aus diesen Rechten die durch die unen
lichen Verbande fließenden versönlichen Abgaben des Ablösungsgesetzes vom
Abänderungen
führung des Schwurgerichts in ; g der Kirchen und
die neue Ordnun
noch nöthigen Gesetz⸗ dem Landtage vorgelegt werden. vortheilhaftesten in Uebereinstimmung
ten zu treffen, bei
fließenden Befugnissen, Eremtionen und Abgaben, über tgeltliche Aufhebung der aus dem guts und schußherr ·
und Leistungen bedingten 18. Mai v. J., Über die Ein- allen schwereren Straffällen, Schul⸗-Angelegenheiten. Auch die sonst „Eniwärfe werden sobald als thunlich vorbereitet und mit den übrigen thüringischen Staa—
anderen wird die Gesetzgebung benachbarter größerer
Staaten zu berüchschtigen sein,
Je mel
ihrerseils mit allen ih
durch das gestellten R
auch die Aus icht
bald zu Theil werden, um
angehbrigen auf das
zuweisen, welches die und diejenigen, Gesetze Geltung en
Besonders ist hi
„Besonders
Gesetzes bis zum
K Gesetze die seilhent
[) hinsichtlich des Rechts, seinen Orte zu nehmen, Liegenschaften zu erwerben und darüber zu verfügen,
92 1n A6 einen Nahrungs winnen (Art. 1,
2) hinsichtlich der
erhebung und de
welche erst in Folge vorbehaltener Reichs- oder erlangen werden.
erscheinen der betreffenden neuen rige Gesetzgebung in Kraft bleibt:
ihr sich aber die Großherzogliche Staats-Regierung bewußt ist,
r zu Gebote stehenden Kräften dahin zu streben, daß Reichs-Gefetz über die Grundrechte zum Theil nur in echte den b n des z 36 th so mehr fühlt sich dieselbe verpflichtet, die Staats⸗ den Grundrechten beigegebene Einführungs-Gesetz hin
2
Landes⸗
er hervorzuheben, daß nach Artikel7 des Einführungs⸗— Reichs⸗ und Landes⸗
Aufenthalt und Wohnsitz an einem
. d . ö zweig zu betreiben, das Gemeindebürgerrecht zu ge⸗ §. 3 der Grundrechte),
Befugniß zur Haussuchung zum Schutze der Abgaben—
s Waldeigenthums, Art. 3, §. 10, 3 der Grund⸗
rechte und Art. 7 des Einführungsgesetzes,
3) hinsicht nisse (Kirchenbücher)
4) hinsichtlich der Verhältnisse der
Verpflichtung zu Grundrech
57 1 2/1 Del
5)
zur Gültigkeit der Ehe und der
hinsichtlich der Beschränkungen des Eigenthümers bei
lich der kirchlichen Verhältnisse, der Eidesleistung, der Erforder-
Führung der Standesbücher Art. 5, §§. 17, 19, 20, 21 der Grundrechte), Schule und der Lehrer, so wie der r Entrichtung von Schulgeld (Art. 6, §8. 23, 26, te),
Verfügungen
über seinen Grundbesitz, ferner hinsichtlich der Patrimonial-Gerichts-—
barkeit mit ihren
(Art. 8, 6§§. 353,
Ausflüssen, der Familien-Fideikomisse und Lehen
35, 1) 38, 39 der Grundrechte), endlich
6) hinsichtlich des Gerichtsstandes und Gerichtsverfahrens, ingleichen der
Strafbefugnisse der
der Grundrechte). „Das Großherzog Staatsangehörigen pfarrer, Schullehrer un den, etwaige Mißverstän rechte zu berichtigen. Weimar, am 6. J
Großherzoe
Schleswig⸗Holstein.
hiernach
Verwaltungs- und Polizei⸗Behörden, (Art. 9 Staats⸗-Ministerium erwartet, daß sich alle achten und daß insbesondere die Beamten, d Ortsvorstände in ihren Kreisen dahin wirken wer⸗ dnisse über die Auffassung und Auslegung der Grund⸗
liche
anuar 1849. glich Sächsisches Staats- Ministerium. von Watz dorf.“
Rendsburg, 8. Jan. (H. C.)
Der rendsburger Bürgerverein hat nachstehende Adresse über die Wahl
des Reichs⸗ d
Oberhauptes einstimmig beschlossen und gestern an die
zeutsche Reichsversammlung eingesandt:
„Hohe Reie
inhaltschwer heran;
Abschnitt Ihrer Bera fassung des deutschen stimmungen über das in welcher Glück oder
steht, in dieser Zeit, in welcher Sie, die Vertreter des deutschen Vol= kes, die große wichtige Entscheidung zu treffen haben werden, dürste
dürfte
es geziemend,
hsversammlung! Entscheidende Momente für die Zukunft
Deutschlands naten über ein Kurzes werden Sie in den wichtigsten thungen eintreten und den Schlußstein der Ver-⸗ Bundesstaates einfügen, werden Sie die Be— Reichs⸗Oberhaupt feststellen. In dieser Zeit,
Unglück unseres theuren Vaterlandes in Frage
es nothwendig erscheinen, daß das Volk seine
Stimme erhebe, auf daß Sie seine Ansichten erkennen und dem über⸗ wiegenden Volkswillen in Ihrem Beschlusse eine gebührende Rech⸗ .
nung tragen. „Die Herzogthü
verflossenen Zeit mehrfach Gelegenheit gehabt, die Volksstimmung derselben auf das entschiedenste auszusprechen und darzulegen.
„Das schleswig ganzen deutschen Vol Revolution, es will d des großen Vaterland
verbunden ist, es will ihn, weil es nur auf diese Weise hoffen darf, die März-Exrrungenschaften sich dauernd bewahrt zu sehen, während ine fortdauernde Bewegung, an sich schon undenkbar und auf die
Länge unhaltbar, alle
kes ob der im Hintergrunde lauernden, blutigen Revolution vollstän—
dig wieder in Frage
dem ganzen übrigen deutschen Volke die Einheit, Freiheit und Macht Deutschlands, als das klar erkennbare Endziel aller der Bewegungen,
welche seit dem Mär allen Richtungen hin
„Wie dieses S Ansichten verschieden; hohen Reichs⸗Versam
zwar in dieser Frage,
zahlreichen Mitglieder diesen Beschluß gefa des schleswig⸗holstein
bezweifeln aber keinesweges, daß mit uns die Majorität des Volkes übereinstimme und gleich uns sich auszusprechen nicht unterlassen
werde. „Wir wünschen,
licher Bundes staat in die Reihe der europäischen Großmächte eintrete und in allen seinen Gliedern durch die Vertretung des Reichs-Ober—
hauptes ein entschei lange. Wir wollen oder ein Turnus, od
verewige, welche seither das deutsche Volk von dem gebührenden
Einflusse auf seine
. ink o; o 6mä durch Einheit starken Großmächten Europa's gegenüber, fein Wenn irgend etwas, eu
ten hat. seine Bewegungen
Streben nach Einheit,
„keit in allen Bezieh
blicken lassen. Der Weg, dahin zu gelangen, kann aber jetzt, nach
mer Schleswig-Holstein haben in der jüngst
holsteinische Volk wünscht und will, gleich dem ke in seiner Mehrheit, den Schluß der März- iesen Schluß in einem dauernden, festen Zustande
es, mit dem sein eigenes Geschick unzertrennlich
ͤ errungenen Freiheiten und Gerechtsame des Vol— /
stellt; das Volk Schleswig⸗Holsteins will mit
z v. J. unser großes, schönes Vaterlan durchzuckt haben. treben zu verwirklichen sei, darüber sind die hier die unsrige, welche wir ehrfurchtsvoll der mlung auszusprechen uns erlauben. Wir treten wenn auch die gewählten Vertreter eines aus n bestehenden Bürgervereins, welcher einstimmig ßt hat, dennoch nur als ein kleiner Bruchtheil schen Volkes vor die hohe Reichs⸗Versammlung,
nach
daß Deutschland als ein einiger und einheit—
endes Gewicht aus die Geschicke der Welt er— daher, damit nicht eine Wahl des Oberhauptes er ein Direktorium von vorn herein die Schwäche
inneren und äußeren Verhältnisse, den übrigen e gehal⸗ n so hat das deutsche Volk durch ale seit dem März des verflossenen Jahres dieses /
Freiheit und Macht mit höchster Einstimmig⸗ ungen, als das Endziel seiner Wünsche, durch
dem Gange der Weltereignisse, nicht mehr zweifelhaft sein, wenn
nicht donastische, oder partikularistische,
Interessen dem Wi
den, wenn nicht individuelle Anschauungen,
i oder konsessse relle Sonder llen der Mehrheit des Volkes entgegen geseht wer⸗ welche der praktischen
Ausführbarkeit entbehren, in der hohen Reichs- Versammlung dem
wahren Bedürfniß
Befriedigung zu gelangen, vorgesetzt werden sollen. seinen Schwerpunkt nicht deutlich gezeigt, Desterreich aber bedarf des deutschen Bündnisses, wie
hat daneben hintansetzt.
Deutschland das ö her das woerjüngte dem deutschen Bun Ausscheiden dieses Staates, keine an
der Nation, um zur nationalen und materiellen
ꝛ Desterreich hat in seiner rein - deutschen Bevölkerung, 4 daß es dem Kaiserreiche Deutschland
sterreichische nicht entbehren kann, und möge da⸗ Oesterreich in das engste Bundesverhältniß mit des-Staate treten, an dessen Spitze, nach dem mächtigen, wenn auch jetzt noch in sich zerfallenen dere Macht als Preußen, als das in Preußen
endlich über
Manche Einrichtungen werden jedoch am
Bewohnern des Großherzogthums thunlich
Bestimmung bezeichnet, die sogleich ins Leben treten,
Recht geben werde.
76
herrschende Haus Hohenzollern gestellt werden kann. Die Reichs Gewalt muß nach unserer Ansicht einem regierenden Fürsten Deutschlanbs Übertragen werden, welcher zugleich eine über— wiegende eigene Macht besitzt, um dem Reiche nach innen und nach außen Einfluß und Ansehen zu verschaffen; sie muß dem Staate anheimfallen, in welchem seit dem März vorigen Jahres der Schwer⸗ punkt Deutschlands geruht hat, welcher Macht die übrigen Staaten bereits sich untergeordnet, welche indeß nie darein willigen wird und kann, die Interessen des mächtigsten deutschen Staates und somit Deutschlands selbst dem Einflusse eines ihm an Macht und Einfluß untergeordneten Fürstenhauses anheimzugeben. Preußen hat durch die octropirte freisinnige Verfassung seinen aufrichtigen Anschluß an das constitutionell Mmonarchische Prinzip und an die Sache Deutsch—
lands zu erkennen gegeben; wir hegen keine 2 esorgniß, daß durch die Uebertragung der Reiche gewalt an das Haus Hohen— zollern der Reaction der Weg zur Rückkehr werde ange⸗ babnt werden; wir glauben vielmehr, daß nur eine kräs
tige einheitliche Reichsgewalt im Stande sein werde, den übrigen deutschen Souverainetäten gegenüber die Freiheit des Volkes nach innen wie nach außen zu schltzen und die Reichs⸗Verfassung in den Rechten der Einzelnen wie der Staaten mit Kraft gegen spätere Angriffe, die nicht ausbleiben dürften, ausrecht zu erhalten.
„Wir freuen uns, zu vernehmen, daß auch viele unserer süd⸗ deutschen Brüder von ähnlichen Betrachtungen in dieser Frage sich haben leiten lassen; möge es der hohen Reichs⸗Versammlung gelin⸗ gen, in nächster Zukunft — denn das Volk wünscht sehnlichst, daß den langen Berathungen rasch die That folge über das Reichs⸗ Oberhaupt einen Beschluß zu fassen, der Deutschland zum Heile ge— reicht und dem entschiedenen Willen der Mehrheit des deutschen Vol— kes entspricht.
Rendaburg, den 8. Januar 1849.
Gehorsamst die Direction und der Ausschuß Bürger⸗Vereins.“
(Folgen die Unterschriften.)
Oldenburg. Oldenburg, 7. Jan. (H. K.) Der hiesige deutsche Volksverein hat in seiner letzten Versammlung den Beschluß gefaßt, das Cirkular-Schreiben des deutschen National ⸗-Vereins in Betreff der deutschen Reichsoberhauptsfrage dahin zu beantworten: „daß der Verein in der Uebertragung der Central Gewalt an Preu— ßen, trotz aller Bedenken, die sicherste, ja einzig mögliche Weise er— blicke, um zu einer den Verhältnissen entsprechenden lebensfähigen und kräftigen Gestaltung des Vaterlanges zu gelangen.“ Gleichzeitig ward beschlossen, diesen Beschluß unserem Landtage mitzutheilen, und denselben zu ersuchen, sich im gleichen Sinne gegen die Regierung auszusprechen. Der Landtag wird, dem Vernehmen nach, auf dieses Ansuchen eingehen.
Der mit Recht verehrte Präsident unserer Landtags-Versamm- lung, Herr Völckers, liegt leider noch immer und, wie es heißt, hoff— nungslos an Lungenentzündung daäͤnieder. Sein Tod würde ein schwerer Verlust für den Landtag und für das Land sein.
des rendeburger
Oldenburg, 9. Januar. (Wes. 3Ztg.) In dem heute aus⸗ gegebenen ersten Stück des zwölften Bendes unseres Grsetzblattes werden J. die Grundrechte des deutschen Volks in 50 Paragraphen, und II, das Einführungsgesetz, nach dessen Bestimmungen die Grund rechte eingeführt werden sollen, in 8 Artikeln publizirt. Mit dem 17ten d. M. werden die Grundrechte also bei uns ins Leben treten, wenigstens soll dies nach dem Beschlusse der National-Versammlung der Fall sein; in dem Gesetzblatte ist nichts Näheres angegeben. Zugleich enthält dasselbe Gesetzblatt ein Finanzgesetz des Reichsver= wesers für die Monate September, Oktober, November und Dezem⸗ ber 1848, eine Verordnung des Reichsverwesers und Bekanntmachung des Reichsministeriums, die Matrikular-⸗ Umlage von 217,456 Fl.
32 Kr. betreffend.
Ans land.
Irankreich. National-⸗-Versammlung. Sitzung vom 8. Januar. Präsident Marrast. Eröffnung 25 Uhr. Ein Bericht des brtreffenden Ausschusses über die Salz-Emganzssteuer kommt
am nächsten Donnerstag zur Berathung. Baune interpellirt hier⸗ auf, wie schon erwähnt, das Ministerium wegen der auswärtigen An— gelegenheiten. Das Mnisterium müsse jetzt, nach der Wahl des Prästdenten, seine bestimmte Ansicht über sein Verhalten, vornehmlich in Italien, äußern. Angesichts des in Sardinien eingesetzten demo— kratischen Kabinets, der Bewegungen in Genua, Toscana und Rom könne eine ohnehin nur zum früheren Stande zurückleitende Vermitte⸗ lung nichts mehr helfen, zumal Oesterreich nichts davon wissen wolle. Ferner müsse das Ministerium sich darüber erklären, ob es sich einer Einmischung Oesterreichs in die Angelegenheiten des Kirchenstaates mit bewaffneter Hand entgegensetzen oder sich mit Oesterreich und Neapel verbinden wolle, damit der Papst, selbst auf die Gefahr eines in ganz Italien ausbrechenden Religions-Aufstandes, zurückgeführt werde? Drittens habe das Ministerium sich über die dem französischen Flotten⸗Be— fehlshaber rücksichtlich Siciliens gegebenen Wessungen zu verantwor— ten. Er (der Redner) verlange eine bestimmte und genaue Auskunft im Namen Frankreichs und der Menschheit. Was Spanien betreffe, so wolle er hier nur anfübren, daß Frankreich seine Soldaten nicht zu Werkzeugen der Inquisition hergeben dürfe. Die Befreiung Ita— liens, das Bündniß mit dem freien Deutschland, die Wiederherstellung Polens, das seien die von der französischen Revolution übernommenen und jetzt zu erfüllenden Verpflichtungen. (Unterbrechung. Was habe man aber seit l Monaten überhaupt, was gegen den Einmarsch der Russen in die Moldau und die Wallachei gethan? Habe Frankreich keine Politik im Orient? Drouin de l' Huyc, der Minister des Auswärtigen, entgeg; nete, wie das Ministerium erst kürzlich erwähnt habe, daß es die verschiedentlich eingegangenen Verpflichtungen friedlich zu lösen hoffe, jetzt aber eine unbegränzte Zurückhaltung fordern müsse. So viel könne er jedoch sagen, daß die schwebenden Unterhandlungen nirgends unterbrochen worden, denn das Ministerium stehe in voller Vermitt⸗ lung und Unterhandlung. Die Kriegs- und Friedensfrage könne da⸗ her nicht vorschnell auf diese Tribüne gebracht werden. Es habe kürzlich zwei Arten von Politik gegeben, die eine, welche den Frieden in glänzender Rede verherrliche, und die andere; welche den Krieg durch die Finger gleiten lasse. Er (der Yinister) nähere sich der er—
̃sten und werde nimmer zur zweiten sich herablassen. (Beif il. La—
martine protestirt gegen die letzten Aeußerungen, da die provisori⸗ * Negierung nur ejne aufrichtige, gesetzliche und nationale, in ihrem anifest J habe, welcher die Zukunft schon edru Rollin griff das Ministerium gleich⸗ . * he, ,, „daß man doch endlich gegen die vielfach ver⸗ an 66 se bestimmte Beschulbigungen ünd keine Redensarten musse 3 een, dürfe sich aber nicht erniedrigen lassen, sondern ere e teten n. handeln,, Der Minister des Auswärtigen . ee, . die ür Besprechung auswärtiger Angelegen— dee, . mngängliche Ruhe und Leidenschaftslostgkeit. Die Regie= g unterhandle und rechne dabei auf die Mitwirkung der Natio⸗
nal⸗V ; 3 , . Die Versammlung ging darauf zur Tages- Did
Paris, 9. Jan. Zu Anfang der heutigen Sitzung der Na— tional-Versammlung hielt Herr Bixio es sür nöthig, gegen Verleum⸗ dungen zu protestiren, denen er, wie er sagte, in den Departements⸗ Journalen ausgesetzt sei. Bei dieser Gelegenheit erklärte er, dat sein Rücktritt aus dem Ministerium ihn keinesweges in die Opposition getrieben habe, sondern daß er die Politik seiner ehemali⸗ gen Kollegen unterstüßzen werde. Herr Odilon Barrot hbestieg darauf die Tribüne, um zu sagen, daß der allgemein be— kannte Charakter des Herrn Bixio hinreiche, um den Verleumdungen, über welche er sich beklagen zu müssen glaubte, die ihnen gekührende Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Dann wurde die Wahl Louis Lucian Bonaparte's für Korsika wegen dabei vorgekommener ernster Unregelmäßigkeiten für ungültig erklärt, worauf die Versammlung den zweiten und dritten Artikel des Gesetzentwurfs über die Arbeit in den Gefängnissen annahm. Am Schluß der gestigen Sitzung hatte Herr J. Favre noch die Veröffentlichung des vom Präsidenten der Repu—
blik an Herrn Leon von Malleville gerichteten Schreibens (s. das vorgestrige Blatt) zur Sprache gebracht. Herr Odilon Barrot sprach die stärkste Mißbilligung über diese Veröffentlichung aus, glaubte
aber, die Versammlung habe Besseres und Wichtigeres zu thun, als sich mit Verhandlungen zu beschäftigen, welche nur öffentliches Aer— gerniß erregen könnten, auch diesen Gegenstand zur
worauf über Tagesordnung übergegangen wurde.
Der spanische Gesandte und der portugiesische Geschäftsträger haben der französischen Regierung angeblich den Antrag gemacht, die römische Frage durch einen Kongreß zu schlichten, we cher zu Madrid stattfinden und zu dem alle katholischen Mächte ihre Repräsentante schicken sollten.
Das Journal des Débats meldet, daß gegen das Radetzky's, die Güter der lombardischen Emigranten, die
J
den Unterricht hat sich bereits für zwei Prinzipien einst nämlich erstens für unentgeltlichen Unterricht, zweitens Freihest und Verpflichtung aller Bürger, den Elementar -Unterricht zu genießen.
Dieser Tage werden die Mörder des General zweiten Kriegsgericht abgeurtheilt.
Ueber die Frage wegen Auflösung der National-Versammlung bemerkt das Journal des Débats: „Was fehlt denn der Ver— sammlung, daß man ihre Auflösung so bald wünscht? Das, was die Kraft jeder Repräsentativ-Versammlung ausmacht: die sichere Ueber⸗ einstimmung der Repräsentirten mit den Repräsentirenden. Be zug darauf aber herrscht Zweifel, und das genügt. Wir rechuen länglich auf den Patriotismus und die Uneigennükigkeit der Natio— nal Versammlung, um überzeugt zu sein, sie werde selbst wollen, daß dieser Zweifel aufgeklärt werde, und das kann nur durch neue Wah— len geschehen.“
Der National tadelt Form und Inhalt der neulichen Sar schen Interpellation, eben so das antiministerielle Blatt Credit. Das Siccle spricht seine Verwunderung aus üer die neue Rolle welche die strengen Republikaner als Vertheidig .
für absolute
Brea vor dem
des Präsidenten spielen. Die Opinion h Republik von gestern lernt eine neue Relle. ii ht ih
Pulver geschwärzten Hände, wird Intrigantin und schlägt ihr Haup quartier in dem Vorzimmer des Präsidenten auf. Wir sehen heute
in der Person der Herren Germain Sarrut und Dupont von
Mutius Scävola den Hofmaun und Brutus den Kammerl
spielen. Mit dem eifrigsten Bemühen haben wir in den langen Reden der beiden Herren nichts Anderes entdecken Fönnen, als eine grobe an den Präsidenten der Republik gerichtete Schmei
chelei und einen sehr wenig republikanischen Eifer, sich die Ei genwilligkeit, die man bei ihm voraussetzt, zu Nutze zu machen. kömmt ihm entgegen, man zürnt, daß man das Oberhaupt es Sta— nicht hat wissen lassen, wer aufrichtig und wer nur zum Scheine mit ihm konspiirte. Aber die Livree guckte unter der Toga hervor, un die Republikaner von gestern, die uns schon bewiesen haben, schlechte Herren sind, schienen Herrn Bonaparte zeigen zu wollen, daß sie mindestens gute Diener abgeben.“
*
Großbritanien und Irland. London, 9. Jan. . Königlich preußische Gesandte, Ritter Bunsen, ist, wie die Times
meldet, am Sonnabend von hier nach Berlin abgereist und wird in
vierzehn Tage oder drei Wochen wieder in London zuräckerwartet. Ueber das Befinden des Herzogs von Wellington giebt der Standard beruhigende Nachrichten, die er von Jemand empfange, der gestern von Strathfsieldsaye, dem Landsitz des Herzogs, in London eingetroffen. Der Herzog hatte sich auf der Jagd zwar etwas erkältet, doch waren die Folgen keinesweges von der Art, daß
die um ihn befindlichen Mitglieder seiner Familie die mindeste sorgniß hegten.
Lerd Adolphus Fitzclarence gab am Freitag in seiner Wohnung im St. James⸗Palast ein Diner, zu welchem der Herzog von Parme der Prinz Georg von Cambridge, der Prinz Eduard von Weimar und mehrere Mitglieder der englischen Aristokratie den waren.
Die Legislatur in von der englischen Regierung Pfd. St. zur Abhülfe des Rothstandes nehmbarer Bedingungen zurückgewiesen und ist damit in offene, sitlon gegen den Gouverneur und as Kolonial Ministerium in Lon= don getreten. Das Darlehen sollte die Kolonie für die Stockung der Zäcker-Production, welche in Folge der Handelsgesetzgebung des Mutterlanzes entstanden ist, entschäeigen, und jetzt hat die Legislatur ein Comité niedergesetzt, um die besten Mittel zu erforschen, welche dae englische Parlament bewegen können, weitere Entsch idigu ngen für den durch die Zuckergesetze von 1846 der Kolonie zugefügten Nachtheil zu bewilligen.
Aus Buenos-Ayres erfährt man, daß Herr ; d englische Gesandte, den zu empfangen Rosas sich weigerte, jetzt Er⸗ laubniß erhalten hat, als Privatperson in Buenos Ayres zu verwer len, bis er weitere Instructionen von seiner Negieruag enpfangen hat.
Das englische Dampfschiff „Thames“ bringt Briefe von Sa n Inan de Niearaguag von 25. Dezember mit der Meldung, daß die beiden Staaten Costa Rica und Nicaragua den Krieg gegen einander erklärt haben. ; . k .
In Brtreff des Diebstahls auf der großen Westahn sol die Polizei wichtige Entdeckungen gemacht haben, über welhe die Blät⸗ ter indeß nichts Näheres mittheilen. In einem der verhafteten Diebe hat man einen entlassenen Conducteur der Eisenbahn erkannt.
Belgien. Brüssel, 10. Jan. Der en preußischen Hofe, Herr Nothomb, ist gestern früh von hier wieder anch Berlin abgereist. ö G
? Die Repraͤsentanten⸗Kammer hat gestern einen Theil des Jastiz⸗
Budgets angenommen und die Fortsetzung der Diskussion auf morgen vertagt. . 5 24. Februar, dem Tage, an welchem die französische Revo⸗ lution aucbrach, hatte der belgische Schatz, wie die Independance bemerkt, für 27, 259, 9000 Fres. Scheine im Umlauf, welche am 4. Ja⸗ nugr d. J. bereits bis auf 314,000 Fr. abbezahlt waren.
Jamaika hat am angebotene Tarlehen von
der Kolonie wegen unan—
6. Dezember das ihr /
1660 000
. Oppo⸗ . 1
8 65er vor Southern, der
Schweiz. Bern, 6. Jan. des Königreichs Belgien in der Schweiz vom 1. Januar 1819 an aufgehoben ist, sind die Königlich belgischen Konsulate in Basel, Genf und Zürich mit dem Paßwesen, Legalisationen und sonstigen Kanzlei⸗ Akten beauftragt. Zum sardinischen Gesandten in der Schweiz ist Herr Farina bezeichnet worden.
Mit dem Eintreffen des Dr. Furrer ist der Bundes⸗Rath voll⸗ zählig geworden. Der Bundes-Rath hat die Militair-Direction au- torisirt, den ehemaligen Professor der Militair⸗-Wissenschaften an der Hochschule in Bern, Herrn Lohbauer, für den Militair - Unterricht zu berufen.
Mit der eidgenössischen Hochschule scheint es dock Ernst werden zu wollen und die vorläufige Behandlung des 6egenstandes im Na— tionalrath keine ganz unfruchtbare gewesen zu sein. Dem Vernehmen nach ist Bundesrath Franscini, in dessen Departement die Angelegen⸗ heit einschlägt, bereits eifrig mit den Vorarbeiten darüber beschä tigt und vorgerückt, so daß eine Vorlage an die beiden Räthe möglicher⸗ weise schon in deren nächster Sitzung erfolgen könnte.
Luzern. Die Luzerner Ztg. meldet: „Laut einer Korre— spondenz aus Neapel vom 23. Dezember beloben alle Offiziere, welche die Expedition nach Sicilien mitgemacht haben, einstimmig das tapfere und besonnene Benehmen des braven Alfred von Sonnen— berg (des Sohnes von General von Sonnenberg), welcher Adjutant des Generals Annunzianti war. Der König aber hat ihm das aus⸗ gezeichnetste Lob ertheilt, indem er demselben den heiligen Ferdinan— dus Orden verliehen, einen Orden, den bis jetzt nur Oberoffiziere em psingen.“
Die Anträge der luzerner Regierung in Betreff einer Amnestie lauten: „I) Den an den Freischaarenzügen Betheiligten sind die zur Zeit an den Staat erlegten Loskaufs— oder Entschädigungs-Sum— men, ohne Zins, spätestens in fünf jährlichen Abzahlungen, wovon die erste auf 1. November 1849 ꝛc. fällig wird, zurückzuerstaiten. 2) Hinwieder sind den durch die Großraths-Beschlüsse vom 3. Fe— bruar und 11. August verflossenen Jahres betroffenen Alt-Großrätten, Beamten und Rußwyler⸗-Comité-Mitgliedern die geforderten Geld— beiträge, so wie die strafrechtliche Untersuchung, erlassen. Von dieser Amnestie sind jedoch diejenigen ausgeschlossen, weiche allfällig des Landesverraths oder anderer gemeinen Verbrechen schuldig ersunden werden sollten. 3) Dieses Dekret soll dem Veto des Volkes unter- legt werden.“
M
Basel. Die National-Zeitung giebt folgenden Ueber⸗ blick über die in der Schweiz erscheinenden Blätter: „Nach unserer Berechnung erscheinen dermalen ohne Amtsblätter 98 Blätter politi— scher Tendenz oder mit politischen Nachrichten in der Schweiz, unge⸗ fähr 11 mehr als beim Beginn des vorigen Jahres; und mehrere haben die Zahl ihrer wöchentlichen Erscheinungstage gesteigert. Die meisten Blätter gehören der freieren Richtung an, jedoch mit ver— schiedenen, zum Theil sehr starken Schattirungen. Die Stärke der Rechten zur Linken verhält sich, wenn man nur die Zahl der Blätter in Anschlag bringt, ungefähr wie 1: 2, ist hingegen geringer, wenn man die Zahl der Erscheinungstage und den dem politischen Stoff gewidmeten Theil in Vergleichung zie t. Die meisten Blätter er— scheinen natürlich im Kanton Bern, nämlich 21, und zwar 7 davor wöchentlich 6 bis 7 Mal. Uebrigens ist im Verhältniß seiner Volks⸗ zahl der Kanton Basel in ber Schweizerpresse am stärksten vertreten. Es giebt keinen einzigen anton mehr ohne ein öffentliches Blatt. Die französische Schweiz zählt 17, die italienische 2 und die romani⸗ sche Schweiz 1 Zeitungsorgan, die übrigen sind deutsch geschrieben. Außer den politischen Blättern erscheinen noch gegen 30 Zeitschrif— ten, vorzugsweise pädagogischen, historischen, militairischen, kirchli= chen, gewerblichen, lit rarischen, belletristischen oder wissenschaftlichen
Inhaltes.“
Tessin. In der Eidg. 3tg. wird berichtet: „Die Stille des Neujahrswechsels macht all nällg wieder drohenden Ereignissen Platz. In Italien scheint der Sturm zuerst losbrechen zu sollen. Zwei neue Noten sind den eidgenössischen Repräsentanten zugckom— men. In der einen lehnt Feldmarschall Radetzly die Wiederaufaahme des internationalen Verkehrs mit der Regierung von Tessin ab, so lange bis das Dekret der schweizerischen National⸗Versammlung über die Entfernung der Flüchtlinge vollständig ausgeführt sein werde; in der anderen droht er die Erneuerung ker Sperrmaßregeln. Grund dieser Schritte seien: der fortdauernde Waffenschmuggel und die Dul— dung der lombardischen Revolutionshäupter Mazzini und Konsorten nd deren Brandbriefe, die im Kanton Tessin gedruckt und wodurch die Kaiserlichen Truppen zur Desertion aufgereizt werden; letztere Thatsache sei durch Festnahme eines Mazzinischen Emissairs konstarirt,
und 11 *
der in Folge dessen zum Tode verurtheilt worden. Nach der Gaz zelta Ticinefe hat die Regierung, von dem heimlichen Aufent— halt und die Eonspirationen Mazzini's im Kanton Tessin und von
dem Vorhandensein der bezeichneten Brandschriften, datirt aus Turin, an die lonibardischen Konskriberten, in Kenntniß gesetzt, die Arresta= tion des Ersteren verfügt und in Betreff der übrigen Punkte strenge Ueberwachung angeorenet. Der Große Rath ist außerordentlich auf den 15. Januar
einberufen.“
Italien. Rom, 30. Dez. (D. A. 3.) Das (bereits er= wähnke) Dekret zur Einberufung der Costituente beginnt mit fol— gender Einleitung: . An die Völker des römischen Staats. Nachdem die Staatsginnta in Ucbereinstimmung mit dem Ministerium alle ihre eifrige Sorge darauf gerichtet, daß Gesetz über die Berufung der allgemeinen Versammtung der Depatirten des Volks, welche vom ganzen Staate gefordert und von der Schwierigkeit unserer gegenwärtigen politischen Zustände gebieterisch verlangt wird, zu beschleunigen und zu bewirken, daß sie ven den Kammern angenommen und beschlossen werde, damit eine allgemeine Zustimmung eine feste Negierung möglich mache, welche ausdauern könne gegen den drohenden Stoß der Syaltun⸗ gen und der sozialen Auflösung, haben GiZunta und Ministerium ihre Vemühun⸗= gen verloren gesehen, weil die Hammern wegen fehlender gesctzmäßiger Anzahl, statt sie zu billigen, nicht einmal zur Diskussion derselben gelangten. Mitt lerweile erhob sich ein anderes Hinderniß durch das vom Fürsten Senator Corsini eingereichte Entlassungsgesuch, durch welche die Giunta eines Mit- glieds beraubt warb. Von der anderen Seite dräugte mehr und mehr die Noth und wuchsen die Gefahren bei jeder Stunde des Aufschubs dergestalt, daß Verzögerung jener Maßregel, welche sich als einziges Heilmittel dar— bot, den Staat verderben hieß und Verrath am Vertrauen der Völker. Deshalb sehen die Minister und die noch übrigen Glieder der Giunta ein, daß, da sie sich im Besitze der Macht befinden, im Angesichte so großer Gefahr, ihre Schuldigkeit sei, sich über die Schwierigkeiten zu erheben und nach augenblickliche Bekannimachung jenes Gesetzes unterdeß zeitweilig die Last der Regierung zu tragen bis zur Berufung der Versammlung, unbe- schadet der Rechte wessen auch immer. Welche Gesetzlichkeit immer man— geln könnte, sie wird ersetzt durch das höchste Gesetz des öffentlichen Wohls, welches jede Handlung heiligt, die zu demselben führt. Das Volk kann nicht ohne Regierung bleibtn: ein Volk, welches über dieselbe berathen will, kann nicht 1 g n gehört zu werden. Indem wir daher zeitweilig für jene Sorge tragen und zugleich diesen einmüthigen Willen der Völker unter= stützen, weichen wir dem Gebot einer Nothwendigkeit für das allgemeine Wohl. Geleitet daher durch dieses höchste Gesetz, werden wir fortfahren, provisorisch den Staat zu lenken, indem ein Jeder von uns den Pflichten seines Ministeriums obliegt, und indem wir gemeinsam über Alles berathen, was über die besonder? Vollmann eines Jeven hinausgeht. Und indem wir mit dem dringendsten und wich̃tigsten Akte beginnen, d. h. mit Beru=
Nachbem die Gesandtschaft fung der genannten allgemeinen Versammlung, beschließen und befehlen wir,
77
wie folgt 2c.“
Kardinal Antonelli, Staatsprosegretario des Papstes, hat dem diplomatischen Corps eine Note über die letzten römischen Ereignisse eingehändigt. Sie ist aus Gaeta vom 23. Dezember datirt.
Neapel, 21. Dez. (Times.) Aus der Antwort Neapels durch den Fürsten Cariati auf das englische Ultimatum (und bezie⸗ hungsweise auf die letzte französische Note) in Betreff der sicilianischen Frage, entnehmen wir Folgendes: Der König will durchaus nichts von einer sicilianischen National⸗Armee wissen; was eine besondere Con⸗ stitution und andere Verbesserungen betrifft, welche seine sicilianischen Unterthanen schon seit mehreren Monaten reklamiren, so ist er bereit, Alles zu gewähren; aber er fragt, welche Mittel die vermittelnden Mächte in dem Falle anwenden werden, daß die Sicilianer seine An⸗ erbietungen ausschlagen. Außerdem mache er bemerklich, daß Spa— nien, da es ein eventuelles Recht auf den Thron von Neapel hat, wenn die jetzige Linie aussterben sollte, gefordert hat, zu jeder Kon—
frre oder Negociat on, die mit irgend einer europäischen Macht an⸗ geknüpft werde, zugelassen zu werden; daß der Abbruch der diplo⸗ matischen Beziehungen zwischen St. James und dem Eskurial Spanien nicht allein hindere, seinen Bevollmächtigten nach Neapel zu schicken, sondern auch verhindere, daß die Forderung des Herrn Temple, des englischen Gesandten, bewilligt werde. Herr Temple ist ferner benachrichtigt worden, daß er seine Mittheilungen in der sicilianischen Frage von jetzt an an den Fürsten Satriano (Gene⸗ ral Filangierih und nicht an den Fürsten Cariat richten möge. Auch sind die Gesandten von Rußland und Spanien und die der Mächte, welche die Verträge von 1815 unterzeichnet haben, benachrichtigt, daß der König wünscht, sie möchten an jeder Unterhandlung über / diese Frage theilnehmen. Die Gesandten Englands und Frankreichs haben deshalb ihre Kabinette um neue Initructionen gebeten. Der König von Neapel nimmt eine festere Haltung an, weil er der Un̊—
terstitzung des Kaisers von Rußland gewiß ist. Die Expedition gegen Sicilien näre, ohne die gegenwärtige Lage der Kirchenstaa⸗ ten, schon wieder aufgenommen.
Portugal. Lissabon, 30. Dez. Die Thronrebe, welche am 2. Januar zur Eröffnung der Cortes gehalten werden soll, ist bereits entworfen. Sie enthält eine Hinweisung auf die Verlegen⸗ heiten des Papstes, durch welche die Verhandlungen über die Rechte der portugiesischen Krone und die geistlichen Interessen des Volks ins Stocken gekommen, dessenungeachtet aber doch schon einige Resultate gebracht haben; serner die Anzeige vom Abschluß eines Vertrags mit Brasilien wegen der Schifffahrtszölle, von eine beabsichtigten neuen Einrichtung der Steuerversassung und von Maßregeln zur Hebung der Kolonien.
Herr Gomez de Castro, Minister der auswärtigen Angelegen heiten, ist zum Visconde de Castro ernannt. republikanischen Aufstand, der gegen Ende Dezembers ausbrechen sollte, tragen die Unterschriften vn Das Antas, Bomfim, José, Estewao, Sampayo, Galomba und Andere. Doch ließen sich, wie man hört, ur gegen den Egenthümer des Blattes Revolucgo de Setembero, Herrn Sampayo, kompromittirende Bew ise bei ringen, und die Re— gierung wird daher nur diesen vor Gericht stellen.
* 11
Bereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. New⸗ York, 20. Dez. (Journ. d. Déb.) In Bezug auf die Skla— venfrage ist kürzlich auch ein Beschluß von den beiden gesetzgebenden Fstammern Süd-Karolina's gefaßt worden, der einer Kriegserklärung oder wenigstens einer an die Staaten des Nordens gerichteten Drohung gleichkönmt, sich von dem Bunde trennen zu wollen, falls die Abolit onisten zu Washington triumphiren würden. Eine andere Frage, welche auch wohl lebhafte Bebatten erregen wird, ist die der Zölle, in Bezug auf welche wiederum die Bewohner des Südens andere Interessen verfolgen, als die des Nordens. Ungeachtet der äußersten Wichtigkeit dieser beiden Fra—
gen ist es doch das neue Eldorade, Kalifornien, welches am meisten
die Gemüiher bewegt, welches alle Köpfe in den Vereinigten Staa—
ten veidreht. Neue Nachrichten sind noch angekommen und kändigen
an, daß man an einer Menge anderer Punkte, daß man überall Gold
in Ueberfluß gefunden habe. „Wir sind dahin gekommen“, sagt der FTalifornian, „eine Mine in unserer Straße graben zu schen.“
Uebrigens ist eine solche Fluth von Reichthümern für eine Menge U Leute ein Unglück geworden. Der Preis des Mehles ist in Kalifor⸗ nien von 36 Dollars für 60 Pfund auf 80 Dollars gestiegen. Tie—
ner sind für kein Geld zu haben, und der arme Gouverneur von Ka⸗ lifornien ist gezwungen, sich selbst die Küche zu besorgen. Man wird sich also nicht wundern, zu hören, daß das Fieber der Auswanderung nach Kalifornien alle Welt ergriffen zu haben scheint: Es ist eine epidemische Krankheit, sagen die Journale. Am 20. Dezember kün⸗ digte man zu New-Nork 31 Schiffe an als absegelnd nach dem Lande des Goldes, zu Philadelphia 17, zu Bostos 9, zu Port- land 2, zu Baltimore 7, zu Charlestown 2, zu New-Orleans 11. Noch mehr, man versichert, daß 10,9000 Auswanderer schon durch St. Louis gekommen seien, um sich zu Lande nach Kalifornien zu be— geben, daß endlich mehr als 2000 Reisende schon ungeduldig zu Pa⸗ nama die Dampfböte erwarten, welche ste ins gelobte Land bringen sollen. In der Münze zu Philadelphia haben Untersuchungen die letzten Zweifel gehoben über die Wirklichkeit der in dem Thale des Saccamento entdeckten Schätze.
Bekanntmachung.
Nachdem durch das Allerhöchste Privilegium vom 4. Dezember 1848. (Gesetz Sammlung Nr. 57 de 1848) wegen Ausstellung auf den Inhaber lautender Obligationen der Stadt Berlin zum Be— trage von Einer Million Thalern und städtischer Kämmereischeine zum Betrage von 600,000 Toalern zugleich gestattet worden ist,
daß die früher ausgestellten, zu 35 Prozent sjährlich verzinslichen
berliner Stadt-Obligationen in solche, welche mit 5 Prozent jähr⸗—
lich zu verzinsen sind, umgewandelt werden dürfen, hat der Magistrat die Erhöhung des Zinsfußes von 35 auf 5 Pio⸗ zent jährlich zunächst von denjenigen 1,500,090 Thalern berliner Stadi⸗Obligationen, deren Ausfertigung auf Grund des Allerhöchsten Privilegiums vom 4. April 1345 (Gesetz- Sammlung Nr. 17 se 1845) erfolgt ist, und welche sämmtlich vom 1. Januar 1846 datirt sind, bestimmt.
Die demnach auf 5 Prozent konvertirten berliner Stadt- Obli—= gationen sind als solche dadurch kenntlich: .
1) daß dleselben oberhalb links unter der Bezeichnung der Lit. der Obligation mit folgendem Vermerke: e t,, auf Fünf pro Cent vom 1sten Januar 1849. ab. Der Magistrat. in rother Farbe bedruckt worden sind, und daß 2) unter dem Schlusse der Obligation das größere berliner Stadt-Siegel mit der Inschrift: Siegel der Haupt- und Residenzstadt Berlin. — 1709 — trocken eingedrückt wor=
Die der Regierung in die Hände gefallenen Papiere über einen .
Die zu solchen konverticten Obligationen gehörigen Coupons sind gleichfalls mit rother Farbe in schräger Linie von unten links nach ohen rechts die Worte
Convertirt auf. .... so wie der jedesmalige Geldbetrag in Worten, und außerdem auf jedem Coupon unten rechts über die Worte;
„Vier Jahre nach der Zahlungszeit ist dieser Coupon verfallen“, der nach erfolgter Konvertirung zu zahlende Zinsbetrag mit Zahlen in rother Farbe gedruckt worden.
Das betheiligte Publikum wird hiervon in Kenntniß gesetzt.
Berlin, den 8. Januar 1849.
Der Magistrat.
Auswärtige Börsen.
Breslau, 11. Jan. Holl. und Kaiserl. Dukaten 966 Bꝛ. Friedrichs d'or 1135 Gld. Louisd'or 1125 Gld. Poln. Papiergeld I33 und J bez. Desterreichische Banknoten 905 bez. und Gld. Staats- Schuldscheine 787 Br. Seehandlungs⸗Prämien⸗ Scheine 2 50 Rthlr. 96 Br. Posener Pfandbriefe proz. 957 und 96 bez. und Br., do. 31 proz. 81 Gld. Schles. Pfandbriefe 35proz. 90 Br., do. Lit. B 4proz. 925 Br., do. 35 proz. 8298 Gld.
Polnische Pfandbriefe alte proz. 917 Gld, do. neue 4proz. 1 Gld., do. Partiallosse a 309 Ji. 99 Br., do. 2 507 Fl. 73 Br. Russisch⸗-polnische Schatz Obligationen a 4 pCt. 707 Br.
Actien. Sberschles. Litt. A. 93 Gld., do. Litt. B. 93 Gld. Breslau⸗Schweidn. Freib. 87 Br. Niederschl. Märk. 71 bez. do. Prior. 97 Gld., do. Ser. III. 95 Br. Ost⸗Rhein. (Köln⸗ Mind.) 795 Br. Sächs.⸗-Schles. (Dresd. Görlitz) 76 Gld. Neisse⸗
Brieg 37 Br. Frie drich⸗Wilhelma⸗
— Krakau ⸗Oberschl. 397 Br. Nordbahn 37
etw. bez. und Br. Wechsel⸗Course. Amsterdam 2 M. 1428 Glö. Hamburg a vista 150 Gld. do. 2 M. 1493 Gld. London 1X. St. 3 M. 6. 26. Berlin a vista 993. do. 2 M. 99.
Leipzig, vom 11. Jan. ist die Post ausgeblieben.
Frankfurt a. M., 9. Ja. Met. proz. 74 Br., 73 G. B. A. 184 Br., 179 G. D. L. 25 Fl. 213 Br., 21 G. Nass. 21 Hd. Hope Sir G. Stiess. 9 G. Jut. 49 Br., 481 G. pros 157 Br., 154 G. P. 360 Fl. 28 G, S9gö Ji. 733 Br, 725 G. Kurhess. 253 Br., 2568 G. Sard. 245 Br., 245 G. Bad. 263 Br., 264 G. Taunus 271 Br., 269 G. Bexbach 674 Br., 675 G. F.⸗W.⸗Nordbahn 38 Br., 37 G. Köln⸗Mind. S07 Br., 80 G. Amst. k. S. 1006 G., 2 M. 995 G. Berlin
f. S ibst Br. Hamb. f. S. ss Br., 7 js. sr G. London 2 M. 1205 Br. N. d. B. proz. Met. J35. Zproz. Span. 193. Berb. 675.
Fr.Wilh. Nord-⸗Bahn 373. Taunus 269 G.
Mehrere Fonds, besonders Oest.,, waren heute begehrt und bei mehreren Umsätzen höher als gestern. Berb. angenehmer. Alle übri- gen Fonds und Actien bei mattem Geschäft preishaltend.
Hamburg, 19. Jan. Zhproz. p. C. 784 Br., 785 G. E. R. 997 Br., 83 G. Dän. 65 Br., 645 G. Ardoins 9 Br., 8z G. Z3proz. 185 Br., 188 G. Hamb.⸗Berl. 613 Br., 61 G. Berge⸗ dorf b8 Br., 675 G. Altona⸗-Kiel 89 Br., 88 G. Mecklenburg 36 Br., 355 G.
Bei wenig veränderten Coursen war nur, sowohl in Actien als
in Fonds, beschränktes Geschäft. Paris, 8. Jan. Iproz. 45. 60. Neue do.
Hproz. 74. 75.
den ist.
74. 25. Nordbahn 387. 50.
Die gestern scheinbare Steuerung der Fonbs schien sich heute Mor- gen befestigen zu wollen, jedoch trat gegen 2 Uhr ein ziemlich fühl barer Rückgang ein, ohne daß man dafür einen Grund angeben
könnte. 5proz. 74 Fr. 55 C. 3proz. 45 Fr. 40 C.
Paris, 9. Jan. Cons. 896. 4. 4. Span. akt. 143. .
9. Jan. Peru 49. 50. Holl. 2ͤproz.
London, Mex. 25. 4.
Port. proz, 258. 26. .
Am sterdam, J. Jan. Die Stimmung am Fondsmarkt war heute im Allgemeinen sehr günstig; für Int. und 4proz, zeigten sich verschiedene Käufer; eben so war für fremde Fonds viel Kauflust, besonders für Russ., Oest. bie sehr gesucht waren; Port. gut preis⸗ haltend.
Holl. Int. 495, 3. Z3proz. neue 59. Span. Ardoins 103. gr. Piecen 10, . Coupons 66, 74. Russen alte 101. Stiegl. S0, 4. Oest. Net. 5proz. 713, 3. 23proz. 385, 4. Peru 364. 7.
.
Markt ⸗Berichte.
Berliner Getraidebericht vom 12. Januar. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 52 — 56 Rthlr. Ioggen loco 255 — 27 Rthlr. ü p. Frühjahr S2 pfd. 28 - 289 Rthlr. verk. Gerste, große, loco 22 — 24 Rthlr. kleine 18— 21 Rihlr. Hafer loco nach Qualität 15 — 16 Rthlr. „p. Frühsahr 48pfd. 157 a 15 Rthlr. Rüböl loco 13242 Rthlr. Br., 13 G., flüssig 138 a 13. vp. diesen Monat 1245 Rthlr. Br., * bez. x Jan. M Febr. 123 Rthlr. Br., 12* bez. „Febr. / März 12 Rthlr. bez. u. Br. „März / April 125 Rthlr. bez. 1. Br. April / Mai 127, Rthlr. bez. u. Br., z G. Spiritus loco ohne Faß 15 Rthlr. bez. v z. Jan. 159 — 15 Rthlr. z Febr. 153 — 156 Rthlr. p. Frühjahr 166 Rthlr. Br., 16 G.
Marktpreise vom Getraide. Berlin, ben 11. Januar.
Zu Lande: Weizen 2 Rihlr. 10 Sgr., auch 2 Rthlr. z Rog gen 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 5 Pf.; große Gerste 1 Rthlr.; kleine Gerste 1 Rthlr., auch 28 Sgr. 2 Pf.; Hafer 21 Sgr. 11 Pf., auch 19 Sgr. 5 Sgr.; Erbsen 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.
3 . Weizen 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf, auch 2 Rthir. 5 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 5 Sgr;; große Gerste 1 Rthlr. , Sgr. 3 Pf, auch 1 Rthlr.; kleine Gerste ?. Sgr, 6 Pf.; Hafer 21 Sgr. 3 pf, auch 20 Sgr.; Erbsen 1 Rthlr. 5 Sgr. (schlechte Sorte.)
Mittwoch den 10. Januar, J
Das Schock Stroh 6 Rähl. 10 Sr, guch 6 Rthl. 15 Sgr.;
der Centner Heu 22 Sgr. 6 Pf, auch 156 Sgr.