1848 / 198 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ü ĩ d nur im gegenseltigen Vertrauen erblüht das Glück —̃—— . könnt = Eure Blicke mit Ruhe wenden; be sor-⸗ get nicht. daß die dort verhängten strengen Maßregeln das laiserliche 4 und Eure Freiheit gefährden, sie sind nur die leider nothwendige Sühne der Herechtigkest; sie sollen cine wahrhaft freie und nicht blos zügellose Zu⸗ f * ne. und werden sogleich aufhören, sobald der außerordentliche 9 nicht mihr due n, Haden, erfordert; eine gesetzliche Ord- nung ist der Boden der wahren Freihest, und dieser muß errungen sein, soll

* ein fester Grund gelegt werden. Vertrauet Euch aber auch unter —— schlaget die Blatter unserer ruhmvollen Geschichte auf, und Ihr werdet find en, daß der deutsche den slavischen Stevrer nie verließ, und daß rer Slave dem Deutschen nie die Bruderhand entzog, nun ist durch die Freiheit ein neues und schönes Band um Alle n, . möge es auch sest werden, und im herrlichen Vereine mit der liebe zum Fürsten und Va⸗ zerlande unseren späten Enkeln zeigen, wie kräftig das Volk der Steyrer mit unwandelbarem Brudersinn Wiederaufkaue rines großen und ei⸗ nĩgen Desterreichs, unseres ge men Vaterlandes, beitrug. Jedes Opfer, das Ihr bringet, ist dem Glücke der Nachwelt gebracht, darum haltet sest an makelloser Treue zu Fürst und Vaterland, bewahret mit wachsamem Geiste die herrlichen Segnungen der neugeborenen Freiheit und weiset hintan sede Bestrebung, die Cuch von dem geseßzlichen Wege der Ordnung und Mäßigung auf den Boden aufgeregter Leidenschaften führen will; denn die Anarchie ist die Mutter jedes Üebels und jeder Knechtschaft. Reichet Euch herzlich die Hände und ruft mit uns; Hoch unserem gütigen constitutionel- jen' Kaiser, hoch ein einiges Oesterreich, hoch unser Vaterland Steyermark, hoch alle Nationen, die ihr Gedeihen unter dem Scepter der constitutionel⸗

jen Monarchie in Oesterreichs Boden erwarten.“

Reichenberg, 14. Nov. (Prag. Ztg.) Ueber das in der J. Liebichschen Fabrik gestern ausgebrochene Feuer erfährt man Fol- gendes: Schon gegen 9 Uhr Morgens borst im Trockenhause, in der Nähe des Dampfkessels, eine Röhre und die zum Trocknen hier befindlichen Gegenstände fingen Feuer, dessen man anfangs, ohne Lärm machen zu wollen, Meister zu werden wähnte. Bei der Masse brennbarer Stoffe und der Begünstigung dieses Lokales gelang dieses jedoch nicht, es stand vielmehr schon um 12 Uhr Mittags das Fa⸗ brikgebäude in hellen Flammen. Das brennende schwere Dach durchbrach im Stürzen alle drei Stockwerke. Die kost⸗ baren Dampf⸗ Apparate sind sämmtlich zerstört. Noch spät Abends wurde gelöscht und geschützt, und gewiß nur der Thätigkeit der Rei—⸗ chenberger ist es zu danken, daß die nebenanstehenden Wohngebäude gerettet wurden. Menschenleben scheinen beim Brande nicht verun⸗ glückt, durch den Brand aber werden wohl Hunderte der bittersten Noth verfallen und weniger zwar die direkten Arbeiter der Fam brik, als die indirekten in der Stadt und Umgegend; denn für jene Arbeiter hat Liebich in sehr nachahmenswerther Weise dadurch ge- sorgt, daß er eine Sparkasse eingerichtet, in welche sie einen Theil ihres Lohnes verzinsbar anlegen konnten, um einen Nothpfennig für Arbeitslosigkeit und Unglücksfälle zu haben. Diese Vorsorge dürfte namentlich jetzt von wichtiger Folge sein.

Bayern. München, 12. Nov. (N. K.) Das Regie⸗— rungsblatt enthält folgende Königliche Verordnung, den Getraide— handel betreffend: „Maximilian II., von Gottes Gnaden 2c. :c0. Nachdem die ungewöhnliche Theurung der Brodfrüchte, welche durch die Ereignisse der letzten Jahre herbeigeführt war, wieder aufgehört hat, so haben Wir beschlossen und verordnen, daß von nun an wie der jedem ansässigen Inländer gestattet sein soll, das erkaufte, so wie das selbst erzeugte Getraide, ohne an eine Schranne gebunden zu sein, in das Ausland zu verkaufen.“

Hannover. Emden, 13. Nov. (Hannov. Ztg.) Seit vorigen Mittwoch ist der letzte Damm zwischen dem neuen Fahr— wasser und dem Hafen, der innerhalb der Stadt liegt, durchstochen, und die ersten Schiffe sind aus der Ems in den Hafen eingelaufen.

Baden. Heidelberg, 12. Nov. Garlsr. Ztg.) Ge⸗ en Erwarten hat die Frequenz unserer Universität in diesem Winter- Ein in nicht abgenommen, sondern es ist ungefähr derselbe Stand geblieben, wie im Sommer. Dagegen merkt man einen Verlust an Norddeutschen, welche meistens aus Juristen bestehen und nun theils wegen der politischen Wirren, theils weil Mittermaier und Mohl nicht lesen, nicht hierher gekommen sind. Auffallend hat sich aber die Zahl der Mediziner vermehrt.

Sachsen⸗ Weimar. Weimar, 10. Nov. (D. A. 3.) Heute Morgen ist unser Landtag förmlich aufgelöst worden, um ei⸗— nem neuen, auf den Grund des neuen Wahlgesetzes gewählten Land⸗ tage Platz zu machen. Die Giundzüge dieses neuen Wahlgesetzes sind folgende: 1) Urwäbler ist Irder, welcher das 24ste Lebensjahr zurückgelegt hat, in selbstständigen Verhältnissen lebt, Staats-Ange— höriger und steuerpflichtig ist, und nicht unter Kuratel steht oder we— gen gemeiner Verbrechen bestraft ist. 2) Ein Abgeordneter muß, außer den obigen Eigenschaften, das 30ste Lebensjahr zurückgelegt haben. 3) Wahrend der Landtag bisher nur aus 31 Abgeordneten bestand, sollen deren künftig 41 gewählt und das Großherzogthum in 41 Wahlbezirke eingetheilt werden. Dagegen sind die Diäten der Abgeordneten in dem Grade herabgesetzt worden, daß die größere Anzahl der Deputirten keinen Mehraufwand verursacht. 4) Die Wah— len sind unmittelbar. Sie geschehen in der Regel an demselben Tage im ganzen Großherzogthum in jedem einzelnen Orte unter Leitung der Orksbe— hörde durch Abgabe von Stimmzetteln. Die neuen Wahlen werden sogleich vorgenommen werden, so daß der neue Landtag zu Anfang des nächsten Jahres einberufen werden kann. Die wichtigsten Auf— gaben des künftigen Landtags bestehen in der Umgestaltung der Ver— waltungs - und Justiz-Behörden, wozu die Vorarbeiten nach dem bekannten Programm des Staatsministers v. Watzdorf sehr eifrig betrieben werden. Für die Neugestaltung der Gerichte verfassung und der Strafrechtspflege mit Berückichtigung der Geschworenengerichte besteht, eine Kommission aus den thüringischen Staaten, welche in Jena ihre Konferenzen hält und dem Vernehmen nach mit einer neuen und um fassenden Strasprozeß-Ordnung bald fertig ist und sich dem= nächst auch einer Umarbeitung des sächssschen Strafgesetzbuchs unter⸗ ziehen und dabei die früher in den einzelnen Ländern gemachten Ab- weichungen ausgleichen wird. Bei der neuen Einthesilung der Ge⸗ richtsbezirfe soll auch zur besseren Abrundung über die Territorial⸗ Gränzen hinausgeschritten werden dürfen.

Schleswig ⸗Holstein. Rendsburg, 144.

H.) Bei der heute abgehaltenen Wahl eines 6 . . schen Reichs Versammlung statt des ausgetretenen Hermn von, Reer gaard fielen auf den ehemaligen Präsidenten der provisorischen Regie⸗ rung, Herrn H. W. Beseler, 513 Stimmen, und auf Herrn Th

ö 491 Stimmen. In den Bezirken Raumort, Jevenster: und Kellinghusen im Amte Rendsburg erhielt Herr Beseler 363 Stimmen, Herr Olshausen 10 Stimmen, so daß, da dem Verneh⸗ men nach die Bezirke Nortorf, Hohenwestedt und Schenefeldt eben so gestimmt haben, Herr Beseler in Stadt und Amt Rendsburg mit

überwiegender Majorität gewählt ist.

Ausland.

Oesterreich. Mail and, 7. Nov. (A. 3.) Der Feldmar⸗ schall Radetzky hat nachstehenden Armeebefehl erlassen:

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„Hauptquartier Mailand, 4. Nov. Se. Majestät der Kaiser und König haben an sein Heer in Italien einen Aufruf erlassen, den ich hiermit auf Allerhöchsten Befehl zur Kenntniß der Armee bringe. Soldaten! Die y Töne, die das Ohr des Kriegers berühren foͤnnen, sind die Worte des Monarchen. Es ist die Stimme eures Kaisers und Königs, die durch diese Worte zu euch spricht. Sein Kaiserliches, sein Königliches Wort ver⸗ bürgt euch, was ich euch ost über die Lage unseres gemeinsamen Vaterlan⸗ des gesagt. Soldaten! Unsere Feinde zählen auf unsere inneren Zer- würfnisse, sie halten den Augenblick für günstig, um unsere schöne, ruhmreiche Monarchie zu zerstückeln. Sie werden sich verrechnen. Die Armee ist einig, und diese Einigkeit wird die Monarchie retten. Wis⸗ sen sie denn nicht, daß Nationen am stärlsten sind, wenn Treubruch des Friedens Vortheile aus inneren Zerwürfnissen ziehen will; ein kurzer Zwie⸗ spalt bricht die Macht eines Reiches nicht, das Jahrhunderte alte Bande zusammenfügten. Schon hat das empörte Wien sich seinem Monarchen wieder unterworfen, und bald werde ich euch sagen können, daß Friede und Eintracht wieder hergestellt sind, und nur ein Wille, ein Wunsch, Erhal— tung der Monarchie, die Brust aller Völker belebt, die in Ferdinand ihren einzigen und rechtmäßigen Herrscher erkennen. Dann mögen sie kommen, die uns jetzt in Zwietracht gespalten glauben, an eurer Spitze fordere ich sie getrost in die Schranken. Ein Heer von 100,000 tapfern Kriegern steht vor Wien, bereit, sich dorthin zu wenden, wo Feinde die Gränze des Vaterlandes bedrohen könnten, und Hunderttausende werden noch folgen, wenn die Stimme unseres Kaisers und Königs sich an die Liebe und Treue seiner Unterthanen wendet. Rade tz k, Feldmarschall.“

Ver Aufruf des Kaisers lautet: .

„An Meine Armee in Italien! Die Partei des Umsturzes hat seit langem ihre Blicke auf euch geworfen, denn mit Necht erkennt sie in Meinem Heere eine feste y des constitutionellen Thrones, und ein siche— res Bollwerk der bedrohten Monarchie; euch eurer Pflicht abwendig zu ma— chen, ist der Gegenstand ihrer Bestrebungen. Diese ruchlosen Versuche wer⸗ den an der Treue und Anhänglichkeit scheitern, die ihr Mir und Meinem Hause stets bewiesen habt. An euch aber, geliebte Söhne Ungarns und Croatiens, habe Ich heute insbesondere ein ernstes Wort zu richten. Hört die Stimme eures Königs, dem das Wohl eures schönen Vaterlandes so sehr als euch am Herzen liegt. In Ungamn ist es einer verbrecherischen Partei gelungen, durch Umtriebe aller Art den Frieden zwischen den ver schiedenen, dort seit Jahrhunderten in Eintracht lebenden Nationen zu stö- ren, den Bürgerkrieg anzufachen, alle Bande der Ordnung und Gefötzlich= keit zu lösen, und sogar einige enrer Waffenbrüder zur Theilnahme an der Empörung zu verleiten. Ich weiß, daß dieselbe Partei, unter dem Vor wand, als sei euer Vaterland in Gefahr und eurer Hülfe bedürftig, kein Mittel unversucht läßt, um euch zum Treubruch an Mir zu bewegen, und den Sturz des ehrwürdigen Thrones herbeizuführen, den eure Väler so oft mit ihrem Blute vertheidigt haben. Laßt euch nicht täuschen durch die Worte dieser falschen Patrioten. Sie stehen im engsten Einverständniß mit den Feinden Oesterreichs, sie sind Haupturheber der gegenwärtigen Drang- sale. Die von Mir den Ungarn entheilten Freiheiten, die Gleichstellung aller Klassen Meiner ungarischen Unterthanen, sind durch Mein Königliches Wort verbürgt. Ich werde dasselbe aufrecht erhalten. Ihr aber wanket nicht und bleibt eingedenk der Heiligkeit eures Eides. Meine Aufgabe wird es mit dem Beistande Gottes sein, die gestörte Ordnung und den inneren Frieden Ungarns wieder herzustellen, die curige, das gemeinsame Vaterland gegen den drohenden auswärtigen Feind zu vertheidigen. Vertraut Mir und eurem greisen Feldherrn. Er hat euch zu Siegen geführt, die euch eine ruhmvolle Stelle in der Geschichte und den Dank des Vaterlandes sichern, er wird euch jetzt auf dem Pfade der Pflicht und der Ehre als Wegweiser dienen. Olmüß, den 28. Oltober 1845. Ferdinand. Wessenberg in, p.“

Agram, 11. Nov. (Journ. d. Oest. Lloyd.) Wäh—⸗ rend sowohl die Residenz, als der Norden der Monarchie sich noch in einer ungünstigen Spannung besinden, herrscht im siavischen Süden eine vollkommene Ruhe. Handel und Gewerbe blühen, und der Wohlstand mehrt sich. Noch vor kurzem glaubte man allge— mein, besonders in Deutschland, „in Croatien herrsche noch das Faust⸗ recht und der Stock sei Mitregent“, rasch aber entfaltete sich unfer innerer Zustand vor Europa, und man darf es offen aussprechtn: „Croatien ist noch bis zur Stunde frei von jedem Aufruhre und je— der rebellischen Bewegung , ,,. Croatien setzte das volle Ver⸗ trauen in seinen würdigen Leiter, Croatien, treu ergeben dem Mo— narchen, erwartet ganz ruhig und gelassen eine frohere, glücklichere Zukunft und beweist hierdurch der Welt, ganz reif und würdig der großen Segnungen des 15. März zu sein.

Auch hier hat Kossuth seine Schritte thun lassen, allein sie wur⸗ den dergestalt überwacht, daß er sowohl der Hauptstadt als der Pro— vinz keinesweges mehr schädlich sein kann; alle Pläne, dem Vaterlande schädlich zu sein, scheitern, und schon sieht man die Magyaren⸗Klubs in Verzweiflung, denn auch der letzte schändliche Versuch bei Fridau, den Draveübergang zu bezwecken und über Jagorien eine magyarische Horde unserer Hauptstadt zuzuführen, ist vereitelt. Die Gränze nach dem feindlichen Ungarn ist stark besetzt und jeder Ueberfall von Seiten der Magyaren durchaus unmöglich. Der die Gränzbesatzung befeh— ligende Feldmarschall Lieutenant Dahlen entwickelt besondere Energie und Umsicht bei der Leitung. Kurz, wir dürfen ruhig sein. Ordnung, Ruhe, Sicherheit des Eigenthums und der Personen sind aufs treff— lichste garantirt.

Das Gerücht, daß die Montenegriner und einige Boeniaken in Croatien feindlich eingebrochen seien, ist durchaus unwahr.

Frankreich Paris, 15. Nod. Die Kommission, welche das Ge⸗ setz überdie Verantwortlichkeit des Präsidenten der Republik und der Mi— nister zu begutachten beauftragt ist, hat eine Klausel in dasselbe auf— genommen, welche allen Bürgern die Befugniß ertheilt, Klagen gegen die oberste Magistratsperson der Republik und gegen die Minister anzubringen, diesen aber zugleich das Recht verleiht, den Kläger als Verleumder vor den hohen Staatsgerichtshof zu ziehen. Die Ge⸗ schworenen dieses Tribunals würden dann gleichzeitig über die Haupt— anklage und über die Verleumdungsklage zu entscheiden haben.

Das Organ der sozialistischen Demokraten meldet, Barbés habe die ihm angebotene Kandidatur für die Präsidentschaft der Republik abgelehnt. Dasselbe Blatt äußert, Cavaignac habe durch sein Rund- schreiben einen Schritt mehr zür Reaction gethan. In einer am Sonnabend abgehaltenen sozialistischen Versammlung wurden die Na⸗ men Albert, Thoré, Caussidière, Ledru⸗Rollin, Blanqui und Raspail für die Präsidentschaft vorgeschlagen; die Versammlung entschied sich für letzteren. Ein Polizei⸗Kommissär nahm am Sonntag im Büreau der sozialistischen Propaganda alle Papiere des Comité's in Beschlag.

Unter den Bonapartisten zirkulirt jetzt folgende neue Minister⸗— liste: 1) Odilon Barrot, Minister des Innern oder Vice-Präsident der Republik; 2) Bugeaud, Krieg; 3) Admiral Cécile, Marine; 4) Molé, Auswärtiges; 5) Vivien oder Berryer, Justiz; 6) Girar⸗— din, Finanzen.

Die Presse hatte Cavaignac die Aeußerung in den Mund ge— legt, daß er, wenn die Präsidentenwahl auf ihn falle, die gesammte Magistratur in rein republikanischen Sinne erneuein werde; der Mo⸗ 1 du Soir erklärt, daß Cavaignac nichts der Art geäu—

ert habe. Das von dem Journalisten⸗Kongresse zu Tours gewählte stän— dige Comité hat beschlossen, die Kandidatur Louis Bonaparte's zu unterstitzen. Ein von ihm an die Mitglieder des Kongresses erstat—= teter Bericht entwickelt die Beweggründe dieses Beschlusses.

ei, dem Bankett, welches die Artilleristen der Nationalgarde von Paris ihren Kollegen von Lille und Valenciennes gegeben haben, brachten die pariser Offiziere Togste im Sinne der rothen Republik aus, die jedoch bei den Artilleristen der Separtements fehr schlechte Aufnahme sanden. Ein Vivat fur die demokratische und soziale Re⸗

publik ward von den liller Nationalgardisten nachdrücklichst zurückge⸗

wiesen, und es entstand im Bankettsaale ein gewalliger Tumult. Die Gardisten der Departements nahmen ihre Säbel und Tschakos und entfernten sich, nachdem sie zuvor auf die Tische gestiegen waren und 6 gegen die laut gewordenen Umsturz- Grundsätze protestirt atten.

Am Sonnabend zog eine Bande unter dem Geschrei: „Nieder mit Cavaignac! Nieder mit der Republik! Es lebe Napoleon III.!“ in der Umgegend der Tuilerieen umher, zerstreute sich aber schnell, als die in der nächsten Kaserne liegenden Truppen ausrückten, welche zur Vorsorge noch längere Zeit unter den Waffen blieben.

Vergestern wurde der Geschäftsführer des Repräsentant du peuple, Vasbenter, wegen Aufregung zum Hasse unter den Bür—⸗— gern, in contumaciam zu 15 Monaten Gesängniß und zu 2000 Fr. Geldstrafe verurtheilt.

Gestern fand ein zahlreich besuchtes Bankett an der Barriere du Maine von den ehemaligen Delegirten des sogenannten Luxemburg- Parlaments statt.

Vatout, der mit Ludwig Philipp das Exil theilte und kürzlich gestorben ist, hat der hiesigen Akademie 30,009 Franken unter der Bedingung vermacht, daß sie vom Ertrage einen Preis für die beste „Zeitgenossen⸗Geschichte“ ausschreibe.

Großbritanien und Irland. London, 15. Nov. Der Präsident des Freistaates Liberia, Roberts, hat auf einem Dampf— schiffe der Regierung die Rückreife nach Afrika angetreten.

Die heutige Times spricht sich in ihrem leitenden Artikel fol— gendermaßen über die berliner Ereignisse aus: „Die preußische Re— gierung ist mit großer Schnelligkeit und Ent qiedenheit dazu ge⸗3 schritten, nach denjenigen Grundsätzen zu handeln, welche man durch die Ernennung des Grafen Brandenburg angedeutet zu sehen glaubte, und welche die besorgnißerregende Lage der Monarchie und des Lan— des so dringend erheischten. Die Regierung hat jedoch, während die Prärogative der Krone mit Entschlossenheit behauptet und durch eine angemessene Militairmacht unterstützt wurde, die Gränzen jener con— stitutionellen Befugnisse nicht überschritten, welche durch die Ge— setze und Gewohnheiten der freiesten Nationen vollkommen anerkannt sind. Die Berathungen der konstitairenden Ver— sammlung waren häusig durch wilde Pöbelgewalt ge⸗ stört und der rohen Einschüchterung der berliner demokratischen Klubs ausgesrtzt gewesen. Kürzlich noch wurden die Mitglieder, als sie aus der Versammlung herauskamen, von Gesindel beschimpft und mit Stricken und Pistolen bedroht. Unter einem systematischen Ter- rorismus konnten die Gesetze nicht votirt werden, welche über die künftigen Freiheiten Preußens entscheiden sollten. Ein solcher Zu— stand der Dinge rechtfertigte es vollkommen, daß der Hof ein Recht ausübte, welches der conststutionellen Monarchie inwohnt; es wurde daher der Versammlungsort von den aufgeregten Straßen der Haupt— stadt nach der ruhigen Stadt Brandenburg verlegt, welche nicht zu weit von Potsdam und auf dem haben Wege zwischen Berlin und der Festung Magdeburg liegt. Zugleich wurde eine kurze Verta— gung, bis zum 27sten d., ausgesprochen, um Zeit für diesen Umzug zu lassen und das neue Kabinet in Stand zu setzen, seine Vorbereitungen zu vervollständigen, da einige seiner Mitglieder noch fern waren. Auf diese Ankündigung nahm die Versammlung sofort ohne Berathung eine ungesetzliche und unhaltbare Stellung an. Es ging ein Beschluß durch, der das Vertagungsrecht bestritt und auf permanenter Autori- tät des gesetzgebenden Körpers bestand. Der Premierminister der Krone protestirte sogleich gegen die Gesetzlichkeit dieser Entscheidung und verließ die Versammlung. Es folgten ihm 97 Mitglieder, etwa ein Viertel der ganzen Versammlung, und die zurückgebliebene An— zahl nahm an den folgenden Tagen immer mehr ab; am 10ten be— lief sie sich auf nicht über 240 Volksvertreter von 100. Am näch- sten Tage schritt General Wrangel zur Ergreifung der durch die Krisis erforderten militairischen Maßregeln, uns die Königlichen Trup— pen rückten in die Stadt. Die Bürgerwehr beobachtete eine miß⸗ müthige Neutralität: in den Volkshaufen gaben sich mehr Symptome von Furcht als Eibitterung kund, und die höheren Stände bezeug— ten durch ihren Applaus aus den Fenstern ihre Freude über dieses Zeichen eines kräftigen Entschlusses, der Hauptstadt die Ordnung und den Frieden wiederzugeben. Unterdessen hatte die National⸗Versammlung, oder vielmehr der zurückgebliebene Theil der— selben, ihre Sitzungen trotz der Vertagungsbotschaft wieber aufgenom— men. General Wrangel umgab das Gebäude mit Truppen und be— nachrichtigte den Präsidenten, daß er die Versammlung so lange blokirt halten werde, bis sie auseinandergegangen wäre. VTiese Art von Belagerung dauerte aber nur eine halbe Stunde, worauf die de⸗— mokratischen Mitglieder sich aus dem Hause entfernten. Es wurde nun ein Versuch gemacht, die Sitzungen im Hotel de Russie wieder aufzunehmen, später im Schützenhause, wo man vorschlug, die Minister anzuklagen und den Widerstand gegen den Willen der Krone fortzusetzen. Aber die Führer der liberalen Partei waren offenbar auf diese Krisis gar nicht vorbereitet und wußten nicht, was zu thun sei. Das Ausscheiden eines so bedeutenden Theils der Volksvertreter hatte ihre Macht vernichtet und ihre Würde erschüt⸗ tert. Die Bürgerwehr war wenig geneigt zu einem offenen Kampfe; die Klubs waren eingeschüchtert durch die Erinnerung an ihre eben erst in Frankfurt und Wien erlittenen Niederlagen und durch die entschlossene Haltung der Militair- Behörden und der Rathgeber der Krone. Bis zum späten Abend des 11ten hatte keine Störung der Ruhe stattgefunden. Der Hof hatte indeß in größter Stille eine andere Maßregel vorbereitet, die mit gleicher Entschirdenheit ausgeführt wurde und die mindestens gleich wesentlich für die Wiederherstellung der Ordnung ist. Durch eine am Abend desselben Tages veröffentlichte Proclama⸗ tion und in völligem Einklange mit den Bestimmungen eines neuer— lichen Erlasses wurde die Bürgerwehr von Berlin aufgelöst. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß die Ausführung dieser Maßregel, welche die Entwaffnung des Bürger⸗Militairs in sich schließt, auf Schwie⸗ rigkeiten stoßen und vielleicht in einigen Theilen der Stadt zu Blut⸗ vergießen führen wird; aber von der großen Mehrzahl der friedlichen Einwohner wird sie mit Befriedigung aufgenommen werden. Die Erfahrung der letzten wenigen Monate hat hinreichend dargethan, daß die Existenz dieser bewaffneten Volksmassen eine der größten Gefahren ist, denen ein Staat ausgesetzt sein kann. Eine Regie⸗ rung, die von einer bewaffneten Macht umgeben ijt, auf die sie nicht zählen kann, und die vielleicht in einem Augenblicke der Schwäche oder des Unmuthes zum Feinde übergeht, befindet sich in dem Au- genblicke wirklicher Gefahr in einer schlinmm er n Lage als wenn sie gar keine Militairmacht hätte. Eine Bürgerwehr gleicht einer Kanne (a springgun), die ihr Geschoß auf Jeden entladet, der den Draht be⸗ rührt, und die Besitzer tödtet, statt das Haus zu beschützen. In Berlin hat die Bürgerwehr sich im höchsten Grade or nu ngsmwin rig irt gu- sar) und ohne den gehörigen Eifer, isalleslech, gezeigt. Ihr Cam- mandeur Rimpler wollte eine politische Rolle spielen und die In⸗ structionen der Regierung bekämpfen, und die Bürgerwehr hat sich fortwährend als unwirksam erwiesen, Stellungen einzunehmen, welche zur Sicherheit des Landes die regulgiren Truppen vertheidigen müs⸗ fen. Den: Vernehmen nach beabsichtigt der General Wrangel, im Falle eines Konfliktes zwischen dem Militair und dem Volke, den Straßen Kampf zu vermeiden und sich auf die Isolirung des unruhigen

Stadttheils zu beschränken. Diese Vorsichts und Repressio⸗Maßre— eln sind jedoch von einer Königlichen Proclamation begleitet gewe⸗ . worin der König feierlich seinen festen Entschluß wiederholt, die Bewilligungen des März aufrecht zu erhalten, als ein guter consti⸗ tutioneller König zu regieren und den Fortschritt jener constitutionellen Monarchie, wovon die künftige Wohllahrt seines Volkes und seines Hauses abhängt, zu fördern. In Augenblicken, wie die gegenwärti= en, verhallen die beredtesten Ansprachen unter der Leidenschaft der ute und die feierlichsten Versprechungen werden durch die Ungläubig⸗ keit der feindlichen Factionen verachtet. Aber das Verfahren der gegenwärti⸗ gen preußischen Regierung ist bie jetzt offen, männlich und gemäßigt gewesen, und ein unparteiischer Beobachter bat nicht mehr Grund, an itztem Entschlusse, die Verfassung innerhalb der gehörigen Gränzen aufrecht zu erhalten, als an ihrer Macht zu zweifeln, den Thron zu schützen. Es ist Grund, zu glauben, daß diese energische Handlungeweise von Seiten der Regierung dem konservativeren Theile der Nation sogleich denjenigen Muth wiedergeben wird, dessen sie so sehr bedarf. Die Armee wird wieder einmal fühlen, daß man kein Mißtrauen gegen sie hegt; die höheren Klassen werden hoffentlich sich aus dem Zu— stande der Erschlaffung erheben, welcher für Deutschland und für ihre eigene Stellung und Rechte so verderblich geworden ist. Es ist der Ruhm eines freien Volkes, daß die Erhaltung der Ordnung und die Ausübung der Freiheit einer jeden Klasse und jedem Amte im Staate eine gewisse Function anweist, die nicht ohne Schmach ver— nachlässigt und nicht ohne Unterdrückung usurpirt werden können. Diese Rechte, von den Prärogativen der Krone bis zu den Vorrech— ten des geringsten Unterthanen, genau festzusetzen und zu beschützen, ist der große Zweck der Gesetze und der Regierung; aber sie in ein Chaos von Unordnung durcheinanderwerfen, heißt sie alle vernichten, bis die Vertheidigung der Gesellschaft selbst dem noch übrig— gebliebenen Rest der militairischen Gewalt anheimfällt. Die von dem Kabinet in Berlin gethanen Schritten sind so weit weise und wirksam, aber ihr redlicher Erfolg hängt von dem Gange der Ereignisse ab und läßt uns mit ungeschwächten Interesse den Fortgang dieses großen Kampfes verfolgen. Wir müssen abwarten, welchen Widerstand die zerstückelte Nationäl⸗Versammlung, die Bevölkerung von Berlin und die großen Provinzialstädte Breslau und Köln leisten werden. Die Monarchie wird hin- und hergesioßen zwischen der Gefahr des Bürgerkrieges und der G. fahr einer ge— hemmten Revolution. Der Sturm, welcher diesen Windstößen folgen wird, wird natürlich heftig sein; aber die Weise, wie Graf von Brän— denburg seine Hand an dies Werk gelegt hat, läßt uns hoffen, daß er dem Angriff standhalten und sein Vaterland retten wird.“

Für den westlichen Bezirk von Norkshire, ist für den in das Oberhaus gelangten Lord Morpeth Herr Fitzwilliam als liberaler Kandidat aufgetreten. Die ultraliberale Partei will nicht für ihn stimmen, da er sich nicht für eine unbedingte Reform des Parlaments ausgesprochen hat, und gedenkt, den langsährigen radikalen Vertreter von Bath, Herrn Roebuck, der bei der Wahl zum neuen Parlamente dürchfiel, als Kandidaten aufzustellen. Seine Wahl werd jedoch für wenig wahrscheinlich gehalten, da auch die Konservativen in Erman— gelung eines eigenen Kandidaten für Herrn Fitzwilliam stimmen dürften.

Die Times erklärt sich über die Erwählung eines Präsidenten der französischen Republik dahin: „So weit England dabel betheilist ist, sind wir geneigt, von dem glücklichen Bewerber nur drei Bedin— gungen zu fordern, nämlich: 1 Daß er fähig und entschlossen sei, die heldenmüthige, das heißt die kampflustige Bevölkerung von Paris, welche nach Allem gar nicht die Absicht hat, ihre unveräußerlich n Rechte einem Konsul, Präsidenten oder König zu unterwerfen, zu kontroliren; 2) daß er die Sicherheit und Herrschaft des fleißigen und gemäßigten Theils der französischen Bürger herstelle; 3) daß er jedem Versuch zu einem Angriffskriege Widerstand leiste. Ein Präsident der französischen Republik, mag er sein, wer er wolle, wel⸗ cher diese Bedingungen erfüllt, wird sich nicht über ungehörigen Spott oder Mißtrauen von Seiten unseres Landes zu beklagen haben.“

Die Gesammteinnahme der Kolonie Kanada war im vergange— nen Jahre 556,748 Pfd. St., 16,519 Pfd. St. mehr als im vori—⸗ gen Jahre. .

Die Barke „Prinz von Wales“ hat ein Kistchen aufgefischt, welches von der Expedition nach dem Nordpol ausgeworfen wurde. Es meldet, daß die Schiffe „Investigator“ und „Enterprise“ nach Durchforschung der Pond Bay den 27. August nordwärts gesegelt, um Franklin aufzusuchen.

Seit dem 11ten ist die neue Einrichtung für Beschleunigung der Beförderung von Briefen und Passagieren über Dover und Ostende nach und aus Belgien in Wirksamkeit getreten. Am hervortretend— sten ist die Beschleunigung des Transportes zwischen Brüssel und London. Die Briefe, welche sonst erst 39 Stunden nach der Auf⸗ gabestunde in Brüssel den Adressaten in London abgellefert wurden, können jetzt schon nach 19 Stunden verabfolgt werden. Der Post— zug verläßt Brüssel um 6 Uhr Nachmittags und trifft zu Mecheln mit dem Zuge von Köln und Berlin zusammen. Zu Ostende werden die Posten zwischen 107) Uhr Abends und 2 Uhr Morgens eingeschifft, erreichen Dover noch zeitig genug, um mit dem Eilzuge um 8 Uhr, der auch die französischen Posten befördert, abzugehen, und gelangen nach London um 105 Uhr. Für Passagiere von Brüssel beträgt der Zeitgewinn volle 17 Stunden. Bie Fahrt von Köln bis London dauert jetzt nur 24 Stunden. Die londoner Posten gehen, wie bisher, um 8z Uhr ab; statt aber zu Dover und zu Ostende, wie bisher häufig geschah, bis zum anderen Morgen oder Nachmittage zu warten, werden sie sofort eingeschifft und gehen zwischen 115 Uhr und 2 Uhr Morgens ab, so daß sie in Ostende gegen 7 Uhr, also zeitig genug für den ersten Zug, anlangen. Sollte

die Fahrt zur See etwas länger dauern, so wird ein besonderer Zug

bis z Uhr bereit gehalten, um die Posten und Passagiere noch so zeitig nach Mecheln zu bringen, daß sie dort mit dem ersten Zuge weiter gehen und Mittags in Brüssel oder An werpen, Abends aber in Köln eintreffen können. Obgleich diese Trans portbeschleunigungen schon sehr erheblich sind, so werden sie doch vom Globe nur Als das Vorspiel zu noch bedeutenderen bezeichnet.

Belgien. Gent, 13. Nov. (Köln. Ztg.) Unsere Stadt will die von der Regierung anberaumte Gewerbe? Ausstellung für Flandern in den Monaten Juni und Juli 1849 durch glänzende Feste verherrlichen. Es würde sich um nichts weniger handeln, als eine Darstellung der Stadt Gent, wie dieselbe sich am Ende des viers zehnten und in der ersten Hälfte des funfzehnten Jahrhunderts be— fand. Im zweiten Theile des Programms würde das moderne Gent mit seinen jetzigen Einrichtungen in Sinnbildern dargestellt werden.

Löwen, 14. Nov. (Köln. Ztg.) Der berühmte Professor Schwann verläßt die katholische Universttät, um bei der Staats— Universität in Lüttich den Lehrstuhl der Anatomie zu versehen.

Schweiz. Ständerath. Sitzung vom 11. Nov. (6. 3.) Die Wahl von Nidwalden wird nachträglich ebenfalls noch kassirt, da sich seither gezeigt, daß dieser Halbstand ebenfalls eine Verwahrung seiner Rechte und Freiheiten an den Vorort eingesandt habe. Die hohe Behörde berieth sodann ebenfalls über das Verhandlungsbülletin. Nach langer Diekusston wird endlich einstweilen von der Herausgabe

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eines Bülletins abstrahirt und die Sache zur Begutachtung an den Bundesrath gewiesen. Auf eine Mittheilung des Nationalrathes, be⸗ züglich der Wahl einer Kommission zur Vorberathung eines gemein⸗ schaftlichen Reglements, wird endlich beschlossen, gleichfalls eine solche zu ernennen, um sich mit derjenigen des Nationalrathes über das Reglement für die bevorstehenden Wahlen zu verständigen. In diese TJommission werden ernannt die Abgeordneten Siegfried, Bꝛiosi und

Dazy.

2 0 8 f 9 D in M. h

Bern, 12. Nov. (Eidg. Ztg.) Da in Bern noch vier men werden müssen, es mithin leicht noch einige Wochen ansteh en könnte, bis das Verzeichniß der Mitglieder des Nationalrathes voll— ständig ist, so mag die Mittheilung desseiben nicht länger verschoben werden. Zürich: Alt⸗Landammann Sidler, Regierungsrath Dr.

Escher, Alt R. R. Wieland, Kantonsrath Wild, Statthalter Müller,

Alt R. R. Dr. Rüegg, Fürsprech Homberger, Hr. Weibmann, Dberst⸗

Lieutenant Hürlimann Zürcher, R. R. Bollier, R. R. Benz und Oberst Ziegler. Bern: Die Regierungs-Räthe Ochsenbein, Funk, Dr. Schneider, Stockmar, Stämpfli und Revel; Neuhaus, Karlen, Vogel, Kohler, Lohner, Pequignot, Fueter, von Tillier und Seiler; Alt-Regierungs⸗Rath J. Schneider in Langnau (jetzt sind noch 4 zu wählen. Luzern: Dr. Steiger, Schultheiß Kopp, Dr. Kas. Pfyffer, Obergerichts-Präsident Anton Schnyder, Hr. Häller und Alt-⸗Rathsschreiber Segesser. Schwyz: ler von Schwyz und Regierungs-Rath Steinegger von Attendorf. Unterwalden n. d. W.: Dr. Würsch von Buochs. Landammann Jenni. Zug: Alt⸗-Landschreiber Schwerzmann. Frei⸗ burg: Die Großräthe Glasson und Remy, Fürsprech Folly, Ober— amtmann Marro und Badond. Solothurn: Landammann Brun— ner, Präsicent Trog und Oberamtmann Pfluger. Base Rathsherr Achilles Bischoff. Emil Frei. Schaffhausen: Kaufmann Peyer im Hof-Neher. Appenzell A. Rh.: mann Suter und Dr. Heim. Appenzell J. Rh.: Statt— halter Hautlin. St. Gallen: Die Obersten Gmür, Bernold und Anderegg, Fürsprech Hoffmann, Dr. Erpf, R. R. De. Weder, R. NR. Hungerbühler und Cassationsrichter Ste— ger. Graubündten: Latour, Michel, Dr. A. Planta und Bun— des-Piäsident Bavier. Aargau; Frei⸗Herose, Oberst Fischer, P. Bruggisser, Präsident Tanner, Fürsprech Jäger, Präsident Hanauer, Fürsprech Dössefel, Fürsprech Schimpf und Isler von Wohlen. Thurgau: Dr. Kern, Präsident Kreis, Alt R. R. Labhardt und Statthalter Rauch. Tessin: Franscini, Luvini, Battaglini, Jauch, Pioda und Soldini. Waagadt: Eytel, Blauchenay, Veillon Pittet, Vittel, Soutter⸗Bron, Grivaz, Meystre und Better. Wallis: Ad⸗— vokat Bottier, Moritz Barmann, Anton von Riedmatten und Clement. Neuenburg: Favre, Lambelet und Matthey. Genf: Castoloi, Girard und Almeras.

Rantonerath Karl Schu⸗

65 1sgrus: 111 1us :

. . a sel, Stadt: B a sel, Land: Dr. Matt und Dr. Regierungs-Rath Böschenstein und

Haupt⸗

Bern, 13. Nov. (Basl. Ztg.) In Folge Begehrens de genössischen Repräsentanten hat der Vorort am 12ten d. bese die im Kanton Tessin stehende Brigade um 2000 Mann zu ren. Der Marschbefehl wird sofort ertheilt. Desgleichen wird auch Herr National-Rath A. Escher, zweiter Repräsentant in Tessin, so— fort wieder von Bern aus auf seinen Posten abgehen.

7

Zürich. (E. 3.) weilt ins Tessin beordert.

Graubündten. (E. 3.) Der Große Rath hat die wegen „Landes⸗Verrath“ zu mehreren Jahren Zuchthaus und Gefängniß verurtheilten Bündner, Arpagaus ꝛc. fast ganz begnadigt.

Freiburg. Nach dem No uv. Vaud. wurden an der Diözesan⸗ Konferenz in Freiburg folgende Beschlüsse gefaßt: 1) Bischof Etienne

Die Artillerie⸗Compagnie Zeller ist unver⸗=

Marillcy soll keine bischöflichen Functionen in der Diözese Lausanne

und Genf mehr ausüben. 2) Der Aufenthalt in den zum Bisthum gehörenden Kantonen ist ihm untersagt. 3) Der Staatsrath von Freiburg soll die nöthigen Maßregeln zur provisorischen Verwaltung des Bisthums treffen und Voischläge zur Reorganisation des Bis⸗ thums hinterbringen.

Spanien. Madrid, 9. Nov. Die Gaceta enthält Fol— gendes: „Herr von Reymond, österreichischer Legationsrath und Ge— schäftsträger in Madrid, übergab am 2. d. M. dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten das Schreiben des Staats⸗Ministers Sr. K. J. A. Majestät, welches ihn als Geschäftsträger am hiesi gen Hofe beglaubigt. Herr von Reymond wird dieses Amt bis zum Eintreffen des zum bevollmächtigten Minister Sr. K. K. Majestät bei unserer Königin ernannten Herrn Grafen Esterhazy bekleiden.“

Gestern Abend überreichte der aufs neue zum poringiesischen Gesandten am hiesigen Hof ernannte Graf von Thomar in einer Privataudienz der Königin sein Beglaubigungsschreiben, und richtete bei dieser Gelegenheit eine ungewöhnli lnrede an Ihre Ma⸗ jestät.

Der Prinz von Cadix ab, um sich von dort nach Gibraltar zu begeben.

Der Heraldo meldet, daß der Marineminister das Auslaufen eines Geschwaders von Kriegsschiffen angeorbnet habe, welche längs der Küste des Mittelländischen Meeres zwischen Cadix und Barcelona, so wie der Nordküste Afrika's, segeln und „gewisse Reclamationen kräftigst unterstützen“ sollen.

Der Minister des Innern, Herr Sartorius, ist zum Grafen von San Luis und Vicomte de Priego eihoben worden.

Der General Paredes wurde am 1sten in Catalonien in der Gegend von Vich von etwa So Karlisten völlig geschlagen, so daß der größte Theil seiner Truppen abgeschnitten wurde und in Ge— fangenschaft gerieth. Der General entkam zu Fuß, mußte aber seine Munition im Stiche lassen. Tie Generale Cordova, Lersundi und Oribe kamen mir ihren Truppen am 4ten in Cervera an, von wo der General Lersundi sich mit 2000 Mann am Sten nach dem Nor— den wandte.

1 9 ö ]

2 ) *

Capua reiste am 6ten mit seiner Familie nach n

7

Es heißt, der General Cordova beabsichtige, die karli⸗ stischen Rebellen nach der französischen Gränze zu drängen und dort zum Niederlegen der Waffen zu zwingen, indem die französische Re⸗ gierung sich verpflichtet habe, den Karlisten den Uebertritt über die Gränze nicht zu gestatten.

Die von dem General Nouvilas bei Figueras zu Gefangenen ge⸗ machten progressistischen Rebellen wurden sämmtlich erschossen. Der schwer verwundete Chef Barreras wurde auf einer Bahre zum Richtplatz getragen. Von den in Huesca gefangen genommenen pro⸗ gressistischen Rebellen wurden am ten sieben erschossen, unter ihnen der Anführer D. Manuel Abad, der 1843 dem General Narvaez bei dem von ihm geleiteten Aufstande gegen Espartero so wesentliche Dienste geleistet hatte. Dagegen hat das hiesige Appellationsge⸗ richt dem zum Tode verurtheilten la Riva, welcher überführt war, zwei Pistolen auf die Königin abgefeuert zu haben, diese Strafe er— lassen, und ihn zu zwanzig Jahren Gefängniß und vierzigjähriger po— lizeilicher Aufsicht verurtheilt.

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Am 15. November des Jahres 1748 hatte Friedrich der Große

das durch seine Munificenz bei Berlin erbaute Invalidenhaus den verwundeten, aber nicht besiegten Kriegern seines Heeres

eröffnet. Die Wiederkehr dieses Tages nach hunbert Jahren veranlaßte am gestrigen Tage dessen festliche Begehung in einfacher Weise, wie sie der Ernst der Zeit gebietet. =

Sie wurde durch eine religiöse Feier in beiben Kirchen des Hau⸗

m 1 38 ; ; ses, der evangelischen und katholischen, würdig erössnet, nach deren Wahlen offen stehen und in Obwalden und Uri deren neue vorgenom⸗ e, evangelischen und katholischen, würdig erössnet, nach

Beendigung der General- Lieutenant von Stosch als Vorstand des

Invalidenwesen 3 des Heeres ie Veteranen des Hauses mit ihren

Offizieren um Die Familien der Krieger, Offiziere und Beamten umgaben de i in dessen Mitte die Gegenwart zweier Abgeordneten die Theiluahme des Magistrals der Haupt und Residenzstadt Berlin auf eine erfreuliche Weise bezeichm

Nachdem der General bie Geschichte des Hauses Æ seiner Ein⸗ richtungen in Vergangenheit und Gegenwart, so wie die besondere Fürsorge

Sr. Majestät des jetzt regierenden Königs für dasselbe in kurzer herzlicher

Ansprache dargestellt hatte, sprach sich die dankbare Anerkennung der versammelten Krieger in einem für das Wohl Sr. Najestät des Kö⸗

nigs kräftig ertönenden Lebehoch aus.

Hierauf wurden den Versammelten die Gnadenbezeugungen be⸗ kannt gemacht, die von des Königs Majestät einigen der ältesten Os⸗— siziere und Krieger des Hauses zur Erhöhang der Feier allergnädigst bewilligt worden waren, an deren Spitze die Verleihung der Gene⸗— ralswürde an den durch ehrenvolle Wunden und wohlverdiente mili⸗— tairische Auszeichnungen geschmückten zeitigen Kommandanten des Hauses, bisherigen Obersten von Maliczewski, eine allgemeine fröh⸗ liche Erregung erweckte.

Dem dienstlichen Akt folgte das Mahl, welches den Veteranen

8 Hauses

r Offiziere und Beamten in ihrem

nnvoll aufgefaßtes poetisches seinen Veteranen, die aber dankbar erkannte Weihe der chtkunst erhielt.

Der Berichterstatter schließt mit dem? daß diesem Feste, das höchste und ersehnteste aller Feste, sten Ver⸗ einigung zwischen König un hervorgehend aus Boden er alten Treue, sicher ruhend auf dem Bewußtsein des Besitzes einer wohlgeort neten Verfassung und gepflegt von der Liebe s dank⸗ baren Volkes, bald, recht bald folgen möge!

zar in o ! I 8Goeim 1 1 Berlin, den 16. Novem 1848.

B e nnn

v ig wenigen C lle während der letz teren Zei er vorhandenen Che in hie si zer Stad haben uns veranlaßt, die im Friedrie ilhelms⸗Hospitale in Pallisaden- Straße bisher bestandene Cholera⸗-Heilanstalt eingehen zi lassen. Es edoch die Heilanstalt im ehemaligen Pockenhaus in der Invaliden-Straße dem Publikum noch ferner zugänglich. Berlin, den 18. November 1848. . Königliches Polizei⸗Präsidium.

Bis zum 17. November Mittags waren an der asiatischen Ct

als erkrankt angemelde 03 P Zugang von

heute Mittaz 1. Zusammer Davoꝛ

genesen 731, in ärztlicher Behandlung 108. Berlin, 18. November 1848.

Königliches Polizei-

lIdet 240 )

sind gestorben 1565,

w Summa 2404.

icht vom 18. November.

é folgt: z

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ö ö ö. n.. Ilm heutigen Hiür!

2 9 4 Ver; t 1 Gerste, 89

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Winter⸗Rühsen 75 a Sommer-Rübsen 68 R Leinsaat 50 a 48 Rthlr. Rüböl loc 3 23 Ciof o

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er Bahn wird gezahlt: 8 e g =. 2 2 28 2 Sgr.; Erbsen 35 bis 30 bis 35 Sgr., Hafer ir

13 Rthlr. a 125 Rih

Dan 60 bis 8. . Gerste 20 bi Sar. pro Scheffel. 80 96 Tr.

Stettin, Freitag 17. Nov. (Ostsee⸗-3.) (Wochenbe⸗ richt.) Die Witterung ist in dieser Woche ziemlich veränderlich ge—⸗ wesen, im Allgemeinen hat sie jedoch ihren winterlichen Charakter bewährt. Nachdem zu Anfang der Woche ziemlich scharfes Frostwet⸗ ter geherrscht hatte, trat am Dienstag Abend starker Sch ne all ein, welcher sich bis in die Gegend zwischen Angermünde un ,, erstreckt hat. In den darauf folgenden Tagen wechselten 35 19. Tauwetter mit einander ab, doch heute scheint sich die Witter 9

ieder mehr zum Frost zu neigen. =

r , . . eingezogenen e ,,, stehen die Saaten in hiesiger Gegend ,, ; für dieselben nur noch mehr Schnee zu nu , ber 2goche sehr stille,

In unserem Geschäft war es im Ls

zu urtheilen, und wäre

—⸗ zu sein. Ingslust scheint geschwunden zu zomm. und ,