1848 / 221 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

i. efühlen des Dankes ehrfurchts voll zu begrüßen. Die Wallachei . , ,, , , jiches Land, bis es einigen Ruhestörern, die nur ihr persoönliches J nte 2 im Auge hatten, gelang. sich au die Spitze der Negierung zu stellen, 2 von der ganzen Ein ohnerschaft anerkannten und geachteten In /. stoßen und alles das zu vernichten, was unser Aller Glück ausmachte, = mit ein . Wort, die Folgen ihres Unternehmens wären nichts als Unglück, Zerstörung un a em sen. Deshalb statten wir Sr. Majestät dem Kaiser, un= allgemeines Elend gewesen. alb ii . ger serem hohen Beschuͤtzer, unseren tiefgefühlten Dank ab, daß er uns aus dem Elende gerettet hat, in welches wir seit drei Mongten gestürzt waren, durch Tie Entsendung eines Heeres, welches uns die Zeiten der Nuhe und des Glückes wieder heraufgeführt hat, deren wir uns so, viele Jahre durch den Kaiserlichen Schutz erfreuten. Unsere Stadt und die Einwohner des gan— zen Distrifts können so viele Wohlthaten durch nichts Anderes vergelten, als daß sie feurige Gebete zum Himmel richten daß der Allerhöchste Se. Ma⸗ jestät den Kaiser, die Kaiserliche Familie, sein tapferes Heer und sein gan⸗= zes Reich mit dem reichsten Segen überschütte, und wir bitten Ew. Excel- senz, den Ausdruck dieser unserer Gefühle zu den Füßen des Thrones ge⸗

langen zu lassen und die Versicherung unserer vollkommenen Unterwürfigkeit und gränzenlosen Dankbarkeit entgegenzunehmen. Am 7. (19) Oltober 1848.“

Krajowa, 13. Nov. Bei dem Einrücken des russischen Ge⸗ neral-Lieutenants Hasford in Krajowa, wurde demselben die nach— stehende Adresse überreicht: ö

„Die Nachricht von der Ankunft Ew. Excellenz in der Stadt Krajowa hat deren Einwohner mit Freude erfüllt, und sie haben sich beeifert, Ew. Excellenz entgegen zu ziehen, um Sie als den Repräsentanten unseres ho— hen Besthützers zu begrüßen und zugleich die Gefühle des Dankes auszu— drücken, von denen sie für die vielen und großen Wohlthaten durchdrungen sind, mit denen Se. Majestät der Kaiser uns soriwährend beglückt hat. Durch diese offene Erklärung wollen wir Ew. Excellenz versichern, daß es nur eine kleine Anzahl irregeleiteter Menschen ist, die auch in unserer Stadt Unruhen erregen wollte, was ihnen aber keinesweges gelungen ist, um da—Q durch den Verlust der Rechte herbeizuführen, die wir der Sorgfalt Sr. Kai- serlichen Majestät verdanken. Ew. Excellenz bitten wir nun ganz gehor— samst, diese unsere Erklärung an Se. Excellenz den die russische Armee en chef kommandirenden General der Infanterie, Herrn von Lüders, gelangen zu lassen, damit sie durch ihn zu den Füßen des Thrones Sr. Majestät des Kaisers, nnseres erhabenen Beschützers, niedergelegt werde.

Krajowa, den 7. (19.) Oktober 1848.

(Folgen die durch das Magistratssiegel legalisirten Unterschriften der Bojaren. )“

2 c n c

Oeffentliche Bekanntmachung.

Wir nehmen keinen Anstand, unseren Mitbürgern die Mitthei⸗ lung zu machen, daß uns folgende, mit vielen Unterschriften versehene Adresse zugegangen ist:

„An den Magistrat. Mit tiefster Entrüstung haben die unterzeichneten Einwohner Berlins die bis zur eingetretenen Militair-Herrschaft verschobene, dann aber endlich ans Licht getretene Gesinnungs-Aeußerung des

Magistrats vom 21sten d. M. aufgenommen. Unsere Entrüstung

1308

war um so größer, als der Magistrat mit diesem, lediglich der Macht huldigenden Manifest sich in den offensten Widerspruch mit den Stadtverordneten gesetzt hat, aus deren Wahl er hervorge⸗ gangen, und die im edlen Aufschwunge sich dazu erhoben hatten, die entgegengesetzte, freie und edle Gesinnung durch Wort und That an den Tag zu legen.

Wir müssen es auf das schmerzlichste beklagen, daß die oberste Verwaltung der Stadt einem Kollegium von Männern der in dem

Manifest vom 21sten d. M. kundgegebenen Gesinnung anvertraut

worden ist.“ Berlin, den 27. November 1848.“ (Unterschristen.)

Der Königl. Ober⸗Land egerichte Rath Pfeiffer, jetzt Justiz⸗

Kommissar beim Königl. Geheimen Ober⸗Tribunal,

der Fabrikant Thouret,

der Kaufmann Oestmann,

der Mechanikus J. G. Greiner,

der Kstaufmann Reinecke haben diese Adresse am 5ten d. M. auf das Rathhaus in der Ab⸗ sicht gebracht, solche dem zur Sitzung versammelten Magistrate⸗ Kollegium in Person mittelst Ansprache zu überreichen.

Auf Erfordern haben dieselben diese ihre Absicht zum amtiichen

Protokolle bekundet und sich zu dem Juhalte der nachstehenden Rede

bekannt, welche ihr Sprecher, der Ober-Landesgerichts-Rath Pfeiffer, precher, r

zu halten beauftragt war:

„Wir erscheinen als Abgeordnete vieler tausender Einwohner ĩ eine freudige Veranlassung führt uns aber Wir überbringen Ihnen vielmehr in diesem ersten aufs

Berlins vor Ihnen, nicht hierher. Trauerbande eine Adresse vieler

tiefste entrüstet sind, über die von dem

Tansende, welche Magristrats⸗ Kollegium in

den letzten verhängnißvollen Tagen erlassenen Bekanntmachungen, und sich gedrungen gefühlt haben, diese Entrüstung darin klar und meine Herren, durch diese Adresse

.

unverholen auszusprechen. Ja werden Sie erfahren, daß es in Berlin noch Männer giebt, die

sich der Gewalt nicht beugen, die nie anerkennen werden, daß Ge⸗

walt auch Recht und Gesetz ist, die nicht glauben, daß das gegen⸗— wärtige Ministerium, nachdem es mit Waffengewalt der Hauptstadt des Landes die Errungenschaften des März genommen, die betre— tene Bahn verlassen werde, die es nie für eine Ehre halten wer⸗ den, die Waffen freiwillig abzugeben, die mit ihrem Blute errun— gen sind, und die endlich nie und nimmermehr in die von dem Magistrate ausgegangenen Verunglimpfungen der hohen National— Versammlung einstimmen, vielmehr es stets laut und öffentlich aus⸗ sprechen werden, daß das Verhalten dieser hochherzigen Versamm⸗ lung auch dem Magistraté-Kollegium hätte zur Norm dienen sollen und müssen. Sie, meine Herren, haben im entgegengesetzten Sinne gehandelt.

durch unser Vertrauen für immer verloren. Wir eiwarten, daß

Sie von der obersten Stadt-Verwaltung zurücktreten und auf diese

Sie haben dadurch das Ehrgefühl und den Patriotis-⸗ mus der Adresse⸗Unterzeichner aufs tiefste verletzt. Sie haben da⸗

Weise Männern des Vertrauens Platz machen werden. Dieses auszusprechen, bin ich von den Adiresse- Unterzeichnern beaustragt worden.“ : Wir haben jene Adresse zu Jedermanns Einsicht und Würdigung im Stadt Sekretariat im Berlinischen Rathhause ausgelegt. . Berlin, den 8. Dezember 1818. 5

Der Magistrat.

Metrorologische Beobachtungen.

1848. 9 Dez.

Morgens

6 Uhr.

Abends 10 Uhr.

Rachiuittag- 2 Lur.

Naeh einmaliger

Beobachtung.

Luftdruck ..... 339,26 par. Luft v srme

338, s i Par- 340 49** par. guell wärme 7

6 992 n. * 7,25 R. Flusswüörme 4,

Thaupunkt w 65,77 R. i Roden ne

Huunsisãttigung. 70 pee. ; Ausdünstung

Wetter 1 crüb TDiedersehles O, ou 1 N. 80. 8O. warme wechsel 16

Wolkenzug... . 880. 6,95 r

Tagesuittel: 33 2 ar. 12 8,3

ch gaulspt

Im Schauspielhause. 202te Abonne—⸗ Den Carlos, Infant von Spanien, Trauer Dienstag, 12. Dez. Im Opernhause. 142ste Abonnements— Vorstellung: Die Zauberflöte, Oper in 2 Abth., Musik von Mozart.

Donnerstag, 14. Dez. Im Opernhause. Mit aufgehobenem Abonnement: Konzert.

Die Einnahme ist zum Besten einer Unterstützungs-Kasse (Spon⸗ tini⸗Fonds) für hülfsbedürftige Theater-Mitglieder bestimmt.

Der Billet-Verkauf zu diesem Konzerte beginnt Die 12ten d. M., zu den gewöhnlichen Opernhaus Preisen.

nstag, den

J a, 198 tüdtiscijes Cüeceütrt.

11. Dez. Die Töchter Lucifer's. phan⸗ stisches Zauberspiel mit Gesang in 5 Abtheil. (12 Tableaur), von W. Friedrich. Musik komponirt und arrangirt von Ed. Stiegmann. (Decorationen und Kostüme neu. Die Maschinerieen si . Theatermeister Herrn Brandt.)

Dienstag, 12. Dez. Die Töchter Lueifer's.

Mittwoch, 13. Dez. (Italienische Opern di Lammermoor. Oper in 3 Akten. Musik von

Montag, Großes

n-, - -- -- d- d d- d, e ei , ee , = . e , , . . .

Berlin, 9. Dez. Selten wirb es für die Börse so wichtige Momente geben, als dirjenigen, welche uns die heute abgelaufene Woche brachte. An einem Tage traf die Abdizirung des Kaisers von Oesterreich, die Flucht des Papstes zugleich ein und was für die Börse das wichtigste Ereigniß war Preußen hatte eine Verfassung, die, so weites sich jetzt schon beurtheilen läßt, vom ganzen Lande mit Freuden begrüßt wird. Dieser Akt brachte das volle Bewußtsein der endlichen Vernichtung anarchischer Umtriebe zur Geltung, er erweckte sofort ein so unerschütterliches Vertrauen zur Rückkehr des gesetzlichen Zustandes und zum Beginn einer neuen glänzenden Epoche unseres Vaterlandes, daß ein plötzlich und sehr bedeutender Aufschwung aller Course erfolgte. In solchen Momen— ten der höchsten Aufregung pflegt die Börse indeß von je⸗ her ihre Kraft zu überschätzen; Alles will kaufen, Niemand aber ist geneigt zum Abgeben, und die natürliche Folge ist dann eine Abspannung, dle durch einen Rückgang der Course bezeichnet wird, selbst wenn die Ursache der Wirkung fortbesteht und die Erfolge noch so glänzend hervortreten. Wäre nicht der Stillstand in Geschäft vorher so anhaltend gewesen, sondern hätte die Börse Operationen unternommen, basirt auf Meinungsverschiedenheiten, mit einem Worte, fand das Ereigniß einen Kampf zwischen der Baisse und der Hausse vor, dann wäre der Eindruck haltbarer gewesen; so aber hat der Augenblick erst eine lebhafte Speculation entwickelt, von welchen je der Unternehmer so rasch als möglich Nutzen ziehen wollte. Es darf uns daher nicht befremden, wenn die Steigerung des ersten Tages keine zweite Börse überlebte und dagegen ein ziemlich bedeutender Rückschlag eintrat. Den Stand des allgemeinen Vertrauens können wir nach diesen Schwankungen aber auch keinesweges messen, dafür ha— ben wir jetzt einen besseren Barometer in dem Stand der 5 5 frei⸗

S5 G SGG.

willigen Anleihe, welche sofort den Pari- Cours erreichte, und deren

Rest durch fortdauernbe Einzeichnuungen in wenigen Tagen vergriffen

ein wird. Man zahlte an der Börse für Obligationen mit laufenden Zinsen bis 10,55 P, indeß kann diesez Agio nicht in Anschlag gebracht, auch nicht für ein Aufgeld betrachtet werden, weil die jetzi⸗

gen Einzahlungen erst vom 1. Januar ab Zinsen bringen, während

die Obligationen gleich Zinsen tragen. Die allgemein herrschende Ansicht spricht sich für eine baldige Steigerung dieser Effekten aus, ind man bezahlte bereits 163 oder 356 Vorpr. pr. Ende Februar. Preußische 35proz. Staatsschuldscheine stiegen von 783 bis 81. P, veranlaßten aber durch diesen raschen Aufschwung viele Kapitalisten

zum Verkauf, da deren Cours mit der proz. Anleihe zu sehr außer

9

Verhältniß steht, als daß ein Umtausch nicht in der Natur der Sache läge. Der vom Finanz-Ministerium gestellte letzte Einzahlungs Termin läuft zwar erst mit Ende dieses Monats ab, indeß dürfte die Geld— annahme in wenigen Tagen schon geschlossen sein.

Was das Geschäst in Eisendahn⸗-Aetien anbetrifft, so hielt das Stei⸗ gen derselben und hauptsächlich die vom Staat mit 39 96 garautirten

Effekten Schritt mit dem Aufschwung der Staatsschuldscheine; so

hoben sich Niederschlesisch⸗Märkische von 69 a 76 96, fielen aber bis 73576. Köln-Minden stiegen von 774 bis 84 „, schließen aber heute 815 Brief; Stargard⸗-Posen von 685 bis 74 bez., heute a 71 ver— kauft; am besten von allen Effekten behaupteten sich Oberschlesische Actien, die, von 91 a 95 56m bezahlt, heute noch a 94 6 gekauft wurden. Am ansehnlichsten war rie Steigerung in Potsdam-Mag— deburger Eisenbahn-Actien, wozu aber auch noch die Verbesserung der Einnahmen die Speculation auregte. Sie stiegen von 56 bis 64 5, gingen aber durch zahlreiche Gewinn-Realisirungen auf 60 zurück, wozu heute nach mehrfachen Schwankungen Brief blieb. Auch Berl.

blieben aber

war das

Anh. Actien erreichten den Stand von g 665, nachdem sie am Schluß der vorigen Woche 83 P waren. Bis heute indeß wichen auch diese Ac ien bis S7 576 und blieben so käuflich. Magdeburg-⸗-Halberstänter bis 113! und 11356 bez. Halle⸗Thüringer nahmen wenig Theil gemeinen Steigerung, und nur kleine Posten wurden bis 2 ́ während heute wieder 515 Br. blieb. Berlin-Stertiner blieben im Allgemeinen ebenfalls zurück, erreichten zwar den Stand von 925 heute 90 Br. Friedrich⸗Wilhelms Nordbahn von 41 bis 41 bezahlt, fielen wieder bis 42 „, weil Frankfurt a. M. noch keine Besserung der Course brachte, die einen Aufschwung hier im Einklange hätten bringen können. Rheinische Actien blieben heute a 5456 begehrt. Die Kauflust für Prioritäts-Actien wurde auss neue durch die allgemeine Besserung angeregt und dehnse sich beson⸗— ders auf die biszer in den Notirungen zurückgebli(benen Effekten aus; so stigen Berlin⸗Anhalter von 85 bis 87 „6, Pots dam-Magdebur— ger von 81 bis S4 65, 56h von 887 bis 92 545, Rheinische Stamm— Priorität wurden von 685 bis 73 * bezahlt. Die übrigen Priori— täten haben sich ebenfalls, doch nur wenig, gebessert. . So lebendig und ansehnlich die Umsäße in Fends und Eisen— bahn-Actien im Laufe der Woche gewesen, so träge und unbedeutend Wechselgeschäft. Fast alle auswärtigen Valuten waren schwer beweglich, und die Course drückten sich zum großen Theil, wozu denn wohl der Umstand wesentlich begetragen haben mag, daß ansehnliche Posten Wechsel, namentlich von London, Amsterdam, Wien, Hamburg und Augsburg, welche von einem unerfahrenen und exal⸗ persönlichen Ursachen auf Diskonto-Briefe bleiben zu

den Markt geworfen werden mußten.

Z 49 gefragt.

Auswärtige Börsen.

Breslan, 9. Dez. Holl. und Kaiserl. Dukaten 963 Br. Friedrichsd'or 1135 Gld. Louisd'or 11245 bez. Poln. Papiergeld 9335 Gld. Desterreichische Banknoten 913 bez. Uu. Br. Stats— Schuloscheine (6s u. d bez. Seehandblungs-Prämien⸗-Scheine 50 Rthlr. 937 Br. Posener Pfandbriefe proz. 96 Glö., do. 3 proz. S135 u. 5 bez. Schles. P indbriefe 33 proz. 91 Br., 903 Gld., do. Lit. B. Aproz. 925 Br., do. 3*proz. 824 u. 82 bez. und Gld. ar. Polnische Pfandbriefe alte 4proz. t Glö., do, neue proz. 24 Bre, do. Partial Loose 3 300 Fl. S6 Gid., do. a 56 Fi. 72 Br. RNuss. voln. Schatz-Obligationen a 4 pCt. 71 Br.

Aetien. Wberschles. Litt. A. 91 Br., do. Lit. B. 935 Br. Breslau Schweldn, Freib. 89 Br. Niederschl. Märk. 73 Bre, dos, Prier. 6. Gid., do. Ser. Iil. 51 Gld. Sst- Rheint KWöln-Mind) Slg Gid. Neisse Brieg 47 Br. Krakau - ber- schles. 43 Br. n n,, Nordbahn 13 -= 123 bez.

We ele C . Amsterdam 2 M. an n. ö. Hamburg a Vista 1590 Br. M 1680 Gr.

London 1 L. Sterling 3 M. 6. 255 Br.

Berlin a Vista 1007 Br.

do. 2 M. 994 Gld.

Wien, 7. und 8. Des. Vom 7ten. Met. Fproz. 771.7 23 proz. 41 bis 41. Anl. 34: 137 —138. 39: 81-32. Rorde! 101—1 9013. Gloggn. 94 95. Mail. 64 65. Livorno 6137. 6485. Pesth 63 64. B. A. 1100 1119. 1

Vom Sten. Feiertag. Met. 5proz. 783, 3. Nordb. 1011 z. Lvorno 65, J. K. K. Gold 1153, holl. Gold 116.

Wechsel: Amsterdam 156. Augsburg 1113. Franksurt 1113. Hamburg 164. London 11. 14. Paris 1382.

Leipzig, 9. Dez. L. TI. Part. Oblig. 97 G. Leipz. B. A. 140 G. Leipz. Dr. E.. 98 G. Sächs. Bayer. 80 Br., do. Schles. 77 Br. Chemnitz⸗Riesa 257 G. Löbau-Zittau 20 Br. Magbeb. - Leipz. 171 Br. Berl. Anh. A. 88 Br., 87 G.,

do. B. 87 Bre, 87 G. Altona⸗Kiel 91 G. Deß. B. A. 965 G. Preuß. B. A. 95 Br., 94 G.

Frankfurt a. D., 8. Dez. Die Börse war heute im Ganzen sehr belebt. Alle Gattungen der Fonds und Eisenbahn— Actien hielten sich in Folge der höheren Post-Notirungen von Wien, Paris und Berlin willig begehrt, und man bezahlte dafür merklich bessere Preise, als gestern. Der Unsatz war ziemlich beträchtlich. Man sagt von besserer Notirung von Berlin vom Tten. (Friedrich⸗ Wilhelme⸗-Nordbahn 43! ͤ .

5prioz. Met. 73.

3 . 3. Bank⸗

. l Baden 50 25 en 6. . ,, 614. 6, 5 JI.

L. 215 Gh. Span. Iproz. 185. 185. Poln. 300 Fl. 8. 98 G., do. 500 Fl. L. Friedrich Wilh. Nordbahn 431. 43. Bexbach 675. 67. Köln⸗Minden 844. 833. ; Hamburg, 8. Dez. Paris 1885 G. Petersburg 333 G. London 13.9 G6. Amsterdam 35. 60 G Frankfurt 89 G. Wien 1b5 G. Bres au 1525 G. Louisd'or 11. 39. Z proz. p. C. 783 Br., 783 G. E. R. 99 Br., 984 G. Dän. 663 Br. u. G. Ardoins 87 Br. u. G., Z3proz. 175 Br., 174 G. Hamburg Berl. 6 Br. Bergedorf 67 Br. Altona ⸗Kiel ir Br 91 G. Gl. 9 . 25 Br. Rendeb. Num. 88 Br. Mecklenburg 375 Br., 37 G. ĩ

Fonds fest; Eisenbahn-Actien matt.

Paris, 7. Dez. Schwach, fast null. Große Spannung.

3 proz. 41. 35. 5 proz. 67. 40. Nord. 345. .

London, 7. Dez. Z proz. Cons. p. C. 3 e ö, n R on, Int. M Peru 379.

Engi. Fonds wenig verändert, doch nicht so fest, als gestern; in fremden Fonds nur wenig Geschäft. Eisenbahn⸗-Actien still.

W nisterdam, 7. Dez. Der Handel in holl. Fonds war r, . . bedeutend; die Stimmung neuerdings etwas ange⸗= i. uss , . und österr. wenig oder gar nicht verändert. . 16 fe onder g proz. zu höheren. Coursen gesucht. Nus. 3h, i. . 86. Stiegl. 783. Bras. 765. Peru 24, ,

Átien 12190. 1200. ) s. 1

. 24.

n n. 8. 68 4 proz. 72.

Holl. Integr. 477, K, 3proz. neue 56, 4proz. Span. Ard. 95, Gr. Piegen 4, , Z proz. do. 255.

pons 6. Port. neue 23 , 4proz. 245. Oest. Met. 5proz. 65 2Iproz. 35, 33.

Wechsel: Paris 56 *. G. Wien 31 J , G. Petereburg 181 G.

Antwerpen, 6. Dez. In Folge des Steigens ver französi— schen Fonds waren alle hiesigen Effekten höher gefragt. Brig. proz.

2

72 S ; Hi 3 K . ; . 78 G. A4iproz. 6. 2tzproz. 39 , 5. Span. 5proz. 945, 3, *, Coup. 6,

Frankfurt 985 G.

? 161 341 Hamburg 342

J

Iproz. 1835, 15. adrid, 1. Dez. 3proz. 193 Papier (19 a 4 Gld). 5proz. 9 baar (97 Gld.). Passive 53 Papier. Markt ⸗Beriehte. Stettin, 9. Dez. Der heutige Markt war im Allgemeinen

fest. Weizen nach Qualität 46 a 48 Rt., war aber wenig angetra⸗

gen. Roggen, 8Söpfd. in loco zu 26 Rt. verkauft, schwerere Waare auf 27 Rt. gehalten; pr. Frühjahr 29 Rt. gef., 28, Rt. Gld.

Heutiger Landmarkt:

Weizen. Roggen. Gerste. Hafer. Eibsen. 44 a 51 24 a 265 21 a 25 16 a2 16 28 a 34 Rthlr.

Rüböl hat sich wieder befestigt und ist 115 Rt. Br. u. Gld. loco und auf alle Termine. Von LeinöJl wurden 200 Ctr. zu 92 Rt. inkl. Faß pr. Frühjahr begeben.

Spiritus aus erster Hand zur Stelle Cam Landmarkt) 241 bis 213 56 bez., aus zweiter Hand ohne, Faß 245 26; an der Börse durch vereidigte Mäkler 24 56, pr. Frühjahr 21 zuletzt bezahlt, 20 76 Gld., 2053 §ͤ gef.

Rigaer Leinsamen 644 Rt. geboten, 7 Rt. gef.

Rappkuchen. Ein paar Tausend Centner schlesische; pr. Früh— jahr wechselten zu 1 Rt. 1 Sgr. die Eigner.

6

Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei. Beilage

Geilage zum Preußischen Staats-Anzeiger.

1309

Montag den 11. Dezbr.

3nhalt.

Deutschlan d.

Preußen. Berlin. Adressen. . Desterreich. Reichstag. Auseinandersetzung der Finanzlage und des⸗

sallsige Propositionen.

Wissenschaft und Kunst. nebersicht der brüsseler Kunst-Ausstellung vom Jahre 1848. (Erster Artikel.) Markt⸗Berichte.

NUichtamtlicher Theil. Sent schland.

Preußen. Berlin. Es sind uns ferner folgende Adressen

zugegangen:

Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr!

Ew. Königlichen Majestät fühlen sich die unterzeichneten Gemein⸗ den im Oderbruche gedrungen, ihre innige Freude darüber anszu⸗ drücken, daß Gott nach so langen Wirren, die unser theueres Va⸗ terland beunruhigt haben, das Herz Ew. Majestät gelenkt habe, ein thatkräftiges Ministerium zu ernennen, um dem Gesetz, dem Rechte und der Ordnung wieder die gebührende Achtung zu verschaffen, wie wir ein solches, auf das Königliche Wort Ew. Majestät vom 11. d. M. fest vertrauend, in dem Ministerium Brandenburg mit Freuden aner— kennen. Wir können der National-Versammlung eben so wenig ein Recht zugestehen, gegen ein von Ew. Majestät erwähltes Ministerium, vor dem Antritte desselben schon zu protestiren, so wenig wir es hät⸗ ten billigen können, wenn gleich nach der Wahl der Volksvertreter, die verantwortlichen Räthe der Krone gegen die Zweckmäßigkeit der Wahl der Volksvertreter hätten protestiren wollen, so viel auch Grund dazu vorhanden war, da manche Stände gar nicht durch dieselben vertreten waren. Am allerwenigsten aber können wir einer großen Fraktion der Nationalversammlung das Recht zugestehen, noch nach der constitutionell ausgesprochenen Vertagung derselben bis zum 27. d. M. sich als die gesetzliche Vertretung des Volkes zu betrachten und in offenbarer Widersetzlichleit gegen Ew. Majestät Königliche Re⸗ gierung Beschlüsse zu fassön. Ja, wir können es nicht begreifen, wie diese Fraction sich von dem Vorwurfe des offenbaren Aufruhrs rei— nigen wolle oder könne, nachdem sie in ihrer Leidenschaft so weit ge— gangen ist, die Steuerverweigerung zu beschließen und dadurch offen— bar das Volk zum Aufruhr aufzufordern, wie es auch durch gedruckte Anschreiben derselben an die Wahlmänner geschehen ist.

In unseren Gemeinden kann ein solches Treiben, was wir nur

als Hochverrath zu bezeichnen wissen, dem Königlichen Worte Ew. Majestät gegenüber, nimmermehr Anklang finden. Wir stehen viel— mehr in alter Liebe und Treue und im festen Vertrauen zu Ew. Ma—⸗ jestät, und werden nimmer irre darin werden, welche Maß⸗ regeln auch Allerhöchstdieselben noch für nöthig erachten möchten, das Land in geordnele und gesetzliche Zustände zurückzuführen. Ew. Kö- nigliche Majestät wollen uns Allergnädigst unsere Ueberzeugung da— hin auszusprechen gestatten, daß wir nach den bisherigen Erfahrungen kein Vertrauen haben, daß mit der gegenwärtigen National⸗Versamm⸗ lung die ersehnte Verfassung, die Ew. Majestät verheißen haben, zu Stande kommen könne, da die obenerwähnte Fraction durch ihre kom—= pakte Masorität jede Vereinbarung unmöglich machen würde, so lange nicht ein Ministerium aus ihrer Mitte gewählt würde, welches ohne Zweifel die ungesetzlichen Beschlüsse legalisiren und die gegen dieselben ergriffenen Maßregeln, so mild sse auch unseres Erachtens waren, für Verbrechen erklären und so noch weit mehr als bisher Thron und Vaterland an den Abgrund des Verderbens führen würde. Diese Fraction würde eine ihnen huldvoll verliehene Amnestie nicht als eine Gnade, sondern als ihr ertrotztes Recht betrachten, und daher nim— mer von uns als würdig betrachtet werden können, unsere Vertreter zu sein. ö. Wir wagen es daher, Ew. Königliche Majestät allerunterthä— nigst zu bitten, Allerhöchstdieselben wollen dem Ministerium Branden⸗ burg Ihr Vertrauen nicht entziehen, sondern dasselbe kräftig fort⸗ schreiten lassen auf der betretenen Bahn, die in Ihrer Hauptstadt schon zu sehr erfreulichen Erfolgen geführt hat; Allerhöchstdieselben wollen diejenigen Vertreter, die sich im Aufruhr wider Ew. König⸗ lichen Majestät Regierung für die National⸗Versammlung ausgegeben haben, in den Anklagestand versetzen und den betreffenden Kreisen aufgeben lassen, an ihre Stelle neue Vertreter zu wählen, damit die von Ew. Majestät verheißene Verfassung baldigst ins Leben treten könne, eine Verfassung, die eben so fehr Ew. Majestät wie Ihr ge⸗ treues Volk befriedige und das Band der Liebe und des Vertrauens noch inniger um Ew. Majestät und Ihr Volk schlinge, als es bis zu diesen trüben Tagen im lieben Preußenlande der Fall war.

Mit diesem allerunterthänigsten Ausdrucke unserer Liebe und Treue und unseres unveränderlichen Vertrauens zu Ew. Majestät, unterzeichnen in tiefster Ehrerbietung

Ew. Königlichen Majestät allerunterthänigste Gemeinden Alt⸗Wustrow, Neu⸗Wustrow, Alt⸗Reetz, Königl. Reetz, Zäckerick, Karlsbiese, Güstebiese, Friedrichshof.

. Gulezewo bei Klecko, den 1. Dezember 1818. Majestät!

In einer gefahrvollen Zeit, wo man von so vielen Seiten die verhängnißvollen Worte hört: „das Vaterland ist in Gefahr“ fühlen wir uns Unterzeichnete, die das Wohl des Vaterlandes von dem des Thrones nicht zu trennen vermögen, die Nothwendigkeit: Ew. Maje⸗ stät unsere unwandelbare Treue und Anhänglichkeit ehrerbietiast hier- mit zu versichern, und sind jeden Augenblick bereit, unser Gut und Blut für die durch Ew. Majestät angeordneten Maßregeln freudig

zu opfern. (120 Unterschriften.)

Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr!

Ew. Königlichen Majestät Proclamation vom 11ten d. Mts. haben wir theils mit der größten Betrübniß, theils mit vieler Freude gelesen. Mit Betrübniß, weil wir daraus erfahren, daß Ew. König⸗ lichen Majestät liebevolles Herz in diesen bewegten Zeiten von so vielfachem Kummer gedrückt wird; mit Freude, weil Ew. Königliche

Masestät darin uns „die treuen Preußen.“ nennt und sich zu uns vertrauensvoll wendet. Ja, wahrlich, diese Ihre Königlichen Worte thun uns wohl! Dagegen fühlen wir uns aber verpflichtet, Ihro Königlichem liebevollen verwundeten Herzen freudig entgegenzukom— men. In dieser Ueberzeugung können wir es nicht unterlassen, Ew. Königlichen Majestät hiermit feierlichst zu versichern, daß wir Preu—⸗ ßen, Litthauer, durchweg warme Patrioten, gleich unseren Vätern in der Treue an unseren Königlichen Thron nicht wanken und uns, trotz der vielfachen Einflüsterungen, nicht werden irre machen lassen. Schon die Geschichte der grauen Urzeit, so wie die der neuen, belehrt uns zur Genüge, daß nur die monarchischen Völker bei gutem Gehorsam wahrhaft glücklich gelebt haben und noch leben, in denen die Regen— ten das Glück ihrer Völker suchen und gründen. Und wo ist das Land, das bessere Regenten aufzuweisen hat, als das preußische? Seit der Vereinigung unseres aus dem Heidenthume emporgehobenen Preußens und Litthauens mit dem glorreichen Hause Hohenzollern haben unsere Väter stets glücklich und zufrieden unter dem gütigen, weisen Scepter ihrer Regenten gelebt. Sie sahen entzückt die immer höher steigende Größe, den sich stets verbreitenden Ruhm ihres Va⸗ terlandes und ihrer Herrscher und haben freudig und kräftig ihren Arm dem Staate geliehen und somit seinen emporgestiegenen Könige— thron, so wie ihren eigenen Ruhm und ihr Glück, erhöht und be⸗ gründet. . .

Wir sind Söhne jener heldenmüthigen, jener treuen Preußen, Litthauer; wir wollen sodann auch jetzt und stete uns als warme, treue Patrioten zeigen, laut bekennen und, wenn es gilt: „Mit Gott, für König und Vaterland“, mit Gut und Blut Ew. Königlichen Majestät Dienste angehören.

Es lebe unser Allergnädigster König! Es lebe Seine hohe Ge⸗— mahlin, unsere gnädige Königin! Es lebe Sein ganzes Königliches Haus! Es lebe Preußen!!!

Pogegen, den 28. November 1848.

(Folgen 47 Unterschriften.)

Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr!

Es sind die Gefühle des festen Vertrauens, welche uns zu Ew. Königlichen Majestät führen. Wir glauben, ja wir wissen, daß Ew. Majestät das Königliche Wort streng und unverbrüchlich halten wer⸗ den, welches uns constitutionelle Freiheiten zusichert. Wir glauben und vertrauen aber auch auf Ew. Majestät festen Willen, daß Ord⸗ nung und Achtung vor dem Gesetz aufrecht erhalten, daß alle anar⸗ chischen Bestrebungen beseitigt, daß unseren Vertretern die Freiheit der Berathung, die Sicherheit der Personen geschützt werden. Wir danken Ew. Majestät für die in der Proclamation vem 11. November c. angedeuteten gesetzmäßigen Maßregeln, welche auch wir als noth⸗ wendig zur Erreichung dieses Zieles anerkennen, ja, welche wir mit der überwiegenden Mehrheit der Bewohner dieser Provinz längst ge⸗ wünscht haben. Wir hoffen vertrauungsvoll, unter der constitutio⸗ nellen Regierung Ew. Majestät noch glückliche Tage zu erleben; wir halten es für Pflicht, in dieser Hoffnung die Wirren der Zeit mit Muth und Geduld zu ertragen.

Die wir in Ehrfurcht ersterben

Ew. Königl. Majestät

treugehorsamste. Schladien, den 3. Dezember 1848. (134 Unterschriften.) Steegen bei Pr. Holland, den 20. November 1848. (Folgen die Unterschriften.)

Allerdurchlauchtigster, Herzlich geliebter König!

Die allerunterthänigst Unterzeichneten fühlen sich gedrungen, Ew. Majestät ihre volle Zustimmung zu den Maßregeln auszusprechen, welche Allerhöchst angeordnet worden sind, um dem revolutionairen Treiben in Berlin Einhalt zu thun und Gesetz und Ordnung wieder herzustellen. Zu Ew. Majestät haben wir ein unbedingtes Zutrauen, und es betrübt uns sehr, daß unser geliebter König von einem, wenn auch geringen Theile Seines Volkes verkannt wird. Wir flehen zu Gott, er wolle gnädigst unserem theuren Landesvater in dieser schwe— ren Zeit beistehen!

In aufrichtiger Treue verbleiben wir unverbrüchlich

Ew. Majestät allerunterthänigste. Elberfeld am Hahnerfeld, den 13. November 1848. (107 Unterschriften.)

Durchlauchtigster, Großmächtigster König und Vater!

Geöffnet haben sich unsere Augen über die höchst gräßlichen Thaten, welche sich in Berlin ereigneten; blutige Thränen erfüllten unsere Augen, als wir vernahmen, daß mehrere von unseren Depu— tirten unseren geliebten und hochgeehrten König und Krone vergessen, ja selbige zu verletzen drohen oder vielmehr verletzt haben. Erhebend unsere Augen und Herzen zu Gott dem Allmächtigen und Allwissen- den, dessen unaussprechliche Liebe, herrschend über alle Welten, wird unser from;mes Gebet für Se. Königl. Majestät erhören und Höchst⸗ deroselben Kraft, Muth und Trost auch in den Tagen des Unglücks und der Betrübniß verleihen und zu siegen helfen; denn nach dem Ungewitter folgt Sonnenschein, und nach den Leiden folgen Freuden.

Wie Felsenmauer uralter Zeiten wollen wir an Se. Königliche Majestät halten, und nicht weichen, so lange noch ein Blutstropfen in unseren Adern wallt.

Wir wollen der ungeheuer scharf gehenden Mühle das Wasser abnehmen helfen, und wir werden sehen, daß die Kräfte versagen. Wir wollen uns fest an dem, was Se. Königl. Majestät beschließen und anordnen, halten, und nicht was Berlin.

Ja, traurig genug ist es, daß auch sogar in unseren Gegenden, besonders in den Städten und Gütern, solche schlecht gesinnte Preu⸗ ßen sind, die ihren theuren König vergessen, indem sie sehr Vieles fälschlich vorstellen und alles Mögliche aufgeben, wodurch sie König und Krone kränken könnten. Sind das Preußen? Haben die Preu⸗ ßenherzen? Gott vergelte ihnen.

Schließlich bemerken wir noch? wie schon vorher gesagt worden ist, daß wir an Sr. Königl. Majestät festhalten im Glück und Un⸗ glück bis in den Tod, und mögen noch heißere Stürme wehen, unser Fuß wird nicht wanken. .

Es lebe unser König, es lebe sein Haus, Gott sei mit Ihm.

(Folgen 4 Unterschriften.)

Gutten bei Strys, landräthlichen Kreises Johannisburg, Kirch-

spiels Eckersberg, den 27. November 1848.

Durchlauchtigster König! Allergnädigster König und Herr! Ew. Königliche Majestät sind durch den völlig recht⸗ und ge⸗ setzlosen Zustand, welcher seit langer Zeit in der Haupt- und Rest⸗ denzstadt Berlin geherrscht hatte, in die dringende Nothwendigkeit

versetzt gewesen, endlich statt der bisherigen sogenanten volksthüm- lichen Ministerien ein thatkräftiges Ministerium, unter Vorsitz des Grafen Brandenburg, zu erwählen und die National-Versammlung von Berlin nach Brandenburg zu verlegen, damit dieselbe ihre Ar beiten dort ungestört verrichten könne und frei von den Eindrücken und dem Einflusse eines bis dahin unerträglichen Pöbel Terrorismus, vornehmlich bei Vereinbarung der vom Laude so heiß ersehnten Ver fassung, bleibe.

Diese Schritte riefen zwischen Ew. Majestät Ministern und der Mehrzahl der Landes⸗-Vertreter einen Bruch herbei, welchen wir auf das tiefste beklagen, denn er diente diesen Männern zum Vorwande ihres ferneren ungesetzlichen und unparlamentarischen Verhaltens und hätte für unser theures Vaterland von den allerunglückselichsten Folgen sein können, wäre nicht der größte Theil des Landes noch rechtzentig erwacht und hätte erkannt, bis zu welchem Abgrunde die Umsturz- Partei uns bereits nach und nach gebracht hätte. Wir, deren Vor- altem ja auch einst den angestammten Landesfürsten unverbrüchlich treu blieben, als fast das ganze Land sie verließ, wir haben Ew. Majestät Schritte nicht in Zweifel gezogen, nein, wir haben sie mit Freuden begrüßt, sie dienten uns zur Wiederbelebung unseres Muthes, als erster Schritt zu einer besseren und ruhigeren Zukunft, in wel⸗ cher Lie Freiheit, gezügelt durch das Gesetz, walten wird. Wir füh⸗ len uns deshalb gedrungen, Ew. Majestät dafür unseren innigsten und aufrichtigen Dank hiermit ehrfurchtsvoll mit dem heißen Wunsche auszusprechen, der Allmächtige Gott, welcher Preußen unter Ew. Masestät Voreltern weiser und glorreicher Regierung groß und stark machte, er wolle Ew. Majestät Muth, Kraft und Ausdauer ver- leihen, die nunmehr betretene Bahn unverrückt zum Heile des Vater⸗ landes fortzusetzen.

So klein unsere Stadt auch ist, so wollen wir dennoch Ew. Ma⸗ jestät hierbei getreulich zur Seite stehen, Freude und Leid mit Ihnen und Ihrem Königshause theilen und der Welt zeigen, daß wir un⸗ serer Vorältern würdige Söhne sind.

Daß die dem Lande von Ew. Majestät gegebenen und noch verheißenen Freiheiten und Einrichtungen Wahrheit und zur baldigen Erfüllung kommen werden, dafür bürgen uns Ew. Majestät im Mo⸗ nate März gegebenes Wort und die Proclamation vom 11ten v. M., und halten wir dafür, das gesammte Volk werde den Sinn dieses Aufrufes, so wie die Wichtigkeit und die Nothwendigkeit desselben, begriffen und das wiederholte Versprechen einer freisinnigen Verfas⸗ sung mit Dank entgegengenommen haben. Von der möglichst baldigen Herbeiführung einer solchen, glauben wir, hängt indeß die Ruhe und das Glück des Vaterlandes, kurz Alles für Preußen ab, wir erlau— ben uns daher, Ew. Majestät die ehrfurchtsvolle Bitte vorzutragen:

Daß, sollte die National⸗Versammlung in Brandenburg, wie es leider nach dem Verlaufe der Sitzung vom 1. d. M. den Anschein gewinnt, wiederum beginnen, sich statt der Förderung der Verfassung mit Nebenzwecken zu be— schästigen und diese, zu deren Aufbau sie lediglich und ein⸗ zig und allein berufen ist, hintenansetzen, somit wiederholt zeigen, daß es ihr mit Herbeiführung der Verfassung durch aus kein Ernst ist, dann zur Beseitigung der obschwebenden Konflikte und zur endlichen Beruhigung des Landes, unter Berücksichtigung der von diesem allgemein ausgesprochenen Wünsche und als Bestätigung der von Ew. Majestät gege⸗ benen Verheißungen:

sofort Allerhöchstselbst eine Verfassung geben und die⸗

selbe publiziren zu lassen.

Etwaige Mängel können die alsdann neu zu berufenden Abge⸗ ordneten in verfassungsmäßigem Wege später abstellen.

In tiefster Ehrfurcht verharren wir

Ew. Königlichen Majestät treu gehorsamste der Verein für constitutionelles Königthum. Treuenbrietzen, den 5. Dezember 1848.

Allergnädigster König und Herr!

Ew. Königliche Majestät haben Sich in den entscheidenden Ta⸗ gen der jüngsten Ereignisse an Ihr Volk gewandt, und auch wir, die unterzeichneten Glieder der Gemeinden Reichenstein, Oberähren, Ha⸗— berscheid, Richert und Strunkeich, eilen, auf diese Berufung die freu⸗ dige Antwort zum Troste Ihres Königlichen Herzens zu geben, daß wir den aufrührerischen Bestrebungen gegenüber in unveränderlicher Licbe und Treue gegen Ew. Majestät und in dem festen Vertrauen auf Ew. Majestät väterlichts Wohlwollen und Treue in Erfüllung Ihrer Verheißungen beharren.

Gott schütze, stärke und segne Ew. Majestät mit Seiner Macht,

Weisheit und Gnade! Ew. Majestät Getreuen.

Puderbach, Reichenstein, Oberähren, Haberscheid, Richert, Strunk⸗ eich, Niederkreis, Woltert, Niederweroth, Durholz und Höfe, Kreis Neuwied, den 25. November 1848.

(Folgen 190 Unterschriften.)

Hohes Staats⸗Ministerium!

Durch Beschluß vom 13ten d. M. hat die hiesige Stadtverord⸗ neten⸗Versammlung sich mit dem Verhalten der ungesetzlich forttagen⸗ den Mitglieder der National⸗Versammlung einverstanden erklärt.

Hat diese Erklärung schon dadurch nur eine sehr zweifelhafte Bedeutung, daß sie nur mit der Majorität von einer Stimme hat erzielt werden können, so müssen wir aber auch der Stadtverordne⸗ ten-Versammlung die Befugniß gänzlich absprechen, im Namen der Stadt eine Erklärung der Art abzugeben, da ihr nur obliegt, städti⸗ sche Angelegenheiten zu berathen, nicht aber die Gesinnungen der Bürger in politischer Hinsicht zu vertreten.

Wir müssen gegen jene Erklärung um so mehr protestiren, als wir im Gegentheil der unerschütterlichen Ansicht sind, Se. Majestät unser constitutioneller König war vollkommen berechtigt, ein Ministe⸗ rium nach seiner Wahl zu ernennen, verpflichtet aber, selbst die Na—⸗ tional⸗Versammlung zu verlegen, um sie den anarchischen Einflüssen, denen sie in Berlin zeither ausgesetzt gewesen, zu entziehen. .

Wir haben dabei das feste Vertrauen, Se. Majestät der König werde uns nach wie vor die verheißenen Freiheiten auf vollsthümli= cher Basis ungeschmälert erhalten, und hoffen, daß die National ⸗Ver⸗ sammlung nun bei freier und würdevoller Berathung schneller als bisher die ihr gestellte Aufgabe lösen werde.

Erfurt, den 27. November 1818.

(1428 Unterschriften.)

An Ein Hohes Staats⸗Ministerium

zu Brandenburg.

. 9, Ihnen, hochgeehrtè Mitglieder eines hohen Staats · Ministerin

.