en und des toscanischen Gesanbten, um Se. Heiligkeit ver= — Russische Couriere waren angelangt, desgleichen ein Cou- tier von General Cavaignac. In Calabrien muß es trübselig aus⸗ sehen, denn die Zeitung meldet eine lange Reihe Gefangenneb mungen von Räuberhauptieuten und Zersprengungen von Räuberbanden, zum
Theil erst nach hartnäckigen Gefechten.“
Bologna, 10. Dez. Die Gazzetta di Bologna vom 10. Dezember meldet:
„Am Tten d. Mis. Abends erhielt Se. Ercellenz der Feldmarschall= Lieutenant Baron Zucchi und der Marchese Carlo Bevilacque die päpst= sichen Handschreiben vom 27sten v. Mts. aus Gaëta, kraft deren sie zu Mitgliedern der von St. Heiligkeit zeitweilig eingesetzten Regierungs-Kom⸗= mission ernannt werden. Der Beschluß, den Beide hierauf gefaßt haben, erhellt aus nachstehendem Schreiben, welches wir auf Befehl Sr. Eminenz des Prolegaten von Bologna offiziell bekannt machen:
„Excellenz! Bei Einsetzung einer Negierungs-Kommission, welcher die zeitweilige Leitung der öffentlichen Angelegenheiten anvertraut werden soll, durch das Allerhöchste Vertrauen des Papstes beehrt, glauben wir gegen ein Gefühl der Ehre und eine Pflicht des Gewissens zu handeln, wenn wir in einem so feierlichen Augenblicke alle unscere Mitwirkung ohne Weiteres versagten. Wir fühlen uns im Gegentheile ver= pflichtet, dem Lande zu dienen, indem wir uns zu Sr. Heiligkeit verfügen und alle unsere Kräfte dem edlen Zwecke widmen zu einer gerechten Ver= söhnung zwischen Volk und Fürsten, in der Integrität der constitutionellen Ordnung mitzuwirken. Möge uns Gott beistchen, beistehen bei diesem Ver— suche — dem einzigen Zwecke unserer Abreise — wobei immer das Prinzip der italienischen Nationalität, wozu wir uns stets mit Heiz und Mund be⸗ kannt haben, die Grundlage sein wird. Sollten unsere Bemühungen das ersehnte Ziel nicht erreichen oder durch die Ereignisse vereitelt werden, so werden wir getrost und ruhig ins Privatleben zurückkehren, zufrieden, dem Vaterlande und dem Fürsten wenigstens unseret Schuld abgetragen zu haben. Diese unsere Erklärung legen wir bei unserer Abreise in die bewährten Hände Ew. Excellenz nieder, damit unsere Mitbürger und Landsleute ein freiwilliges Unterpfand finden mögen. Wir haben die Ehre mit der ausgezeichnetsten Hochachtung zu unterzeichnen. 66
Ew. Excellenz ergebenster Diener der Gen. Zucchi. Carlo Bevilacque.“
Dasselbe Blatt enthält ferner ein Schreiben des Benerals Zucchi (dom 9. Dezember) an den General Campello, Kriegs ⸗Minister in Rom, worin er ihn wegen des Cirkulars vom 5ten d. M. ernsthaft zur Rede stellt, und ihm zu verstehen giebt, daß er, wenn sie sich 6 wieder begegnen werden, Satis faction von ihm begehren werde. ;
Spanien. Madrid, 15. Dez. Ihre Majestät die Königin hat heute die Cortes mit folgender Rede vom Throne eröffnet:
„Meine Herren Senatoren und Deputirten! Nichts ist Mir angenehmer, als Mich nach den Tagen der Prüfung, welche wir er⸗— lebt haben, heute wieder in Ihrer Mitte zu befinden; und Ich boffe mi Zuversicht, daß Sie nie mehr als jetzt entschlossen sind, Ihre Bemühungen und Arbeiten der Befestigung des Thrones und der Verfassung des Königreichs zu widmen. — Der heilige Vater hat, wie das von dessen väterlicher Sorgfalt zu erwarten war, seine alten Verhältnisse mit dem latholischen Spanien wieder völlig hergestellt. Aber, indem Ich Ihnen ein solches glückliches Ereigniß mittheile, kann Ich Mich nicht enttzalten, auch ein anderes zu erwähnen, welches schmerz⸗ lich ist und betüützend. Der oberste Bischof ist genöthigt gewesen die Hauptstadt der katholischen Weit zu verlassen und in einem frem⸗ den Lande eine Zuflucht zu suchen. Unter solchen traurigen Ver⸗ hältnissen habe Ich nicht einen Augenblick gezögert, ihm die Unter- stützung Spaniens und eine sichere und redliche Zuflucht bei aunserem Volke, welches stets katholisch und fromm ist, anzubieten. — Es ist Mir ein Vergnügen, Ihnen anzuzeigen, daß sich unsere Verbindungen mit den anderen auswärtigen Mächten bedeutend vermehrt haben, in= dem die Negierungen von Preußen, Sardinien, Oesterreich und Tos⸗ cana allmälig Gesandte zu Mir geschickt haben. Auch mit der neuen französischen Republik sind freundliche Beziehungen begründet worden, wie solche immer zwischen zwei benachbarten Völkern, die durch so viele und alte Bande vereinigt sind, bestanden haben. Unangenehme Verhältnisse, welche zu vermeiden nicht in der Macht Meiner Regie= rung lag, haben eine Unterbrechung der diplomatischen Verbindungen mit England veranlaßt; aber Ich bin überzeugt, daß sie, sobald die Handlungen und Absichten der spanischen Regierung gerecht gewür—= digt werden, wieder so hergestellt werden, wie es zwischen zwei befreundeten Nationen gehört. Trotz der unerwarteten und schweren Verwirrungen, welche Europa bewegen, ist Spanien dem Throne und seinen Ver? fassungs-Einrichtungen treu geblieben. Der Aufstand hat zwar mehr— mals sein Haupt, erhoben und verursacht, daß in den Straßen der Hauptstadt und in den Städten und auf dem Lande der Halbinsel Blut floß; aber obgleich sich dabei zwei ganz entgegenstehende Par⸗ teien zu einer schändlichen Verbindung vereinigt hatten, so wurden sie doch auf allen Punkten gezwungen, sich bei der Festigkeit und Treue des Volkes, bei der Tapferkeit Und Disziplin der Armee und bei der kräftigen Entschiedenheit der Regierung und der Behörden zu unter⸗ werfen. Nur in Catalonien finden sich noch rebellische Haufen, aber Ich hoffe, auch sie werden bald unterdrückt sein. Zu dlesem glückli= cen Ergebniß haben die von Meiner Regierung ergriffenen Yale sehr wirksam beigetragen, indem die außerordentliche Gewalt, welche ihr durch die letzte gesetzgebende Versammlung übertragen war, in Anwendung gebracht, wurde, Es hat sich in der Bewilligung solcher Ermächti' gung die Erfahrung, die Vorsicht und die Klugheit der Cortes ge— zeigt. — Die Kolonieen, sowohl in Amerika, als auch in Asien, erfreuen sich in dem beschützenden Schatten des Mutterlan“ des eines stets zunehmenden Wohlstandes. Ihre beständige anerkannte Treue hat sie nicht nur frei erhalten von dem Unglück, welches de Kolonien anderer Länder in jenen Gegenden traf, sondern sie hat ihnen auch gestattet, den Staaten eine uneigennützige und wirlsame Unter⸗ stüßzung zu gewähren, welche in ihren Gefahren und Verwirrungen mit Recht glaubten, daß sie sich nicht vergeblich an die sppanische Großmuth wenden würden. — Die Armee hat bei der Krisis, welche über Europa zog, ihre strenge Subordination und Disziplin bewahrt. Diesem und, ihrer Tapferkeit verdankt sie die hohe Stellung, welche sie in der Achtung des Volkes und in' der Mein! gen einnimmt. In Verbindung mit der Flotte der Na— tion hat sie bewirkt, daß Unsere Besitzungen in Afrika von den ungeordneten maurischen Banden geachtet werden. In Assen hat sie die Piraten, welche jene Meere unsicher machen, besicgt, indem sie deren Niederlassungen und Befestigungen zerstörte, ihnen ihre Schiffe und viele Geschütze wegnahm und einer großen Anzahl christlicher Gefangenen die Freiheit gab. In der Halbinsel selbst hat sie den Thron und die Verfassung gegen jeden Aufstand unterstützt. — Er⸗ eignisse, welche Ihnen wohlbekannt sind, haben nicht gestattet daß alle die Wirkungen eingetreten wären, welche von dem System der Besteuerung, das vor einigen Jahren von den Cortes genehmigt wor⸗ den ist, gehofft wurden. Auch haben diese Ereignisse ein gehöriges Gleich⸗ gewicht zwischen den öffentlichen Ausgaben und Einnahmen nicht gestattet. Dieser Ursache ist es vorzüglich zuzufchreiben, daß Meine Regierung sich in der Nothwendigkeit sah, von der Ermächtigung, welche ihr ertheilt wor⸗ den war, Gebrauch zu machen und eine Anticipations· Zahlung von 100 Millionen Realen, mit Bedingung der Rückzahlung, zu beschlie= ßen und auszuführen. Es wird Ihnen darüber in der gewöhnlichen
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Form Rechenschaft gegeben werden. Die Veranschlagungen und Rechnungen werden Ihnen unverzüglich vorgelegt werden, damit die= selben, von Ihnen mit Ihrer gewohnten Weisheit und Umsscht ge—= prüft, die Erfordernisse des öffentlichen Dienstes sichern und die Ver⸗ besserungen eingeführt werden, welche der Hanbel und der Acker= bau erfordern. — Mit nicht geringerer Theilnahme sind auch die Rechte der Gläubiger des Staates, sowohl der einhei⸗ mischen als der auswärtigen, in Erwägung gezogen worden. Troßz der lostbaren Opfer, welche die Nation gebracht hat und noch bringt, um die Ruhe in dem Königreiche fest zu gründen, wird doch Meine Regierung nicht versäumen, alle ihre Auf— merksamleit und ihre Sorge auf die Maßregeln zu lenken, welche am besten dazu dienen, den Kredit zu verbessern und den Gläubigern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Ungeachtet der unglücklichen Zeiten, welche gewiß zur Vermehrung des öffentlichen Woblstan⸗ des wenig günstig sind, wurden doch in den verschiedenen Zweigen der Staats⸗Verwaltung bedeutende Verbesserungen getroffen, und andere nicht weniger wichtige werden jeßt in den Zwei— gen, welche mit den Ministerien des Innern und der Marine, den Ministerien des Untemichts und der öffentlichen An— lagen in Verbindung stehen, durchgeführt. Meine Ver— waltung wird in Kurzem Sie von diesem Allen in Kennt— niß setzen und Ihnen die Gesetze vorlegen, welche nothwendig sind, diese Absichten auszuführen. Nach der Ermächtigung, welche in der vorhergehenden geseß gebenden Versammlung Meiner Regierung er— theilt worden war, ist das neue Straf- Gesetzbuch in Kraft gesetzt worden. Es ist nothwendig gewesen, in dessen Bestimmungen einige Aenderungen zu treffen, worüber Ihnen Rechenschaft abgelegt werden soll. Noch andere Gesetze, welches durch das öffentliche Inkeresse ge— bieterisch gefordert sind, werden Ihnen vorgelegt werden. Unter ih— nen wird ein Gesetz über eine dauernde und angemessene Dotation des Kultus und der Geistlichkeit die erste Stelle ein— nehmen. — Dies, Meine Herren Senatoren und Deputirten, ist eine allgemeine Darstellung des Zustandes des Landes und der Arbeiten der gegenwärtigen gesetzgebenden Versammlung. Nie war mehr Muth und Entschiossenheit erforderlich, das angefangene Wen zu vollenden und den Thron und die Verfassung des Staates gegen die wiederholten Angriffe der Empörung und der Anarchie zu be— festigen. Aber Ich zähle auf Ihre Entschiedenheit und Festigkeit, so wie auf die Vaterlandsliebe und Treue, von welcher Sie so viele Beweise gegeben haben. Ich zähle aber vor Allem auf den Bei— stand der göttlichen Vorsehung, an welche dieses große und edel müthige Volk sich nie vergebens gewendet hat.“
Bei dem Schlusse der Rede ertönte der laute Ruf: „Es lebe die Königin!“
. Bekanntmachung in Betreff der städtischen Fortbildung s-Anstalten für junge Leute aus dem Handels- und Gewerksstande.
Durch unsere Bekanntmachung vom 1sten d. M. haben wir das
betheiligte Publikum davon in Kengtniß gefetzt, daß die städtischen Fortbildung s-Anstalten für erwachsene Personen, in welchen an jedem Sonntage, Vormittags 8 bis 1 Uhr, Unter— richt ertheilt werden wird, am Sonntag den 7. Januar künftigen Jahres eréffnet werden sollen, und haben wir da— bei im Allgemeinen diejenigen Gegenstände angedeutet, welche in denselben gelehrt werden würden, wenn die Anstalten eine vielseitige Benutzung sänden. ö. Nachdem jetzt die eingegangenen Meldungen, deren Zahl bereits 243 beträgt, zusammengestellt und geordnet worden sind, haben wir für jede einzelne der 3 Anstalten den Lehrplan festgesetzt und toeilen ihn hierdurch allen Interessenten mit. ;
Nach demselben werden in der Dorotheenstädbtischen Schule, Georgenstraße Nr. 23, folgende vier Kurse gebildet werden:
a) Erster Kursus: von 8— Uhr Schönschreiben,
von 9—10 Uhr Lesen,
von 10—11 Uhr Rechnen, von 11 —1 Uhr fteies Handzeichnen.
von 8— 9 Uhr Geometrie für Anfänger, von 9 10 Uhr deutsche Sprache (Orthographie), Nechnen,
freies Handzeichnen. Geometrie, 2ter Kursus, deutscher Styl und Vortrag, kaufmännisches Rechnen, sranzösische Sprache. Geometrie, Zier Kursus, für Geübtere,
deutscher Styl und Schrif— tenkunde,
allgemeine Geographie, französische Sprache für Ge— übtere; Uhr Geschichte,
von 10— 11 Uhr englische Sprache.
In der Louisenstädtischen Schule, Sebastianstraße 49, wer⸗ den ebenfalls 4 Kurse eingerichtet werden, von denen der erste, zweite und dritte mit denen der Dorotheenstättischen Schule vollständig über- einstimmen, der vierte aber
von 8—9 Uhr englische Sprache,
von 9—10 Uhr deutscher Styl und Schrif— tenkunde,
von 10—11 Uhr Geographie und
von 11—12 Uhr französische Sprache für Ge— übtere
b) Zweiter Kursus:
10 — 11 11 —1 89 9 10 10—11 11—12 8-9
von von von von von von von
Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr
Dritter Kursus:
Vierter Kursus: von 9—10 Uhr
10— 11 11 — 12
Uhr Uhr
von von
außerbem: von 8 9
enthält.
Die beiden ersten Kurse der König städtischen Schule, Schieß⸗ gösse Nr. 31, stimmen ebenfalls mit denen der Doꝛotheenstädtischen Schule überein; der dritte Kursus hat dagegen
von 8—9 Uhr Geometrie, 2ter Kursus, von 9—10 Uhr deutscher Styl und Vortrag, und zu derselben Zeit deuk⸗— scher Styl u. Schriftenkunde, von 19—11 Uhr fausmännisches Rechnen, von 114 —1 Uhr Maschinen- und archltekto— nisches Zeichnen, und zugleich von 11—12 Uhr ö Sprache für An⸗ änger.
Der vierte Kursus: von 8— 9 Uhr Physik, und zu derselben Zeit englische Sprache für An— fänger,
von 9—10 Uhr Chemie,
von 10—11 Uhr Geschichte, und zu derselben Zeit allgemeine Geographie,
von 11 —12 Uhr französische Sprache für Ge⸗=
Eine Veränderung dieser Fests hz .
Ver ieser Festsetzungen kann nicht mehr stattsin⸗ den; auch ist die Vermehrung der ö 2. * 4 6
künftigen Jahres unzulässig. Wir wollen ind i öni saadfißhen Schule (Eqchehgisse RM. fend 6
Moral von 14 — 12 und einen Kursus über Rechts und Siaate lehre
von 12 —1 Uhr einrichten, wenn sich außer denen, di is i dazu gemeldef, noch eine genügende 86 von Thel g bin et Ferner Meldungen zur Theilnahme an den vorgedachten Lehrkursen in den 3 Anstalten werden von den Herren Direktor Krech, Geor? genstraße Nr. 23, Direktor Grohn of, Sebastianstraße Nr. 49, und Dber⸗Lehrer Peisker, Schießgasse Nr. 31, angenommen, bei welchen auch nähere Auskunft über die Bedingungen der Aufnahme zu ers halten ist. In Bezug auf die letztere bemerken wir aber, daß die; jenigen Theilnehmer, welche noch gar keine oder nur geringe Schul— kenntnisse besitzen, in den ersten beiden Kursen den Unserricht in allen Gegenständen annehmen müssen, daß dagegen in den übrigen Kursen zwar jedem Zuhörer die Wahl der Leckionen freisteht, jedoch er nachdem er sich verpflichtet hat, vier sonntäglichen Lectio— nen beizuwohnen. Nur solchen Personen, welche an den später einzurichkenden höheren Lehrkursen (den 5ten und 6ten) Theil nehmen werden, wird es gestattet werden, auch weniger als vier Lectionen anzunehmen, und soll dies auch jetzt schon ausnahmsweise Personen, welche im vorgerückteren Alter stehen, gestattet sein. Von jedem Theilnehmer ist ein Beitrag zu den Kosten im Betrage von 5 Sgr. monatlich an den Rendanten der Anstalt zu zahlen; nur die Handwerks Lehrlinge sind von diesem Beitrage gänzlich befreit.
Wir ersuchen die Herren Aeltesten der Kaufmannschaft, Gewerks⸗ Altmeister, Vorsteher der Gesellen- und Arbeiter-Bildungs-Vereine, so wie die sämmtlichen Gewerbetreibenden, diese Bekanntmachung in ihren Kreisen zu veibreiten und diejenigen Personen, welche die Fort bildungs- Anstalten etwa benutzen wellen, darauf aufmerksam zu machen, daß eine vorherige Anmeldung bei den obengenannten Dirim genten der einzelnen Anstalten unerläßlich ist.
Berlin, den 23. Dezember 1848.
Tie städtische Schul- Deputation.
Auswärtige Börsen.
Wien, 24, Dez. Met. 596 795. Nordb. 983. 99.
bõz. P. Frankfurt a. M., 24. Dez. (In der Effelten⸗ Sozietät.) Für Fonds und Eisenbahn-Actien herrschte auch heute hier in Folge der niedrigen Notirung von Paris und Berlin eine flaue Stimmung. Mehrere Gattungen derselben wurden zu billigeren Coursen abgege— ben. Der Umsatz war jedoch im Ganzen von keinem Belang.
5 proz. Met. 737. 735. Bank -Actien 1210. 1206. Baden 50 Fl. L. 465. 4568, do. 35 Fl. L. 263. 255. Darmst. 50 Fl. L. 613. 6195, do. 25 Fl. S. 215. 20t. Hessen 255. 253. Sard. 213 Br. Span. 3proz. 195. 195. Poln. 300 Fl. L. 975 G., do. 500 Fl. L. 713. 713. F. W. Nordbahn 405 403. Bexbach 674. 67. Köln⸗Minden 804. 80.
Anisterdan, 23. Dez. Die Stimmung in holländ. Fonds war heute bei geringem Geschäft etwas flauer. Span. unverändert. Port. waren zu erhöhten Preisen und bedeutendem Umsatz sehr leb— haft gefragt. Peru blieben steigend, und wurden zu den notirten Preisen bedeutende Partieen verhandelt, die übrigen fremden Fonds unverändert.
Holl. Int. 48. 474. Ard. 10. Gr. Piecen 95. . neue 269. 4. 490 253. 263. 2 Antwerpen, 22. Dez. Belg. 5760 84. 835. 45 * 758. 25 95. 4. F. 39 19.
Livorno
3 536 neue 563. 470 Ostind. 734, Span. Coupons 64. S8. Zfr. 24. Port. Russen alte 100. DOest. Met. 5 96 Peru 363. 374. 36.
Fonds williger und der Markt fest. 125. 5. 3. 43. Span. 596
— 2
—
Markt ⸗Berichte.
Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 23. Dezember. 3u Lande: Weizen 2 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 6 Sar. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf.; große Gerste 1 Nthlr., auch 27 Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste 26 Sgr. 11 Pf., auch 26 Sgr. 3 Pf.; Hafer 22 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr.; Erbsen 1 Rthlr. 16 Sgr. ; . Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 10 Sgr. und 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf; Roggen 1è Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rthlr 3 Sgr. 9 Pf.; große Gerste 1è Rthlr.; Hafer 22 Sgr. 6 Pf., auch 21 Sgr. 3 Pf.; Erbsen 1Rthlr. 5 Sgr. lschlechte Sorte). . Sonnabend, den 23. Dezember. Das Schock Stroh 6 Rthlr. 15 Sgr., auch 6 Rthlr.; der Cent ner Heu 22 Sgr. 6 Pf., auch 15 Sgr.
Känisliche Schauspielt.
Mittwoch, 27. Dez. Im Schauspielhause: 213te Abonnements- Vorstellung. Der alte Magister, Schauspiel in 3 Abth., von R. Be— nedix. Hierauf auf Begehren: Der Verstorbene, Posse in 1 Akt, von Tenelli.
Donnerstag, 28. Dez. Im Schauspielhause. 214te Abonne— ments - Vorstellung: Familienzwist und Frieden, Lustspiel in 1 Auf= zug, von G. zu Putlitz. (Verjasser des Lustspiels: „Die Bade— kuren. Hierauf: Komm her! Dram. Aufgabe in 1 Akt, von Fr. v. Elsholtz. Und: Alles für Andere. Original-Lustspiel in 1 Att, von Ch. Birch⸗Pfeiffer.
Die Abonnementskarten für den Monat Januar 1819, sowohl für das Opern- wie Schauspielhaus, können gegen Vorzeigung der Quittungen über den bezahlten Betrag im Billet-Verkaufs-Büreau im Opernhause, vom 28. Dezember an, in Empfang genommen werden.
RKönigsstädtisches Theater.
Mittwoch, 27. Dez. (Italienische Opern-Vorstellung.) Cristoforo Colombo. Große Oper in 4 Akten, von Felice Romani. Ins Deutsche übersetzt von Emilie Seidel. Musik vom Kapellmeister der italienischen Oper, Sgr. Carlo Emanuele de Barbieri. Die neuen Decorationen des ersten, dritten und vierten Akts sind vom Decorationsmaler Herrn Schwedler.
Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober · Hofbuchdruckerei.
Beilage
Prensien. ODesterreich.
Bayern. München. Minister von Lerchenfeld nimmt seine Entlassnng.
Rußland und Polen.
Seilage zum Preußischen Staats-Anzeiger.
1445
Mittwoch den 22. Dezbr.
Deutschlan d. Berlin. Adressen. — Wien. Freiherr von Skrbenski. —
tianische Eisenbahn. — Bekanntmachung.
Lombardisch - vene⸗
Ausland. St. Petersburg. Eisenbahn⸗Verkehr. Markt ⸗Berichte.
Ernennungen.
nichtamtlicher Theil. Dentschland.
Preußen. Berlin. Es sind uns ferner folgende Adressen zugegangen: Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr!
Preußen, groß, mächtig und glücklich geworden durch die Kraft und Weisheit seiner Könige und die von gegenseitiger Liebe und Treue getragene und gehobene Einheit des Volkes mit seinem Herr— scher, seufzte in tiefem Schmerze, als frevelnde Hände diese Bande der Einheit zu lockern, statt des lebendig wirkenden Vertrauens starre Rechtsformen hinzustellen sich bemühten und in der dadurch erzeugten Revolution der innerste Nerv seines Lebens erkrankte.
Da riefen Ew. Königliche Majestät, unerschütterlich festhaltend an jenem Vertrauen, Vertreter des Volks zur Vereinbarung. Das Volk folgte freudig, aber es griff fehl. Ehrsucht und Unwissenheit, Verblendung und Bosheit verbanden sich, und die Mehrheit der Ver— treter des Volks warf, statt diesem durch Vereinbarung den heiß er— sehnten Frieden und die seinem Leben entsprechende Staats-Ordnung zu schaffen, die Brandfackel des Bürgerkrieges, offener Empörung und Gesetzlosigkeit in das Land. Aber das Volk wies sie mit Ab⸗ scheu von sich, es fand sich selbst wieder und damit auch die Liebe und Treue zu seinem Könige, mit diesen das Vertrauen.
Hierauf fest und sicher fußend, vereinbaren Ew. Königl. Maje⸗— stät nun die neue Verfassung mit dem Volke unmittelbar selbst.
Mit hohem Jabel, mit dem unauslöschlichsten Dankgefühl nimmt das preußische Volk die verkündete Verfassung vom 5ten d. M. an als ein neues Unterpfand der Liebe und Treue seines Königs, als das beredteste Zeugniß des unerschütterlichen Vertrauens, als das heißersehnte Ziel seiner Wünsche und den Hafen des Friedens, in welchen der Revolutionssturm mit Gottes Hülfe nimmer dringen wird. Ja, wir leben mit Ew. Königl. Majestät der sicheren Hoff⸗ nung, daß diese Verfassung, weil sie in Wahrheit die Verheißungen Ew. Königl. Masestät eben so, wie die Wünsche des Volks, auf das vollkommenste erfüllt und die vollste Freiheit neben dem kräftigen Staatsleben und dem allgemeinen Wohl sichert, daß diese freisinnigste aller constitutionell-monarchischen Verfassungen unter Gottes Segen zum größeren Ruhme des Vaterlandes beitragen und das durch eine Geschichte von Jahrhunderten begründete Band gegenseitiger An⸗ hänglichkeit zwischen Ew. Königl. Majestät Hause und dem getreuen Preußenvolke noch fester knüpfen, so wie dessen Wohlfahrt und Frei- heit dauerhaft begründen werde. Hochbegeistert rufen wir mit Mil- lionen unserer Brüder: Vorwärts! Mit Gott für König und Va— terland!
Ew. Königlichen Majestät allerunterthänigste Mitglieder des constitutionellen Preußen⸗-Vereins
Königsberg in Pr., im Dezember 1848. . (Folgen 2833 Unterschriften.)
Allerdurchlauchtigster, ; Allergnädigster König und Herr!
Ew. Majestät haben durch die proklamirte, so überaus freisin⸗ Verfassung die aus eigener Machtvollkommenheit im März d. J.
nige gemachten Verheißungen mehr denn erfüllt.
Wir hegen die beste Zuversicht, daß es nunmehr Ew. Majestät durch Gottes Gnade gelingen wird, jeden weiteren wühlerischen und dem wahren Heil des Volkes nur zum Verderben ge⸗—
anarchischen, . 1 z ; . reichenden Bestrebungen mit kräftiger Hand ein Ziel zu setzen.
Wenn Ew. Majestät in Ihrer Weisheit das Ministerium Bran⸗ denburg beriefen, ein Ministerium, welches die bei seiner Ernennung so laut ausgesprochenen Befürchtungen reactionairer Tendenzen auf das schlagendste widerlegt und sich durch sein energisches Handeln das Vertrauen der Mehrheit des Landes in einer noch nicht dagewesenen Art erworben und um das Vaterland wohl verdient gemacht hat, so schulden auch wir dafür unseren wärmsten Dank, den wir uns hier⸗
mit unterthänigst darzubringen erlauben. Ew. Majestät treugehorsamste. 231 Unterschriften.)
Amt Marienwalde, den 15. Dezember 1848.
Majestät!
In Uebereinstimmung mit der von dem hiesigen Gemeinde⸗Rathe unterm 13ten d. M. an Ew. Majestät gerichteten Adresse und zur weiteren Bekräftigung der Freude wie des Dankes, welche wir über die von Ew. Majestät unterm 5sten d. M. verfügte Auflösung der unbrauchbar gewordenen National⸗Versammlung und gleichzeitige Ver⸗ leihung einer alle billigen Wünsche des Volkes befriedigenden Ver⸗ fassung enipfinden, sprechen wir Unterzeichnete unseren frohen Dank vor dem Throne hiermit aus und zweifeln nicht, daß auf dieser von Ew. Majestät betretenen Bahn das Vaterland zu neuer größerer
Herrlichkeit erblühen werde. In tiesster Ehrfurcht . Ew. Majestät
unterthänigste Gemeindeglieder
von Wiehl. (46 Unterschriften.) Wiehl, im Regierungs- Bezirk Köln, den 17. Dezember 1848.
Die unterzeichneten Vertreter der Stadt⸗Gemeinde Mülheim an der Ruhr in der Herrschaft Broich erkennen es als ihre Pflicht, für die den Wünschen der wahren Freunde der constitutionellen Monar—⸗ chie in allen Haupt-Momenten entsprechende Verfassung vom Sten d. M. die Gefühle des Dankes, denen bereits durch eine von vielen Hundert ihrer Mitbürger unterzeichnete und vor mehreren Tagen eingesandte Adresse ein schriftlicher Ausdruck gegeben worden ist, durch
Berckenkamp, Chr. Kommissar bitten und i Majestät ehrfurchtsvoll darzubringen.
unwandelbare Treue und Anhänglichkeit. Heute nahen wir abermals dem Throne Ew. Majestät mit den Gefühlen der reinsten Freude, um Ihnen den Ausdruck unseres tiefsten Dankes für die verkündete Verfassung darzubringen.
Verheißungen im reichsten Maße erfüllt.
jetzt zu den langersehnten Segnungen gesetzlicher Freiheit gelangen.
Coupienne und A. Frabb, so wie den Justiz=
P. Brockhoff, sich Allerhöchstenorts eine Audienz zu er—= Namens ihrer Mitbürger den Dank der Stadt Sr.
Mülheim an der Ruhr, den 18. Dezember 18458. Der Magistrat. Die Stadtverordneten.
Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr! Am 22. Rovember d. J. versicherten Ew. Majestät wir unsere
Ew. Majestät haben durch dieselbe Ihre Möge unser Vaterland unter Ew. Majestät kräftigem Scepter
n tiefster Ehrfurcht verharren wir ö 6e. Ew. Majestãt treugehorsamste Landbewohner des brieger Kreises. Brieg in Schlesien, am 16. Dezember 1848. Folgen 712 Unterschriften aus den Gemeinden: Taschenberg, Jägerndorf, Michelwitz, Briegischdorf, Döbern, Jäschen, Paulau, Bankau, Grüningen, Rathau, Laugwitz, Barzdoif, . Hermsdorf, Schüsselndorf, Lossen, Alt⸗Cöln, Zindel, Klein⸗-Neudorf, Scheidelwitz, Michelau und Kreisewitz.
Hohes Ministerium! Noch vor wenig Wochen schien die Wohlfahrt des Vaterlandes durch die heillosen Uebergriffe einer ehrgeizigen Partei auf das höchste gefährdet, und in unglaublich kurzer Zeit ist, wie mit einem Zauber⸗ schlage, statt der Anarchie die Ruhe, statt Aufruhrs und wilden Tu= mults klare Besonnenheit und gesetzliche Ordnung wieder eingekehrt, statt drohender Gefahr die feste Hoffnung einer gesicherten Zukunft. Wir erkennen es mit allen Gutgesinnten innigst freudig an, daß wir diese segensvollen Veränderungen unserer Zustände nächst der Weisheit unseres Allergnädigsten Könige hauptsächlich den Männern verdanken, welche in der Stunde der Gefahr sich unerschrocken und mit Selbstverleugnung an das Steuer des gefährdeten Staatsschiffes
wir mit allen Ihren anderen getreuen Unterthanen in Betreff, der gegebenen Verheißungen auf Ihren hochherzigen, licher Liebe zu Ihrem Volke beseelten Sinn hegten, bene Verfassung aufs vollkommenste erfüllt und Sich so recht eigent- lich als Vater und Retter des Vaterlandes und als Begründer und Förderer seiner nun gewiß wieder herrlich erstehenden Größe und Kraft bewährt.
von wahrhaft väter⸗ durch die gege⸗
Diese große preiswürdige That Ew. Majestät entflammt unsere
treuen Herzen zu dem heißesten Danke und zur Erneuerung und red⸗ lichen Erfüllung des uns heiligen Gelübdes, Ew. Majestät, Ihrer Königlichen Gemahlin, unserer allverehrten Landesmutter, Ihrem ganzen Königlichen Hause, so wie auch Ihrem hohen Staats Ministe⸗ rium, mit aller Inbrunst des Herzens immerdar Gottes reichsten und beglückendsten Segen zu erflehen und mit unerschütterlicher Ehrfurcht, Liebe und Ergebenheit bis in den Tod zu verharren als
Ew. Majestät getreue Unterthanen in der bei Hainau in Schlesien gelegenen Kirchgemeinde Panthenau, Pohlsdorf und Gohledorf. Panthenau, den 10. Dezember 1848. (Folgen 31 Unterschriften.)
Allerdurchlauchtigster,
Großmächtigster König!
Allergnädigster König und Herr! So tief unser und aller wahren Vaterlandsfreunde Schmerz über die Verblendung des größten Theils der zur Vereinbarung einer Verfassung einberufenen National-Versammlung und über die durch dieselbe herbeigeführte Gefahr des Vaterlandes war, so hoch ist die Freude und der Jubel über die von Ew. Königlichen Majestät unter dem 5iten dieses Monats befohlene Auflösung dieser Versammlung.
Auch uns drängt die Unterthanenpflicht, für diese Auflösungs⸗ Ordre und die sie begleitende, von Ew. Königlichen Majestät so frei sinnig verliehene Constitution unseren innigsten tiefgefühltesten Dank an den Stufen des Thrones niederzulegen und unserem geliebten Landesvater die heiligste Versicherung unserer nie wankenden Anhäng⸗ lichkeit und Treue an Allerhöchstihre Person und an das mit unse⸗ rem Vaterlande so innig verschmolzene Haus Hohenzollern darzu⸗ bringen.
Gott segne Ew. Königliche Majestät!
Gott segne unser Vaterland!
Wir ersterben mit ehrfurchtsvoller Ergebenheit als
Ew. Majestãät allergetreueste und gehorsamste. Der wolmirstedter Verein für constitutionelle Monarchie. Wolmirstedt bei Magdeburg, den 20. Dezember 1848. (Folgen 118 Unterschriften.)
Königliche Majestät! . .
Ew. Königliche Majestät haben durch Auflösung der National- Versammlung und Erlassung der Verfassungs Urkunde vom 5. De⸗ zember d. J. den Boden auch des posttiven Rechts nicht ver—
stellten und dasselbe trotz aller Anfeindung und schamlosen Verdächti⸗ gung mit eben so viel Scharfblick als Thätigkeit, mit eben so viel Zuversicht auf die eigene Kraft als mit Vertrauen auf den besseren
den sicheren Hafen führten. ö Solche Männer bedürfen nicht erst der lauten Anerkennung ihrer
Zeitgenossen; sie haben sich in der Geschichte ihres Volkes ein dank⸗ bares Andenken gesichert. Uns bleibt nur noch der innige Wunsch auszusprechen, daß unserem theuren Vaterlande niemals bis in die fernste Zulunft solche echt preußische Männerherzen fehlen mögen, welche frei von niederer Selbstsucht und Ehrgeiz jederzeit sich dem Wohle des Ganzen freudig zu opfern bereit sind.
lassen. — . Ew. Majestät haben das auch im Allgemeinen Landrecht aus-
F = h * h 83 s 1 5. Y 1 i 9 8 283 * Theil der Nation durch die Brandung einer zügellosen Aufregung in drücklich anerkannte Recht der Nothwehr zum Heile des Volkes aus
geübt. Ew. Majestät haben die Zusicherung einer Verfassung auf der breitesten demokratischen Grundlage erfüllt, dadurch die Anarchie, die das Vaterland bedrohte, vernichtet und dasselbe von dem Unter⸗ gange gerettet. In ehrerbietigster Liebe erkennen wir dieses an und sprechen die frohe Ueberzeugung aus, daß Ew. Majestät nicht nur den Dank des preußischen Volkes, sondern des ganzen deutschen Va⸗ terlandes, dessen Einigung wir durch Ew. Majestät deutsche Gesin⸗ nung vorzugsweise zu erstreben hoffen, Sich erworben haben. Unser Vertrauen zu Ew. Majestät ist unerschütterlich!
Görlitz, den 14. Dezember 1848. Der Veteranen-Verein zu Görlitz und die Zweigyereine zu Rothenburg und Seidenberg. (144 Unterschriften.)
Allerdurchlauchtigster,
Großmächtigster König!
Allergnädigster König und Herr! Die unterzeichneten Bürger und Einwohner Frankfurts fühlen sich gedrungen, Ew. Königl. Majestät für Verleihung der Verfassungs⸗ Urkunde ehrfurchtsvoll ihren innigen Dank auszusprechen. Mit wah— rer Sehnsucht sahen wir der Vollendung dieses wichtigen Werkes entgegen und empfanden es schmerzlich, daß die unheilbare Zwie— tracht, welche in unserer National“ Versammlung immer stärker her⸗ vortrat, unsere Hoffnung von Tage, zu Tage mehr vereitelte. Um so freudiger begrüßten wir Ew. Majestät Königliche That, mit wel⸗ cher Allerhöchstdieselben dem ungesetzlichen Treiben der Majorität un— serer Deputirten entgegentraten und uns in kürzester Zeit eine Ver⸗ fassung verliehen, durch welche Ew. Majestät Königlich es Versprechen auf das vollkommenste erfüllt ist. Wir sehen in Ew. Majestät erha⸗ bener und landesväterlicher Gesinnung Lie sicherste Bürgschaft für unsere Freiheit und fühlen jetzt mehr, als je, daß das Wohl unseres Königs und seines Volkes auf das innigste verbunden ist.
Möge Gott Ew. Majestät dafür segnen und Allerhöchstdieselben noch lange einem treuen, dankbaren Volke zum Heile desselben er⸗
halten. Wir verharren in tiefster Ehrfurcht Ew. Königlichen Majestät
allerunterthänigste und treugehorsamste. (Folgen 1600 Unterschriften.) Frankfurt a. d. S., den 11. Dezember 1848.
Hohes Staats⸗Ministerium! ⸗
Unser staatliches Schiff, das ruhmbedeckte Preußenland, Deutsch- lands Schwert! — es war nahe daran, unterzugehen in den No- vemberstürmen der Anarchie! — Aber der König warf den Rettungs⸗ Anker aus; — der König gab dem Lande die Verfassung; — zur Beruhigung des Preußenlandes, zum Wohle, Deutschlands!
Gott erhalte den König!
X
uͤnd Freiheit in unserem lieben Vaterlande zu verschwistern.
Westfalen, im Dezember 1848. (102 Unterschriften.)
r n, , Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr!
eine besondere Deputation des Königs Masestät auch mündlich aus⸗ beauftragen demnach die Stadtverordneten, H.
zusprechen. Sie
Der unterzeichnete Verein patriotischer Bürger, der jetzt das Schiff auf sicherer Rhede weiß und Angesichts des Hafens, der ruft nun auch drei donnernde Hurrah! den braven Lootsen zu — den glücklichn Räthen der Krone, denen es vorbehalten scheint, Ordnung
Die Gemeinden Brackel, Eversen, Sanderbeck und Winsebeck in
Ew. Masjestät haben das feste und getroste Vertrauen, welches
In tiefster Ehrfurcht verharren Ew. Majestät treu gehorsamste Eingesessenen des Amtes Limburg. Limburg, den 14. Dezember 1848. (51 Unterschriften.)
Väterlich⸗treuer, geliebter König!
Mit jubelnder Freude haben wir beide Akte begrüßt, welche Ew. Königliche Majestät, sichtbar von Gottes fürsorgender Gnade geleitet und erleuchtet, auf die Vorlagen Ihrer treugesinnten ein- sichts zollen Räthe unter dem Sten d. M. vollzogen, die Auflösung der schwer zu vergessenden Landesversammlung und das Ihrem Volke dargereichte Geschenk einer Verfassungs- Urkunde, freisinnig, wie sie noch keinem Volke geboten wurde, ruhend auf breitester Grund⸗ lage, anstrebend mit weiser Umsicht das Aufgehen Preußens in Deutschland. ö .
Dank, treuer, geliebter König! Dank für dieses wahrhaft Kö⸗ niglich väterliche Geschenk! Ja, mit Herz und Hand sind wir ver- eint zu neuem starken Bunde, sest stehen wir mit Ew. Majestät, mit unserer geliebten Königin und dem ganzen Königlichen Hause in der freudigen Ueberzeugung, daß, was Gott zusammengefügt, der Mensch nimmer trennen solle, noch in Wahrheit zu trennen je die Macht ha⸗ ben werde.
Wetzlar, den 15. Dezember 1848.
Im Namen des constitutionellen Klubs dessen Vorstand.
Allerdurchlauchtigster König! Allergnädigster König und Herr! ö Ew. Königlichen Majestät nahen wir, Geistliche und Lehrer der ersten Rothenburger Diözes im liegnitzer Regierungs⸗Bezirke, um in dieser ernsten und großen Zeit die Gefühle treuer Liebe und uner⸗ schütterlicher Anhänglichkeit an Allerhöchstdieselben und das ganze Königliche Haus, welche wir stets bewahrt haben, auch offen aus- zusprechen. ; usp Ew. Majestät sind in der neuesten Zeit den Bestrebungen der anarchischen Partei mit Ernst und Eatschiedenheit entgegengetreten und haben dadurch uns und Alle, die Gott fürchten und ihren König von Gottes Gnaden ehren, zu dem wärmsten anke verpflichtet. Ueberzeugt, daß die von Ew. Königlichen Majestät gethanen Schritte die wohlthätigsten Folgen für das ganze Land haben werden, ersuchen wir Allerhöchstdieselben eben so ehrerbietig als dringend, auf der betretenen Bahn im festen Vertrauen auf Gott unverrückt fort-
ugehen. 6 . . n, ferneren Gnade und den väterlichen Gesinnungen Ew. Ma- derten Verhältnissen die evan⸗
iestät empfehlen wir auch unter verän t 6 , und Schule unseres Vaterlandes. Genehmigen Ew.
Majestät die ungebeuchelte Versicherung, daß wir Alle, eingedenk. des . Evangelium von Christo, das wir lehren und verkündigen,