1848 / 236 p. 5 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

llergnädigst bewogen gefunden, den bisherigen Staats- 6 von Lerchenfeld, auf sein wiederhel- tes Ansuchen von diesem Amte, so wie von dem eines Staatsraths im ordentlichen Dienste zu entheben und zum Staatsrath im außer ordentlichen Dienste, ohne Gehalt unter Allergnädigster Anerkennung seiner geleisteten guten Dienste zu ernennen.“

Ausland.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 17. Dez. In Veranlassung der Vakanz, welche für das Erzbiethum Warschau ein⸗ getreten ist, sind ernannt worden: der Erzbischof von Podolien, Ar⸗ seni, zum Erzbischof von Warschau und Nowogeorgiewsk und zum Archimandriten des potschajew-uspenskischen Klosters, indem ihm zu— gleich die Verwaltung der wolhynischen Eparchie übertragen ist; der Bischof von Charkoff, Jelpidifor, zum Bischof von Podolien und Brazlaw; der Vikar der pskoffschen Eparchie, Bischof von Riga, Fi— laret, zum Bischof von Charkoff und Achtyrka; der Vikar der littau— schen CLparchie, Bischof von Kauen, Platon, zum Vikar der pstow— schen Eparchie und Bischof von Riga.

Eisenbahn⸗Verkehr. Badische Staats⸗Eisenbahnen.

Die badischen Eisenbahnen, welche in den ersten sechs Monaten des Jahres 1848 in einer Länge von 345 Meilen im Betrieb wa— ren, haben gegen denselben Zeitraum des vorhergehenden Jahres, in welchem nur 307 Meilen im Betrieb waren, einen bedeutenden Ausfall in ihren Einnahmen ergeben. In dem Jahre 1848 wurden in dem ersten Quartal befördert: 436, 126 Personen und 402,400 Ctr. 18 Pfd. Güter; die Gesammt- Einnahmen betrugen 346,915 Fl. 27 Kr.; in gleichem Zeitraum des Jahres 1847 wurden beför⸗ dert: 387,443 Personen und 572, 759 Ctr. 26 Pfd. Güter; die Gesammt⸗ Einnahme betrug: 372, 949 Fl. 55 Kr.; es wurden im Jahre 1848 gegen 13847 an Personen mehr befördert 48. 683 Personen, dagegen weniger 1705359 Ctr. 8 Pfd. Güter, desgleichen weniger eingenommen 26,0314 Fl. 28 Kr. In dem zweiten Quartal des Jahres 1818 wurden befördert 588,669 Personen und 415, 122 Ctr. 66 Pfd. Güter, die Gesammteinnahme betrug 419,881 Fl. 30 Kr., in glei⸗ chem Zeitraum des Jahres 1847 wurden dagegen befördert: 626, 867 Personen und 771,420 Ctr. 78 Pfd. Güter, die Gesammteinnahme betrug 570,58 Fl. 55 Kr.; es hat sonach dieser Zeitraum des Jah⸗ res 1848 gegen 1847 eine Minderfrequenz und Einnahme von 38,198 Personen und 351,198 Ctr. Güter und 150,777 Fl. 25 Kr. Die geringste Einnahme zeigt im Jahre 1848 der Monat Januar mit s21M8 Fl. 38 Kr. und die stärkste der Monat März mit 163,997 Fl. 49 Kr.; im Jahre 1847 zeigt die schwächste Einnahme ebenfalls der Monat Januar mit 96, 817 51. 14 Kr. und die stärkste der Monat Mai mit 201, 161 Fl. 47 Kr.; der Monat Mai im Jahre 1848 brachte nur eine Einnahme von 148,521 Fl. 49 Kr. n, was gegen denselben in dem Jahre 1847 weniger beträgt: 52,939 Fl. 58 Kr. In beiden Quartalen wurden zusammen beför—= dert, im Jahre 1818: 1,024,795 Personen und 817522 Ctr. 84 Pfd. Güter mit einer Einnahme von 766,796 Fl. 57 Kr., und in dem Jahre 1847. 16014,3 10 Personen, 1,344,180 Ctr. 4 Pfd. Gü⸗ ter mit einer Einnahme von 945,608 Fl. 50 Kr.; es sind sonach pro 1848 mehr befördert: 10,485 Personen, dagegen weniger be⸗ fördert: Hab, 57 Etr. 20 Pfd. Güter, mit einer Minder · Einnahme von 176,811 Fl. 53 Kr. In dem ersten Semester des Jahres 1816, in welchem, gleich dem Jahre 1847, 307 Meilen im Betrieb waren, sind befördert: 1,031,306 Personen, 64,020 Ctr. Güter, für eine Ennahme von 826,755 Fl.; in gleichem Zeitraume des Jahres 1845,

. **

Bekanntmachungen. 556 Su bhastations ⸗Patent.

Das dem Gutsbesitzer von Zobeltitz gehörige, im Crossener Kreise der Neumark belegene Lehnguis-Vor⸗ werk Grünewald, von der Neumärfischen Ritterschafts= Direction abgeschätzt auf 7026 Thlr. 14 Sgr. 56 Pf., und mit Ausschluß der Mühlen-Nutzung auf 5178 Thir. 7 Sgr. 2 Pf, soll 2

am 29. März 1849, Vormittags 11 Uhr, 3 vor dem Deputirten, Ober-Landesgerichts-Asessor Thiem, im Instructionszimmer des Ober- Landesgerichts hier⸗ selbst öffentlich verkauft werden.

Die Taxe und der neueste Hypothekenschein sind in unserer Registratur einzusehen; die Kaufbedingungen werden im Termine bekannt gemacht werden. Zugleich werden alle etwanige unbekannte Agnaten und sonstige Real⸗Prätendenten hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche an das genannte Gut bei Vermeidung der Präklusion bis zu dem bezeichneten Termin bei uns anzumelden. Frankfurt a. d. O., den 8. Juli 1848.

Erster Senat des Königl. Dber-Landesgerichts.

Burchard.

5951

S , .

50

löꝛss Noth wendige Subhastation. . Cöslin, den 31. August 18483.

Königl. Ober⸗Landesgericht. Erster Senat.

Das Rittergut Jezow a., Lauenburgschen Freises, aus den kombinirten Antheilen 2. bis d; bestehend, land- schaftlich abgeschätzt auf 20,798 Thlr. 19 Sgr. 10 Pf., soll im anberaumten Termine

am 29. April fut., Vormittags 11 Uhr, ang ordentlicher Gerichtsstelle subhastiri werden. Taxe und Kaufbedingungen' sind in unserem dritten Bürcau einzusehen.

747 Bekanntmachung.

Eine zum Konkurse des Papier-Fabrikanten Johann Oechelhauser bei Siegen gehörige Papier Maschine welche bis jetzt nicht in Betrieb gewesen, und die völlig fertig is mit Sto f - Regulator, Knotenteiniger, Schneide Vorrichtung und Dampfkessel, steht zum Verkaufe. Die Walzenbreite beträgt ] Fuß 6 Zoll. Der Constructson nach steht die Maschine in der Mint zwischen dem eng- lischen und deutschen Systeme, indem sie ein Paar Gautschwalzen, ein Paar Preßwalzen und 2 Trocken= walzen von 3 Fuß Durchmesset hat. staufliebhaber wollen sich an den unterzeichneten Konkurs- Kurgtor wen? den, der ihnen über die Kaufbedingungen nähere Aug⸗ kunft geben wird. .

Siegen, den 13. Dezember 15456.

Neukirch, Justiz · stommissar.

1448

in welchem nur 215 Meilen im Betrieb waren, wurden befördert: 592,289 Personen und 498, 379 Ctr. 98 Pfd. Güter, für eine Ein- nahme von 512,883 Fl. 54 Kr.

Die durchschnittlichen Verhältnisse pro Monat und Meile in den oben angegebenen Zeiträumen der letzten vier Jahre gestalten sich folgendermaßen: im Jahre 1845 wurden bei 217 Meilen Bahnlänge befördert: 4586 Personen und 3816 Ctr. 93 Pfd. Güter, die Ein= nahme betrug 3974 Fl. 55 Kr.; im Jahre 1816, bei 303 Meilen Bahnlänge, wurden befördert: 5589 Personen und 4682 Ctr. 2 Psd. Güter, die Einnahme betrug 4181 Fl. 4 Kr.; im Jahre 1547, bei derselben Bahnlänge von 35 Meilen, wurden befördert: 5497 Per⸗ sonen und 7285 Etr. 52 Pfd. Güter, die Einnahme betrug 51111. 12 Kr., und im Jahre 1848, bei einer Bahnlänge von 343 Meilen, wurden befördert 4916 Personen und 3917 Ctr. 51 Psd. Güter, di⸗ eine Einnahme von 3677 Fl. 40 Kr. einbrachten. Der Zeitraum des Jahres 1846 zeigt sonach den größten Personenverkehr, dagegen der im Jahre 1847 den stärfsten Güterverkehr und Einnahme.

Die erste Strecke der badischen Bahnen, von Mannheim nach Karlsruhe, wurde am 12. April 1810 dem Verkehr eröffnel und von da ab bis ult. Dezember desselben Jahres befördert 63,283 Perso- nen mit Gesammt-Einnahme 21, 008 Fl.; im Jahre 1841 befördert 270,157 Personen, Gesammt Einnahme S8, 778 Js.; im Jahre 1842 be⸗ fördert: 307, 692 Personen, Gesammt⸗Einnahme 97,319 Fl.; im Jahre 1843 befördert 791,568 Personen, Gesammt-⸗Einnahme 324,941 Fl.; im Jahre 1844 befördert 1,150, 25/ Personen, Gesammt- Einnahme 388,164 Il.; im Jahre 1845 befördert 1,836,976 Personen, Ge— sammt-Einnahme 1,518,311 Fl.; im Jahre 1846 befördert 2, 266, 489 Personen, Gesammt- Einnahme 1,960, 430 Fl.; im Jahre 1847 be— fördert 2.3363, 555 Personen, Gesammt - Einnahme 2, 071,546 Fl.

Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger

1) die proz. Berlin- Potsda⸗

2) unsere 4- und 5proz. Eisen- *

Lersch eine findet in unserer hiesigen Hauptkasse vom 23 ö 2. Januar k. J. ab in den gewöhnlichen Ge⸗ , . schäftsstunden jederzeit, so wie auf dem Ber⸗ liner Bahnhofe in den Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr in den Tagen vom 2 bis ,,

Außerdem besorgt jede unserer Billet⸗Kassen die Ein- ziehung der Zinsen gegen Aushändigung der Coupons kostenftei, Den einzülösenden Coupons sst eine mit der am??! Januar 1818 erfallenen Coupons werden daher eingeladen, letztbesagten Betrag bei den Bankhäusern Wilh. Eleff hier, von der Heydt-Kersten ö Söhne in Elberfeld und Mendelssohn F Comp. in Berlin gegen Aushändigung der gedachten Coupons an dem 8. Januar 1849 zu erheben.

Zugleich ist eine Anzahl Exemplare des Jahres⸗-Be⸗ richts pro 1847 bei den Herren Banquiers der Gesell⸗= schaft zur Aushändigung an die Herren Actionaire nic=

. . a orf, den 22. Dezember 1848.

Unterschrift des Besitzers zu versehende Designation der- selben beizufügen. n r , nn n,

, B 21 ann t m a ch ung. Berlin-Hamburger Eisenbahn.

der Tarif auf unserer Bahn für solche i n. Getraide- u. Oelsaamen- Trans- Porte, für welche keine bestimmte Lir= Die 3 ferzeit in Anspruch genommen wird und

D = welche wenigstens 5 Station strecken nn⸗ serer Bahn durchlaufen, rung vom Abgangs- bis zum Bestimmungsorte minde⸗ stens durch 4 Stationspunfte passiren,

um 1 Pfennig pro Centner und Meile er-

mäßigt werden, wobei wir noch die Säcke übernehmen. Bei denjenigen Transporten, für welche eine bestimmte Lieferzeit gefordert wird oder welche kürzere Bahnstrecken durchlaufen, bleibt der gewöhnliche Tarif bestehen.

Berlin und Hamburg.; am 16. Dezember 1848.

Di der Berlin Hamburger Eisenbahn - Gesellschaft.

län Eisenbahn. Bom 15. Ottober ab tägliche Ab- gegen Aushändigung der fälligen Zins Coupons erho—= von Minden nach Deutz? Uhr 30 Min. Morgens

= im Anschluß an den treffenden Zug.

18 Kr. Das Jahr 1847 übersteigt das Jahr 1846 an Perso- nen 97, 0¶6, an Gütern 479,635 Ctr. S1 Pfd. und an Gesammt⸗· Einnahme 111,116 Fl. 48 Kr. Befördert wurden vom 12. April 1840 bis ult. 1847 Personen: 9 343,977, und die Gesammt · Ein- nahme betrug: 6, 70,497 Fl. 48 Kr.; rechnet man hierzu die ersten acht Monate des Jahres 1848, so betragen die Personen 10,368,772 und die Gesammt⸗- Einnahme 7,737, 294 Fl. 45 Kr.

Markt ⸗Berichte.

Preise der vier Haupt-⸗Getraide-Arten in den für die preußische Monarchie bedeutendsten Marktstädten im Monat November 1848 nach einem monatlichen Durchschnitte in preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

Namen der Städte. Weizen Roggen Gerste Hafer

Königsberg k Tilsit . Insterburg . .... Rastenburg Neidenburg Danzig. . Elbing Konitz Graudenz Kulm

Namen der Städte.

T Bern

2. Brandenburg ...... ...... ..... ö . Hen sart a. v. D. ...... .. Landsberg a. d. W. ... ...... Stettin ..... Stralsund . k

Stolpe

2

2

Breslau Grünberg Glogau... Liegnitz Görlitz Hirschberg Schweidnitz

Gla . . ö.

Leobschütz ....

Ratibor

2

Sa Sa C G . S

x 2

3

ö

Magdeburg Stendal

Halberstadt Nordhausen Mühlhausen

Minden .... Paderborn Dortmund

.

.

Elberfeld Düsseldorf Krefeld

2 1 3 2 * * 1

1

Aachen .... Malmedy Trier Saarbrück Kreuznach

Simmern ...

D218

Bromberg Fraustabt Rawitsch 5. Kempen

Eisenbahn. die Zinsenzahlung auf

ner Priorität s-Acti mer Priorität s--Actien, 5979 bahn-Obligationen,

ag deburg · Salberstädter Ei⸗ ien ausgegebenen 25. Tha—

6 Re, o.

2

* 15. Ja⸗

sechs Pfennige) zu empfangen.

Vom 1. Januar 1849 ab wird

d. h. während der Beförde⸗ 54 p]

frachtfreie Rücksendung der leeren

e Direction

j. * Co. —— 2 *

Köln-Mindener , ,.

Oeder C Co. in Aachen, S. Bleichröder in Berlin fahrten der Persentnzüge en werden können.

Köln, den 9. Dezember 1848. um 7 Uhr von Hannover ein-

von Minden nach Deutz 12 Uhr 15 Min. Vorm. im Anschluß an den um 11 Uhr 15 Min. von Ber⸗ lin, Dresden, Leipzig, Braunschweig, Bremen, Uelzen, Hildesheim und Hannover eintreffenden Zug.

Düsseldorf⸗ Elberfelder Eisenbahn.

Dem Beschlusse der General -⸗Ver—⸗ sammlung vom 30. Juni d. J. zufolge,

Fa soll die für das Jahr 1847 bestimmte Dividende von 43 Prozent von den Pri= Nmitiv- oder Stamm-Actien mit den be— Wwilligten Zinsen hiervon vom 1. Juli d. J. ab am 8. Januar 1849 bezahlt werden. betragen bis zu diesem Termin à 5 pCt. 37 Sgr. folglich sind pro Actie an Dividende und Zinsen 4 Thlr. 18 Sgr. 6 Pf. (vier Thaler achtzehn Silbergroschen und

Die Herren Actionaire oder sonstigen Inhaber der

D t 6 o h.

Rheinische Eisenbahn— Gesellschaft.

Zinsenzahlung von privileg. Obligationen. E Die Inhaber von privilegirten Obli- gationen unserer Gesellschaft werden hier⸗

. durch benachrichtigt, daß die am 2. Ja—

Rnuar kf. J. verfallenden halb— Jiährigen Zinsen mit 5 Thlr. pr.

cher Bank⸗Verein

Die Direction der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft. Hirte, Spez. Direltor.

Durchschnitts Preise 12 , . Städte 5 Posenschen Städte .. ... .. 9 Brandenburgischen und Pom⸗ merschen Städte 11 Schlesischen Städte. 8 Sächsischen Städte 4 Westfãälischen Städte 14 Rheinischen Städte .. ......

Letztere

in Köln,

2D

Rheinische Eisenbahn— Gesellschaft. Zinsenzahlung von Prior.“Stamm-Actien.

Die Inhaber von Prioritäts-Stamm- Actien werden hierdurch benachrichtigt,

daß der am 2. Januar 1. J. fällige R Zins-Coupon pr. 1848 mit 10 Thlr. pr. M Actie vom Verfalltage an bei uns selbst Wöoder bei den Herren J. D. Herstatt S. Oppenheim jr. C Co. Schaaffhausen scher Ban Verein J. SH. Stein Oeder C Co. in Aachen, S. Bleichröder in Berlin eingelöst werden wird. Köln, den 9. Dezember 18438. Die Direction der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft. Hirte, Spez. Direktor.

Sach sisch⸗Schlesische Eisenbahn.

. Bekanntmachung, Einlösung der Dividendenscheine Nr. 2 betreffend.

in Köln,

Die Dividende auf die Actien der Sächs. Schles. Ei⸗ senbahn Gesell⸗ schaft für das halbe Jahr vom 1. Juli bis 31. Dezember d. J. ist auf

0

2 Thlr. pr. Actie festgesetzt worden, und wird der Dividenden⸗

vom 2. Januar 1849 ab

bei hiesiger Haupt-Kasse (Bahnhof, Antonstraße), bei der Bank in Leipzig, und auf dem Comtoir des Herrn Sparkassen - Direktor Heydemann in Bautzen (in letzterer Stadt bis 31. Januar) . erfolgen, welches hierdurch in Gemäßheit des S. 30 der Gesellschafts⸗Statuten öffentlich bekannt gemacht wird. Dresden, den 19. Dezember 1848. Das Dire ehe n J g . ächsisch - Schlesischen Eisenbahn-Gesellschaft. n n, Ir n. Freiherr von Gablenz.

A 237.

1455

Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr!

Ew. Königliche Majestät haben durch die Allerhöchste Verord- nung vom 5ten d. M. die zur Vereinbarung berufene National- Ver- sammlung zu unserer größten Freude un ee und zugleich dem Lande unter demselben Batum eine sehr befriedigende Verfassung ge⸗ geben. Der hoffnungslose Zustand der National ⸗Versammlung, ihre innere Spaltung und das stete Widerstreben des größten Theiles der— selben bewogen Ew. Majestät zu diesem Schritte, und lauten Jubel

erweckte derselbe.

An den großen Haufen der Dankenden reihen sich auch die Be— wohner der Landgemeinde Metzkausen, und um so wärmer ist dieser unser Dank, da wir von der Gnade Gottes erwarten, daß der ge⸗ schehene Schritt die geschwundene Ruhe und Ordnung wiederherstelle und die hinwelkende Blüthe des Landes durch frische Lebenskraft erneue!

Mit tiesster Ehrfurcht verbleiben wir

Ew. Majestät allerunterthänigste. (Folgen 200 Unterschriften.) Metzkausen, im Kreise Düsseldorf, den 18. Dezember 1848.

Aleerdurchlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnäbigster König und Herr!

Als Ew. Majestät vor drei Jahren unserem lieben Vaterlande, insbesondere Masuren, eine früher nie in solchem hohen Maße er— zeigte Unterstützung gnädigst gewährten und auf Allerhöchstderoselben Hinreise in jene Landschaft dem evangelischen Geistlichen von hier huldvoll erlaubten, im Gate Laxdoyen desselben und der hiesigen aus mehr als dreitausend Seelen bestehenden Kirchengemeinde ihre unge— heuchelte dankbaren Gesinnungen für jene große Wohlthaten offen auszusprechen: da war aller Freude groß und unsere aufrichtigen Wünsche für das Wohl unseres milden Landesvaters erwärmten Aller Herzen.

Mit denselben Gesinnungen, mit Gesühlen der Ehrfurcht und Liebe und mit dem größesten Danke begrüßten wir nun die Nach— richt, die Ew. Königliche Majestät dem jetzt doppelt bedrängten und in unsäglicher Gefahr gestandenen Vaterlande durch die am Sten d. Mts. verliehene Verfassung verkündigen zu lassen geruhten. Für Errettung a. dieser Gefahr bringt Ew. Königlichen Majestät die beeslacker Kirchengemeinde mit demselben Vertrauen den tirfinnigsten Dan? dar um das um so mehr, als sie keinen in ihrer Mitte hat, der m diesem Vertrauen je geschwanlt, und sich demnach gegenwärtig unbeschreiblich glücklich fühlt, ihre alte angeerbte Treue und Anhäng⸗ lichkeit zu Ew. Majestät und Höchstdero ganzem Königlichen Hause hiermit erneuern zu können.

Ew. Majestät Vorfahren haben den preußischen Staat gegrün⸗ det und Allerhöchstderselben großer Ahn hat Preußen im Innern groß und nach Außen gefürchtet und geachtet gemacht. Ew. Maje⸗ stät hochseliger Vater, unter Dem mancher von uns Unterschriebenen auf den Schlachtfeldern der Jahre 1815, 1814 und 1815 Lorbeeren errang, des Königs Friedrich Wilhelm's 111. Majestät, der Gerechte und wahre Fretund des Volfes, hat Preußen mit weisen Gesetzen umgeben und die Wohlfahrt begründet, so daß Ackerbau, Künste und Wissenschaften wie jeglicher Wohlstand mehr denn je erblühten. Ew. Majestät haben das Vaterland durch die Urkunde vom 5. De⸗ zember dieses Jahres gerettet und der Hyder, die das Vaterland zu zerfleischen drohte, nämlich der Anarchie, in der weitesten Ausdehnung mit starker Hand die Pulse durchschnitten. Dafür danken und preisen wir Ew. Majestät und rufen mit treu bewegtem Herzen: 35

Gott erhalte lange den König und die Königin, ewig sein Haus zur Ehre, dem Ruhme und dem Wohle des Preußen— volkes! Königlichen Majestät allerunterthänigste, treugehorsamste: Der Pfarrer und Kirchen-Repräsentanten und Einwohner der evangelischen Gemeinde zu Beeslack. Ng., den 8. Dezember 1855. (Folgen 473 Unterschriften.)

Ew.

Sämmtliche Ortsgerichte der unterzeichneten sechs Gemeinden haben in der vom Zten bis zum 9gten d. M. Gemeinde-Ver— sammlungen angestellt, deren Zweck war: die Einsassen über ihre Gesinnungen zu prüfen und ihre Erklärungen an den Tag zu legen, „ob sie mit unserem Allergnädigsten Herrn und Landesvater und Sei— nem Ihm treu anbängigen Minister von Brandenburg halten oder nicht?“ Ihre Erklärung lautete einstimmig so, daß auch kein einziges Individuum verweigernd oder verneinend hervortrat, sondern Alle ausriefen: „Sie s

Moche Wwolht

„Sie seien nicht nur treu und ergeben in guten als auch in bösen Tagen nach uralter Sitte, wie es ihre Väter waren, Sr. Majestät und Deren Allerhöchsten Anordnungen, sondern auch entrüstet über die freche Anmaßung derjenigen, die es sich angemaßt, den Thron unseres hochverehrten Herrschers zu bedrohen und somit den Schutz für treue und friedliebende Unterthanen zu entrücken.“ Wir bitten: „diese patriolischen Gesinnungen hiesiger Einsassen hochge— neigtest mit allen Gutgesinnten Sr. Majestät in üblicher Weise allerunterthänigst an den Tag legen zu wollen.“ Es sind demnach Treue und Patriotische hervorgetreten aus der Gemeinde Cziezowitz Dyhrngrund I diownik, der Orts- Pfarrer, Hein= rich Langer, Schullehrer, und 4) Kremsendorf 5) Klein⸗Thinze 6 . 139 Kopfe. Bürge und Zeugen der Erklärten sind die unterzeichneten Orts— gerichte. / (Folgen die Unterschriften.)

Hohes Staats-Ministerium!

Unser staatliches Schiff, das ruhmbedeckte Preußenland, Deutsch⸗ lands Schwert! es war nahe daran, unterzugehen in den No- vember⸗Stürmen der Anarchie! Aber der König warf den Ret⸗ tungsanker aus; der König gab dem Lande die Verfassung; zur Beruhigung des Preußenlandes, zum Wohle Deutschlands?'

ö Gott erhalte den König!

Der unterzeichnete Verein patriotischer Bürger, der jetzt das Schiff auf sicherer Rede weiß und Angesichts des Hafens, der ruft nun auch drej donnernde Hurrahs den hraven Lootsen zu, den

glücklichen Räthen der Krone, denen es vorbehalten scheint, Ordnung und Freiheit in unserem lieben Vaterlande zu verschwistern. Höxter, den 12. Dezember 1848. Der constitutionelle Bürger- Verein. 105 Unterschriften.

Die obige Dank⸗AUdresse haben fer= ner unterzeichnet: in der Gemeinde Driburg. ...... 1 Godelheim. : Hembsen ...

Fürstenau und Herstelle Beverungen Dvenhausen Lüchtringen Beller, Erkelen, Hinnen⸗ burg und Bellersen. Bökendorf

(Der Gemeinde⸗Rath, Namens der Schnechtau u. Bödeken 52 Haarbrück und Stahle 38 Jakobsberg, Würgarsen und Lüttmarsen Albaken und Drenke .. Brenkhausen und Rosse⸗ k. Dttbergen u. Amelunnen Blankenau u. Dalhausen Bruckhausen u. Wehrden Tietelsen und Rothe. .. Bremerberg u. Hagedorn Hohehaus, Kleinenbreden und Löwendorf .. ..... Marienmünster, Papen⸗ höfen und Vörden Kollerbeck, Eilversen u. Brodenhorn Altenbergen, Born und Ottenhausen Bergheim, Oeynhausen u. Rolfzen Merle heim und Lügde. Langeland, Realsen und Pömbsen .. Herste, Erpentrup, Cor⸗ vety und Allhausen 91

Summa TTW nterschriften.

61

Gemeinde)

(Fortsetzung folgt.)

n hatt.

D e n tsch lan d.

Oesterreich. Wien. Adresse von Wiener -Neustadt an den Kaiser Franz Zoseph. Baron Andrian's Schreiben an seine Wähler über die oͤsterreichisch-deutsche Frage. Olmütz. Deputation der Stadt Inns— bruck an den Kaiser Franz Joseph.

Sachsen. Dresden. Verordnung, die Wahl von Geschworenen be— treffend.

Sachsen⸗Altenburg. Altenburg. Vertagung des Landtags. Verhandlungen desselben. Einführung freier Gerichts tage.

Ausland.

Oesterreich. Hermannstadt. Proclamation des kommandirenden Generals. Zana. Ansprache des Banus Jellachich an die Dalmatiner.

Frankreich. Paris. Eindruck der Antruütsrede Louis Bonaparte' . Minister-Sitzung. Urtheile über das neue Ministerium. Ernennun⸗ gen. Das Dekret über Changarnier's militairische Stellung. Ou⸗ dinot's Abschied an die Alpen- Armee. Adresse an den Papst. Banbbericht.

Großbritanien und Irland. London. Anzeige Palmerston's hin—= sichtlich Kaliforniens. Frankreichs Stellung nach außen. Vermischtes.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. New York. Die Botschaft des Präsidenten zur Eröffnung des Kongresses. Bericht des General ⸗Postmeisters. Schatz noten -Einlösung und Markt. Verhältnssse.

Börsen⸗ und Handels -Nachrichten.

Oesterreich. Wien, 22. Dez. (Wien. Ztg.). Eine gemischte Deputatlon des Magistrats und des Bürger ⸗Ausschusses von Wiener-Neustadt hat am 12. Dezember dem Kaiser Franz Jo⸗ seph nachstehende Adresse überreicht:

„Ew. K. K. Majestät!

„In einer tief bewegten Zeit, reich an Wirren und Gefahren, aber auch reich an Vaterlandsliebe und Anhänglichkeit, an Hingebung und Opfern, haben Ew. Majestät von dem ruhmvollen Throne Ihrer Vater Besitz ge⸗ nommen. Wenn es Pflicht der Völker ist, fest an ihrem Herrscher zu hal⸗ ten und ihm unerschütterliche Treue zu geloben, so sst dies ganz besonders setzt eine heilige Pflicht der Völker des österreichischen Kaiserstaates. In Erfüllung dersclben erscheinen wir an den Stufen des Allerhöchsten Thrones Ew. Majestät als die Vertreter der K. K. Stadt Wiener ⸗Neustadt, jener Stadt, die, einst der Sitz der erlauchten Regenten Oesterreichs, ssets ein Bollwerk gegen äußere und innere Feinde war und ihre schönste Zierde durch den Beinamen die Allezeit Getreuen erhielt. Gestatten uns also Ew. Majestät, beim Antritte Aller⸗ höchst Ihrer Regierung die ehrfurchts vollste Huldigung, den Ausdruck unbe— gränzten Vertrauens und die feierlichste Betheuerung unverbrüchlicher Treue als ersten Tribut unserer Verpflichtung als Staatsbürger darzubringen. Möge, unter der Regierung Ew. Majestät durch das harmonisch! Zusam⸗ menwirken aller Vollsstämme und ihrer Vertreter das roße Verfassungs⸗ werk, das huldvolle Geschenk Allerhöchstihres Vorfahren . des Gü⸗ tigen, glücklich gedeihen; mögen alle Störungen unter den verbrüderten Völkern unseres gemeinsamen Vaterlandes baldigst verschwinden, die gleich= mäßig das Herz Ew. Majestät wie aller wahrer Vaterlandsfreunde, betrü-⸗ ben, und möge es so der göttlichen Vorsehung gefallen, die österreichische Monarchie forlan ungeschmälert und den Glanz der Kaiserkrone ungetrübt zu erhalten und Ew. Majestät den dauerhaftesten Vollgenuß alles Erden= glückes zu gewähren!“

Hierauf erwiederte Se. Majestät:

„Ich empfange mit Befriedigung den Ausdruck der Anhänglichkeit und Ergebenheit, welche die Bewohner der jederzeit getreuen Wiener Neustadt in guten und bösen Tagen Meinem Kaiserlichen Hause stets bewährt ha— ben. Auch in den lehten stürmischen Zeiten hat sich der Sinn fur Srd

nung und Gesetzlichkeit in Ihrer Stadt i, In diesem Sinne, vo welchem, mit geringen Ausnahmen, die Bevölkerung der Monarchie beseelt ist, erkenne Ich die sicherste Bürgschaft für die constitutionelle Freiheit, so wie für die baldige Wiederlehr der Ruhe und Ordnung in allen Theilen Meines Reiches.“ ö ;

Nach dieser Antwort richtete der Monarch an die Deputation noch mehrere die gegenwärtigen Lokal-Verhältnisse ihrer Stadt und Umgegend betreffende Fragen, worauf sie entlassen wurde.

Der bisherige deutsche Reichs Gesandte in London, Baron An⸗ drian, hat in dem nachstehenden Schreiben an seine Wähler in Wiener Neustadt sein politisches Glaubens-Bekenntniß hinsichtlich der böster⸗ reichisch⸗deutschen Frage niedergelegt:

Hochgeehrteste Herren! ö

Ich glaube, daß es jetzt, wo über das zukünftige Verhältniß Oester⸗ reichs zu Denutschland binnen wenig Wochen entschieden werden foll, an der Zeit ist, Ihnen gegenüber meine AÄnsichten über rieses Verhältniß unum— wunden auszusprechen.

Durch meine amtliche Stellung hier festgehalten, konnte ich an den Diskussionen keinen Antheil nehmen, welche Über diese große Frage in der ö geführt worden sind und noch geführt werden. Diese Stellung oll mich ja doch nicht hindern, gegen Sie, meine Herren, die Sie mich mi Ihrer Wahl beehrt haben, mich müt derselben Offenheit auszusprechen, mit der ich seit jeher meine Meinungen vor der Welt bekannt habe.

Ich leugne nicht und will es nicht leugnen, daß ich als Oesterreicher vor allem Anderen an dem Namen Oesterreich, an seinen tausendjährigen Erinnerungen, an seiner glorreichen Geschichte hänge, und daß ich . wenn ich es für möglich hielte, die Hand nicht dazu bieten könnte, diese Bande zu zerreißen und diesen ruhmvollen Namen zu verwischen.

Aber abgesehen von subjektiven Gefühlen, glaube ich, daß der kalte unbefangene Blick des Staatsmannes zu keinem anderen Refultate gelan⸗ gen wird. Ich hege die feste Ueberzeugung, daß ein großes einiges Oester⸗ reich im europäischen und besonders im deutschen Interesse unumgänglich nothwendig ist und daß dieses Oesterreich nicht auf Einer vorherrschen⸗= den Nationalität, sondern auf der Gleichberechtigung aller Nationalitäten begründet sein müsse.

Ich theile aber auch nicht, wenn ich ihn gleich begreifen kann, den Na—⸗ tionalitätsschwindel, welcher gegenwärtig durch die Welt geht; ich glaube, daß auch dieses Prinzip einer feindseligen Exklusivität seine Zeit gehabt ha⸗ ben wird, und daß man es einst einsehen wird, daß es noch höhere Bin- dungsmittel unter den Menschen giebt, als das einer gemeinsamen Sprache.

In dem Theile von Europa, welcher Oesterreich heißt, wohnen die Aus- läufer von sechs verschiedenen Nationalitäten bunt durch einander, und nicht nur das Neich, sondern jede Provinz, ja beinahe seden Kreis müßte man zerreißen, wenn man die einzelnen Nationalitäten sondern wollte.

Die Politik des regenerirten Oesterreichs, die einzig natürliche, daher die einzig gerechte Politik desselben, muß dahin gehen, bei vollkommener provinzieller Selbstständigkeit und voller Gleichberechtigung aller Nationen Einen volitischen Mittelpunkt für ganz Oesterreich zu gründen, daher den Dualismus aufhören zu machen, welcher vor dem März und noch weit mehr seitdem Ungarn und das übrige Ocesterreich auseinander hielt.

Nur auf diese Art kann Desterreich seine Größe und Macht behaupten, während, zugleich durch die provinzielle Selbstständigkeit die Gleichstellung der Nationalitäten zur Wahrheit werden und verhindert werden kann, daß die Eine an Zahl und Cibilifation überlegene, die anderen erdrücke.

Mit einem Worte: Wien muß der Mittelpunkt eines österreichischen Bundesstaates werden.

Mit dieser Politik verträgt es sich aber nicht, daß ein Theil dieses Bundesstagtes nebstbei noch einem anderen Bundesstaate angehöre, am allerwenigsten aber einem so kompakten, so centralisirten, wie es derjenige sein wirt, welcher gegenwartig in Frankfurt gebaut wird. Ich hoffe un wünsche es im österreichischen Interesse selbst auf das sehnlichste, daß dieser

Bau groß und mächtig zu Stande komme, denn nur zwischen gleich bedeu⸗

tenden Staaten kann ein dauerhafter Bund geschlossen werden; ich sehe es aber eben so flar und unzweifelhaft ein, daß Sesterreich diesem Baue nicht beitreten kann. ; Ich lege feinen hohen Werth auf die §. 2 und 3 der deutschen Ver fassung und auf das Votum der deutschen National Versammlung vom 27. Oftober wenigstens keinen höheren als den, daß dadurch das bisher unklare Verhältniß Oesterreichs zu Deutschland ins Klare gebracht werden wird, und freue mich in diesem Sinne darüber. Wäre auch der Ausdruck Personal- Union in der Verfassung nicht vorhanden, so würde dieses Ver= hältniß nichtsdestoweniger existiren, sobald Oesterreich dieser Verfassung beiträte, denn so viel ist gewiß: . daß durch eine einheitliche diplomatische, daher auch handelspolitische Vertretung Deutschlands, mit Einschluß der deutschösterreichischen Provinzen die Einheit Oesterreichs nach außen, folglich Oesterreich als eine Großmacht aufhört, und Konflikte zwischen den deutschen und nichtdeutschen Theilen Oesterrcichs im Bereiche einer nahen Möglichkeit liegen, Konflikte, welche ebensowohl politischer als materieller Natur sein können; z

daß die Unterordnnng der deutsch - österreichischen Heeresmacht unter die

deutsche Reichs Gewalt ein gleiches Resultat zur Folge haben würde, und

die österreichische Armee, in welcher das große Prinzip, welches in Zukunft Oesterreichs Staats -Maxime sein muß, das der Sleichberechtigung aller Nationalitäten, mit so großem Glücke durchgeführt ist, aus einander reißen würde;

daß die der deutschen National Versammlung übertragene legislatorische Gewalt die Kluft zwischen den deutschen und nichtdeutschen Ländern Oester⸗ reichs unabsehbar erweitern würde, und zwar in dem steigenden Maße, als die Bedeutung jener National-Versammlung zunehmen wird und muß;

daß demnach in allen deutsch-österreichsschen Provinzen künftighin nur Provinzial-Landtage, dagegen für die übrigen Bestandtheile Oesterreichs Eine legislative National Versammlung bestehen würde;

daß somit der Schwerpunkt der österreichischen Monarchie verrückt und nach Osten (etwa nach Pesth) vorrücken würde, aus Oesterreich ein Ostreich und eben dadurch ein Slawenreich werden würde.

Ich glaube aber auch, daß die nichtdeutschen bisher zum deutschen Bunde gehörigen Länder Oesterreichs Bedenken tragen würden, sich dieser neuen engeren Gestaltung Deutschlands anzuschließen, und daß eben Jene, welche den Standpunkt der Nationalität über jeden anderen stellen, die Gerechtigkeit dieses Bedenkens zugeben müssen.

Alle diese Erwägungen haben mich zu der lleberzeugung gebracht, daß Oesterreich dem neuen deutschen Bundesstaate, wie er gegenwärtig in Frank= furt beabsichtigt wird, und welcher, wie ich zuversichtlich hoffe, zur Wirklich keit werden wird, nicht angehören kann, ohne einen politischen Selbstmord zu begehen, welcher eben so für Oesterreich, wie für Deutschland verderb= lich wäre.

Die sechs oder höchstens acht Millionen unfreiwilliger deutscher Staats= bürger, welche Deutschland in dem einen Falle gewinnen würde, wiegen ei⸗ nen Staatenbund mit den 38 Millionen des großen einigen Oesterreich nicht auf.

Ich will aber keinen blos völkerrechtlichen, sondern einen Staatenbund mit dem einigen Deutschland ich will, daß zwischen diesen beiden gro⸗ ßen, gleich mächtigen Bundesstaaten ein Staatenbund geschlossen werde, in welchem, statt wie bisher 38 ungleiche, so jetzt zwei ebenbürtige Kontrahen-⸗ ten einen unauflöslichen politischen und materiellen Bund eingehen, beiden zum Vortheile, zu Schutz und Trutz, und mit möglichster und immer fort- schreitender Hinwegräumung aller materiellen, geistigen und politischen Schran= ken zwischen beiden Reichen. ö

Ich will, daß für diese gemeinsamen Zwecke des neuen Staaten bundes ein permanentes Direktorium zu gleichen Theilen von beiden Seiten gebil⸗ det werde, und daß die Interessen der Völter durch perisdische Einberufung von Ausschüssen der deuischen wie der österreichischen National-Versamm- un ewahrt werden. -

1 nn ich nicht zugeben, ohne Oesterreich fu dein ten, ohne so⸗ wohl Deutschland als Oesterreich in ihrer naturgemäßen en, , . hemmen. Lassen Sie uns als Brüder friedlich und reundschaftlich neben einander wohnen, ohne gewaltsam die Widerstrebenden zusammen zu zwingen. London, Ende November 1848.