46
hat noch immer mit Hindernissen und Zurücksetzungen aller Art zu kämpfen. Wollte man doch die Zahl der Symphonie Soireen wenigstens verdoppeln, der große Zudraug des Publikums beweist genügend, welche Theilnahme es diesen Aufführungen schenkt. Wir haben hier ein Orchester, wie wir es uns nicht besser zu wünschen brauchen, und doch existirt die größere Zahl unserer musikalischen Meisterwerke nur für die wenigen Eingeweihten, welche die Partituren zu lesen verstehen.
Auf dem Programm der vierten Symphonie - Soiree standen folgende Stücke:
Symphonie G-dur von Havdn, Ouvertüre, la chasse du jeune Henri, von Mehul, Ouvertüre zum Mährchen von der schönen Melusine, von Felix Mendels sohn Bartholdy, und Symphonie eroica, von Beethoven.
Die Haydnsche Symphonie, obwohl nicht so schön als seine andere in G-dur, ist doch voller Lieblichkeit und Anmuth, wie alle Compositionen dieses Meisters. Hapdn kennt keinen eigentlichen tiefen Schmerz, aber auch nicht die höchsten Entzückungen des Lebens; in seiner Musik spiegelt sich immer ein einfaches, gottergebenes Gemüth, eine
so wie durch die hohe Kunstfertigkeit ihres Gesanges in gewohntem Maße und gewann sich den allgemeinsten und stürmischsten Beifall. Weniger be— friedigte indeß ihr Spiel, das nicht nur im Allgemeinen den zur Charakte- ristik der Nerina nothwendigen Anflug von Humor vermissen ließ, sondern auch im Uebrigen in einzelnen Situationen der richtigen Färbung erman⸗ Namentlich muß in letzterer Beziehung die Darstellung jener Scene Au göals verfehlt bezeichnet werden, in welcher Norina die . iheit, Don Pasquale gegenüber, aufgiebt und plötzlich u spielen beginnt. Abgesehen davon, daß der Moment
Sgra. Fodor nicht scharf genug ausgeprägt
Scene überhaupt ein stärkeres Auftragen ihrer-
der Situation einigermaßen aufrecht erhal⸗
he Unterwürfigkeit Don Pasquale's, Norina erscheinen. Sehr Gelungenes und Anerken⸗
gen auch das Spiel der Sgra. Fodor z. B.
in welcher Norina Unterricht im Intriguenspiel von
sul der französischen Republik, dem Sieger von Marengo, sauber abgeschriebene Musikwerk mit der Dedication an ihn sollte eben durch die französische Gesandschaft nach Paris expedirt werden, als die Nachricht nach Wien kam, Napoleon Bonaparte habe sich zum Kaiser der Franzosen proklamiren lassen. Auf die erste Kunde davon hatte Beethoven nichts Eiligeres zu thun, als das Titelblatt von bieser Symphonie abzureißen und das Werk selbst unter vielen Verwünschungen gegen den neuen Fran—Q zosen - Kaiser, gegen den „neuen Tyrannen“, auf den Boden zu werfen, wo es liegen bleiben mußte. Es dauerte lange, bis Beethoven von diesem Schreck wieder zur Besinnung kam und gestattete daß jenes Werk unter dem Titel „Sinfonia-eroica'“ und mit dem darunter sich befindlichen De⸗ vise: „per sestegiare il soovenire d'un gran uomo', in die Welt geschickt werden durfte. Ein anderer Biograph Beethoven's erzählt, daß zum 2ten Satz der heioischen Symphonit ursprünglich der Jubelmarsch, der soäter den Schluß der 5ten ausmachte, bestimmt war, daß aber an seine Stelle nach
einen Trauermarsch komponirt
der Kunde der Kaiserkrönung Beethoven gleichsam von diesem Augenblick an der große Mann todt,
Das Abonnement beträgt:
2 Rthlr. fũr
4 Rthlr.
58 Rthlr. 1 n allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung. einzelnen Nummern wird der Bogen mit 27 Sgr. berechnet.
Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und Aus landes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers:
Behren⸗Straße Ur. 57.
gelte.
In der
Bei
Berlin,
1849.
hätte, als wäre dessen Erinnerung blos noch gefeiert würde.
Die Eroica ist die erste Symphonie, bei welcher Beethoven die Bahn, in der sich früher die Instrumental-Musik bewegt hatte, verließ und ihr ein neaes Gebiet eroberte. Es ist der viel besprochene pische und dramatische Charakter, der uns hier entgegentritt. Die Ueberschrist brauchte nicht erst de Zuhörer darauf aufmerksam zu machen, daß ein Held in dieser Symphonie ge feiert wird. Dieses Thema, so einfach, nur aus 8 Noten eines gebrochenen Akkords bestehend und doch schon in seinem kühnen Schwung die ganze Be⸗ deutung des Stückes in sich tragend, konnte nur ein Beethoven erfinden. Der eiste Satz der Eroica, den ersten der Neunten abgerechnet, ist ausgeführter, als der irgend einer anderen. Das Thema, welches mit einer Masse' von feindlichen Gegensätzen zu kämpfen hat, kehrt in den verschiedensten Wendun⸗ gen und Tonarten immer siegreich wieder. Es ist wie eine mächtige Per- sönlichkeit, vor der sich die ganze übrige Welt beugen muß. Das titanische
des Ernesto, die, als eine nur unbedeutend in die ziemlich charakterlose, weniger Darstellungs-Talent, tüch Gesangskünstler erfordert, hatte diesen in Sgr. gefunden. Der reichbegabte Sänger erfreute das Publikum t minder durch den schönen Klang seiner Stimme, als durch Vortrag. Stellen, wie die hübsche Cantilene in dem tes mit Pasquale:
2 casta“ eto der Rolle, gaben ihm Veranlassung, den P Die
fromme, naive Gesinnung. Der Eindruck des lieblichen Andante wurde leider durch einen stötenden Fehler des einen Horns am Schluß fast gänzlich verdorben. Mit den Hörnern trieb überhaupt an jenem Abend ein böser Geist sein Spiel, und ein stattliches Sündenregister würde herauskom. men, wenn wir alle Fehler aufzählen wollten, die ihnen zur Last fielen. So haben es auch die Hörner zu verantworten, daß die Mehulsche Jagdouver⸗ türe, in welcher so viel von reinen Instrumentaleffekten abhängt, nicht bes ⸗ ser ausgeführt wurde. Nach allem Vorhergegangenen hatten wir bei der s großen Hornstelle der Scherzo in der Eroica dasselbe peinliche Gefühl, mit ervollen Portaments walten zu lassen. welchem wir einen Menschen auf schlüpfrigem Pfade am Rande des Ab— Chor und Guitarren-Begleitung im dritten Akt, grunds wandeln sehen, zum Glück lief aber hier Alles, eine kleine Unsicher⸗ rechendsten Musikstücke der Oper, sang er mit be- heit beim Einsatz abgerechnet, gut ab. Das reizende Finale der Haydnschen Ausdruck. Möge sich nur der Sänger durch sein Gefühl Symphonie, wesches auf den Da Caporuf des Publikums wiederholt wurde, hinreißen lassen und vor allen Dingen in seinem eigenen ist in seinem Bau einfacher, als sonst irgend ein Symphonie Satz. Es hat / cht nehmen, die Stimme möglichst lange in ihrer vollen nicht die gebräuchliche Sonatenform, sondern ist vielmehr ein lleines, fast Ringen nach dem Unendlichen erreicht seinen höchsten Punkt in der Stelle, Die Arbeit in den Ge⸗ e dadurch zu erhalten, daß er sie besonders in der gar nicht in die Breite ausgeführtes Rondo. Dieselbe Melodie wiederholt die unmittelbar der weichen Melodie in E- und A-moll vorhergeht, hier fängnissen. — Zurückziehung Carnotscher Heseß. En iwürfe über den Un— bisher, forcirt. . sich nach ganz kurzen Auswelchungen und Unterbrechungen immer wieder von ruht dann Beethoven nach ungeheurer Anstrengung und des Sicges gewiß lerricht. Paris Viplomaische Ernennungen — Unterrichts. Kom- en, doch höchst ergößzlichen Darstellung des Don Pas! neuem und von anderen Instrumenten vorgetragen. Ueberhaupt ist die einige Zeit aus, um neue Kräfte zu sammeln. unissio nen Arbeiter⸗Syndifat . Sozialisisch⸗ demolratischeg Comitẽ. Latalano sei zunächst erwähnt. Seine Leistung bean— ganze Symphonie durchaus einfach und anspruchslos, nur eben so hin⸗ Auf dem Triumph, der den ersten Satz schließt, folgt der Trauermarsch, — Die Amneflie⸗ Frage. . Vermischtes . geworfen, wie eine flüchtige Bleistiftssfizze. . Großbritanien und Irland. London.
mit 230 gegen 202 Stimmen; der Antrag des Abgeordneten Wachs⸗ muth und Genossen (siehe oben) mit 241 gegen 167 Stimmen; fer⸗ j . ; ner mit 236 gegen 158 Stimmen der Antrag der Abgeordneten H.˖ Bundes⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. Y. Verhandlungen der Simon, von Reden, Raveaur und Genossen, also lautend: Die , , , n. Reichs⸗Versammlung. — Ankunft hydrotechnischer Reichs? De umi g besgl eht in Erwägung, h ö. , DSeamten; . . . des preußischen Volks, seine Staatsverfassung dur ereinb a 8 . k 934 t , tli cl 1 TI il mit der rone festzustellen, als die Errungenschaft der März . Hannover. Hannover. Ausschreiben des Ministeriums des Innern. ch am 1 her C he . volution zu erachten, eine Errungenschaft, die demnäch st bunch as Sachsen⸗Gotha. Gotha. Ruhestörungen. von dem Vereinigten Landtage genehmigte Wahlgesetz vom S. April Ausland. Dent ech l 8 v. Jm durch die auf Grund des letzteren erfolgte Wahl und das Frankreich. National-Versammlung. Fe Da nnd. achtmonatliche Tagen der vereinbarenden National-Versammlung sei⸗ 8Sundes- Angelegenheiten Frankfurt a. M., 5. Jan. (O. P. A. 3.) 1461Zte Sitz ung der verfassung gebenden Reich s⸗-Versammlung. (Schluß.)
3nhalt. Angekommen: Se. Durchlaucht der Fürst
Amtlicher Theil. 8 i⸗Wittgenstein⸗Berleburg, von Köln. Deutschland. Wittgens g
Ludwig zu
von
wm , e - - 2 ᷣ· . 2. ᷣ¶ᷣ0 20 O - -.
Frische
her einseitig nicht vernichtet werden kann; in Erwägung, daß selbst vom Standpunkte eines Nothrechts der Krone die letztere nicht zu einer Octroyirung, sondern immer nur zur Vereinbarung mit anbe⸗
tens der Krone und seitens des Volks anerkannt worden ist, und da= /
1fall Anerkenr . 59 sP!Is 2 Y M s c. ö s ‚ 9 ö ö k * 2 alls Anerkennung. 2X en feinen verschmitzten 2 oktor Malatesta in dem das große Ende eines großen Lebens geschildert wird, der Held Hofnachrichten. . zr. Rinaldini. Durch Zungenfertigkeit trefflich für die .
Nie
ikalischen Theils seiner Aufgabe geeignet, fehlt ihm nur et— auch in der Darstellung die richtige
können. Dennoch führte er die Partie lebendig und so daß ihm ebenfalls das Lob gebührt, zur Abrundung der
um dem Charakter
D
Erfolg beigetragen zu haben. —
Oper gezeigten lebenden Bilder auf bewegli⸗— „ so vermögen wir die Idee dieser Art der Vor—
Das Orchester exekutirte ließ dagegen in der Begleitung oftmals größere Dis—
Reihe
Es folgte die früher so belieble Jagd-Ouvertüre von Mehul dieses ehrenwerthen Komponisten ist bei weitem als wir es sonst bei den Franzosen jener niedlichen Bagatellen und perits riens, mer Deutschland überschüttete. In Meéhul's von dem edlen Geblüte Gluck's, auf seine Compositionen fällt ein Abglanz von der Strahlenglorie, welche das Haupt des Ein⸗ leitung der Jagd-Ouvertüre ist ein ansprechender, melodischer sogleich dem Gedächtniß des Zuhörers einprägt. In dem folgenden Alle⸗
gediegener und inhaltsreicher, gewohnt sind; sie gehört nicht in die mit denen Paris im— Adern fließen einige Tropfen
Die Ein⸗ Satz, der sich
Ritters umgiebt.
Die Musik stirbt, und die ganze Welt scheint'mit ihm zu sterben. ist die erhabenste Emanation des Beethovenschen Genius, Meister auch nichts weiter komponirt, durch diesen Marsch allein wäre schon sein Name unsterblich geworden. in denen das Thema in einzelnen, verlorenen Klängen wie aus schiedenen Winkeln der Welt noch einmal zurückgeworfen wird, aus dem Publikum in einen lärmenden Applaus ausbrachen, eine Barbarei die nicht ihres Gleichen hat. —ð letzten, abgerissenen Worte eines Sterbenden, und dazu klatschen, ist eben fo
und
Kaum waren die letzten
Der Schluß des Trauermarsches
Dieser Trauermarsch hätte der
T hallt Lone verhallt den ver⸗
als Einige
enthält die
Kriegsoperationen gegen das Pendschab. — Die Gold-Ausbeutung in Kalifornien. — Vermischtes.
Schweden und Norwegen. Stockholm. Die Gesellschaft der Re= sormfreunde. Christignia. Die Cholera in Bergen.
Italien. Rom. Beschluß der Kammer gegen sofortige Prollamirung einer Constituante. — Die Encyclica des Papstes. — Stimmung in Rom. J Bevorstehende Auflösung der Depunirten-Kammer in Turin. — Die Zusammensetzung des Ministeriums. — Genua. Haltung der National-
garde. — Gaeta. Der Protest des Papstes gegen die Junta.
Löwe von Kalbe ist gegen die Schlußworte des Vorredners. werde in Deutschland die Einheit anders erlangt, als durch die Frei⸗ heit. Das Prinzip des Vorredners sei das verwerflichste; gerade auf die angegebene Weise werde die Einheit scheitern. Die Versammlung streite schon Stunden lang darüber, in welcher, Form sie nichts thun wolle; überhaupt sei diese Versammlung im Nichtsthun immer einig. Dadurch, daß dem Volke die Hoffnung gegeben werde, aus seiner Unterdrückung durch die Volksvertretung sich zu erheben, würden wohl
ren Bevollmächtigten des Volks gelangen konnte, in Erwägung des im Beschlusse der deutschen Reichs-Versammlung vom 2!. November ausgesprochenen Willens, die dem preußischen Volke gewährten und verheißenen Freiheiten und Rechte gegen jeden Versuch einer Beein⸗ trächtigung zu schützen, und der auf Beschluß der Reichs Versamm⸗ lung hin erlassenen Proclamation der Centralgewalt vom 21. No⸗
.
Volkes zur Geltung bringen werde, u. s. w., beschließt die National
—=—
Versammlung den Uebergang zur motivirten Tagesordnung über
einige Jahre der Ruhe erlangt, aber Mißtrauen werde dieser Ruhe auf dem Fuße folgen. Der Redner bittet die Versammlung, einer der motivirten Tagesordnungen sich anzuschließen. Evertsbusch aus Altona: Man habe heute zu wiederholtenmalen gehört, die Reichs-Versammlung habe das Vertrauen im Volke verloren; er (der Redner) erinnere sich an die Aussage eines weisen Mannes, daß ein Faktum durch Voraussagen hervorgerufen werden könne, und es
gro, einem musikalischen Scherz, der keine weitere Prätension macht, enlrollt sich eine lustige Jagdscene voll Waldesduft und Hörnerklang
Die Mendelssohnsche Ouvertüre zur Melusine ist ihrem Inhalte nach der Ouvertürt zum Sommernachtstraum, welche überhaupt das musikalische Blaubensbekenntniß des Komponisten enthält, ziemlich nahe verwandt, wir finden hier dasselbe luftige Wesen, jene süßen, romantischen Träumereien und die meisterhafte Instrumentation. Fast in allen seinen Werken begeg⸗ nen uns die bekannten Elfen aus dem Sommernachtstraum, aber diese Wunderkinder werden immer ernster und stiller, sie verlieren immermehr ihre jugendliche, frische Laune, welche ihnen tausend neckische Spiele und muth— willige Streiche eingaben, und worin der ganze Zauber ihrer Erscheinung bestand. Wir können die Begeisterung für Mendelssohn, die man hier zur Schau trägt, nicht theilen. Einige seiner Compositionen sind in ihrer endlich am Januar die Weise vollendet schön, aber der Anschauungskreis, in welchem sich e ste . immer bedauert, daß in Ber⸗ der Komponist bewegt, ist im Grunde genommen ein sehr beschränlter, und gern den Mittelpunkt deutscher Kunst nennt, der Pflege eines bei keinem anderen Künstler, der wirklich produktive Kraft besaß, ist diese d blüthenreichsten Zweige der Kunst, der höheren Instrumen⸗ göttliche Flamme eher erloschen. Mendelssohn gehört zu den Glücklichen,
unpassend, als nach einer Leichenrede Bravo rufen; der beste Applaus ist hier ein ernstes Schweigen. Die folgenden Sätze des Scherzo, obgleich in ‚ . . 2. 27 h * 3 . sper ihm der ganze Beethovensche Humor sich ausspricht, und welches das Oichester
etwas feuriger und markirter hätte vortragen sollen, so wie das Finale, das in p j . . Seilage.
ö
Spanien. Madrid. Verhandlungen der Deputirten⸗Kammer. — Der Adreß⸗Entwurf. Vermischtes.
Börsen- und Handels-Nachrichten.
. der urspruͤnglich beabsichtigte Totaleindruck der ilde vernichtet wird, keinesweges als eine glückliche zu nigsten dürfte ein so figurenreiches Bild, wie „die g), zu einer derartigen Darstellung geeignet Folge der Kreisbewegung unerläßliche zer⸗ denen Gruppen den Beschauer zu einer ein
gar nicht gelangen läßt.
den Antrag des Abgeordneten Wesendonck.“ Ein Antrag des Abg. Schmidt aus Berlin, ebenfalls auf die motivirte Tagesordnung gerichtet, wird mit 200 gegen 190 Stimmen abgelehnt. Schüler aus Jena, welcher beantragt hatte, „die National⸗Versammlung be⸗ schließt, indem sie das deutsche Volk gegen jeden künftigen Verfas— sungebruch verwahrt, zur motivirten Tagesordnung überzugehen“, zieht diesen Antrag zurück. Schließlich wird der Antrag des Abge⸗ ordneten Uhland mit 238 gegen 100 Stimmen verworfen. Dieser Antrag lautet: „Die National⸗Versammlung als Vertreterin der neuerrungenen Freiheiten und der politischen Ehre des Gesammtvater⸗ landes erklärt, daß sie die von der Krone Preußen einseitig verkün⸗ dete Verfassung für rechtsbeständig und mit dem Selbstgefühle eines freien Volkes verträglich nicht anerkennt, so lange dieselbe nicht mit den Vertretern des preußischen Volks vereinbart ist.. Da die Ver⸗ sammlung zu keiner Beschlußfassung gelangt ist, so schlägt der Prä⸗
vember v. J., daß sie die Verbürgung der Rechte des preußischen ö
einzelnen Momenten die Höhe des ersten Satzes erreicht, konnte nach dem Vorangegangenen keinen tieferen Eindruck machen. wünschten, daß Beethoven mit dem Tode des Helden, dem Trauermarsch, seine heroische Symphonie geschlossen hätte.
Zuletzt sei es uns noch erlaubt, die Bitte auszusprechen,
. ; 0 Amtlicher Theil Beethoven's, die seit 2 Jahren nicht aufgeführt wurden, in das diesjährige
Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König
Programm aufzunehmen, wir meinen die große C- dur-Ouvertüre mit der Preußen ze. ꝛc.
Fuge Op. 124 und besonders dieaneunte Symphonie, ein Werk, bei dessen verordnen auf Grund des Artikels 105 der Verfassungs Urkunde,
bloßer Erwähnung schon jedem Musiker das Herz höher schlä—e nach dem Antrage Unseres Staats⸗Ministeriums, was folgt:
ĩ er Miusik j . CS Fesle , 2 gr Taits 1è der Li atur . J 9 ; z 3 2. 6 8230
h ue . ,, , , n, . Die nach 8. 1 der Verordnung vom 8. März 1832 (Gesetz⸗
. . (. ö . , 9. e . ,, . , Sammlung Seite 119) zur Räumung des Schner's von den Chaus⸗
Spmphonie einer w gen Weise zum Vortrag zu bringen, und die ge , nn,, . . * 7 s 5 ; l e , seen zu leistende Hülfe der Einwohner des Orts, in deren Feldmar
lungene Aufführung vom April 1846 ist uns noch zu Fedächtniß een zu leistende Hülf = 5
4 ö Wir
scheine die Taktik einer Partei des Hauses dahin zu gehen, die Ver⸗ sammlung um das Vertrauen des Volkes zu bringen. Das Mini= sterium Brandenburg-⸗Manteuffel könne wohl von sich sagen, was der Dichter die Maria Stuart sagen lasse: Ich bin besser, als mein Ruf. (Gelächter links.) Das Verbrechen dieses Ministeriums bestehe darin, daß s das brennende Haus gelöscht habe, ohne erst zu fragen, ob das preußische Volk mit dieser Handlungeweise zufrieden sei, und ohne zu fragen, ob auf der Brandspritze, womit der Brand gelöscht
57 2 9 Werke
von
Vierte Symphonie-Soiree.
fan sand
Mir haben es Wir haben es
Pause 1 Pause
onie-Donree
gut im
so wenig Zeit gewidmet wird, während zur rechten Zeit starben w f 3 ; . ö Döittel und Krafte
5 hl d
Abende Möchte
denen
solche
zu thun hat.
bestimmt man
191 buhrt.
Während
man
* P Lont!
That giebt es ĩ
*
m, den ganzen
kirchen eine neue Heimat zu bereiten. Musik im
eme e mr mm, mmer e, m,.
doch hier die erforder⸗ die te in einem höheren Grade als irgendwo vorhanden Während man ihn übrigens als K der Symphonie-Soireen beschränkt sich jährlich höchstens ; die Kapelle sieht diese Konzerte eigentlich nur als eine Ne— sind, an welchen sie eben doch endlich aufhören, die ithige Spielerei zu betrachten, und ihr das Recht Es allen Künsten ist in fremden Tempeln eine Stätte suchen. O Kirche und trat in einen engen Bund mit der keine schönere, innigere Gottesverehrung, hr findet die Andacht den eigentlichen Ausdruck. Worte Inhalt eines tiefen Gefühls wiederzugeben, vo die Sprache aufhört, fängt das Gebiet der Musik an. Es ontwickelung des Protestantismus, welcher gegen die Verbindung
der Religion, zwar nicht feindlich, aber doch wenigstens
„ zusammen, daß die höhere Musik nach und nach als Be
s Kultus verschwand, und mit besonderem Dank ist es anzu-
m daß man hier in Berlin bemüht ist, der Tonkunst in den protestan— Ein bleibendes Asyl fand ĩ Theater, aber es ist doch immer nur die eine Gattung, die Bokal-⸗Musik, die sich hier gehörig entfalten kann, die Instrumental⸗Musik
noch
Mit
Altäre er—⸗ Frü⸗
theilt über die Entstehung derselben ven's Leben mit:
ner erhabenen Muster wieder. ergreifen mußte.
berechnet und anwendbar wäre.
der Anfang rung und
Begeisterung für
um ihren Ruhm nicht zu überleben. omponist überschätzt, kann man seine Verdienste um die Pflege der höheren Instrumentalmusik und besonders den Beethoven-Kultus in Beutschland nicht hoch genug anschlagen. Beethoven's heroischer Symphonie ging welcher der bescheidene Glanz des Mondes und der Sterne erbleichen mußte. Es ist bekannt, daß in ihr (sie wurde im Jahr 1803 angefangen und im solgenden vollendet) Napoleon verherrlicht werden . folgenden interessanten Zug aus Beetho— Beethoven zeigte immer eine große Hinneigung für das klassische Alterthum, und die Lektüre der Tragiker, des lu Tacitus, gehörte zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. in seinen Compositionen das vollendete Ebenmaß, n ; Vor Allem war es die ewige Schönheit und Harmonie der platonischen Republik, welche die hohe Scele des Künstlers Er erblickte aber in dem Staate Plato's nicht ein ideales Kunstwerk, sondern eine Verfassung, die allen Ernstes auf die Wirklichkeit Er lebte in dem festen Glauben, Napo— J leon gehe mit keinem anderen Plane um, als Frankreich nach ähnlichen Prinzipien zu republikanisiren, und somit wäre zu einem allgemeinen Weltglück gemacht. Napoleon.
eine Sonne auf, vor
Neu ß,
sollte, und Schindler
Plato, Hlutarch und Wer fände auch nicht den edlen Schwung sei—
— — —
nach seiner Meinung Daher seine Vereh— Das für den ersten Con-
9)
2. Jan.
Sgr., Wintergerste 1 Rthlr. 3 Sgr., Sommergerste 1 Rihlr.
Buchweizen 1 Rthlr. 8 Sgr., Hafer 21 Sgr.,
Sgr., Rappsaamen 3 Rthlr. 24 Sgr., Heu pr. Ctr. von 110 Pfd. 20 Sgr. Stroh pr. Schock
1200 Pfd. 4 Rthlr. 12 Sgr. Kleiner Saamen 3 Rthlr. 15 Se Rüböl pr. Ohm à 282 Pfd. o. F. 3. Rübkuchen pr. 1000 St. 30 Rthlr. 15 Preßkuchen pr. 2000 Pfd. 28 Rthlr. Branntwein pr. Ohm 18 Gr. 10 Rthlr. Gereinigtes Oel 36 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. Getraide überhaupt preishaltend.
Frostes höher gehalten.
um nicht eine baldige Wiederholung zu wünschen.
Markt⸗Berichte.
Weizen 2 Rthlr. 3 Sgr., Roggen 1Rtl
z
Erbsen 2 Rthli Kartoffeln 20 Sgr.
* 53 ö . Bekanntmachungen.
J. J Der unten näher bezeichnete Oekonom, frühere Hand— ungsdiener Otto von Rüdgisch aus Lübben ist des
brechens der beleidigten Majestät verdächtig und hat
von hier entfernt, ohne daß sein gegenwärtiger Auf⸗ enthalt zu ermitteln gewesen ist. „Es werden alle Civil und Militair-Behörden des In- und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf densel= ben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festnehmen und mit, allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Heldern mittelst Transports an die hiesige Gefängniß⸗ Apedition abliefern zu lassen. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent— standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.
Berlin, den 3. Januar 1849.
Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz. Abtheilung für Poruntersuchungen.
J Hignalement des von Nüdgisch. —Derselbe ist 37 Jahr alt, in Lübben geboren, 5 Fuß 5 Zoll groß, hat blonde Haare, braune Augen, blond? Augenbrauen, spitzes Kinn, längliche Gesichtẽbildun gesunde Gesichtsfarbe, gewöhnliche Nase und Mind blonden Bart, vollständige Zähne, ist von schlanker Hestalt, spricht die deutsche Sprache und hat keine be— sonderen Kennzeich en. Belleidet war derselbe mit blauem Pallitot, grünem Rocke, blaugestreiften Hosen, schwarz= seidener Weste und schwarzem Hut,. ö
—
81I. 1
Der unten näher bezeichnete Dandlungsdiener Ju⸗ lius Ludwig Wilhelm Meiß elb ach aus Hreifs, wald ist des Verbrechens der Majestäts · Beleidigung verdächtig und hat sich von hier entfernt, ohne daß sein gegenwärtiger Aufenthalt zu ermitteln gewesen ist. Es werden alle Civil und Militair-Behörden des In- und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den= selben zu vigiliren, im Betretungsfalle festnehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Gefängniß— Enpedition abliefern zu lassen.
Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent— standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden
,
des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert. Berlin, den 3. Januar 18439. Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz. Abtheilung für Voruntersuchungen. Signalement des Meißelbach. Derselbe ist 32 Jahr alt, in Greifswald geboren, 5 Fuß 6 Zoll groß, hat schwarze Haare, braune Augen, schwarze Augenbraunen, spitzes Kinn, längliche Gesichts⸗ bildung, blasse Gesichtsfarbe, längliche Nase, kleinen Mund, Schnurr- und Kinnbart, vollständige Zähne, ist von schlanker Gestalt, spricht die deutsche Sprache und hat keine besonderen Kennzeichen. Bekleidung kann nicht angegeben werden. ̃
588 Subhastations-Patent.
Das in der Breiten Straße belegene, Vol. J. No. 18 b. Fol. 44. des Höpothekenbuches verzeichnete, dem Kaufmann Carl Wilhelm Schindler gehörige Wohn- haus nebst Zubehör, welches zufolge der nebst dem Hy⸗ pothekenscheine in der Registratur einzusehenden Tare auf 6754 Thlr. 26 Sgr. 4 Pf. abgeschatzt worden, soll
am 22. März 1849, Vormittags 11 Uhr, subhastirt werden.
Frankfurt a. d. O., den 22. August 1848.
Königl. Land- und Stadtgericht.
ld Subhastations-⸗Patent.
Der in der Kasernenstraße auf dem Holzhofe hierselbst gelegene, Vol. J. No. 688 B. Fol. 752. des Hypothe—= kenbuchs verzeichnete, dem Kaufmann Adolph Meher gehörige Speicher nebst Zubehör, welcher zufolge der nebst dem Hypothefenscheine in der Negistratur einzu⸗ sehenden Taxe auf 10,180 Thlr. 7 Sgr. 1 Pf. ab . schätzt worden, soll ö. .
am 28. März 1849, i sath n i. Vormittags 11 Uhr,
Frankfurt a. d. O, den 25. Augnst 1848.
Königl. Land- und Stadtgericht.
171 Betkanntm ach un Am 30. Januar 1849, 1 . 3 Uhr sollen in dir nn fen gh ding ef, Zuckersiderei ? Kisten beschädigter brauner ahia · Rohzucker für Rech⸗ nung der Assuradeurs öffentlich verkauft werden. Stettin, den 29. Dezember 1843. Königl. Ser- und Handelsgericht.
Rheinische Eisenbahn— Gesellschaft.
Nachdem die Hindernisse, welche der Ausführung des Beschlusses der Gene— ral-Versammlung vom 30. Mai 1848 bisher noch entgegen gestanden haben, nunmehr beseitigt sind, so soll mit dem
Umtausch der Dividendenscheine des Jah— res 1847 gegen 57h Obligationen ohne längeren Ver— zug begonnen werden. Wir fordern daher die Inhaber solcher Dividendenscheine hierdurch auf, vom 15. d. M. ab dieselben, un ter Beifügung eines mit ihrer Namens-Unterschrift versehenen Nummer⸗ Verzeichnisses, entweder an uns selbst oder an eines der nachgenannten Bankhäuser:
Herrn J. D. Herstatt in Köln,
» S. Oppenheim jun. C Co. in Köln,
A. Schaaffhausen cher Bank-⸗Verein in Köln, Herrn J. H. Stein in Köln, » Oeder C Co. in Aachen, » S. Bleichröder in Berlin, portofrei einzusenden, worauf die entsprechende An⸗ zahl von Obligationen nebst Zins -Coupons dem Ein- sender in möglichst kurzer Frist zugehen wird. — Da die Obligationen, dem Beschlusse der General-Ver— sammlung gemäß, über 40 Thlr. lauten, so wird ge— gen Einlieferung von je 4 Stück Dividendenscheinen eine Obligation ausgegeben, und muß es den Besitzern von 3 und weniger Dividenscheinen überlassen bleiben, so viel davon zu erwerben, damit sie die Zahl von 4 Stück komplettiren, um dafür eine Obligation erhalten zu können. Köln, den 2. Januar 1849. .
lopy)
Anonyme Gesellschaft für Bergbau und l5s8bl Zinkfabrication zu Stolberg.
Die Herren Actionaire werden hiermit zu' einer au— ßerordentlichen General-Versammlung auf Montag den 15. Januar künftigen Jahres, Morgens 11 Uhr, in . Lasitte, Straße Lasitte, berufen, um die Mittheilungen zu vernehmen, welche der Administra⸗ tions-Rath sich verpflichtet erachtet, ihnen über die Maß- nahmen, mittelst welchen er die seit dem Februar d. J. eingebrochen allgemeine Krise glücklich überstanden hat,
die jetzige und zukünftige Lage
und über d Handels⸗Operationen
werks⸗Betriebes und der
sellschaft zu machen. Aachen, den 10. Dezember 1848.
Der Administrations-Rath.
Leopold-Eisenbahn von Florenz nac Livorno.
Administrations Rath hat eine Einzahlung von 5 Prozent auf jede
„Häemesse zum 1. Februar dieses Jahres
Nausgeschrieben und uns ermächtigt, die⸗ selbe, nach Wahl der Inhaber, auch hier Wentgegenzunehmen.
Der dafür bei uns einzuzahlende Betrag ist
11 Thlr. 20 Sgr. Preuß. Cour. für jede Promesse.
Die Einzahlung darf auch bis zum 1. März a
liop]
Der . ö. * 9 Pro-
unterbleiben; in diesem Fall müssen aber der Gesell— schaft 6 Prozent Zinsen auf 59 Lire pro Promesse vom 1. Februar bis zum Zahlungstage von den Promessen— Inhabern vergütet werden. ö .
Alle Promessen, auf welche die Einzahlung bis zum 1. März, Mittags 12 Uhr, nicht geleistet wird, sind alsdann nach dem Beschluß des Administrations-Raths präkludirt. ⸗
Berlin, den 6. Januar 1849. ; ;
Mendelssohn h Co., Jägerstraße Nr. 51
Administration de rentes sousl—a Direction 8b de la Banque de Belgique
J . ö ö 1 6 Certificats de rente Belge 23 55
Le Directeur de la Banque de Belgique e l'hon neur d'insormer les porteuns des dits Gertisicats que Jes coupons ẽchéant le 1. Janvier courant, pays 1 partir de ce joum 3 Bruxelles aux caisses de
seront
la Banque, ; . Amsterdam chez Mr. L. R. Bisch f fsheim, Paris cher Mr. Hottin gur ö 92. . à Londres chez Mr. L kB. Bisehoffsheim, 1 Goldschmidt Avig 40 ö 2 PFrancsort chez Mr. B. H. Goldschmidt. . z Berlin chez Mr. Mendelssohn d Co., 753 Le tout conformement à l'avis publis par la Ban— que le 1 Juillet 1844. Bruxelles, le 2. Janvier 1849.
i taux du
sich der Schneefall ereignet, soll künftig nicht mehr unentgeltlich ge— fordert, sondern dafür in gleicher Weise, wie dies im g. 3 der ge⸗ dachten Verordnung bestimmt ist, das zu der Zeit am Orte gewöhn⸗ liche Tagelohn aus der Chaussee⸗Bau⸗Kasse gezahlt werden.
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel.
Gegeben Charlottenburg, den 6. Januar 1849. . Friedrich Wilhelm. Brandenburg. von Ladenberg. von Manteuffel. von Streotha. Rintelen. von der Heydt. Finanz-⸗Minister. Graf von Bülow. Kühne. Verordnung wegen Aufhebung der Veipflichtung zur unentgeltlichen Hülfeleistung bei Räu⸗ mung des Schnee's von den Chausseen. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: .
Dem Ober-Landesgerichts⸗Chef⸗Präsidenten 4. D. Sack den Stern zum Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub; dem Steuer-Einnehmer, Steuer⸗Inspektor Großmann zu Mülheim am Rhein, den Rothen Adler -Orden vierter Klasse; dem zoangelischen Schullehrer und Küster Boche zu Pratau, Regierunge Ben r Mer seburg, das Allgemeine Ehrenzeichen; so wie dem n Gilgenberger zu Koblenz die Rettungs-Medaille am Bande zu . ö Justiz- und Appellationsgerichts Rath . n Weiler zu Köln zum Senats-Präsidenten bei dem rheinischen Ap— pellationsgerichtshofe daselbst; .
Die Regierungs-Räthe Schellwitz und We heimen Regierungs, ö. , ,. Räthen in für landwirthschaftliche Angelegenheiten; . '. 1, ö weiffel zu Köln zum Appellations⸗ Herichtsrath daselbst;
2, John zu Trier zum Ober⸗-Prokurator bei dem Landgerichte zu Köln;
Den Land- und Stadtgerichts-Assessor Fischer zu Ohlau zum und Stadtgerichts⸗ Rath; ö Die Landgerichts -Assessoren Wekbecker zu Aachen und Bohl zu Köln zu Landgerichts Räthen, so wie den Landgerichts; Assessor Saedt zu Köln zum Staats- Prokurator bei dem Landgerichte zu
Köln zu ernennen.
Heute wird das 1ste Stück der diesjährigen Gesetz⸗ Sammlung ausgegeben, welches enthält unter ⸗ . nr. dz . Die Verordnung über die Aufhebung der Privat⸗ Gerichtsbarkeit und des eximirten Gerichtestandes; so wie über die anderweitige Organisation der Gerichte; vom 2. Januar d. J.; und . . die Verordnung über die Einführung des mündlichen und öffentlichen Verfahrens mit Geschworcnen in Un⸗ tersuchungssachen; vom 3. Januar d., J. 3 ferner die Verordnung vom Aten d. Mis, über die in Stelle der Vermögens-⸗-Consiscation gegen Deserteure und aus—= getretene Militairpflichtig9 zu verhängende Geld⸗ buße; und . den zlllerhöchsten Erlaß vom Sten d. Mts. betreffend die Zulässigkeit von Amtshandlungen am 22. und 29. Ja- nuar ö. .
Berlin, den 8. Januar 1849. Déebits-Comtoir der Geseßz-Sammlung.
1
zr mann zu Ge— dem Ministerium
Land
Nr. 3087.
Nr. 3088.
Nr. 3089.
worden, der Name Vereinbarung stehe oder der Name Oetroyirung. Die Inkonsequenz der Krone giebt der Redner zu, aber er müsse auch diese Inkonsequenz segnen im Namen des Vaterlandes, wel⸗ ches hierdurch vor dem Sturze bewahrt worden. Nirgends existire eine freiere Verfassung in Europa, als in Preußen. (Links: Ja in Deßau!) Nicht wegen ihrer Wirksamkeit im Parla— mente seien preußische Abgeordnete gerichtlich verfolgt wor⸗ den, sondern wegen ihrer Arußerungen und Handlungen, wegen Aufreizung zum Aufruhr außerhalb der Landes-Versammlung. Man habe den Erlaß des Kultus-Ministers angegriffen, worin die Lehrer angewiesen würden, den Kindern Anhänglichkeit gegen die Tü sten einzupflanzen; ob man denn verlangen wolle, daß den aller Selbst⸗ ständigkeit entbehrenden Kindern Grundsätze beigebracht werden soll⸗ ten, welche den Umsturz der Staats-Ordnung herbeiführen! Von unselbstständigen Kindern solle doch wohl die Entscheidung in Staats-
Angelegenheiten nicht ausgehen, sondern von selbstständigen Männern
(Heiterkeit. Wenn ein Vorredner gesagt habe, jeder . fühle sich als einen kleinen Wrangel, (. ö , beizufügen, jeder Gemeine möge sich als ein Wange! fühlen. (Bre o! Abermals wird der Schluß der Debatte verlangt und wiederholt verworfen. Ravegux stimmt einem n, n, bei, daß das preußische Volk selbst sich helfen werde, ohne, die Stütze der Reichs ⸗Versammlung zu bedürfen. Die Mehrheit der neu zu wählenden Landes Versammlung werde dies zeigen und jedenfalls auch gegen den Staatsstreich der Verfas— sungs⸗Octroyirung protestiren. Von dieser Verfassung werde nur das gehalten, was das bestehende
Ministerium zu halten für gut
sident vor, den Wesendonckschen Antrag zur nochmaligen Be⸗ gutachtung an den Aueschuß zurückzuverweisen. Zach ariä dält dies Verfahren nicht für zulässig; dem Aus schusse könne nicht zugemuthet werden, dieselbe Sache in anderer Weise zu behandeln; entweder müsse über den Wesendonckschen Antrag schließ⸗ lich abgestinmt oder ein anderer Ausschuß mit dessen Prüfung beauf⸗ tragt werden. Rösler aus Oels und Goltz aus Brieg sind für Niedersetzung eines neuen Ausschusses. In der leberz ugung, daß die Versan mlung bei nochmaliger Berichterstattung dennoch zu keinen:
/
Beschlusse kommen werde, beantragt Ra veau, die Sache auf sich , ,,, stellt von der Tribüne folgen⸗ daß die National ⸗Versammlun g von vornherein darüber einverstanden war, nichts zu thun ö in' Erwägung, daß sie blos darüber , . wie sie . hts thun solle. . .. .... (Neue, linruhe in der Versammlung, Ruf: zur Ordnung! Der Präsident läßt den Ordnungsruf erge- hen. Der Reoner beschwert sich darüber. Der Abgeordnete Löwe habe derselben Worte sich bedient wie er, ohne zur Ordnung gerufen zu werden. Der Präsident entgegnet, es komme hier auf den Zusammenhang der Worte an. Der Redner fährt in der Ver⸗ lesung seines Antrags fort: in Erwägung, daß die Versammlung auch in dieser Beziehung, wie sie nichts thue, zu nichts gekommen ist (Große Unruhe; wiederholter Ruf: zur Ordnung!! Der Vor— sitzende ersucht den Redner, keine fortgesetzten Beleidigungen gegen die Versammlung zu richten. Der Redner: Ich stelle diesen Antrag, weil ich überzeugt bin, daß in der vorliegenden Frage kein praktisches
beruhen zu lassen. J den Antrag: In Erwägung,
s 13664 . s Result erzie . ; a, n . ; ; finde, ein Ministerium, welches sogar von der Reichs- Versammlung Resultat erzielt werden wird, und empfehle darum den Uebergang zur
als unfähig erkannt worden, und dies wolle doch viel heißen. wo man die Landes⸗Versammlungen für gefährlich halte, adoptire man endlich eine bereits im Mai von der Linken ausgesprochene Behaup— tung, die damals von der Rechten als anarchistisch verschrieen worden. Die Versammlung habe ihre Macht verloren durch ihre Rüchichten gegen die Fürsten. Beschließen Sie, was Sie nicht lassen können; beschließen Sie die einfache Tagesordnung, dann kann die Kommis⸗— sion, welche über die Blumsche Todtenfeirr noch jetzt berathet, auch über ihre Todtenfeier verhandeln. CHeiterkeit.. Der Schluß der Debatte wird zur Abstimmung gebracht und diesmal ange nommen. Abgeordneter Zachari ä aus Göttingen ergreift als Berichterstatter des Ausschusses das Schlußwort. Ter Ausschuß habe in seinem Berichte blos Thatsachen sprechen lassen und darum kein Urtheil über die eigentliche Rechte frage kundgegeben, da solche Urtheile immer sehr praͤjudizieller Natur seien und für spätere Fälle höchst bedenklich werden könnten. Der Ausschuß wolle in vorliegender Frage nicht Anderes thun, als was das preußische Volk bereits gethan habe, das ja auch über diese Angelegenheit zur Tagesordnung übergegangen sei. Auf die Behauptung eines Vor⸗ redners (Wurm), der Ausschuß habe vergessen, das Verfahren Preu— ens ausdrücklich als einen Staatestreich zu bezeichnen, entgegnet der Redner: wie es gute und schlechte Streiche überhaupt gebe, so gebe es auch gute und schlechte Staatsstreiche. Den Staatsstreich der preußischen Regierung habe das preußische Volk als ginen guten acceptirt, und darum hauptsächlich empfehle der Aus⸗ schuß den Uebergang zur Tagesordnung. (Bravo!) Schü— ler aus Jena beantragt mit mehreren Genossen namentliche Abstimmung über sämmtliche zu stellenden Fragen, worauf die Ab⸗ stimmung vorgenommen wird. Sämmtliche eingebrachten Anträge werden verworfen; und zwar der Antrag des Ausschusses, die hohe Versanimlung wolle über den Antrag des Abgeordneten Wesendonck, die Auflösung der preußischen National⸗Versammlung und die Oc⸗ troyirung einer Verfassung für Preußen betreffend, mit Rücksicht auf
die gegenwärtige Lage der Sache, zur Tagesordnung übergehen“,
Jetzt, motwirten Tagesordnung. Die Abstimmung wird vorgenommen und der
Raveauxsche Antrag, die Sache auf sich beruhen zu lassen, zum Be⸗ schlusse erhoben. Präsident Sim son nimmt wiederum den Vorsitz ein. Abgeordneter von Soinon zeigt Namens des Verfassunge⸗ Aueschusses an, daß der zurückgestellte 8. 19 des Abschnitts vom Reichstag, die Reichssinanzen betreffend, vollendet und zum Drude befördert ist. Abgeordneter HilLdebrand beantragt, im Interesse des Ausschusses zur Begutachtung des Ministerialprogramms, die Vertagang der Sitzungen bis zum nächsten Montag den 8. Januar. Die Versammlung erklärt sich mit diesem Vorschlage einverstanden. Gegenstand der Tagesordnung wird sein: Berathung über den Be⸗ richt ds Ausschusses zur Begutachtung des auf die österreichische Frage bezüglichen Programms des Reichsministeriums; eventuell, über den rückständigen 8. 19 des Abschnitts vom Reichstag, die Reichs⸗Finan⸗ zen betreffend. Schluß der heutigen Sitzung gegen 8 Uhr Abends.
ͤ Frankfurt a. M., 4. Jan. (O. P. A. 3.) Mehrere der ausgezeichnetsten hydrotechnischen Beamten Deutschlands, nämlich der Grheime Ober-Baurath Hagen aus Berlin, der Ober ⸗Baurath Lange aus Kassel und der Wasser-Baudirektor Hübbe aus Hamburg, sind auf den Ruf des Reichs-Handels⸗Ministers Duckwitz hier ein= getroffen, um bei der Entwerfung der Gesetze mitzuwirken, welche die Erhaltung und Verbesserung der deutschen Wasserstraßen bei der / bevorstehenden Aufhebung der Flußzölle sicher stellen sollen. w Oesterreich. . 3. Jan. Die Wiener Zeitung ithält nachstehende Verurtheilungen: -. . n, aus Köln e ßen gebürtig, 33 Jahr alt, 1 lisch, Handels- Agent, ist am 26. Oktober v. J. als National ande 8 6 lieutenant und Kommandant der elften Garde- Compagnie des 2. e straße an der Sophieen-Brücke mit gedachter Compagnie nn, ,, gegenüber feindlich gestanden, hat an demselben Tage 2 n, shm selbst geschriebene und an einen Hand emp ie, 66 . einen Krug Terpenthingeist, ausdrücklich, „um die Sop