1849 / 37 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Königliche Schauspiele. ag, 8. Febr. Im Schauspielhause. 21ste Abonne⸗ 6 Valentine, Schauspiel in 5 Abth., von G. Frey⸗

tag. Anfang halb 7 Uhr. ( ag 3u 6. Vorstellung werden Billets mit „Donnerstag“ bezeich⸗

et verkauft. ; ; z . Unpäßlichkeit der Frau Birch⸗-Pfeiffer kann das Schau⸗

210

spiel: „Francis Johnston“ nicht gegeben werden;

Vorstellung dieses Stückes gültig. Freitag, 9. Febr. Im DOpernhause.

Mussk von Mozart. Anfang halb 7 Uhr.

. J ) doch bleiben die dazu bereits gekauften, mit „Mittwoch“ bezeichneten Billets zur ersten

; . 20ste Abonnements⸗ Vorstellung: Die Hochzeit des Figaro, Oper in 2 Abth., mit Tanz.

a nigsstintisches Theater. onnerstag, 8. .Die Lucifer's. siisches ie g Febr. Die Töchter Lucifer's W. Friedrich.

Freitag, 9. Febr. ducifer's. Mit Musikstücken und neuen scenischen Ausschmückungen.

Zum 50stenmale wiederholt:

Großes phanta⸗ piel mit Gesang in 5 Abtheil. (12 Tableaur), von Musik komponirk und arrangirt von Ed. Stiegmann. Die Töchter neuen Shawls- und Blumengruppen, eingelegten

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Gre er I rS dOm 7. He hre .

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FR echsel- Course.

Amsterdam ——— 2 2222 260 EI. do. . 260 FI.

Hamburg 300 Mr. do. 4 300 my. London ——— 1 Lat. 300 Pr. 160 *I. 1650 FI. 100 Thu.

190 Thlr.

1004.

100 8RpbI.

Inländische Fonds, HEfandörief-, Kommunal HPapternc und

Geld Course.

at. Brie. Cteld. Gem.

Preuss. Frein Anl 5 1014 100

Si. Sehbuld- Sc. 33 807

Seeh. Prim. Seh. 983

K. u. Nm. Schuldv. 3 .

herl. Stad obl. 5 do- do. 33

Wien in 20 Xr. .... Augsburg. Breslau

Leipzig in Courant in 14 ThHI-. Fasz.. Frankfurt a. MN cüdd. W

Fetersbarg

2

at. Briet. Geld. . 99 FPomm. Pfdbr. 3 915 7195 Kur- u. Nm. da. 31 K 914 . Sebhlesisehe do. 33 92 663 do. Lt. B. Car. do. 3 ö . Pr. He- Anch. ch 914

8.

.

*

Friedrichs d or. .

Auad. Qoldm. à ib.

Westpr. Ffandbr. 3

Krossh. Pesen do. 3.

do. do. 3 ͤ 815 Pigcouto. . Ostpr. Pfandbr. . 90 Aus lãnclische Fondẽoe.

4 ö Poln. neue Pfdbry. 4 ͤ do. Part 500 FI. 4

Russ. Hamb. Cert. ( do.beillopes. 4.8. do. do. 1. Anl. 4 do. Stiegl. 2. 4. A. 4 87 21

do. do. 300 FEI.

Namb. Feuer- Cas. 40. do. 8. A. w do. Staats- Er. Anl. do. v. Rthsoh. Lst. 5 1053 103 Holl. 23 Int.

E äös en kbahn - ATE m.

6.

Stamm - Actien. Kapital.

Der Reinertras wird aach erfolgter Bekanntm. Tages- Coꝛrs in der dazu bestimmten Rubrik ausgasüllt.

Die mit 35 pCt. her. Actien sind v. Jtaat gar.

Börs en- Zins- Rechnung. Rein- Ertra 1848.

Prioritäts - Actien. A capital.

Slrnmtiiche Prioritätz-Actien werden durch jhrliche Verloos ung 2100 pCt. amortis.

Berl. Anhalt Lit. A B. do. Hamburg .... .. do. Stettin - Starg. . do. Pots d. Magd... 4, 9006, 000 Magd. Halberstadt .. ͤ 1,709,009 do. Leipziger 2. 300, 060

6, 000, 000 S, 000, 000 4.824, 000

785 bhæ.

607 k.

887 6.

59 B. 583 a. 112 B

505 g.

785 6.

50 6.

w

Halle- Thüringer ... 9, 0, 006, Cöln - Minden. . .. 13,906, 9090

4, 506, 060 Bonn - Cöln l, 9651, 206 Düsseld. Elberfeld .. 1,400, 000 Steele Vohwinkel... 1, 300,009 3695 k Niederschl. Märkisch. 10,000, 000 117 6.

*

c . D .

& .

do. Tweighahn 1.509, 000 * . . , , 2, 253, 100 35 933 8

do. Lit. B. 2, 400, 00 3. 833 6 Cosel . Oderberg. . . . 1, 200, 09090 ; . Breslau - Freiburg... 1,706, 60 Krakau- Oherschl. . .. 1.501, 9009 Berg. Märk. 1, 9000, 0060 Stargard - Posen. 5,000, 000 Brieg - Neisse .. .. . . .. 1,

( 100.090 Cult lings - Hog en.

Magdeb. Wittenb. . ..

ͤ 1,500, 9009 Aachen-Mastricht ...

2, 756, 000 Ausl. Ictien.

Pesther. 26 FI. 18, 6900, 060

do. Pol. Sehatæ O. 4 1 1p Kurk. Pr. O. 40 ib. do. d0. Cert. L. A. 6 83 Sardin. do. 26 Fr. 1 do. do. L. E. 200E6I. N. Bad. do. 35 EI. . ö ol a. Pfdbr. a. C. 4

Friedr. Wilh. Nordb.

Hh, O0 , MM 38 a 372 bꝛ. u

Schluss- Gourse von Cöln- Minden 785 6

Berl. Anhalt. . .. do. Hamburg 5 , do. Pots d. Magd. .. do. do. r do. Stettiner. ...... Magdeph. Leipziger 1.788, 00 Halle Thüringer .... 4, 066, 000 Cöln - Minden. ... .... 3, B74, 500 Rhein. v. Staat gar.. do. 1. Priorität. . .. do. Stamm- Prior. . 1, 250 Dũüsseldorf- Elberfeld. Niederschl. Märkisch do. do. 3, S006, 066 do. III. Serie. 2, 300, 000 do. Lweighahn 252, 00, do. do. 248, 000 Oberschlesische ..... 1.276, 660 Krakau -Oberschl. 355, 9069) Cosel - Oderberg 250, 0090 Steele - Vohwinkel... 325, 0 do. do. II. Serie... 376,006, 6

Breslau - Freiburg. 106, n

1,411, 800 5, 000, 00 l. C6, 000 2. 367, 200 3, 132, 89090

800, 060

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S6 bz. u. G 955 G 93 6 94a b

n. n e = = ö 2 . .

7 un g

=

Arsl. Stan m- Act.

beipzig- Dresden 4, 500, 0009 7 Ludw.-Bexhach 24 FI. 8, 525, 9690 Kiel ton Sp 2, 0650, 00 Amsterd. Rotterd. FI. 6, 506, 90090

Mecklenburger Thlr. 4, 306, M 39 B

von Preussischen Bank- Antheilen g2 R

In den Notirungen der Eisenbahn - Fffecten ..- wenig gegen gestern geändert; nur

gefragt. Bank- Antheile etwas zurückgegangen.

Friedrich- Wilhelms - Nordbahn etwas medriger begeben; dagegen hielten sien die iFrigen Gzttüngzgeh

Auswärtige Börsen.

. Breslau, 6. Febr. Holl. und Kaiserl. Dukaten 964 Bi. Friedrichs d'or 1135 Gld. Louisd'or 1123 Br. Poln. Papiergeld 33 Gld. „Desterreichische Banknoten lt. bez. Stgals⸗Schülds scheine 97 Gld. Seehandlungs-Prämienscheine a 50 Rthlr. 98 Gld. Posen. Pfandbriefe proz. 965 Gld., do. 35 proz. Sl * bez. u. Gld. Schles. Pfandbriefe 35 proz. 00 Br., do. Lit. ß. Iproʒ. 925 Br., do. Z3zproz. 827 Br.

Polnische Pfandbriefe alte 4proz. 913 Gld., do. neue 4proz. 21 * Gld., do. Partialloose a 300 Fl. 190 Gld., do. a 50) Il. 75 Br., do. Bank- Certif. 4 200 Fi. 13 Gld. Russisch⸗polnische Schatz ⸗Obligationen a 4 pCt. 71 Gld.

Actien. Oberschles. Litt. A. u. Lit. B. 93 Br. lau⸗Schweidnitz Freiburg. 85 Br. Niederschles. Märk. 71 Gid. do, Prior, S8 Gib, do. Ser. Iij. 4. Br. Ost = hein. (Köln? , , n, k , 76 Br. Neisse⸗

rieg 36 Br. rakau⸗Oberschles. 33 Br. Friedrich- iBilhelms—= ö 372 Gld. 6 ö .

1

Wien, 4. Febr. (Sonntag). Met. 5proz. 847, 3, *, Nordb. 994, 9, 3 Livorno 644, J, Leipzig, 6. Febr. L. Dr. Part. Oblig. 977 Gld. Leipz . An, il r sz, de, C, fl., Oe, , Sächt H ere. B ry 86 Gld. Sächs. Schles. 755 Br., 75 Gld. Chemnitz Riesa 233 Br. Löbau⸗Zittau 15 Gld. Magd.⸗Leipzig 1677 Br., 167 (ld, Berl. Auh. A. u. B. 7) Br. Altongs= Klel S. Br. Tes B. 9 ö . B. A. exkl. Divid. 90x Br., 904 Gld. Frankfurt a. M., 5. Febr. Am Anfange der Börse die Fonds und Eisenbahn⸗ Aictieñ begehrt, späterhin machten sich . ö. . . derselben verschiedene Verkäufe bemerklich, wes= J eren Conrse etwas zurückgingen, schlossen jed n Theil hier n n, 3 ging schlossen jedoch zum Theil SIproz. Met. 763. 76. Bank - Actien 1204. 1200. Bad 35 Fl. E. 285. 283. Hessen 273. 263. Sard. 273. 263. Der 50 Fl. S. 713. 70, do. 25 Fl. 253, 258. Span. 5proz. 207. 207. Poln. 300 JI. L.“ 3656 . Wilhelms * . 101 Gld., do. 500 Fl. XT. 753. 743. Friedr. . . . bahn 373. 375. Bexbach 713. 713. Köln * Min? Wechse l. Amsterd. 100 . ( ; Fl. C. k. S. 1005 G., do. 2 M . Augsburg 109 Fl. C. I. S. 1197 G. Berlin 66 ginn. , 109, G. Bremen 50 Rthlr. in dor. H. S. g) 8 3 . 8 ss. Br., do. 2 M. S7. G. Teipzig 66 1 . . 9 . 8 2 s 8 = 235 r do. 2 M 1203 G. Lyon 3. 9 ö 96 ö. , ticFgdäß Bret, Mind 2.5 g. . S. 5 r., Paris 'n. 3. 100 Fl. f. S. 106 G. Bietoni 1! 85671 r. Wien in 20r Hamburg, 5. Febr. ; se Ratl0n Br; i100. Hd. Dan C4; Br k , d, dn dg ergedor . w Berl. 60 Br. 3 ] r. Altona⸗Kiel 87 Br. Mecklenburg 39 8, Die Stimmung war sür die günstig und wurde Mehreres darin . Amsterdam, 4. Febr. (Sonnkta ) ̃ ö . Effekten⸗Soriet 145 uhr. Int. 495, 7. Ard. T0 8). 30 Sozigtät 353, 4 = . proz. Met. 727. Peru Int. waren etwas angenehmer. Von Spa angeboten. In allen übrigen Fonds war . etwas angenehmer.

Amsterdam, 3. Febr. Durch die Nachrichten aus ĩ daß sich neuerdings für die Ruhe höchst gefährliche .

vorbereiten sollten, und das gleichzeitige Fallen der französischen Ren⸗

Bres⸗

bezahlt.

*

Iöproz; B; C. 793 Br.ů, 795 G

64 G. Ardoins 3.

und Actien recht

n Ard. mehr ung ebenfalls

ten wurde der hiesige Fondsmarft, welcher sich verwichenen Sonn-

abend etwas gebessert hatte, wieder heruntergeworfen, und drängten sich die den jetzigen Verhältnissen noch stets wenig trauenden Spe⸗ kulanten während der ersten Tage dieser Woche, ihre Fonds loszu⸗ schlagen; die späteren Berichte haben die entstandenen Besorgnisse zwar verringert und wieder einige Verbesserung in den Preisen der Staatepapiere veranlaßt, doch den vorherigen Stand erreichten die selben bis jetzt noch nicht. Auf die österreichischen Fonds wirkten au— ßerdem noch die kriegerischen Gerüchte aus Italien höchst ungünstig und 6 . a ,, am merten . Fallen; beim Ausbleiben von deren

estätigung haben sich die Preise wieder merklich erholt. prozentige wiener Metalliques wurden verwichenen Sonnabend noch zu 713 90 gekauft, fielen diese Woche bis 713 und blieben gestern 73 56 2tproʒ. dito gingen von 391 bis 373 94 herunter und wurden zuletzt wieder zu 3383 75 abgenommen. Russische Fonds folgten derselben Bewe— ung, prozentige alte Obligationen bei Hope fielen von 1013 auf 1005 und galten gestern wieder 1013 9. Iprozentige Certifikate bei denselbens wichen von 835 bis 81 Y6 und stellten sich nur bis S2 v wieder her. Von holländischen Fonds wurden Integrale von 493 bis 1835 * herabgedrängt und zuletzt zu 49 35 9h untergebracht; Zprozentige wirkliche Schuld fiel von 59 um 1 , fonnte sich aber wegen mangelnder Kauflust nicht über 58 3 erheben; Iprozentige dit! wurden noch empfindlicher berührt, da der Preis von 7735 um 1 76 herunterging; spätere lebhaftere Frage brachte denselben zuletzt auf 764 h. Im Actiengeschäfte blieb es sehr still und ohne erheblichen Preiswechsel. Ardoin⸗Obligationen' gingen von 11 F auf 103 3 und stiegen dann wieder bis 1015, 963 Zproz. binnenländische, von 206 auf 19 3 96 gewichen, holten gestern 206 * 76. Portugiesische fielen von 27257 allmälig bis 2515. 33, ohne sich wieder zu bessern; peruanische Obligationen sind von 351 9h auf 34 * gegangen, erreichten aber zuletzt wieder 35 93. Brasllianische holten 89 und 81 72. Der Geldmarkt bleibt überflüssig versehen zu dem Zinscourse von 23 995.

Markt⸗Bericehte.

Berliner Getraidebericht vom 7. Februar.

Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 53 - 57 Rthlr. Roggen loco 265 275 Rthlr.

v. Frühjahr S2pfd. 274 a 27 Rthlr. Mai / Juni 28 a 27 Rthlr. Jun, ui dd n 2 RMihir. Gerste, große, loco 22— 23 Rthlr. kleine 18— 20 Rthlr.

Hafer loco nach Qualität 14 155 Rthlr.

„p,. Frühjahr 48pfd. 143 Rthlr. Br.

Rüböl loco 135 Rthlr. bez. u. Br.

» Febr. 135 a 133 Rthlr.

Febr. März 135 Rttlr. bez. u. Br., 131, G. März / April 13 Rthlr. Br., 124, G. April / Mai 121 a 12 Rthlr. bez. Mai / Juni 124 Rthlr. bez. u. Br., 125 G. Juni/Juli 125 a 123 Rthlr.

Sept. Mkt. 1245 Rthlr. bez. u. Br., 129 G. Leinöl laco 10 Rthlr. Br., Lieferung 10 bez. Spiritus loco ohne Faß 1435 2 143 Rihlr. verk.

Febr. 143 a2 1435 Rthlr. März 1597 Rthlr. Br.

p. Frühjabr 155 a 1595 Rthlr. Mai / Juni 16 a 15 Rthlr.

St n Frost , 6. Febr. In der Nacht stellte sich wieder mäßiger

heute um di j 65 ö ne . Def 1 . ist das Wetter sehr schön und zs Nil, Achhdelfurds eint Kleinigkeit gelt. sblesilcher Oopfd. zu 26 Rithir. den ndelt. Joggen, in loco Säpnfö. z Rrhlr. b öpse!

pr. Frühjahr 82 und S4pfd. 27 Rthlr. Br. ohne

Kauflust. Für 100 Wspl. kleine Gerste, bis zum 15. März zu fern, wurden 22 Rthlr. bedungen.

Heutiger Landmarkt:

Weizen. Roggen 654 a 57 5 24 a 25 15 15

Rüböl. Es wurde ein Lager von 1500 Centner 123 und 1244 Rthlr. inkl. Faß geräumt; letzterer Preis pr. Febr. März 127 Rthlr. G., pr. März /MApril 123 12 Rthir. bezahlt, 12 Rthlr. G. ;

Spiritus aus erster Hand zur Stelle und aus zweite mit Faß 24 * bez. und dazu Geld, pro Frühjahr Quart zu 22 596 gehandelt, anderweit ist 223 * bez nicht wohl anzukommen. .

Breslau, 6. gelber 51, 56, 60 Sgr.

Roggen 31, 3.

Ger e 6

Hafer 15, 16, 177 Sn:

Kleesaat unverändert, Preise fest.

Spiritus 63 Rthlr. bez.

Rüböl 14 Rthlr. bez.

Zink 1000 Ctr. ab Gleiwitz a 4 Rthlr. bez.

Der heutige Markt war sehr fest und Preise ndert. .

Posen, 5. Febr. (Der chfl. zu 16 Metzen preuß zen 1 Rthlr. 24 Sgr. 5 Pf. bis 2 Rthlr. 3 Sgr. gen 26 Sgr. 8 Pf. bis 1 Rthlr.; Gerste 22 Sgr. Eg, 11 Ff Hofer 14 Sgr. 5 Pf. bi —ͤ weizen 22 Sgr. 3 Pf. bis 24 Sgr. 5 Pf.; 1 Föll lem l hf Fartoffeln 8 gl 14 bf. b 8 Pf.; Heu der Centner 17 Sgr. 6 Pf. bis 22 Sgr.;

Schock 4 Rthlr. bis 4 Rthlr. 10 Sgr.; Butter, der Gar! 1 Rthlr. 20 Sgr. bis 1 Rthlr. 25 Sgr.

Aachen, 3. Febr. Weizen 2 Rihlr. 7 Sgr.

11 Sgr. 9 Pf. Gerste 1 Rthlr. 5 Sgr. Hafer 20 Sgr.

Bonn, 3. Febr. (23 Schfl.) Weizen, neuer 5 a J Rihlr. Roggen, neuer 3 a Rthlr. Gerste, hiesige 23. Rthlr. Hafer 14. Rthlr.

Ieuß, 3. Febr. Weizen 2 Rthlr. 5 Sgr., Roggen 1 Rthlr. 5 Sgr., Wintergerste 1 Rthlr. 3 Sgr., Sommergerste 1 Rihlr. 3 Sgr., Buchweizen 1 Rthlr. 7 Sgr., Hafer 19 Sgr., Erbsen 2 Rthlr. Rappsaamen 3 Rthlr. 28 Sgr., Kartoffeln 20 Sgr., Ven pr. Gtr. v. 119 Pfd. 20 Sgr., Stroh pr. Schock v. 1260 Pfd. 4 Rthli;, kleiner Saamen 3 Rthlr. 18 Sgr., Rüböl pr. Ohm à 82 Pf. o. J. 36 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., Rübkuchen pr. 1099 St. St. 36 Rthlr. 15 Sgr., Preßkuchen pr. 2009 Pfd. 27 Rthlr. 15 Sgr., Brannt⸗ wein pr. Ohm, 18 Gr. 10 Rthlr. 25 Sgr., Gereinigtes Oel 36 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf.

Im Getraidehandel wenig Aenderung, nur Weizen mehr begehrt. Rüböl fester. ( ö

Amsterdam, 3. Febr. Gestern wurden noch verkauft: Kohl⸗ saamen 1 L. höher; auf 9 Faß im April 66! L.; Okt. 5935 L. Leinsaamen zu den vorigen Preisen; 112pfd. königsb. 235 Fl., 113, 114pfd. riga. 250 Fl., 107-, 1089fd. dito 229 Il, 110, 111, 1122, 113pfd. petersb. 2465 Fl.ͥ, 109pfd. odess. 250 Fl., 110⸗, 111pf8. königsb. 230 Fl. In öffentlicher Versteigerung: 109pf8d. kalkutta. 85 Fl.,

Gerste. Hafer.

. 122

Rog zen 1 Rthlr.

111, 112pf8. azof. 85 Fl. Roggen: 128pfd. stettiner 151 Fl. in Partieen. .

Auf den 5. Februar ist noch zur öffentlichen Versteigerung an— geschlagen: etwa 8 Last groß- brab. Buch veizen, wiegend 123 Pfd., etwa 6 Last beschädigte ostsee. graue Erbsen; und cuf den 7. Fe⸗— bruar wegen Seeschadens: 13 Last roth; poln. Weizen, 119 a 121 Pfd., 5 Last bunt. dito, 124 Pfd., 3 Last weißbunt. dito, 122 Pfd., 56 Last Roggen, 119 a 121 Pfd.

Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober Hosbuchdruckerei. Beilage

211

6

Deut schlan d.

Wien. Armee-Bülletins. Verurtheilungen.

, A u slan d.

Großbritanien und Irland. London. Kriegsschauplatz in Ostindien. Vermischtes.

Wissenschaft und Kunst.

Königliches Schauspielhaus. (Götz von Berlichingen.)

mittelalterliche Kunst. Zur vaterländischen Kriegsgeschichte.

Markt ⸗Berichte.

Oesterreich.

Neue Nachrichten vom

Verein für

/ // / / / / / ;

thtamtlicher Theil.

n, nn Cm , n n öe nn t fehlern.

Sesterreich. Gouverneur,

e Wien, 4. Febr. Der Civil- und Militair— Feldmarschall Lieutenant von Welden, veiöffentlicht in Ztg. die nachstehenden beiden (20. und 21.) Armee—

der Wien. Bülletins: achdem die unter Bem in Siebenbürgen eingedrungenen Rebellen, welche vom Oberst Urban durch die unter Feldmarschall-Lseutenant Mal— kovsko bei Czernowitz gesammelten Streitkräfte unterstützt, bis Watra Vorna, dann weiter nach Siebenbürgen zurückgedrängt waren, die Unmöglich— nsahen, sich in der Bukowina festzusetzen, so wendeten sie sich, von den zum Theil aufständischen Szeklern verstärkt, über Klausenburg gegen Hermannstadt, vor welcher Stadt sie am 21. Januar vor Anbruch des Ta— zes eintrafen. Um 7 Uhr früh war der Feind im Kanonenschuß⸗Ertrag bereits in seiner Position, und unsere vorpoussirten Geschütze begannen das Feuer auf die Angriffs- Kolonne des uns vielmals überlegenen Gegners, welches sogleich us 6- und 12pfündigen Batterieen auf unsere vor dem Retranchement postirten pen und auf die seitwärts derselben placirten Geschütze dergestalt erwiedert de, daß Feldmarschall-Lieutenant Puchner den Angriff mit dem Bajonette efahl. Unsere Sturm-⸗Kolonne und eine Eskadron Savoyen-Dragoner von den diesseitigen Kanonen protegirt, vor und warf den Feind ersten Position. Hierauf entspann sich der Kampf auf der gan— Den linken Flügel bildete die Brigade unter Oberst-Lieutenant den rechten die Brigade Kaliany, und das Centrum stand unter telbarem Befehl des Feldmarschall-Lieutenants Puchner. Durch Ka— e⸗Attaken und wiederholten Bajonett⸗Angriff wurde der Feind unsere braven Truppen nach einem siebenstündigen mörde— 6 allenthalben zum gänzlichen Rückzug gezwungen r der Brigade Losenau bis gegen Stolzenberg ver— t. Fünf eroberte Kanonen schweren Kalibers, 4 Munitionskarren, Waf⸗— fen aller Art, Proviant und mehrere Gefangene sind die Trophäen unseres Zieges. Leider bedauern wir den Verlust des Hauptmanns Braunmüller Bianchi-Infanterie und des Rittmeisters Papp von Savoyen-Drago- Am 2æ2sten vereinigte sich das Corps des Generals Gedeon mit jenem Z Feldmarschall-Lieutenants Puchner, und nach dieser Vereinigung wurde tolzenberg angegriffen. Bei dem Umstande, daß die verschiedenen Rebel⸗ n-Abtheilungen aus den oberen und südlichen Gegenden gegen Debreczin mengedrängt werden, woselbst der Rest des ungarischen Reichstages sein esetzliches Wirken fortzusetzen sucht, kam eine dieser Abtheilungen vor Arad, welche Festung am 26. Januar, aber, wie vorauszusehen, ohne allen rfolg, beschossen wurde. In Temesvar haben sich nach der am 26. Ja—⸗ stattgehabten Einnahme von Wersecz der Patriarch Rajacsics, Gene— Thodorovich und Oberst Mayerhofer eingefunden, um von da aus in oller Kraft gegen Debreczin und Siebenbürgen zu wirken. Wie die heu— tigen Tagesluͤgen, daß Pesth von den Insurgenten wieder besetzt worden oder, wie eine andere Version lautet, daß die Insurgenten im Anmarsche Pesth begriffen und dieser Stadt schon sehr nahe gerückt seien, mit hier Gesagten zusammenzureimen ist, dürfte wohl schwer zu erklä—

a focht e sechte

Februar 1849. Der Civil⸗ und Militair⸗Gouverneur: Welden, Feldmarschall ⸗Lieutenant.“

e so eben erhaltener telegraphischer Depesche vom 3. Februar die Festung Leopoldstadt gestern, den Zten, um 9 Uhr früh, einstündiger Beschießung auf Gnade und Ungnade ergeben. Feld— aischall' Lieutenant Simunich rückt nun ungesäumt in 2 Kolonnen über ß-Topolcsaän und über Neutra und Verebély zur Besetzung der Berg— vor, nachdem General-Major von Götz, in Vereinigung mit der Brigade Asko, nach der Besetzung von Neusohl, sowohl die unter dem An⸗ Görgev flüchtenden Rebellen -Horden, als auch jene unter Ballogh tosenberg gesammelten schwachen Insurgenten Haufen auf dem Fuße

51

lg hat sich di

ersolgt.

Nachfolgender Bericht des Herrn Feldmarschall-Lieutenants von Dahlen, Agram, den J. Februar 1849, lief so eben hier ein:

So eben empfange ich die Nachricht, daß der Herr General⸗Major Freiherr von Trebeisburg am 30. Januar früh um 5 Uhr die Vorstädte

der Festung Essegg in fünf Kolonnen angegriffen und mit Sturm genom⸗

men habe. Um 6 Uhr waren unsere siegreichen Kolonnen im Besitze der drei

Vorstädte. Von den in die Festung entfliehenden Rebellen wurden 100 ge—

fangen, darunter mehrere Kavallerie-Offiziere. Die Kommandanten der An⸗

griffs-Kolonnen waren: die Obersten van der Null vom Gradiskaner Ha—

lavanya vom Brooder Major Dragich vom Peterwardeiner Haupt⸗

mann Tarbuck vom St. Georger Gränz-Regimente und Hauptmann Bamiissich

vom Infanterie⸗Regimente Erzherzog Leopold. Um 6 Uhr früh wurde die

untere Stadt aus der Festung eine Stunde lang beschossen. Herr General Tre—-

bers!éirg ließ hierauf den Festungs-Kommandanten durch einen Parlamen—

tair zur Uebergabe auffordern. Von dem Corps des Feldzeugmeisters Gra⸗

fen Nugent würde, wie bereits mitgetheilt, Fünfkirchen durch die Brigaden Palffy und Dietrich ohne Widerstand besetzt. Der Feldzeugmeister Graf Nugent hat von da aus sowohl die unter Nemegyei gegen Essegg flüch⸗ tende Rebellen⸗Abtheilung verfolgen lassen, als auch eine Detaschirung gegen Mohacz vorgenommen, um diesen Ort zu besetzen und sich hierdurch mit den am linken Donauufer operirenden Serben in Verbindung zu setzen.

Wien, am 3. Februar 1849.

Der Civil⸗ und Militair-Gouverneur: Welden, Feldmarschall Lieutenant.“

Von dreizehn Grenadieren, welche sich am 6. Oktober von ihrem nach Ungarn bestimmten Bataillon entfernten, an dem Aufruhr bis zum 28. und 31. Oktober theilnahmenz wurden elf, zum Tode durch den Strang und zwei zu fünfjähriger Schanzarbeit in schwerem Eisen verurtheilt. Der Civil- und Militair⸗ Gouverneur Freiherr von Welden hat sich jedoch bewogen gefunden, die Todesstrafe sämmtlicher elf Grenadiere nachzusehen und dieselbe je nach dem höheren oder niederen Grade ihrer erwiesenen Betheiligung in gelindere Strafen, und zwar bei zweien auf zehn-, bei vieren auf achtjährige Schanz- arbeit in schwerem Eisen, bei zweien auf drei, bei einem auf zwei⸗ jährige Schanzarbeit in leichtem Eisen, bei einem aber auf zehnmali⸗ ges, bei einem auf viermaliges Gassenlaufen auf, und ab durch 300 Mann zu mildern, die gegen zwei erkannte fünfsährige Schanzarbeits-= strafe aber in jene des siebenmaligen Gassenlaufens umzuändern.

Beilage zum Preußischen Staats-Anzeiger.

Donnerstag d. S. Febr.

—i

Joseph Janko, aus Grafenschlag in Ober-Oesterreich gebürtig, 27 Jahre alt, Gemeiner des Infanterie⸗Regiments Ritter von Heß, ist wegen Desertion und Theilnahme am Aufruhr kriegsrechtlich zu fünfjähriger Schanzarbeit in leichtem Eisen verurtheilt, dies Erkennt niß jedoch auf zehnmaliges Gassenlaufen auf und ab durch 300 Mann abgeändert worden.

Vusland.

Großbritanien und Irland. London, 3. Febr. Aus Ostindien sind Berichte von Bombay bis zum 3. Januar angekommen. Die Nachrichten von der Armee im Pendschab reichen bis zum 20. Dezember. Entscheidendes war dort noch nicht vorge— fallen. Schihr⸗Singh hat sich in einer sehr starken Stellung hinter dem Jelum bei Mongh verschanzt, und man glaubte, die britische Armee werde ihn wohl erst angreifen, wenn General Whish durch den Fall von Multan in Stand gesetzt ist, zu der Hauptarmee zu stoßen. Der Vortrab der englischen Armee unter General Thackwell steht 15 englische Meilen von Ramnugger jenseit des Tschenab bei Hileh, noch ungefähr 14 englische Meilen von Schihr-Singh's Lager ent— fernt. Letzterer hat 30,000 Mann und über 60 Stück Geschütz, zur Hälfe regulaire und gut aus gerüstete Truppen. Er soll Mangel an Lebensmitteln leiden. Lord Gough erhält immer noch Verstär— kungen; das Gros seines Corps steht zwischen Ramnugger und Hi leh. Zwei Kavallerie⸗Regimenter und eine leichte Batterie bewachen bei Vizierabad den Uebergang über den Dschenab. Die Besatzung von Lahore ist bedeutend verstärkt worden. Ghulab⸗Sengh, einer der wenigen den Engländern wenigstens scheinbar noch treu gebliebenen Sikh-Häuptlinge, hat eine Verstärkung von 4000 Mann unter Oberst Steinbach an ste abgeschickt. Man glaubt aber nicht, daß er bei einer glücklichen Wendung der Dinge für seine Stammgenossen sich vom Abfall abhalten lassen wird. Attock, die kleine Festung mitten in dem vom Feinde besetzten Lande, ist noch im Besitz der Engländer. Doch wird ihre Lage immer gefährlicher. Im Dschullundur-Duab ist der Aufstand gestillt. In Peschauer war eine Abtbeilung von des Afghanenhäupt— linge Dost⸗Mohammed's Truppen eingerückt, und Khuttur⸗Singh sol mit diesem Häuptling ein Bündniß geschlossen haben. Von Multan reichen die Nachrichten bis zum 21. Dezember. Die Verstärkungen von Bombay und der Belagerungstrain waren eben eingetroffen. Seit dem 35. Dezember hatten daselbst nur zwei Refognoszirungen stattgefunden, wobei man auf keinen ernstlichen Widerstand stieß. Am 22. Vezember sollten die Truppen wieder vor der Festung Stellung nehmen. „Die Hauptkolonne“, berichtet die Bombay Times, „hatte am 17ten den Uebergang über den Fluß noch nicht begonnen, sie wurde aber vor Weihnachten im jenseitigen Lager erwartet, und dann sollten die Operationen sogleich wieder beginnen. Narrain-Singh, welcher vom Mulradsch stromaufwärts nach der großen Handelsstadt Ihung abgeschickt war, mußte umkehren, weil ein Corps aus unserem Lager ihm ent⸗ gegenzog. Der Mulcadsch hatte etwa 9090 und General Whish S000 Mann Truppen; die 8000 Mann starke Bombay - Kolonne wurde vor Weihnachten erwartet; Whish hatte etwa 100 Kanonen, worunter 70 schwere Geschütze. Unsere Verbündeten zählten 12,900 Mann, so daß die gesammte Belagerungs-Armee vor Multan bald 28,000 Mann stark sein mußte. Aus dem Lager des Ober⸗Be⸗ fehlshabers gehen die Nachrichten bis zum 21. Dezember. Sobald man erfuhr, daß die Sikhs nach ihrem Rückzuge am Zten eine starke Stellung am Jelum eingenommen hatten, wurde beschlossen, sie bis nach dem Falle von Multan in Ruhe zu lassen, und die Truppen waren daher während der folgenden 14 Tage unthätig; es hieß auch, daß sie auf Befehl des General- Gouverneurs keinenfalls vor Neujahr vorrücken würden. Der General-Gouverneur harrt an— geblich auf Verhaltungsbefehle aus England, von wo man auch drei Regimenter Verstärkungen erwartet; die bengalische Armee sell eben— falls vermehrt werden, obgleich schon jetzt unser Heer in Indien 250,000 Mann zählt, 50, 060 Mann mehr, als vor 10 Jahren, wo der Afghanenkrieg in Aussicht stand. Die Ausgaben für die Armee verschlingen 10 Millionen Pfd. St. des auf 16 Millionen geschätzten reinen indischen Einkommens. Der General-Gouverneur war am 19. Dezember zu Loodianah; es hieß, daß er nach Lahore zu gehen beab⸗ sichtige. Der Ober⸗Befehlshaber überschritt am 18. Dezember mit allen noch diesseits stehenden Truppen den Dschenab ohne Verlust; sie lagern jetzt sämmtlich auf dem rechten User. Der Bruder des Mulradsch war zu Schihr-Singh gestoßen, und Narrain-Singh wollte sich demselben mit 1000 Mann anschließen.“ Wegen Man⸗ gels an Reiterei in Indien haben das Ste Husaren⸗ und das 12te Lanciers-Regiment in England Befehl empfangen, sich zur Einschif— fung bereit zu halten. Die Times spricht sich sehr unzufrieden über die bisher resultatlose und doch viel Menschenleben kostende Kriegführung im Pendschab aus und wünscht, daß die Regierung Lord Gough durch einen anderen General ersetze.

Man hegt noch immer die Hoffnung, daß Capitain Franklin mit seiner Nordpol Expedition nicht zu Grunde gegangen. Daß das Schiff „Herald“ keine Kunde von Franklin gebracht, will man nicht als einen Grund gelten lassen, indem es nur den Auftrag hatte, das Schiff „Plover“ aufzusuchen, welches zur Erforschung der Nordpol— Expedition ausgesandt war. .

Der Streit über die Post von und nach Paris ist dadurch aus— geglichen, daß in den vier Wintermonaten über Calais, in den acht übrigen Monaten aber über Boulogne gesahren werden wird. Im Allgemeinen findet diese Aenderung jedäch Tadel.

Ueber die Klubfrage in Frankreich sagt die Times unter An— deren: „Die Herren Huizot und Hebert stützten sich auf ein beste— hendes Gesetz. Herr Leon Faucher hat in sehr kühner, aber sehr inkonsequenter Weise ein weit strengeres Gesetz vorgeschlagen. Die Deputirten der Linken protestirten zu Gunsten des Versammlungs— rechtes im Februar 1848 gerade in denselben Ausdrücken, welche die Journalisten der erkremen Republik wider sie im Ja⸗ nuar 1849 anwenden. Odilon Barrot schlug die Anklage gegen das Ministerium Guizot vor, weil es die unveräußerlichen Rechte der Volksvereinigung angegriffen; Ledru⸗Rollin hat eben eine Anklage gegen das Ministerium Barrot wegen desselben Vergehens gerichtet. In Frankreich giebt es politische Versammlungen zum Sturze aller Ordnung und aller Regierungen, aber keine zu deren Schutze. Die große Waffe der Revolution ist niemals wirksam ge⸗ gen ssie selbst gekehrt worden, und noch eine Regierung kann unter⸗ gehen in dem Versuche, sie den Händen derer zu entreißen, welche noch immer die Tyrannei einer Minorität über ein duldendes, aber wi⸗

derstandsloses Volk üben.“

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wissenschaft und Kunst.

Königliches Schauspielhaus. Götz von Berlichingen. Nach der Bearbeitung des Dichters. (Den 4. Februar.)

Nach jahrelangen Streifzügen in fernen Landen mit fremder Sprache, fremder Sitte, sieht ein Mann den Heimatsort, den er als Jüngling ver- ließ, wieder. Ungeduldig, sehnsüchtig eilt er, seinen Lieblingsspaziergang, einen Waldweg, aufzusuchen, um noch einmal auf jener Moosbank, auf jenem Baumstümpf zu ruhen, für einen flüchtigen Augenblick ein Stück Jugendleben mit seinen Träumen zu erbeuten. Aber verschwunden ist Al- les. Der einsame Waldpfad, auf dem er jeden Stein, jeden Baum kannte, ist ein glatter Weg mit gelbem Sande bestreut geworden, der Quell, der über Kiesel plätscherte, ist in eine Fontaine verwandelt, mit Tropfstein um- legt, die alten knorrigen Eichen haben kunstreich in französischem Geschmack verschnittenen Hecken Platz gemacht, in denen hier und da Nischen mit weiß getünchten Statuen angebracht sind, an die Stelle der Maiblumen und wilden Veilchen sind Tulpen und Georginen getreten, und geputzte Herren und Damen mit Lorgnetten und Fächern lustwandeln, wo sonst aufge— scheuchte Rehe sich durch das Dickicht drängten, oder die Drossel ihr ein- faches Lied sang. Ein unbeschreibliches Gefühl des Mißbehagens beschleicht den Wanderer, es ist ihm zu Muthe, als hätte ein schadenfroher Kobold das Geheimniß seiner ersten Liebe erlauscht, in Verse gebracht und sänge es zum Leierkasten auf offenem Markte. Er möchte weinen und die Kunst ver— wünschen, die ihm alle Freude verdorben.

Aehnlich muß die Empfindung desjenigen sein, der den Götz von Ber— lichingen nur aus Göthe's Werken kennt und die „Bearbeitung des Dich- ters“ auf den Brettern sieht. Der geschwätzige Eckermann, der pedantische Riemer, und wie die kleinen Freunde des großen Dichters alle noch heißen mögen, berichten zwar (so viel uns erinnerlich) nicht, wie dieser selbst sich über seine Bearbeitung geäußert habe, dennoch möchten wir behaupten, daß er nicht damit zufrieden gewesen sei. Der „Götz“ ist bekanntlich eine Jugendarbeit des Dichters und durchaus bühnenungerecht mit seiner schmuck— losen Einfachheit, seinem unaufhörlichen Schauplatzwechsel und allen seinen son⸗ tigen Eigenthümlichkeiten. So war er aber einmal, und nur eine Gewalt- hat konnte ihn umformen. Göthe hat das unzweifelhaft auch gefühlt und sich wohl nur durch die bestürmenden Bitten von Theaterenthusiasten be⸗ stimmen lassen, sein kräftiges Lebensbild in ein Bühnenstück umzuformen oder vielmehr zuzustutzen. Was die bambergischen Reiter vom alten Götz übrig gelassen, das heißt einen ganzen Mann mit einer eisernen Hand, wurde durch die Umgestaltung für die Bühne erst verstümmelt, nur daß die feh⸗ lenden Gliedmaßen nicht durch Eisen, sondern durch Theaterflitter ersetzt wurden.

Mitarbeiter oder Mitschuldiger dabei war allerdings Herr Rott, obgleich er die Rolle mit sehr vielem Beifall spielte und am Schluß gerufen wurde. Wir gehören nicht zu den Uebelwollenden, die in Herrn Rott einen routinirten Effekthascher sehen, sondern halten ihn für einen erfahrenen Schauspieler, den Liebe zur Kunst beseelt und der

Fähigkeiten genug besitzt, um Charaktere, die seiner Individualität nicht allzu fern liegen, auf den Brettern künstlerisch nachzubilden. Alten Haudegen, mit einer Mischung von Gemüthlichkeit, Biederkeit, polternder Hestigkeit und einem gewissen barock-humoristischen Anstrich weiß er zu ganz originellen und interessanten dramatischen Gestalten zu verhelfen, aber die eigentlichen Heldenrollen mißlingen ihm doch nicht selten in mehr als Nebensachen. Sein Wallenstein ist bald zu rhetorisch, bald wieder zu hausväterisch. Sein Götz ist nicht der schlichte, biedere, kernige Ritter, den uns Göthe gezeichnet hat. Häufig deklamirt Herr Rott mit einer ge— wissen selbstbewußten, selbstgefälligen Grandezza und giebt uns mehr einen Helden der Tribüne, wie wir sie an anderen Orten wohl sehen. Vermißt er sich, dies oder jenes Bedeutende thun zu wollen, so sind wir geneigt, es für Großsprecherei zu halten, sehen wir ihn in Action, so überrascht uns seine tollkühne Todesverachtung und wir denken gleich, das ist ja auch nicht Götz von Berlichingen, sondern der Schauspieler Rott, dem kein Leid ge- schieht, und der nach der Vorstellung mit heiler Haut nach Hause geht, um en famille zu Abend zu essen. Wir sind zwar nicht so glücklich, einen

jener alten Ritter sonder Furcht und Tadel persönlich gekannt zu haben, jedoch der Meinung, daß ein Mann vom Schlage des Berlichingers in seinem Zorn weniger Aufwand in Ton und Geberde macht, wenn er sich auch dadurch nicht so viele Freunde im Parterre und in den Logen erwor- ben hätte, als Herr Rott, worauf es allerdings dem alten Herrn weniger angekommen wäre, da keiner von Allen aufgesessen und mit ihm gezogen sein würde mit Helm und Speer. So hat denn Jeder seine Rücksichten, und wir wollen deshalb Herrn Rott nicht grollen, daß er auch an seine Freunde dachte, wie Götz an seinen Georg. Nichtsdestoweniger gab Herr Rott kein eigentliches Zerrbild des Ritters, denn nicht der Ton' sondern nur das Maß waren vergriffen, und dies auch nur in einigen Scenen. Gänzlich mißlungen erschien uns, und zwar aus Gründen, die hier aufzu—⸗— führen der Raum verbietet, nur die wichtige und höchst charakteristische Scene, in welcher wir den durch Unglüch und bittere Reue tief gebeugten Mann, der aber doch immer noch Götz bleibt, sterbend wieder erblicken. Im Vordergrunde neben Götz sehen wir Weisl ingen. Nicht leicht kann man sich von diesem Charakter weiter entfernen, als Herr Wagner es in seiner Darstellung that, weshalb auch diese Besetzung der Rolle als ein entschiedener Mißgriff gelten kann. Herrn Wagner's edle Gestalt und wohlllingende Stimme hätten wir gern vermißt, wenn wir nur etwas ge— sehen hätten von dem feinen, glatten, sinnlichen Höfling, der durch die ver—⸗ dorbene Luft, in der er lebte, moralisch verkommen ist. In Herrn Wagner's Recitation, besonders gebundener Rede, zeigt sich, daß ihm Verständniß, Geschmack und Urtheil nicht abgehen, deshalb war es unbegreiflich, wie er auch gar nicht verstand, eine zwar nicht leichte, aber so dankbare Rolle in Action zu setzen. Herr Wagner gab uns einen träumerischen, befangenen Jüngling, der eben so wenig eines Mordes, als ein Roß zu tummeln fähig ist. Außer dem Wamms war nichts von Weislingen an ihm. In seiner Todesstunde nur gewann er Leben, so daß zwar das Ende gut, aber nicht Alles gut war.

Adelheid, das Weib, „bei dessen Schöpfung Gott und Teufel ums Mei⸗ sterstück wetteten“, war in Frau Crelinger würdig vertreten. Sie führte uns durch alle Schlangenwindungen des Herzens und der Phantasie eines Weibes. Hr. Hendrichs war als Franzder gewandte, schlaue, schöne Ritterbube, der von wilder Leidenschaft zu einem Verbrechen hingerissen wird. Seine heutige Leistung hätten wir auch nicht in einer Gebehrde oder Miene anders ge—⸗ wünschl. Tugendhafte Weiber scheinen vor Göthe's Augen nie viel Gnade gefunden zu haben, und je sanfter und treuer sie sind, desto schlech= ter gehen seine Männer mit ihnen um. Maria, obgleich sie in der Hand- lung eine große Rolle spielt, ist, als Persönlichkeit betrachtet, doch fast Ne— benrolle im Stücke, und mit ihrem Herzen spielen Götz, Sickingen und Weislingen Fang⸗Ball. So liebenswürdig ihr Charakter, so hingebend ihre Liebe zum Bruder, so traurig ihr Geschick auch ist, so wurde sie doch von Adelheid's Glanz überstrahlt, und es hätte etwas lebhafterer Farben von Seiten der Darstellerin, Mad. Hoppé, bedurft, um dem armen Mäd chen mehr Theilnahme zu erwerben. Erst bei den Worten „abscheulichsten Morde“ schien ihr Gefühl zu erwachen, und der Ausdruck steigerte sich in hergebrachten For= men bis zu „wir würden verzweifeln.“ Die Worte „Zum Saalfenster hin= aus stürzt er wüthend in den Main hinunter“ hätte sie wohl richtiger mit dem kalten Tone des Entsetzens als mit dem des ausbrechenden Schmer— zes gesprochen, denn dem edeln Weibe war Franz nicht das, was er der buhlerischen Adelheid war, und Mariens ganzes Wesen schon von viel mãäch⸗ tigeren Gefühlen erfüllt. An der Stelle des Vehmgerichts 86 der Bearbeitung eine Macbethscene getreten, ob zum Voriheil y, mag dahin gestellt sein. Hert Gern schaltete mit seiner; ö , Selbitz zwar etwas eigenmächtig, aber mit einen , eben so gaben Herr Wauer, Lerse, und Herr Rüth ng, ö) n . Wanzenau, lebensfrische Bilder. Elisabeth, Frau, '

ö ; ; zlleri ür seine Gemahlin hätte man eher für des Ritters alte Haushälterin als für seine i, m halten können. . Herr Silt! als h eorg solt wenigei beweglich mit