1849 / 53 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

bürgerliches Fürstenthum; wir sind nicht zufrieden mit einer halben Unabhängigkeit, wir wollen sie ganz, vollendet, bewacht vom schüßen⸗ den italienischen Reich; wir wollen endlich die brüderliche Verbindung aller Staaten der Halbinsel und einen italienischen Reichstag, . diese Verbindung in sich darstellt und vertritt. Um diese . ins Leben zu führen, schlugen wir verschiedene Wege ein. e fre terhandelten zunächst mit Florenz und Rom, um uns e . anfangs rative Constikuante mit diesen beiden Staaten zu versi ge o ssuungen ging Alles so ziemlich nach unseren Wünschen, ug enstithanfe die standen gut, da ertönte der Ruf der omi fen. ibi an glaubten Berufung der toskanischen, und von diesem n Conföderation wir die mit beiden Ländern wegen der 2 Die Gründe begonnenen Unterhandlungen abbrechen . enug. Wir von denen wir uns dabei leiten ließen, . id besstimmen fonnten den neuen Constituanten von Mittel⸗J z * , e,. eee. ohne unser Programm gegen fein gan e, , . str ö 56 ; schen. Die von uns vorgeschlagene Versamm 2 m mn han g be die von Toscang und Rom sind politisch oder können es min⸗ destens sein. Die eine läßt die Autonomie der verschiedenen Staa⸗ en und lihre inneren Einrichtungen, unversehrt; die anderen sind vom Anfang an ermächtigt, diese Einrichtungen zu ändern, sogar umzu⸗ werfen. Es ist daher unsere Constituante mit denen von Rom und Florenz unverträglich. Sie ist es um so mehr, da letztere den Cha⸗ ikter ihrer eifrigsten Betreiber anzunehmen drohen, welche Anhänger der absoluten Staatseinheit und der Republik sind, und da eine Theil⸗ nahme an ihnen eine offene Verletzung unserer Verbindlichkeiten gegen bie Völker und Parlamente Ober⸗-Italiens wäre.“ Hier geht die Erklä⸗ rung weitläufig auf die Verhältnisse Ober⸗Italiens ein, und unter Wie⸗

310

bekannten Beschlüsse, die im vorigen Sommer über das e de rug: Reich in . Lombardei und im Venctianischen ge⸗ faßt wurden, spricht sie sich über das oberitalienische Reich dahin aus: BVorgreifend dieses oberitalienische Reich zu vernichten, welches als die größte Stütze der gemeinsamen Unabhängigkeit sich erheben soll, wäre nicht blos ein Vergehen, sondern ein schändliches Verbrechen.“ Im weiteren Verlauf erklärt dann das Programm: das Ministerium derwerfe die italienische Constituante Roms nicht völlig; wenn es für setzt nicht an ihr theilnehmen könne, so wünsche es dringend, daß sie zu weisen und gemäßigten Ideen zurückkehre, und so wie das ge⸗ schehe, werde es dem Kongreß Mittel⸗-Italiens eine ehrliche Freund⸗ schaftshand reichen, denn dann werde die Constituante Roms eben die vom Ministerium gewünschte föderative Constituante sein,

Das Ministerium hat den „Repräsentanten des römischen Volks bei der turiner Regierung“, Pinto und Spini, ihre Pässe zugeschickt.

Turin, 15. Febr. (Franzö . BI.) Bei Empoli (auf tos ka nischem Boden) zieht sich ein starkes Armee⸗ Corps zusammen, um sich jedem Anmarsche der SBesterreicher gegen Mittel- Italien zu wider⸗ setzen.

Rom, 10. Febr. (Französ. Bl Exekutivkommission zur Regierung des Landes den Bürgern Armellini, Saliceti und Matteo

Rönigliche Schauspiele.

Sonnabend, 21. Febr. Im Schauspielhause. 30ste Abonnements⸗ Vorstellung. Der alte Magister, Schauspiel in 3 Abth., von R. Be⸗ nedix. Hierauf: Badefuren, Lustspiel in 1 Akt, von G. zu Putlitz.

Die Constituante hat eine eingesetzt, welche aus Montechi besteht.

Anfang halb 7 Uhr.

Sonntag, 25. Febr. Im Opernhause. 28 ste Abonnements Vorstellung: Der Maurer, Oper in 3 Abtheil., Mustł von Auber. Hierauf: Thea, oder: Die Blumenfee, Ballet in 3 Bildern, von P. Taglioni. Musik von Pugny, (Frl. M. Taglioni wird hierin vor ihrer Ürlaubsreise zum letztenmale auftreten.) Anfang Uhr. ö

Im Schauspielhause. 3 1ste Abonnements⸗Vorstellung. Die Karlsschüler, Schauspiel in 5 Abth., von H. Laube. Anfang halb 7 uhr

. 26. Febr. Im Schauspielhause. Vorstellung. Zum erstenmale wiederholt: Francis nal - Lustspiel in 5 Akten, von Ch. Birch-Pfeiffer. 7 Hhhr.

Z32ste Abonnements⸗ Johnston, Origi⸗ Anfang halb

KRönigsstädtisches Theater.

Sonnabend, 24. Febr. (Italienische Opern⸗Vorstellung. Zum erstenmale: Il Flauto magico. Oper in 2 Akten, von Mozart. Mit dem italienischen Texte und den Original-Recitativen. Die neuen Kostüme nach den Figurin⸗Bildern der ersten Aufführung der Zauberflöte im Jahre 1791 bei der italienischen Oper zu Wien. Die vorkommenden neuen Decorationen sind vom Decorationsmaler Herrn Schwedler. Die Maschinerieen vom Theatermeister Herrn Brandt.

Sonntag, 25. Febr. .. . . Großes phantastisches Zauberspiel mit Ge sang in 5 lungen. (12 Tableaux), von W. Friedrich. Musik und arrangirt von Ed. Stiegmann. 2 .

Montag, 26. Febr. Italienische Vpern Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt: Il Flauto magico.

7

Die Töchter Lucifer's. Abthei⸗ komponirt

Zum 61 stenmale:

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HMechsel- Course.

Gold. 142 1425 151 l50ꝝ 2536 815 902 1024

Hries.

2650 *I. 250 FI. 2

300 M*.

300 m. .

1181. . ß 300 Fr.

150 *.

150 FI.

100 Thlr.

Amsterdar do- Hamburg 21 81 90 1914

Augsburg ˖

Breslan -- 1 9 8 Tage =

Leipzig in Courant im 14 Tr. Fasa.. 190 Thlr. 19 h. ö

100 i. ne 656 26656 100 sRkbl. 3 Wochen 11055

ef-, Kommunal- Papiere vend

aũdd. W. .....

Fraulcfurt a. M.

Petersburg · Inländische Fonds,

at. riet. zt. Briet. Geld. e. Preusa. Frei. Anl 5 ; 1015 FPomm. Efdbr.

gt. Schuld-Seb. 35 7 * 3

Seeh. Präm. Seh. - 99 983 10071 8chlesisehe do. 3 K. u. Nm. Schuldv. 35 1 do. Lt. B. gar. 40. 3 Berl. Stadt- Obl. . ? j . nh Anth. Sch

do- do. 857 Eno drichad or. à S6 And. αldm. à hth

Disoonio.

Westpr. Ffandbr.

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rosah. Posen do. . . 12

490. 1 Ostpr. Pfandbr. 3

Russ. ab. Ceri. 5 Poln. neue Pfdabr. 4 9I . 91 3 do. beislopes. 4.8. 5 do. Part. Soo FI. 4 74 lo. Stiogl. 2. 4. A. 1 S6 Hamb. Feuer- Cas. * do. do. 5. A. ͤ do. Staats- Er. Anl. do. v. Rthsch. Lst. Holl. 23 X Int. 27 ao. Poln. Schetvo. Kurk. Pr. G. a0 0. do. d0. Cert. L. A. Sardin. do. 36 Fr. . do. L. B. 200FI.

K. Bad. d0. 35 FI. I'ol a. Pfdpr. a. C. 4

. do. do. 1. Anl. 4 do. do. 300 Fl. 1003

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Stcmm- Actien. R apital.

t ö. ö . . 56 lr e S - J rums Der Raeinertrag zrird nach erfoigter Fekanntm. k

in der daru beztimmten Rubrik ausgefüllt Die mit 35 pi, her. Actien sind v. Staat gar

B:

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Herioritäts - Actiena.

Siümmtliche Priorititzs-Actien erden durch jw hrliche Varloosung 3 1 pGt. 3mnaortin

6 090, 000 8, 000, 9000 4,824, 000 l, 006, 009 1, 700, 000 2, 300,000 9, O 0, 0090 13, 0590, C00 1,500, 000 l, 0651, 200 1.400, 000 1.300, 000 10, 0999, 000 1,500, 990 2, 253, 100 2, 100, 000 l. 200, 000 l. 7090, 000 l, 800, 900 4, 000,000 ö, 000, 0090 1.100.000 4,500,000

Berl. Anhalt Lit. A B. do. Hamburg do. Stettin - Starg. . do. Potsd. - Magd. .. Magd. Halberstadt .. do. Leipziger... Halle- Thüringer... SGöln Minden do. Aachen.... Bonn Göltit Dũüsseld. Elberfeld. Steele - Vohwinkel. .. Niederschl. Märkisch. do. Zweigbahn Oherschl. Lit. A. do. Lit Bh Cos cl - Oderberg Breslau - Freiburg ... Krakau-Oberschl. . . . zerg. Märk. ... ..... Stargard- Posen.... Brieg Neisse. Magdeb. Wittenb ...

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823

se.

W = =

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Quittungs - Nogen.

Aachen-Mastricht... 2, 750,000

Ausl. Actien.

Pesther. . . . . . . . 26 FI. Friedr. Wilh. - Nordb.

18, 1600, 00 5, 0900, 009

* —— 4 1 Schluss- Course von Cöln Mmden 784 R

1. 411, 800 4 h, O00. 6009 4 1,000, 00 4 2,36 2060

Berl. Anhalt do. Hamburg do II. Serie. do Potsd. Magd 40 do. 3, 134, 300 do. Stettiner S00, 000 Magdeb. Leipziger .. 1, Id, , Halle - Thürihger .. .. 4,000. 900 Cöln - Minden 3,67 1,500 Rhein. v. Staat gar.. 1.217, 900 3 do. 1. Prioritat. ... 2. 37250 do. Stamm -Prior.. 1.250, 0090 Düsseldorf Elberfeld. l, C60, OM)! Niederschl. Märkisch. 1, 175,006 do. do 3,500,000 do. II. Serie. 2. 300, 9) 0 do. weighahn ,. do. do 248, 0900 Oberschlesische 370,300 kKrakau-Oberschl. 3650, 090 Cosel - Oderberg. .... 26560, 000 Steele - Vohwinkel... 325, 0090 do. do. II. Serie

375, 000 Breslau - Freiburg.

100,006

Ausl. Stamm- Act.

Leipzig Dresden ud w. Bexbach ? Kiel Altona. .... S Amsterd. Rotterd. F]

Mecklenburger ThlX.

von Preussischen Bank-Antheilen a8? br d. 6

] Fisenbahn Xctien hei tragem Geschäft

5e Simmung an der Börse bleibt flau, und mit Ausnahme von Bank- Antheilen, die etwas höher Staats- Schuldscheine hieiten sich 80 Gld., 5proz. Anleihe hingegen von 101 aut 1005 gewichen.

niedriger als gestern.

bezahlt wurden,

blieben die

Notirungen von Fonds une

Auswärtige Börsen.

Breslau, 22. Febr. Holl. und Kaiserl. Dukaten 967 Br. Friedrichsb'or 1135 Gld. Louisd'or 1125 Br. Poln. Papiergeld Iz bez. u. Br. Oesterr. Banknoten 91 bez. u. Gld. Staats⸗Shuldsch. S0 bez. Seehandlungs-Prämienscheine a 69 Rthlr. 99 Br. Posen. Pfandbriefe 4proz. 63 Gld., do. 3 proz. Si 4 Gld. Shles. Pfandbriefe 39proz. 90 un bez. u. Gld., do. Lit. B. 4proz. 92 Gld., do. 335proz. 825 Br.

Polnische Pfandbriefe alte 4proz. gig IYld., do. Partialloose a 300 Fl. 102 Gld. 75 Br., do. Bank ⸗-Certif. - 290 Fl. 135 Br. nische Schatz Obligationen à 4 pCt. 727 Gld.

Actie n. Ohberschles. Litt. A. u. Lit. B. 935 G. Breslau⸗ Schweidnitz⸗ Freiburg. 85 Br. Niederschles. Märk. 72 Br., do. Prior. 85 Br., do. Ser. III. 95 Br. Ost⸗Rhein. (Köln⸗Mind.) 78. Br. Sächs.⸗Schles. (Dresd. Görlitz) 76 Br. Neisse⸗Brieg 353 Br. Krakau ⸗Oberschles. 338 Br. Friedrich⸗Wilhelms⸗-Nord⸗

bahn 377 Gld. Wechsel⸗Course.

Amsterdam 2 M. 1423 Br.

Hamburg a vista 15116, Br.

do. 2 M. 150 Gld.

London 12. St. 3 M. 6. 251 Br.

Berlin a vista 1007 Br.

do. 2 M. 30 Gid.

Wien 2 M. 90 Br. 6 Wien, 20. Fehr. Met. 5 proz. 843- 3. 2 proz. 44 - 4, 445. Anl. 34. 1455 146. 395: 894 96. Jiordbꝰ 99 99) Gloggn. 43 95. Mailand 64 —643. Livorno 6262. Pesth

bz = 67.

Amsterdam 166 B n .

; 16h * Br. Augsburg u. Frankfurt 1125 B

G. Hamburg 1655 Br., 165 G. Tond y12 Br., ris 133 Br. 1555. ien n a, =

Die Börse, wegen niedriger Notirung vo ; Stimmung; in fremden Valuten ging ö . Coursen um.

Leipzig, 22. Febr. 8. Dr. Part. Oblig. 7 Gld. B. * i achim. Ceihn, Dr. G. Al, r Te, gr Bayer. 787 Br., 784 Gld. Sächs. Schles. 743 Br., Chemnitz ⸗Riesa 229 Br. Löbau⸗Zittau 15 Gld. 1675 Br. Berl. Anh. R u. B. 8 Br. Deß. B. A. 1035 Br. Preuß. B. A. 90 Br.

Hamburg, 21. Febr. E. R. 103 Br.,

921

7 5

Gld., do. neue 4proz. do. a 500 F. Russisch⸗ pol⸗

112 17. Pa⸗

in flauer zu etwas besseren

Leipz. Sächs.

Magd. Leipzi Altona Kier S)] B ö

35 proz. p. C. 79 Br., 7943 G. 10, G. Dän. 6435 Br., 645 G. Ardoins 10 ö Br., 105 G. Zproz. 22 Br., 215 G. Berl. Hamb. 54 Br., 533 6. y

Hamb.- Bergedorf 67 Br. Altona⸗Kiel 867 Br., 806 G. Meck lenburg 36 Br., 36 G.

Sowohl in Fonds als in Actien war ohne wesentliche Veränderung.

Frankfurt a. M., 21. Febr. In Zproz. span. fanden an heutiger Börse mehrere Einkäufe für fremde Rechnung statt, deren Cours erfuhr dennoch keine Besserung und blieb wie gestern. In allen übrigen Fonds und Eisenbahn-Actien-Gattungen war der Um satz höchst unbedeutend; blieben jedoch zum Theil flauer und zum Theil ohne Veränderung.

Oest. 5 proz. Met. 7553. 75 Baden 59 Fi. . 495. 495, 35 Fl. L. 28. 285. 273. Sardin. 283. 283. Darmstadt 50 Fl. L. 71. 23 G. Span. 3proz. 223. 225. Poln. 300 Fl. L. 500 Fl. L. 753. 755. Friedr. Wilhelms⸗Nordbahn 373. bach 743. 745. Köln⸗-Minden 80. 793.

Paris, 20. Febr. Einige starke Angebote, welche die rein spekulative Natur der gestrigen Hausse bewiesen, drückten die Renten herunter. Die Actien der Bank und Bahnen sind dagegen gestiegen.

3proz. 50. 5proz. 81. 85 (Anleihe 81.70). Bank 1970. Span. 3proz. 30, do. Innere 215. Nordb. 4412.

Amsterdam, 20. Febr. Der holl. Fonds⸗Marft war heute bei einigen Geschäften in Int., im Allgemeinen etwas flauer. Von fremden Fonds waren Span. ein wenig angenehmer. Von den Uebrigen ist Nichts besonders zu bemerken. ;

Holl. Int. 50, 40. proz. neue 59*, 3 M. 144. Span. Ard. 12, 113. Gr. Piecen 115, 15. Coupons Sn, 9§. Russen alte 1018. Stiegl. 825, .

24, 2proz. 387. Peru 35.

7

es geschäftslos; die Preise

Bank Actien 1195 Br., 11916. Kurhessen 28. , . 102 Br., do. ,

Markt ⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom 23. Februsr.

Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 55 —– 58 Rthlr. Roggen loco 263 27 Rthlr. 2 p. Frühjahr 82pfd. 263 Rthlr. 8 » Mal Juni 275 a 27 Rthlr. » Juni Juli 285 2 28 Rthl.

Gerste, große, loco 22 24 Rthlr.

leine 18— 20 Nthlr.

Haser loco nach Qualität 14—- 16 Rthlr.

Ran nn v; Frühsahr A5 pf. 1443 Rthlr. bez. u. Br.

Rüböl loco 133 Rthlr. Br., 133 bez. u. G.

Febr. 135 Rihlr. Br., 137 2 4 bez.

Febr. / März 15 Rihir. Br, 1535 G.

265 G.

Rüböl März April 13) * April / Mai Mai / Juni Juni / Juli 13 * 69 l 21 Juli / Aug. 133 ? Aug. / Sept. 13 n Sept. / Okt. 12 Leinöl laco 11 a 11 , Lieferung 105 a2 193 Spirilus loco ohne Faß n Febr. 155 Rthlr. März 15 Rthlr. b 8 n, 23, M p. Frühjabr 15 Rth Mai / Juni 163 Rthlr. Br., * h 71 N kRIe M zuni / Juli 177 Rthlr. Br.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 22. Februar. zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 15 Sgr., auch 2 Rthlr. 5 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 5 Sar. , auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 2 Pf. z. gloße Geiste 1 Rthlr. 8 Pf. auch 28 Sgr. 9 P53 leine Geist. 28 Sgr 9 Pf., auch. 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 22 Sgr. 6 Pf., auch 19 Sgr. 5 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 8 Sgr. 2 Pf. . 2 Zu Wasser: Weizen 2 Rthlr. 15 Sgr., auch. 2. Rthlr. 10 Sgr.; Roggen Rthlr. 6 Sgr. 3 pf auch 1 . eh 9 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 6 Pf., uch 1 ö le. Gerste 1 Rihlr., auch 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 20 Sgr. auch Sgr.

Oesterr. Met. 5proz.

' Pf.; Crbfen' 1 Rihir, 7 Sgr. 6, Pf. (schlechte Sorte.) Mittwoch den 21. Februar. . Das Schock Stroh 6 Rthlr., auch 5 Rthlr. 5 Sgr.; der Cent⸗ ner Heu 22 Sgr. 6 Pf., geringere Sorte auch 15 Sgr. Kartoffel⸗Preile. . Der Scheffel 15 Sgr., auch 12 Sgr. 6 Pf.; metzenweis 1Sgr. 3 Pf 1 Sgr. 3 , n t et, n . Die Preise von Kartoffel⸗Spiritus waren am 16. Februar 1849 14 Rthlr. . n 142 z 19. . 20. 1 1 1

.

1 21 . Tralles. 99

Korn⸗ Spiritus: ohne . Berlin, ben 22. Februar 1849. . ; . Dj. Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Druck und Berlag der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei.

frei ins Haus geliefert p. 200 Quart a 54 sp oder 10,800 0 nach

Beilage

311

Beilage zum Preußischen Staats-Anzeiger.

Sonnabend d. 24. Febr.

Inhalt. Deutschlan d. München. Kammer Verhandlungen.

Wissenschaft und Kunst.

Zur Literatur des vaterländischen Kriegsrechtes.

Uichtamtlicher Theil. Bent sch lern d. Bayern.

München, 17. Febr. (Nürnb. Korr.) Sitzung der Kammer der Reichsräthe. Nachdem der Einlauf verlesen war, verlangt Frhr. von Zu⸗-Rhein das Wort: Seine Ehre und die seiner Kollegen im Ministerium sei in der Aten und 7Tten Sitzung der Kammer der Abge— ordneten (von Herrn von Abel) angegriffen worden; er müsse darauf ant— worten, und verwahre sich im voraus dagegen, als wolle er die hier anwe senden Kollegen des Herrn von Abel angreifen. Hier sei der Platz, gegen offene Angriffe offen zu antworten dem Manne, den, er nicht erst jetzt als gefallene Größe, sondern auch als seinen vorgesetzten Minister offen bekämpft habe. Vor Allem verwahre er sich dagegen, als ob unter seinem Ministe— rium jener Einfluß sich zwischen Krone und Minister gestellt habe, über den das Land gerichtet. Er und setne Kollegen hätten sreilich kein Memorandum veröffentlicht, aber daß sie darum ge— schwiegen, das lönne Herr von Abel doch nicht folgern. Wie weit man seine von Niemand bezweifelte persönliche Ehrenhaftigkeit angegriffen habe, belegt er durch Verlesung eines französischen Zeitungs- Artikels, worin er als Exekutor des Willens der Lola Montez u. s. f. be⸗ zeichnet wird. (Unter den anwesenden Reichsräthen befanden sich Prinz Luitpold und Herzog Max; auch Reichsrath Heintz. Graf Bray nimmt Platz am Ministertische; er hat also seine Entlassung noch nicht. Man schaue doch auf sein früheres Wirken als Reichsrath und Regierungs Präsident zurück, die Oeffentlichkeit möge ihn xichten. In letzte⸗ rer Stellung zwar nur Vollzugs- Beamter, habe er doch nie ge säumt, seine Ansichten gegen die seines Ministers kräftig zu vertre— ten; die, Registratur des Ministeriums des Innern müsse dieses nachweisen. Schon im Jahre 1846 habe man ihm vorgeworfen, er strebe nach einem Portefeuille, und dieses Gerücht wurde dadurch genährt, daß er sich auf die Seite derer, seiner Ueberzeugung folgend, stellen mußte, die Herrn von Abel bekämpften. Der Redner verliest hierauf einen Brief des Ministerial-Rath Herrmann, worin ihm, Namens des Königs, die Portefeuilles angeboten wurden, und seine Antwort hierauf, worin er abzulehnen sucht, weil ohne Verschulden die öffentliche Meinung gegen ihn, wie gegen einen blos Ehr— geizigen, eingenommen sei. Statt einer Antwort auf die erhobenen Be— denken erschien Dekret und Einberufung als Minister. Schnell hierher geeilt, wollte er mündlich dem Könige nochmals Vorstellungen ma— chen, indessen erfuhr er hier von Freunden, wie man der Bildung eines Ministeriums Schwierigkeiten in den Weg legte, und um die— sen nicht Vorschub zu leisten, nahm er mit blutendem Herzen er verließ die glücklichsten Verhältnisse an, denn es war um so mehr Pflicht, als der König sein politisches Programm anerkannt hatte. Ein Straßentumult bezeichnete den Antritt seines Amtes, Aufregung überall, trotz inzwischen obwaltender schwerer Mißärndte übergab sein Ministerium das Amt in tiesster Ruhe. Ob daher die Verwaltung damals in Verwesung übergegangen (Aeußerung des Abgeordneten Dr. Greiner), möge Jeder selbst urtheilen. Er sei bereit, seine neunmonatliche Thätigkeit durch eine Denk— schrift darzulegen und urkundlich zu unterstützen. Man habe ihm Eingriffe in das Gebieh der Kirche vorgeworfen; Spezialitäten fehlten, eben darum sei auch eine Vertheidigung nicht möglich. Er habe stets nur den Staat gegen Eingriffe bewahrt, das jus cavendi und behauptet und geübt. Das erlaube und anderer Hauptsturm sei durch die

Bayern.

summa inspectionis gebiete die Verfassung. Ein He Entfernung mehrerer hiesiger Univer— sitätsprofessoren gegen ihn heraufbeschworen worden. Allein Lassaulx wurde pensionirt, ehe der Redner hierherkam, Döllinger ohne sein Wissen, während er auf einer Badereise in Ostende war. Für die Entfer— nung der übrigen stehe er ein. Sie war ein Gebot der Politik, des Systems, nicht der Willkür, wie z. B. die der Professoren von der Pfordten und Harleß. Die Universitäten wurden damals zu Gunsten der Lyoceen und um Nachtheil der Wissenschaft vernachlässigt. Als besten Beleg, was man eigentlich wollte, verliest er ein Ministerial⸗Schreiben vom Jahre 1842 an die Akademie, worin diese um einen katholischen Professor der Geognosie befragt wird. Dies rede besser als Folianten über das Syostem. Warum gerade die entfernten Professoren die Maßregel traf, welche das rechte Ver— hältniß wiederherstellen sollte, dies werde die Denkschrift nachweisen. Die Nachtheile des Studienplanes von 1838 erkennend, habe er einen neuen entworfen, und wenn dieser die Königliche Sanction nicht erhielt, so treffe pie Schuld des jetzigen interimistischen Zustandes nicht ihn. Da und in anderen Branchen habe er Vieles beabsichtigt und vor— bereitet, was der ruhigeren Zeit nach dem Landtage vorbehalten werden wollte. Was seine Thätigkeit als Finanz⸗-Minister betrifft, so hebt der Redner unter Vorbehalt weiterer Aussührung in seiner Denkschrift hervor, wie er für das Technische der Geschäftsführung der dankenswerthen Beihülfe von Ministerialbeamten bedurfte, aber auch allerwärts bedacht war, neben der kalten Ziffertheorie auch den nalionalökonomischen Prinzipien Geltung zu verschaffen. Das damalige Anlehen betreffend, giebt er Auftlärungen, wie der König obwohl selbst beiheiligt anfänglich von einer Zinserhö— hung für die älteren Gläubiger nichts wissen wollte, dann aber doch dar⸗ auf einging, als er äußerte, als Reichsrath nicht für das Gesetz stimmen zu können. Was seinen Rücktritt betreffe, so scien in der letzten Zeit seiner Amtirung Gerüchte gegangen, als solle Staatsrath Berks in das Ministerium treten. Seinen persönlichen Ansichten folgend, habe er geglaubt, mit diesem Manne nicht zusammen dienen zu können, und habe sein E hrenwort in einem Kreise von Freunden darauf gegeben, daß er nicht mit Herrn Berks zusammen treten werde, Freiherr Schenk von Stauffenberg und Fürst Wallerstein könnten dies bestätigen. (Sie thun es.) Unter solchen Verhältnisen habe er seine Ent— lassung als Minister und seine Ernennung zum Präsidenten in Regensburg erhalten. Man möge urtheilen, ob seinem Eintritte, seiner Thätigkeit oder seinem Abgange etwas anhänge, was ihm zum Vorwurfe gereichen könnte.

von Mäurer: Auch er müsse die Angriffe, die der Abgeordnete Karl von Abel obne Noth ihnen hingeworfen, beantworten. Er bedauere diese Angriffe, nicht wegen seiner Person und Verwaltung, die daber umnn an Achtung gewinnen könnten, sondern nur wegen des Landes und des Ansehens der Krone. Gegen anonyme Schmähartikel unter die er auch ein dickes Buch über Staat und Kirche rechne habe er nicht geantwor— tet, jetzt habe aber in der Kammer der Abgeordneten ein Anhänger der Partei, von der jene Schmähungen herrühren, gesprochen. Er muüsse auf pie Geschichte des Indigengts (der Lola) zurückkommen. Herr von Abel habe nie vor dem Memorandum gesprochen, in demselben aber gewiß in einer Sprache, wie man nicht zu Königen spricht. Man wolle sei⸗ nem Ministerium in die Schuhe schleben, daß im J. 1818 sich Unruhen gezeigt. Allein warum sind denn diese Unruhen dann nicht unter unserer Verwaltung ausgebrochen? Offenbar, weil man mit diesem Sostemwechsel zufrieden war ünd wir das Mögliche gegen die herrschende Noth thaten. Herr von Maurer bittet, daß ihm gestattet werde, eine schriftliche und do⸗ fumentirte Beilage dem Protokoll anzulegen. Wird genehmigt. .

Fürst Wallerstein: Er müsse bestätigen, was Herr von Zu- Rhein bezüglich des Ehrenworts gesagt. Er habe gehofft, die vollständige Dar⸗ legung seiner zweimaligen ministeriellen Thätigkeit vor dem Landtage vornehmen zu können. Die Benutzung der Ministerial ⸗Negistra⸗ zur werde ihm aber erschwert. Man solle bedenken, daß die Beurtheilung von Stagtsmännern verschieden sei, je nachdem jhnen eine öffentliche Meinung zur Seite stehe. Jetzt sei wohl nicht der Augenblick, ausführlich sich in solche Reproductionen verflossener Zeiten einzulassen. Eine ruhigere, weniger kritische Zeit hierfür werde kom⸗ men. Das aber müsse er bemerken, wenn man ihm vorwerfen würde, an der Märzerhebung Schuld zu sein, so würde er sich obwohl er manche

1

Auswüchse als der Erhebung selbst nachtheilig bellage wurf geehrt fühlen. .

Graf C. Seinsheim: Er müsse die Zumuthung zurückweisen, als ob das Memorandum eine Folge des Sostemwechsels und nicht lediglich der Ueberzeugung gewesen. Was die angeblich unschickliche Sprache desselben betreffe, so sei dieselbe eine männliche, die nur durch die unverschuldete Ver⸗ öffentlichung einen anderen Charakter erhielt. Leider seien alle Voraussa— gungen eingetroffen, seit durch die Indigenatsertheilung die Aufregung in das Volk eindrang. Man habe gegen die Ziffernwirthschast gesprochen; aber in den Ziffern liege die unumstößlichste Wahrheit, und die Naturaleindie nungen dürfe man doch nicht vergessen.

Zu Rhein: Er habe nicht Seinsheim angreifen wollen, müsse anerkennen, daß dieser der Fiskalität entgegentrat.

Graf Arco⸗Valley hofft, daß solche Diskussionen nicht wieder kom⸗ men; behält sich Erwiederungen für die Budgetberathungen vor und bemerkt, daß in Erlangen, einer protestantischen Universität, ein katholischer Professor der Geburtshülfe angestellt worden sei. Er interpellirt sofort den deshalb eingeladenen Minister des Aeußern wegen eines Artikels in der Deutschen Zeitung vom 8. Februar, dem er mehr, als er sonst gewohnt, Gewicht beilegen müsse. Es sei in demselben gesagt, daß Bavern gegen ein deut— sches Kaiserhum in St. James Verwahrung eingelegt habe, daß es die kleinen Staaten verschlucken wolle 2c. Darüber wünsche er Aufklärung. Auch möge sich über die Oberhauptsfrage diese Kammer eben so wie die zweite aussprechen.

. Minister Graf Bray: Ich kann dem verehrten Redner vor mir nur Dank wissen, daß er mir Anlaß giebt, mich wegen Anschuldigungen auszu— sprechen, welche in maßloser Weise gegen Bayern und seine Regierung vorgebracht wurden. Durch die rechtzeitige Mittheilung des Präsidiums bin ich im Stande, sogleich hierauf zu antworten, und weil ich glaube, daß dies nur mit der größten Offenheit geschehen müsse, so halte ich es sür das Beste, alles Dasjenige der hohen Kammer vorzulesen, was in den Akten des Ministeriums sich findet, Schriften, welche allerdings für die Oeffentlichkeit nicht bestimmt waren, welche aber immerhin an das Licht kommen können. Die Verwandlung Deutschlands in einen Einheits⸗ staat statt in einen Bundesstaat wird von vielen Seiten versucht. Die Meinung derjenigen, welche diesen Zweck verfolgen, ist überall verbreitet. Da nun hierbei vorzüglich Preußen ins Auge gefaßt wird und Preußen, wenn man diesen Zweck verfolgt, an die Spitze des sogenannten Klein— Deutschlands gestellt würde, so möchte es vielleicht natürlich scheinen, den Hauptsitz dieser Meinung in Berlin zu suchen. Dem ist aber gewiß nicht so. Ich habe die Ueberzeugung, daß dort die Sache am klarsten und besten verstanden wird. Der hochherzige, edle König von Preußen hat sich auf das bestimmteste ausgesprochen, die Kaiserwürde nicht anzunehmen, wenn sie ihm nicht von allen Staaten im Einverständnisse mit den Fürsten Deutschlands angetragen würde. Diese Erklärung des Königs, obwohl sie nicht in offizieller Form an uns gelangt ist, an welcher wir zu zweifeln aber keinen Grund haben, hätte einem Könige gewiß zu jeder Zeit zur Ehre gereicht, und sein Name würde mit Dank genannt werden. Die König

lich preußische Regierung hat sich aber gleichsalls in der Note vom 23. v. M. ganz bestimmt dahin ausgesprochen, daß Preußen in Deutsch

land keine Stellung annehmen würde, welche ihm nicht von den Mitstaaten und den Mitfürsten angeboten wird, dann auch, daß es die Errichtung einer neuen Kaiserwürde nicht für nothwendig erachtet, um die Einheit und Eini gung Deutschlands herzustellen. Hierin liegt der Beweis, daß gerade in Preußen, in Berlin, nach dieser Richtung am Wenigsten gehandelt wird. Dies glaubte ich vorausstellen zu müssen, damit Alles in das rechte Licht trete. Da nun die viel verbreitete Ansicht, von der ich sprach, auch in London bekannt wurde und man die englische Regierung zu veranlassen suchte, zu glauben, es würde gegen diese Neugestaltung Deutschlands von keiner Re gierung ein Widerspruch erhoben, so kam es, daß man sich bei der englischen Regierung dahin erklärte, daß, wenn eine solche Vereinigung Deutschlands ausgesprochen würde, von ihrer Seite ein Widerspruch stattfände. Dies wurde auch auf das eklatanteste und bestimmteste dem bayverischen Gesandten mitge— theilt und er hielt es deshalb auch für seine Pflicht, die Ansicht auszu

zusprechen, daß, wenigstens so weit es Bayern betrifft, die Sache sich nicht so verhalte. Er war hierzu vollkommen ermächtigt und hatte auch die Pflicht, es auszusprechen, und ich hätte ein Gleiches gethan. Er wußte recht wohl, daß in unserem constitutionellen Lande die Krone ohne Mitwirkung der Stände in eine solche Schmälerung der Sonverginetätsrechte nicht ein

gehen könnt. Unterm 26. Dezember v. J.

durch solchen Vor=

sondern

erhielt ich von dem Gesandten einen Privatbrief, den ich indessen nicht vorzulesen brauche und dessen Sinn der ist, daß er mich bitte, mit ihm über die Sache zu sprechen. Lord Palmerston sei auf 14 Tage verreist, Da indeß die Sache Eil habe

und eine lange Verzögerung nicht thunlich sei, so habe er geglaubt, in ganz vertraulicher Weise, gleichsam im Tone des Gespräches, ihm schreiben zu müssen und zwar deshalb, weil man von einer gewissen Seite das englische Ministerium zu überreden suchte, daß sämmt⸗ ssche dentsche Staaten sich eine deutsche erbliche Kaiserwürde ohne Widerspruch auferlegen lassen würden. (Der Redner verliest hier das von Herrn von Cetto an Lord Palmerston geschriebene Billet.) Die ganze Hal— tung dieses Blattes zeigt, daß von einer Note nicht die Rede gewesen ist

und daß das, was der Gesandte gefühlt hat, nur das Material eines Ge

spräches bilden sollte. Es wäre allerdings besser gewesen, ich fühle das wohl, wenn er es nicht gethan hätte. Ich hoffe aber, daß die ganze Sache dabei beruhen werde. Als später einige Angriffe in der Presse erfolgten, hielt ich es für besser, um jedem Mißverständnisse zuvorzukommen, dem Herrn Baron von Cetto zu schreiben und die Sache so darzustellen, wie sie der bayrischen Regierung erscheint. Es ist

dieser Brief von meiner Hand geschrieben und nun zu den Akten

notirt. Er datirt vom 7. Februar; der Artikel, welchen Herr Graf von Arco-Valley anführt, ist von demselben Tage; ich habe ihn aber erst am 11ten zu Gesicht bekommen. Der Brief var schon vorher geschrieben. Hier sind die Grundsätze ausgesprochen, welche die Regierung Sr. Majestät stets geleitet haben. Es sind aber auch

Sie faßten in's Auge die Gefahr des Ausscheidens von Oesterreich, und ich muß bemerken, sie fanden zu einer Zeit statt, wo diese Gefahr sehr groß war, noch vor der Einnahme von Wien, vor der wenigstens theilweisen Pacification Ungarns, zu einer Zeit, wo man nicht bemessen konnte, wie diese Bewegungen eingreifen würden, wo die österreichische Monarchie mit ihren inneren Angelegenheiten so dringend beschäftigt war, daß von ihr die deutsche Frage als Hauptsache nicht in's Auge gefaßt werden konnte. Die preußische Regierung hat die Vorschläge zwar nicht zurückgewiesen, sie hat aber auch nicht bestimmt darauf geantwortet; die Antwort, welche an uns gelangte, ist vom 23. Januar. Endlich muß ich eines Vorwurfes erwäh⸗ nen, welcher zwar in diesem Artikel der Oeutschen Zeitung nicht mit Be stimmtheit gemacht wird, der aber zu den früheren Anschuldigungen, als zur nämlichen Sippschaft gehörig, in Beziehung steht. Es wird gesagt, Bayern und Hannover hätten in London erklären lassen, sie würden sich dem Kai⸗ serthum nicht fügen, wenn sich die Sache nicht gestalten würde, wie sie wollten, und würden lieber aus Deutschland ausscheiden und nur in einem völkerrechtlichen Verbande Deutschland beitreten. Diese Behauptung ist schon damals als eine Lüge, was sie ist, bezeichnet worden, und ich habe nur beizufügen, daß es, wie es geographisch unmöglich ist, auch deshalb unmöglich ist, weil es ganz dem Sinne und Geiste des baverischen Volkes entgegen sein würde. Bayern wird hei Dentschland bleiben, was auch geschehen mag, wenn auch seine Ansprüche nicht so gewürdigt werden sollten, wie sie es verdienen. Aber ich bin ge⸗ wiß, daß Bavern bei seinem Rechte bleiben wird, und daß seine deutschen Brüder ihm den Platz belassen werden, den es Jahrhunderte lang behaup— tet hat.

Fürst Oettingen-Wallerstein: Ich kann dem Grafen von Arco⸗ Valley nicht beipflichten, wenn er glaubt, daß der Inhalt der Presse

die stehenden Heere im höchsten Grade und

noch andere Punkte vorhanden. Was den Punkt anbelangt, welcher die von Vielen angestrebte Mediatisirung kleinerer Staaten betrifft, so wirft er auf Bavern keinen Schatten. Es dürfte klar sein, daß Bavern am Aller— wenigsten dabei gewinnen würde. Bayern würde wahrscheinlich bei einem solchen Systeme bleiben, was es ist. Andere Staaten, welche kleiner sind als Bavern, würden durch Hinzufügung sich vergrößern, und es würde das Verhältniß in Deutschland eher zu unserem Nachtheile ausfallen. Da unser Interesse gerade das Gegentheil gebietet von dem, was uns insinuirt wird, so kann ich Beruhigung darin finden, wenn ich Ihnen auf das be— stimmteste erkläreB, daß diese Insinuation eine absolute Lüge ist, und daß von Bayern nie darauf gedacht wurde, in welchem Falle es sich auch be finde. Endlich wird gesagt, es sei an Preußen der Antrag gerichtet worden, ein dreigetheiltes Deuischland zu errichten, und zwar mit Ausschluß von Oesterreich. Ich muß diesem von vornherein entgegentreten. Was das drei getheilte Deuischland betrifft, so ist dieses ohnehin nur ein Wortspiel; denn das Projekt, welches wir früher aufgefaßt hatten, können wir nicht ver— leugnen. Es bestand darin, daß wir voischlugen, an die Spitze Deutsch lands ein Direktorium zu stellen, in welchem drei Mitglieder Platz gefun— den hätten. Dadurch glaubten wir dem einheitlichen Deutschland am näch— sten zu kommen, und eine solche Form in Vorschlag zu bringen, bei welcher ganz Deutschland sich beruhigen und auch Oesterreich und Preußen sich a

schließen könnten. Ich habe diese Idee von sehr hochgestellten und geach— teten Männern Preußens als die beste, wenigstens als die ausführbarste, bezeichnen hören. Wir haben übrigens dieses Projekt in keiner Weise als eine absolute Nothwendigkeit hingestellt, sondern den Vorschlag nur in der Absicht gemacht, die Vorschläge anderer Regierungen und rechtzeitig eine Verständigung hervorzurufen, welche das gesammte Verfassungswerk Deutsch— lands bedeutend erleichtert hätte, und welcher jetzt sowohl die preußische Negierung als das Neichsministerium hat entgegenkommen wollen. Der Vorschlag, den wir damals machten, enthält allerdings die Rücksicht auf das mögliche Ausscheiden Oesterreichs. Wir haben diese Möglichkeit als das größte Unglück für ganz Deutschland betrachtet. Daß diese Möglich— keit auch jetzt noch ins Auge gefaßt wird, ergiebt sich aus der Erklärung, welche in der Kammer der Abgeordneten in ergreifender Weise gemacht wurde,

worin ebenfalls auf die Gefahr einer Trennung Oesterreichs hingewiesen wird. Wir haben an Oesterreich keine anderen Anträge als an Preußen gestellt.

Dinge seien, die man bald vergißt. Die Presse hat eine große Macht, und namentlich eine Zeitung wie die Deutsche, welche in dieser Frage nicht die Laune eines Korrespondenten repräsentirt, sondern eine entschieden diploma⸗ tisch⸗politische Richtung hat. Insofern hat dieser Artikel mehr als eine blos ephemere Bedeutung. Ein zweiter Punkt in der Rede des Grafen Arco—⸗ Valley, dem ich nicht vollkommen beistimmen kann, ist, daß es ein Schand⸗— fleck wäre, wenn wir auf Mediatisirung angetragen hätten. Ich freue mich, daß von Bayern dieser Antrag nicht erfolgt ist. Wenn aber Deutschlands Einheit größere Opfer von kleineren sowohl als größeren Staaten veilangen würde, wenn eine Nation von beiläufig 40 Millionen für nöthig finden würde, eine ganz unnatürliche Territorialherrschaft mehr der Natur der Dinge anzupassen und eine Regierung diese Ansicht theilen würde, so wäre dies in meinen Augen lein Schandfleck. Sehr er freulich ist mir die Aeußerung des Herrn Ministers des Aeußern. Gewiß ist in dem Briefe des Herrn Baron von Cetto nichts enthalten, was uns an eine englische Einwirkung erinnert, und das Schreiben des Herrn Mi— nisters des Aeußern an den Herrn Gesandten stellt uns auf den richtig sten und korrektesten Standpunkt. Nicht so kann ich dem Herrn Mi nister des Acußern dahin beipflichten, daß preußischerseits so gar kein Ge⸗ danke für Hegemonie obwalte. Der König von Preußen hat wohl nicht nur diesen Gedanken nie gehegt, sondern es ist bekannt, daß dieser Fürst an einer Restauration der österreichischen Kaiserwürde in den Händen des Habsburger Hauses auf das Thätigste arbeitete. Aber nicht zu leug— nen ist, daß eine große preußische Partei war, welche in ganz entge— gengesetzter Richtung arbeitete und daß sehr gewichtige p Sußische Staats— männer von der vor- und nachmärzlichen Zeit dieser Richtung entgegen— arbeiteten. Ich will nicht zurückblicken auf den Zollverein, an dessen Wi ich stand und bei dem große Opfer in pecuniagirer politische Nebengedanken stattfanden. Ich greife zurück auf die letzten Jahr auf die Politik Preußens in der Frage der Herzogthümer und gegen der Schweiz. Wenn ich in der Schweiz mit so großer Entschieden Interventionsgelüsten entgegentrat, so geschah es nicht nur, wie den Noten aussprach, um den Bund zu kräftigen und einheitlich zu gestalten, oder weil ich es als ein Recht des freien Volkes ansah, sondern weil ich einsah, welche Nebengedanken hiermit verknüpft waren. In neuerer Zeit wird sich Niemand verhehlen können, daß eine mächtige Partei nicht ein durch die Verfassung vereintes Deutschland bezwecke, sondern das Zuschneiden Deutsch lands nach einer à priori fabrizirten Verfassung; ein Kleindeutschland, da— mit es das preußische Kaiserthum ertrage; ein Deutschland, so gestalten durch einen Erbherrn und 34 Territorial⸗Erbherren, wodurch die Freiheit des dent schen Volkes konfiszirt werde zu Gunsten dieser Aftereinheit. Ich will nicht in das Detail eingehen über die Frage, warum wir nun im eilsten Monat nach der deutschen Erhebung so sern sind von dem deutschen Ver— fassungs werle. Aber das kann ich nicht unterdrücken, daß es in dem ersten Momente eine Partei gab, welche gelehrte Professoren zählte, die bei dem Versassungswerke ziemlich thätig waren und das Vertrauen der Fürsten gewannen. Diesen schien das preußische Kaiserthum fir und fertig. Als diese Partei sah, daß ganz Deutschland die Idee eines Erbherrn, eine Unterordnung der Freiheit unter die Einheit zurückwies, fand plötzlich das Verfassungswerk immer mehr Widerstand. Diese Partei sprach nun gegen jede Uebereilung und zog die Diskussion in die Länge. Unterdessen unker— drückte sie die Organisation der Bürgerwehr, vermehrte in ganz Deutschland bereitete Alles vor, um mit ihren Plänen wieder hervortreten zu können. Sie schien ihr Ziel erreicht zu haben, nachdem in Oesterreich wiederum neue Aufstände ausgebrochen waren. Wir haben schon der kühnen Griffe eines Mannes Erwähnung getban, den ich edel nenne, weil ich ihn überzeugt glaube von dem, wofür er spricht und handelt, den ich aber in einem die Freiheit verleugnenden und verfälschenden Irrthume befangen sehe. Er schafft mit diesen kühnen Griffen eine terro risirende Presse, welche jede Regung einer entgegengesetzten Ansicht nicht nur bekämpft, sondern auch vernichtet. o weit geht diese Partei, daß sie das Erbkaiserthum darum empfehlen zu müssen glaubt, weil die Linke in Deutsch sich dagegen ausspricht, eine Partei, welche an jede Leidenschaft ap um ihre Idee durchzusetzen. Die Gefahr scheint mir größer, als des Aeußeren sie denn diese Partei arbeitet im mit einer furchtbaren Konsequenz. Wir haben gesehen, wie viele Regierungen ohne Berathungen mit ihren Ständen handelten, wir wie man die Verlegenheit Oesterreichs benutzt und ihm nicht Zeit slavische Element ins Gleichgewicht zu bringen, sondern das Ueber esselben befördert, um Oesterreich zu zwingen, aus Deutschland auszuscheiden. Ich frage, was ist die Aufgabe Deutschlands? Es hat sich in den Märztagen zu einem legitimen, heiligen Zwecke, zu einem den die Großmächte, die verbündeten Fürsten ihm vorgezeichnet der Proclamation von Kalisch, zum Zwecke der Einheit und welche das öffentliche Leben von der Gemeinde Parlamente durchströmt, jener Einheit, welche das organische Leben erhält und ein kräftiges Centralregiment schafft. Fürst Wallerstein stellte an den Grafen von Bray die Frage: „Wird wohl Bayern mit aller Kraft dahin wirken, daß selbst wenn ge gen alle Erwartung Oesterreich nicht sollte in diesem Augenblicke das thun, was ich seine Pflicht nenne, nämlich mitzuwirken zur Herstellung der Ein— heit, so weit sie möglich ist daß wenigstens die Verfassung so gestaltet wird, daß der Moment keine Eskamotirung abgebe zu Gunsten eines preu⸗— ßischen Erbkaiserthums, sondern daß die Stellung Oesterreich offen bleibe, so daß es zu jeder Stunde dieselbe einnehmen könne, wenn es sein Inter- esse, ich sage mehr, seine Pflicht gegen Deutschland gebietet?“ Graf Bray: So weit die bisherigen Räthe der Krone dabei in Betracht kommen, muß ich diese Frage völlig bejahen.

Auf Antrag des ersten Präsidenten wird hierauf die vom Grafen Arco Valley angeregte Erklärung förmlich redigirt und mittelst Namens - Aufruf einstimmig angenommen. Diese Erklärung lautet: „Die Kammer der Reichsräthe folgt dem Gebot der Pflicht und Ehre, indem sie für Deutsch— lands wie für Bayerns Wohlfahrt und gegen die Lostrennung Oesterreichs aus dem deutschen Bundesreiche, andererseits ge⸗ gen die Errichtung eines preußischen Kaiserthums ai

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