zu Panama gelandet, von dort über die Landenge nach Chagres ge⸗ schafft und auf einem der Königl. Postdampfschiffe nach Southampton gebracht, werden sollten. Die erste Zufuhr kalifornischen Goldes ist omit nächstens in England zu erwarten.
Aus Dublin erfährt man, daß die Regierung den General-In-= spektor der Polizei, Major Brownrigg, nach der Grafschaft Down abgeschickt hatte, damit er über Ursachen und Umfang der dortigen Brandstistungen Untersuchungen anstelle. Erst nach Empfang seines Berichtes will die Regierung, wenn es nothwendig erscheint, krästige Gegenmaßregeln ergreifen.
Dem Standard zufolge ist auf Ceylon um die Mitte Sep⸗ tembers ein Aufstand ausgebrochen, der noch nicht unterdrückt war.
Die Antwort⸗Adresse des Oberhauses wird Lord Bruce beantra⸗ gen und Lord Bateman unterstützen. Bekanntlich sind die Adressen beider Häuser in der Regel ein bloßer Wiederhall der Thronrede.
Das westindische Postdampfschiff, welches vorgestern auf der Höhe der Schiffsinsel anlanate, hat 1,250,900 Dollars am Bord.
Nach Berichten von Cap bis zum 6. Dezember schienen die Boers an der Gränze vollkommen ruhig zu sein. Der Geuverneur Smith befand sich wieder in der Capstadt. Im November waren zwei britische Kriegsschiffe nach der Insel Mafamale gesegelt und hatten ihre Böte den Fluß Angoza hinaufgeschickt, um den dortigen arabischen Häuptling von seiner eifrigen Betheiligung am Sklaven⸗ handel abzubringen. Da die Unterhandlungen erfolglos blieben, so wurde der Ort, wo der Häuptling wohnt, angegriffen, nach einstün⸗ digem Kampfe gänzlich zerstört und alle Vertheidigungswerke nieder⸗ gerissen. Die englischen Schiffe zählten einen Todten und mehrere Schwer verwundete.
Nach Berichten aus Neu⸗Seeland vom 4. November herrschte überall in der Kolonie Ruhe, und man besorgte keine Störung der— selben, da die Eingeborenen sichtbar bemüht waren, mit den Weißen in befreundete Verhältnisse zu treten.
Belgien. Brüssel, 26. Jan. Gestern hat die Repräsen⸗ tanten-Kammer das Finanzbudget angenommen.
Der spanische Gesandte Graf de la Vega del Pozo gab gestern ein großes Diner, bei welchem sich der Prinz Paul von Württem⸗— berg, der Graf von Syrakus, der Fürst von Hohenlohe und der Graf Gurowski unter den Gästen befanden. Am Abend war eine glänzende Soirée beim Herzog von Aremberg.
Italien. Rom, 16. Jan. (Franz. Bl.) Alles beschäf⸗ tigt ssch mit den Wahlen. Nur im Kriegs -Ministerium arbeitet man an anderen Dingen. Garibaldi schickt sich an, mit einem starken Corps die neapolitanische Gränze zu überwachen und beim ersten
160
Anlaß gegen Neapel, wohin ihn viele Einverständnisse rufen, los- zurücken. Ponte Corvo hat sich vom Kirchenstaat losgesagt.
Neapel, 11. Jan. (Allg. Ztg.) Die hiesige Zeitung meldet aus Gasta vom 10. Januar: „Se. Heiligkeit genießt fort⸗ während einer guten Gesundheit. Er empfängt täglich mit väterli⸗ cher Güte die zahlreichen Deputationen, geistliche und weltliche, welche kommen, ihm den Fuß zu küssen. In der letzten Nacht ist Se. Ma⸗ jestät der König mit den Königl. Prinzen und Prinzessinnen hierher zurückgekehrt.“
Florenz, 16. Jan. (A. 3.) In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer legte der Finanz⸗Minister einen Gesetz⸗ Entwurf vor zur Emittirung von vierzehn Millionen Tresorscheinen, verzinslich mit 6. Prozent, versichert auf Real⸗Hypothek und heimzahlbar binnen 18 Monaten. Der Kriegsminister legte ein Gesetz vor über Ver⸗ theilung der früher dekretirten Medaillen an die Toscaner, welche in dem „Unabhängigkeitskriege“ gegen Oesterreich gekämpft. Die Kam⸗ mer ernannte sodann den Ausschuß zur Abfassung der Antwort auf die Thronrede.
— Die Allg. Ztg. sagt: „Wir erhalten heute aus Rom drei Posten auf einmal, vom 14., 15. und 16. Januar, Es hatte sich in diesen Tagen nichts von Bedeutung ereignet. Vom Kriegs⸗Mi⸗ nister Zucchi war aus Gaeta ein Tagesbefehl herübergekommen, der mit ziemlich klaren Worten in Aussicht stellte, daß er an der Spitze fremder Truppen zurückzukehren gedenke. Es erhielten sich daher fortwährend die abenteuerlichsten Gerüchte, man sprach selbst von bem Einrücken eines spanischen Armce-Corps, was die Römer die an die spanischen Soldaten nicht ohne Grauen denken — an die traurigsten Zeiten ihrer Geschichte erinnerte und nicht dazu beitrug, dem Papst die verlorene Popularität wieder zu gewinnen, so wenig als der fortwährende Aufenthalt in Neapel. Es ward ein Sicher— heits-Ausschuß eingesetzt.
Meteorologische Beobachtungen
1849.
27. Jan.
Abends Nach emmaliger
10 Ubr.
Nachmittags 2 Uhr.
Morgens
6 Uhr. lie obachtung.
Luftdruck ..... 36 3, So“ Tar. 335,477 Yar. 336,2 1Mpbar. Q auellwärme I,,, R.
Luftwärme 2, 2 KR. 4 4,4” R. * 1,0 R. Flusswärme 0,8) Hi.
Thaupunkt — 157 . 9.97 R. — 1,67 R
Dunstsãättig ung N 2 pC 62 pCt. 76 pCt.
Wetter heiter. trüb.
, . ö NVW. NW.
VWolkenzug... NV. ö Tagesmittel: 335,07! Par... 2,7 K
Um 9g Ubr Morgens Schnee.
Boden wärme
Aus dünstung
Niedersehlag 0, 969“ Rb.
Wärme wechsel . 4,5 . 0, 90
70 pot. NW
Königliche Schauspiele.
Montag, 29. Jan. Im Schauspielhause. Vorstellung: Dornen und Lorbeer. Hierauf: Anfang halb 7 Uhr.
Bienstag, 36. Jan. Im Opernhause. Vorstellung: Martha. Anfang halb 7 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Preisen ver⸗ kauft:
Ein Billet im Parquet, zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 20 Sgr.; ein Billet in den Logen des ersten Ran- ges und im ersten Balkon daselbst 1 Rthlr.; ein Billet im Parterre, in den Logen und im Balkon des dritten Ranges 15 Sgr.; ein Billet im Amphitheater 77 Sgr. . Auf vielfältiges Verlangen tritt Frl. Grist, nachdem sie Nach⸗ richten aus London erhalten, welche ihr gestatten, ihre Abreise um einige Tage zu verschieben, noch zweimal auf. Demnach: Mittwoch, 31. Jan. Im Opernhause. 16te Abonnements⸗Vor⸗ stellung. Die Weiberkur (le diable à quatre), pantomimisches Ballet in 2 Akten, von de Leuwen und Mazilier, für die König⸗ siche Bühne bearbeitet und in Scene gesetzt von P. Taglioni. Musik von A. Adam. (Frl. Grisi: Mazourka.) Vorher: Wallen⸗ stein's Lager. Anfang halb- 7 Uhr.
Der Billet⸗Vauf findet im Vorflure des Opernhauses zu folgen— den Preisen statt:
Ein Billet im Parquet, zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr., ein Billet in den Logen des ersten Ranges, im ersten Balkon daselbst und Proscenium 1 Rthlr. 10 Sgr, ein Billet im Parterre, in den Logen des dritten Ranges und im Balkon daselbst 20 Sgr., ein Billet im Amphitheater 10 Sgr., ein Billet zur Fremden-Loge 2 Rthlr.
16te Abonnements⸗ Vor hundert Jahren.
15te Abonnements⸗
Königsstädtisches Theater. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti. Dienstag, 30. Jan. Die Töchter Lucifer's. Großes phanta⸗ stisches Zauberspiel mit Gesang in 5 Abtheil. (12 Tableaux), von W. Friedrich. Musik komponirk und grrangirt von Ed. Stiegmann. Mittwoch, 31. Jan. Italienische Opern-Vorstellung Zum erstenmale in dieser Saison: Linda di Chamouni. Oper in 3 Akten. Musik von (Sgra. D Königl.
Lucia
Montag,
di Lammermoor.
h ,
Donizetti. Emilia Dielitz,
sardinische Kammersängerin vom Hof-Theater zu Turin: Linda, als
Gastrolle.) Donnerstag, 1. Die Töchter Lucifer's.
— DD
F ebr.
Auswärtige Börsen.
Breslau, 27. Jan. Holl. und Kaiserl. Dukaten 96 Bi. Friedrichsd'or 1135 Gld. Louisd'or 1123 Gld. Peln. Papiergeld Iz bez. Oesterreichische Banknoten 91 1 — 904 bez. Staats⸗ Schuldscheine 795 Br. Seehandlungs⸗Prämienscheine a 50 Rthlr. g98r Br. Posen. Pfandbriefe 4proz. 96 u. 66 bez., do, 35 proz.
git bez. ü. Gld. Schles. Pfandbriefe 35 proz. 90 Br., do. Lit. B. proz. M2 aà P bez. u. Gld, bo. 33proz. 825 Br.
Polnische Pfandbriefe alte 4proz. 913 Gld., do. neue Aproz. gz ü. „ bez., do. Partialloose a 300 Fl. 99 Gld., do. a 509 Fl. 75 Br., do. Bank⸗Certif, a 2090 Fl. 13 Gld. Russisch⸗polni⸗ sche Schatz⸗Obligationen à 4 pCt. 713 Br.
Actien. SOberschles. Litt. A. u. Breslau⸗Schweidnitz⸗Freiburg. 85? Br. Niederschles. Märk. ,. bez., do. Prior. 98 Gld., do. Ser. III. 943 Br. Ost⸗Rhein. (Köln⸗Mind.) 795 Br. Sächs.-Schles. (Dresd. Görlitz) 76 Br. Neisse⸗Brieg 37 Br. Krakau⸗Oberschles. 373 Gld. Friedrich⸗Wil⸗ helms⸗Nordbahn 374 bez. u. Br.
Wechsel⸗Course.
Amsterdam 2 M. 142 Gld.
Hamburg a vista 151 Br.
do. 2 M. 150 Br. London 12. St. 3 M. 6. 259 Br. Berlin a vista 100 Br.
do. 2 M. 994 Gld.
Wien, 25. Jan. Met. 5proz. 84, 5, J. 25proz. 45. . . l. 31: 154 1565, 39 9j, 91. Nordb. 100, 1003. Gloggn. 5, 96. Mail. 65, 66. Livorno 645, 656. Pesth 67, 68. B. A. 1135, 1145.
Wech sel. Amsterd. 1657 Br. 1115 bezahlt. Hamburg 165 Br. 1335 Br.
Fonds, Loose und Actien sind in Folge ungünstiger Gerüchte, die italienischen Zustände betreffend, gewichen. Fremde Valuten zu haben und wenig gemacht.
Leipzig, 27. Jan. L. Dr. Part. Qblig. 7M. Gld. Leipz. B. A. 1413 Br. Leipz. Dr. E. A. 98 Br;, 97 Glo. Sächs. Bayer. 79 Br., 785 Gid. Sächs. Schles. 753 G. Chemnitz⸗Riesa 23 Gld. Magd. ⸗Leipzig 169 Br. Berl. Anh. A. u. B. 80 Br. Altong⸗Kiel 8) Br., 887 Gld. Deß. B. A. 1024 Br., 1014 Gld. Preuß. B. A. 937 Br., 929 Gld. Frankfurt a. M., 26. Jan. Von Fonds waren an heu— tiger Börse die Zproz. Spanier, poln. und bad. Loose, russische, nas⸗ sauer und bayer. Z3zproz. Oblig. gefragter, und waren dafür etwas bessere Preise zu machen. F. W. Nordbahn-⸗Actien, kurhess. Loose blieben flauer. Alle übrigen Gattungen preishaltend. Die Umsätze waren . , keiner Bedeutung. 5 proz. Met. 763. 763. Bank⸗ ien 1226. 1222 ; 50 Fl. . Sh. br, vo. 36 J. , 3 . Sarh. 27. 66, Darm; h Fi 2. 7dr, v, do M Fi . 36. 26. Span, proz. 203. 2063. Poln. 300 9. X gh Bid . . 500 Fl. *. 75. 75. Friedr. Wilhelms Nordbahn 37. 3 ) B . bach 715. 718. Köln-Minden S6. 79x. ,
Hamburg, 26. Jan. Z4proz. p. C. 79, Br., 797 G.
, B, 9 bez. i. Br.
Augsb. 1115 bez. Frankf. London 11. 16 Br. Paris
E. R. 1090 Br., 94. G. Dän. 644 Br., 64 G. Ardoins gr Bi 95 G., Z3proz. 195 Br., 19 G. Hamb.⸗⸗Berl. 60 88 . Bergedorf 68 Br. Altona⸗Kiel 887 Br., 88 G. 81 54 B. 25 Br. R. Neum. 90 Br. Mecklenburg 355 Br., 355 G. ish.
ech fei. Pars 16.4. Peiertbarg sz. Landen 13. 3 Amsterd. 55. 69. Frankfurt 883. Wien 1659. Breslau 152 Zonisdꝰ or 4 e J . ö 22.
Das Geschäft in Wechseln war sehr klein. London etwas Amsterd. flau. Paris gefragt. Frankfurt Br. Wien . als Brief. Das Geld reichlich.
In Fonds und Actien kein besonderer Umsatz.
Paris, 25. Jan. Zproz. 15. 4. „6ptoz. 75: 20. (An- leihe J5.) Bank 1690. Span. Zproz. 29, do. Innere 193. Stadt- Obligationen 1116.
Nordb. 388. 75.
X
jan. proz. Cons. 90, 3. 3 Aproz. 913. 33 nn 49. Mer 2b
London, 25. Jan. Cons. 90K, 3. 34proz. 915. Ard. 153. Zproz. 285. Pass. 35. Int. 4953. 4proz. 7833. Mex. 26
Engl. Fonds fest und steigend. Cons. p. C. zu 904, , 4. a. 3. 96 4 .
2 Uhr. Engl. Fonds behaupteten sich gut. 9 53 5
Die Stimmung für fremde Fonds ist sehr günstig. , 6.
Amsterdam, 25. Jan. Die Börse war heute im Allge⸗ meinen sehr fest. Holl. Fonds etwas williger. Russ. 4proz. waren zu höheren Preisen anhaltend gefragt. Oesterr. etwas willi⸗ ger. Span. preishaltend. Südamerik. unverändert; das Geschäf war nicht sehr ausgebreitet. Mex. 27.
Holl. Int. 493, 4. 3proz. neue 593. Span. Ardoins 11. gr. Piecen 11, 5. Coupons 75, 7. Nuss. alte 1015. A4prez. Ss8§. Stiegl. 83. Oest. Met. 5proz. 74. 24 proz. 393.
Wech fel. Parise 56 5 G. Wien 315 G. Frankf. 99 G. London 2 M. 11795 G. k. S. 12 G. Hamburg 3445 G. Pe⸗ tersb. 1817 G.
X
London, 24. Ard. I5§. Pass. 33.
1
Cons. p. C. 90
Mex. 26
1
— —
Markt⸗Berichte. .
Königsberg, 24. Jan. Zufuhr war gering. Weizen 50 bis 66 Sar. pr. Schfl. Roggen 25 bis 29 Sgr. Gr. Gerste 23 bis 25 Sgr. Kl. Gerste 26 bis 23 Sgr. Hafer 13 bis 16 Sgr. Graue Erbsen 30 bis 36 Sgr. Weiße Erbsen 28 bis 36 Sgt. Kartoffeln 15 bis 16 Sgr. Das Schock Stroh 80 bis 85 Sgr.
Stettin, 27. Jan. Das Wetter hat sich geändert und ist kälter und schön geworden; eine Rückkehr zum Frost ist nicht unwahr scheinlich.
Weizen, mit 90 Pfd. von Schlesien abgeladen, ist schwimmend zu 523 Rthlr., uckermärker und märker auf Lieferung in den nächsten Wochen mit 56 Rthlr. gekauft. Roggen pr. Frühjahr 82 pfd. 27 Rthlr. Br., 274 Rthlr. Gld., 86pfd. auf 28 Rthlr. gehalten.
Heutiger Landmarkt: Weizen. Roggen. Gerste. Hafer. Erbsen. , , . 2 . . ,
Rüböl loco 124, 125 Rthlr. bez, März/April 12 Rthlr. Br., 113 Rthlr. Gld., April / Mai 113 Rthlr. Gld., September / Oktober 1197 Rthlr. bez. u. Gld.
Spiritus aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand ohne und mit Faß 24 56 bez., pr. Frühjahr 22 6 bez., Br. und Geld.
Im gestrigen Bericht muß der Preis von Südseethran 107 und 104 Rthlr., der von Campeche ⸗Blauholz 23 à 23 Rthlr. Br., 25 a 25 Rthlr. bez. heißen.
Breslau, 27. Jan. gelber 18, 54, 58 Sgr,
Roggen 30, 32, 34 Sgr.
Gerste 22, 24, 26 Sgr.
Hafer 15, 16, 1743 Sgr.
Kleesaat unverändert fest.
Spiritus 50 Eimer loco a 7 Rthlr. und 16506 Eimer pr. April, Mai a 73, nach Wahl des Verkäufers zu liefern, verkauft.
Rüböl 14 Rthlr. Gld.
Zink loco a 44 Rthlr. offerirt.
Bei sehr reger Kauflust ging es heute sowohl mit Weizen als Gerste etwas besser, und selbst für Roggen blieb die Frage sehr gut.
Posen, 24. Jan. (Der Schfl. zu 16 Metzen preuß.) Wei⸗ zen „Röhr. zz. Str, 4 Pf. His 2 NRittit. 3 Sgr. 3 Pf 3 Niog. Ear? gr. (f. bie 1e ithir 4 Gerste 22 Sgr. 3. pf. bio 2 SäenMn K För, Sgt. 6 Pi bi is Spes Ff Buch. e n 66. 3 Pf. bis 24 Sgr. 5 Pf.; Erbsen 26 Sgr. 8 Pf. bis ner 9 Sg Sgr. 4 Pf.; Kartoͤffeln 8 bis 9 Sgre; Heu der Cent= e guhir Ih 66 . J 6 das Schock 4 Rihln, bis . . 3 utter,
,,
Köln, 24. Jan. (23 Scheffel.)
Weizen, weißer 51, 57, 61 Sgr.,
Weizen direkt 5 , Rthlr.
307 Rthlr. W., 305 Rthlr. G., pr. Okt. 297 Rthlr.
Waare, pr. März 64, Rthlr. W., 57 Rthlr. G., pr. Mai 6 Rthlr. W., 63, Rthlr. G. Roggen direkt 35 Rthlr. W., pr. Rthlr. G., pr. Mai 35 Rthlr. W Gerste, hiesige 2 Rthlr. W., oberländische 3! Hafer 15 Rthlr. W., pr. Mai 14 Rthlr. W. Rübkuchen 2000 Pfd. 27 Rthlr. G. Rüböl pr. 255 Pfd. m. Faß compt. 323 Rthlr.
Mãärz
345 Rthlr. W., 35
2D.
29 Rthlr. G., geläutert 34 Rthlr. W.
Leinöl pr. 260 Pfd. 263 Rthlr. G.
Bonn, 23. Jan. (23 Schfl.) Weizen, neuer 55 a2 16 Roggen, neuer 35 2 , Rthlr. Gerste, hiesige 253 Rthlr. , .
STeusß, 23. Jan. 6 Sgr., Wintergerste 1 Rthlr. 3 Sgr. Sommergerste 1 Rihlr. 3 Sgr., Buchweizen 1 Rthlr. 7 Sgr., Hafer 20 Sgr. Erbsen 2 Rthlr. Rappsaamen 3 Rthlr. 28 Sgr, Kartoffeln 20 Sgr.
Heu pr. Ctr. von 110 Pfd. 20 Sgr. Stroh pr. Schock von 1200 Pfd. 4 Rthlr.
Kleiner Saamen 3 Rthlr. 18 Sgr.
Rüböl pr. Ohm à 282 Pfd. 6. F. 35 Athlr.
Rübkuchen pr. 1000 St. 30 Rthlr. 15 Sgr.
Preßkuchen pr. 2000 Pfd. 28 Rthlt.
Branntwein pr. Ohm 18 Gr. 11 Rthlr.
Gereinigtes Oel 37 Rthlr.
Getraide preishaltend. Rüböl flauer.
Hamburg, 26. Jan. Getraide blieb sehr ruhig. Weizen war 1 a 2 Rthlr. niedriger und loco 129 s130pfd. mit 120 Rthlr. Ct. per Last, ab Holstein 130pfd. zuletzt mit 90 Rthlr. Beo. bezahlt und dazu angeboten. Gerste in loeo still und unverändert; ab Hol⸗ stein und Dänemark wurden 200 Last 110. 111pfd. gedarrte Waagre zu 5 Mk. 8 Sch. a 5 Mf. 95 Sch. Beo. per Tonne gekauft. An⸗ dere Getraidesorten ohne Umsatz. samen ward loco mit 133 aà
Rthlr. Hafer
Weizen 2 Rthlr. 5 Sgr., Roggen 1 Rthlr.
15 S gr.
Rapps 135 RNthlr. Beo. fürs Oberland bezahlt, war aber noch dazu zu haben. Jan. Weizen still; 128pfd. bunt. poln.
.
Amsterdam, 24. 320 Fl.
Roggen zum Verbrauch an Konsumenten verkauft: 116pfd. archang. 134 Fl.; 117pfd. petersb. 131 Il. 127pfd. onklam. 160 Fl.; 124pfd. preuß. 156 l.; 1258. groß brab. 152 Il.
Gerste wie früher; fö0pfd. fries. Winterg. 105 Fl.; dito an den Mühlen 115 51. .
Kohlsaamen auf Lieferung von dem Spätjahr d L. auf 9 Faß im Sept., Okt. und Nov. 583 L.
Leinsaamen ohne Handel. .
Rüböl gleich und auf prm. Mai sehr preishaltend; auf das Spätjahr flaß; auf 6, Woch, 38 Ilz effekt. 37 Fl.; Mai 306 Fl.; Sept. und Okt. 35 a 3445 Fl.; Nov. und Dez. 35 Fl.
Leinöl auf 6 Woch. 26 Fl.) effekt. 25 Fl.
Hanföl auf 6 Woch. 35 Fl.; effekt. 34 Fl.
103pfd.
niedriger;
GEisenbahn⸗V erkehr.
Berlin-Stettiner, Eisenbahn.
Im Monat Dezember er. betrug die Frequenz auf der H
23 652 Personen, wofür einge⸗ . .
3. . ; 24,723 Rthlr. 20 Sgr. 3 Pf. 116, 343 Zoll⸗Ctr. Passagier⸗=, Eil⸗ . und Frachtgüter 24,369 Extraordinair 461 Summa HY, 5d
Im Monat Dezember 1847 wurden eingenommen
Mehr eingenommen im Monat ö Dezember 1848... 1,61
auptbahn
47,926 Rthlr. 25 Sgr. 3 Pf.
— — —
Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober - Hosbuchdruckerei. Beilage
nh akt. Dentschland. Bundes⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M. verfassunggebenden Reichs⸗Versammlung. Ausland. Großbritanien und Irland. London. Die Sikhs. ten aus Australien und Labuan. — Vermischtes.
Verhandlungen der Nachrich⸗
Eisenbahn⸗Verkehr. Markt ⸗Berichte.
ö m , / 2, s 0 2 , r- , e, n .
Uichtamtlicher Theil.
Dent sehland.
Bundes- Angelegenheiten.
Frankfurt a. M., 26. Jan. (D. 3.) 159ste Sitzung der verfassunggebenden Reichs ⸗Versammlung. Tagesord⸗ nung: Berathung des vom Verfassungs-Ausschusse vorgelegten Ent wurfs „der Reichsrath“, Artikel 1 5. 1 — 6. .
Piäsident Sim son eröffnet die Sitzung 93 Uhr Vormittags. Der Abgeordnete Herr Haupt aus Wismar und der Abgeordnele Herr Hentges aus Heilbronn zeigen ihren Austritt aus der Natio⸗ nalverfammlung, Letzterer den seinigen für den 1. Februar an. Wäh⸗ rend Herr Stöcker aus Langenfeld bis jetzt nur auf einen allerdings überschrittenen Urlaub abwesend ist, hat sich Herr Lammers aus Er vongen zu dessen Ersatz gemeldet. Es wird aber beanstandet, Herrn Lammers einen Sitz im Hause einzuräumen, bevor eine Erklärung von Herrn Stöcker eingegangen.
Herr Wurm aus Hamburg bringt den dringenden Antrag ein, daß sämmtliche Ausschüsse über die ihnen mitgetheilten Einläufe rafchen und übersichtlichen Bericht erstatten möchten. Namentlich sind es die in Bezug auf die Oberhauptsfrage eingehenden Anträge, deren stete Kenntnißnahme Herr Wurm für die Versammlung ür erforderlich hält. Herr Waitz ist der Ansicht, daß das Hauptwerk allzu sehr aufgehalten würde, wenn z. B. der Verfassungsausschuß über den Inhalt jener Unzahl von Petitionen und Adressen berichten sollt, die sich fortwährend aus allen Theilen des Reichs an ihn wen⸗ den. Mehrere Mitglieder anderer Ausschüsse sprechen sich aber für den Wurmschen Antrag günstiger aus, der auch von Herrn Bieder⸗ mann unterstützt und schließlich von der Versammlung zum Beschluß erhoben wird. Nachdem noch Herrn Künßberg's Antrag auf Nie⸗ dersetzung eines neuen Verfassungs⸗Ausschusses dem Petitions⸗Ausschusse zur Berichterstattung über die Materie felbst überwiesen worden ist, geht die Versammlung zur Berathung über den Abschnitt des Ver— fassunge⸗Entwurfs: „der Neichsrath. über.
Von Verbesserungs-Anträgen ist ein einziger eingegangen, der
es herrührt. Die Debatte eröffnet sich gegen die
Anstalt erklärt. Durch
h E
von der Partei des pariser Hof Herr Schütz aus Mainz, indem er des Reichs- Raths im Ganzen diesen Reichs Rath werde das monarchische Prinzip ungebührlich vor den demokartischen Elementen begünstigt, und das werde sich rächen. Die Demokratie werde den Kampf mit dem monarchischen Prin⸗ zipe immer wieder ausnehmen, bis sie ihren Rechten Geltung verschafft habe. Das beweise auch die Geschichte der 23 verschiedenen Regie—= rungen, die in Frankreich seit der Revolution auf einander gefolgt. Keine habe Bestand gehabt, weil sich keine aus den demokratischen Elementen naturgemäß entwickelt habe. England, welches man uns als Beispiel aufgeführt hat, kann keine constitutionelle Monarchie ge⸗ nannt werden, denn dort ist die Demokratie nicht ins Staatsleben aufgenommen, die ganze englische Verwaltung ist vielmehr eine Sache der Aristokratie. Kommen einmal die Chartisten ins Unterhaus, dann wird auch in England der Kampf der demokratischen Elemente mit dem monarchischen Prinzipe beginnen, und dann erst wird man die deutschen Zustände mit den englischen vergleichen können.
Herr Jahn aus Freiburg a. d. Unstrut: „Sehr geehrte Ver— sammlung! Nicht auf fremde Staaten und fremde Völker will ich Rücksicht nehmen; nicht, was ich aus alten und neuen Bü⸗ chern hätte zusammenlesen können, vortragen, sondern ich halte mich rein an Deutschland. Wir bestehen bekanntlich aus vielen größeren, kleineren und mittleren Stagten; es ist keine Macht, die ste zusammenzwingen kann, daß eine Einheit daraus entstehe, weder eine staatliche noch eine volkliche. Wir haben in den letzten Reden so ost gehört, daß in Deutschland nichts hängt, als ein Sonderzopf. Wie fangen wir es aber an, daß wir ihn wegbringen, daß wir ihn auskämmen? Er ist schon viel mal ausgekämmt worden, aber er wächst immer wieder; es ist ein wahrer Weichselzopf. (Heiterkeit. Wir müssen Schutz dagegen haben. Wir wollen uns betrachten als eine Gesellschaft von Actien⸗ Inhabern; diese kamen zusammen, und da ist ausgemacht worden, daß Derjenige, welcher viele Actien hat, auch viele Stimmen haben soll, und so haben wir das Staaten⸗ und das Volkshaus begründet, das ist recht und löblich. Aber jetzt fehlt noch etwas. Ich will es geradezu sagen: daß die dynastischen Interessen vertreten werden, denn sonst werden sie im Geheimen Vertreten. Sie sollen aber öffentlich vertreten werden, damit sie feinen Schaden thun. Wir haben ein Zwittergeschöpf, das sind bie bevollmächtigten Vertrauensmänner. Hier sitzen sie auch als Abgeordnete und treten auf die Tribüne und sprechen. Allein man weiß nicht, sprechen sie als Abgeordnete oder als Be⸗ vollmächtigte. (Zuruf: Sehr gut!) Wir wollen aber Ordnung haben. Laßt sämmtliche Dynastieen ihre Vertreter haben. Sie können in einem Kolleg zusammen sein, da sind sie nicht schädlich. Diplomatie wird bleiben bis ans Ende der Tage. Sie soll aber nicht sein, wie der preußische General Müller bei der Eroberung von Mainz sagte. Er ließ einen Spion zu sich bescheiden mit den Worlen: „Lassen Sie mir den Diplomaten hereinkommen. Ein Spion ist ein Diplomat ohne das Prädikat Excellenz.“ (Ge⸗ lächter Gegen das Minderheits erachten bin ich geradezu; das ist gar nichts, das ist wie im Sprüchworte , wasche, mir den Buckel und mache mir ihn ja nicht naß.“ Wie sollen die anhal⸗ tischen Staaten zusammen wählen mit den thüringischen? Jeder Staat muß für sich vertreten sein. Wir haben ja sogar das Bei⸗ spiel, daß die Staaten Bernburg und Cöthen mit einander im Streite sind. Sie schicken Depu ationen hin und her und können sich nicht vertragen. Jede Dynastie muß daher vertceten werden im Reichsrathe, und da kommen sie mit dem Reichs ministerium zu⸗ sammen und sagen, was sie wollen. Da können sie nicht schädlich
werden. Schädlich kann also der Reichsrath durchaus nicht sein, er
161
Beilage zum Preußischen
Staats-Anzeiger.
Montag d. 29. Januar.
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ist nützlich und sogar nothwendig, Wenn Sie Deutschland fest und mächtig wollen und die dynastischen Sondergelüste geschwächt, — so stimmen Sie sür den Reichsrath, so werden sich die Regierun⸗ gen zufrieden geben, dann haben Sie offene Leute, und das giebt Schuß und Staͤrke. Denken Sie sich, wir wären in Worms zu Luther's Zeit, und Kaiser Karl wäre da mit allen Färsten und Herren. Ba kamen die Herren noch selbst, später schickten sie ihre Gesandten, und dadurch ist der Reichstag schlecht geworden. Durch die Gesandten und durch die Heimlichkeit. Der schlimmste Wühler von allen ist der diplomatische Wühler. Stimmen Sie für den Reichsrath!“ (Lachen und Beifall.)
Herr Buß aus Freiburg: Wenn das Staatenhaus bei der zweiten Lesung einige Abänderungen erleidet, so wird der Reichsrath unnöthig fein. Nicht blos zum Zweck der Gesetzgebung, sondern noch mehr für Maßregeln der Vollziehung, wird aber mehr und ge⸗ nauere Kenntniß der Einzelvrrhältnisse nöthig sein, als von einem Staatenhanse zu erwarten, wie Sie es vor der Hand zusammenge⸗ setzt haben. Errichten Sie einen festen Dom der Verfassung, allein lassen Sie auch die Luftlöcher daran offen, durch die der Wille des Volkes Eingang finden kann.
Herr Karl Welcker: Der Natur der Sache nach kann der Reichsrath nur einen begutachtenden und moralischen Einfluß auf tie Maßregeln der Regierung ausüben. Wäre also die Demokratie wirklich ein so gewaltig übertretender Strom, wie sie uns Herr Schütz bezeichnet hat, fo lassen Sie der Monarchie diesen Damm. Sie kann ihn dann nur um so weniger entbehren. Wenn Sie ein festes Werk begründen wollen, so dürfen Sie die Interessen der einzelnen Regen⸗ fen nicht ohne Vertretung lassen. Nur wer das monarchische Prin⸗ zip geradezu zerstören wollte, könnte den deutschen Fürsten, an denen hre Stämme noch immer mit unerschütterlicher Liebe und Pietät hängen, ihre Stimme im Gesammtstaatswesen verwehren. An eine so große Umgestaltung, wie Herr Buß für das Staatenhaus gefor⸗ dert hat, glaube ich nicht. Um einen gesunden, organischen Bundesstaat zu bilden, dazu ist daher der Reichsrath nach meiner Meinung, wenn auch nicht etwas unbedingt Nothwendiges, so doch ein kaum aufzugeben des und durchaus nützliches Glied.
Für den Ausschuß tritt, nachdem der Schluß der allgemeinen Besprechung beliebt ist, Herr G. Beseler auf. Berechtigte Son⸗ derinteressen sollen in Reichsrathe ihre Vertretung finden. Die Reichsregierung wird durch ihre Minister und Beauftragten an den Berathungen Theil nehmen und ihren Einfluß auf dieselben aus⸗ üben. Der Reichsrath ist zwar blos eine fonsultative Behörde, aber er ist auch nicht eine blos technische, wie ein Staatsrath. Wollte er einen die Maßregeln der Reichéregierung hemmenden Charakter an⸗ nehmen, so hätte die Verfassung in den Organen des Staaten und Volkshauses Mittel genug dagegen.
Herr Schüler von Jena erklärt sich für sich und seine Ge⸗ nossen von der Minderheit des Verfassungs-Ausschusses (Herr Si⸗ mon, Wigard, Reh, Mittermaier, Ahrens, Somaruga, Schreiner, Zell) gegen die Anstalt des Reichsrathes überhaupt. Er begreift nicht, wie gerade die Partei des Hauses, die immer mit so viel Eifer verkünde, daß sie vor Allem nach der Macht des Reiches trachte, die Centralgewalt durch einen Reichsrath schwächen welle. Im Sinue dieser Minderheit ist der nachfolgende Antrag Herrn Wi⸗ gar d's gestellt:
„Die National⸗Versammlung wolle beschließen, das von der Mehr⸗
heit des Verfassungs-Ausschusses vorgeschlagene Institut eines
Reichsraths in das Verfassungswerk nicht aufzunehmen“ über welchen durch Namensaufruf abgestimmt wird. Mit 211 gegen 200 Stimmen verworfen. Eine Erklärung aus dem Centrum besagt indessen, daß die Unterzeickneten für die Anstalt des Reichs⸗ raths nur gestimmt haben in der Voraussetzung, daß die Erblichkeit der Reichsoberhaupts-Würde bei der zweiten Lesung zum Beschluß erhoben werde.
Bei der Abstimmung über die einzelnen Paragraphen stellt sich folgendes Ergebniß heraus. Angenommen wird die erste Bestim⸗ mung des §. 1: „Der Reichsrath besteht aus Bevollmächtigten der deutfchen Staaten.“ Verworfen wird hingegen der fernere Vorschlag sowohl der Ausschußmehrheit, als der Ausschußminderheit, worauf der nachstehende Antrag von Arndts, Graf, Edel 2c. zur Abstim⸗ mung kommt: „Preußen, Desterreich, Bayern, Sachsen, Hannover, Württemberg und Baden ernennen dazu je ein Mitglied. Das achte die drei Hessen. Das neunte Nassau, Luxemburg, Limburg und Braunschweig. Das zehnte Schleswig- Holstein, Lauenburg, beide Mecklenburg und Oldenburg. Das eilfte die thüringischen Fürsten⸗ thümer, Anhalt, die beiden Lippe, Waldeck, (Hohenzollern, Lichten⸗ Wird gleichfalls ver⸗
stein). Das zwölfte die vier freien Städte.“ worfen mit 206 gegen 2014 Stimmen.
Der dritte Absätz von 5. 1 dagegen: „Die Ernennung der Mit glieder des Reichsraths geschieht durch die Regierungen der betreffen zen Staaten und Staatsverbände —“ wird angenommen. Des⸗ gleichen: — g. 2. Der Reichsrath bildet ein begutachtendes Kollegium. Derselbe tritt am Sitze der Reichsregierung zusammen.
Den Vossitz im Reichsrathe führt der Bevollmächtigte des größ⸗ ten deutschen Staates, dessen Regent nicht das Oberhaupt ist.
§. 3. Die Beschlüsse des Reichsrathes werden durch Stimmen⸗ mehrheit gefaßt.
§. 4. Bie Reichsminister sind berechtigt, den Sitzungen des Reichsrathes beizuwohnen oder sich in denselben durch Kommissarien vertreten zu lassen.
§. 5. Dem Reichsrathe sind die Gesetzentwürfe, welche die Reichsregierung bei dem Reichstage einbringen will, zur Begutachtung vorzulegen. Ver Reichsrath hat sein Gutachten binnen einer jedes— mal von der Reichsregierung zu bestimmenden Frist zu erstatten. Wird diese Frist nicht eingehalten, so ist die Reichsregierung hier durch an dem Einbringen des Gesetzentwurfs bei dem Reichstage nicht behindert.
§. 6. „Die Reichsregierung ist befugt, in allen Fällen, in welchen es ihr angemessen erscheint, das Gutachten des Reichsrathes einzuziehen.“
Hiermit ist die Berathung über den Abschnitt vom „Neichsrathe“ beschlossen.
Herr Ludwig Simon stellt den dringenden Antrag, die Na⸗ tional ⸗Versammlung möge die Aufhebung der wider Herrn Temme verhängten Haft verfügen. Der Antrag wird als ein dring⸗ licher erkannt, worauf Herr Simon zur Begründung desselben das Wort ergreift. Thatsache sei, daß Temme in die Reichs⸗Versamm⸗ lung erwählt worden, und daß er verhaftet sei. Das genüge, um einen Beschluß zu fassen, damit Herr Temme in die Lage gesetzt werde, hierher zu kommen und seinen Platz in der Paulskirche ein⸗ zunehmen. — Staatssecretair Herr Baffermann theilt mit, daß der preußische Bevollmächtigte auf Anregung des Reichsministeriums die beschleunigte Vorlage der Herrn Temme betreffenden Akten zu⸗
gesagt.
Herr G. Beseler beklagt mit dem ganzen Hause die in Preußen gegen die Mitglieder der berliner Versammlung verhängten Verfolgungen. Allein juristisch hält er das Haus noch nicht für hin⸗ länglich unterrichtet und berechtigt zu einer Entscheidung. Er räth über Herrn Simon's Antrag Uebergang zur motivirten Tages- ordnung.
Herr Vogt von Gießen: So wie die Sachen stehen, liegt Alles daran, daß die preußische Regierung die Wahl⸗Legitimation Temme's einsende. Wir müssen unsere Mittel aufbieten, diese Ein⸗ sendung zu beschleunigen oder zu erzwingen. Herr Simon von Trier bemerkt, baß Temme's Wahl schon am Sten d. M. stattgefun⸗ den. Die seither vergangene Zeit würde für pflichtgetreue Behörden wohl ausgereicht haben, um ein Aktenstück von Neuß über Koblenz hierher einzusenden. Das Gesetz zum Schutz der Nationalversamm⸗ lung sei in Preußen verkündet, mithin stehe einer Verfügung des Hauses kein Hinderniß entgegen. Der Reichs ⸗Justizminister Herr Rob. von Mohl räth jedoch der Versammlung, eine Freilassung des Herrn Temme, ohne Einsicht in die Akten, heute noch nicht aus⸗ zusprechen. Sie solle sich begnügen, die beschleunigte Vorlage der Wahlakten zu beantragen.
Unter Ablehnung' der Anträge Simon's und Beseler's erhebt die Versammlung diesen Antrag von Rob. Mohl zum Beschlusst. Die nächste Sitzung findet Montag den 29. Januar statt. Die Zusammensetzung ihrer Tagesordnung bleibt dem Präsidenten vor⸗ behalten.
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Musland.
Großbritanien und Irland. London, 23. Jan. Die Times hält den Kampf im Pendschab keinesweges für be⸗ endigt; die Sikhs seien tapfer und würden das Feld erst nach blu⸗ tigen Kämpfen räumen; bei ihrem letzten Rückzuge hätten sie Artil⸗ lerie und Vorräthe mitgenommen, was ein Beweis sei, daß ihre Nie⸗ derlage keine vollständige gewesen; übrigens sei das Land der fünf Flüsse reich an festen Punkten, wo sie Widerstand leisten könnten.
Nach Berichten aus Adelaide bis zum 25. August hatte der neue Gouverneur seine Verwaltung durch die der Ansicht des ober⸗ sten Gerichtshofes entsprechende amtliche Ankündigung eröffnet, daß bie Krone ihre Ansprüche auf Mineralerze fallen lasse, und daß in Zukunft, und bis auf weitere Verhaltungsbefehle aus England, beim Verkause von Ländereien die bezüglich der etwa in denselben sich vor⸗ findenden Mineralerze seither bedungenen Vorbehalte wegfallen wür⸗ ben. In Folge dieser Ankündigung waren die Bergwerks⸗Actien von Burre Burra sofort ansehnlich gestiegen. An zwei Orten in Austra⸗ lien hatte man gute Steinkohlen entdeckt. Nach Port Philipp sendet die britische Regierung 300 inländische Waisenmäd⸗ chen, von vierzehn bis neunzehn Jahren, weil es in den australischen Ansiedelungen an Frauen fehlt. Aus Sydney in Neu⸗ sübßwales reichen die neuesten Nachrichten bis zum 31sten und aus Port Philipp bis zum 19. August. Der neue Gouverneur Sir H. E. F. NJoung war eingetroffen. Große Freude trregte auch die Ankunft des bremer Schiffs „Krontine“ mit 262 Auswanderern aus Deutschland. Nur ein Eiwachsener war auf der Ueberfahrt gestor⸗ ben. Die Wollausfuhr aus Australien hat sich in den letzten drei Jahren mehr als verdoppelt. Im Jahre 1845 betrug sie 16,998 Vallen ober 4,829, 400 Pfd. Im Jahre 1848 dagegen 33,875 Ballen oder 10,162,500 Pfd.
Briefe aus Labuan vom 8. November berichten von einem Besuch Sir J. Brooke's bei dem Sultan von Bruni, dem er den ratifizirten Vertrag mit England und ein Geschenk von 2000 Dol⸗ lars überbringt. Die erste Nummer der Labuan Gazette war am 5. Oktober erschienen. Das Klima der Insel zeigt sich ungesunder, und man fürchtet fast, daß es dem Aufkommen dieser durch ihre Lage so wichtigen Kolonie hinderlich sein werde.
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Das Paketboot „Linnet“, das Rio Janeiro am 10. Dezember verlassen hat, bringt aus Bra silien keine politischen Nachrichten von Belang. Im Rio de la Plata hatte sich die Sachlage noch nicht geändert; nur hatten dort die Franzosen 400 Mann in Mon⸗ tevideo gelandet.
Am' 19ten d. M. ist in Paddington in einer Dampfsägemühle
ein Brand ausgebrochen, der großen Schaden angerichtet hat; der Verlust an Maschinen allein wird auf 5000 Pfd. St, geschätzt. Die Polizeimannschaft der City von London bestand am 1. Ja⸗ nuar aus 563 Mann. Sie hatte im abgelaufenen Jahre 14,668 Personen in Haft genommen und 2946 vorgeladen. Von Eigen⸗ thums vergehen waren vorgekommen 28 Einbrüche, 1077 Hausdieb⸗ stähle, 416 Taschen⸗ und 236 Straßendiebstähle. Der Werth des gestohlenen Guts belief sich auf 4747 Pfd. Sterl.,, davon wurde wieder erlangt für 1165 Pfd. Sterl.
Eisenbahn⸗Verkehr.
2Wien-Gloggnitz und Wien-Brucker Eisenbahn. Jahres-Uebersicht.
Genannte Eisenbahnen haben nicht nur wie alle anderen Bahnen durch die Stockung des Geschäfts⸗Verkehrs gelitten, sondern dieselben haben sogar durch die unseligen Verhältnisse der Revolution in der österreichischen Monarchie fast einen ganzen Monat ihren Verkehr einstellen müssen, wodurch den Actionairen ein nicht unbedeutender Schaden erwächst. Die Gloggnitzer Bahn zeigt seit dem Jahre 846 keine so geringe Einnahme als im Jahre 1848, denn obgleich das erste Halbjahr gegen die der vorhergegangenen Jahre einen Mehrbetrag ergab, welcher jedoch nur durch die Einnahmen für die Militair- Transporte erzielt wurde, so hat das dritte und namentlich das vierte Quartal, in welchem letzteren der Verkehr vom 12. Okto ber bis 14. November durch obengenannte Verhältnisse eingestellt werden mußte, den so bedeutenden Ausfall von ca. 100,000 J. C. M. hervorgebracht. Befördert wurden im Jahre 1848: 1,023,538 Personen und 1,887, 266 Ctr. 58 Pfd. Güter, die Personen brach⸗ sen ein 621, 068 Fl. 18 Kr. und die Güter 397,489 Il. 38 Kr; ferner wurden sür Militair- Transporte vereinnahmt: 55,265 JI. 11 Kr., in Summa Einnahme 1,073,823 Fl. 7 Kr. Im Jahre 1847 wurden befördert 1,127, 692 Personen und 2, 040, 126 Ctr. 76 Pfd. Güter, die Personen brachten ein b9ã5, 30 Il. 47 Ki. bie Güter 2c. 178,053 Fl. 23 Kr. . der Ein- nahme für Güter sind alle anderen Einnahmen mit inbegriffen. in gefammh Einnahme 1.173, 84 Fl, 190 Kr, Im Jahne . n befördert 1,220, 676 Personen und 1.693.988 Ctr. Gl f 3. bie Einnahme betrug für Personen 739, 448 Gl. 10 n ,, * ter 390,716 Fl. 40 Kr. Zusammen Einnahme in r bn ahmme
Kr. Es zeigt mithin das Jahr 1818 gegen 1847