1848 / 236 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Nur würden wir Fräul. Marr anempseblen, lũnftighin bei Darstellung von * zur Erhöhung der Illusion eine etwas altere Maste anzunchmen. Herm Lie der sahen wir, als Gastwirth, in einer nicht 36 untergeordneten Partie, in welcher dieser ialentvolle Künstler aber seinen Plaß ebenfalls genügend aug füllte. Das Orchester, unter Nicolai, ließ 2 gen an Präzision diesmal zu wäünschen, wovon wahrscheinlich nicht sorgsam ͤ ie Schuld trugen. . aueh n , * ——— nur mäßigen Anklang im Publikum und dürfte auch wohl ras Nepertoir nicht oft wieder betreten. Schließlich F cht die so beifallig aufgenommene hübsche

estatten wir uns die Frage, ob nicht r nomr 8 236 Diamantkreuüz,“ von Salom an, worin Fräul. Tu ez eck die danibai: Partie der Seiltänzerin Zephrine so anmuthig reprasentirt, bal-

digst einmal wieder zur Aus führung gelangen wird.

Königsstädtisches Theater.

talienische Opern-Vorstellung. Zum erstenmale: 3 sch Colombo, von Barbieri.

(Den 20. Dezember.)

Die italienische Oper brachte am Mittwoch eine neue Oper: „Cristo- sero Colombo,“ von ihrem Kavellmeister, Sg. Barbieri. Der Kompo- ni, ein geborener Italiener, bekundet in diesem Werke jer enfalls ein höhe⸗ res Kunststreben, als man im Allgemeinen von seinen Landéleuten zu erwar= ten berechtigt und gewohnt ist, indem namentlich deutlich daraus hervorgeht, daß er sich auch mit den dramatischen Meister⸗ Schöpfungen deutscher Runst vertraut zu machen die Gelegenheit (welche ihm bei seinem Aufent⸗· halt in Wien und Berlin ward) nicht versäumt hat. Ist es ihm dessen⸗ ungeachtet nicht gelungen, den Italiener ganz zu verleugnen, tragen beson= ders ein zelne Musisstücke in Gestaltung und Auffassung durchaus trans- alpinisches Gepräge, finden sich segar Anklänge an üalienische Meister, wie Donizetti, vor, vermißt man endlich in Folge dessen einen eigentlichen Grundcharakter, einen einheitlichen Stol in der Musik, so dürfte dies unter den obwaltenden Umständen keines⸗ weges befremden und der Arbeit um so eher zu Gute zu halten sein, als sie im Uebrigen in der That überwiegende Vorzüge entfaltet. Dramatisches Geschick und eine leicht gestaltende Feder treten überall daraus enlgegen. Gesang und Orchester zeichnen sich durch anziehende und dank— bare Behandlung aus und greifen besonders in den Ensembles, die keines weges in der oberflächlichen Manier der neueren Italiener und Franzosen gehalten sind, höchst wirksam in einander. Das Textbuch betreffend, das von Felir Romani bearbeitet ist, so vermag es zwar durch eine beson— ders interessante Verlnüpfung nicht zu fesseln, dennoch diente es dem Kom- ponisten insoweit zur geeigneten Unterlage für sein Werk, als der Inhalt desselben durch den reichen Wechsel der Situationen der Musik jedenfalls günstige Gelegenheit zu effektvollen Gegensätzen darbot. Zu den musikalisch gelungensten Partieen in der Oper rechnen wir im ersten Atte gleich den die erste Scene abschließenden Chor der indianischen Krieger:

„aste, dardi, siamme.“ etèe. der, von leidenschaftlich wildem Ausdruck, dem Geiste der Situation durch- aus entspricht und überhaupt rühmliches Zeugniß für die glücklichen drama— tischen Bestrebungen des Komponisten abzulegen geeignet ist. Die zweite Scene, in welcher indianische Jäger und Jägerinnen, mit Zilia, der lieb— lichen Häuptlinga-Tochter, erscheinen, liefert dann zu den eben vernomme- nen kriegerischen Klängen und Rache⸗Schwüren einen höchst wirksamen mu— sifkalischen Gegensatz, schon an und für sich durch ein anmuthig, heiter ge— färbtes Kolorit einen angenehmen Eindruck hervorrufend, während die dritte Scene in dem Ductt zwischen Zilia und Zamoro, das zugleich einen effelt= vollen Afttschluß bildet, ebenfalls sehr gelungene charakteristishe 3 zu Tage fördert. Der zweite Akt, wohl der gelungenste und effekltreich ! Oper, beginnt mit einem Chor der Castilianer von bezeichnendem mu ali— schen Austruck und guter Wirkung. Die folgende Rummer, ein indiani= scher Marsch, ist ansprechend und selbst nicht ohne Eigenthümlichkeit in Me⸗ lodie und Instrumeniation, die Romanze Fernando's: „Lopra tua, mio ben, ravisso,“

voll schönen Gesanges, das sich anschließende Duett mit Zilia schwungreich und fesselnd. Der Alischluß, wo sich die beiden Heere, der Castilianer und Indianer kampflustig gegenüberstehen, gestaltet sich durch die natürlich her= JSorgerufene mufifalisch-⸗dramatische Steigerung von besonders fesselnder Wir= rung, obwohl die Instrumentation hier, selbst eingedenk der Situation, fast zu geräuschvoll sein dürfte. Der dritte Aft erscheint musikalisch und dra= matisch schwächer wie der zweite, würde übrigens, unsenes Bedünkfens, durch Abfürzung im Totaleindrucke bedeutend gewinnen. Als einer gelungenen Nummer gedenken wir darin der ausdrucksvollen Arie, die Fernando im Gefängniß singt, deren lange obligate Vielim- Introduction indeß aus dra= malischem Gesichtspuntte nicht zu rechtfertigen wäre, wogegen das Solo an sich sehr effettvoll und dankbar für den Spieler ist. Trefflich gelungene Momente enthält auch der vierte Akt, der sich überhaupt dramatisch wirksam eigert und das Ganze befriedigend abschließt. Daß das Weck übrigens

2 . Bekanntmachungen. 762 ö .

Der unten näher bezeichnete Cigarrenmacher Laza—⸗ rus Lilienfeld aus Quedlinbarg ist des qualifizirten

Betruges verdächtig und hat sich von hier entfernt, ohne daß sein gegenwärtiger Aufenthalt zu ermitteln

2) in 25

zu bäuerlichen Etablissements bestimmten, Abschnitten, jedes von resp. 60 bis 115 Morgen Pr., im Gesammt-Flächeninhalt von 1890 Morgen 169 Ruthen, und in 46 Parzellen von 2 bis 10 Morgen Pr., in Summa von 194 Morgen 128 Ruthen, im Wege der öffenilichen Ausbietung, und zwar:

das Haupt⸗Vorwerk den 2. April und

1440

auch Verfehltes, namentlich hinsichtlich der Auffassung birgt, ist schon ange- deutet worden. Ein schlagendes Beispiel dafür liefert der eben erwähnte vierte Att in der Scene, wo die Indianer, auf Columbo's Vorhersage, vlößtz= lich den Mond erbleicheu sehen. Das Ensemble:

O luna morente, das sich in Folge dessen entspinnt, athmet so süße Melodie, als wenn es hier, anstatt den Ausdruck des Schreckens und höchsten Entseßzens zu malen, die zärtlichsten Gefühle zu schildern gälte. In einer Arbeit, die so viele erfreuliche Belege für dramatisches ge lind liefert, wäre ein so arger Verstoß kaum zu entschuldigen, wenn der Komponist eben nicht ein Italiener wäre, der nun einmal, troß guten Strebens, der modernen Erbsünde seiner Landsleute, auf Kosten der Wahrheit und Charakteristit dem Sänger zu huldigen, nicht ganz zu entsagen vermochte. Was den Total-Eindruck des Werkes angeht, so war dieser ein im Allgemeinen sehr zufriedenstellender, die Aufnahme seilens des Publikums eine den Komponisten chrende. Er wurde sogar nach dem zweilen Alte gerufen, eine Acußerung des Beifalls, in die wir gern einstimmen, da ja tuͤchtiges Streben stets Anerkennung be— anspruchen darf.

Einen nicht unbedeutenden Antheil an dem Erfolge der Oper hatte übrigens die geschickte und mit vielem Fleiß veranstaltete Ausführung derselben. Fast sämmtliche mitwirkende Künstler und Künstlerinnen leisteten an ihrem Platze Treffliches, theilweise sogar Ausgezeichnetes. Wie immer, müssen wic auch diesmal Sgra. Fodor zuerst nennen, gilt es, den Preis des Abends zu ertheilen. Die allgemein geschätzte Sängerin entwickelte ihre Kunst des Ge⸗ sanges, als Zilia, wieder mit gewohnter glänzender Meisterschaft und zeich- nete sich auch in der Darstellung durch das erfolgreiche Streben aus, die verschiedenen Situationen ihrer Rolle verständig zu erfassen. Sgr. La bocetta, an Stimmreiz und Gesangskunst eine nicht minder anziehende Erscheinung, stand der Sgra. Fodor als Fernando rühmlich zur Seite, in- dem er besonders in dem Vortrage der getragenen Musitstücke, mit welchen seine Partie reich ausgestattet ist, hinreißend Schönes leistete. Die Titelrolle, ob wohl als solche nicht sehr umfassend und nicht bedeutsam in das Ganze eingreifend, wurde von Sgr. Rinaldini angemessen repräsentirt, und nur gegen eine öfters gerügte Manier seines Gesangvortrages hätten wir uns wiederholt als gegen eine durchaus unschöne zu erllänen. Sgr. Pardini war als Zamord ebenfalls am Platze, und selbst Sgr. Pons befriedigte heute mehr als sonst, insofern er wenigstens nicht detonirte und seine Stimme möglichst modtrirte. Das Oichester, das durch Cellis und Kontrabässe wirksam ver⸗ stärkt war, löste seine Aufgabe präzis und trug zum Gelingen der Auffüh— rung bei. Der Vortrag des oben erwähnten Violin-Solo's durch Herrn Urbaneck fand beifällige Aufnahme.

Von den neuen Decorationen, mit welchen das Werk ausgestattet er— schien, erfreute sich die im letzten Akt, das Meer und den Wiederschein drs Mondes im Meere naturgetreu darstellend, mit Recht allgemeiner Anerken- nung. Jedenfalls dürfte es von Interesse für alle italienische Opernfreunde sein, ein so vewienstliches Werk kennen zu lernen.

Eisenbahn⸗Verkehr.

Köln-⸗Mindener Eisenbahn.

In den ersten acht Monaten des Jahres 1848 wurden beför— dert: 928,426 Personen für eine Einnahme von 432, 366 Rthlr., die Einnahme für Güter betrug in demselben Zeitraum 254,481 Nhlr. 8 Pf., mithin Gesammt⸗-Einnahme: 686, 87 Rihlr. 8 Pf. Es wur⸗ den demnach durchschnittlich pro Monat und Meile eingenommen: für Personen 1532 Rthlr. 27 Sgr. 10 Pf., für Güter 902 Rthlr. 2 Sgr. 8 Pf., zusammen 2435 Rtylr. 10 Sgr. 6 Pf. An Gütern wurden in den ersten sieben Monaten, bis wohin die Aus- weise nur reichen, befördert: 1,349, 513 Ctr., was durchschnittlich beträgt: 5tb9 Ctr., und in den ersten acht Monaten an Personen 3352. Im ganzen Jahre 1847 wurden befördert: 1,063,949 Personen für eine Einnahme von Z54,;957 Rthlr. 10 Sgr. und 1,6045744 Ctr. Güter für eine Einnahme von 185.451 Rthlr. Es ist jedoch in diesem Jahre zu berücksichtigen, daß dasselbe in drei ver⸗ schieden! Abschnitte in Betreff der eröffneten Strecke zerfällt. Vom 1. Januar bis 14. Moi, in welcher Zeit nur die Strecke von Deutz bis Duisburg in einer Länge von 82 Meilen im Betrieb war, wurden an Personen befördert: 217,615 Personen für eine Einnahme von 85,659 Rihlr. 1 Sgr., was durch— schnittlich pro Monat und Meile beträgt: 2928 Personen und Ein— nahme dafür 1153 Rthlr. 19 Sgr. 8 Pf.; in dem zweiten Abschnitt vom 15. Mai bis 14. Oktober, in welchem die Strecke von Deutz bis Hamm, in einer Länge von 20 Meilen, im Betrieb war, wurden be⸗ fördert: 559,996 Personen und dafür eingenommen 185,ů754 Rühlr. 10 Sgr., was durchschnittlich pro Monat und Meile beträgt: 5600

Die lithographirte Skizze von der ganzen Feldmark und der projektirten Plan-Eintheilung der Domaine Balga, der Veräußerungs-Plan und die speziellen und allgemeinen Veräußerungs- Bedingungen sollen, sobald letzte höheren Orts genehmigt worden sind, zur Einsicht der Erwerbslustigen im Vorwerk Balga, bei dem Rent⸗— amt zu Heiligenbeil, in unserer Domainen⸗-Registratur, so wie bei den Königlichen Regierungen zu Köln, Mün—

Personen und Einnahme dafür 1857 Rihlr. 16 Sgr. 8 Pf.; in dem dritten Abschnitt vom 15. Oktober bis ult. Dezember, in welchem die ganze Bahn in ihrer Länge von 355 Mellen im Betrieb war, wur den befördert: 286,238 Personen für eine Einnahme von 110,513 Rthlr. 29 Sgr., was durchschnittlich pro Monat und Meile beträgt 3248 Personen und Einnahme dafür 1251 Rthlr. 12 Sgr. In den ersten acht Monaten des Jahres 18138 wurden durchschnittlich befördert 3352 Personen, und die Einnahme betrug 1532 Rthlr. 27 Sgr. 10 Pf. Es übertrifft hiernach diesen hier zuletzt angegebenen Zeitraum nur der zweite Abschnitt des Jahres 1847, wobei jedoch zu beachten ist, daß derselbe in der günstigsten Jahreszeit fällt und dadurch auch nur diese hohe Einnahme hervorgeht, welches sich auch zeigt, wenn man die anderen beiden angeführten Zeiträume des Jahres 1817 mit dem Zeitraum des Jahres 1848 vergleicht. Der Güterverkehr zerfällt ebenfalls in drei Abschnitte; es wurden im ganzen Jahre beförtert: 1,B 501,741 Ctr., welche eine Einnahme von 185.451 Rihlr. 9 Sgr. 4 Pf. ergaben; und zwar wurden vom 1. Januar bis ult. Mai auf der Strecke von Deutz bis Duisburg 358,563 Etr. für 26,226 Rthlr. 11 Sar. 11 Pf. Einnahme befördert, was durchschnittlich be⸗ trägt: 8701 Cte. 48 Pfd. mit einer Einnahme von 632 Rthlr. 15 Sgr. 9 Pf.; in dem zweiten Abschnitt, vom 1. Juni bis ult. Ofto— ber, von Deutz bis Hamm wurden befördert: 692, 155 Ctr. für eine Ein- nahme von 68, 405 Rtblr. 17 Sgr. 3 Pf., was durchschnittlich pro Monat und Meile beträgt 6921 Ctr. 55 Pfd. und Einnahme dafür 684 Rthlr. 1 Sgr. 8 Pf.; in den letzten zwei Monaten November und Dezember, in weichen der Güterverkehr auf die ganze Strecke von 357 Meilen aue gedehnt war, wurden befördert 534,026 Ctr. und dafür eingenommen 90, 819 Rthlr. 19 Sgr. 2 Pf., oder durchschnitt⸗ lich pro Monat und Meile 6723 Ctr. und Einnahme dafür 1288 Rthlr. t Sgr. 6 Pf.; in dem Jahre 1848 betrug das durchschnett— lich beförderte Quantum nur 5469 Ctr. und die Einnahme dafur 902 Rthtr. 12 Sgr. 8 Pf.; es zeigen hiernach die letzten zwei Mo- mate November und Dezember des Jahres 1847 gegen den Zeit— raum des Jahres 1818 mehr: 1254 Ctr. Güter mit einer Mehr⸗ einnahme von 385 Rthlr. 23 Sgr. 10 Pf.

J der vom sten November bis heute bei Unterzeichneten eingegangenen Bei träge für das Haupt Comité in Hagen zur Unterstützung der Angehörigen der in Schleswig »Holstein gebliebenen, so wie der schwer veiwundeten und noch daniederliegenden preußischen Krieger.

1) Vom Füsilier⸗Bataillon des Aten Garde- Regiments zu Potsdam 37 Rthlr. 21 Sgr. 1 Pf. 2) Kreis Reste aus Greifenberg 24 Sgr. 3) Magistrat aus Gartz 9 Rthlr. 15 Sgr. 4) Oberst - Lieutenant von Putt kammer ans Königsberg 5 Rihlr. 2 Sgr. 9 Pf. 5) Königl. Lazareih- In- speclion aus Breslau 2 Rthlr. 6) Kreisdeputirter von Ramin aus Stet⸗ tin 5 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf. 7) Steurrath von Siegroth aus Konbus 10 Rthlr. 4 Sar. 8) Derselbe nachträglich 1 Nthlr. O) Landrath- Amt in Greifenhagen 3 Nihlr. 27 Sgr. 10) Superintendent Schmidt aus Eis= leben 2 Rihlt. 4 Sgr. 7 Pf. 11) Bezirksfeldwebel Tammler aus Oels 18 Sgr. 6 Pf. 12) Major von Wanselow aus Schrimm 16 Rihlr. 9 Sgr. 4 Pf. 137) Seminarlehrer Kawerau nebst den Veteranen aus Bunzlau 8 Rihlr. 14) Königl. Regierung, Abtheilung des Innern, aus Gumbin⸗ nen 14 Nthlr. 15) Dragoner-Regiment in Holstein 09 Nthlt. 10) Graf Kleist und Genossen zu Zutzow 40 Nihlr. 17) Haupt-Zoll-Amt Podzamcke Rihlr. 18) Konsistorial Rath Middelsdorf aus Breslau l Rihlr. 19) Salarienkassen⸗Rendant Wahl aus Necklinghansen 3 Rihlr. 20) Haupt= Jell-⸗Amt Reu-Berun 23 Rihlr. 28 Sgr. 6 Pf. 21) Ober-Connlolleur Fritzius aus Lenzen 9 Rihlr. 3 Sgr. 6 Pf. 22) Knappschast der Braun⸗ kohlengrube Hammersleben (e. Neubert) 1 Rthlr. 18 Sgr. 6 Pf. 23) Ein- wöhnehr des Kreises Bitterfeld, durch Landrath von Leipzig 21 Rthlr. 25 Sgr. 6 Pf. 24) Einwohner des Kreises Neumarkt in Schl., durch Kreis- Stecretair Schröter 30 Rihlr. 25) Gutsbesitzer Stampe und Freunde aus Groß Tours, Kreis Pr. Stargard 21 Rihlr. 26) Mejor von Schimmel pfennig, vom 1sten Bataillon (Insterburg) 3. Landwehr-Negiments 4 Rthlr. 5 Sgr. 6 Pf. 27) Knavpschaft der Laura Zeche bei Minden, durch Siei⸗ ger Schröder 10 Rthlr. 8 Sgr. 6 Pf. 28) Gemeinde Wenig bei Löwen⸗ berg 4 Rihlr. 29) Magistrat zu Pölitz 2 Rthlr. 18 Sgr. 6 Pf. Summa 362 Rthlr. 2 Sgr. 3 Pf. Diese Summe ist dem Haupt⸗Comitè verrechnet worden. Gleichzeitig bemerke ich im Auftrage desselben, daß dem Knegs— Ministerium durch mich 18090 Rihlr. eingezahlt worden sind.

Berlin, den 22. Dezember 1848.

Friedrich Harkort.

richts⸗Rath Roloff an hiesiger Gerichtsstelle Schulden halber in nothwendiger Subhastation verkauft werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Zu diesem Termine werden folgende Hopothekengläu— biger, deren Aufenthalt unbekannt ist, 1) der Gutsbesitzer Friedrich Geerds, vormals zu Ziethen bei Anklam, oder, falls er verstorben ist,

gewesen ist.

Es werden alle Civil⸗ und Militair-⸗Behörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf densel⸗ ben zu vigiliren, im Betretungsfalle festnehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Gefängniß— Eypedition abliefern zu lassen.

Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch eni-= standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.

Berlin, den 19. Dezember 1848.

Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz. Abtheilung für Voruntersuchungen. Sign alement des Lilienfeld.

Derselbe ist 32 Jahr alt, jüdischer Religion, aus Quedlinburg bei Halberstadt gebürtig, 4 Fuß 7 Zoll groß, hat schwarzbraune Haare, braune Augen, schwarz · braune Augenbrauen, ovales Kinn und Gesichtsbildung, . proportionirte Nase und Mund,

nen Bart, spri i s S

fe spricht die deutsche Sprache und

Die Bekleidung kann nicht angegeben werden, und ist

Lilienfeld vor einigen ö sehen worden. zen Tagen in Brandenburg ge

761 Steckbrie fs Erledigung.

Der unterm 9gten d. M. hinter den Stuccateur Jo— hann Friedrich August Höllendach erlaffene Steckbrief hat sich durch die inzwischen erfolgte Wie⸗ derverhaftung desselben erledigt.

Berlin, den 18. Dezember 1815.

Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz. Erste Abtheilung.

7791 Petkann machung.

Die vollständig separirten Ländereien des Domainen-

Vorwerks Balga incl. Abbau Lindenberg sollen:

1) in einem Haupt ⸗Abschnitt, Vorwerk Balga, von 1013 Morgen 36 Ruthen Pr., wozu 532 Mor— gen 23 R. Acker, 217 Morgen 26 R. Wiesen, 148 . 69 R. Roßgärten und Weideland und 53 Morgen 18 R. Obst⸗ und Gemüsegärten ehören, mit vollständigen guten Wohn- und

irthschafts · Gebäuden,

die Etablissements und Parzellen den 3. April 1849 und folgende Tage im Vorwerk Balga meistbietend veräußert werden.

Kauflustige, welche sich als sicher ausweisen und eine angemessene Caution bestellen können, werden zu dem bezeichneten Termin hiermit eingeladen und können sich an Ort und Stelle mit den Verhältnissen der zu ver⸗ äußernden Vorwerks-Ländereien bekannt machen.

Die zu veräußernden Ländereien liegen 65 Meilen von Königsberg, sind nur 13 Meilen von der nach Königsberg führenden Chaussee, 1 Meilen von Heili— genbeil und 3 Meilen von Braunsberg entfernt. Auf der westlichen Seite werden diese Ländereien vom fri⸗ schen Haff begränzt und gewähren eine sehr vortheil— hafte Wasserverbindung mit Pillau, welches 15 Meilen über das Haff von Balga entlegen ist, so daß die Pro- dukte leicht abgesetzt werden können.

Im angränzenden Flecken Balga befindet sich eine evangelische Kirche nebst Schule. Die nächste katho— lische Kirche ist in Braunsberg.

Die dem Vorwerk Balga zugetheilten Ackerländereien sind von vorzüglicher Boden-Qualität und befinden sich in guter Kultur.

Die Wiesen liefern gutes Futter, die Hauptwiese, das Mühlenbruch, ist mit einem Rieselwerk versehen. Die Roßgärten sind von vorzüglicher Veschaffenheit und der bei dem massiven Wohnhause belegene bedeutende Obst= und Gemüsegarten ist sehr einträglich.

Die Ackerländereien, welche den zu bildenden 25 bäuer-= lichen Etablissements, so wie den 46 kleinen Parzellen beigelegt sind, enthalten mit wenigen Ausnahmen einen erglebigen humusreichen Lehm von milder Beschaffenheit.

Nur ein Etablissement ist mit einem Wohnhause und Viehstall versehen, die übrigen sind unbebaut. Durch den Abbruch ünd den Verkauf der sür das jetzt beibe⸗ haltene Vorwerk enibehrlichen Gebäude können Käufer sich einen Theil der Bau-⸗Materialien zur Errichtung ihrer nothwendigen Gebäude leicht beschaͤffen.

Bau und Brennholz ist in den nächsten Staatsfor— sten, 2 bis 3 Meilen von Balga entfernt, so wie zu Wasser über das Haff von Braunsberg käuflich zu ha— ben. Die in der Nähe von Balga belegenen Torf— moore bieten außerdem Gelegenheit zur K schaf nn von Brennmattrial dar.

ster, Magdeburg, Potsdam, Stettin, Posen, Breslau, Marienwerder, Danzig und Gumbinnen, vorgelegt werden. stönigsberg, den 14. Dezember 1818. Königliche Regierung.

553 Subhastations-Patent.

Das im Sternberger Kreise der Neumark belegene Vorwerk Spiegelberg nebst Zubehör, abgeschätzt von der Neumärkischen Ritterschafts -Direction auf 6338 Thlr. 4 Sgr. P Pf., soll

am 20. März 1849, Vormittags 11 Uhr, vor dem Deputirten, Ober⸗-Landesgerichts-Assessor Thiem, im Instructions-Zimmer des Ober- Landesgerichts hier—⸗ selbst öffentlich verkauft werden. Die Tare und der neueste Hypothekenschein sind in unserer Registratur einzusehen.

Frankfurt 4. d. O., den 8. August 1848.

Erster Senat des Königl. Ober- Landesgerichts.

Oeffentlicher Verkauf. Cöslin, den 14. September 1848.

Erster Senat des Königlichen Ober Landesgerichts.

Die im Lauenburgschen Kreise belegenen Guͤtsantheile Groß Lüblow B. und D., landschaftlich geschätzt auf

resp. 2075 Thlr. 27 Sgr. Pt. und 56e 1a zusammen 5732 Thlr. 17 Sgr. 10 Pf. zufolge der nebst Hypothekenschein in unserem dritten Büreau einzusehenden Taxe, sollen am 18. April 1849, Vorm. 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Die ihrem Leben und Aufenthalt nach unbekannten Realgläubiger, Johann Joseph von Mach und Ma— rianne Ludovika von Mach, werden hierzu öffentlich vorgeladen.

(25

5541 Bekanntmachung.

Das im Dt. Croner Kreise belegene freie Allodial⸗ Rittergut Schrotz Nr. 352, am 11. September 1847 landschastlich auf 31, 199 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf. abgeschätzt, soll am 27. Februar 1849,

Vormittags um 11 Uhr, durch Herrn Ober ⸗Landesge⸗

seine Rechtsnachfolger, 2) die Oekonomen Carl Horn, Daniel Horn und Hans Horn, hierdurch mitvorgeladen. Marienwerder, den 14. August 1848. Königl. Ober - Landesgericht. Civil Senat.

7031 Subhastations- Patent.

Das in Sagorsz, im Neustädter Landrathskreise, be— legene Eisenhammer-Grundstuck des Stahl- und Eisen⸗— Fabrikanten Heinrich Düsterwald, bestehend in dem zu erbpachtlichen Rechten besessenen Grundstücke Sa— gorsz Nr. 2, welches 11 Morgen 42 AMRuthen Preu— ßisch enthält, und außerdem noch bestehend in 2 Mor— gen 138 Ruthen eigenthümlichen Landes, zu— sammen abgeschätzt auf 11,237 Thlr. 15 Sgr., soll in einem neuen Bietungs-Termine,

den 12. März 1849, Vorm. 10 Uhr, an ordentlicher hiesiger Gerichtsstelle subhastirt werden. Die Tare und der neueste Hppothekenschein können in unserer Registratur eingesehen werden.

Alle unbekannten Real-Prätendenten werden aufge⸗ fordert, sich bei Vermeidung der Präklusion spätestens in diesem Termine zu melden.

Neustadt in Westpreußen, den 10. November 18418.

Königl. Land und Stadtgericht.

7601 . 14669.

Der Nagelschmiedgeselle Johann Georg Schwedler aus Hainbronn ist vor länger als 20 Jahren ohne Er⸗= laubniß ausgewandert, soll zu Groß-Glogau ansässig gewesen sein, sich dort wieder entfernt haben und im Jahre 1830 bei einem Gefechte der polnischen Insur— genten geblieben sein. Schwedler oder seine allenfall= sigen Erbnehmer werden vorgeladen, sich binnen 9 Mo— naten a dato zu melden, widrigenfalls derselbe für todt erklärt und sein in 70 Fl. bestehendes Vermögen nach Abzug der Kosten an die sich legitimirenden Erben hin— ausgegeben werden wird.

Pegnitz, den 13. Dezember 1848.

Königliches Landgericht.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für 4 Jahr. 4 Rthlr. * Jahr. 8 Athlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗ Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

2. 236.

Berlin, Mittwoch den zz. Deze

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Staats -Anzeiger.

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Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Bexlin die Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers: Behren⸗Straße Ur. 57.

Damit wir in den Stand gesetzt werden, den verehrlichen Abonnenten des Preuß. Staats⸗Anzeigers, mit über die Sitzungen der zu Ende des Monats Februar k. J. zusammentretenden beiden Kammern werden ausgegeben werden, vollständige Exemplare zu liefern, werden sie ergebenst ersucht, ihre resp. Bestellungen für das erste Quartal 1849 geflligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, daß die Auflage sogleich zu Anfange desselben danach be—

stimmt werden kann.

Den später hinzutretenden Abonnenten dürften komplette Exemplare nicht immer nachgeliefert werden können.

1 . n 22

elchem die vollständigen stenographischen Berichte

Der vierteljährliche Pränumerations-Preis beträgt 2 Rthlr, mit Einschluß der genannten stenographischen Berichte.

= = 6 n . n n . m , mme mul,

.

Amtlicher Theil.

Deutschlan d.

Preußen. Berlin. Die Kirchen⸗Verwalmng nach den Bestimmungen der Verfassungs⸗Urkunde.

Bundes⸗-Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Verhandlungen der verfassunggebenden Reichs -Versammlung. Denkschrift über das all= gemeine deutsche Handels- Gesetzbuch. Erklärung des Reichs- Kriegs- Ministers.

Oesterreich. Reichstag. Dritte Lesung und Annahme der Geschäfts—⸗ ordnung; Prioritätsfiage; Interpellationen über Handels- und Gewerb⸗ Verhälinisse und über die Entwaffnung Nieder-Oesterreichs; Neuwahl des Präsidenten und der Vice-Präsidenten. Wien. Vollständige Bewilli⸗ gung des verlangten Kredits.

Mecklenburg⸗ Schwerin. Abgeordneten.

Braunschweig. sammlung.

Schwerin. Vertagung der Kammer der

Braunschweig. Vertagung der Abgeordneten⸗Ver= Ausland.

Oesterreich. Preßburg. Stadt und Komitat Preßburg in Belage⸗ rungszustand erklärt.

Frankreich. Paris. Die Antrittsrede und der Eid des Präsidenten der Republik. Cavaignac und Louis Bonaparte. Die National- Versammlung. Ernennungen. Erwartete Telrete. Vermischtes.

Großbritanien und Irlaud. London. Türfischer Gesandtschafts- wechsel. Die diplomatischen Beziehungen Oesterreichs zu England. Neapel und Sicilien. Vermischtes.

Belgien. Brüssel. Getraidezoll.

Italien. Nom. Dekret der Kammern, wegen Einsetzung einer Exeku⸗ tiv Junta. Zustand der Stadt. Turin. Das Programm des neuen Ministeriumz. Gioberti's Politik. Nachrichten aus Mai- land. Nachrichten aus Turin und Neapel. Bologna. Schreiben des Generals Zucchi und Marchese Carlo Bevilacque an den Prolegaten on Bologna.

Spanien. Madrid. Thronrede.

Sorfen⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Beilage.

r 2 D O , . ᷣ· , e -- --

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Geheimen Legations- Rath de 1a Eroir zu Berlin, so wie dem Ober- und Geheimen Regierungs-Rath Kloß bei der Re— gierung zu Köln, den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichen- laub; dem katholischen Pfarrer Schumacher zu Verne und dem pensionirten Bataillons Arzte Reinhart zu Koblenz den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; desgleichen dem Kantor und Schullehrer Witte zu Schernikau, im Regierungs-Bezirk Magdeburg, das All⸗ gemeine Ehrenzeichen;

Den Justiz-Kommissarien und Notarien H eidsieck zu Halle a. R. und Grän zu Brackel den Charakter als Justiz-Rath zu ver— leihen.

Der Notariats- Kandidat Vincenz von Zuccalma glio zu Haus Blech bei Bergisch Gladbach ist zum Notar für den Friedens⸗ gerichts Bezirk Lennep im Landgerichts-Bezirk Elberfeld, mit Anwei— sung seines Wohnsitzes in Hückeswagen, ernannt worden.

Bekgnnt m g chung

Von der unterzeichneten Immediat-Kommission sind am heutigen Tage folgende Kassen⸗-Auweisungen vom Jahre 1835, nämlich:

; 4100 Stück zu 100 Rihlr. über 440, 9000 Rthlr.

60, 0609 . . 1 * * 60,000 9

zusammen ba, 4090 Stück über ...... . 500,9 Rthlr., welche die preußische Bank auf die nach §. 29 der Bank⸗-Ordnung vom 5. Oktober 1846 von ihr zurückzuliefernden sechs Millionen Thaler Kassen-Anweifungen, gegen Rückempfang eines gleichen Be= trages der dasür bei der Königlichen Staats-Schulden⸗Tilgungs-⸗Kasse niedergelegten Staats ⸗Schuldscheine, wiederum abschläglich an die Königliche Haupt-Verwaltung der Staats-Schulden abgeliefert hat, durch Feuer vernichtet worden, welches hierdurch bekannt gemacht wird.

Berlin, den 21. Dezember 1848.

Königliche Immediat-Kommission zur Vernichtung der dazu

bestimmten Staatspapiere. Natan. von Endell. Humbert.

Heute wird das 59ste Stück der Gesetz⸗Sammlung ausge- geben, welches enthält: unter Nr. 3079. die Verordnung, betreffend die interimistische Regulirung der gutsherrlich- bäuerlichen Verhältnisse in der Provinz Schlesien, vom 20sten laufenden Monats; und „3080. den Allerhöchsten Erlaß vom Aten huj., betreffend die für den Bau einer Chaussee von Ellrich über Woffleben bis an die Landesgränze bei Niedersachswerfen bewil⸗ ligten fiskalischen Vorrechte. Berlin, den 26. Dezember 1848. Debits-⸗Comtoir der Gesetz-⸗ Sammlung.

Abgereist: Se. Excellenz der Herzoglich anhalt⸗Ldeßauische Wirkliche Geheime Nath und Vorsitzende im Staats ⸗Ministerium, Dr. Habicht, nach Deßau.

Uichtamtlicher Theil. Dent schland.

Preußen. Berlin, 24. Dez. Aus dem Ministerium der geistlichen Angelegenheiten geht uns folgende Mittheilung zu: Die Verfassangs- Urkunde vom Sten d. M, bestimmt im Art. 12: daß die evangelische und römisch⸗ katholische Kirche, so wie alle übri⸗ gen Religions⸗-Gesellschaften, ihre Angelegenheiten selbstständig ordnen und verwalten sollen. Hierdurch hat der Minister der geistlichen An⸗ gelegenheiten sich aufgefordert gesehen, unverzüglich diejenigen Maß- regeln zu erwägen, welche erforderlich sind, um jene Selbstständigkeit der kirchlichen Gemeinschaften in geordneter Weise zur Wahrheit wer⸗ den zu lassen. Es ergab sich hierbei zunächst in Beziehung auf die evangelische Kirche, daß die Voraussetzung eingetreten sei, unter wel— cher bereits im Oktober d. J. (Pr. Staats⸗Anz. Nr. 166.) die Uebertragung der inneren Kirchenverwaltung auf die evangelische Ab— theilung des Ministeriums za selbsiständiger Ausübung in Aussicht ge⸗ stellt worden war. Es wird deshalb dafür Sorge getragen werden, daß diese Einrichtung, welche bei ihrer Ankündigung vielfältig als an— gemessen anerkannt worden ist, demnächst in das Leben trete. Ferner aber erschien es als nothwendig, die Berathung der Schritte, welche zu einer definitiven Gestaltung der Verfassung zu thun sein werden, schon jetzt in ein weiteres Stadium einzuführen. Bisher ist über die schon vor längerer Zeit diesfalls getroffenen Einleitungen eine allge— meine Debatte gepflogen worden, in welcher sich eine große Anzahl von Geistlichen und weltlichen Gemeinde⸗-Gliedern von den verschie— densten Standpunkten aus haben vernehmen lassen. Gegenwärtig wird es nun darauf ankommen, das auf diesem Wege gewonnene Material der Begutachtung durch die kirchlichen Behörden und die Vertreter der theologischen Wissenschaft zu unterwerfen. Es wird mithin unverzüglich an die Konsistorien und theologischen Fakultäten die Aufforderung ergehen, sich in so kurzer Frist, als es die Bedeu⸗— tung des Gegenstandes gestattet, zu äußern, damit die ferneren Ein⸗ leitungen von Seiten des Ministeriums der geistlichen 3c. Angelegen— heiten sofort getroffen werden können. Auf die römisch⸗ katho— lische Kirche findet der allgemeine Grundsatz der Verfassungs⸗-Urkunde, besonders in Betreff Verwaltung des Kirchenvermögens, Anwendung. Diese kann nur nach erfolgtem Vernehmen mit den Bischöfen der ver— schiedenen Tiöcesen regulirt werden, weshalb die Königlichen Ober— Präsidien demnächst mit der erforderlichen Instruction werden verse— hen weiden. Auf diesem Wege wird es möglich werden, die in der Verfassungs⸗ Urkunde enthaltene Verheißung zu verwirklichen, ohne den geordneten Gang der Verwaltung zu unterbrechen und die Interessen der Kirchen zu gefährden.

undes - Angelegenheiten.

Frankfurt a. M., 23. Dez. (D. 3) 143ste Sitzung der verfassunggebenden Reichs-Versammlung. sitzender: Präsident Ed. Simson. Der Austritt des Abgeordneten Hrn. von Platen aus Kamlau aus der National-Versammlung wird angezeigt. Hönniger aus Rudolstadt interpellirt das Reichs Ministerium des Krieges wegen anhaltender Besetzung des Fürsten⸗ thums Schwarzburg-Rudolstadt mit Truppen. Herr Thinnes aus Eichstädt nimmt seine Auetritts-Anzeige zurück, indem sich die Um⸗ stände geändert hätten, die ihn veranlassen wollten, mit dem 1. Ja⸗ nuar aus der Versammlung auszuscheiden. Aus Fume ist ein Flot⸗ ten-Beitrag von 100 Jl. Konv. -M. unmittelbar durch das Handels⸗ Ministerium eingegangen (Bravo!) Die Herren Reitter, von Reden, Heinr. Simon, Venedey und Genossen beantragen, 100,000 Abdrücke der Grundrechte, in der Form des Reichs-Gesetz⸗ blattes, zur Vertheilung an die Abgeordneten und durch diese an die Wähler. Wird mit 153 gegen 118 Stimmen genehmigt. Rößler aus Oels will die Grundrechte authentisch in die slawischen Landes- sprachen übersetzt sehen und behält sich desfallsigen Antrag vor.

Freese aus Stargard ruft den völkerrechtlichen Ausschuß an, wegen Berichts über einen von ihm vor zwei Monaten übergebenen Antrag, in Betreff des Sundzolls. Schubert aus Königsberg er— klärt im Namen des Ausschusses daß derselbe Gegenstand neuerdings auch durch einen von Rahm, Osterrath und fünfzig Genossen unter— zeichneten Antrag angeregt worden und Begutachtung für die ersten Tage des neuen Jahres zu versprechen sei.

Nachdem die Wahlzettel zur Ergänzung des völkerrechtlichen Aus⸗ schusses eingefordert sind, wird die fortgesetzte Berathung über den Abschnitt: „der Reichstag“, des Verfassungs Entwurfs eröffnet. Un— ter Verzicht auf die Diskussion werden angenommen:

Art. VII. §. 24. Jedes der beiden Häuser wählt seinen Prä⸗ en, und die Vice - Präsidenten für sich eben so die Schrift⸗ ührer.

Der Zusatz der Ausschuß⸗Mehrheit: „und zwar für die Dauer einer ganzen Sitzungs- Periode“, zu diesem Paragraphen wird ver

Vor⸗

worfen, eben so wie die Bestimmung der Minderheit, daß diese Wahl auf einen Monat geschehen solle.

8. 25. Die Sitzungen beider Häuser sind öffentlich. Die Ge⸗ schäfts Ordnung eines jeden Hauses bestimmt, unter welchen Be⸗ dingungen vertrauliche Sitzungen stattfinden können.

§. 26. Jedes Haus prüft die Vollmachten seiner Mitglieder und entscheidet über ihre Zulassung.

Zu dem folgenden Paragraphen bemerkt der Berichterstatter des Ausschusses, Briegleb, vor der Abstimmung, daß die nachfolgende Eidesablegung nicht unerläßlich, sondern bei Mitgliedern einer Reli⸗ gions-Partei, denen ihr Bekenntniß eine Eidesleistung verbiete, durch ein einfaches Handgelöbniß ersetzt werden könne.

§. 27. Jedes Mitglied leistet bei seinem Eintritte den Eid: „Ich schwöre, die deutsche Reichsverfassung getreulich zu beobach- ten und aufrecht zu erhalten, so wahr mir Gott helfe!“

§. 28. Jedes Haus hat das Recht, seine Mitglieder wegen unwürdigen Verhaltens im Hause zu bestrafen und äußersten Falls auszuschließen. Das Nähere bestimmt die Geschäftsordnung jedes Hauses. Eine Ausschließung kann nur dann ausgesprochen wer⸗ den, wenn die Hälfte sämmtlicher Mitglieder an der Abstimmung Theil nimmt und eine Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen sich dafür entscheidet.

§. 29. Weder Ueberbringer von Bittschriften, noch überhaupt Deputationen sollen in den Häusern zugelassen werden. *

5. 30. Jedes Haus hat das Recht, sich seine Geschästsord⸗ nung selbst zu geben, mit Ausnahme derjenigen Punkte, welche die geschästlichen Beziehungen beider Häuser zu einander betreffen. Diese werden durch Uebereinkunft beider Häuser geordnet.

Artikel VIII. §. 31. Ein Mitglied des Reichstags darf während der Dauer der Sitzungs-Periode ohne Zustimmung des Hauses, zu welchem es gehört, wegen strafrechtlicher Anschuldi⸗ gungen weder verhaftet noch in Untersuchung gezogen werden, mit alleiniger Ausnahme der Ergreifung auf frischer That.

§. 32. In diesem letzteren Falle ist dem betreffenden Hause von der angeordneten Maßregel sofort Kenntniß zu geben. Es steht demselben zu, die Aufhebung der Haft oder Untersuchung bis zum Schlusse der Sitzungsperiode zu verfügen. .

§. 33. Dieselbe Befugniß steht jedem Hause in Betreff einer Verhaftung oder Untersuchung zu, welche über ein Mitglied des⸗ selben zur Zeit seiner Wahl verhängt gewesen, oder nach dieser bis zur Eröffnung der Sitzungen verhängt worden ist.

§. 34. Kein Mitglied des Reichstages darf zu irgend einer Zeit wegen seiner Abstimmung oder wegen der in Ausübung seines Berufs gethanen Aeußerungen gerichtlich oder disziplinarisch ver⸗ folgt oder sonst außerhalb der Bersammlung zur Verantwortung gezogen werden.

Ein hinter „Atußerungen“ ein

Fall der beleidigten Privatehre ausgenommen“, der von Baum⸗

bach beantragt, wird abgelehnt. Angenommen wird dagegen die kten Worte „oder disziplinarisch.“

inister haben das Recht, den chstages beizuwohnen und von

zuschiebender Zusatz: „den

e Einfügung der gesperrt gedr Art. IX. 5. 3 Verhandl denselben gehört zu . 36. Die Reich Verlangen jedes scheinen und 2 §. 37. Die Reichs Staatenhauses sein. §. 38. oder

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haben die Verpflichtung, auf in demselben zu er⸗

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Volkshauses im Reichsdienste ein Amt annimmt, so muß es sich einer neuen Wahl unterwerfen; es behält jedenfalls seinen Sitz im bis die neue Wahl stattgefunden hat.

Da somit der Abschnitt des Verfassungs⸗ Entwurfes über den Reichstag erledigt ist, so vertagt auf G. Beseler's Antrag i über die Nummern 3

96 aufe, ganze

die Versammlung ihre Berathung heutigen Tagesordnung auf nächsten Donnerstag den 28. De Denn, bemerkt Herr Beseler, wenn es auch wünschenewerth

Kontinuität der Sitzungen aufrecht zu erhalten, so werde für die erste Berathung nach dem Feste eine möglichst „unschul dige Tagesordnung“ die allein passende sein und diesem Zwecke entsprächen die unter 3 bis 7 angeführten Gegenstände vollkom⸗ men. Vom 28. Dezember sollen die Sitzungen sodann weiter und bis zum 3. Januar vertagt werden.

Das Ergebniß der Wahlen für den volkswirthschaftlichen Aus schuß ist folgendes. Die beziehentliche Stimmenmehrheit haben er⸗ halten die Herren von Schmerling aus Wien, Backha Jena und Leverkus aus Oldenburg.

Mehrere Mitglieder von der rechten Seite des Hauses reichen eine Veiwahrung zu Protokoll ein gegen den Beschluß auf Abdruck und Austheilung der Grundrechte, indem sie die Geschäfts Behandlung des Gegenstandes als ordnungswidrig rügen und der Versammlung auch, was das Materielle des Beschlusses anlangt, das Recht bestrei⸗ ten, den Exekutiv-Behörden vorgreifen zu dürfen.

Die heutige Sitzung wird danach schon vor 12 Uhr Vormittags geschlossen.

Frankfurt a. M. 23. Dez. Die O. P. A. 3. enthält in dem amtlichen Theile ihres heutigen Blattes Folgendes:

Mit Bezug auf die Bekanntmachung vom 214. November, be⸗ treffend die cn ehen einer Kommssion zur Ausarbeitung des Ent-

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