,
sen und nach Tours gehen soll. Der Moniteur zollt dem Beneh=
men des Obersten und der Mannschaft des Regiments das höchste
Lob und zeigt an, daß der Polizei gommissar, welcher den Obersten
mit Verhaftung bedrohte, seine Entlassung erhalten. ber Bau⸗
Conductenr aber, welcher den Obersten angriff, strenge Strafe erlei⸗
den werde. Das Civilgericht zu Niort hat sich inkompetent erklärt
und die Verhörprotokolle der Militairbehörde übergeben.
Von neuen Ausstandsplänen der sozialistischen Klubs in den Pro⸗ vinzialstädten unterrichtet, soll die Regierung beabsichtigen, in einer Anzahl größerer Städte, namentlich zu Toulouse, Bordeaux, Rennes, Marseille, Dijon und Metz, Militair⸗ Gouvernements zu organisiren, welche im Nothfalle mehrere Divistonen vereinigen und unter den Befehlen von Ober- Commandeuren mit außerordentlichen Vollmach⸗ ten stehen würden. ö.
Bei einer Verfolgung karlistischer Guerillas hatten, wie neulich gemeldet, spanische Soldaten am 18. Februar mehrere In⸗ surgenten auf französischem Gebiete verhaftet. Diese sind jetzt auf bie Reclamalion des französischen General- Konsuls in Barcelona gegen diese Verletzung befreundeten Gebiets von dem General-Capi⸗ lain wieder an Frankreich ausgeliefert worden.
Die Eröffnung des Ober-Gerichtshofes in Bourges ist vom 5. auf den 7. März verschoben.
Alton Sher ist nach vierundzwanzigtägiger Haft von der Instanz freigesprochen und entlassen worden. Er zeigt dies in einem Briefe an alle Journale an. ö she Lesseps in Madrid nimmt seine Versetzung nach Alexandrien nicht an.
Die Familie Bonaparte hat das Lustschloß Malmaison von Marie Christine wieder erstanden.
Großbritauien und Irland. Unterhaus -⸗Sitzung vom 22. Februar, Herr Stuart Wortley ersuchte um Erlaubniß zur Einbringung einer Bill für Verbesserung und Ab— änderung der für Heirathen innerhalb gewisser Verwandtschaftsgrade, welche nicht blutsverwandtschaftliche sind, bestehenden Akte Wilhelms IV. Nach einigen Reden für und würde ward die Erlaubniß ertheilt. Sir G. Grey, der Staats-Seeretair des Innern, versprach die Bill aufs nachdrücklichste zu unterstützen. Herr Bouverie bean tragte, daß das Haus als Comité sitze, um die Duldungs⸗-Akte Wil— helm's und Marien's zu dem Zwecke in Erwägung zu nehmen, die Geistlichen der Kirche von England, welche sich für Dissenters eiklä⸗ ren, von Strafen zu befreien. Der Antrag wurde genehmigt, und das Haus verfügte als Comité, daß die auf den Antrag gegründete Bill eingebracht werden solle. Herr S. Craw ford beantragte einen Beschluß des Inhalts, daß die auf das Verhältniß zwischen Pächter und Gutsherren in Irland bezüglichen Gesetze der Erwägung zum Zwecke der Abänderung bedürften. Er gab sodann mehrere Maßregeln an, durch welche, wie er glaube, die Lage der Pächter und überhaupt der Landwirthe in Irland verbissert werden könnte. Sir W. Somerville, der Secretair fär Irland, wider- seßte sich dem Beschlusse, weil die von Crawford vorgeschlagenen Abhülfe⸗ Maßregeln äußerst schwierig oder unpraktisch seien. Es ent⸗ spann sich eine längere Debatte, an deren Schlusse Herr Crawford seinen Antrag zurücknahm. Ein Antrag des Herrn Trelawny auf!
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Niedersetzung einer Kommission, um zu untersuchen, ob nicht bas Publikum bei der Verwaltung der Herzogthümer Cornwall und Lan⸗ caster, deren Einkünfte bekanntlich Krongut sind, ein Interesse in Anspruch nehmen könne, wurde mit 4. gegen 27 Stimmen zurückgewiesen, nachdem der Premier-Minister Lord J. Rus⸗ sell erklärt hatte, daß die Annahme eines solchen Antrages eine Verletzung des vom Parlament mit der Krone abgeschlossenen Vertrages sein würbe. Herr d' Israeli zeigte an, daß er am 8. März die Aufmerksamkeit des Hauses auf die gegenwärtige Lage des Ackerbauinteresses und auf eine gleichmäßigere Vertheilung der auf demselben lastenden Steuern lenken werde. Bei dieser Gelezenheit werden sich die beiden Parteien des Schutz- und Freihandels-S9= Altona⸗Kiel.
stems zum ersten Mal n. dieser Session n einem n, . ö. I. Pe onen - Verkehr: von und nach den Bahnhöfen 22,600 messen. Herr Bankes verlangte die Vorlegung der Depeschen, aus Personen 25,157 Mk. Ct. 13 Sch., b) von und nach den Halte—⸗ denen Lord Palmerston seine Angabe über die von den Neapolitanern plätzen 242 Mk. 8 Sch., Summa 25.460 Mi. 5 Sch. 49
in Messina begangenen Grausamkeiten geschöpft habe, und Lord Paæis⸗⸗. II. Güter- Verkehr: 2) Paffagier⸗ Gepäck 169 200 Pfd merston versprach, sie vorzulegen, sobald es der Stand der noch 6458 Mk. 5 Sch., bh) Eil- und Frachtgüter , 891, 222 Pfd I, 124 Mt. obschwebenden Unterhandlungen erlaube. mittelt werblmn und bleiben
Ereberung von Multan werden an Todten und Verwundeten auf etwa 100 Mann angegeben.
Eisenbahn⸗Verkehr.
Frequenz und Einnahme der holsteinischen Eisen⸗ bahnen pro Januar 1844.
c) frachtpflichtige Postgüter (können nicht ermittelt werden und bleiben ausgesetzt bis zu einer nen zu schaffenden Uebereinkunft mit der Post⸗ London, 24. Febr. General⸗Major Sutherland soll das Kom⸗ behoͤrde, d) Equipagen-Transport 58 Mf. 8S Sch., e) . mando über die Truppen in Mauritius erhalten. Transport 19 Mk., f) Vieh-Transport: 11 Pferde, 548 Ochsen, Die Veranschlagungen für das Armee-Departement für 1819 15 Starken, 69 Mastkälber, 1 nüchtern Kalb, 1227 Schweine, bis 5h sind ausgegeben worden. Sie belaufen sich auf 6,142,211 II Ferkel, 151 Schafe, 3376 Ml. 2 Sch., g) auf der geneigten Pfd. St., 378,624 Pfd. St. weniger als voriges Finanzjahr. Die Ebene 36 Mk. 15 Sch. Summa 24,262 Mk. 14 Sch. Reduction ist hauptsächlich durch Verminderung des Herres um Beförderungen für die gemeinsame Regierung 228 Mk. 11,0981 Mann bewerkstelligt worden. Es besteht jetzt aus 103,254 Mann Im Ganzen für Altona-Kiel zusammen 49,891 Mk. (4759 Ossiziere, 98, 495 Unteroffiziere und Soldaten) ausschließlich der Stabsoffiziere. In dem Artillerie⸗Departement werden eben— falls beträchtliche Reductionen vorgenommen. Aus dem Büreau sind j bereite fast. 59. Commis entlassen. J Personen 1527 Mk. 5 Sch., b) von und nach den Halteplätzen 1374
Aus Dublin melden Briefe, daß der dritte Prozeß gegen Gavan Personen 312 Mk. 9 Sch., Summa 1839 Mk. 14 Sch Duffy eben so unbefriedigend für die Regierung geendigt hat als die ö I . SGller Verte? . ier 6 1 10, Pd 27 Mk beiden frützeren, wo die Geschworenen nicht einig werden konnten. 2 Sch w n, mn Duchtzühe l r, hd , H 13 86a ; Nachdem die Jur) den ganzen Tag eingeschlossen gewesen, erschien S) Equipagen- Transport 3 Y. 17 Sch., I Hunde- Trans por 2M. der Vormann vor Gericht und zeigte an, daß keine Aussicht vorhan— 3 a ,, n,, , g , ,,
4. , . ö . h Vieh-Transport: 1 Pferd, 39 Ochsen, 1 Starke, 8 Mastkälber, den sei, zu einem Verdikt zu kommen; auch seien zwei der Geschwo⸗ Schweine, 51 Schafe, 71 Mk. 10 Sch., M auf der Pferdebahn renen krank und unfähig, länger ihrer Pflicht zu genügen. Der Arzt Ni 4 Sch , Mk 56 Kö bestätigte diese letztere Thatsache, worauf die Geschworenen entlassen 11 Beförberun .
; ,, . a. J. ungen für die gemeinsame Regierung 3 Mk. 8 wurden und das Gericht sich bis zum 4. April vertagte. Der Ge- Sch. Zusammen für Glücksttadt- Elmshorn 5856 Mk 5) Sch neralproburator wird den Angeklagten am 9. April wieder vor Ge— ö , . richt stellen.
Der Morning Herald kündigt an, daß die Führer der kon— servativen oder Schutzpartei nächster Tage, dem Parlament (inen umfassenden Entwurf zu Gunsten der landwirthschaftlichen Interessen vorlegen und dessen Durchsetzung versuchen werden. Vorgestern fand eine Versammlung der Mitglieder jener Partei bei Lord Stanley statt, wo man sich über die Grundlagen des Entwurfs verständigte.
An Geld ist am hiesigen Platze fortwährend solcher Ueberfluß, daß alle Finanzmänner einstimmig behaupten, es werde der Bank von England unmöglich sein, ihren gegenwärtigen Diskontosatz be- . 2. zubehalten. Summa 2904 Mk. 11 Sch, — . .
Der Oberbefehl des indischen Heeres ist dem General Napier! I. Beförderungen für die . ö rng 1. angeboten, von ihm aber wegen seiner Gesundheits-Umstände abge⸗ 3 Sch. Zusammen fuͤr Rendsburg-Neumünster l42 Mk. lehnt worden. Die Verluste der britischen Truppen vor und bei der Altona, den 20. Februar 1849.
8 — 22 D /// —
Glückstadt⸗Elmshorn. Personen⸗Verkehr: a) von und nach den Bahnhöfen 3180
Nendsburg⸗Neumünster.
J. Personen-Verkehr: a) von und nach den Bahnhöfen 65909 Personen 6377 Mk. 3 Sch., hb) von der Haltestelle Bockel⸗ holm 37 Mk. 1 Sch., Summa 6414 Mk. 3 Sch.
II. Güter⸗Verkehr: 2) Passagier⸗Gepäck 69, 551. Pfd. 120 Mk. 9 Sch., b) Eil- und Flachtgliter 1,770,247 Pfd. 2102 Mk. 7 Sch., ( frachtpflichtige Postgüter (siehe Altona-⸗Kiel), d; Equipagen⸗ Transport 20 Mf. 4 Sch., e) Hunde⸗-Transport 1 Mk. 12 Sch., ) Vieh-Transport: 6 Pferde, 399 Ochsen, 132 Schweine, 657 Mk. 1 Sch., 8) auf dem rendsburger Quaigeleis 2 Mk. 10 Sch.
668 Subhastations⸗Patent. 1801
Das im Rosenberger Kreise gelegene, zum Nachlasse des Rittergutsbesitzers Wilhelm Schade gehörige freie Allodial-Rittergut Heinrichau Nr. 12. nebst Pertiuen- zien, gerichtlich abgeschätzt auf 79,313 Thlr. 28 Sgr. 2 Pf., soll in freiwilliger Subhastation verkauft werden und ist hierzu ein Termin auf den
16. Mai k. J., Vormittags um 10 Uhr, vor dem Herrn Ober-Landesgerichts-Rath Hirschfeld in dem hiesigen Gerichtsgebäude angesetzt.
Taxe, Hypothekenschein und Verkaufs-Bedingungen können in unserer Registratur eingesehen werden.
Marienwerder, den 17. Oktober 1848.
Königliches Ober-Landesgericht.
abgeschätzt worden,
subhastirt werden. 8
Frankfurt a. O., Königl.
s . . . . Bekanntmachungen.
Su bhastations-Patent. Das in der Regierungsstraße Nr. 18. gelegene, Vol J. Jö Nr. 232. des Hopothekenbuchs verzeichnete, dem Schläch-= ö. fermeister Johann George Schöllhammer gehörige Wohn— ö. 53 . ö .
5 ö 3 Yi r, r. F. 252,028. 14 S⸗Coupons vo ten Semester 1845 inel. bis zum 4sten haus nebst Zubehör und 13 MRuthen Wiesen, welche mit 5 Zins-⸗Counpo! m (4sten Semester 1845 inel 3 ö zufolge der nebst dem Hypothekenscheine in der Registra⸗ . tur einzusehenden Tare auf 7816 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. .
am 75. September 1849, Vorm. 11 Uhr,
Litt. E. Nr. 235,875. pro 200 Fl. poln., mit 8 Zins-⸗Coupons vom 2ten Semester 1843 inel. bis zum 1sten Semester 1847 incl. ; 8, . y mit 5 Zins-Coupons vom (sten Semester 1845 inel. bis zum tsten Semester 1847 inel. mit 13 Zins-Coupons vom (1sten Semester 1848 inel. Semester 1854 incl.
zum 4sten
Semester 1847 inel. mit 13 Zins⸗Coupons vom 4sten Semester 1848 inel. is zum 4sten cl » E. Y 254,759 n Semester 1851 incl. , ; 4 v FE. 254,825. ̃ mit 8 Zins-Coupons vom 2ten Semester 1813 incl. bis zum 4 sten Semester 1847 inel. 299,337. mit 13 Zins-Coupons vom sten Semester 1848 inel. zum 1sten 299,615. — S Semester 1854 inel. 299,714. — mit 8 Jins-Coupons vom 2ten Semester 1843 incl. bis zum 1 sten 299,966. n z Semester 1847 inel. 302,201.
den 20. Februar 1849. Land- und Stadtgericht.
mit 13 Zins-Coupons vom Isten Semester 1818 incl. zum 1sten
491 ö 5h n
General -Djrecti on des Polnischen Landschaftlichen Kredit-Vereins im Königreich Polen. In Folge eingegangener Gesuche wegen Ausstellung und Einhändigung von Duplikaten nachstehender als ver
nichtet oder gestohlen angegebener Pfandbriefe, nämlich: a) Vom 1sten Zeitraume. Lüitt. G6. Nr. 13,502. pro 1000 Fl. poln. ohne Zins⸗Coupons. , 120,960. y mit 14 Zins-Coupons vom 2ten 159, 255. n z Semester 1854 inel. 176,363. ö 185,011. y 23 , , ,. 190,351. pro 500 Fl. poln. ? Stmester 1854 incl. 16,950. pro 200 Fl. poln., mit 8 Zins⸗-Coupons vom 2ten Semester 1847 inel. mit 13 Zins-Coupons vom I(sten Semester 1854 inel. b) Vom 2ten Zeitraume. 50090 Fl. poln.
76, 440. 3
224,959. 277,309. 281,255. 282,396. 282,397. 282,399. ö 206 F * ö , 3. Fl. poln. — ohne Zins⸗ Coupons. 237,945. y 245,862. 1 246,059. ) 267,935. 9 232,263. pro 500 F
. 3 ö
Nr. 28,045. pro 5000 Fl. poln. mit 13 Zins-Coupons vom 4sten
Semester 1854 inel.
/
3. Nr. 240,198. 1000 ; h . 198. pro 1000 Fl. polu. mit 8 Zins-Coupons vom 2ten Semester 1843 incl. bis zum 4 sten
Semester 1847 inel. t 44 Zins-Coupons vom 2ten Semester 1854 incl.
. pro a Il. poln. Imi 264,314. * 274A 83 J 23 274,851. ö ö vom 2ten ; e 54 i 293,650. pro 1000 Fl. poln. 66 14 K vom 2 303, 79. Semester 1854 inel. . 305,287. mit 8 Zins-Coupong vom 2ien Semester 1847 inel. 308,730. Semester 1854 incl. 311,224. Semester 1847 inel. 232,946. Fl. poln. mit 1 Zins⸗Coupon vom 14sten 256,958. . 257, 148.
2b9, 159. mit 13 Zine-Czußons vom 14. Semester 1846 incl, bis zum äsien
269 813. n 2 935. Semester 1854 inel. 319 95. ö
235.574, pro 200 Il. poln.
mit 13 Zins-Coupons vom 4sten Semester 1848 incl. bis zum 4sten
mit 14 Zins-Coupon vom 1sten Semester 1847.
mit 13 Zins-Coupons vom 4sten Semester 1848 incl. bis
, , mit 5 Zins Coupons vom 4sten Semester 1845 inel. bis zum 14 sten
303,493. 309,038. 309,046. 309,047. . 309, 060. ) c) Die Zins-⸗-Coupons. . . 14 Zins⸗Coupons von dem Pfandbriefe Lilt. B. Nr. 278,412. vom 2ten Semester 1847 incl. bis zum 1sten Se⸗ mester 1854 incl. zu 100 Fl. poln. 13 Zins-Coupons von den Pfandbriefen Litt. B. Nr. 221,941. und 282,941., nämlich vom sten incl. bis zum 1sten Semester 1854 incl. 12 Zins-Coupons von dem Pfanbriefe Lit. B. Nr. 287,524. vom 2ten Semester 1848 incl. bis ster 1854 inel. Der Zins-Coupon von dem Pfandbriefe Litt. B. Nr. 281, 149.) Semester 1848 incl. bis zum 4sten do. do. 3 k do. do. 281,848. do. do. 282, 180. vom 2ten Semester 1847, ein jeder zu do. do. 282, 430. poln. (do. do. , . do. do. J . do. do. . . . 3 Zins-Coupons von dem Pfandbriefe Lit. C. Nr. 240,193. vom 1sten und 2ten Semester 1816 und vom 1 sten Semester 1817, ein jeder zu 20 Fl. poln. . Der Zins-Coupon von dem Pfandbriefe Litt. C. Nr. 244,395. vom 2ten Semester 1847 pre 20 Fl. poln. . 14 Ins-Coupons von dem Pfandbriefe Litt. C. Nr. 263,435. vom 2ten Semester 1817 incl. bis zum 1sten Se⸗ mester 1854 inel. zu 20 Fl. poln. . Der Jins-Eoupon von dem Pfandbriefe Lilt. C. Nr. 302,886. vom 4sten Semester 1817 pro 20 Il. poln. 14 Iins-Coupons von dem Pfandbriefe Litt. G. Nr. 318,475. vom 2ten Semester 1817 incl. bis zum 1sten Se⸗ mester 1854 inel. zu 20 Fl. poln. ; 3 Zins-Coupons von dem Pfandbriefe Litt. D. Nr. 271,366. vom 4sten und 2ten Semester 18 Semester 1817 zu 10 Fl. poln. . . ; Semester 1848 incl. bis zum 1sten 12 Zins-Coupons von dem Pfandbriefe Litt. D. Nr. 271,5. vom 2ten Semester 1811 inel, bis zum 14sten Semester 1847 incl. zu 10 Fl. poln. Der Zins-Coupon von dem Pfandbriefe Lit. E. Nr. 253ů 83. J9om 2ten Semester 1817 zu 4 FI. poln. (lo. do. 1 296,693.) ö . 8 Artikels 124. des fordert hiermit die General-Direction des Landschaftlichen Kredit-Vereins, in Ausführung des Ar ö . Gesetzes vom 1.13. Juni 1825, alle Besitzer obiger Pfandbriefe und Zins- Coupons, so wie inn nn, . irgend ein Besitzrecht dazu zu haben glauben, auf, sich mit denselben an die General-Direction zu arsch
dem Zeitraume von Einem Jahre, von der gegenwärtigen Bekanntmachung in öffentlichen Blättern an gerechnet
unbedingt zu melden, — als widrigens besagte Pfanbbriefe mit Zins-Coupons und die Zins- Coupons selbst
amortisirt und die Duplikate darüber an die betreffenden Interessenten ausgeliefert werden. ; 1 Warschau, den 6. Juni 1848. Der Präsident, Wirllicher Stagtsrath von Lensti. ö Der General- Secretatr Drewnow sko.
ö. VUnction von Maknlatnun,⸗Papier,, Donnerstag den 1. März (, Vormittags 9 und Nachmit— tags 2 Uhr, soll Wallstraße Nr. 41 eine sehr bedeutende Partie Makulatur-Papier, wobei Zeitun gs⸗Papier in Noyal⸗ und großem Median-Format, in kleineren Posten versteigert
werden. Migolskt, in Vertrelung des verstoꝛbemen Auctions -Kommissarins Herrmann.
2 V . Semester 1851 inel.
bis zum 1sten
mit 5 Zins-Coupons vom 1sten Semester 1845 inel. Semester 1847 inel.
— — — — — — — — — —
Semester 1817 inel. bis zum 4sten
Semester 1848 zum Asten Se—
Semester 1813 incl. bis zum 4sten
100 Fl.
—
A6 und vom 4sten
Semester 1847 inel. bis zum 4sten
Semester 1847 incl. bis zum 4sten Semester 1847 incl. bis zum 14sten
Semester 1843 incl. bis zum (4 sten
zum 4sten
Semester 1847.
Das Abonnement beträgt 2 Athlr. für 22 4 Rthlr. . * Jahr. 8 Athlr. 1 Jahr.
in allen Theilen der Monarchie ohne Preis- Erhöhung.
Bei einzelnen Rummern wird
der Bogen mit 23 Sgr. berechnet.
— — — — — —
nhalt. Amtlicher Theil. Dentschlan d. Preußen. Berlin. Benachrichtigung des Ministers des Handels in Betreff des von Seiten Dänemarks getündigten Waffenstillstandes. Bundes⸗Angelegenheiten. Frankfurt 4. M. Verhandlungen der verfassunggebenden Neichs Versammlung. Bayern. München. Kammer⸗Verhandlungen. Sachsen. Dresden. Kammer⸗Verhandlungen. Sennen; Hannover. Kammer⸗Verhandlungen. Hessen⸗Hombnrg. Hom burg. Einberufung des konstitnirenden Land-
tags. Ausland.
Frankreich. National- Versammlung. Antrag auf. Motivirung der Ordens⸗Verleihungen. — Weitere Diskussion des Wahlgesetzes. — Paris. Die italienischen Angelegenheiten. — Die Feier des 24. Februar.
Großbritanien und Irland. London. Kabinetsrath. — Dester⸗ reichs Stellung zu dem Kongreß in Brüssel. — Vexmischtes.
Rußland und Polen. St. Petersburg. Ernennung. — Bestim— mung hinsichtlich schleswig⸗-holsteinscher Schiffe. — War schau. Truppen musterung. — Durchreise des General Leflo.
Niederlande. Aus dem Haag. Antwort der ersten Kammer auf die Throntede.
Belgien. Brüssel. Die Organisalion der belgischen Armee mit Hin⸗ sichi auf die auswärtigen Verhältnisse, — Eisenbahnprojektt.
Dänemark. Kopenhagen. Die Auftündigung des Waffenstillstandes in der Reichsversammlung angezeigt.
Schweiz. Bern. Schreiben des sieilianischen Abgesandten an den Bun— desrath. — Abreise Beltrami's. — Adresse der Schweizer in Toskana an den Bundesrath. — Frage wegen Entschädigung der fremden Schwei—⸗ zerregimenter. — Die Arbeiten der eidgenössischen Zollexperten⸗ Kom- mission. — Vermischtes. ͤ
Italien. Turin. Ministerwechsel. — Rom. Programm Les Vollzie⸗ hungs · Ausschusses und des Ministerlums. — Auflösung des Staatsraths. — Florenz. Proklamirung der Republik in Florenz und Livorno. — Gaeta. Protest des Papstes.
Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten.
Beilage.
Amtlicher Theil.
Bekanntmachung.
Die Sendungen der Präsidien und der Mitglieder der beiden Kammern der preüßischrn Abgeordneten werden unter folgenden Be⸗ dingungen auf den preußischen Posten portofrei befördert:
Die Portofreiheit tritt ein
1) für alle Briefe und Akten⸗Sendungen, ohne Beschränkung des Gewlchts, welche von den Präsidenten der beiden Kammern abgesandt werden und an dieselben oder an die Kammern un⸗ mittelbar eingehen; für alle amtlichen sowohl als Privatbriefe, welche von den Abgeordneten abgesandt werden und an dieselben eingehen, bis zum Gewichte von 2 Loth inklustve.
Auf den Briefen an die Prästdenten und Abgeordneten muß diese Eigenschaft der Adressaten ausgedrückt sein. Die von denselben abgesandten Briefe werden mit dem Namen des Ab⸗ senders bezeichnet sein. Diejenigen Briefe, welchen diese Be— zeichnungen fehlen, haben auf Portofreiheit keinen Anspruch.
Berlin, den 28. Februar 1849.
Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
von der Heydt.
Königliche Bibliothek., ö In der nächsten Woche vom 5. bis 10. März c. sindet, dem §. 24 des gedruckten Auszugs aus der Bibliothek-⸗Ordnung gemäß, die allgemeine Zurücklieferung aller aus der Königlichen Bibliothek entliehenen Bücher statt. Es werden daher alle diejenigen, welche Bücher der Königlichen Bibliothek in Händen haben, hierdurch auf⸗ gefordert, solche während dieser Zeit in den Vormittagsstunden zwi schen 9 und 12 Uhr gegen die darüber a usgestellten Em⸗ pfangscheine zurückzuliefern. Die Zurücknahme der Bücher erfolgt nach alphabetischer Ordnung der Namen der Entleiher, und zwar von —= fi am Montag und Dienstag, von 12k am Mittwoch und Don nerstag und von 8—— * am Freitag und Sonnabend. Berlin, den 26. Februar 1849. Der Königliche Geheime Regierungs⸗Rath und Ober ⸗ Bibliothekar Pertz. Angekommen: Der Herzoglich nassauische Geheime Fabinets⸗ Rath von Götz, von Wiesbaden.
Uichtamtlicher Theil. Dent sehland.
Preußen. Berlin, 28. Febr. Von dem Minister für Han= del, Gewerbe und öffentliche Arbeiten ist heute nachfolgende Be⸗ nachrichtigung an den Handelsstand der Osisee- Provinzen erlassen worden:
„Die Königlich dänische Regierung hat in einer vom 23ten d. Mts. datirten, am 26sten d. Mts. übergebenen Note erklärt:
daß Se. Majestät der König von Dänemark sich durch die malmöer Waffenstillstands-Convention nicht über die ur⸗ sprünglich für dessen Dauer verabredeten sieben Monate ge⸗ bunden halten, und daß solgeweise die gedachte Convention am nächsten 26. März ihre Endschaft erreicht haben werde.
Es ist zwar diese Erklärung mit der Bemerkung begleitet wor⸗ den, daß die Königlich dänische Regierung sich der vertrauensvollen Hoffnung hingebe, es werde der gefaßte Entschluß nicht zu einer Er⸗
die jetzt unter englischer Vermittelung in London eröffneten Friedent⸗
Preusischer
Staats- Anzeiger.
Berlin, Freitag den z. März
neuerung ber Feindseligkeiten führen, und es , zwar ferner
Unterhandlungen zu der Hoffnung, daß es gelingen werbe, noch vor dem wirklichen Ablaufe des Waffenstillstands wenigstens die Friedens- Präliminarien festzustellen, da sich indeß der Erfolg nicht mit Sicher⸗ beit voraussehen läßt, so beeile ich mich, den Handelsstand in den Seehäfen von der Lage der Sache hierburch in Kenntniß zu setzen, und ihm die den Umständen entsprechende Vorsicht zu empfehlen, in⸗ dem ich zugleich die Zusicherung aussprechen kann, daß die Staats= Regierung alle ihr zu Gebote — 2. Mittel ergreifen wird, welche geeignet sind, den die sseitigen Handel vor Verlusten zu schützen.“
t ·
gundes - Angelegenheiten. Frankfurt a. M., 27. Febr. (D. 3.) 1785ste Sitzung der verfassunggehenden Reichs⸗-Versammlung. Tages- ordnung: Berathüng des vom Verfassungs-Ausschusse vorgelegten Entwurfs: „Reichsgesetz über die Wahlen der Abgeordneten zum Volkshause“, und zwar über Art. V. S. 13 und folgende.
Nachdem die Sitzung bald nach 9 Uhr durch den Präsidenten Herrn Ed. Sim son eröffnet und das Protokoll verlesen ist, wer⸗ den dem Hause folgende Anzeigen mitgetheilt:
In die erste Abtheilung tritt ein an die Stelle des Herrn Carl aus Berlin: Herr von Selasinsly; in die vierte: Herr Bermbach aus Siegburg, Ersatzmann für Herrn Compes aus Köln; in die siebente wird gewiesen Herr Maukisch aus Dippoldiswalde in Sach⸗ sen (für Herrn Heubner aus Freiberg).
An Flottenbeiträgen sind eingegangen: Von einem Vereine in Chemnitz aus 21 sächsischen Fabrikorten, zum Theil von Fabrikarbei⸗ tern gesammelt: 2352 Gulden, drei goldene Ringe und vier silberne Denkmünzen. (Allgemeines Bravo.) Außerdem zwei kleinere Bei⸗ steuern aus Devel im Königreich Hannover und aus dem rothenbur— ger Kreis in Schlesien.
Von Ausschußberichten wird nur ein unerheblicher angemeldet 2 Mittermaier und im Namen des Gesetzgebungs⸗⸗ Aus-
usses. . Ehe die leigentliche Verhandlung Über Artikel V. des Wahl⸗ gesetzes beginnt, findet eine kurze Debatte zwischen den Herren Gra⸗ venhorst, Moritz Mohl, Riesser und Grävell statt, die mit dem Be⸗= schlusse endet, daß die Abstimmung Über 8. 13 bis nach der Bera⸗ thung des §. 14 ausgesetzt bleibe.
Nach dem Vorschläge der Ausschuß⸗Mehrheit soll Artikel V. auten:
§. 13. „Die Wahlhandlung ist öffentlich. Bei derselben sind Gemeindeglieder zuzuzichen, welche kein Staats- oder Gemeindeamt bekleiden. Das Wahlrecht muß in Person ausgeübt, die Stimme mündlich zu Protokoll gegeben werden.“
z. 14. „Die Wahl ist direlt. Sie erfolgt durch absolute Stimmenmehrheit aller in einem Wahlkreis abgegebenen Stimmen.“
Ueber F. 13 ergreift zunächst und unter der hergebrachten Un⸗ ruhe, welche das Haus deni Auftreten dieses Redners nie versagt,
Herr Grävell das Wort. Was man außer der Klingel des . versteht, scheint gegen den Paragraphen gerichtet zu
D
stande ober Census des Wählers zurückzukehren. Herr Waitz: Nicht ohne Erstaunen wird das Haus ein Minber⸗ heits⸗Erachten *) unter diesen Paragraphen bemerkt haben von eben ben⸗ selben Männern unterzeichnet, die sich sonst vorzugsweise für die Vorsechter und Vertheidiger der Freiheit ausgeben. (Unruhe von der Linken.) Sie sagen, hier diene das Geheimniß zum Schutze der Freiheit? Fer Unfelbstständige solle dadurch im unabhängigen Gebrauche seiner / Stimme geschützt werden. Herr Eisenstuck hat bei einer früheren Gelegenhest schon auf diesen Paragraphen Nücksicht genommen. Er hat gesagt: die Linke sei gegen den Antrag der Majorität, denn sie denke, daß gerade zunächst dadurch die Un freiheit der Wahl offenbar werde. Ich nehme dies Wort an, wenn auch in einem anderen Sinne, als Herr Eisenstuck es ge⸗ braucht hat. Wenn und wo sich Unfreiheit sindet, da wollen wir, daß sie öffentlich kund werde. Wir wollen nicht, daß sie sich ins Dunkle hülle. (Hört!) Wenn aber Herr Eisenstuch hinzugefügt
Alle post ⸗Anstalten des In- und
Auslandes nehmen Bestellung auf
dieses Blatt an, für Berlin die
Expeditien des Preuß. Staats⸗ Anzeigers:
Behren⸗ Straße Nr. 57.
durch diese Oeffentlichkeit, glaube ich, hat sich jeuer Sinn der Selbst⸗ ständigkeit und Unabhängigkeit in meinem engeren Vaterlande we⸗ sentlich ausgebildet, der ihm zur Ehre gereicht. Es ist dies aber eine Selbstständigkeit, welche sich nicht blos nach einer Seite wendet, sondern, wenn es noth thut, auch nach der anderen; eine Unabhängigkeit, welche allerdings jetzt nach an⸗ deren Richtungen hin Widerstand leistet, als früher, und die mei- nem Vaterlanbe besonders auf dieser (linken) Seite einen Theil der Sympathie entzogen hat. Ich liebe es nicht, in persönlichen Bemerkungen auf persönliche Angriffe zu antworten, wie ste hier auch gegen mich wiederholt vorgebracht worden sind. Wenn aber ein Nedner neuerdings in seiner Philippika gegen das Wahlgesetz bei der Erörterung über die „Selbstständigkeit“ auch mich auf die Tri⸗ büne gezogen hat, so will ich Ihnen doch sagen, wen ich für selbst= ständig halte. Denjenigen, meine Herren, welcher unbeirrt von dem Geschrei des Marktes und von dem Urtheile der blinden Menge seine Entscheidung trifft. Denjenigen nicht, der seine Meinung, sein Gut⸗ dünken, der das Interesse seiner Partei oder seines speziellen Vater- landes höher schäßt, als das Wohl des ganzen Vaterlandes. Aber wohl denjenigen, meine Herren, der niemals seint persönliche Ueber- zeugung, seine politischen Ansichten aufgiebt, um etwa durch Ver- bindung mit anderen Parteien und anderen Gesinnungsgenossen einen Vortheil zu ziehen. (Cebhaftes Bravo und Klatschen in der Mitte und von der Rechten. Was ich von der öffentlichen Abstimmung er⸗ warte, das ist wesentlich Folgendes: Ich erwarte von ihr eine Erzie⸗ hung des Volkes, eine Kräftigung der politischen Gesinnung, eine Be⸗ gründung von Wahrheit und Treue im politischen Leben, gegenüber dem Truge und der Intrigue, welche sich bis dahin nur zu sehr auf dem politischen Gebiete geltend gemacht hat. Was soll ich von einem Rechte halten, dessen Inhaber dasselbe nicht öffentlich, kundgeben soll, dessen Inhaber sich nicht öffentlich zu seiner Meinung bekennen darf?! Sie fürchten den Einfluß von oben, den Einfluß der Gutsherren, der Fabrikherren, der Beamten, der Geistlichen. Ich fürchte ihn auch, und ich habe eben darum diejenigen von der Wahl ausschließen wollen, welche nach meiner Meinung am meisten solchen Einflüssen unterworfen waren. Ich fürchte aber diesen Einfluß nicht stärker, als den Einfluß der Volksagitatoren und Volksschmeichler. Und wenn Sie nun ein mal wollen, daß das deutsche Volk und der deutsche Staat dem wech⸗ selnden Einflusse der einen und der anderen Seite ausgesetzt sein soll, so lassen Sie den Kampf wenigstens öffentlich auskämpfen und nicht unter dem Schutze und Mantel der Intrigue. So viel Gewicht werden Sie glaube ich der von Ihnen so hoch geachteten öffentlichen Meinung beilegen, daß Sie glauben, sie könne das Gegengewicht halten ge⸗ gen die Einflüsse, welche von anderen Seiten geübt werden. Herr Nauwerck aus Berlin: So stehen wir denn wieder vor einer jener glücklichen Erfindungen, deren Heimat Schleswig ⸗Holstein ist. Aber nicht in der schriftlichen oder in der mündlichen, nicht in der öffentli⸗ chen oder geheimen Abstimmung liegt der Kern der Frage, sondern im allgemeinen Wahlrechte. Und das ist un ere (er Linken) Forderung ͤ gewesen. Sie (Mur Rechten) verdrehen das Verhältniß. Sie behandeln das geheim, was öffentlich sein soll, und dafür wollen Sie das, was seiner Natur nach geheim sein muß (Ah! von der Rechten), öffentlich behandeln. Was überhaupt ist dies Schleswig⸗Holstein, aus dem uns
sche h e deen kommen? Ein Ding, welches in der Luft hängt r ein und auf die bereits überwunden ? ebatte von einem Vermögens⸗ ͤ solche J 9 . ft hängt, weder
Monarchie noch Republik — ein Nichts (Gelächter). Das kommt daher, weil jenen „unabhängigen Männern“ der Muth fehlte zu dem entschiedenen, dem nothwendigen Schritte, d. h. zur Zerreißung der Personal- Union mit Dänemark. Nirgends werden so viel Rücksichten genommen, als in Deutschland, und wenn Sie den kleinen Mann, den Handwerker, den Tagelöhner nöthigen, seine Stimme öffentlich abzugeben, so reißen Sie ihm die Seele aus dem Leibe. Dieselbe Klasse, welche der Verfassungs - Ausschuß vor wenigen Tagen noch als ünmündige, als Parias behandelte, denen er gar kein Stimmrecht einräumen wollte, die will er heute zu lauter Brutusen und Catonen erheben! Der Redner sucht unter Anderem die öffentliche Abstimmung durch den Satz zu kritisiren: nach derselben Analogie könne man auch sagen, daß das Briefge⸗ heimniß am besten gewahrt sein werde, wenn man die Briefe offen zur Post gebe. Herr Waitz allerdings sieht den Terrorismus nur von unten. Gerade wie bei der Anarchie. Wenn ste von oben aus⸗
hat: es sei wohl die Meinung des Ausschusses oder einzelner Mit⸗ glieder desselben, daß durch dieses Verfahren den Wählern noch ein guter Theil ihrer Selbstständigkeit genommen werde, dann muß ich diesen Vorwurf mit Entschiedenheit zurückweisen. Wir wollen, daß nur derjenige selbstständig erscheine, der es ist. Wir wollen aber nicht, daß hier Jemand in den Mantel der Selbstständigkeit sich hülle, dem sie gänzlich abgeht. Wir wollen nicht, daß Jemand im Dunklen und im Finstern als selbst⸗ ständig auftritt, der nicht wagt, öff zu legen.
(Sehr gut!! Das sind keine pfeudoliberalen Grundsätze. Im Gegentheil, ich überlasse es dem Urtheile der Versammlung, zu entscheiden, wo die falsche Freiheit wohnt? Es wird auch mir ver gönnt sein, zu sagen, was ich für Wahrheit halte, wenn diese Wahr⸗ heit auch bitter sein sollte. Es wollen Viele die Freiheit und Oef- fentlichkeit, wenn sie ihren Interessen und Absichten dient. Sie wollen sie aber nicht, wenn sie ihren Interessen und Partei⸗Absichten entge⸗ gen ist. Freilich sind wir solcher Inkonsequenzen schon gewohnt an gewissen Kollegen von uns, die in Dresden und in München ganz andere Wege einhalten, als sie hier zu gehen mit Eifer verkündeten. (Sehr gut.) Herr Eisenstuck hat sich auf die Wahlen in meinem engeren Vaterlande berufen, und hat erzählt, wie man da in direkten Wahlen distriktweise verfahre. Er hätte hinzufügen sollen, daß man in Schleswig- Holstein jederzeit öffentlich und mündlich gewählt hat, und nicht blos in der letzten Zeit, sondern seit langen Jahren, bereits unter dem Einflusse dänischer Herrschaft, und daß man im Sinne der Unabhängigkeit ge—⸗ wählt hat: Bürger und Bauern, Beamte und Professoren. Gerade
) Minderheis-Erachten zu 8 43. Der zweite Satz dieses Pa⸗ ragraphen möge so lauten: „Das Wahlrecht wird in Person durch Stimm- eitel ohne Unterschrift ausgeübt.“ (Ahrens. H. Sim on. Reh. Fr.
Figard. Schreiner. Römer. Tellkampf. Mittermaier)
entlich seine Selbstständigkeit an den Tag
geht, so wendet man die Augen von ihr ab. Daß ein gewisser mo⸗ ralischer Zwang bei der öffentlichen Abstimmung stattfinde, habe Herr Waitz selbst eingeräumt. So werde er denn auch einräumen müssen, daß dann seiner Theorie nach die Folter das beste Mittel zur Erforschung der Wahrheit sei. Ueberall zeige sich in der Ge— schichte, als eine Forderung der wachsenden Freiheit, daß das öf⸗ fentliche Stimmrecht in ein geheimes verwandelt werde. Alle Krank= heit der englischen Zustände rühre aus diesem unglückseligen öffent⸗= lichen Stimmen her.
Herr von Raumer aus Berlin: Diese Rednerbühne ist zwar kein Platz für eine Vorlesung. Da aber hier so manche Behaup⸗ tungen laut geworden sind, die mehr in der Phantasie des Sprechers ihre Stelle haben, als in den Blättern der Kompendien, so will ich doch einige Berichtigungen geben. Dies thut Herr von Raumer zunächst in Bezug auf die dem öffentlichen Stimmrechte in England U
gemachten Vorwürfe. Eine gefährlichere Abhängigkeit, fährt er fort, entstehe durch die geheime, als durch die öffentliche Abstimmung. Denn sie begünstigt die Käuflichkeit der Stimmen. Wie solle denn ferner der Urwähler erfahren, ob der Wahlmann seinem Vertrauen entspreche, wenn der Wahlmann nicht öffentlich abstimme. (hört) Geben Sie keine Gesetze für Schwache, für Feige, für Charakterlose, und Sie werden diese Sünden ausrotten. Herr Roßmäßler aus Tharand vergleicht die Berathung über das Wahlgesetz mit der Erstürmung einer Festung. Der S5. 2 sei ein tiefer und gefährlicher Graben gewesen, aber er sei ohne gro⸗ en Verlust übersprungen worden. Jeßzt aber stehe man an einem Punkte, wo der Freiheit „Selbstschüsse“ gelegt seien. Besonders sind es die zur Wahlhandlung beizuziehenden „Gemeindeglieder“, in de⸗ nen Herr Roßmäßler verkappte. „Offiziere zur Beaufsichtigung 6 abstimmenden Mannschaft“ erblickt. Er empfiehlt daher „im Inter=