. - ö sz ; s. ĩ 86 ⸗Kom⸗ theidiaungs-Ausschuß und sämmtliche sogenannte Regierung Kom 5 . e e n. werden, und worin allen Jurisdictionen befohlen wird, diese einzufangen und an die nächste MilitairAbthei⸗
lung auszuliefern. ö ö . Von der Königlichen Freistadt Preßburg ist eine Deputation an
den Kaiser nach Olmütz gegangen, und als erste Huldigungs Depu⸗ tation von Sr. Majestät huldreichst empfangen worden. an. r
Die hiesige Zeitung meldet, daß die nach Pesth und Osen ein= marschirenden Truppen in den Verschanzungen nicht mehr als sechs vernagelte Zwölspfünder gefunden haben; alles Uebrige, Waffen und Munition, hatten die Insurgenten bei ihrem Abzuge mit fortgenom⸗ men. Die meisten Kompromittirten sollen mit den Insurgenten mit⸗ telst der Eisenbahn nach Szolnob sich geflüchtet haben.
Frankreich. National-Versamm lung. Sißung von 15. Januar. Vice - Präsident Corbon eröffnet die Sitzung um 2“ Uhr. Die Aufregung ist ziemlich allgemein. Sie, kömmt von den heißen Debatten in den Büreausälen bei Gelegenheit der Rateauschen Rommisssonswahl. Unmittelbar nach Vorlesung des Protokolls läßt der Präsident die Urnen zur geheimen Abstimmung über den neuen Monnts⸗-Präsidenten aufstellen, in welche jeder Deputirte seinen ge⸗ schriebenen Stimmzettel wirft. Da an 800 Deputirte anwesend sind, so kostet diese Operation ziemlich viel Zeit. Nachdem sie vor⸗ über, begaben sich die Stimmzettel⸗-Zähler in einen Nebensaal mit den Urnen, und ber Lauf der Debatte beginnt. An der Tages-Ordnung be= findet sich zunächst das organische Gesetz wegen des neuen Staatsraths. Bei ihm' wird zuerst die englische Sitte der dreimaligen Debatte ange⸗
. Corbon eröffnet die allgemeine Debatte; Niemand aber nimmt das Wort, und die erste Berathung oder vielmehr Nichtberathung wird für geschlossen erklärt, um die zweite nach dem Ablauf von fünf Tagen zu beginnen. Der zweite Gegenstand an der Tagesordnung sst Lie rbschaftssteuer. Rau dot, ein Feind aller Progressivsteuer, findet die bisherigen Fiskalabgaben beim Antritt von Erbschaften ohnedies schon sehr hoch und bekämpft den Gesetzentwurf im Inter⸗ esse der armen Bauern. Goudchaux, Urheber des Gesetzvorschla⸗ ges, vertheidigt denselben. Am Schlusse seiner Rede theilt Corbon bas Resultat' der Präsidentenwahl mit. Von 721 Stimmenden erhielt Marrast 477 und Dufaure 221 Stimmen. Mar⸗ rast wird also wieder proklamirt und die Erbschafts⸗-Debatte fortgesetzt. Stourm spricht sich streng genommen weder für noch gegen die Erbschaftssteuer aus. Gäbe ihm der Minister das Ver⸗ spiichen, daß er im Verein mit den Absichten der National⸗Versamm⸗ lung wirklich bedeutende Ersparnisse machen wolle, dann würde er den Gesetzentwurf, den er für unzureichend halte, votiren. Passy, Finanzminister, verspricht dies zur größeren Beruhigung des vorigen Reduers. Die Steuer sei für den Kredit nöthig. Billault nimmt das Wort. Berathe die Versammlung die Einnahmen, so müsse sie auch die Ausgaben berathen. Auch er dringt auf Ersparnisse. Nichts mache unpopulairer, als Steuerlast. Der Minister hätte das Budget vorlegen sollen. Auch er (der Redner) sei von der Nothwendigkeit der Wiederherstellung des Kredits für Handel, Ackerbau und Gewerbe überzeugt. Aber leider habe es hierzu keinen Anschein. Das baare Geld fliehe immer mehr vom Markte weg in den Keller der Bank. Der Redner entwirft ein trübes Bild der Lage des Kleinhandels, er dringt auf Reductionen in der Armee, die bisher nur dazu gedient habe, Frankreichs Diplomatie gehässig zu machen. (Aufregung.) Ihm scheine es, als spare das Nabinet alle Ersparnißvorschläge für die künftige Kammer auf, um die National-Verfammlung beim Volk vollends zu diskreditiren. Dieser Rede folgt große Aufregung. Passy erwiedert, das Budget be— sinde sich seit dem 14. Dezember schon in den Händen der Versamm⸗ lung. Er dringt auf Abstimmung. Parrieu und Servi hre hal⸗ ten noch unbedeutende Vorträge. Die Versammlung entscheidet, daß nach fünf Tagen das zweite Votum über die neue Steuer erfolgen solle. Vor dem Schluß trägt Corbon einen Brief Ducouxr's (Ex⸗ Präfekten) vor, worin derselbe den jüngsten Stimmzettelunfug rügt. Die Versammlung geht um 6 Uhr aus einander. Paris, 14. Jan. Man sprach gestern an der Börse und in der
* k Passage del' Opera von der Ausrüstung einer neuen Flotille gegen die römi⸗ schen Demokraten. Es hieß sogar, die Regierung habe schon Befehl ge⸗ geben, in Toulon für Civitavecchia 7— 8000 Mann einzuschiffen. Der Tonstitutionnel bringt heute auch folgendes Schreiben aus Tou⸗ lon vom 8. Januar: „In unseren Hafen ist plötzlich ein Leben und eine Thätigkest eingetreten, welche gegen die Ruhe der letzten Tage ganz sonderbar abstechen. Die Marine⸗Behörden haben mittelst des Telegraphen Befehl erhalten, die möglichst große Zahl von Segel— und Dampfschiffen zur Abfahrt bereit zu setzen und die diesfälligen Vorbereitungen mit größtem Nachdruck zu treffen. Schon haben die Fregatten „Cacique“ und „Magellan“, die Dampf-Korvette „Caton“ und das Dampfschiff „Limone“ ihre Gesundheits⸗Atteste genommen und warten nur auf den Wink des Telegraphen. Dies ist das drittemal, seit Frankreich Nepublik ist, daß unser Hafen ein solches Schauspiel bietet. Tiesesmal lauten aber die Vorschriften der Regierung viel umfassender, als in den früheren Fällen, denn sie erstrecken sich auf alle Fahrzeuge, welche irgendwie bewaffnet und ausgerüstet werden können; 11 Dampfschiffe können, versichert man uns, vor Ablauf der nächsten Woche ins Meer stechen. Sie sind so eingerichtet, daß sie Infanterie und Kavallerie an Bord nehmen kön— nen. Man arbeitet Tag und Nacht. Es fehlt an Matrosen; es werden daher Aushebungen vorgenommen. 10 Uhr Abends. Die Magazin-Verwaltungen erhalten so eben Befehl, die ganze Nacht hindurch offen zu halten. Die Fahrzeuge setzen sich in der Rhede in Bewegung. Man erwartet von einem Augenblick zum anderen die Ankunft einer wichtigen Person, welche die Regierung zum Papst nach Gaeta senden wolle.“ Der Rouvelliste von Marseille sagt seinerseits in einer Nachschrift zu dem Blatte vom 10. Januar: „Wir können aus bester Quelle versichern, daß eine telegraphische Depesche dem Seepräfelten in Toulon die sofortige Ausrüstung von 11 Dampfschiffen vorgeschrieben hat. Bald nach dem Eingang jener De— pesche heizte die Dampfkorvette, Solon“ und fuhr nach Gaeta mit e ner geheimen Mission an den Papst ab. Obgleich über diese Ausrüstun⸗ gen noch Geheimniß schwebt, so unterliegt es doch keinem Zweifel i n n Aussicht auf eine Intervention in den Kirchen · Staalen geschehen. Wir erfahren aus einer Quelle, welche unser vollkomme—
nes Vertrauen verdient, daß der Papst zu diesem i ö ̃
mächten längst gemachten Ear r che. e g inf 6 ben hat. Man weiß uns noch nicht den Antheil zu besimmen r. jede der anderen Großmächte bei dieser Intervention zu 6 übernommen, doch sagt man uns so viel, daß sie alle wenigstens diplomatisch die Intervention unterstüßen werden. Wir k hier in Marseille einen Theil jener, Fahrzeuge, um die Molieresche Brigade einzuschiffen.“ Thatsache ist, daß die Kardinäle von Cam- bral und Bourges zum Papst abgereist sind, um ihm die Erklärung zu bringen, daß es das bonapartistische Ministerium sehr gern sehen würde, wenn der Papst eine Reise nach Frankreich machte. Dies zeigt das Univers an. Jene, beiden Kardinäle werden dem Papste, biesem Blatt zufolge, die Wünsche des Klerus und der Katholiken, daß er Frankreich mit seinem Besuche beehren möge, aus sprzchen, und die Regierung foll sie ermächtigt haben, diesen Schritt in ihrem
116
Namen zu thun. Dasselbe Blatt will wissen, daß die Regierung be⸗ schlossen habe, den Papst um Errichtung dreier Bisthümer für die französischen Kolonieen zu ersuchen. An Herrn von Montalembert, der dem Papste die Rede zugeschickt hatte, welche er bei der Nach⸗ richt von dessen Flucht aus Rom in der französischen National- Versammlung gehalten, hat der Papst aus Gaeta am 26. Dezember ein Breve gerichtet, in welchem es heißt: „Wir bitten und flehen mit aller Inbrunst unserer demüthigen Gebete, daß der allmächtige Gott die von Ihnen und anderen Franzosen gemachten Bemühungen zur Erhöhung des Ruhmes Ihrer sehr edlen Ration und zur Erhal⸗ kung der weltlichen Herrschaft des päpstlichen Stuhles mit Erfolg krönen möge.“ Am Schluß des Briefes ertheilt Pius 1X. dem Herrn von Montalembert in den innigsten Ausdrücken seinen päpst⸗ lichen Segen. ;
General Pelet geht mit einer Spezial⸗Mission nach Turin. Nach dem Moniteut du Sor wird diese Sendung, für welche sich, wie dies Blatt sagt, der General durch seine Kenntniß der po— litischen und Militair-Ungelegenheiten von Europa und durch seine wissenschaftlichen Beziehungen zum Generalstabe der piemontesischen Armee besonders eigne, nur von kurzer Dauer sein,
Das Journal des Débats erwähnt als Gerücht, daß Herr Ney von der Moskwa zum Gesandten in Stockholm und Herr Du⸗ bois de Saligny zum Gesandten im Haag ernannt sei. Auch heißt es, Herr Emmanuel Arago in Berlin, der seine Entlassung einge⸗ reicht habe, solle den General Baraguay d'Hilliers zum Nachfolger erhalten.
Als Versuch, die Debatte über die Auflösung der National⸗ Versammlung in die Länge zu ziehen, werden solgende beabsichtigte Amendements betrachtet: 1) Wolowski, F. von Lasteyrie und Ge⸗ rard wollen beantragen: „Artikel 1. Die legislative Kammer wird auf den 10. April i849 zusammengerufen. Die Mandate der Na⸗ tional-Versammlung erlöschen an diesem Tage. Artikel 2. Die Wah⸗ len für Ernennung der 750 Mitglieder jener Kammer sollen am 25. März 1819 statthaben.“ 2) Dabaux (Ober- Garonne) verlangt die Abschaffung des Gesetzes vom 15. Dezember 1848, welches die zehn organischen Gesetze aufzählt, die sich die National⸗Versammlung zu berathen noch vorgenommen hatte. Sie solle nur das Wahlgesetz berathen und dann unmittelbar die neue Kammer einrufen. Da⸗ baurx ist Legitimist von der spanischen Gränze. 3) Endlich liegen noch die Bixioschen und Pagnerreschen Anträge vot. Der Constitutionnnel versichert, es sei keine Minister-Krisis vor⸗ handen. Das Kabinet, meint er, wäre auch dann noch nicht erschüt⸗ tert worden, selbst wenn sich einige Stimmen gegen den Rateau— schen Anttag auf Auflösung der National-Versammlung ausge⸗ sprochen hätten. Hinter der unbesiegbaren Stütze des Nationalwil⸗ lens seien die Minister jetzt um so unangreifbarer, als sich bei dem ersten Votum über eine so wichtige Frage, wie die Auflösung sei, die National-Versammlung sogleich der Ansicht des Kabinels beige⸗ sellt habe. Sämmtliche bisber für die Auflösung der National Versammlung eingegangene Petitionen zählen zusammen nur 6032 Unterschriften.
Der Moniteur veröffentlicht heute die Liste aller Personen, welche sich im Laufe des vierten Trim sters 1848 durch eine tapfere Handlung ausgezeichnet haben. Minister Leon Faucher schlägt dem Präsidenken der Republik vor, diesen Braven die Ehren- oder Ret⸗ fungs-Medaille zu verleihen. Die Liste füllt drei Seiten.
Das Bedürfniß, den öffentlichen Geist zu kennen und auf ihn zu wirken, veranlaßt den Prästdenten der Republik, das mit Cavaignac eingegangene Bürcau de l'Esprit Public wieder herzustellen. Das⸗ selbe wird jedoch nicht im Ministerium des Innern, sondern im Elysée National selbst angelegt.
Die National-Versammlung hat morgen zur Erneuerungswahl ihres Präsidenten zu schreiten.
Bei den letzten Ersatzwahlen für die National Versammlung, welche in mehreren Departements vorgenommen werden mußten, wurde im Indre-Departement der Marquis Barbangois an Beth mont's Stelle gewählt; er ist einer der reichsten legitimistischen Grund⸗ besitzer jener Gegend und bekannt durch die Schlauheit, mit welcher er die Flucht des Don Carlos aus Bourges bewerkstelligte. Der Oberrhein hat dagegen einen rothen Republikaner, Fawetier, und das Departement der Manche den Bonapartisten Napoleon Daru zu ihrem Vertreter gewählt. ö
Srit Einführung des niedrigen Porto bemerkt man ein tägliches Steigen der Zahl der Briefe und Drucksachen, welche die Post zur Beförderung erhalt.
Von Guijot's Broschüre über die Demokratie in Frankreich sind binnen zwei Tagen zwei Auflagen von je 5000 Exemplaren vergrif⸗ fen worden. In kurzem sollen mehrere Widerlegungen der Guizot⸗ schen Schrift, unter Anderem von Cormenin und Proudhon, er— scheinen.
Auf Vorschlag des Herrn Buchez hat das General ⸗Conseil des Seine-Departements die Einsührung einer Billardsteuer beschlossen.
Die französische Regierung hat ihren Konsuln Befehl gegeben, die durch Cabet's Vorspiegelungen von einem sozialistischen Paradiese nach Amerika verlockten Ikarier, die sich jetzt dort in den bedrängte sten Umständen befinden, auf Kosten des Staates nach Frankreich zu schaffen, wenn sie es wünschen.
Jerme Bonaparte der Sohn tritt als Kandidat für den Posten des Obersten der zweiten Nationalgarden- Legion des pariser Weichbildes auf, und Lucian Murat bewirbt sich neben General Gourgoud um denfelben Grad in der ersten Legion von Paris.
Herr Duchatel, Minister des Innein unter Ludwig Philipp, wird im Februar in Paris erwartet, um, wie man sagt, auf gericht⸗ lichen Wege eine Summe von 100,000 Fr. zu erlangen, als den un⸗ gefähren Werth des Weinlagers, welches er vor dem 24. Februar in den Kellern seines Ministeriums liegen hatte, und die dort abhanden
gekommen.
Als Kandidaten für die durch Rossi's Tod erledigte Stelle in der staatswirthschaftlichen Abtheilung der französischen Akademie der moralischen und politischen Wissenschaften sind Michel Chevalser und Leon Faucher vorgeschlagen. .
Auf der Insel Korstka hat, wie man jetzt von dort erfährt, die Wahl Louis Bonaparte's zum Präsidenten der Republik den größten Enthusiasmus erregt. Ueberall wurde dies Ereigniß daselbst durch Tedeums, Freudenfeuer und Festmahle gefeiert.
Der Moniteur schweigt bis jetzt zu den. Nachrichten, welche die pariser und Provinzialblätter über Rüstungen in den französischen Seehäfen bringen. Die zu Toulon erscheinende Sentinelle aber bestätigt in ihrem Blatt vom 190. Ja⸗ nur die gestern schon in Paris verbresteten Mittheilungen vollständig. Auch dieses , behauptet, es würden ungefähr 10,000 b eingeschifft, die dem Papst bei seiner Ueberstedelung von
aeta. nach Civitavecchigs als Schutzarmee dienen sollten. In Berichten aus Marseille wird diese Expedition auf fol- gende Weise erklärt: „Die gesammte europäische Diplomatie, welche in Gaeta. versammelt sst, bemühte sich, Se. Heiligkeit ju vermögen, energisch gegen die Römer zu verfahren. Man sei, heißt es, endlich übereingekömmen, daß er sein Hoflager in Civita⸗ vecchia aufschlage, und dazu seien jene Rüstungen ben.! Aus
Nan,
Toulon wirb unterm 10. Jannar noch gemeldet, die Engländer seien in Civitavecchia gelandet und hätten dort Garnison bezogen. Ver Papst werde daselbst mit jeder Stunde erwartet. Die Besatzung der üngländer sei übrigens nur provisorisch und werde demnächst von den Franzosen abgelöst werden; so schreibe es eine geheime Uebereinkunft der Großmächte vor. Die pariser Opinion sagt: „Es wird uns versichert, daß (außer nach Toulon) auch Befehle in die Seehäfen von Cherbourg und Lorient abgegangen sind, die Kriegsschiffe „la Forte“, „Alceste“, Klorinde“, „Gomer“, „Triton“ und „Thisbe“ auszurüsten.“ Laut dem Nouvelliste von Marseille vom 11. Januar nahm Ge⸗— neral Molière am Tage vorher über das Z3ste Regiment eine Revüe ab. Bis zum 11ten fand also noch keine Einschiffung sener Brigade statt. Die Republique bringt ihrerseits folgende Mittheilung aus Tou— lon vom 9. Januar: „Ungeach'et der Hast, mit der man seit vor— gestern die Hand an alle brauchbare Schiffe legt, hält man die ganze Bewegung für eine Schein-Expedition und zweifelt, daß die Schiffe je unsere Rhede verlassen. Bis heute war noch von keiner Artillerie die Rede; kein Siück ist aus dem Zeughause geliefert: die Pferde liegen unter hölzernen Schuppen längs der Hafenufer, und bis Post- schluß werden nur Kohlen eingeschifft. Die Vervollständigung der Schiffsmannschaften geht sehr lingsam vor sich. Zum dritten Male genießen wir nun schon dieses Schauspiel, und darum glaubt man auch dieses Mal nicht an den Ernst desselben Kömmt es aber dazu, so wer⸗ den offenbar diejenigen Regimenter zunächst eiageschifft, welche in den zwei
er Departements (Rhonemündungen und Van seit langer Zeit einer ähn— lichen Bestimmung entgegensehen und zur Alpen-Armee ursprünglich gehörten. Nicht unwichtig ist folgende Nachricht: Die hiesigen Ha fenarbeiter haben sämmtlich eine Protestation unterzeichnet, welche gegen die jüngsten Beschlüsse der National'Versammlung iücksichtlich ihrer Arbeitsweise gerichtet sind. Sie haben zwei Bevollmächtigte gewählt, die auf gemeinschaftliche Kosten morgen nach Paris reisen, um dort die Protestation dem Marine⸗-Minister oder der National Versammlung zu übergeben. Nach schrift. Das Dampfschiff „Li— amone“ hat den Hafen noch nicht verlassen. Es scheint, daß Contre— Admiral Trehouart auch diese dritte Dampf-Expedition wieder befeh— ligt, Der Ktlnischen Zei
J ö. * wird aus Paris vom 15ten geschrieben: „W je in mehrere Hä⸗
fen angeordnet werden, sind, sichts Maßregel für etwaige Eventualitäten. ̃ daß der Papst sich an alle katholischen Höfe gewendet hat, nicht um ihre Intürvention, sondern ausdrücklich um ihren Rath in seiner Lage zu verlangen. In der betreffenden Note wird zugleich auf die Pflichten der katholischen Mächte gegen den päpstlichen Interesse der katholischen Kirche, hingewiesen. Die fr anzösische Re⸗ 5 ͤ da es jetzt durch die Un
Es ist nämlich bekannt,
Stuhl, im
5
it gierung setzt nun voraus, daß Orsterreich, terwerfung Ungarns freie Hand erhalten, im Bunde mit Neapel zur der weltlichen Macht Pius' 1X. einschreite um seine Uebrigens aber soll die Regie⸗ en katholischen Staaten, reich ausgenommen, iche Angelegenheit auf friedlichem oder auch nöthigenfalls auf bewaffetem Wege zu regeln, und hat zu die⸗ sem Zwecke den bevollmächtigten Ministern in Neapel, Turin und Toscana die geeigneten Instructionen zugesar .
Der Moniteur benachrichtigt die offizielle Welt, daß ihr Säle des Präsidenten der Republik Montags und Donnerstags Abends von 8 bis 10 Uhr geöffnet seien. Was die übrigen Personen, be⸗ treffe, so gestatte die Beschränktheit der Räume des Elysée National nicht, sie anders, als gegen besondere Einladungskarten zu em⸗— pfangen. . J ] . ;
Die Büreaus der National⸗-Versammlung beschäftigten sich heute mit Zusammensetzung der Kommission zur Begutachtung des— Nateau schen Antrags. Die Bergpartei und die zahlreichen Mitglieder des Marrastschen Repräsentanten⸗Klubs vom Palais⸗National diskutirten und stimmten einmüthig gegen jede Terminbestimmung der Auflösung Alle Minister waren gegenwärtig und die Debatte hitze g. Gewählt wurden: Roux Lavergne, Billault, Vupont aus H. G Degoussée, Pierre
Combarel un
. Di.
Jules Favre, Havin, Marie, rans, Grevy, Lignier, lauter entschiedene Gegner des Ministeriums.
Heute werden im Moniteur die Resultate der indirekten Steuer-Erträge des Jal 1848 veröffentlicht. Laut den offiziellen im Ganzen 530,720,900 Fr. an in⸗
Lichtenberg .
ö
direkten Steuern ein, wobei di Centimensteuer mit 162,524, 000 Fr. verzeichnet ist.
Die Patrie sagt in ihrem leitenden Ar zu einer neuen Anleitze, bei der Banl sehe. Diese 100 Millionen gäben in en üb Beständen der schwebenden Schuld dem Finanzminister 135 Mill J ö in die Hände. Mit dieser Summe solle er ein Vesizit von, 715 Mil- lionen decken. „Wir wisse och nicht“ fügt dieses Blatt hinzu „durch welche Mittel ssy diese denkt; wir wissen nur, daß e ne Abneigung gegen. der Einkommensteuer und sonsti Goudchaurschen Finanz würfe theilt. Wie wäre es, zinanzminister duch E höhung der Eingangs zölle zu 11 w jahrlich nur 130 Millienen. 18. Vergleich zur britischen Skala äußerst wenig. Darum müßte es Millionen auf 300 Millionen zu erhöhen. H Vorschlag überlegen, ehe er sich in neue Anleihen stürze. brennen wir von Neugierde, seine Finan pläne zu ,,
Die beiden Sozialisten-Chrfs Alton. Sher und Delecluse (Re dacteur der Ledru-Rollinschen Revolution) haben sich gestern Pistolen geschossen. Ersterer wurde an der Hand, Letzterer am
verwundet.
nötßtat gendthigt )
Verbindung mit den übrigen
en Einf
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⸗ . nse nt oulanen briugenh
die se 130
a 3 28 sen ein Leichtes sei
Möge Herr
London, 15. Jan. Baron von Andrian, ut a. M. abgereist.
Großbritanien und Irland. Der Gesandte der deutschen Centralgewalt, ist vorgestern von hier über Paris nach Frankft Berik.
Die heutige Times meltet, daß die Ersctzung des verstorbenen Lord Auckland in der Stelle des ersten Lord der Admiralität nun entschieden sei, indem Sir Francis T hornhill Baring dieses ihm . getragene Amt angenommen habe. Lord J. Russell halte ben 6 sten vorher dem Tory Sir J. Graham angeboten, dei n . ablehnte. Die Times beiobt den Peemier⸗Minister dalur, aß er abermals bewiesen habe, wie sehr er gene igt ei uch seinen früheren politischen Gegnern Autheil an k zu geben. Was Lord Diinto aubelange, so a, , klärt, daß er auf die einst von ihm bekleidete Ste 24 , , der Admiralität keinen Anspruch mache, lan dern egen . . gung seines Amtes als Groß ste gelbewa)r g, . ,, a uch bie beabsichtigte Vereinbarung mit den ,, n der gema⸗ ßigten konservativen Partei erleichtert wi ih ö K
Die amtliche Gazette zeigt. die Errichtung einer Kommission an, welche untersuchen soll, wie
ch die Einkünfte von bischöflichen ; Fales mit gebührender Rücksicht
und Frapitelstellen in England und Wales mit gebu) J auf die gie und Interessen der Inhaber gehörig verwalten lassen, und wie den Bischöfen und Kapitelmitgliedern am besten ein festes, anstatt eines schwankenden Einkommens, gesichert werden kann. Mit⸗ glieder der Kommission sind der Graf von Harrowby, der Dekan
Jon Canterbury, Rowe Lyall, und die Herren W. P. Wood, Baynes Armstrong, Sßaw Lefevre und R. Jones.
Die ersten Versuche mit einem unterseeischen Telegraphen haben einen vollkommen günstigen Erfolg gehabt. Aber dessenungeachtet glaubt man, daß die Kosten und die Schwierigkeit eines Unterneh—⸗ das Festland durch solche Telegraphen mit England zu ver— binden, die Vortheile davon nicht aufwiegen würden. Die Versuche wurden zu Folkstone unter Leitung des Herrn Walker gemacht. Ein Dampfschiff fuhr zwei Meilen weit in die offene See, indem es un—⸗ ter dem Wasser einen zu dem Zwecke vorbereiteten Draht zog. Das
Ende dieses Drahtes war mit dem Telegraphen zu London ver⸗
iden, das andere Ende mit einem telegraphischen Instrumente auf em Schiffe. Als man sich vom Schiffe aus mit London in Ver— indung sttzte, zeigte sich der glückliche Erfolg des Versuches.
mens 1Intllv,
Rußland und Polen. St. Petersburg, 12. Jan.
itige Journal de St. Peterse bourg meldet: „Mittelst
vom 9gten d. M. ist Se. Majestät der Kaiser Franz
J. von Oesterreich zum Chef des Grenadier-Regiments des
Franz J. ernannt, welches den Namen „Grenadier⸗-Regiment ers von Oesterreich“ erhält.“
Der Großfürst Konstantin ist von Olmütz wieder hier einge—
Belgien. Brüssel, 15. Jan. Vorgestern hat Herr Ra dice, Mitglied der sardinischen Deputirten⸗-Kammer, dem belgischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten das Schreiben übergeben, velches ihn bei der Regierung des Königs der Belgier als Geschäfts der Regierung des Königs von Sardinien beglaubigt. ie Repräsentanten⸗Kammer hat vorgestern den Gesetz⸗Entwurf
Einrichtung eines Militair-Gerichkéhofes definitiv angenom— verschiedene Amendements zu dem Justiz-Budget votirt. ntral⸗Section für das Budget des Innern hat sich gegen kirchlichen Inspektoten der Elementarschulen aus lärt; ste will, daß nur die vom Könige ernannten Besoldung vom Staat empfaugen sollen. liche Verordnung bewilligt der Verwaltungs-Kommis— 1 ch bestebenden protestantischen Elementarschule eine rstützung von 200 Fr. für das Jahr 1848.
Schweiz. Bern, 12. Jan. (Frankf. Journ.) Seitdem Bundesprästdent Furrer sich nun definitiv in Bern niedergelas⸗ hält der Bundesrath fleißig Sitzungen, um seine eigene Or- sation und den zu befolgenden Geschäftsgang zu berathen. Die edenen Directionen und Experten⸗Kommissionen arbeiten an den
eschlägen, welche der nächsten Bundesversammlung vorge
l Man glaubt allgemein, dieselbe werde im März
hat
eidgenössische Zoll-Expertenkommission wird sich am 15tem d.
stadt versammeln. Herr Kilias, ein Mann von aus—
enntnissen im Zollwesen, ist von Frankfurt hier einge—
wird obiger Kom mission als Seeretair beigegeben. Einen
im in der Presse hat die Berufung Lohbauers aus Ber⸗
er in den Militairwissenschaften, wozu der Bundesrath
tair-Direktor ermächtigte, herbeigeführt. Vom Bun esrath
in, er werde diese Angelegenheit „auf eine nationale, das Ehr⸗
des Schweizer-Offiziers schonende Weise zu erledigen trachten.“
l aus Freiburg, so ist jetzt auch aus dem Kanton Luzern
Obergerichtspräsident Bossard dem Bundesrath zu Handen
Nationalraths eine gedruckte Beschwerde gegen das luzernische
Contributionsdekret vom 3. Februar 1848 eingegeben worden. Die
Heschwerde geht namentlich gegen die massenhaften Einstellungen im Aktivbürgerrecht.
Oberstlieutenant Müller von Freiburg ist als Abgesandter des
js von Neapel nach Altdorf gekommen, um die Regierung von
zu bewegen, das Hauptdepot für die neapolitanischen Anwerbun—
zelches in Genua war, nach Altdorf zu verlegen.
‚ wurde im Landrath das alte Jahr mit einer all⸗
geschlossen, welche über die Untersuchung der
Landsgemeinde vom 27. August ausgesprochen
s tad t
In Folge, der neuen Bundesverfassung müssen die Kantonal⸗ Verfassungen einer Revision unterworfen werden, um beide in lleber⸗ Werk gelegt Der bekannte Mazzini, das Haupt der italienischen Revolutions⸗— a hielt sich auf seiner Reise aus dem Tessin eine Nacht und drei Tage in Gremchen im Kanton Solothurn auf, wo er , wo die revolutionaire Regierung seiner bedarf. Seine nach Rom macht er über Genf und Marseille. lir Lombardi von Airolo in der Schweiz milde Beiträge für Hottharss⸗Hospitium. e ; Jahres in dem Hospiz »25 Reisende verpflegt worden sind. Auch für das Hospiz auf der Das Elser-Landgericht in Uri hat den Prozeß der abgetretenen Regierung von Luzern gegen die urner Regierung wegen der aus der issenen Gelder zu Gunsten der ersteren entschieden und letztere zur Zahlung verpflichet. athungen des berner Regierungs⸗-Raths hervorgegangen ist, ine Einnahme von 3,967, 952 Fr. und eine Ausgabe von 4,011,838 also ein Def Luzern, 12. J (ddr 3g)
Begut⸗ achtung derfelben niedergesetzte Kommisston hat folgenden nicht beson⸗ richteten Summen zurückzuerstatten; wie dies zu geschehen habe, solle der Große Rath später bestimmen und dabei die gegenwärtige spär— glieder des a'getretenen Großen Rathes, welche gegen die angehobene Betreibung Recht dargeschlagen haben, unverzüglich den Weg des tete und Andere gefaßten Beschluß ungesäumten Vollzug zu geben. Nach langer Berathung, wie die Sache zu behandeln sei, wurde be— Regierungsrathes, in artikelweise Berathung zu nehmen. Nachdem nun die persönlich oder durch Verwandtschaft betheiligten Mitglieder Annahme des ersten Antrages der Kommission, welcher für Rück⸗ eingezogenen Summen lautet, beschlossen. Mit 35 gegen 33 Stim⸗ men würde ferner auf den Antrag des Staats⸗-Anwalts Knüsel er— Nach der Schwyzer-⸗-Ztg. befindet sich Siegwart Müller mit sei⸗ ner Familie immer noch in Rappoltsweiler im Elsaß; Staatsschreiber
wurde. einstimmung zu bringen. Schon haben mehrere Kantone Hand ans Propaganda, . Besuche empfing. Durch Briefe wurde er schleunigst nach Mit Empfehlungen des Staats-Raths aus Tessin samme Aus dem Begleitschreiben der Regierung sich, daß im Laufe des verflossenen n Grimsel werden Steuern gesammelt. ssifschen Kriegs⸗Kasse entwendeten und zum Theil auch an Uri Das Budget des Kantons Bern für 1849, wie es Defizit von 48,886 Fr. . Endlich ist die ÄAmnestie srage im Großen Rathe zur Sprache gekommen. Die zur ders versöhnlichen Antrag gebracht: 1) den Freischärlern die ent— liche Lage der Finanzen ins Auge fassen; 2) gegen diejenigen Mit⸗ Rechtes zu betreten; und I) dem früheren, gegen gewesene Beam— schlossen, diese Kommisstonal-Anträge, mit Beiseirsetzung der Auträge des (21 an der Zahl) abgetreten, wurde mit 64 gegen 5 Stimmen die erstattung der von den Aufruhrs -Betheiligten von 1844 und 1845 kannt, daß dieser Beschluß dem Volksveto unterlegt werden solle. Meier ist in München, mit wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt;
— 117 Verhörrichter Amhmann mit Familie weilt in Bötzen, Kommandant Tschudi in Innsbruck.
Tessin, 11. Jan. (Eidg. Ztg.) Der Staats -Rath hat nunmehr, da er den Ernst der eidgenössischen Behörden sieht, die lombardischen Flüchtlinge, immer noch 317 an der Zahl, in drei Klas⸗ sen getheilt. Der ersten Klasse, 85, haben die eidgenössischen Kom⸗ missaͤre den Aufenthalt im Kanton gestattet; die zweite Klasse, 210, muß in 8; die dritte, aus 17 Personen bestehend, in 3 Tagen den Kanton verlassen. Der Republicano sagt, allgemein habe man erwartet, die zweite Klasse werde noch geschont werden, aber „in Bern sieht man die Dinge mit den Augen Radetzky's an.“
Baselland, 12. Jan. (Eidg. Ztg.) Das Großherzoglich badische Untersuchungegericht in Freiburg hat seinerzeit von der hier— seitigen Regierung die Auslieferung der provisorischen Regierung der Republik Deutschland, als der Beraubung öffentlicher Kassen schuldig, verlangt. Es wurde auf dieses Verlangen erwiedert, daß dergleichen Ersuche, nach Art. 10 der Bundesverfassung, an den Bundesrath zu richten seien. Auf dieses hin hat sodann oberwähntes Untersuchungs⸗ gericht das nämliche Begehren an den Bundesrath gestellt. Letzterer hält nun, nach einem Schreiben an die diesseitige Regierung, dafür, daß, bis die einschlagenden Verhältnisse durch ein Bundesgesetz näher regulirt sein werden, es in der Kompetenz der Kantons⸗Regierungen liege, über solche Auslieferungsgesuche einen Entscheid zu sassen; daß jedoch eine allfällige Schlußnahme allerdings durch das Organ des Bunbesrathes an die requirirende auswärtige Behörde mitzutheilen wäre. Da sich laut Bericht der Polizei keine der in Frage stehenden Flüchteinge mehr im Kanton befinden, so ist diese Angelegenheit wohl als erledigt anzusehen.
Italien. Rom, 4. Jan. (A. 3.) Das Ultimatum des
Papstes, welches sehr milde Bedingungen bietet, jedoch für den Fall der Verwerfung derselben mit der Annahme der von den Großmäch— ten angebotenen Jateivention droht, cirkulirt zwar sehr im Verbor⸗ genen, allein wirkungslos scheint es nicht zu sein. Ver Auflösung der Giunta scheint die Abdankung des Munizispiums folgen zu wollen. Wenigstens ist davon die Rede, daß es mit derselben gedroht habe, und zwar in Rücksicht auf die Constituante. Gegen diese hat am heftigsten und gründlichsten Bologna demonstrirt, welches mit Recht darauf aufmerksam macht, daß man sich auf diese Weise auch um die Constitution bringe, auf die man zu große Stücke halte. Es heißt sogar, daß Bologna eine provisorische Regierung, aber zu Gunsten des Papstes und in Opposition gegen das Ministerium, errichtet habe. Es ist nicht zu sagen, welchen Schaden die Verzögerung de— sinitiven Einschreitens dem Lande beingt, und man hat allen Grund, zu fürchten, daß die beliebte Abdankungsmethode der radikalen Par⸗ tei die Mittel in die Hand spiele, einen starken Streich auszuführen, auf welchen sie seit langer Zeit siant. Auch Masi hat auf die Ueber⸗ nahme des General-Kommando's der Civica Verzicht geleistet.
Die Allg. Ztg. sagt: „Briefe aus Rom vom 6. Januar melden, daß man dort jetzt eine Intervention von Neapel aus fürch⸗ tete, dazu ward in Rom selbst an einer Contrerevolutjon gearbeitet, die den Papst zur Rückkehr bewegen sollte. Der ganze Gemeinde⸗ rath der Stadt hatte abgedankt. Aus Toscana liegen Berichte vom 8. Januar vor uns; am 10ten sollten die Kammern eröffnet werden, für welchen Tag man Unruhen besorgte; Maueranschläge drohten den Senatoren, man werde sie in den Arno werfen.“
Rom, 6. Jan. (Allg. Zeitung.) In Civitavecchia sind 16,9090 Rationen bestellt worden, und vergangene Nacht sind zwei Compagnieen reitender Jäger nach Anagni und Ferentino abgegan— gen. An der Gränze von Ceprano sollen 6000 Neapolitaner zum Einmarsch bereit stehen, und den Weg nach Gasta zur See hat nicht blos Zucchi, sondern auch Latour, der General der Schweizer, eingeschlagen. Als das Fahrzeug bei Civitavecchia anlegte, sandte Latour seinen Adjutanten ans Land, um den Delegaten an Bord einzuladen. Dieser soll geantwortet haben, daß er der Ruhe des Ortes zu Liebe dieser Aufforderung nicht folgen zu dürfen glaube; man veimuthet indeß, daß er bei dieser Gelegenheit Instructionen für sein Verhalten bei der nahe bevorstehenden Intervention erhalten habe. Auch hier scheint sich eine Reaction zu Gunsten des Papstes vorzubereiten, und morgen, wo man eine von der Republik an die Constituante gesandte Fahne in feierlichem Auszug nach dem Kapitol zu bringen beabsichtigt, wird ein Zusammenstoß befürchtet. Seit ei⸗ nigen Tagen zirkulirt eine Adresse, durch welche die Civica aufgefor dert wird, sich der Regierung im Namen des Papstes zu bemächti⸗ gen und dann an diesen eine Deputation zu senden, um ihn zur Rückkehr einzuladen.
Seit dem neuen Gazzetta di Roma, welche an die rio getreten zu sein scheint und das gewöhnliche päpstliche Wappen an der Spitze trägt. Sie enthalt in ihrer Nummer vom 5. Januar ein Dekret zur Abschaffung der Fideikommisse und anderer Fesseln
n
Jahre erscheint hier eine amtliche Zeitung,
Stelle des ehemaligen Ving
des freien Grundbesitzes für die Zukunft, gemäß dem am 4. Dezember von der Deputirten-Kammer votirten Gesetze.
; (Französische Blätter.) Da
rium erließ dieser Tage wichtige Verordnungen rücksichtlich
werbs⸗ und Cigenthums⸗Verhältnisse. Im Kriegs Ministerium herrscht große Thätigkeit. Viel schweres Geschütz geht nach Bologna Ancona ab. Man überwacht die Rüstungen der Desterreicher Piacenza, Modena und Ferrara aujs genaueste. Die
lieri und Ferratti sind aus Gata hier eingetroffen.
Papst wolle sie exkommuniziren.
*
Rom, 6. Jan.
Neapel, 3. Jan. (A. 3.) Die amtliche Zeitung vom 2ten und 3. Januar meldet aus Gaeta neue Aufwartungen beim Papste; unter Anderem wurde eine Deputation des obersten Rechnungshofs in Neapel bei Sr. Heiligkeit zum Fußkusse zugelassen. Der französische Gesandte, Herr von Harcourt, ist, vom brasilianischen Geschäftsträger, Herrn von Fieguiredo, begleitet, in Neapel angekommen.
Das Syppositionsblatt Libertä, welches der Regierung gegen über eine gegen Eiwarten freimüthige Sprache redet, die jetzige nea⸗ politanische Verfassung als ein bloßes Possenspiel bezeichnet und un— ter Anderem die Palmerstonsche Politik in der sicilianischen Frage gegen die Angriffe der englischen Oppositionspresse vertheidigt, meldet, daß General Filangieri nach Messina abgegangen sei und zwar in Gesell schaft des russsschen Gesandten.
Spanien. Madrid, 8. Jan. (Franz. Bl.) „Mon hat seinen Kabinets-Kollegen das neue Budget vorgelegt, in welchem er durch bedeutende Ersparnisse Spanien vor dem National⸗Bankerott retten will. Alle Kabinets-Mitglieder haben diesen Ersparnissen ihre volle Zustimmung ertheilt. Mon wird dies Budget demnächst der Kammer vorlegen.
Madrid, 9. Jan. (Franz. Blätter.) Zwischen Vich und St. Hippolytus kam es am 7. Januar zwischen der Insur⸗— rections-Armee unter Cabrera und den Königlichen Truppen in Ca⸗ talonien zu einem mörderischen Treffen,
men und soll die Flucht ergriffen haben. Dieser letzte Theil der Nachricht bedarf aber noch der Bestätigung.
Der Senat beginnt morgen wahrscheinlich die Adreß⸗Diskussion. Zwischen den beiden Generalen und Senatoren Pavia und Cordova ö es zu solchen Ausfällen, daß sie sich auf Pistolen schießen wollen.
Türkei. Konstantinopel, 27. Dez. (A. Z.) Der Win⸗ ter hat dies Jahr ziemlich lange auf sich warten lassen. Nicht ein⸗ mal die sonst um diese Zeit gewöhnlichen Regen stellten sich ein, im Gegentheil an vielen Orten klagte man über große Dürre. Seit einer Woche aer ist nun Alles mit Schnee bedeckt. Mehrere heftige Stürme gingen dem Einzug des nordischen Gastes voraus. Sie haben wahrscheinlich in den hiesigen Meeren viel Schaden ange⸗ richtet. . Man will noch fortwährend Cholerafälle hier beobachten, in jüngster Zeit sogar wieder zunehmend. Gewiß ist, daß Darm⸗ kanalleiden überhaupt, Diarrhöe, Ruhr u. s. w. den ganzen Herbst hindurch und bis jetzt immer noch sehr häufig hier vorkamen. Uebri⸗ gens herrscht die Cholera noch fortwährend in den Provinzen und an manchen Orten ziemlich stark, so in Aidin, in der Gegend um Siwas, bei Ephesus, in Scalanova, in Tarsus.
Wie in der griechischen und schismatisch armenischen, so hat nun auch in der katholisch-armenischen Kirche ein Patriarchenwechsel statt⸗ gefunden. Hassun, der seitherige katholisch-armenische Patriarch, . und die Gemeinde erwähltt sofort den Dom Salvian Vatabasd zum Patriarchen. Die katholisch- armenische Gemeinde be⸗ tand schon seit längerer Zeit darauf, daß der Patriarch einen Rath von 12 Laien sich beigeselle, um gemeinschaftlich mit diesem über die weltlichen Angelegenheiten der Gemeinde zu entscheiden. Dazu wollte sich der frühere Patriarch durchaus nicht verstehen, und weil er nicht länger Widerstand leisten konnte, dankte er ab. Der neugewählte Patriarch muß sich nun den ihm beigegebenen Laienrath gefallen lassen. ö. .
Einem alten Brauch zufolge, werden auf Weihnachten jedes Jahr die gerade in den Gefängnissen befindlichen Griechen und Armenier auf das Ansuchen ihrer Patriarchen drei Tage lang freigelassen und stellen sich dann nach dem Fest wieder in den Gefängnissen ein.
Der Kurdenhäuptling Rurullah Bey, Gouverneur von Hakiari, hat die Fahne der Empörung aufgepflanzt.
Königliches Opernhaus.
* 6 . 2 21 8 2 2 9 5932 8 s 9 . Zum Abschieds-Benefiz des Herrn Bader. (Neu einstudirt.)
Richard Löwenherz. Musik von Gretry. (Den 18. Januar.)
Das Exreigniß der Wiederaufführung einer älteren, beliebten Oper, ver— bunden mit dem letzten Auftreten eines Künstlers, der der Königlichen Bühne einst zur herrlichen Zierde gereichte, hatte die Räume des Opeinhauses am Donnerstag mit Hörern fast überfüllt. Der treffliche Bader, alle Opernfreunden durch seine außerordentlichen und wahrhaft hinreißenden stungen im Gebiete des vramatischen Gesanges unvergeßlich, nahm dachtem Abende in einer seiner früheren Glanzrollen, als in Gretry's „Richard Löwenherz“, für immer Abschied vom
Was er diesem, was er der Kunst gewesen, darüber bedarf ner Andeutung. Die wahrhaft rührende Theilnahme, mit welcher mar letztes Auftreten von Anfang bis zu Ende begleitete icht Gunsten seines künstlerischen Ruhmes, als es unsere möchte. Uns bleibt nur das aufrichtige Bedauern, d größe den Weg alles Irdischen gehen mußte, während Künstler der Trost zu Gute kömmt, den Schiller d mischer Kunst spendet:
Wer den Besten seiner Zeit genus Gethan, der hat gelebt für alle
Die Mitwelt hat ihr Urtheil gesprochen. J den Lorbeerkranz des Ruhmes einstimmig zuerk zeugendes Denkmal für die Nachwelt auf.
Den schönsten Triumph der Anerkennung seiner Verdienste feierte Bader diesmal übrigens in der Anwesenheit unseres kunstsinnigen Königspaans, das seit langer Zeit das Opernhaus heute zum ersten Male wieder mit
in welchem sich die Königli⸗
chen Truppen den Sieg zuschreiben. Cabrera mußte das Feld räu— ;
seiner Allerhöchsten Gegenwart hbeehrte. Die Majestäten, die bei ihrem in= tritt in den Logen sofort mit allgemeinem Jubel, Tücher schwenken, Anstim⸗ mung der Nationalhymne z. 2c. begrüßt wurden und sichtlich von diesem herzlichen Empfange gerührt waren, wohnten der Abschieds-Vorstellung des unvergeßlichen Künstlers mit dem lebhaftesten Interesse bei.
Auf die Leistungen der übrigen Mitwirkenden, so wie das uns einzulassen, dazu wird eine Wiederholung der Vorstellun hören, mit Herrn Mantius, als Blondel, Gelegenheit bieten.
Markt ⸗Berichte.
Berliner Getraidebericht vom 19. Januar II n! 991 on Mark po Im die P ö Am heutigen Martt waren die Preise wie folgt: Feizen nach Qualität 52 — 56 Rthlr. Roggen loco 26-273
7
9 Hafer loco nach Qualität
„p. Frühjahr 48 pfd. Rüböl loco d Jan. / Febr. Fe . Mi ärz
April/Mai 125 a
Mai / Juni 125 Rthlr.
lzco 95 Rthlr.
Lieferung p. April/Mai 95 Rthlr.
Spiritus loch ohne Faß 143 Rihlr. bez. w p. Jan. 16 a 15 Rthlr.
y Febr. 155 a 157 Rthlr. e
ö März 154 a 155 Rthlr. p. Frühjahr 165 Rthlr. Br., 16
X
33m ul eln
Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 18. Januar. Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 13 11 Sgr. 3 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 5 Sgr. — 3 Sgr. 9 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 8 Pf., auch 28 Sgr. 9 kleine Gerste 1 Rihlr., auch 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 21 Sgr. 11 auch 19 Sgr. 5 Pf. Zu Wasser: Weizen (weißer) auch 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. und 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.; t 1Rth 5 Sgr., auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf.; Gerste 1 Rthlr. 1 Sg 3 Pf., auch 1 Rthlr.; kleine Gerste 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 21 z Pf., auch 20 Sgr. erbsen 1 Rthlr. 5 Sgr. (schlechte Sorte.) Mittwoch den 17. Januar. Das Schock Stroh 6 Rthlr. 20 Sgr., auch 6 Rthlr.; der Cent⸗ ner Heu 22 Sgr. 6 Pf., auch 17 Sgr. 6 Pf. Kartoffel⸗Preise. . Der Scheffel 16 Sgr. 3 Pf., auch 12 Sgr.; metzenweis 1 Sgr. 3 Pf., auch 1 Sgr.
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