. Meyer und Staatsschreiber Nager.

J. Muheim und F. Christen. und Fürsprech Krieg. Unterwalden n. d. W.: Rathsherr Bünter. Ad. Keiser und Dr. Ferd. Keiser. Glarus: Appellationsrichter Trümpi. Appellationsrichter Pache. und Amtsschreiber Burki. Land: Dr. Gutzwiller. und Gysel. J. Rh.: Statthalter Heim. Staatsschreiber Steiger.

Bundes-Präsident Ganzoni.

Schwyz:

Zug;

Solothurn:

Basel Stadt:

Graubünden: Aargau: Statthalter

Seminar Direktor Keller. Thurgau: Ober⸗Richter Streng und Ober— gerichts⸗Schreiber Kappeler. Tessin: Professor Josef Curti und Großrath Waadt: Staatsrath Briatte und Präsident Wenger.

B. Gagliardi. Wallis: Dr. Henry Ducrey und Charles de Bons.

63 Offizier⸗ 914 Stellen von Unteroffizieren, Gemeinen

Stäuderath Zürich:

Alt-Landammann Schorno a, . Unterwalden o. d. W.: Landammann Imfeld.

Präsident Blumer und Freiburg: Regierungs⸗Nath Kastella und Landammann Munzinger Rathsherr Stählin. Schaffhausen: Regierungs⸗Räthe Ehrmann Appenzell A. Rh.: Landammann Dr. Oertli. St. Gallen: Landammann Näff und Landammann Brost

In der Ma⸗

Offizieren in die werden,

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Landammann

Appenzell

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Suppleanten:

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Dr. Grillet und Atvokat Rion. Neuenburg: Jeanrenaub⸗Besson

und Petitpierre. Genf: James Fazy und Carteret. Der Vorort hat bereits die Note der deutschen Centralgem alt

beantwortet. ö

Wahlkreise ist Kantons⸗Rath Karl Schuler von Schwyz und im zwei—

Schwyz. (E. Z.) Wahlen in den National⸗Rath. Im ersten e 5 ö ten Regierunge⸗Rath Steinegger von Altendorf gewählt.

Als neuntes Mitglied in den National⸗ Isler so gut als gewählt; er hat

e (E. 3.) Rath ist Alt⸗Bezirks⸗Amtmann bereits 18,479 Stimmen.

Aargau.

Lugano, 4. Nov. (N. 3. 3. Auf die Forderung der eie— genössischtn Repräsentanten hat der Staatsrath beschlossen, die an den jüngsten Aufständen an der, lombardischen Gränze betheiligten italienischen Flüchtlinge fortzuweisen; dagegen wurde der weiteren Forderung der Repräsentauten, daß alle Flüchtlinge aus dem Kanton entfernt werden, noch nicht entsprochen. So viel man hört, haben die Repräsentanten der Regierung einen Termin angesetzt, nach dessen Ablauf sie weitere Truppen in den Kanton Tessin einrücken lassen und der letzten Forderung Vollziehung geben werden. Mazzini, welcher als das Haupt aller dieser Bewegungen angesehen werden muß, wurde vonder Regierung weggewiesen. Von Seiten des an der Gränze kommandirenden Generals Wohlgemuth ist mit Rücksicht auf die jüng⸗ sten Einfälle der Flüchtlinge ein Schreiben an die Nepräsentanten eingetroffen, in welchem die Entfernung der Flüchtlinge verlangt und bedeutet wird, daß man, im Falle nicht entsprochen würde, österreichi— scherseits genöthigt wäre, die früheren Maßregeln wieder eintreten zu lassen.

Italien. Neapel, 28. Olt. (N. K.) Die Staatszeitung meldet den gestern stattgehabten Empfang des auß'rordentlichen Ge⸗ sandten des deutschen Reichsverwesers, Herrn Heckscher, vom Könige.

Turin, 29. Okt. Das Ministerium hat eine Modification er⸗ litten. An die Stelle des Kriegs⸗Ministers Dabormida ist Ober⸗ General della Marmora getreten; zum Minister der öffentlichen Ar⸗ beiten wurde Herr Torelli ernannt. Herr della Marmora ist der Bruder des ausgezeichneten Artillerie-Obersten, dem kas Corps der Bersaglieri seine vortreffliche von der österreichischen Armee rühmend aner annte jetzige Organisation und eine neu erfundene, sehr zweck mäßige Schaifschützenflinte verdankt. Herr Torelli ist Lombarde. Beide Wahlen werden von allen Einsichtsvollen durchaus gebilligt.

Der Armeechef Bava hat einen Tagesbefehl erlassen, in dem einer in Aussicht stehenden Erneuerung des Krieges keine Erwähnung

geschieht.

Spanien. Madrid, 5. Nov. Der Heraldo enthält heute Folgendes: „Der Marquis von Valdegamas (Hr. Donoso Cortes) ist zum bevollmächtigten Minister in Berlin und der Herzog von Gor zum Gesandten in Wien ernannt worden. Herren sind Männer, welche an jedwedem Hofe Europa's einen vortheilhaften Begriff von unserer Civilisation und Bildung geben können.““

Hiesige Blätter behaupten, daß der General Zarco del Vallo, der sich nach Petersburg begeben hatte, um als diesseitiger Gesandter am dortigen Hofe aufzutreten, seinen Zweck nicht erreichen konnte, und, ohne empfangen worden zu sein, sich zur Rückreise anschickte.

Unscre Regierung hat erfahren, daß unser Gesandter in China, D. Sinibaldo de Mas, in Canton auf Schwierigkeiten stieß, und der dortige kaiserliche Kommissär sich weigerte, ihnt den herkömmlichen ersten Besuch zu machen. Wir hoffen, daß unser Befehlshaber der

philippinischen Inseln den Auftrag erhalten werde, die Ehre unserer Nation gegen die niederträchtigen Beleidigungen der hinterlistigen und weibischen Thinesen sicher zu stellen. (Espamnñ a.)

Der Herzog von Montpensier wird sich mit seiner Gemahlin on Sevilla nach Cadix begeben, nachdem er von hier aus augewie⸗ en wurde, die beabsichtigte Reise hierher einzustellen. ö

Es scheint gewiß zu sein, daß die Regierung die Cortes auf den 15. Dezember einberusen, und von ihnen eine Verlängerung der Suspension der persönlichen Garantieen, so wie die Ermächtigung zur Erhebung der Steuern verlangen wird. ö

Gestern ging von hier abermals eine Anzahl politischer Gefange— ner nach Cadix ab.

Der General Cordova hat am 39. Barcelona verlassen, um den Feldzug gegen die Karlisten persönlich zu leiten. Es begleiteten ihn die Generale Lersundi und Mata, 43 Stabsoffiziere, 2 Jägerbatail— lone und eine Kavallerie-Eskorte.

Die letzten Oktober⸗Sreignisse in Wien.

Unter dieser Aufschrift theilt die Presse mit nachstehender ein⸗ leitender Bemerkung über die Oktober-Ereignisse in Wien folgende genaue Darstellung mit:

Ueber die Exreignisse der letzten Tage liegen uns eine Anzahl Berichte von Augenzeugen vor. Da die Hauptmomente derselben dem Publikum ohnedies aus der offiziellen Veröffentlichung bekannt sind, so wählen wir aus den vorliegenden Schilderungen diejenigen, welche uns geeignet scheinen, ein lebendiges Bild der in den Straßen Wiens vorgefallenen Kämpfe zu liefern, wobei wir bemerken, daß diese Aufsäße theilweise aus einer durch ähnliche Darstellungen berühmten Feder fließen, und daher auch von diesem Stand— punkte ihre selbstständige Würdigung sinden mögen.

Die Fortsetzung der Berichte, welche die wiener die wiener Tagesbegebenheiten lieferten, wurde seit dem 27. durch Ereignisse der erschütterndsten Art unterbrochen. Unsere un— glückliche Hauptstadt ward durch eine blutige und sürchterliche Ka⸗ fastrophe heimgesucht, wie ihre Vergangenheit keine zweite nachweist. Die wahren Urheber derselben, welche über unsere Bevölkerung eine Kalamität, deren traurige Folgen nach lange Zeit fühlbar sein wer— den, mit unglaublichem Leichtsnn heraufbeschworen, mögen sich des⸗ halb vor ihrem Gewissen, vor der Mit- und Nachwelt verant— worten.

Wir haben für heute keine andere Aufgabe, als den Faden un⸗ serer Erzählung wieder aufzunehmen, und unterlassen möglichst Ur— theile und Betrachtungen über die jüngste Vergangenheit, an deren Wunden wir noch Alle bluten.

Die Frist, welche Fürst Windischgrätz der Stadt zur Uebergabe gestellt, war am 26sten Abends abgelaufen. Das Artillerie- Gefecht, welches an diesem Tage stattfand, war nicht die Folge eines An— griffs, sondern wurde duͤrch die ungestüme Kampflust der Artilleristen der Stadt an der Linie herbeigeführt. Erst als das Feuer von Seiten der, wiener Vorposten begonnen, antworteten die Belagerer. Am bitzigsten war das Feuer an der Nord- und Lstseite der Vorstadt Landstraße. Die Angreifer hatten einen Theil ihrer Feld⸗ Artillerie auf der Wiese des unteren Praters, der Sophien-Brücke gegenüber, aufgefahren und bestrichen von dort aus die dem rechten Donau⸗Ufer zunächst gelegenen Straßen. Eine andere Batterie beschoß von dem Friedhofe herab die Matzleindorfer Linie. Eben so wurden zwischen den Batterieen der St. Marxer Linie und

Blätter über 27. Oktober

den feindlichen Vorposten viele Schüsse gewechselt. gegen 6 Uhr Abends das Feuer auf dieser Seite schwieg, begann 1 um ö. heftiger zwischen den Vorposten am Nordbahn⸗ hof und. der Barrikade, welche den Eingang vom Prater⸗Stern zur Jig zeile vertheidigte. Bis 73 Ubr Abends wurde auf dieser Seite stark kanonirt. Einige Artilleristen fielen, von feindlichen Kar⸗ tãtschen niedergestreckt. Dadurch kam ein panischer Schrecken unter die bewaffneten Proletarier, und die beiden Barrikaden in der Jäger⸗ zelle wurden in wilder Flucht verlassen. Erst eine Stunde später ge⸗ wahrte man, daß der Feind keinen ernstlichen Angriff beabsichtigt, unde daß nur ein blinder Schrecken das Aufgeben einer so wichtigen Position verursacht habe. Es rückten Verstärkungen der National- Garde nach der Leopoldstadt, welche die verlassenen Barrikaden wie⸗ der in Besitz nahmen. wm Ter 27. Dktober veiging ziemlich ruhig. Der Kommandant Messenhauser hatte endlich den Befehl gegeben, die Munition zu sparen, und das vollig unnütze Plänkeln an den Vorposten zu unter- lassen. Vom Qbservatorium des St. Stephansthurmes beobachtete nan an diesem Tage Bewegungen des Belagerungsheeres in östlicher Richtung, n obwohl die trübe Atmosphäre eine genaue Fernsicht mittelst der Teleskope nicht gestattete, so glaubten die Beobachter doch eine Vermin erung der Truppenmassen, welche die Stadt um⸗— gaben, wahrzunehmen. Man vermuthete bereite die Annäherung der Avantgarde des ungarischen Heeres und glaubte keinesweges, daß ein allgemeiner Angriff auf die Vorstädte so nahe bevorstehe. 2 2m 28. Oktober um 107 Uhr Vormittags hörte man von ver— schiedenen Richtungen einzelne Kanonensalven. Eine halbe Stunde später wurde das Feuer der Felebatterieen gegen die Vorstãdte allge⸗ as Heulen der Sturmglocke vom St. Stephansthurme die entscheidende Stun sah man von der St tephanswarte sämmtliche Li- nien mit einem doppelten Ning vom Pulverdampf umgeben, durch welchen die aus den Rachen der Geschütze unaufhörlich zuckten. Nur an der Nordostseite der Leopoldstadt, der verwundbarsten Stelle aller Vertheidigungslinien, wurde kein Schuß gehört. Es schien in der Absicht der Stürmenden, die Aufmerksamkeit der Be⸗ lagerten nach anderen Richtungen zu lenken, wo an einen einstl chen Angriff nicht gedacht wurde. Indessen zeigten sich an den offenen Stellen des Praters zahlreiche Bataillone, welche sich in der Richtung des Augartens bewegten. Am heftigsten war der Kanonendonner gegen die Linien von St. Marx und PYiariahilf. Um 12 Uhr wurden bereits Feuersbrünste in der Franzensbrücken= gasse am Ausgang der Jägerzeile, beim Gasometer und in der Nähe des gloggnitzer Bahnhofes signalisirt. Die Brände nahmen von dieser Stunde bis zur einbrechenden Nacht auf eine erschreckende Weise zu. Tie Sturm⸗= Kolonnen bewegten sich um 123 Uhr gegen die Erdberger und St. Marxer Linie vor. Sie fanden weber am Wall, noch am verbarrikadirten Thor ernsten Widerstand und drangen ohne beträchtlichen Verlust in die Vorstadt Landstraße ein. Das Klein- gewehr - Feuer verkündete den Anfang des Barrikaden- Kampfes. Während ein Theil der stürmenden Bataillone die Barrikaden am Eingang der Hauptstraße in der Fronte angriff, rückten andere Kolbnnen über die Erdberger Lnie durch die Anton⸗Gasse und längs dem rechten Ufer des Donau Kanals gegen die Sopdien-Brücke vor. Nirgends stießen sie auf ernstli⸗ Widerstand. In der Landstraße war die Nationalgarde von we⸗

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chen iger Widerstandslust beseelt, als in den übrigen Vorstädten, und die⸗ sem Umstande wird das Aufgeben der vordersten Barrikade zuge⸗ / schrieben. Die letzte Barrikade, welche am Eingang der Haltergasse die Hauptstraße sperrte, wurde einige Minuten lang vertheidigt, dann aber gleichfalls im Stiche gelassen. Aus einigen Häusern wurde auf die Stürmenden geschossen, was zur Folge hatte, daß die Kroaten, welche auf dieser Seite großentheils zum Angriff verwendet wurden, in die Häuser eindrangen, wobei arge Exzesse vorgefallen sein sollen. . In der S adt und in den Vorstädten schwiegen seit 11 Uhr die Sturmglocken und Allarmtrommeln keine Minute. In allen Vorstäd⸗ ten sah man die Vertheidiger zu den Barrikaden eilen. Die angrei⸗ fenden Truppen hatten den Vortheil, ihre Streitkräfte an einen be⸗ liebigen Punkt konzentriren zu können, ohne zugleich ernste Ausfälle der Belagerten fürchten zu dürfen, denn dazu reichten die Streitkräfte der Wiener, welche doppelte Linien von einigen deutschen Meilen im Umfange besetzt halten mußten, nicht aus. Gegen 2 Uhr war bereits der größte Theil der Landstraße von den Truppen genommen. . dieselbe Stunde begann der Kampf in der Leopoldstadt. Die sogenannte Sternbarrikade, welche aus einer doppelten steinernen Brüstung bestand, von welchen die vorderste in der Form eines Halb⸗ kreises den Zugang vom Platze des Pratersterns in die Jägerzeil vertheidigte, war um 115 Uhr von den Vertheidigern ohne Kampf geräumt worden. Somit nützte diese wichtige Barrikade nur den Belagerern, welche ihre Geschütze hinter dem Steinwalle vortheilhaft aufpflanzen und ihre Arkilleristen decken konnten. Wäre an dieser Stelle keine Barrilade gestanden, so hätten die Truppen ihren ingriff gegen die Jägerzeile vom offenen Platz des Prater⸗ beginnen müssen und wären dem verderblichen Feuer den Häusern der Jägerzeile und der Batterie hinter großen Barrikade, die nahe an der rothen Sterngasse ganze Jägerzeile sperrte, schutzlos bloßgestellt gewesen. Preisgeben der Sternbarrikade, ohne sie zuvor zu zerstö— ren, halten wir für den größten Fehler, welchen die Vertheidiger an diefem entscheidenden Tage begangen. Erst um 23 Uhr bewegten sich die Bärenmützen der Grenadiere vorwärts und schienen jetzt wit Verwunderung zu bemerken, daß die starke doppelte Steinmauer ver— lassen war. Eine Batterie rückte im Galopp gegen die Barrikade an, die Kanoniere stellten ihre Stücke hinter den Schießlöchern auf und eröffneten ein heftiges Feuer, welches zwei volle Stunden ohne Unterbrechung fortdauerte. Es wurde hier meist mit Granaten und Kartätschen geschossen. Das Feuer war gegen die große Barrikade gerichtet, weiche auf dieser Seite den Angreifern das letzte Hinder niß entgegenstellte. Die Kugeln bestrichen die Jägerzeile der ganzen Länge nach. Der hartnäckigen Tapferkeit, die hier die Ver⸗ theidiger zeigten, zollen alle Augenzeugen die gerechte Anerkennung. Hinter der Barrikade standen gegen hundert Mann, gemischt aus Ueberläufern, National-Gardisten und Proletariern. In den Häu⸗ sern der Jägerzeile war ein großer Theil des Freicorps postirt, welche von Zeit Zeit aus den Fenstern schossen. Die Munition wurde hier von den Vertheidigern ziemlich gespart bis zum Augenblick, wo die Stürmenden an der rechten Selté der Straße durch die Biegung der Häuserlinie einigermaßen geschützt vorzurücken versuchten. Alle Versuͤche, die Barrikade in der Fronte anzugreifen, mißlangen. In den Nebenstraßen wüthete inzwischen der Kampf mit größter Heftig keit. Die Barrikaden an den Eingängen der Su n mann gen Stadtgutgasse wurden gleichfalls von der Seite der Allee . * naten und Kartätschen bestrichen. (Fortsetzung folgt

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