1848 / 234 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ĩ lche die Deputation des steyermärkischen Land⸗ ͤ * e fe er n nach Olmütz und Prag überbracht ha=

ben, an . Se Masestät Kaiser Franz Joseph l.

Ew. Majestat! ; ö

ĩ Srgebenheit und tiefer Verehrung begrüßen bie getreuen . Steyermark Ew. Majestät auf dem Kaiserl. Throne Sesterreichs und legen an dessen Stufen ihren freudigen Glückwunsch zu

z egicrungsantritte ehrerbietigst nieder.

auen, 62 36 allerdurchlauchtigster Oheim, Ferdinand J., den Sein? Bölker für immer den Gütigen nennen werden, in Uebereinstimmung

3 ĩ oheit Ihrem durchlauchtigsten Herm Vater, Erzherzog mit Sr. Kaiserl. Hoheit Ihn . f 27 ran Karl, übergaß Sein mildes Scepter in Ihre jugendkra flige Hand. ö Hewohnt, Höchstdessen Entschlüsse nur aus Liebe zu Seinen Völkern hervorgehen zu sehen, hegen wir die feste Ueberzeugung daß Ew. Majestät die Ihnen übertragenen Kronrechte mit landesfürstlicher Huld stets zum wah⸗= ren Frommen und zum steigenden Gedeihen des Vaterlandes gebrauchen werden. Ja, wir sinden schon jetzt den erfreulichsten Anlaß, Ew. Majestãt den innigssen Dank auszudrücken, indem uns von Allerhöchstdenselben die Versicherung ward, daß Ew. Majestät, das Bedürfniß und den hohen Werth eier und zeitgemäßer Institutionen erkennend, bereit seien, deren segenrei⸗ chen Aufbau zu fördern und der von Ihren Völkern längst ersehnten Vol⸗ lendung zuzuführen. =.

Genehmigen Ew. Majestät dagegen auch die ehrfurchtsvollste Betheuerung, daß die getreuen Stevermärker jene innige Anhänglichkeit, Liebe und Verehrung, welche sie ihren angestammten Landesfürsten durch Jahrhunderte geweiht haben, auch für Ew. Majeslät unerschütterlich bewahren und den constitutlonellen Thron des erlauchten Hauses Habsburg - Lothringen stets als ein unantastbares Heiligthum verehren werden, wobei sie zugleich die zuversichtliche Hoffnung aussprechen, daß um dieses hehre Bollwerk gesetzlicher Ordnung und wahrer Freiheit sich alle Völkerstämme des weiten Kaiserstaates freudig sammeln und in brüderlicher Eintracht ein Reich aufrichten werden, das, beneidet in seiner gottgesegneten Fülle und unüberwindlich in seiner Macht, für alle Zukunft das Glück seiner Angehörigen, der Stolz seiner Fürsten und der Schrecken seiner Feinde sein wird.

Gratz, von den Ständen des Herzogthums Stevermark, am 9. Dezem- ber 1848.

An Seine Majestät Kaiser Ferdinand. Ew. Majestät!

Mit schmerzlicher Ueberraschung vernahmen die getreuen Stände des Herzogthums Stevermark die Kunde, daß Ew. Majestät der Kaiserlichen Krone Habsburgs entsagt haben. 2 .

Es geziemt uns, dlesen hochwichtigen Entschluß, den Ew. Majestät als von der Nothwendigkeit geboten bezeichnen, ehrerbietig entgegen zu nehmen; aber wir können die tiese Wehmuth nicht verbergen, die unser Gemüth in dem Augenblicke erschüttert, wo wir von dem Gütigsten der Fürsten, die je ein mächtiges Scepter führten, scheiden sollen. Lebhaft tritt in diesem Augen⸗ blicke vor unseren Geist die Erinnerung an all' die vielen Beweise von Edel⸗ muth, Seelengüte und treuer landes väterlicher Sorgfalt, welche Ew. Majestät in üngster Zeit noch durch jene folgenreichen Gewährungen überboten, durch welche Sle unter dem Jubelrufe von Millionen die Freiheit des Vaterlan⸗ des begründeten, und an denen Sie, selbst nach deren theilweisem Miß brauche, mit so männlicher Worttreue unerschütterlich festhielten.

Empfangen Ew. Majestät, von dem ruhmvollen Throne Ihrer Väter herabsteigend, noch einmal den innigsten und hochverdienten Dank der ge— treuen Steyermark. Lassen Sie die herbe Erinnerung an jene Undankbaren, die sich Ihrer liebevollen Großmuth so unwürdig erwiesen, aus Ihrem mil— den Herzen schwinden, bewahren Sie hingegen darin die feste heberzeugung von der innigsten Anhänglichfeit, Liebe und Verehrung Ihres getreuen Vol kes und seien Sie gewiß, daß Ihnen in die selbstgewählte Zurückgezogen— heit dessen heißeste Segenswünsche nachfolgen.

Möge die vergeltende Vorsehung über den Geschicken Ihrer Zukunft gnädig wachen und Ew. Majestät an der Seite Ihrer Majestät der erha⸗

benen Frau, die Ihnen in frohen und trüben Tagen eine so treue Lebens- gefährtin war, durch eine lange Reihe von Jahren die lohnende Genug-— lhunng zu Theil werden lassen, Ihr geliebtes Oesterreich vor allen Reichen der Welt frei, groß, einig, mächtig und glücklich zu sehen.

Gratz, von den Ständen des Herzogthums Stevermark, am 9. De—= zember 1848. ö ,

Das Fremdenblatt enthält Folgendes: „So eben ist eine von Sr. Majestät dem Kaiser sanctionirte provisorische Vorschrift er⸗ schlenen, welche mehrere höchst wichtige und zeitgemäße Abänderungen des alten Rekrutirungsgesetzes enthält. In Gemãaßheit derselben hat in Zukunst 1) die Befreiung des Adels von der Militairwidmung auf⸗ zuhören, 2) die Aushebung der Militairpflichtigen durch das Loos zu geschehen und 3) das militairstellungspflichtige Alter erst mit dem vollendeten zwanzigsten Lebensjahre anzufangen und nur bis zum voll strecktten sechsundzwanzigsten Jahre zu dauern.“ 6

Heute ist der Postenlauf nach Preßburg wieder eröffnet wo den.

Der Tischler⸗Geselle Michael Schwind, aus Heiligenfeld in Bayern gebürtig, 29 Jahre alt, ist wegen Verhehlung eines Jägen— Gewehrs zu sechsmonatlichem Stockhaus⸗-Arrest in Eisen verurtheilt worden.

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Trie st, 17. Dez, (J. d. Oest. Llogd.) Albini hat mi seiner Diviston, mit Ausnahme von einem Segelschiffe und einem Dampfer, am 13ten 1. M. Ancona verlassen und kreuzt nun mit 5 Fregatten und einem Dampfboote zwischen dem Quarnero und der italiensschen Küste. In Ancona blieb außer den erwähnten zwei sardinischen Schiffen die von Ricodi befehligte französische Dampf⸗— fregatte „Asmod Ee“.

Am 14ten sind drei Dampfer unter sardinischer Flagge mit Garibaldi's Legion, 1009 Mann stark, in Venedig angelangt; sie wurden daselbst ausgeschifft und nach Malghera komnäandüt. Unsere Truppen errichten in der Nähe von Malghera Batterieen, um die Festung zu bombardiren. Dies veranlaßt die Festungs-Mannschast, fortwährend auf die Unsrigen zu feuern, um die Arbeiter zu ent= fernen und die gebauten Batterieen zu zerstören. Amn 14ten verließ ein Detaschement von S0) Italienern Malghera, um rie Oesterrei- cher zu belästigen; sie hielten sich stets unter den Kanonen des Forte, um unter deren Schutz zu operiren.

Der Aussage mehrerer hier eingetroffenen Passagiere zufolge, ist die Stadt Venedig mit Lebensmitteln gut versorgt, und die Ein= wohner verhalten sich ruhig. Die besitzende Klasse ist sehr stark in Tontribution gesetzt worden, und gar mancher Possidente leidet jetzt stark an den Nachwehen.

Bayern. München, 20. Dez. (Münch. 3tg.) Se. Majestät der König hat an den bagerischen Gesandten zu Rom, Grafen von Spaun, aus Anlaß des Verhaltens vesselben bei der Rettung Sr. Heiligkeit des Papstes Pius 1X. aus den ihn bedrohenden hesnhe das folgende Handschreiben erlassen:

„Herr Gesandter 2c. Graf von Spaur! Ich habe Ihren Bericht vom Z30sten des vorigen Mongts über die Ain, efreiung Sæy; Heiligkeit des Papsttg und dessen Ainkunft zu Gasta. mit der höchsten Theilnahme gelesen. So groß der Schmerz war, den Ich bel ver Mächricht von den gegen, das geheiligte Oberhaupt der atholischen Kirche von einer verbre— cherischen pflichtvergessenen Partei lf ftr Gewaltthätigkeiten und von dem schwarzen Undanke empfunden, mit welchem diese 9. tei ö. S liebevollen, wohlwoll nden Herzen im reichsten Maß, gespendeten G ben und jbohlthaten berolien hat, unt so lief vie cümmteng Mc, n mit die dem heilsgen Väter auferlegt Noihtoendigkelt bot Kotsteren , . außerhalb Seiner * ahten Schütz und Stcherheit zu suchen, a Hr treuen Sohn der 7) hat n . müssen, so haben doch jener Schmerz und biese Beküün die zh thuend fe Linderung in der Kunde von der glücklich voll ten Rettung des Stellvertreters Christi auf Erden gefunden, und Pvanfe u öttlichen Vorsehung noch ganz besonders dafür, daß sie Meinen Ge— andten zum Wertzeuge dich Rettung autzersehen hat. Sie haben, Mein

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lieber Graf, durch den Eiset und die Umsicht, und durch die fürchtlose Hingebung, mit welcher Sie dem gefahrvollen und fuͤr unseren heiligen Vater wie für die gesammte e Christenheit bochwichtigen Unter- und dasselbe zum glücklichen Ausgange geführt haben, auf mmenste Meinen Absichten und den Gesinnungen isprochen, die für Seine väpstliche Heiligkeit beseelen; Sie haben ei ganz Sinnt der Weifungen gehandelt, welche ö. Ihnen mmterm Mai d. N für den Fall ertheilt habe, wo Ihre Dienste dem iligen Nupen n könnten. Mit Vergnügen drücke Ich Ihnen Meine volle Anerkennung aus, und indem Ich Mir vorbehalte, Ihnen für die geleisteten werthvollen Dienste ein besonderes Merkmal Meiner Gnade und Zufriedenheit zu verleihen, versichere Ich Sie gern jener wohlwollenden Gesinnungen, womit Ich bin Ihr wohlgewogener König Max. Nymphenburg, den 16. Dezember 1848.“

Sach sen⸗ Koburg. Koburg, 18. Dez. (N. K.) Die Konferenz von Deputirten der verschiedenen thüringischen Staate— Ministerien, welche auf Einladung des Reiche⸗Ftommissärs von Müh⸗ lenfels am 15ten und 16ten in Gotha stattgefunden, bat zu einem Ergebniß geführt, das hier lebhafte Befriedigung erregt. Man ist über folgende Hauptpunkte übereingekommen: Die sthüringischen Staaten treten, unter Beibehaltung ihrer staatlichen Selbstständig⸗ keit, in Behandlung gemeinsamer Angelegenheiten zu einem Staaten— Verband zusammen. Gemeinschastlich zu behandelnde Angelegenhei= ten sind: Militair⸗, Zoll, Kriminal- und Civil-⸗Gesetzgebung, Rechts⸗ pflege, Gefängnißwesen ꝛc.R, so wie die Beziehungen zum Reichstag Staatenhaue) und zum Reichs-Ministerium. Als Organe der Ge— meinschaft dienen ein thüringisches Gesammt-Staats⸗Ministerium und ein vereinigter Landtag. Mit der Abfassung des Entwurfs dieser wichtigen organischen Einrichtungen ist unser von allen Parteien hochgeachteter Staatsrath Bröhmer von der Konferenz beauftragt worden.

Sach sen⸗Altenburg. Altenburg, 20. Dez. (D. A. Z.) In den Sitzungen der Landschast am 30. November und 2. Dezem- ber stellte Abgeordneter Dölitzsch den Antrag, daß die Untersuchung wider den Abgeordneten Douai ausnahmsweise öffentlich vor Ge⸗ schwornen geführt werden solle; doch wurde darauf nicht eingegan= gen, da bereits eine Vorlage über Schwurgerichte an die Landschaft gelangt ist. ; Hierauf erklärte Minister von Beust, daß ein Theil der Entschädi= gungsgelder für die hier einquartierten Neichstruppen jedenfalls noch vor Weihnachten ausgezahlt werde. Alsdann erstattete die Finanzdeputation Bericht über den höchsten Erlaß, die Deckung des Militairaufwandes betref- send. In diesem Erlaß wird ein Postulat von 19,372 Thlr. zur Deckung des durch den Ausmarsch des altenburger Bataillons verursachten außer— ordentlichen Aufwandes gestellt. Der Antrag der Deputation: „Die Landschast wolle der Staatsregierung zur Deckung des durch den Ausmarsch des altenburger Bataillons verursachten außerordentlichen, theils gemachten, theils noch zu machenden Aufwandes einen je nach dem Bedürfnisse zu erhebenden Kredit von 10,372 Rthlr. auf die Ober-Steuer= kasse eröffnen“, wurde von der Landschaft einstimmig angenommen. Weiter kam ein höchster Erlaß zum Vortrage, die Ermitielung eines reinen Ein— kommens zu einer Einkommensteuer beireffend. In dem betreffenden Gesetz ist nämlich bestimmt, daß die für jrde Ortschaft und Flur über das ermit- telte Einkommen der dazu gehörigen Personen angefertigten Listen acht Tage lang öffentlich ausgelegt werden und innerhalb dieser Frist jedem Abgabe⸗ pflichtigen, so wie der Gemeinde des Orts, die Befugniß zustehen soll, etwa übersehene abgabenpflichtige Personen oder Zweifel an den eingetragenen Einkommenbeträgen zur Kenniniß der Kommission zu bringen. Diese Bestim= mung hat aber die Mißstimmung und Unzufriedenheit des Publikums in hohem Grad erregt, und es erklärte sich auch die Landschaft mit dem Wegfalle der frag- lichen Gesetzbestimmung einverstanden. Hierauf erstattete die Finanzdeputation Bericht, den Zelltaris fär vaß Jahr 1819 betreffend. In dem betreffenden Nestripte heißt es: „Obwohl die gegenwärtig zu Frankfurt zum Zwecke der Heistellung eines allgemeinen dentschen Zoll- und Handels- Systems versam= melten Bevollmächtigten der Zollvereins-Staaten zugleich den Auftrag über sich hatten, vie Herausgabe eines neuen berichtigten Vereins-Zolltarifs für die mit dem Jahr 18489 beginnende neue Tarisperiode vorzubereiten, so hat es doch bei den Meinungsverschiedenheiten, welche in Bezug auf die An— träge über Abänderungen des seitherigen Tarifs bestehen, nicht gelingen wollen, vor dem Zeitpunkte, mit welchem gesetzlicher Vorschrift zufolge eine Bekanntmachung uber die Prolongation des Tarifs erscheinen muß, eine Verständigung über Modificationen desselben herbeizuführen. Demzufolge und weil dermalen eine für ganz Deutschland gemeinschaftliche Zollgesetzgebung der Beraihung in Frankfurt unterliegt, haben die Regierungen der deutschen Zoll⸗ vereinsstaaten dahin Vereinbarung getroffen, daß der für die Jahre 1846 - 48 er- lassene Jolltarif auch von Beginn des nächsten Jahres an noch bis auf Weiteres gültig und in Krast bleiben soll, wobei jedoch vorausgesetzt worden ist, daß, falls die Aussicht auf einen allgemeinen deutschen Zolltarif in der Kürze nicht in Erfüllung gehen sollte, jedenfalls im Laufe des nächsten Jahres eine vollständige Nevision des Vereinszolltarifs stattzufinden habe.“ Die Landschaft gab dazu ihre Zustimmung, verband aber damit das Ge— such, daß das Ministerium basdigste Aenderung oder gänzliche Aufhebung der insbesondere die ärmere Volksklasse so sehr drückenden Salzsteuer ver— mitteln möge. Der Herzogliche Kommissar erklärte indeß, daß wenig Aus- sicht vorhanden sei, 1 diesem Gesuch Folge gegeben werde, indem der thüringische Verein hierbei aller Wahrscheinlichkeit nach nur aus die Un— terstützung Braunschweigs und Kurhessens werde rechnen können. Schließ lich wurde dem Abgeordneten Dölitzsch ein mehrwöchentlicher Urlaub bewilligt, und auf dessen Antrag beschlossen, den Stellvertreter einzu— berufen.

Hamburg. Hamburg, 21. Dez. (H. C.) In der heute Abend 6 Uhr eröffneten Sitzung der Abgeordneten zur konstituiren⸗ den Versammlung waren die Linke und Rechte nicht erschienen, und es schien uns, als ob selbst in den Centren Abgeordnete fehlten. Da es dem Präsidenten zwelfelhaft schien, ob die Versammlung be— schlußfähig sei, so ließ er durch die Serretaire eine Durch zählung vornehmen, welche, die Anwesenheit von 102 Mit gliedern und mithin die Beschlußfähigkeit der Versammlung er— giebt. Der Präsident zeigt hierauf der Versammlung an, daß ihm heute Nachmittag um 1 Uhr mittelst Protokoll⸗-Exrtrakts die Rück= änßerung des Senats auf den von der Versammlung in der vorletz'= ten Sitzung gefaßten Beschluß, die Verweigerung der Eidesleistung betreffend, zugegangen sei. Der Protokoll Extrakt, welcher vom Se—⸗ cretair Lazarus verlesen ward, lautet solgendermaßen:

„Extractus Protocolli Senatus Hamhburgensis.

Mercurii, den 20. Dezember 1848.

CGonclusum:

„Den zur konstituirenden Versammlung erwählten Herren Abgeordneten auf ihre Mirtheilung vom 15. d. M. Folgendes zu erwiedern:

„Mit Bedalern ersieht der Senat aus dieser Mittheilung, daß ein gro⸗ ßer Theil der zur konstituirenden Versammlung erwählten Abgeordneten bis setzt Bedenken getragen hat, sich zur Ableistung des vorgeschriebenen Eides ,, , daß vorgängig ein erlänternder Jüsatz zu dem Raih—= und Bürgerschlusse vom 7. El n g., in Betreff des Inzlebentretens der lünftigen Ver We . eine dem entsprechende Modification der Eidesfor= mel gewünschi wird. Ungeachtet bieses Bevenken nur von einem Theile der Nitglieder * wird und überall erst nach Ableistung des Eides eine nach dem Geseß loönstituirte VBerfämmlulig vorhanden sein lann, so ist der Sengt doch gern bereit, auf vie gemachte Eingabe erwiedernd, seine Ansich—= , ,

Er degt bie Ueberzeugung, daß das Gesetz keiner Mißdeutung hin- cl e. lid n e der eh Verfassung Raum . Das Gesetz will, daß eine neu . durch die könststnirende Bersammlung fesi⸗ kesen h n es . n, von selbst, daß, m dieselbe von

ber irenden Verfa nm ung i fies unb dessn iv festgestellt fein wird, dieselbe auch ohne Verzug ins Leben? gerufen werden n Seiner

seits wird der Senat seine desfallsige Obliegenheit ungesäͤumt erfüllen.

„Abgesehen hiervon, muß Der Senat aber auch die gewänschte Anre=

u einer neuen gesetzlichen Verfügung für mindestens sehr bedenklich alten.

e Jedg Modifleation der Eidessormel würde die Gültigkeit sãmmtlicher bieherigen Wahlen in Frage stellen; und selbst eine Erörterung darüber, ob überall nach 6 . ahlen an dem Nath- und Bürgerschlusse vom 7. September d. J. Abänderungen oder Zusätze stattnehmig er. wird um so . zn vermeiden sein, als von einer Anzahl Abgeordneten Proiest in dieser Beziehung erhoben worden, wovon dem Senat Mittheilung gemacht ist. Auch würden jedenfalls die daraus entstehenden Differenzen und Wei⸗ terungen die für Hamburgs Stellung, namentlich für dessen merkantile Ver= hältnisse, so dringend wünschenswerthe baldige Erreichung des Zieles einer schließlichen und bestimmten Feststellung unserer Verfassungs Einrichtungen in eine größere Ferne hinausrücken. ;

„Unter diesen Umständen überläßt der Senat sich der zuversichtlich en Hoffnung, daß diejenigen zur konstituirenden Versammlnng erwählten Mit- glieder, welche bisher Bedenken getragen haben, den im Gesetze vorgeschrie—= benen Eid zu leisten, nunmehr durch Ableistung desselben den so wünschens-= werthen Anfang der Versammlungen über die Verfassung möglich machen werden. K Ed. Schlüter, Dr.“

Sodann waren zwei Schreiben eingegangen von Iben und Salomon Wolff, in denen sie die Erklärung abgaben, daß auch ssie sich dem von 52 Abgeordneten unterzeichneten Proteste anschlössen. Ferner waren dem Präsi-= dium zwei Anträge zugestellt, von denen der eine, als dringlich bezeichnet, sofort verlesen wird. Derselbe ist unterzeichnet von Hr. Feldmann und beantragt, daß in Folge der vom Senat ertheilten Antwort, in Betreff der Eidesfrage auf morgen, Freitag, den 22sten d., eine Sitzung anberaumt werden möge, zu der die Kommissarien des Senats einzuladen seien, um den Mitgliedern der Versammlung den Eid abzunehmen.

Der andere zweite Antrag, vom Abgeordneten Nölting unterzeichnet, betrifft die Errichtung von Kommissionen.

Nach der in voriger Sitzung beschlossenen Tagesordnung würde nun die Diskussion über die vom Senat erfolgte Rückäußerung zu eröffnen sein. In Rücksicht darauf aber, daß (ine große Anzahl der Abgeordneten fehlt, stellt der Präsident unter dem Bemerken, daß er sofort nach Eingang dieses Extrakts Abschristen mit Begleitschreiben mehreren der abwesenden Mitglieder zugestellt und dieselben ersucht habe, ihre Freunde so bald als möglich davon in Kenntniß zu setzen und ihnen anheimzugeben, ob sie an der heutigen Diskussion Theil nehmen wollten, und daß er auch von einem dieser Abgeordneten eine kurze Erwiederung dahin erhalten habe, die ab- wesenden Mitglieder hatten zwar um 7 Uhr eine Bersammlung anberaumt, er zweifle aber nicht daran, daß wenigstens ein großer Theil der noch Ab- wesenden in den Sitzungssaal sich begeben würde die Frage, ob die Versammlung sich bis 8 Uhr vertagen wolle? Die Frage wird bejaht.

Nachschrift. So eben, 10 Uhr Abends, ist der Antrag des Abge— ordneten Feldmann mit großer Masorität angenommen. Ueber die Fest- setzung des Tages und der Stunde der nächsten Sitzung, in welcher die Mitglieder den Eid ableisten wollen, wird noch das Nähere bestimmt werden.

Ye slr d.

Oesterreich. Mailant, 15. Dez. Zur Feier der Thron⸗ besteigung Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph J. wurde gestern in der Metropolitankirche ein Hochamt abgehalten, welchem sämmt— liche Civil⸗ und Militair⸗Behörden sammt den Konsuln und diplo- matischen Agenten auswärtiger Höfe beiwohnten. Der Erzbischof fungirte. Die Truppen waren in den Heuptstraßen in Parade auf⸗

estellt.

a. sich dann, begleitet von den Erzherzogen Albrecht und Leopold und einem zahlreichen Generalstab, in das Gotteshaus. Nach Been⸗ digung der kirchlichen Feier vertheilte der Feldmarschall 15 Kreuze des Maria-Theresien⸗Ordens an diejenigen Offiziere, welche sich im lttzten Kriege ausgezeichnet hatten. Die Festlichkeiten endeten mit einem vom Feldmarschall veranstalteten glänzenden Bankett. Abends erschienen der Feldmarschall mit den Erzherzogen Albert, Leopold, Ernst und Sigmund in der Kaiserlichen Loge des festlich beleuchteten Theaters, wo sie von den zahlreichen Zuschauern mit wiederholten Vivats begrüßt wurden. Dieser Tag ward in gleicher Weise auf Befehl des Feldmarschalls in allen Hauptstädten und Garnisonen des Königreichs begangen.

Frankreich. Paris, 19. Dez.“) Es sind, wie berichtet wird, Maßregeln getroffen, um für Louis Bonaparte eine Begleitung zu bilden, welche ihn für etwaige Fälle schützen soll, wenn er sich nach der National- Versammlung begiebt, um den Eid auf die Verfassung zu leisten. Da er keinen Grad in der Armee bekleidet, so wird er in schwarzem Frack kommen, und seinen Wagen werden eine Schwadron Reiterei und mehrere Ordonnanz-Offiziere geleiten. In gleicher Weise wird der Zug nach dem Präsidentschafts-Palaste zurückgehen. Bei der Ankunft in der Versammlung wird den Präsidenten eine Deputation, an der Spitze die Quästoren und den Präsidenten, empfangen; im Saale aber wird es keine Estrade geben, die an den Thron erinnern könnte, auf welchem Ludwig Philipp seine Thronreden verlas. Der Präsident wird einfach die Tribüne besteigen, dort wahrscheinlich eine kurze Rede halten und den Eid ablegen. Louis Bonaparte soll einen eiefen Widerwillen gegen den Palast des Elysee⸗National (Bourbon) bekunden, welchen die National-Versammlung dem künftigen Präsi⸗ denten der Republik zur Residenz angewiesen hat. Das Elysee wird indeß heute schon zur Aufnahme des Präsidenten völlig in Stand ge⸗ setzt sein; die Anordnungen für die Möblirung sind ven dem Mini⸗ ster Dufaure ergangen. Dieser Palast war ursprünglich das Hotel der Frau von Pompadour; später wurde derselbe der Reihe nach von Mürat, Josephine und während der hundert Tage von Napoleon be— wohnt. Im Palaste des Staateraths richtet man Gemächer für den Vice⸗-Präsidenten der Republik ein.

Die Estafette bestätigt die gestern von dem Journal des Débats mitgetheilte Liste des neuen Kabinets, mit der alleinigen Ausnahme, daß sie Herrn Bixio als Minister des Handels und Acker— baues bezeichnet, was auch von anderen Seiten bestätigt wird. Leon von Malleville soll vorzugeweise die Ernennung Bixio's betrieben, Letzterer aber den Posten erst dann angenommen haben, nachdem seine von ihm befragten Freunde, und insbesondere Cavaignac, ihm zugeredet, daß er dem Präsidenten der Republik seine Mitwirkung nicht versagen möge. Hervorgehoben wird, daß vier der neuen Mi⸗ nister, nämlich Bixio, Drouyn de Lhuys, von Tracy und von Fal⸗ loux, die Kandidatur Cavaignac's eifrig vertreten und gegen Louis Bonaparte gestimmt haben. Als Unter⸗Staats-Sectetair des Krie⸗ ges wird Herr Larabit, als Polizei-Pröäfekt Herr Coralli oder Herr Rebillot, und als Seine Präfekt Herr Beulay bezeichnet. Für die Post-Direction wird Herr Dubost genannt. Gestern früh kamen die Personen, welch« das neue Ministerium bilden sollen, bei Bugeaud zusammen, um allerhand Fragen bezüglich der Präfelte, Generale und dergleichen zu erörtern. Nach dem Journal des Débats ist der Oberbefehl des Alpenheeres an Bugeaud übertragen worden, und Oudinot hat, wie auch schon von anderen Blättern berichtet worden, sowohl das Kriegs-Ministerium, als die Gesandtschaft zu St. Pe— tersburg abgelehnt. 1 ü

Die Gazette de France will wissen, daß viele Nepräsentan⸗ ten, weil sie ihre Aufgabe als beendigt ansähen, ihre Entlassung neh-

) Die Zeitungen aus Paris, London und Brüssel vom neueren Da—= tum sind heute n den, da! dieselben alle mit den belgischen Eisen= bahnzügen nach Preußen selangen, scheint in der Beförderung diefer letzteren ein Hinderniß eingetreten zu sein.

Um 10 Uhr durchritt der Feldmarschall ihre Reihen und

n würben, um dadurch gegen rie vorgebliche Absicht vieler ihrer ellen sich als gesetzgebende Kammer zu firiren, Protest ein⸗

zulegen. r : z Emil von Girardin, dessen Abreise gemeldet wurde, besindet sich

noch hier. . Aus Konstantinopel sind Depeschen vom General Aupick einge troffen, der sich, in Ermangelung aller Instructionen, einem Proteste

Sin Stratford Canning's gegen die Schritte Rußlands in der Wal

lachei angeschlossen hat.

Der von der freiburger demokratischen Regierung erst gefangen

esetze und dann ausgewiesene Bischof Marilly ist wie das Uni⸗

rr. melbet, im Schlosse Divonne auf französischem Boden an—= kommen. ;

ö Das Evenement giebt dem Unmuthe Victor Hugo's Worte,

der irrig geglaubt hatte, daß man ihm das Unterrichts⸗-Ministerium,

ohne daß er nur ein Wort darum verliere, antragen werde.

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erschien. Beide wurden mit Zuruf empfangen. Herr Denison hat 14,743, Sir C. Eardley 115795 ee ,, 3 ist . * Parlamentsmitglied.

Der Ober-Kammerherr hat dem Direktor des St. James-Thea— ters seine höchste Unzufriedenbeit über ein Lied bezeugt, welches auf diesem Theater gesungen worden, und hat Maßregeln ergriffen, daß solche Vorfälle auf den Theatern, die unter seiner Jurisdiction stehen, nicht wieder vorkommen.

In Dublin soll heute eine große Versammlung von Arnienver— wesern aus allen Bezirksvereinen Irlands stattfinden, um sich über ein gemeinsames Verfahren zu verständigen, durch welches man die

Regierung von der Nothwendigkeit einer Radikal-Referm des jetzigen

Die Liberté äußert sich sehr lebhaft gegen den nach ihrer An

sicht vorwiegenden Einfluß des Herrn Thiers und des ehemaligen linfen Centrums auf die Insammensetzung des neuen Kabinets.

Lyon, 16. Dez. (Köln. Z.) Nirgends hat die bonapartisti⸗ sche Partei einen größeren Sieg erfochten, als im Rhone ⸗Departe⸗ ment, das Louis Napolton 165,937 Stimmen gab, während Ca⸗— vnignae 21,961 erhielt. Der Anhang Ledru Rollin's ist nach der

Zahl der Stimmen, Lie er erhielt, sehr zusammengeschmolzen, denn im Ganzen sprachen sich nur 2670 für ihn aus, während es Raspail

auf 9513 brachte. Die ganze Alpenarmee hat sich für Louis Bona⸗ parte erklärt, weil sie über Cavaignac, der sie unthätig an der Gränze ließ, aufgebracht war. Die Geistlichkeit hat offen für Bonaparte gearbeitet. Der Kardinal⸗Erzbischof hat bereits angeordnet, daß un—

mittelbar nach der Einsetzung Louis Bonaparte's, als Präsident der

Republik, in sämmtlichen Kirchen seiner Diözese ein feierliches Te— deum angestimmt werde. Das Departement der Rhone⸗Mündungen, das die Kontinental⸗Sperre Napoleon's noch nicht vergessen hat, stimmte gegen den Neffen des Kaisers. die Büste Louis Bonaparte's im Triumphe durch die Stadt, und in

Armenwesens zu überzeugen gedenkt.

Zu Paisley ward am Donnerstage im Ratbssaale eine einfluß—2— reiche Versammlung gehalten und darin die Bildung eines Vereines beschlossen, welcher mit dem liverpooler Vereine für Finanz Reform zusammenwirken und dessen Zwecke durch Verbreitung seiner Bekannt— machungen fördern soll.

Aus Glasgow und Aberdeen wird über einen heftigen Orkan berichtet, der Häuser niederwarf und abdeckte und eine Anzahl Men schenleben kostete.

Vor den Assisen von Liverpool stehen jetzt wegen Aufruhrs zehn Chartisten von Manchester. ;

Zu Liverpool hat vor den Assisen das Verfahren gegen drei Chartisten begonnen, welche am 14. August den Polizei⸗-Ronstabler Bright zu Ashton durch Schuß und Stichwaffe ermordet haben.

Das Schloß Cowes auf der Insel Wight sell auf mehrere Jahre für den Grafen von Neuilly gemiethet worden sein.

Die Berichte aus Nottingham über die dortige Fabrication sind erfreulich; alle Hände haben vollauf zu thun, und die Peeise stellen sich lohnend für den Fabrikanten.

Aus Havre wird gemeldet, daß abermals eine Schaar von 40

bis 50 ikarischen Kommunisten dort angelangt war, um sich nach

Die Blousenmänner tragen

Croir-Rousse macht man sich noch täglich das Vergnügen, Strohmän⸗

ner, welche Cavaignac oder Ledru Rollin vorstellen, entweder zu hän— gen oder zu verbrennen.

Großbritanien und Irland. London, 19. Nach der Morning Chronicle werden die Konferenzen zu Brüs—

Dez.

sel in Betreff der italienischen Angelegenheiten nicht sofort, sondern srühestens um die Mitte Januars stattfinden, indem bis jetzt erst Frankreich, England und Sardinien ihre Vertreter bei dem Kongresse

ernannt haben, während dies von Rom und Neapel noch gar nicht geschehen und der toskanische Gesandte uach Florenz zurückgekehrt

net die Morning Chroniele als voreilig.

Die Times hält dem Gesandten der französischen Republik, Herrn Gustav von Beaumont, mit Hinsicht auf seine, wie erwähnt, nahe bevorstehende Abreise eine glänzende Lobrede. auch nicht gelungen sei, den einen Zweck seiner Sendung, die Be—

dafür etwas gethan, was von viel höherer praktischer Bedeutung für den Frieden der Welt sei.

Frankreichs geändert hätte, und daß ihre gemeinsamen Interessen den Fall einer Tynastie überdauerten, deren persönliche Zwecke in der

158 12 Er habe durch sein Auftreten gezeigt, daß die gewaltige Revolution, welche die Monarchie und ihre Räthe gestürzt, nichts in den gegenseitigen Beziehungen Englands und

New -⸗-Orleans einzuschiffen. Cabet will vorläusig noch in Frankreich bleiben. ;

Die städtischen Behörden von Southampton haben zur Feier der Anwesenheit der nordamerikanischen Fregatte „St. Lawrence“ ein Festmahl gegeben.

Die einst so blühende Rapeal⸗Association in Dublin ist gänzlich bankerott. Die Administration hat jetzt ihren Gläubigern unter der Zeitungspresse 20 pCt. angeboten und erklärt, unter keiner Bedingung mehr zur Tilgung ihrer Schulden thun zu können. .

Nußland und Polen. St. Petersburg, 16. Dez.

Mittelst Kaiserlichen Ukases an die dirigirende Synode vem 16. No— vember ist, in Veranlassung der Krankheit des Metropoliten von

ist. Die Nachricht von der Ankunft Tocquäeville's zu Brüssel bezeich⸗ Nowgorod und St. Petersburg, Antoni der seitdem gestorben), der

Erzbischof von Warschau, Mitglied der Synode, Nikanor, zum Me— tropoliten von Nowgorod ernannt und demselben während der Dauer

der Krankheit des Metropoliten Antoni die Verwaltung der Eparchie

letzen Zeit so wenig geeignet gewesen, die Einigkeit zwischen beiden

Ländern sehr zu befestigen. Die Times hofft, daß der neue Ge— sandte dem Abreisenden gleich sein möge an ausgezeichneten Fähigkei= ten und Würde des Charakters.

ber in London eingetroffen.

Der türkische Gesandte, Mohammed-Pascha, ist am 16. Dezem⸗

Die United Service Gazette kündigt an, daß die Land—

Armee im Jahre 1849 keine Veränderung erleiden werde, weil die Lage von Indien die Beibehaltung der für 1848 aufs Budget ge⸗

brachten Ziffer erheische; die Marine dagegen werde wenigstens um

3000 Mann verringert werden. Dasselbe Blatt berichtet wiederholt

und mit aucdrücklicher Bezugnahme auf die gegentheilige Versiche⸗

rung der Times, daß Admiral Napier Ordre habe, sich mit seiner Flotte nach Tanger zu begeben. nächste Bestimmung des Napierschen Geschwaders sei Lissabon.

Die mit der letzten Ueberlandpost angelangten Handelsberichte aus Indien werden im Ganzen als befriedigend erachtet, obgleich in einigen Verkehrszweigen mindere Thätigkeit herrschte. Die jüng— sten Nachrichten aus England hatten ein Preisweichen der Produkte, zumal von Reis, bewirkt. ; ner und zu Singapore der Einfuhrhandel ziemlich flau. Aus Ma— lakka bat man sehr erfreuliche Berichte; die Niederlassung gedieh gut, und die Zinngruben waren so ergiebig, als je zuvor. Aus Labuan wird das Grassiren von Krankheiten unter den Europäern g:meldet, und aus Bally erfährt man, daß die Holländer fortwährend die Blo—

kade streng aufrecht hielten und keine Opium-Einfuhr litten, weil sie

erwarten, die Einwohner durch Verhinderung dieser Zufuhr am schnellsten zur Annahme ihrer Bedingungen zwingen zu können. Die Nachrichten aus Bombay bis zum 16. November melden kein politisches Ereigniß von Belang. Die Truppen zu Peschauer waren fortwährend treu; Atteck schien sicher. Eine Bewe— gung gegen Lahore war nicht erfolgt. Chuttur Singh stand am oberen Indus und Schihr Singh zu Salt Range; von den Bunnu— Ausreißern hatte man seit kurzem nichts gehört. In Multan waren

die Insurgenten und ihre Angreifer zwischen dem 20. Oktober und

J. November gleich unthätig. Die Streitkraft des Mulradsch über⸗

stieg 8000 Mann; General Whish zählte noch mehr regulaire Trup⸗

pen, als sein Gegner, und seine Hülfsmannschaft wird außerdem auf. 12— 16,009 Mann angegeben. Er sollte ansehnliche Verstärkung an Geschütz erhalten. Im Pendschab standen etwa 28,000 Mann briti-— scher Truppen, die binnen sechs Wochen auf 36,000 Mann vermehrt werden sollten, wozu noch 30,0900 Hülfssoldaten kommen; die Zahl der aufrührerischen Sikhs, gegen welche jenes große Heer zu wirken berufen ist, übersteigt, wie man glaubte, nicht 33,000 Mann. Am Eifelge der britischen Waffen wurde daher nicht gezweifelt. Aus China reichen die Nachrichten bis Ende Oktober. Zwischen den Chinesen zu Whampoa und einigen englischen Matrosen war es zu einem Straßenkrawall gekommen, worn einer der Letzteren getödtet wurde. Auf dem Markte zu Canton herrschte ziemliche Thätigkeit. Die englischen Zeitungen theilen jetzt den wesentlichen Inhalt des Postvertrags mit den Vereinigten Staaten mit, an dessen Rati⸗ fie ation von Seiten des Prästdenten und des Senats nicht gezweifelt wird. Das Porto für jeden Brief von einem Orte der Vereinigten Staaten nach einem Orte in den Gränzen des dritischen Staats ist von nun an 1 Schilling, anstatt der früheren 2 Schillinge. Von dieser Summe werden 15 Pence für das Landporto in England, 8 Pence für das Seeporto und 25 Pence für das Landporto in den Vereinigten Staaten gerechnet. Frankirungszwang sindet nicht statt. Gestern wurde in Wakefield das Resultat der Wahl für das Westriding offiziell verkündigt. Herr Denison und seine Freunde zogen mit Fahnen und Mustk nach der Wahlbühne, und auch Sir C. Eardley

Zu Bombay war das Geld etwas selte⸗

Andere Blätter sagen blos, die

ven. Der Minister der Kolonieen antwortete:

Wenn s ihm St. Peteroburg übertragen worden.

Es ist zur Kenntniß des Kaisers gekommen, daß ven den ins

festigung der Unabhängigkeit Italiens, durchzufJhren, ss habe er Ausland reisenden Juden mehrere nicht zu der in ihren Pässen be⸗

merkten Zeit zurückkehren und sogar länger wegbleiben, als es über— haupt russischen Unterthanen erlaubt ist, im Auslande zu verweilen. Obgleich diese Juden nach den bestehenden Gesetzen dafür der Aus— schließ ung aus der russischen Unterthanenschaft unterliegen, so wenden sie sich dennoch manchmal an die im Auslande residirenden russischen Konsuln und bitten um Schutz für sich als 1*ssische Unter thanen. Se. Majestät der Kaiser hat demnach befohlen, daß die ins Ausland reisenden Juden bei Ausfertigung ihrer Pässe sowohl mit den für die russischen Unterthanen überhaupt, als auch insbesondere für die Juden, in Bezug auf Reisen ins Ausland gegebenen Gesetzen bekannt gemacht werden und, daß solches geschehen, mit ihrer Unterschrift bescheinigen sollen.

Zum 13. Dezember waren hier 56 Cholerakrauke in Behand- lung ve blieben; im Verlaufe dieses Tages kamen hinzu h, genasen 5 und starben 3. Zum 14. Dezember verblieben demnach 54 Krank- in Behandlung.

Niederlande. Aus dem Haag, 19. Dez. (K. 3.) In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer legte der Minister der aus— wärtigen Angelegenheiten die additionellen Artikel vor zum Vertrage mit Großbritanien vom Mai 1818, zur Unterdrückung des Sklaven— handels. Der Abgeordnete Beek von Vollenhoven sfellte in Betreff Surinams die Frage an das Kabinet, ob von Seiten der Regierung Herüchte verbreitet worden wären von einer Emancipation der Skla— Es sind von Seiten der Regierung keine Befehle gegeben, welche die Sklaven auf den Gedanken bringen könnten, daß ihre Emancipation bevorstehe. Als im Monat Juni dieses Jahres die Emancipation der Sklaven auf dem französischen Theile der Insel St. Martin proklamirt worden war, zeigten sich die Neger des niederländischen Theiles der Insel gleich un— geneigt, ferner für ihre Herren zu arbeiten, und drohten, sich auf fran— zösisches Gebiet begeben zu wollen. Die Pflanzer traten hierauf zusammen und beschlossen, ihren Sklaven anzubieten, sie als sreie Menschen zu behandeln und gegen einen durch Uebereinkunft festge— setzten Lohn arbeiten zu lassen. Dieses Anerbieten ist durch die Sklaven angenommen worden, welche jetzt als emanzipirt zu betrach— ten sind. Ordnung und Ruhe sind demzufolge hergestellt oder auf— recht erhalten worden. Dasselbe fand auf der Insel St. Eustatius statt. Der Minister der Marine nimmt gleichfalls in der Debatte tas Wort, um zu erklären, daß die Regierung sich von aller Ein— mischung in die Emancipations-Frage fern hält und es den Herren frei läßt, ihre Sflaven zu emanzspiren, wenn sie es als angemessen erachten. Die Regierung habe übrigens nichts vernachlässigt, um den Gutsbesitzern in den Kolonieen Schutz angedeihen zu lassen, und zu diesem Zwecke die Strestkräfte der verschic denen Stationen verstärkt.

Dänemark. Kopenhagen, 18. Dez. (B. H.) Der König hat von Frederiksborg aus eine Pioclamation erlassen, in welcher, nach Anführung, wie die gemeinsame Regierung die Voraussetzungen, unter denen sie eingesetzt, nicht erfüllt, und trotz der Proteste der beiden Kommissarien Dänemarks und der deutschen Centralgewalt, in offenkundigem Bruch der wesentlichen Bestimmungen des Waf⸗ fenstillstandes fortsahre, der König sich gegen den Mßbrauch seines Königlichen Namens durch diese Regierung feierlich verwahrt. Es heißt ferner in diesem Aktenstücke: „Wir können im gegenwärtigen Augenblick, vornä lich in Rücsicht auf das eigene Wohl der Herzogthümer, uns nicht dazu entschließen, anders als auf dem Wege der Unterhandlungen diesen Mißbrauch der Macht zu hindern und den gesetzlichen Zustand der Dinge wieder herzustellen.“ Bis dahin, was, wie die Proclamation hofft, nicht lange dauern wird, giebt der König jedem seiner treuen Unterthanen in Schleswig, der aus zwingender Nothwendigkeit der für den Augenblick herrschenden Macht nachgiebt, die Zusage, daß solches nothgedrungene Nachgeben in keiner Weise als eine ihrersei⸗ tige Anerkennung der Rechtmäßigkeit der Gewaltmacht und als ein Abfall von ihrer Pflicht und Eid betrachtet werden soll.

Schweiz. Bern. (6. 3.) In der Sitzung vom 14. Dezem⸗ her begann der Regierungsrath die Berathung der Reductionsvor=

schläge der Finanzdirection. Bezüglich auf die Direction der öffentlichen Bauten wurden folgende Vorschläge angenommen: „Es werden leine neuen Straßenbauten mehr beschlossen bis zur Vorlage und Feststel⸗ lung eines vollständigen Straßennetzes für den Kanton. 2) Für neue Straßenbauten dürfen von nun an nicht mehr als 200,009 Fr. jähr- lich auf das Budget der laufenden Verwaltung getragen werden.“

Hier ist Oberstlieutenant Albrecht von Muralt gestorben. Er hatte in bayerischen, holländischen und französischen Diensten große Ehre erworben und auch den russischen Feldzug mitgemacht. Der B eobachter sagt von ihm: „Durch vielen Verstand, geistige Bildung, Eifahrung, 1e der glücklichen Gabe einer angenehmen Conversation und leichten Jermen, war der Verstorbene in den ersten Salons von Paris stets eine angenehme und willkommene Erscheinung. Sein Charakter war etwas heftig, aber sein Heiz edel und gut. Für die Ehre hielt er nichts unmöglich, und die Gefahr war seine Lust. Die letzten Jahre seit seiner Rückkehr in die Vaterstadt lebte Herr von Muralt, von nervösen Leiden heimgesucht, in völliger Zurückgezogenheit. Nie hörte man ihn, selbst im vertrauten Kreise, ein Wort von seinen Feld⸗ zügen und seinen Waffenthaten sprechen.“

Luzern. (Eidg. 3.) Am 11. Dezember kamen endlich die Un⸗ tersuchungsakten gegen die Herren Alt-Obergerichts-Präsident G. Bossard, Advokat Jost Weber, Rechtskandidat K. von Moos und Jes. Buch nann, welche Pl. Meier vom September an geführt und am 2. November beendigt hatte, vor dem Regierunge⸗Rath zur Sprache. Es wurde beschlossen, die ganze Untersuchüng, die sich besonders durch wenig Verhöre, aber lang andauernde und lästige Gefangenschaft auszeichnet, dem Herrn Luttiger, Vice⸗-Am'sstatthalter von Luzern, zur Erledigung zu übertragen. Dieser Beschluß hatte zur Folge, daß durch Verfügung des Herrn Luttiger Obgenannte nun endlich des Haue-Arrestes enthoben und in volle Freiheit gesetzt wurden, der sie für ihre Ueberzeugung, die sie nie anders als auf gesetzlichem Wege geltend gemacht, so lange beraubt waren.

Italien. Die Allg. Ztg. sagt: „Die Mailänder Ztg. vom 15. Den läßt sich über Livorno aus Rom vom 11. Dez. schrei= ben, daß wallich eine provisorische Regierung eingesetzt worden, be— stehend aus den Senatoren von Rom und Bologna und dem Gon⸗ salonicte von Ancona. Der Papst ist seiner weltlichen Macht ent⸗ setzt, und nur unter dem Titel eines Bischofs soll er Rom betreten dürfen, wohingegen der Eintritt allen Kardinälen und Prälaten un⸗— tersagt ist (s. den gestrigen Artikel Rom). Römische Blätter vom UAten, die uns vorliegen, lassen einen solchen Beschluß zwar ahnen, melden ihn aber noch nicht als eingetreten.

Der Nürnb. Korr. meldet: „Die in Bologna anwesenꝰ den Mitglieder der vom Papst ernannten Regicrungs⸗Kommisston, die Herren General Zucchi und Bevilacqua, haben in einer durch den Piolegaten veröffentlichten Eiklärung vom 11. Dezember den Willen kundgethan, den Rufe Sr. Heiligleit zu folgen und sich zum Papste zu begeben, jedoch allein in der Absicht, zur Versöhnung zwischen Volk und Fürst mitzuwirken. Gilinge ihnen dieses nicht, so würden sie wieder in das Privatleben treten. Herr Ricci von Macerata soll beistimmen. Zucchi und Bevilacqua sind bereits nach Gaeta abgereist. Garibaldi, der in Cesena sich befand, sell dagegen nach Rom verreist sein, wohin das Ministerium ihn berufen habe.“

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Griechenland. Athen, 8. Dez. (D. A. 3.) Senat und Deputirten-Kammer haben ihre Antworts⸗Adressen auf die Thron— rede, die nur Umschreibungen derselben im gewöhnlichen Style sind, fertig. Im Senate wurde der Entwurf am 4. Dezember vorgelegt, begleitet von dem Antrage, denselben sofort im Ganzen anzunehmen. Obgleich dagegen die Geschästsordnung eingewendet wurde, welche Druck und Vertheilung, so wie Berathung in einer anderen Sitzung verlangt, beliebte dennoch der Senat mit 25 gegen 11 Stimmen die Annahme der Adresse, welche dann am s. Dezember durch eine De⸗ putaiion dem König überreicht wurde. Dieser hatte vor acht Tagen einen dritten Anfall des Fiebers, an dem er seit der Rückkehr von dem Ausfluge nach Euböa litt; diesmal war er jedoch den dritten Tag danach hergestellt und konnte daher auch die Deputation empfan— gen, der er eine sehr zufrieden lautende Antwort ertheilte. Die Adresse der Deputirten-Kammer wurde am 6. Dezember bis auf ein— zelne Abänderungen des Wortlautes angenommen.

Aegypten. Kahira, 5. Dez. (Wien. Ztg.) Maslum Pascha, çttomanischer Justiz-Minister und zugleich Kapu⸗Kiaja des Statthalters von Aegypten, war am 2ten d. M. aus Konstantino— pel kommend in A exandrien eingetroffen und wind diesen Abend hier erwartet. Er überbringt Abbas Pascha ein großherrliches Schrei- ben, das ihm die Verwaltung Aegyptens überträgt. Alle Vorberei— tungen sind getroffen, um seinen Empfang so glänzend als möglich zu machen. Es heißt, Maslum Pascha werde den neuen Statthal⸗ ter auffordern, sich nach Konstantinopel zu verfügen, um die Inve⸗ stitur in der Art, wie sein Vorfahr, vom Großherrn zu erhalten. Dazu ist Abbas bereitwillig, obschon seine Wänsche angeblich nicht weiter gehen, als die Verwaltung A‚gyptens im Namen seines Großeaters (Mehmed Ali Pascha) so lange zu führen, als dieser am Leben kleibt.

Alexandrien, 7. Dez. (A. 3.) Die Nachrichten aus Kahira reichen bis zum 30. Oktober. Nach denselben war Abbas Pascha am 2ästen Abends in der Nähe der Hauptstadt angelangt; Tages darauf in aller Frühe zog er in Kahira ein. Er wurde mit Jubel begrüßt und sowohl als rückkehrender Pilger wie als sehnlichst erwünschter Statthalter willkommen geheißen. Er ver⸗ behlte seine Freude nicht über die Vorfälle, die ihm die reichste Statthalterschast des osmanischen Reiches früher als er erwarten konnte, verschafft haben. Nach einer kurzen Erholung machte er ei= nen Besuch bei seiner Mutter, dann bei seinem Großvater, endlich beim Grabe Ibrahim Pascha's. Man sagt, der alte Mehmed Ali habe gemerkt, daß sein Enkel seine Stelle einnehmen wollte, und er habe demselben seinen Segen durch Auflegung der Hand auf Stirn und Herz ertheilt. Am 30sten übernahm Abbas Pascha das Präsidium über die Führung der öffentlichen Geschäfte, die bisher ein Diwan unter dem Vorsitze Said Pascha's besorgt hat. Diese Behörde hatte vor Allem die Abschaf⸗ fung aller von Ibrahim Pascha getroffenen Maßregeln im Auge, die denn auch sämmtlich rückgängig gemacht oder förmlich annulürt norden sind. Die Unordnung in den verschiedenen Verwaltungszwei= gen ist begreiflich sehr groß, denn seit Anfang Februars, wo Meb— med Ali ernstlich krank geworden und nach Europa abzureisen genö— thigt war, ist nichts Entscheidendes geschehen. Die vielen Rückstände zu erledigen, wird Abbas Pascha viel Zeit und noch mehr Gexuld kosten, denn es fehlt ihm an aufgeklärten und freisinnigen Geschäfts leuten, die ihm unter die Arme greisen könnten oder wollten. Han⸗ delt er aber in großem Sinne, so wird das gänzlich ausgesaugte Aegypten sich gar bald erholen und zu der Blüthe gelangen, Ri der es der fette Boden und die überaus günstige Lage für den Welte handel bestimmt haben. Durch die Nachricht von dem täglich sic verschlimmernden Gesundheitszustande Ibrabim Pascha's veranlaßt. hat Frankreich sowohl als England eine Dampf-Fregatte geschick welche übrigens beide mehrere Tage nach Ibrahims Ableben dier au=