1848 / 206 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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g e elletzigs aft ndlich ar 16 tber erde,, babe, der

ü sichen Modification seines Antrages in Betreff der Stim= ,,, . Stadt und Land beizutreten später aber durch die inzwischen au ibn gelangten Petitionen der Land bewohner bewogen sei, seine Beschlußnahme wieder zurückzunehmen, und jetzt auf die sofortige gleich. Stimmenvertheilung zwischen Land und Stadt bestehen müsfe. Vorerst hat die Bürgerschaft den sofortigen Druck der Senats⸗Erwiederung mit den Petitionen der Landbewoh r er beschlossen auch die Mittheilung des beistimmenden Senats ⸗Dekrets vom 16. Oktober beantragt; die Berathung des Gegenstandes selbst ist, da die morgende Versammlung voraussich lich noch mit den bis⸗ her nicht zur Abstimmung gelangten Senats ⸗-Anträgen hingebracht werden wird, auf Mittwoch angesetzt. Die heute vom Senate zum Schutze der Bürgerschaft verfügte Ausstellung einer Compagnie Bürgergarde im inneren Hofe des Ver⸗ sammlungs⸗Hauses ward zwar dankend anerkannt, jedoch beschloß die Bürgerschaft sofort die Auflösung der Compagnie, da sie dieses Schutzes nicht zu bedürfen glaubte.

Ausland.

Großbritanien und Irland. London, 18. Nov. Zu Southampton ist das am 11Iten von Gibraltar abgesegelte Dampfschiff „Pascha“ angelangt. Nach dem Berichte des Capitains war in der Bucht ein Schiff von maurischen Seeräubern weggenom—⸗ men worden. Sobald die in den Schaluppen entkommene Mann⸗ schaft dies zu Gibraltar meldete, wurde augenblicklich das Kriegs- schiff „Polyphem“ zur Verfolgung der Seeräuber abgeschickt. Es holte fie auch wirklich ein und nahm ihnen nach einem sehr lebhasten Kampfe, worin 1 Offizier und 3 Mann des „Polyphem“ verwundet wurden, ihre Prise wieder ab. Mehrere gefangene Piraten wurden am großen Maste des Kriegsschiffes aufgeknüpsft.

Zu Liverpool ist die städtische Behörde mit Ergreifung der ge— eigneten Maßregeln beschäftigt, um die erneuerte und täglich zuneh— mende Einwanderung armer Irländer, die sofort der Gemeinde zur Last fallen, so viel als möglich zu verhindern.

Die Times bemerkt: „Wenn die letzten Ereignisse in Irland uns auch feine große Idee von der Fähigkeit der Irländer in dem harten Geschäfte der Empörung gegeben haben, so ist doch die Fähig⸗ keit ihrer Führer in Bewirkung ihrer Flucht außer aller Frage. Die Talente eines irländischen Patrioten entwickeln sich nie eher vollstän⸗ dig, als bis ein Steckbrief in dem Polizei-Blatte Hue aud Cry gegen ihn erlassen ist, und vierzehntausend Polizeibeamte seiner Spur nach⸗ schleichen. Dann legt er seine prosaische Kleidung eines Gentleman ab, schwärzt sein Gesicht, nimmt ein Röllchen in den Mund, einen Stock in die Hand und fühlt sich jeden Zoll einen Mann. Was das Haus der Gemeinen ist für Sir R. Peel, oder der Gerichtshof der Qucens- Bench in einer Gesammt-⸗ Sitzung für Sir Fitzroy Kelly, das ist eine eifrige Verfolgung für den aufgeregten Geist eines ir⸗ ländischen Rebellen. Das Moor, die Kohlengruben, das Fischer⸗ Boot, der Torfhaufen, das Pfeifen der Kugeln und die Ueber⸗ listung des Polizei⸗Beamten, das sind dann die Elemente seines Glück,. Sein Loos ist eine Art romantischen Lebens eines Landstreichers. Er steht in der Mitte zwischen einem achtbaren Mann an der Börse und dem wilden Indianer in den Prai⸗ rieen, jedoch wo möglich mit einer Hinneigung zur Wildheit. Wir wundern uns über die unsinnigen Erklärungen dieser irländischen Füh⸗ rer gegen die Tyrannei und gegen die Unterdrückung der Regierung, und wir können sie nicht für ernstlich gemeint halten. Wir lesen die blutigen, mörderischen Verwünschungen, als wenn sie Auszüge aus ei— nem tollen Melodrama wären, und können den Rednern keine Auf⸗— richtigkeit zutrauen. Sie sind jedoch tiefer Ernst und sind so aufrich— tig, als sie bei Männern, deren Einbildungskraft sie ohne die geringste Berücksichtigung der Thatsachen hinreißt, sein können. Wenn sie dann bis zur Genüge geschrieben und gesprochen haben, wenn sie eine Be⸗ lohnung auf den Kopf des Lord-Litutenants ausgelobt und die Ent— setzung der Königin Victoria von dem Throne von Irland ausge⸗ sprochen haben, dann nimmt diese Sorte von Herren, welche, wie sie das nennen, für jene wichtigen Zwecke konspirirt haben, ihre Reise⸗ Karren und fährt nach den Provinzen, um sich an den Gott der Schlachten zu wenden. Sie sind jedoch dort noch nicht in ihrem Elemente. So angenehm auch eine Prügelei vor einer Polizei⸗Station bei dem Grauen ez Morgens sein mag, so gewährt dies doch noch nicht das höchste Maß der Aufregung. Vlerundzwanzig Stunden ändern aber das gegenseitige Verhältniß der Angreifenden und der Angegrif⸗ fenen. Es erscheint in einem gewissen Organe der Negierung eine Personal⸗Beschreibung der Flüchtigen, gewiß nicht so wie ihre Müt⸗ ser sie würden beschrleben haben, und die Verschwörer sagen sich in einem starken Kauderwälsch Lebewohl, bis auf bessere Zeiten. Dann fängt erst das wahre Glück an. Sie entfliehen nach allen Punkten

Bekanntmachungen.

7021 11

Ber unten näher signalisirte Einwohner Johann Georg Laube aus Merzdorf soll wegen gewaltsamen Dilebstahls zur Untersuchung gezogen werden, und hat sich seiner Verhaftung durch die Flucht entzogen. Alle Behörden werden ergebenst ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle verhaften, hierher transportiren und gegen Erstattung der Transportkosten in Die Frohnveste hierselbst abliefern zu lassen.

Fraustadi, den 20. November 1818.

Königl. Glogauer Inquisitoriat. . Gropius. Signalement.

Alter: 53 Jahr. Statur: mittel. Haare: braun. Augen: grau. Nase und Mund: gewöhnlich. Bellei= dung: blauleinener kurzer Rock, welßleinene Beinkleider weiße Piqué-Weste, buntes Halstuch, dunkelgrüne Tuch

554] Das im Tt.

einzusehen.

mütze. Zu diesem Termine werden folgende Hopothekengläu⸗ J biger, deren Aufenthalt unbekannt ist,

1) der Gutsbesitzer Friedrich Geerds, vormals zu Ziethen bei Anklam, oder, falls er verstorben ist, 1623) seine Rechtsnachfolger,

2) die Oekonomen Carl Horn, Daniel Horn und Hans Horn,

hierdurch mitvorgeladen.

Marienwerder, den 14. August 1845.

Königl. Ober- Landesgericht. Civil⸗ Senat.

701

Es soll dir Verlassenschafts Masse der am 5. Januar 1815 bierselbst verstorbenen Wittwe des Steuer. Auf- sehers än Elisabeth geb. Schwaß, über welche ein abgekürztes Kredit · Verfahren eröffnet worden, vertheilt werden. Die etwanigen noch unbekannten Gläubiger haben sich binnen 4 Wochen zu melden und die Nich⸗ tigkeit ihrer Ansprüche nachzuweisen, widrigenfalls auf sis bei der Vertheilung der Masse keine Rücksicht ge= nommen werden wird. (6531

Berlin, den 22. Oftober 1848. ; Instructions⸗Senat des Königl. Preuß. Kammergerichts.

553 Su bhastations-Patent.

Das im Sternberger Kreise der Neumark belegene Vorwerk Spiegelberg nebst Zubehör, abgeschätzt von der Neumärkischen Hill chats. Dit cio ge

Thlr. 4 Sgr. z Pf., soll am 20. März i849, Vormittags 11 Uhr, vor dem Deputirten, Ober⸗Landesgerichts-Assessor Thiem, im Instructions-Zimmer des Ober Landesgerichts hier⸗ selbst öffentlich verkauft werden. Die Tare und der nelleste Hypothekenschein sind in unserer Negistratur einzusehen. (1625

Frankfurt a. d. O., den. 8. August 1818.

Erster Senat des Königl. Ober-Landesgerichts.

Bekanntmachung.

Croner Kreise belegene freie Allodial—

Rittergut Schrotz Nr. 352, am 41. September 1847

landschaftlich auf 31, 199 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf. abgeschätzt,

soll am 27. Februar 1849,

Vormittags um 11 Uhr, durch Herrn Ober ⸗Landesge⸗

richts⸗Rath Roloff an hiesiger Gerichtsstelle Schulden

halber in nothwendiger Subhastation verkauft werden. Taxe und Hopothekenschein sind in der Registratur

Berk anntmachung. Das im Elbinger Kreise gelegene giiftergut Hans⸗ 26 6 , bel ii gu bh Löt. (ggg Sgr. I, in nothwendi ĩ . kauft werden, und steht a , . log am 28. April 1849, Vormitt. 10 Uhr vor dem Herrn Ober-Landesgerichts⸗-Rath Gerlach in 6338 dem hiesigen Gerichts⸗Gebände Termin an.

1144

ber Windrose; die Polizei folgt ihnen auf ihrer Spur; und um ihrer Verfolgung zu entgehen, werden sie zu Ränken und Verstellungen ge⸗ nöthigi, von welchen selbst Guzmann d'Alfaredo, der spanische Land⸗ streicher, noch eine Belehrung erhalten könnte: Wie thöricht also auch die Füßrer der Irländer in der Entwerfung und wie unfähig sie in der praktischen Ausführung einer Empörung sein mögen, so möchte es doch schwer sein, ein Seitenstück zu ihrer Fähigkeit als Flüchtlinge zu finden. Wir sind jedoch froh, daß sie fort sind. Wenn wir noch kinen Wunsch haben 'solltẽen, fo wäre es nur der, daß noch einige Andere dieser professionellen Aufruhr ⸗Krämer, welche jetzt nur durch die Furcht vor dem Galgen und vor dem Verbrecher⸗Schiff niederge⸗ halten werden, aus eigenem Verstande dem Beispiele ihrer Brüder folgen und ihren Eifer, ihre Begeisterung für Freiheit, ihre Achtung für Wahrheit und ihre praktische Bilz ung und gesunden Verstand nach anderen Ländern bringen möchten.“

Die Ausfuhr werthvoller Metalle ist schon seit einigen Wochen be⸗ deutender als gewöhnlich; in letzter Woche stieg sie auf nahe an 300,000 Unzen.

Ein Mitglied der anglikanischen Geistlichkeit, Herr Sconce, von der Universität Oxford, ist zum Katholiziemus übergetreten.

Unter den zahlreichen, durch Privatmittel begründeten und er= haltenen Wohlthätigkeits⸗Anstalten zeichnet sich die seit vorigem Win⸗ ter bestehende Suppenanstalt im Leicestersquare aus. In den mit bem 11. November endenden zwei Wochen hatten in der Anstalt selbst 1754 Männer und 370 Frauen Suppe und Brod erhalten, und 7050 Personen waren in ihrer Wohnung mit diesem Nahrungs⸗ mittel unterstützt worden. In demselben Zeitraum wurden in das Asyl aufgenommen 274 Männer, 90 Frauen und 165 Kinder und mit einem Bett, Abendessen und Frühstück versorgt. Den freien Ge⸗ brauch von Seife, Wasser, Handtüchern ꝛc. benutzten 51497 Männer, 1033 Weiber und 117 Kinder.

Niederlande. Amsterdam, 18. Nov. (Amst. Han⸗ delsb.) Der Bericht des Minister⸗Raths an Se. Majestät den Kö⸗ nig über die einzuführenden Ersparungen ist vorgestern Abend, von den acht jetzigen Ministern unterzeichnet, veröffentlicht worden. Der Schluß dieses Berichtes ist, daß die vorgeschlagene Verminderung der Ausgaben zum mindesten zwei Millionen Gulden betragen kann, und daß diese Summe, nach dem Urtheile der Mitglieder der Ver= waltung, im Verlaufe der Zeit noch einer Vergrößerung fähig ist. In dem Berichte wird bemerkt, daß auch bei den Pensionen, welche die Geldmittel des Staats sehr bedeutend drücken, ansehnliche Sum⸗ men gestrichen sind. Die Minister sind der Ansicht, daß dieser Ge⸗ genstand, ohne verliehene Rechte zu beeinträchtigen, neu bestimmt und genau erwogen werden müsse. In dem Tepartement der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten können nur in den Besoldungen der Ge— sandtschaften und der Konsulate Ersparungen angebracht werden. Die Verminderung in den Besoldungen der Gesandten soll betragen; bei der Gesandtschaft in Belgien 1690 Gulden, in England 4000 Gulden, in Frankreich 10,000 Gulden, in Oesterreich 000 Gulden, jn Preußen 7000 Gulden, in Rußland 10900 Gulden. Der Ge⸗ andte in Frankfurt soll eine Erhöhung erhalten von 2000 Gulden. Die Gesandtschaften in Baden, Württemberg und Bayern, welche 17, 000 Gulden kosten, werden eingezogen. Der Gesandte in Rom soll 1900 Gulden weniger erhalten. Da die üßrigen Gesandten be⸗ reits nur die Besoldungen von Geschäftsträgern genießen, so kön⸗ nen daran keine Ersparungen getroffen werden. An den Konsulaten soll vorläufig eine Summe von 11,200 Gulden erspart werden, und zwar durch Verminderung der Besoldungen der Konsuln in Rio Janeiro, Karakfas, Smyrna, Marokko, Tunis, und durch Einziehung der Konsulate zu Helsingör und Teneriffa. Die Ersparungen in dem Departement der auswärtigen Angelegenheiten werden daher betra—

gen 51,200 Gulden. Se, Majestät der König hat erklärt, von die⸗

sem Bereichte mit Interesse Kenntniß genommen zu haben, bei der

Nothwendigkeit von Ersparungen der Tendenz des Ganzen zustim—

men' zu können und es für zweckmäßig zu erachten, daß dieser Be⸗

richt veröffentlicht werde.

Eisenbahn⸗Verkehr. Berlin-Anhaltische Sisenbahn.

Bei den Einnahmen im dritten Quartal des laufenden Jahres gegen denselben Zeitraum, des vorhergehend hat sich auch bei dieser Bahn eine bedeutende Minder-Einnahme gezeigt. Es wurden ver— einnahmt für Personen: citca Sö, 516 Rthlr., dagegen in gleichem Zeitraume des Jahres 1847: 127,9 14 Rthlr., mithin pro 1818 we⸗ niger: 42,398 Rthlr,; der Güterverkehr zeigt ebenfalls den bedeun— tenden Auefall von 44,672 Rthlr., denn es wurden daraus verein⸗ nahmt im genannten Zeitraum des Jahres 1848: circa 60, 914 Rihlr., während in demselben Zeitraum des Jahres 1817 vereins nahmt wurden: 105.586 Rthlr. Die Gesammt-Einnahme ergiebt

Negistratur eingesehen werden.

Die Taxe und Hypothekenschein können in unserer

Marienwerder, den 28. September 1848. Civil. Senat des Königl. Ober ⸗Landesgerichts.

Oeffentlicher Verkauf. Cöslin, den 11. September 1848. Erster Senat des Königlichen Ober— . Die im Lauenburgschen Kreise belegenen Gutsantheile Groß Lüblow B. und D., landschaftlich geschätzt auf

resp. 2675 Thlr. 27 Sgr. Pt. w 736

Landesgerichts.

sonach einen Ausfall für diesen Zeitraum pro 1515 gegen 1847 von S7, 070 Rthlr., denn es betrug dieselbe pro 1818: circa 146, 130 Rthlr. und pro 1817: 233,50) Rthlr. In allen neun Mona⸗ ten des Jahres 1818 wurde für Personen vereinnahmt ca, 229, 556 Rtblr., desgleichen pro 1817 291,952 Rthlr., und für Güter pro 1848 170,663 Rthlr., und pro 1847 269,402 Rihlr. Die Ge⸗ sammt-Einnahme betrug demnach pro 1818 409,219 Rthlr. und pro 1847 564,351 Rthlr. Es ergiebt sich sonach eine Minder Einnahme pro 1813 für Persenen von 65,396 Rthlr. und für Güter von 98,739 Rthir., insgesammt von 164,135 Rthlr. In demselben Zeit⸗ raum des Jahres 1846 betrug die Gesammt- Einnahme 544, 151 Rthlr., desgleichen im Jahre 18145 489,998 Rthlr. und im Jahre 1811 515,761 Rthlr. Es zeigt sonach der gedachte Zeitraum des Jahres 1818, gegenüber der letzten fünf Jahre, die schwächste Ein⸗ nahme, dagegen das Jahr 1847 die bedeutendste.

Berlin⸗Stettiner Eisenbahn.

Das dritte Quartal des Jahres 1848 gegen dasselbe des Jah⸗ res 1817 hat wiederum einen erheblichen Ausfall in der Einnahme ergeben. Es wurden pro Jahr 1848 befördert: 92,338 Personen und 272,811 Ctr. Güter; in gleichem Zeitraume des Jahres 1847 wurden befördert: 99, 664 Personen und 133,912 Ctr. 17 Pfd. Gü⸗ ter; es wurden mithin pro 1848 weniger befördert: 7326 Personen und das bedeutende Quantum von 161,ů101 Ctr. 17 Pfd. Die Ein⸗ nahme betrug in demselben Zeitraume pro Jahr 1848 für Personen: 9glI6l7 Thlr. 6 Sgr. 1 Pf. und für Güter 52, 244 Thlr. 28 Sgr. 8 Pf. oder Gesammt-Einnahme 143,862 Thlr. 1 Sgr. 9 Pf.; des⸗ gleichen pro Jahr 1847 für Personen: 111,B529 Thlr. 6 Sgr. 6 Pf. und für Güter 65,622 Thlr. 25 Sgr. 7 Pf., welches pro Jahr 1818 weniger beträgt für Personen: 22,912 Thaler 5 Pfennige und für Güter: 13,377 Thir. 29 Sgr. 11 Pf. oder Gesammt⸗ Minder - Einnahme 36,290 Thaler 4 Pfennige. In den ersten neun Monaten des Jahres 1818 wurden insgesammt befördert: 2193544 Personen für eine Einnahme ven 230, 304 Thlr. 27 Sgr. 7 Pf., desgleichen im Jahre 1847: 227,715 Personen für 254, 00 Thlr. 15 Sgr. 3 Pf., oder pro 1848 weniger: S171 Personen mit einer Minder-Einnahme von 23,117 Thlr. 17 Sgr. 8 Pf.; desglei⸗ chen wurden befördert an Gütern pro Jahr 18418: 916,924 Ctr. für 162, 858 Thlr. 6 Sgr. 10 Pf. und pro 1847: 1,128,512 Ctr. , Psé. für 150,175 Thlr. 18 Sgr. 4 Pf., was pio ils gegen 1847 weniger beträgt: 211,888 Cir. 17 Pfd. mit einer Minder⸗Ein⸗ nahme von 26,317 Thlr. 11 Sgr. 3 Pf.; es ergiebt sich sonach pro Jahr 1848 gegen 1847 ein Gesammt-⸗- Ausfall von 49, 434 Thlr. 28 Sgr. 11 Pf.

Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn. Die Frequenz im Oktober d. J. betrug: 62, 897 Personen. . ...... Einnahme 35,361 Rthlr. 103,349 Ctnr. Eil= und Frachtgut, wofür nebst Viehtransporten und Gepäck-Ueberfracht Einnahme 25, 954 *

6,315 Rthlr. 260 S

Im Oktober 1847 betrug die 53 Einnahme 53, 520 20 Mehreinnahme 6

Markt Berichte.

Stettin, 23. Nod. In Geschäft wenig Umgang; das Wet⸗ ter bleibt schön. In Weizen schwerer Waare ist zu 5b Rthlr. etwas gehandelt; für 90pfd. sst dieser Preis nicht zu machen. Gerste, große 76pfd. ist mit 26 Rthlr;, Sderbruch-Gerste 70pfd. mit 24 Rthlr. bez. Roggen in loco S3 / 84pfd. 263 Rthlr. bez.

In Rüböl heute nichts gehandelt.

Spiritus aus erster Hand zur Stelle am Landmarkt 245 56 be⸗ zahlt, aus zweiter Hand ohne Fässer an der Börse durch vereidigte Mäkler 243 6 bezahlt, 24 geferdert, mit Fässern 243 P bez., pro Frühjahr 215 70 bez., 22 6. Gld.

In unserem gestrigen Spiritus-Bericht muß es heißen, statt „aus zweiter Hand mit Fässern“: aus zweiter Hand ohne Fässer.

Posen, 20. Nov. (Der Schfl. zu 16 Metzen preuß.) Wei⸗ zen 1 Rthlr. 21 Sgr. 1 Pf., auch 2 Rthlr.; Roggen 26 Sgr. 8 Pf., auch 28 Sgr. 11 Pf.; Gerste 21 Sgr. 5 Pf, auch 28 Sgr. 11 Pf.; Hafer 15 Sgr. 7 Pf., auch 17 Sgr. 9 Pf.; Buch= weizen 26 Sgr. 8 Pf., auch 28 Sgr. 11 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 1 Sgr. 1 Pf, auch 1 Rthlr. 5 Sgr. 7 Pf.; Kartoffeln 7 Sgr. Pf., auch 8 Sgr. 11 Pf. z Heu zu 110 Pfd. 20 Sgr., auch 24 Sgr.; Stroh, das Schock 1 Rthlr., auch 4 Rthlr. 19 Sgr.; Butter, das Faß zu 8 Pfund, 1 Rthlr. 25 Sgr., auch 2 Rthlr.

Nechts, sich bei dem unterzeichneten Gerichte zu melden und seine Eigenthums-Ansprüche nachzuweisen. Thorn, den 6. Oftober 1848. Königl. Land- und Stadtgericht.

703 Subhastations-Patent.

Das in Sagorsz, im Neustädter Landrathskreise, be- legene Eisenhainmer⸗Grundstück des Stahl = und Eisen⸗ Fabrikanten Heinrich Düsterwald, bestehend in dem zu erbpachtlichen Rechten besessenen Grundstücke Sa⸗ gorsz Nr. 2, welches 14 Morgen 42 IRuthen ö sisch enthält, und außerdem noch bestehend in 2 Mor-

2 gen 138 (Ruthen eig enthüm (lichen Landes, zu-

zusammen 3732 Thlr.

Büreau einzusehenden Tare, sollen

vorgeladen.

zufolge der nebst Hypothelenschein in unserem dritten

am 18. April 1849, Vorm. 10 Uhr, an ordentlicher Gerichisstelle subhastirt werden. Die ihrem Leben und Aufenthalt nach unbekannten Realgläubiger, Johann Joseph von Mach und Ma— rianne Ludovika von Mach, werden

Nothwendiger Verkauf. Land- und Stadtgericht Marienburg. 6 Das dem Bürgermeister C. F. W. Pudor gehörig gewesene, dem Aren Müller aus Altmark far 13,000 Thlr. zugeschlagene, in Wernersdorff a, 6 Litt. A. belegene Grundstück, abgeschätzt auf 8602 Thlr. 23 Sgr. Fährend der Dauer der Siz⸗ 1Pf. zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingun⸗ : *

T7 Sgr. 10 Pf. sammen abgeschätzt auf 11,257 Thlr. 15 Sgr., soll in

einem neuen Bielungs-Termine,

den 12. März 1849, Vorm. 10 Uhr, an ordentlicher hiesiger Gerichtsstelle subhastirt werden. Die Tare und der neueste Hypothelenschein können in unserer Registratur eingesehen werden.

Alle unbekannten Real-Prätendenten werden aufge⸗ fordert, sich bei Vermeidung der Prällusion spätestens in diefem Termine zu melden.

Neustadt in Westpreußen, den 10. November 1848.

Königl. Land- und Stadtgericht.

Veri Potsdam⸗Magdeburger löss vn Eisenbahn.

hierzu öffentlich

zungen der National Versamm⸗

wr gen im III. Büreau einzusehenden Taxe, soll in termino n lung in Brand enburg werden wir

C ditt al⸗- Citation.

Am 8. Mai d. J. sind in der Stadt hier 13 Gold münzen, im Gesammtwerthe von 50 Thlr. 5 Sgr., ge⸗ funden worden. Der Verlierer dersel fordert, binnen vier Monaten, bei V

ben wird aufge⸗ ermeidung seines a s

den 3. April 1843, Vormittags ti Uhr, ü Worgens 7 Uhr einen Zug von an ordenilicher Gerichtsstelle resubhastirt werden. 9 ——

Berlin nach Brandenburg und ö WE Rachmittags 3F uhr einen Zug n Brandenburg nach Berlin veranstalten. Dagegen fällt der Zug 8 Uhr Morgens von Berlin nach Pelsdam während dieser Zeit sort. D Dire t ori u m.

Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für Jahr. 4 Rthlr. * Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis-Erhshung. Bei einzelnen Kummern wird

der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

, 206.

ü 8

nhalt. Deutschland.

Preußen. Berlin. Beförderungen und Abschieds-Bewilligungen in der Armee. Breslau. Bekanntmachung des Ober⸗Präsidenten. Magdeburg. Erlaß des Ober-Präsidenten.

Bundes⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Verhandlungen der verfassunggebenden Reichs ⸗-Versammlung. Schreiben des Reichs- Justiz- Rinisters an die Reichs-Kommissäre in Desterreich.

Oesterreich. Wien. Neues Ministerium. Verurtheilungen. Wider, legung. Russische Ordensverleihungen. Truppenwerbung. Lai bach. Adresse des ständischen Ausschusses an den TRaiser.

Sachsfen. Dresden. Verordnung wegen der Wahlen zum Landtag.

Schleswig-Holstein. Schleswig. Die Anlegung eines Marine- Kanals. * Kei. Bücher und Sammlungen des Grafen Rantzau.

Tönning. Bau eines Kanonen-Bootes.

Hamburg. Hamburg. Glückwunsch- Schreiben Sr. Majestät des Kö— nigs von Preußen an den Bürgermeister Bartels.

Ausland.

Oesterreich. Pesth. Attentat gegen Bem. Waras din. Die ge⸗ gen Ungarn operirenden Trupencorps.

Frankreich. National ⸗Versammlung, Steuer- und Kredit-Be— willigungen. Fortsetzung der Diskussion des Budgets für 1848. Pa⸗ ris. Berufung Lamartine's und Maric's nach Paris. Berichtigende Ertlärungen Mole's und Coquerel's. Anerkennung der Republikh durch

den Bey von Tunis. Die Mai-Angeklagten. Duell. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London. Die neapolitanisch⸗siciliani= schen Differenzen. Graf Reventow. Nachrichten aus den Verei—

nigten Staaten.

Rußland und Polen. St. Petersburg. Präsidium und neue Mit⸗=

glieder des Reichsraths. Eisgang auf der Newa. Cholerabericht.

Schweden und Norwegen. Stockholm. Einwohnerzahl der Haupt— stadt. Der französische Gesandte.

Italien. Rom. Die Unruhen in Ferrara. Die Schmuggler. Florenz. Proclamation des Großherzogs an die Wähler. Tirkular⸗ noten des Ministeriums.

Börfen⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Beilage.

Amtlicher Theil.

D e.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Den Land- und Stadtrichter Peschel zu Reinerz zum Land⸗

und Stadtgerichtsrath zu ernennen. Bekanntmachung.

Da die Einrichtungen und Vorbereitungen zur Wiedereröffnung der Sitzungen der zur Vereinbarung der preußischen Staats - Ver⸗ fassung berufenen Versammlung in Brandenburg beendigt sind, so wer⸗ ben mit Bezug auf die Allerhöchste Botschaft vom 8. November d. J. die Herren Abgeordneten hiervon in Kenntniß gesetzt und zugleich eingeladen, sich, in dem dort für die Sitzun— gen der Versammlung eingerichteten Lokale am 27. November d. J., um 10 Uhr Vormittags, zur Fortsetzung der Verhandlungen einzufinden.

Berlin, den 25. November 1848.

Das Staats-Ministerium.

(gez) Graf von Brandenburg. von Ladenberg.

von Manteuffel. von Strotha. Rintelen.

Bel gn n t im a ch un g.

Von den der Bürgerwehr verabreichten Königlichen Dienstwaffen,

nämlich: 23,350 Gewehren, 1400 Büchsen, 1375 Hirschfängern und 4024 Säbeln, sind in Folge der durch Militair-Kommandos bewirkten Einholung bis jetzt wiederum zurückempfangen: 19,81 Gewehre, 635 Büchsen, 608 Hirschfänger und 2009 Säbel. ; Es fehlen mithin: 3b79 Gewehre, 765 Büchsen, 767 Hirschfänger und 2015 Säbel.

Um allen denjenigen Besitzern Königlicher Dienstwaffen, welche bis jetzt aus irgend einem Grunde verhindert gewesen sind, der dies⸗ seitigen Bekanntmachung vom 14ten d. M. nachzukommen, Gelegen= heit, zu geben, die Ablieferung der Waffen nachträglich zu bewerk⸗ stelligen, ist angeordnet worden: daß abzuliefernde Waffen bei den betreffenden Revier Polizei⸗Keommissarien, bei allen zunächst gelegenen Wachen und von Militair besetzten Gebäuden zu jeder Tageszeit noch bis den 27sten d. M., Montags Nachmittag 5 Uhr, angemeldet wer⸗ den können, um von hier aus die Abholung der Waffen gegen Kar⸗ ten zu sofort bewirken. Endlich sind sämmtliche Schutzmannschaften ange⸗ wiesen, sich der Annahme von Waffen ebenfalls zu unterziehen um sie an den angezeigten Punkten abzuliefern. ö

Von demjenigen, welcher nach Ablauf dieser letzten Frist noch im Besitz von Königlichen Dienstwaffen gefunden wird, muß angenom— men werden, daß er deren Ableeferung beharrlich verweigert und sich in dem rechtswidrigen Besitz fremden Eigenthums erhalten will, er hat deshalb die Wegnahme der Waffen durch die bewaffnete Macht und unfehlbar die bereits angedrohte, gesetzliche Bestrafung zu ge— wärtigen. .

Berlin, den 21. November 1818.

von Thümen, General⸗Major und Kommandant.

Bekanntmachung.

Da es, der bisherigen Bemühungen ungeachtet, noch nicht ge⸗ lungen ist, die Verfertiger der hin und wieder zum Vorschein ge⸗ lommenen falschen ag che Banknoten à 25 und 50 Rthlr. zu zmdecken, so wird hiermit Jedem, der zuer st einen Versertiger oder

Preußisch er

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taats-Anzeiger.

Berlin, Sonntag den 26. November

wissentlichen Verbreiter falscher preußischer Banknoten der Behörde

dergestalt anzeigt, daß er zur Untersuchung und Bestrafung gezogen geben, Personen und Eigenthum zu schützen und die geseßliche Freiheit und

werden kann, eine Belohnung von Dreihundert Thalern, und wenn in Folge der Anzeige auch die Beschlagnahme der zur Verfer⸗= tigung der falschen Banknoten benutzten Formen, Platten und sonsti⸗

Alle Post⸗-Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Erpeditien des Preuß. Staats · Anzeigers: Behren⸗ Straße Ur. 57.

1848.

resp. deren Familien, Sorge zu tragen, die sich der schweren Pflicht bin-

DYrdnung aufrecht zu halten, und ich daif versichert sein, daß es nur die ser Anregung bedarf, um in erwünschter Weise den Wehrmännern die Zu

sicherung gewähren zu können, daß für ihre Familien in zweckentsprechender

gen Geräthschaften erfolgt, eine Erhöhung dieser Bilohnung bis zu

Fünfhundert Thalern zugesichert.

Wer Anzeigen dieser Art zu machen hat, kann sich an jede Orts-Polizeibehörde wenden und auf Verlangen der Verschweigung seines Namens sich versichert halten, insofern diesem Verlangen ohne nachtheilige Einwirkung auf das Untersuchungs⸗Verfahren zu will⸗

fahren ist.

Anhelmgeben in Anspruch genommen, bei dem Empfange von preu—

ßischen Banknoten deren Buchstaben, Nummer, Betrag und den Zah⸗ lenden sich zu merken, was, da alle Banknoten über größere Sum⸗ men lauten (u 25 Rthlr., 50 Rthlr., 190 Rihlr. und 500 Rthlr.),

in der Regel ohne zu große Mühe thunlich ist.

Es wird dies we⸗

sentlich dazu beitragen, dem Verbrecher auf die Spur zu kommen

und den Ersatz des Schadens zu erlangen. Berlin, den 10. August 1848. Der Chef der preußischen Bank. Im Allerhöchsten Auftrage: von Lamprecht. Vorstehende Bekanntmachung wird hierdurch republizirt. Berlin, den 21. November 1848. Der Chef der preußischen Bank. In Vertretung: von Lamprecht.

Bekanntmachung.

Mit Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 31. März d. J.

wird das Publikum davon benachrichtigt, daß die diesjährige Post⸗Dampf⸗ schiff⸗Verbindung zwischen Stralsund und stadt in der Weise ge⸗ schlossen werden wird, daß das Post⸗Dampfschiff. „Königin Elisabeth“ zum letztenmale am Donnerstag den 30. Rovember von Stralsund nach stadt und am Freitag den 1. Dezember von Istadt nach Stral- siund abgeht. :

Eine Personen-Beförderung findet nach Schweden, wie bereits bekannt gemacht worden ist, der Cholera wegen mit dem Dampf⸗ schiffe in diesem Jahre nicht mehr statt.

Berlin, den 22. November 1848.

General⸗Post⸗Amt.

Dem St Alfred Schomburgk zu Berlin ist unter dem 20. November 1848 ein Einführunge⸗Patent auf eine Dampfmaschine in der durch eine Zeichnung und Beschreibung nachgewiesenen Zusammensetzung auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.

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Uichtamtlicher Theil.

Sent schland.

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Preußen. Berlin, 25. Nod. Nach dem heutigen Milit.

Wochenbl. ist der Hauptm. von Orlich J. vom 2. Garde⸗Regi⸗ ment zu Fuß zum Major ernannt und dem Hauptmann Steinau vom 13ten Infanterie⸗-Regiment als Major mit der Regiments⸗-Uni⸗ form, dem Major von Portatius, Commandeur der 2Zten Jäger⸗ Abtheilung, als Oberst⸗Lieutenant mit der Abtheilungs⸗- Uniform, dem Hauptmann von Kathen vom Kaiser Franz Grenadier⸗ Regiment als Major mit der Regiments -Uniform, Aussicht auf Civil⸗Versor⸗ gung und Pension, dem Major von Bohlen, Train-Direktor beim J. Armee-Eorps, als Oberst⸗Lieutenant mit der Armee⸗Unisorm mit den vorschriftsmäßigen Abzeichen für Verabschiedete und Pension der Abschied bewilligt worden.

Breslau, 24. Nov. (Bresl. Ztg.) Der Ober⸗Präsident hat nachstehende Bekanntmachung erlassen: „Nachdem der Herr Ober⸗ Präsident Pinder sein Amt niedergelegt hat, habe ich auf Anweisung des Königlichen Staats⸗-Ministeriums die Dienstgeschäfte desselben mit dem heutigen Tage interimistisch übernommen. Im höheren Auf— trage bringe ich dies hierdurch zur öffentlichen Kenntniß.

Breslau, den 21. November 1818.

Der Königliche Regierungs- Präsident von Schleinitz.“

Magdeburg, 23. Nov, (Magdeburger Zeitung.) Der Ober -Präsident von Bonin hat nachstehenden Erlaß an Die Landräthe, die Fürsorge für die in der Heimat zurückbleibenden Fa— milien der eingezogenen Landwehrmänner betreffend, gerichtet:

„Wenngleich bei der auf Allerhöchsten Befehl bewirkten Einberufung der Landwehr per Bataillon nur 600 Mann einbeordert sind, so ist es nach den mir vorliegenden Anzeigen doch nicht zu vermeiden gewesen, daß viele Wehrmänner haben einbeordert werden müssen, welche ihre Familien ohne genügend gesicherte Subsistenzmittel zurückgelassen haben. Ju Anerkennung der Opfer, welche die zu der Fahne einberufenen Wehrmänner dem Vater= lande und der Provinz bringen, ist es Pflicht der beireffenden Bezirke, für die in der Heimat zurückbleibenden Familien theilnehmende Fürsorge und da Beihülfe eintreten zu lassen, wo ein Bedürfniß dazu vorliegt, wie damit der Magistrat der Stadt Magdeburg auf lobenswerthe Weise vor= , ist. Zu dem Ende veranlasse ich Ew. Hochwohlgeboren, ofort in Ihrem Kreise diesenigen Familien eingezogener Landwehr- männer zu ermitteln, für welche eine über das geseßliche Maß hinaus= n, den betreffenden Gemeinden obliegende Beihülfe erferderlich er= scheint, und die hierzu erforderlichen Mittel durch Veranstaltung einer Sammlung freiwilliger Beiträge zu beschaffen, aus welchen jene Beihülfen so lange gegeben werden können, bis die Familienväter in die Heimat zu⸗ rücklehren. Es ist Pflicht der Eingesessenen, für diejenigen ihrer Mitbürger,

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Weise nach Bedürfniß Vorsorge getroffen werden wird.“ undes - Angelegenheiten.

Frankfurt a. M. 22. Novbr. (O. P. A. 3.) 120. Sitzung der verfafsunggeben den Reichs-Versammlung. Tages-

. ; ; . . ordnung: rathung über Artikel V ö jerfa P Zugleich wird hierdurch die Mitwirkung des Pub ikums mit dem g: Berathung über Artikel Vll und VIil des Verfassungs

Entwurfs. Der Präsident tröffnet die Sitzung um 935 Uhr Vor- mittags und bringt die Austritte⸗-Anzeigen der Abgeordneten von Heg⸗ nenberg⸗Dur aus München, Behr aus Würzburg (wegen vorgerückten Alters), Merkel aus Hannover und P. Kaiser aus Mauern zur Kennt⸗ niß der Versammlung und zeigt mehrere neu eingegangene Flotten⸗ Beiträge an. Abgeordneter Plathner erstattet Namens des Central⸗ Legitiniations - Ausschusses Bericht über die von der österreichischen Regierung, auf Grund des Umstandes, daß statt der für Tyrol und Vorarlberg festgesetzten Anzahl von 17 Vertretern nach der Bundes⸗ matrikel nur 14 Abgeordnete zu wählen seien, beanstandeten Einberu⸗ fung der Ersatzmänner für die ausgetretenen tyroler Mitglieder Gred⸗ ler, Festi und Haßlwanter. Der Ausschuß ist der Ansicht, daß die von der österreichischen Regierung für Tyrol und Vorarlberg angeord⸗ nete Theilung in nur 11 Wahlkreise unstatthast sei und beantragt deshalb die Einberufung der vorgenannten Ersatzmänner auf Grund der ursprünglichen Eintheilung der Lande Tyrol und Vorailberg in 17 Wahlkreise. Es wird sogleich auf die Verhandlung über di sen Gegenstand eingegangen. Fu chs und Kohlparzer sprechen gegen Rüder, Siemens und Esterle für den Ausschußan trag. Plathner als Berichterstatter bemerkt, daß in vorliegendem Falle nur zwei Möglichkeiten eintreten könnten: entweder die, die Ersatzmänner ein—⸗ zuberufen, oder die vorhandenen 14 Mitglieder sür die erwähnten Kreise behufs einer Neuwahl zum Austritte zu veranlassen. Das Ergebniß der Abstimmung ist die Annahme des Antrags des Cen—= tral ⸗Legitimations⸗ Aus schusses. Siemens interpellirt diesen Aus- schuß Über die rückständigen Wablen in dem noch nicht vertretenen Bezirke Pyrmont im Fürstenthum Waldeck und verlangt, daß dieser Gegenstand auf eine folgende Tagesordnung gesetzt werde. Plath⸗ ner erklärt, daß die Verzögerung der Erledigung dieser Frage in den vergeblichen Bemühungen ihren Grund habe, im Central-Legitima—⸗ tions- Aueschusse seither Sitzungen zu halten. (Heiterkeit. ) Früher schon aber habe diese Kommisston für die betreffende Wahl sich er⸗— klärt, einen besonderen Bericht hierüber aber nicht vorlegen zu sollen geglaubt. Siemens behält sich in dieser Beziehung einen besonde⸗ ren Antrag vor. Mayer aus Ottobeuern interpell rt das Reichs- Ministerium des Kriegs, aus welchen Gründen an der oberen Donau, auf den Höhen von Memmingen und Ottobeuern, ein Truppencorps von etwa 12,00 Mann aufgestellt worden, wie lange diese Truppen⸗Aufstellung noch dauern werde, warum keine Zurückziehung dieser Militair⸗ Ab⸗ theilungen vom flachen Lande in die betreffenden Garnisonsplätze stattfinde und warum den Quartierträgern keine Entschädigung zu Theil werde. Der Herr Reichs -Minister wird dese Interpellation am nächsten Freitag erledigen. Es wird zur Tagesordnung geschrit⸗ ten. Die allgemeine und besondere Diskussion über S. 33 des Ar⸗— tikels VII. des Verfassungs⸗Entwurfs ist bereits in der gestrigen Siz- zung abgelehnt worden. Eisenstuck ist der Meinung, daß über die §§. 33 und 34, weil zusammen gehörig, zugleich berathen oder auf die Debatte verzichtet werden müsse. Die Versammlung entscheidet sich für das Letztere, weshalb die Abstimmung über beice Paragra⸗ phen unverweilt vorgenommen win t. VI., 8. 33 lautet der Beschlußfassang gemäß: „Das deutsche Reich soll ein Zoll- und Handelsgebiet bilden, umgeben von gemeinschaftlicher Zollgrenze, mit Wegfall aller Binnenzölle. (Antrag des volfewirthschaftlichn Aus- schusses mit 1914 gegen 185 Stimmen.) Die Aussonderung einzelner Srts- und Gebietstheile aus der Zolllinie bleibt der Reichsgewalt vor⸗ behalten. (Verfassungs-Aueschuß mit 238 gegen 1438 Stimmen.) Der Reichsgewalt bleibt es ferner vorbehalten, auch außerdeutsche Länder- und Landestheilt mittelst besonderer Verträge dem deutschen Zollge⸗ bete anzuschließen. (Ausschuß für Volkswirthschaft.“ 5. 34: „Die Reich- gewalt ausschließlich hat die Gesetzgebung über das gesammte Zollwesen (volkswirthschaftlicher Ausschuß), so wie üder gemeinscha t⸗ liche Productione⸗ und Veibrauchssteuern. Welche Productions und Verbrauchssteuern gemeinschaftliche sein sollen, bestimmt die Reichs⸗ gesetz gebung (Verfassun gs ausschuß).“ Auch auf die Diskussion über Art. VII. und Art. VIII. 8. 35 u. f. leistet die Versammlung Verzicht. Das Resultat der Abstimmung ist die Annahme folgender Fassungen: S. 35. „Die Erhebung und Verwaltung der Zölle, so wie der gemeinschaftlichen Productions- und Verbrauchssteuern, geschieht nach“ Anordnung und unter Oberaufsicht der Reichs gewalt. Aus deñ Ertrage wird ein bestimmter Theil nach Maßgabe des Budgets für die Ausgaben des Reichs vorweg genommen. Das Uebhrige wird an die einzel⸗ nen Staaten vertheilt. Ein besonderes Reichsgesetz wird hierüber das Nä⸗ here feststellen.“ 5. 36: „Die einzelnen deutschen Staaten sind nicht befugt, auf Güter, welche über die Reichsgränze ein oder aus—= geben, Zölle zu legen.“ 8. 37: „Auf welche Gegenstände die ein= zelnen Staaten Productions oder Verbrauchssteuern für Rechnung des Staats oder einzelner Gemeinden legen dürfen, und welche Be⸗ dingungen und Beschränkungen dabei einkreten sellen, wird durch die Reichs Gesetzgebung bestimmt.“ S. 38 Die Reichs- Gewalt hat die Gesetzgebung über den Handel und die Schifffahrt und ,, tie Auofuhrungder darüber erlassenen Gesetze (16a 8 3 sungs⸗ Ausschusses).. Ein Zusatz Antrag des volte ef ner Ausschusses, „die Reichs Gewalt hat ein allgemeines m ichen setz für ganz Deutschland zu erlassen!, welch. 8 nig her. Fassung wegen allgemeine Hesterkeit ene g, ine. ¶Erfindunge⸗ worfen. 8. 39 lautet gemãß der e g w. i, Grüt lage eines Patente werden auschließlich gen gi , giuch steht der Reiche Reichs · Gesezes ertheilt (Verfassunge Aus