eethoven schrieb zuerst zur Leonore eine Qu ver- mn fan n * e ,. e. 2 . erschien, die aber in jeder Bezie- 1 * en end ist und mit dem Werthe und Gehalt der Oper w. 213 n. 3 anni steht. Die zweite Ouvertüre aus C dur ist der dri 5 keinem . che nach sehr ähnlich, obgleich sie in manchen Partieen 2 der Daupsa bweicht. Die Direction würde sich ein Verdienst erwerben, mieden en, n,, die zuerst Mendelssohn in den Gewandhaus⸗
* ; üre, 2. wenn sie diese Suvet: nr uns einmal vorführen und so Gelegen-
R brachte, em, . ] Konzerten zum r , enn Vergleichung geben wollte. Die vierte ist
beit zu einer dur, die im Theater zu Anfang des Stückes gespielt 2 . schlechthin Fidelio⸗Ouvertüre heißt. Daß schon zwei wird und gewonh schaffen, fehlgeschlagen waren, merkt man deut⸗
Kunstwerk zu s — 2 . luce nnn, von der wir sprechen, an. Die Grund-Ider zu einem r fann nie ein Produkt fünstlicher Berechnung, verständiger Re⸗ Ki 1m! .
w , sie ein Kind der Inspiration, mit Einem rien eim, 1 2 erscheinen: die . im Einzelnen . e g Sache des Fleißes und des Nachdenkens. Die Leonoren— ö. — nubsam zusammengesetzt, sie ist ein Produkt der Reflexion. 3 uns sonst die Meisterwerfe Beethoven's an das „es werde Licht 2 * ward Licht“ erinnern, so hat hier der Meister im Schweiße seines ef vergeblich die himmlische Klarheit gesucht, — diese Ouvertüre steht 23 mit sich, noch mit der Oper im inneren Zusammenhang. So war . roßer Mißgriff, die Fanfare, durch welche in der Oper die Kata⸗ ö . gie tler wird, in die Ouvertüre aufzunehmen. Ein gelungenes 22 muß in sich selbst seine Erklärung haben, und wir würden das ein schlechtes Bild nennen, wo uns die Unterschrift et sagen müßte, was es bedeuten soll. Der Komponist soll uns in einer Ouvertüre den geistigen Inhalt des folgenden Stückes in einem gedrängten Ueberblick vorführen, er soll aber nicht einzelne Aeußerlichleiten heraussuchen und diese, so gut es geht, zusammensetzen. In der Oper findet dieses Trompetensignal in der Handlung, wie wir sehen, seine Rechtfertigung, in der Ouvertüre kann es aber blos als ein fremdes, eingeflicktes Stück erscheinen. Bertho— ven hatte sich hier, wie schon gesagt, durch das lange Brüten über seiner Aufgabe verarbeitet. Es braucht nicht hinzugefügt zu werden, daß sich sein Grinius bei dieser Composition doch nicht verleugnen konnte, und daß trotz der Formlosigkeit diese Ouvertüre im Einzelnen die großartigsten Züge enthält. Dies sowohl, wie die glänzenden Leistungen des Orchesters, frugen dem Stücke einen rauschenden Beifall ein. . . ᷣ
Den Schluß machte die Fdur-Somphonie, eine Composition, die zwar ihrem inneren Bau nach einfacher, als andere des Meisters, deren eigent= liche Bedeutung und Tendenz aber bei weitem schwerer zu verstehen ist. Wir finden in ihr nicht den dramatischen Charakter, den die größeren Som⸗ phonieen Beethoven's, wie die dritte, fünfte und siebente, tragen, sondern sie ist wesentlich lyrisch gehalten, die Grundstimmung, aus der sie hervorfloß, ist ein an manchen Stellen in das Phantastische gehender Humor. Pathe⸗ tischer Ernst und leichtsinniger Spott, innere Vertiefung und ausgelassene Lustigkeit wechseln in rascher Aufeinanderfolge und drücken sich in wunder= lichen Kontrasten und fremdartigen Uebergängen aus. Im ersten Sate ist die Stimmung noch eine gemischte, und es zeigt sich in ihm das Bestreben, zur inneren Fassung zu kommen. Dieser Satz hat deshalb etwas Nachdenk⸗ liches und Gehaltenes. Bei den ersten Tönen des reizenden Allegretto ist es, als wenn die Sonne plötzlich den Wolkenschleier zertheilte und Alles in einer lieblichen Klarheit erschiene. Dies Allegretto und das folgende Trio beweisen, wie Beethoven auch mit den einfachsten Mitteln die wundervollsten Wirkungen hervorbrachte, wie er mit gleicher Meisterschaft den inneren Frieden des Ge— müthes, wie das durch die heftigsten Leidenschaften zerrissene und gequãälte Herz schildert. In diesen einfachen, himmlische Ruhe athmenden Tönen vermuthet man kaum den Schöpfer der heroischen und siebenten Symphonie. Der leßte Satz zeigt uns die lebendigste Mannigfaltigkeit, hier kommt der Beethwensche Humor zu seinem vollen Ausdruck und ergeht sich in den kaprizibsesten Sprüngen, den launigsten Wendungen, das reine Licht, in welchem das Allegretto strahlte, bricht sich in allen Farben des Regenbogens. Uns fällt bei diesem letzten Satz immer das Göthesche Gedicht ein: Ich hab' mein Sach' auf nichts gestellt. Die ganze Ste Somphonie gehört zwar nicht zu den großartigsten, aber wohl zu den anmuthigsten Werken des Meisters, und wir möchten glauben, daß, obgleich der Opuszahl, nach der ten Somphonie folgend, sie doch in eine frühere Periode, etwa gleich in die Zeit vor oder nach der Pastorale⸗Symphonie, an die sie auch die verschieden⸗ sten Anklänge enthält, fallen muß.
Gisenbahn⸗Verkehr Magdeburg⸗-Leipziger Eisenbahn.
In den ersten sieben Monaten des Jahres 1848 wurden be— fördert: 106, 263 Personen und 1, 106, 107 Ctr. Güter, die Ge⸗ sammt-Einnahme betrug 406,913 Rthlr. 4 Sgr. 11 Pf.; in dem— selben Zeitraum des Jahres 1847 wurden befördert: 426,822 Per— sonen und 1,443,317 Ctr. 82 Pfd. Güter, die Gesammt-Einnahme betrug 501,054 Rthlr. 11 Pf. Es wurden sonach im genannten Zeitrlum des Jahres 1848 gegen denselben des Jahres 1847 mehr hefoördert: 20 559 Personen und 337,210 Ctr. S2 Pfd. Güter und die Mehr-Einnahme betrug: 95,040 Rthlr. 26 Sgr. Es hat diese bedeutende Minder- Frequenz und Einnahme in den letzten vier Mo⸗ naten — April bis ult. Juli — stattgefunden, denn es wurden im ersten Quartale des Jahres 1848 befördert: 132,857 Personen und 522,126 Ctr. 277 Pfd. Güter, die Einnahme betrug 157,512 Rtblr. 14 Sgr. 1 Pf.; desgleichen im Jahre 1847 wurden befördert: 113,351 Pefsonen und 485,169 Etr. 82 Pfd. Güter, die Gesammt— Einnahme betrug: 149,132 Rthlr. 1 Sgr. 6 Pf.; es wurden mit— hin im genannten Quartale des Jahres 1848 gegen 1847 mehr befördert 19,06 Personen und 36,965 Ctr. 55 Pfd. Güter, mit einer Mehr-Einnahme von 8380 Rthlr. 12 Sgr. 7 Pf.; es haben sonach die letzten vier Monate des Jahres 1848 eine wirkliche Min— der- Frequenz von 40,065 Personen und 374,176 Ctr. 277 Pf. Güter, mit einer Minder Einnahme von 103,421 Rthlr. 8 Sgr. 7 Pf. ergeben, und zwar krachte im Jahre 1848 der Monat April: 30230 Riblr. 18 Sgr. 2 Pf., Monat Mai: 6456 Rthlr. 14 Sgr. L Pf, Monat Juni: 24,587 Rthlr. 23 Sgr. 10 Pf. und Monat Juli die bedentende Summe von 42146 Rthlr. i Sgr. 3 Pf. weniger ein; es warden im letzteren Monat pro 1847 vereinnahmt: 101,179 Rthr. 2 Sgr. 6 Pf. und im Jahre 1848 nur 59, 033 Rthlr. 15 Sgr. 3 Pi. In dem oben genannten Zeitcaum des Jah⸗ res 1846 wunden beiördert: 423,382 Personen und 947, 459 Ctr. 55 Pfd. Güter, die Einnahme, betrug 126,151 Rthlr. h Sgr. 7 Pf, und im Jahre 1845 sind befördert 364,549 Personen und die Einnahme betrug 364312 Rizlr. 12 Sar. 3 Pf., die durchschnitt⸗ liche Einnahme pro Monat und Meste würde sich in den verschiede= nen Jahren folgendermaßen gestalten: pro Jahr 1818 3625 Rihlr 3 Sor. h Pf bie Jabs 18: 48 Rrglr. 20 Sgr. 11 pf; pro Jahr 1816: 3891 Rthlr. 2! 7 Pf. und pro Jahr 1845: J2658 Rthlr. 4 Sgr. 5 Pf. ⸗ Yi agdeburg-Halberstädter Eisenbahn.
Auf der Magdeburg⸗-Halberstädter Bahn wurden in den ersten sieben Monaten des Jahres 1848 befördert: 164,234 Personen und 813,157 Ctr. Güter; die Gesammteinnahme betrug 136,419 Rthlr. 23 Sgr. 3 Pf.; in demselben Zeitraum des Jahres 1817 wurden befördert: 151,253 Personen und 620357 Ctr. Saz Pfo. Güter; die Einnahme betrug 114,853 Rthlr. 20 Sgr. 8 Pf.; desgleichen im Jahre 1846 wurden befördert: 136,997 Personen und 387,512 Ctr. 8&2 Pfd. Güter; die Einnahme betrug 95,810 Rthlr. 13 Sgr.; in gleidem Zeitraum des Jahres 1845 wurden befördert: 117.92 Personen und die Gesammteinnahme betrug 85, 999 Rthlr. 18 Sgr. 2 Pf. Es zeigt hiernach die Frequenz und Einnahmen in genannten
1264
iträumen der verschiedenen Jahre eine stete Steigerung; denn es — * ahre 33 ge 1 1845 mehr befördert: 19,069 Per- sonen, die Mehreinnahme betrug 16810 Rthlr. 24 Sgr. 10 Pf.; im Jabre 1817 gegen 1846 mehr befördert: 14,256 Personen und 232815 Ctr. Güter mit einer Mehreinnahme von 19, 013 Rthlr. 7 Sgr. 8 Pf., und gege/ 1845: 33,325 Personen mit einer Mehr⸗ einnahme von 35,851 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; im Jahre 1848 gegen 1317 sind mehr befördert: 12,981 Personen und 192,799 Cir? 277! Pfs. Gäter mit einer Mehreinnak me von 21, 556 Rthlr. 2 Sgr. Pf., und gegen das Jahr 1845 ist die Frequenz um 46,306 Per- sonen mit einer Mehreinnahme von 57120 Rihlr. 5 Sgr. 1 Pf. gestiegen. Die stärksten Einnahmen im Jahre 1848 zeigten die Monate Mai mit 22,368 Rthlr. 19 Sgr. 1 Pf. und April mit 22, 544 Rthlr. 7 Sgr. 4 Pf.; die schwächste dagegen der Monat Februar mit 16,368 Rthlr. 5 Sar., und im Jahre 1847 die stärk- sten die Monate Juli mit 22,979 Rihr. 26 Sgr. 9 Pf. und Mai mit 1943 Rihlr. 19 Sgr.; dagegen die schwächste ebenfalls der Monat Februar mit nur 11,814 Rithlr. 12 Sgr. 11 Pf. Die Durch⸗ schnittseinnahme pro Monat und Meile in genannten Zeiträumen der verschiedenen Jahre ist folgende: im Jahre 1848: 2514 Rthlr. 19 Sgr. 6 Pf.; im Jahre 18147: 2117 Rthlr. 3 Sgr. 7 Pf.; im Jahre 1846: 1766 Rthlr. 2 Sgr. 8 Pf. und im Jahre 1845: 14565 Rthlr. 5 Sgr. 5 Pf.
Personen-Frequenz der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn.
Bis inkl. 18. November c. wurden befördert
vom 19. November bis inkl. 25. November (., inkl.
1110 Personen aus dem Zwischen⸗Verkehr
Summa
615,195 Personen,
9, 320 — bh24, 515 Personen.
Bekanntmachung betreffend den neuen Leuchtthurm auf Darßer-Ort.
Am Darßer-Ort auf der Halbinsel Darß ist ein Leuchtthurm mit zwei Feuern errichtet worden, welche vom 1. Januar 1849 ab ununterbrochen das ganze Jahr hindurch brennen werden. Beide Feuer werden täglich bei Sonnen -Untergang angezündet und bei Sonnen⸗Aufgang gelöscht.
Das erste Licht erhebt sich einhundert und fünf preußische Fuß über den Meeresspiegel und ist ein Fresnelscher Linsen-Apparat zweiter Ordnung als Drehfeuer mit Verfinsterungen von Minute zu Minute. Der obere und untere Theil des Sternes bleiben auch bei den Verfinsterungen in Sicht, um den Schiffern die Richtung auch während deren Dauer zu geben. Nur der Hauptkern des Sternes erleidet die Verfinsterungen. Das Licht beleuchtet den ganzen Hori— zont und dient den Schiffern, welche das Licht von Arcona östlich aus dem Auge verlieren und sich dem Strande nähern, die Landspitze von Darßer-Ort deutlich zu bezeichnen.
Das zweite Licht ist ein festes Feuer, vierzig preußische Fuß über dem Meeresspiegel erhaben, und wird von drei Argandschen Lampen mit Reverberen gebildet. Dies Feuer, in Verbindung mit dem Gyedser Feuer auf der dänischen Küste von Falster, bezeichnet die Durchfahrt zwischen den Sandbänken bei Darßer-Ort und dem Steinriff Trendelen und beleuchtet einen Winkel von vierzig Grad von W. 3 N. bis NW. per Ftompaß.
Der Darßer-Ort, wo sich der Leuchthurm befindet, liegt auf 54? 29 nördlicher Breite und 122 314 östlicher Länge von Greenwich.
Der Thurm liegt vom Wasser 57 Ruthen oder 114 Faden ent— fernt und giebt mit seinem 100 Fuß hohen Gemäuer, welches unge— putzt von rothen Mauerziegeln aufgeführt ist, und auf welchem sich die Laterne erhebt, auch eine Tagesmarke.
Stralsund, den 16. November 1848.
Königlich preußische Regierung.
Auswärtige Börsen.
Breslau, 4. Dez. Holl. und Kaiserl. Dukaten 964 Bi. Friedrichsd'or 1135 Gld. Louisd'or 1123 Gld. Poln. Papiergeld 93 *. 2 3 bez. u. Br. Desterreichische Banknoten g25 bez. Staats Schuldscheine 785 2 5 bez. Seehandlungs-Prämien-Scheine 2 50 Rthlr. 923 Br. Posener Pfandbriefe proz. 957 Gld., 95 Br, do. Z33proz. 795 bez. Schles. Pfandbriefe 35 proz. 90 Br., do. Lit. H. 4proz. 924, bez., do. Iz proz. 82 Br. Preuß. Bank-Anth. Sch. 895 Gld.
Polnische Pfandbriefe alte proz. 913 Gld., do. neue 4proz. 315 bez., do. Partial oose a 305 Fl. 96 Gld., do. a 500 Fi. 69 Gld. Russ.-poln. Schatz⸗-Obligationen a 4 pCt. 67 Gld. Actien. OSberschles. Litt. A. 91 Gld.R, do. Litt. B. 91
Breslau⸗Schweidn. Freib. 863 Br. Niederschl⸗Märk. 69 do. Ser. III. 909 Gld. Ost⸗Rhein. Neisse⸗Brieg 409 Gld. Krakau - Ober- Friedrich⸗Wilhelms - Nordbahn 404 bez.
Gld. bez., do. Prior. 966 Gld., (Köln⸗Mind.) 777 Gld. schles. 428 bez. u. Br.
und Br. Wechsel⸗Course. Amsterdam 2 M. 1427 Gld. Hamburg a vista 150 41, Br. do. ? M. 150 Gld. London 1 L. St. 3 M. 6. 261 Br. Berlin a vista 100 Br. do. 2 M. 994 Gld.
Wien, 3. Dez. Die Nachricht der Abdankung unseres Kai— sers zu Gunsten seines Neffen Franz Joseph wurde diesen Morgen bekannt. — Es läßt sich der Eindruck dieser Nachricht im ersten Augenblicke nicht beurtheilen. Im Kaffeehaufe wurden 5proz. Met. 771 278, dann aber a 785, 4, 79, 79 gemacht. Nordbahn 100 2 101 bezahlt.
*engzig; B. A. 116 Br.
4. Dez. L. Dr. Part. Oblig. 97 G. Leipz. Leipz. Dr. E. A. 97 G. Sächs. Bayer. 763 G., do. Schles. 37 G. Chemnitz⸗Riesa 25 G. Löbau-Zittau 26 Br. Magdeb. Leipz. 162 G. Berl. Unh. A. 839 G., do. B. 83 G. Altona - Kiel 89 Br., 88; G. Deß. B. A. 923 G. Preuß. B. A. 90 G. :
Paris, 2. Dez. Zproz. 43. 5proz. 65. 90. Anleihe 65. 65. Bank 13875. Span. 395 25. Nordbahn 341.
London, 2. Dez. Z proz. Cons. p. C. u. a. 3. 873. 35 proz. S865. Z proz. Span. 25. Int. 4734. E. R. 100. Mex. 211.
Engl. Fonds eröffneten heute zu den gestrigen Schluß ⸗Coursen. Eisenbahn-Actien blieben zu unveränderten Preisen sehr flau.
Amsterdam, 2. Dez. Holl. Fonds waren heute bei eini— gen Geschaften in Ilt. unverändert. — Span. etwas sester. — Von den übrigen fremden Effekten ist nichts Besonderes zu bemerken. Holl. Integr. 463, . Zproz. neue 555. A4proz. ostind. 723, Span. Ard. 946, 3. Coupons 6. Port. neue 233, 4proz. 243. Rusf. Steg. II.. Jest. Met. Rz pröz. zs .. Per .
Amsterdam, 2. Dez. Im Handel mit Staatspapieren
stellte sich diese Woche wieder einige Trägheit ein, wer / kerne ander- weite Frage für das Ausland erschien und einige Spekulanten ihre Ausbietungen fortsetzten, und wurden die Course hierdurch allgemein etwas gedrückt; die gestrige Börse endigte indessen in eiwas festerer Stimmung für holländische und österreichische Fonds, wozu die we⸗ niger bedrohlichen Nachrichten aus Rom und Italien beigetragen haben mögen. Integrale sind von 174 pCt. bis 16 pCt. herun⸗ tergegangen, blieben aber zuletzt zu 4616 pCt. begehrt; Zprozentige wirkliche Schuld wich von 56 auf 5515 und holte gestern 553 pCt.; proz. dito wurde Montag zu 73 pCt. abgenommen und kam seit— dem bis 725 herunter; 3proz. Syndicat?“ Obligationen, die immer nur selten vorkommen, behaupteten sich gut auf 72 pCt. Actien der Handels⸗Maatschappy wurden erst zu 137 und nachher zu 137 pCt. vergeben. Von russischen Staatspapieren waren proz. alte Obligationen bei Hope u. Co. vorigen Montag so eifrig in daß man bis 99 pCt. bewilligte; seitdem kam aber der Cours eben? falls zum Weichen nnd endigté mit 99 pCt.; 4proz. Certisikate bei bei denselben fielen von 787 auf 77 pCt. proz. wöener Metal- liques stellten sich nach einem Fall von 66 auf 667 pC. 3cstein auf 665 pCt. 2 proz. dito erholten sich von 34 auf 35 pC. — Spanische Zproz. binnenländische schwankten zwischen 184 und 184 pCt. und holten zuletzt 1835 pCt. Ardoin-Obligationen sielen von 93 um 4 pCt.; deren Coupons waren etwas besser und zu 64 pCt. zu verkaufen. Portugiesische Obligationen gingen von 243 auf 23 pCt. zurück. Peruanische dito stiegen nach einem Falle von 21. auf 216 pCt. gestern plötzlch bis 22 pCt.; bresilianische wurden dieser Tage zu 76 a 763 pCt. untergebracht. Hiesige Eiser dahn-⸗-Actien wurden billiger abgelassen; Utrecht -Arnheimer zu 763 pCt. Haarlem-Rotterdamer zu 61 pEt. Die Frage nach Geld nimmt ungeachtet des herannahenden Jahresschlusses noch nicht zu, weshalb der Zins-Cours von 25 pCt. nicht abgewichen ist.
Antwerpen, 1. Dez. Wenig Geschäft. Belg. 5proz. 7 435proz. 72 B. 2tyIproz. 393. Span. 5proz. 97 G. Zproz. 18 . Coup. 6 B.
Madrid, 25. Nov. 3 proz. 193 (3, 3 Geld nach der Borse). Geld nach der Börse). Passive 33 Papier
Frage,
und
R 8B. 5 .
5 proz. 97 Papier ( (* Geld).
—
Markt ⸗Berichte. Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 4. Dezember.
Zu Lande: Weizen 2Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.; Roggen 1 Rthlr 5 Sgr., auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; große Gerste 28 Sgr.“ auch 27 Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste 27 Sgr. 6 Pf., auch 9 Pf.; Hafer 23 Sgr. 9 Pf., auch 18 Sgr. 9 Pf.; Erbsen 1 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 5 Sgr.; Linsen 2 Rthlr.
Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 10 Sgr., auch 2 Rthlr
Sgr. 6 Pf. und 2 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. Sgr., auch 1 Rthlr 2 Sgr. 6 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.; Hafer 22 Sgr 6 Pf., auch 260 Sgr.; Erbsen sschlechte Sorte) 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. Sonnabend, den 2. Dezember.
Das Schock Stroh 5h Rthlr. 20 Sgr., auch 6 Rthlre, der ner Heu 22 Sgr. 6 Pf., auch 15 Sgr.
Stettin, 4. Dez. Das Wetter hat seit Freitag ziemlich den— selben Charakter behalten, doch geht die Temperatur langsam zurück.
Getraide. In Weizen ist letzler Tage so wenig umgegangen, daß die Notirungen von 48 a 52 Rt. als nominell zu bekrachten sind; für 90pfd. Uckerm. wurde 50 Rt. genommen. Roggen in loco 2565 a 27 Rt. gefordert, 25 a 26 Rt. bezahlt, pr. Frühjahr ging Einiges um, für 82pfd. wurde 287 Rt., für S6pfd. 284 Rt., für S7pfd. 28 Rt. bezahlt. In Gerste nichts umgegangen, pommersche zu 265 Rt., oderbruch. zu 24 Rt. da. Hafer in loco 157 2 165 Rt., pr. Frühjahr 17 Rt. bezahlt.
Rüböl in loco auf 113 Rt. gehalten, 117 Rt. mit Faß, 117 aà 3 Rt. ohne Faß bez., pr. Jan, Jebr. 117, Jan. sFebr. / März 115, März Apr. 115 Rt. bez. Leinbl 94, pr. Frühj. 99 Rt. Palmbol 13 Rt. Südseethran 5 Rt.
Spiritus aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand ohne Faß 24 96, mit Fässern 245 6 bez, pr. Frühj. 213 96 ge—⸗ fordert und bezahlt, 22 96 geboten.
Zink auf Frühjahrslieferung 46 Rt. bezahlt; loco 45 Rt. eisen 44 Sgr.
Pernauer Leinsamen in loco 85 a St Rt., auf Breslau schwim— mend 8) Rt. bezahlt. Schlag-Leinsamen 48 9
Breslan, 4. Dez. Weizen, gelber 39, 44, 50 Sgr.
Roggen 26, 285, 313 Sgr.
Gerste 19, 21, 23 Sgr.
Hafer 14, 1655, 17 Sgr.
Kleesaat flau, Preise unverändert.
Spiritus 64 bezahlt.
Rüböl 100 Ctr. a 127 Rthlr.
Zink nichts gehandelt.
Unsere Zuführen von Getraide bleiben sehr mäßig, und doch ist die Kauflust schwach; die früheren Preise behaupten sich und mühsam.
Bambnrg, 1. Dez. Getraide war bei flauen Berichten von England und großer Zufuhr sehr schwer abzusetzen. Feizen wußte
Vt l
130pf3.
Cent⸗
Roh⸗
it. weißer 42, 16 ) weißer 42, 46, 5.
loco begeben.
8 Aà 19 Rthlr. Cour. pr. Last niedriger, und zwar 129 n 120 Rthlr. Cour., so wie Gerste 5 à 6 Rthlr. Co r. pr. Last
letzten Preisen, sogar 103 / 104pfd. Saal- zu 65 Rthlr. Cour. kauft werden. — Roggen gab 2 a 3 Rthlr. pr. Last nach un: dang bei kleinen Partieen 123 / 124pfd. 61 a 65 Jithlt. Cour Last. — Hafer flau und ohne nennenswerthen Umsaßz. Be und Wicken weichend, bei schwacher Frage. Erbsen ca. 3 Rth Cour. niedriger, Koch- 75 a 80 Rthlr. Cour. pr. Last. — Rap sa— men war zur Versendung nach dem Inlande mehr gefragt und wurde bis 118 Rthlr. Beco. pr. Last bezahlt, zu 120 Rthlr. Beo. pi. Last blieb angeboten. Das Geschäft ab auswärts ruhte, der flauen Stimmung und späten Jahreszeit wegen, gänzlich.
Amsterdam, 1. Dez. Weizen mit wenig Handel an Kon⸗ sumenten verkauft; 126pfd. alt. bunt. poln. 305 Fl., 126pfd. neu. eyerl. 220 Fl. in Partieen an der Zaan. ;
Roggen zu erniedrigten Preisen in Partiten verkauft; getrockn. 132 Fl.ͥ, 120pfd. odessa. 135 Fl., 124pfd. neu.
150 Fl. ) 4 . Gerste zu niedrigen Preisen mit mehr Handel; 96⸗, 97, 199pfd. neu, oldamm. Winterg. 7, Is, 105 51.
Hafer wie früher; 82pfd. jähr. fein 122 77 Fi. ö Kohlsaamen wie früher; aufe9 Faß gleich 665 L., April 63 T., Sept. u. Okt. 60 L.
Leinsaamen wie früher; 112, 113 pfd. petersb. 255 Fl.
Rüböl wurde um 3 Uhr wie folgt verkauft: auf 6 Wochen 38 Fl.; effekt. 37 Il. Dez. 353 Fl.; Mai 36 Fl. Leinöl auf 6 Wochen 284 Fl.; effekt. 27 JI.
Hanföl auf 6 Wochen 35 Fl., effekt. 31 Il.
Fl., 75pfd.
1269
Deutschlan d. Berlin. Adressen.
Uichtamtlicher Theil. Den t schland.
Berlin.
Preußen.
ö
Es sind uns ferner folgende Adressen
Preuszen. zugeg m gen
Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnädigster König und Heir! . Ew. Königliche Majestät
haben in muthvoller Hingebung für das Wohl des Vaterlandes Ma b⸗ regeln ergriffen, die einem jeden loyalen Preußen einzig dazu geeig⸗ net erscheinen müssen, das Vaterland vor dem fortgesetzten Unter⸗ wühlen durch die Leiter der Anarchie, vor den Greueln einer neuen Revolution zu bewahren.
Indem wir anerkennen, daß Ew. Majestät nicht allein kraft Ihres guten Rechtes gehandelt, sondern auch eine unabweisliche Re gentenpflicht erfüllt haben, indem Sie Schritte thaten, Ordnung und Gesetz in ihre Rechte wieder einzusetzen Und wahre Freiheit begrün⸗ den zu helfen; indem Sie der Zügellosigkeit Schranken setzten und so die höhere Sittlichkeit, die Intelligen; und das Wohl der Fami— lien vor dem Abgrunde bewahrten, in den Parteienwuth, Hochmuth und Egoismus sie zu stürzen bereit waren — haben wir unter an liegende Erklärungen unsere Unterschrift gesetzt, welche Ew. Majestät als ein Zeichen, daß Ihnen auch in Berlin treue Herzen schlagen, die auf Ihr Königlichss Wort: Ew. Majestät werden die Ihrem Volke verheißenen Freiheiten aufs neue gewährleisten fest und un⸗ erschütterlich bauen, gnädigst anzunehmen geruhen wollen.
In tiesster Ehrerbietung Ew. Königl. Majestät treu gehorsamste Bürger und Einwohner der 7Tösten, 19ten, Brunnenstraßen⸗, Mauer⸗ und Behrenstraßen⸗ Stadtbezirke. . (259 Unterschriften.) Desgleichen aus 19 anderen Bezirken (625 Unterschriften.)
Allerdurchlauchtigster, Allergnädigster König und Herr!
Die unterzeichneten Lehrer der rheinischen Friebrich-Wilhelms— Universität nahen Ew. Königlichen Masestät Throne, um ihre' wohl erwogenen aus entschiedener Ueberzeugung und innigem Gefühle er— wachsene Zustimmung zu den Ansichten und Gesinnungen, welche die Ew. Majestät überreichte Adresse ihrer Schwester-Unwversität Verlin vom 24. dieses Monats enthält, ehrerbietigst auszusprechen.
Ja! Ew. Majestät haben in den Maßregeln, die Sie ergriffen, um den Wogen wilder Zerstörung einen Damm entgegenzusetzen, nicht blos von einem Rechte Gebrauch gemacht, sondern auch eine der ersten und wichtigsten Regentenpflichten erfüllt.
Als Ew. Majestät nach langem Zögern, in dem so Manche nicht Milde und Geduld, sondern Schwäche zu sehen wähnten, Sich erho— ben, um ein Königliches Wort zu sprechen, auf welches Millionen harrten; da zeigte es sich sofort, daß die Monarchie Friedrich's des Großen, die ihre Feinde schon zu den Todten zählten, noch voll von Lebenskraft ist, und daß jener Kern des Volkes, der in großen ge— schichtlichen Ereignissen, wenn er sich nicht der Schlaff heit und Träg⸗ heit hingiebt, immer die Entscheidung bringt, wiederum bereit ist, zu thun wie seine Ahnen, welche nicht erschraken vor der Zahl, der Macht und dem Hohn ihrer Feinde. Voll von diesem Muthe, will er Ew. Majestät Thron schirmen, in dem er die festeste Gewähr der heiß ersehnten Freiheit erblickt.
Wenn wir diese Gesinnungen als Bürger aussprechen, so drängt es uns auch als Vertreter der Wissenschast, Ew. Majestät unseren Dank darzubringen. Denn der Sieg jener finsteren Gewalten, welche der Sicherheit und Wohlfahrt Deutschlands den Untergang drohen, würde das Grab aller Wissenschaft und Kunst, jeder ächten Bil⸗ dung sein.
So erwerben sich Ew. Majestät zu dem hohen Ruhme, die künftige Entwickelung Ihres Volkes auf Freiheiten zu gründen, aus— gedehnter wie sie bisher irgendwo in Europa stattfanden, den zwei— ten, der Schirmer der Wissenschaft und Bildung zu sein, auf welche Deutschland mit dem höchsten Rechte stolz ist, und welche in Ew. Majestät immer den wirksamsten Beförderer fanden uns verehrten.
Wir verharren in tiefer Ehrfurcht
Ew. Königlichen Majestät allerunterthänigste, treugehorsamste.
Bonn, den 28. November 1848.
(Folgen 53 Unterschriften.!
Bromberg, den 22. November 1848. Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr!
Nachdem der zurückgebliebene Theil der preußischen National— Versammlung, welcher Ew. Majestät das Recht bestritten, die Verle⸗ gung der Versammlung von Berlin nach einem anderen Orte anzu— ordnen, sich ermessen hat, die Staats-Angehörigen zur Verweigerung der laufenden Steuern aufzufordern, um dadurch, wie ein Mitglied dieser Fraction selbst erklärt, mit vollem Bewußtsein eine neue Brandfachel der Anarchie und der Empörung in das Land zu schleudern; nachdem ferner die Bedingungen, welche eben dieses Mitglied jener Fraction dem zur Vermittelung des Kon⸗ slikts zwischen Krone und Volksvertretung von Frankfurt entsendeten Bevollmächtigten Unter⸗Staate⸗Secretair Bassermann — als Ba⸗ sis dieser Vermittelung außustellen sich erfrecht hat, zur Kunde des Landes gelangt sind: nach diesen Attentaten gegen die bestehende Verfassung und selbst gegen die Existenz unseres Staats kann es selbst dem Verblendetsten nicht länger verborgen sein, welches die wahren Absichten dieser gewissenlosen Volksvertreter sind.
Die verhängnißvolle Lage, in welche unser theures Vaterland durch diese schmachvollen Attentate versetzt worden, macht es allen wahren Patrioten zur gebieterischen Pflicht, sich eng und fest um den constitutionellen Thron ihres patriotischen Königs von Gottes Gna— den zu schaaren, zu dessen Königlichem Worte in Betreff der ver⸗ heißenen Freiheiten wir, bie Mitglieder des unterzeichneten Vereins, das unerschütterlichste Vertrauen hegen.
gegen Ew. Majestät und das Vęterland, stempelt
Wenn bisher das Verhalten derjenigen Majorität der Versamm-⸗ ] lung, welche Ew. Majestät das Recht streitig machte, dieselbe an einen anderen Ort zu verlegen, um sie bei der Vereinbarung des Verfassungswerks dem empörenden Terrorismus zu entziehen, welcher in der Hauptstadt gegen die gemäßigten Mitglieder derfelben geübt wurde, mehrfach Vertheidiger gefunden hat: so muß jetzt jede Stimme, welche ihr bis dahin das Wort geredet, verstummen. Durch die erwähnten Schritte hat diese Fraction nicht nut den gesetzlichen Boden völlig verlassen, sondern sie hat auch damit den Weg der Verbrechen betreten und sich selbst moralisch vernichtet. Die Auffor derung zur Steuer-Verweigerung, also zur Verletzung der Pflichten . v. M t und 1! die Mitglieder die⸗ ser Fraction, so weit sie sich an diesem Beschlusse betheiligt, in⸗ dem sie dadurch den Ew. Majestät und dem Vaterlande geleisteten Eid der Treue gebrochen zu meineidigen Verbrecherr,.
Unter solchen Umständen können die Mitglieder des unterzeichne⸗ ten Vereins nicht anstehen, sich mit allen den Maßegeln rinverstan— den zu erklären, welche Ew. Majestät ergriffen haben, um diese An⸗ stifter und Führer der Verbrechen und der Emeute für das Vater land unschädlich zu machen.
In der von dieser Fraction mit der ausdrücklich erklärten Ab— sicht, dadurch eine neue Brandfackel der Anarchie und Empörung in das Land zu werfen, beschlossenen Steuer-Verweigerung ist klar?und deutlich die verbrecherische Alsicht ausgesprochen, die bestehende Staats-Verfassung gewaltsam umzustürzen; ein solches Unternehmen ist nach 8. 92 Tit. 20 Theil II. des Allgemeinen Landrechts Hoch— verrath; Ew. Königliche Majestät wollen daher geruhen, die nöthi⸗ gen Veranlassungen zu treffen, daß diese für die ganze menschliche Hesellschaft so höchst gefährlichen Verbrecher der Ahndung der Ge setze nicht entgehen. Indem wir schließlich geloben, mit Gut und Blut zu Ew. Majestät und dem Erlauchten Hause Hohenzollern zu stehen, dessen ruhmgekrönte Mitglieder den preußischen Thron errich tet und zu so hohem Glanze erhoben haben, ersterben wir als
Ew. Königliche Majestät treu gehorsamster patriotische Verein.
Allerdurchlauchtigster, Großmãächtigster König!
Allergnädigster König und Herr!
. Mit Freude und Dank haben wir im Frühjahr d. J. heißungen unseres vielgeliebten Landesvaters vernommen? höchstderselbe fortan nicht mehr allein, sondern zusammen mit Sei— nem treuen Volke das Land regieren, Gesetze geben, Steuern aus— schreiben wolle, daß es Jedem aus dem Volke freistehen solle, seine Gedanken in anständiger Weise auszusprechen und drucken zu lassen, mit Anderen in friedlicher Weise Versammlungen zu halten, daß Alle im Volke, gleichviel welches Standes und Glaubens sie seien, gleiche Rechte haben sollen, und daß nach diesen Grundsätzen eine Verfassung zwischen unserem Könige und Seinem Volke gemacht werde. Mit Freuden sahen wir die Abgeordneten des Volkes zu unserer Natio⸗ nal-Versammlung nach Berlin gehen, wo sie diese Verfassung machen sollten. In sieben Monaten haben sie diesen Zweck ihrer Sendung nicht erfüllt, wohl aber haben sich Abgeordnete bei Straßen- Auf läu⸗ fen in Berlin betheiligt, haben ihre Mitabgeordnete gegen Mißhand— lungen vom berliner Pöbel nicht in Schutz genommen und damit das Gesetz, welches sie selbst zum Schutze der Abgeordneten be— schlossen hatten, und welches von Ew. Majestät vollzogen ist, nicht aufrecht erhalten, also selbst ihre Würde mit Füßen getreten; es ha— ben Abgeordnete Zwischenfragen an die Minister gethan, dadurch ein Ministerium nach dem anderen zum Abdanken genöthigt und der Ordnungslosigkeit Vorschub geleistet, um — wie es jetzt an den Tag gekommen ist — das ersehnte hohe Amt zu erlangen oder gar selbst an die Spitze der Regierung zu treten. .
Dies sind die Thaten hochgepriesener Abgeordneter. Die weni— gen und nicht bedeutenden Gesetze, die sie veranlaßt haben, hätten, wie das Jagdgesetz, nach der Verfassung, auf die das ganze Volk in Sehnsucht wartet, in Berathung genommen werden sollen, und von Abgeordneten, die dazu Vollmacht haben. Die jetzigen Abgeord⸗ neten haben nur Vollmacht, mit dem Könige die Verfassung zu machen.
Nach den genannten bisherigen Thaten hochgepriesener Abge⸗ ordneter, die es nicht verschmähten, ihre Ueberzeugung andersgesinn— ten Abgeordneten, obgleich doch Alle nur nach ihrer Ueberzeugung stimmen und keinem dafür verantwortlich sein sollten, aufzudringen, und weil die Bürgerwehr Berlins theils zu spät, theils nicht mit dem erforderlichen Nachdruck gegen den Pöbel ihrer Stadt die bedrohten und gemißhandelten Abgeordneten in Schutz genommen hat — hal⸗ ten wir die von unserem treuen Könige angeordnete Verlegung un— serer National Versammlung von Berlin nach Brandenburg an der Havel und die einstweilige Vertagung derselben für vollständig recht und erkennen dies mit Dank an.
Wir können auch gegen das jetzige Ministerium noch kein Mißtrauen haben, da das bisherige Verfahren desselben durch die Pöbelherrschaft in Berlin nöthig geworden ist; lassen uns auch durch die jetzigen Abgeordneten in Beilin, deren Beschlüsse seit der aus— gesprochenen Vertagung wir nicht anerkennen, und die wir verant— wortlich machen für Alles durch ihre Widersetzlichkeit, namentlich durch die beschlossene Steuer-Verweigerung, über das Land heraufbeschwo— rene Unglück, nicht irren, wenn sie gegen das jetzige Ministerium schreien, denn sie haben dies jedem neuen Ministerium gethan, und erst abgetretene Minister bekamen ihren Beifall. Eben so wenig lassen wir uns irre machen durch das Geschrei der Klubs und Ver' eine, daß die widerstrebenden Abgeordneten in Berlin Recht haben, denn in den Klubs und Vereinen sind die Adressen an jene wohl nur die Meinung einer geringen Mehrzahl, die sich sogar anmaßt, im Namen Aller aus dem Volke, selbst derer, die bisher noch geschwie— gen haben, zu reden.
Wir erwarten indeß, daß das jetz ige und jedes künftige Mi— nisterium die von unserem Könige uns gemachten Verheißungen, welche wir vorhin wiederholt haben, unverkümmert wird in Erfüllung gehen lassen, und wollen, der Liebe und Treue unseres Königs gewiß, mit unserem Könige und dem Hause Hohenzollern dann stehen und fallen.
Wolle unser treuer König diese unsere freie Aussprache auch als den Ausdruck alter Treue huldvoll aufnehmen, mit der wir in' tief— ster Ehrfurcht ersterben als
Ew. Majestät treu⸗gehorsamste 281 Unterschriften.) Allenstein und Umgegend, am 25. November 1848.
die Ver⸗ daß Aller⸗
Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster, Allergnädigster König und Herr! Wir Unterzeichnete dieser getreuen Dorfschaft vertrauen Ew.
Königlichen Majestät und Allerhöchstihren Zusagen von ganzem Herzen
nm
und verwerfen mit tiefstem Unwillen die Auflehnung eines Theiles der Versammlung zur Vereinbarung der Verfassung gegen die Ver⸗ legung und Vertagung derselben, namentlich die revolutionaire Ver⸗ weigerung der Steuern, aufs entschiedenste. Mit alter preußischer Unterthanentreue ersterben wir Ew. Königlichen Majestät 6 treugehorsamste . (Folgen die Unterschriften.) Reichenbach in Preußen, den 28. November 1818. Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr! rw. Königliche Majestät fühlen wir uns zu der ehrfurchts vollen Erklärung tief veipflichtet: daß wir in unverbrüchlicher Treue und Anhänglichkeit zu Allerböchstdenenselben stehen und zu den jetzt zur Aufrecht⸗ haltung der Ruhe und Ordnung im Vaterlande und Be⸗ gründung der constitutionellen Freiheit ergriffenen Maß— regeln unsere innigste Anerkennung auszusprechen uns er⸗ lauben. In tiefster Ehrerbietung Ew. Königlichen Majestät treugehorsamste . Magistrat und Stadtverorbnete. Greifenberg in Pommern, den 365. November 1815.
Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König!
Alllergnädigster König und Herr!“?
Ew. Königlichen Majestät bittet der unterzeichnete Krieger⸗Ver⸗
ein, Allergnädigst zu erlauben, unsere Ansicht in dem jetzigen Kon⸗
flikte der Krone mit der National-Versammlung ehrfurchtsvoll aus⸗
sprechen zu dürfen: .
1) Wir sind vollkommen damit einverstanden, daß die Krone das Recht hat, ein solches Ministerium zu wählen, welches die Kraft besitzt, die Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten, wie wir don dem Ministerium Brandenburg erwarten können.
Die Krone hat unbedingt das Recht, den Sitz der Berathun⸗ gen der National-Versammlung von Berlin nach Brandenburg zu verlegen.
Die National-Versammlung hat durchaus nicht das Recht, die
Steuern zu verweigern, wodurch der ganze Staat in Gefahr
käme.
Der Verein hat bereits 1813, 114 und 15 bewiesen, daß er Blut und Leben für König und Vaterland freudig darzubringen vermag und betheuert jetzt seine Liebe und Anhänglichkeit für Ew. Königliche Majestät in aller Ehrfurcht, mit der er verharrt als
Ew. Königliche Majestät
bis zum Tode treu unterthä⸗ nigste Diener. Der Kieger⸗Verein zu Neu⸗-Ruppin.
Sämmtliche Krieger, 90 an der Zahl, sind bereit, Ew. Masestät
mit Gut und Blut beizustehen. Der Vorstand. Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster Kontg, Allergnädigster König und Herr, von Gottes Gnaden!
Die hohe Bedeutsamkeit des Augenblicks legt uns die Verpflich⸗ tung auf, unsere Herzen vor Ew. Königl. Majestät mit derjenigen Treue und Offenheit aufzuschließen, welche schon unsere Väter ihren Landesfürsten weihten, und die wir als ein unsterbliches Erbthum von ihnen überliefert erhielten. Wir wissen, welche großen Opfer Ew. Majestät im Verlauf dieses schmerzensreichen Jahres Ihrem Volke brachten, und mit welcher Hochherzigkeit, mit welcher uner⸗ reichbaren Selbstverleugnung sie dargebracht wurden. Wir' sind mit hoher Bewunderung Zeugen gewesen der Langmuth und Geduld, welche Ew. Majestaͤt dem schleppenden und unersprleßlichen Gange der Berathungen unserer zur Vereinbarung der Staats verfassung be⸗ rufenen Abgeordneten unablässig widmeten. Wir haben mut tiefer Indignation gesehen, wie diese Versammlung, auf welche die Hoff⸗ nungen des Vaterlandes gerichtet waren, diese nach und nach immer mehr und mehr zu Schanden werden ließ, und statt das große Werk der verfassungsmäßigen Vereinbarung zwischen Land und' Krone zu vollbringen, sich in nmaßender Selbstgefälligkeit darauf beschränkte, dieser letzteren den Segen der Gnade Gottes zu rauben. — Thö⸗ richte herzlose Vermessenheit! — Sie, die frevelhaft die Hand an den reinen Glanz einer fleckenlosen Krone legten, sie sind jetzt selbst der Gnade Gottes bar, denn der böse Feind kreibt sie zu offener Em⸗ pörung und machte sie unterthänig dem Gesetz. .
Mit tiefem Herzensfummer sehen wir Ew. Majestät gedrängt zum schonungslosen Entscheidungskampf, während Ihre hohe milde Seele nur lleben und vergeben möchte. Harren Sie aus! fest und ohne Wanken, hoher Herr! Gott ist mit Ihnen und Ihr Recht. — Wir aber, deutsche Männer, die wir die deutsche Treue noch nicht begraben haben, wir inmitten einer zahlreichen Bevölkerung anderer Nationalität, auf welche lichtscheu alle Geschosse des wühlerischen Zeit= geistes geschleudert werden, um sie gefangen zu nehmen und zu ver⸗ derben; wir huldigen Ew. Majestät in dieser großen Stunde der Entscheidung von neuem im Angesichte Gottes mit derselben Treue, welche uns bisher mit unserem hohen Fürstenhause verband, und die nimmer wanken kann und wird, weil sie aus der Liebe geboren ward.
Wir erklären feierlichst, daß die gegen Ew. Majestät Gebot in Berlin zurückgebliebenen Abgeordneten, welche, zur Berathung der Verfassung berufen, sich in herzloser Verblendung souverain dünken und ihrem Landesfürsten Hohn sprechen, eine schwere Verantwortlich keit auf ihre Häupter laden und nach göttlichem und menschlichem Rechte sündigen an denen, welche sie mit rücksichtéslosem Vertrauen entsendeten zur Uebung einer großen und heiligen Pflicht.
Jnsbesondere sagen wir uns hiermit vollständig und feierlich los von unserem Kreis -Abgeordneten, der leider gleichfalls zur obigen Ka— tegorie gehört, und den wir als deutschs Männer unseres Ver— trauens für immer verlustig erklären.
Dagegen werden wir bis zum Pulsschlag im Vertrauen feststehen zu Ew. Majestät, unserem Königlichen Hort und Landesvater. Aller- höchstdieselben werden, deß sind wir gewiß, keinen Buchstaben streichen von dem, was Sie Ihrem treuen Volk versprochen, und es wird einst ein Tag kommen, wo dieses Volk an seine Brust schlagen und sa— gen wird: 2 „Der König rettete uns aus den Brandungen der Zeit, un wir sind frei und glücklich durch den König!“
Gott schirme und geleite Ew. Majestät. .
In unerschütterlicher Liebe und Verehrung verharren wu
Ew. Königlichen Majestät treu unterthänigste deutsche Bewohner des Löbauer Kreises. (202 unterschristen.) Neumark in Wesipreußen, den 18. November 1818.