1849 / 61 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

heilt diese, um ihr zu sagen, daß sie in nr bern lun d denn ihrn zel gehn ü eh loch cher Göthe die me ga. e lle. e,, n ) her vorgeworfen, daß er zu⸗ und abnehme, 6 , , h . Fatale Erlebnisse und eine ö 36 ihn überfiel, machten ihn aber zuweilen sehr reizbar, und in solcher Gemüthsverfassung gab er einmal dem alten Dange nach, seinen linmuth eben an dem Gegenstande seiner Liebe auszulassen. Die Freundin faßt ihn fühlen, was er gethan, und sein Vergehen steht aufs klarste vor seiner Scele. Er schreibt an sie, im Oktober 1780: „Was Sie mir heute früh zuletzt sagten, hat mich sehr geschmerzt, und wäre der Herzog nicht Len Vergfmih bingüfgegangen, ich hätte mich recht satt geweint. Auf ein Uebel haͤust sich Alles zusammen! Ja⸗ es ist eine Wuth gegen sein eigen Fleisch, wenn der unglückliche sich Luft zu machen sucht dadurch daß er sein Liebsies beleidigt; und wenn's nur noch in Anfällen von Laune wäre und ich mir's bewußt sein könnte; aber so bin ich mit meinen tausend Ge— danfen wicher zum Kinde herabgesetzt, unbekannt mit dem Augenblick, dun⸗ fel über mich selbst, indem ich die Zustände des anderen wie mit einem hellfressenden Feuer verzehre Mir kommt's entsetzlich vor, die besten Stunden des Lebens im Augenblicke des Beisammenseins verderben zu müssen, mit Ihnen, da ich mir gern jedes Haar einzeln vom Kopf zöge, wenn ich's in eine Gefälligkeit verwandeln könnte, und dann so blind, so verstockt zu sein. Haben Sie Mitleiden mit mir!“

Diese Trübung brachte aber durch die Versöhnung, die sie hervorrief, nur mehr Klarheit in das Verhältniß. Schon im folgenden Monat kann Göthe schrei⸗ ben, ihrer Liebe wieder ganz gewiß, sei ihm ganz anders, und es müsse mit ihnen wie mit dem Rheinwein alle Jahre besser werden. Dies ging auch in Er— füllung. Bis zum Schluß des Jahres 1783 (so weit vorliegende Briefe reichen) blieb das Verhältniß ungestört, und nur einmal fand sich für ihn Anlaß zu der Bemerkung, daß jeder Zweisel von ihr ein Erdbeben in der Tiese seines Herzens errege. Göthe fühlt eben jetzt das Glück ihrer Liebe und Freundschaft am tiessten und innigsten. Er schreibt der verehrten Frau, er sei durch sie ein Anderer geworden, seine alte Wohlthätigkeit sei zurück— gekehrt und mit ihr die Freude seines Lebens. Früher habe er Gutes ge— ihan aus Instinkt und es sei ihm nicht wohl dabei geworden; sie aber habe ihm den Genuß der Wohlthätigkeit gegeben. Ein andermal erklärt er, daß er ohne sie niemals seinen Lieblingsirthümern hätte entsagen mögen! In dankbarer Eiwiederung hört und sicht er nun auch nichts Gutes, das er nicht im Augenblick mit ihr theilte. Er trägt ihr zuerst die Ideen vor, die er hat, die Beobachtungen, die er macht, und bespricht mit ihr seine poeti⸗ schen Pläne. Ihren Werth aufs tiesste empfindend, bittet er die Grazien, daß sie auch seiner Leidenschast die innere Güte geben und erhalten mögen, aus der allein die Schönheit entspringt! Erfüllt von der Reinheit seiner Neigung, von der Innigkeit des Bundes, den ihre Herzen geschlossen haben, kann er sich aber jetzt nicht mehr in den angenommenen Gränzen der Förm⸗ lichkeit halten. In einem Briefe vom 12. März 1781 redet er sie zuerst noch mit Sie an, dann fährt er fort: „Meine Seele ist fest an Deine ge— wachsen, ich mag keine Worte machen, Du weißt, daß ich von Dir unzer— trennlich bin und daß weder Hohes noch Tiefes mich zu scheiden vermag., Ich wollte, daß es irgend ein Gelübde oder Sakrament gäbe, das mich Dir auch sichtbar und gesetzlich zu eigen machte, wie werth sollte es mir sein! Und mein Noviziat war doch lang genug, um sich zu bedenken. Adieu. Ich kann nicht mehr Sie schreiben, wie ich eine lange Zeit nicht Du sagen konnte.“ In den nächsten Briefen wechselt er noch mit Sie und Du, endlich bleibt er bei dem letzteren, verlangt nun aber auch von ihr diese vertrauliche Benennung. Er schreibt: „Vor allen Din— gen, wie man von einem Opfer alles Unheilige wegzuwenden sucht, vor allen Dingen, liebe, oder wie Du Dir's ausreden magst, geliebte Lotte um Gotteswillen kein Sie mehr!... Indeß die andere Seite trocknete, hab ich Deinen Brief durchlrochen und alle Ihnen gestrichen. Nun wird es erst ein Brief!“ Die Freundin muß diese Bitte wohl erfüllt haben, da er sie nicht wiederholt. Die Zeit des Noviziats ist abgeschlossen. Der Glück— liche schreibt: „Ich habe mein ganzes Leben einen idealischen Wunsch ge— habt, wie ich geliebt sein möchte, und habe die Erfüllung immer im Traume des Wahns vergebens gesucht; nun, da mir die Welt täglich klarer wird, find ich's endlich in Dir auf eine Weise, daß ich's nie verlierenkann.“ Und später: „Du wirst geliebt, wie Du es wünschest, und ich kann allein in Dir finden, was ich mein ganzes Leben durch gewünscht habe.“

Wir sehen in diesen Briefen ein Verhältniß entstehen uünd sich enger und enger flechten, das, wenn wir das Menschliche menschlich beurtheilen, beiden Theilen zur Ehre gereicht. Göthe fand Frau von Stein, wie er sie gewürdigt hatte in der Unterschrift zu ihrer Silhouette. Wenn nun die An— muth ihres Wesens einen tiefen Eindruck auf ihn machte und eine Leiden schaft in ihm erregte, die zuerst nach beiden Seiten schwankte, so gab das edle Benehmen der Freundin und die Empfänglichkeit des Liebenden für die Vorzüge ihrer Persönlichkeit seiner Leidenschast doch bald eine ideale Rich⸗— tung. Sie wurde nun der Grund zu einem eigenthümlichen Bunde der Seelen, zu einem sittlich-geistigen Verkehr, durch welchen Göthe sich geho— ben und geläutert sah. Die Fortschritte, die er in jener Zeit unter Ein⸗ wirkung dieses Verkehrs in sittlicher Bildung, in poetischer Auffassung des Sittlichen machte, sind in den Briesen klar ausgeprägt. Er arbeitete ab— wechselnd an Iphigenie, an Tasso, an Egmont und Wilhelm Meister, und die Freundin, mit der er hierüber verkehrt, ja, der er Einzelnes diktirt, hatte auf die Art der Behandlung entschiedenen Einfluß. An sie silbst richtet er Gedichte, in denen er seine Liebe verewigt. Es sind dies (wie wir erst aus diesen Briefen erfahren!) die Gedichte an Lida dieselben, in denen ein späterer Kritiker mit Recht größere Zartheit entdeckte, als in allen übrigen Götheschen Liebesliedern. Wie auf diese Gedichte, so werfen die Briefe auch auf jene größeren poctischen Schöpfungen aufklärende Lichter, namentlich, wie sich später zeigen wird, auf Wilhelm Meister, mit welchem Göthe am Anfang der achtziger Jahre sich am angelegentlichsten beschästigte.

Wir wollen vor Allem sehen, wie sich der Dichter gegen die Freundin über sich selbst, über sein Streben als Dichter und Künstler, über seine Beob⸗ achtungen im Leben ausspricht. Nach Verhältniß meldet er viel von sich und sucht dies auch hier und da zu motiviren und zu rechtfertigen. In ei— nigen Stellen der frühesten Briefe glauben wir Werther zu hören. „Liebste schreibt er im Jahre 1776 ich habe viel gezeichnet, sehe nur aber zu wohl, daß ich nie Künstler werde. Die Liebe giebt mir Alles, und wo die nicht ist, dresch' ich Stroh. Das malecrischte Fleck geräth mir nicht, und ein ganz gemeines wird freundlich und lieblich Es bleibt ewig wahr; sich zu beschränken, Einen Gegenstand, wenige Gegenstände recht bedürsen, so auch recht lieben, an ihnen hängen, sie auf alle Seiten wenden, mit ihnen vereinigt werden, das macht den Dichter, den Künstler, den Menschen.“ Nach eintt Ansicht der Baumannshöhle schreibt er: „Nur 3 die ich habe wie ein Kind, sollten Sie im Spiegel sehen könà— l. k nichts abenteuerlich ist, als das Natürliche, und nichts groß an , n nichts 2c. c. 2c. als das Natüriiche!!“ q=— Auf Tuchiigie den .. er sich unerkannt unter das Volk und freut sich der diesem unt el a n n gh, wird. „Wie sehr ich bemerlt er auf vie man i. nid d 6 Liebe zu der Klasse von Menschen gekriegt habe, sind doch alle , . die aber gewiß für Gott die höchste isi! Da Sinn, Treue, Freude n ,, BVeschränktheit, Genügsamkeit, gerader Ausharren j! Er rühmt Ne 5 i . Gute, Haimlosigkeit, Sulden, zundin den Nutzen, den es auf seinen phan⸗

Frauen mit, schildert ! seinem Herzen allein regiere. eine ernstliche Störung, zu me

356

tastischen Sinn habe, mit lauter Menschen umzugehen, die ein bestimmtes, einfaches, dauerndes Geschäst betreiben, und spricht sein Vergnügen darüber aus, daß er seine Ideen von Wirthschaft bestätigt gefunden. Dage— gen zeigt er sich in mehreren Briefen von der großen Welt sehr wenig er— baut und behandelt sie sehr unglimpflich. Aus einer großen deutschen Re—= sidenzstadt schreibt er im Jahre 1778: „So viel lann ich sagen, je größer die Welt, desto garstiger die Farce, und ich schwöre, feine Eselei der Hans- wurstiaden ist so ekelhaft als das Wesen der Großen, Miltleren und Kleinen durch einander. Ich habe die Götter gebeten, daß sie mir meinen Muth und Gradsein erhalten wollen bis an's Ende und lieber mögen das Ende vor— rücken, als mich den letzten Theil des Zieles lausig hinkriechen lassen.“ Im Spätjahr 1779, auf dem Heimweg von der Schweizerreise, besucht er mit dem Herzog mehrere deutsche Höfe. Die Briefe aus dieser Zeit sind eiwas mager und der Schreiber bemerkt zur Erklärung: „Seit wir uns an den Höfen herumtreiben, ist kein Segen in der Korrespondenz.. Es ist unglaublich, was der Umgang mit Menschen. die nicht unser sind, den armen Reisenden abzehrt!“ In einem späteren Schreiben wird er deut— licher, indem er sagt: „So ziehen wir an den Hösen herum, frieren und langweilen, essen schlecht und irinken noch schlechter. Hier jammern einen die Leute. Sie fühlen, wie es bei ihnen aussieht, und ein Fremder macht ihnen bang.“ Bei Göthe konnte aber solch unmuthiges Betrachten der vorneh— men Welt nicht lange dauern und noch weniger zur Doctrin, zur Phrase werden. In ihm rührte sich bald wieder der Poet, der Künstler er machte auch auf diesem Felde seine Studien. „Den sogenannten Weltleuten“, schreibt er, „suche ich nun abzupassen, worin es ihnen denn eigentlich sitzt. Was sie guten Ton heißen? Worum sich ihre Ideen drehen und was sie wollen und wo ihr Kreischen sich zuschließt. Wenn ich sie einmal in der Tasche habe, werde ich auch dieses als Drama verkehren.“ Für die auf der Neise ausgestandenen Leiden bietet ihm der Hof zu Weimar genugsame Entschä— digung. Hier wird er nur zuweilen genirt durch Einladungen, die ihn aus seiner poctischen Welt herausreißen; sonst findet er gerade an diesem Hofe die Musterbilder, die er für seine Darstellungen braucht, und lernt un⸗ ier anderen guten Dingen auch einsehen, was „Welt haben“ ist. Von Neunheiligen, dem Gute des Grafen Werther, wo er mehrere Tage zu— bringt und besonders mit der schönen Gräfin verkehrt, schreibt er der Freun din: „Sie wissen, daß ich nie eiwas als durch Irradiation lerne, daß nur die Natur und die größten Meister mir eiwas begreiflich machen können, und daß im Halben oder Einzelnen etwas zu fassen mir ganz unmöglich ist! .. . Wie oft habe ich die Worte Welt, Große Welt, Welt ha⸗ ben hören müssen und habe mir nie etwas dabei denken können; die mei⸗ sten Menschen, die sich diese Eigenschasten anmaßten, verfinsterten mir den Begriff. . . . Dieses kleine Wesen (die Gräsin Werther) hat mich erleuch— tet, diese hat Welt oder vielmehr sie hat die Welt, sie weiß die Welt zu behandeln (la manier), sie ist wie Quecksilber, das sich in einem Augen— blick tausendfach theilt und wieder in eine Kugel zusammenläust. Sicher ihres Werthes, ihres Ranges, handelt sie zugleich mit einer Delikatesse und Aisance, die man sehen muß, um sie zu denken. Was in jeder Kunst das Genie ist, hat sie in der Kunst des Lebens. Ich habe noch drei Tage und nichts zu thun, als sie anzusehen; in der Zeit will ich noch manchen Zug erobern.“ Auch vom Grafen lernt Göthe, und zwar benutzt er die gewon— nenen Züge zu einem sehr bestimmten Zweck: er bildet daraus den Grafen im Wilhesin Meister. Vernunft und Thorheit müssen ihn gleicherweise be⸗ reichern; wenn er nichts, Positives findet, „raunt ihm Mephistopheles einige Anmerkungen zu“, und so kann er sagen, daß in dieser Welt Niemand eine größere Ausbeute findet, als der episch-dramatische Schriststelle!“ ; Wie erwähnt, arbeitete Göthe zu jener Zeit abwechselnd an vier grö ßeren Werken, die er erst später vollenden sollte. In den Briefen spricht er von den seligen Stunden, die ihm das Dichten gewährt, aber auch von der Verwirrung, welche die verschiedenartige Beschäftigung in seinem Kopf, an- richtet. So sagt er einmal: „In meinem Kopfe ist's wie in einer Mühle mst viel Gängen, wo zugleich Jeschroten, gemalen, gewalkt und Oel gesto= ßen wird. O ilion swert Poetry, rufe ich manchmal, und preise den Mare Anton glücklich, wie er auch selbst den Göttern dasür danlt, daß er ich in die Bichtkunst und Beredtsamikeit nicht eingelassen.“ Im Dezember 4781 schreibt er: „Mein Egmont ist bald sertig, und wenn der fatale vierte Att nicht wäre, den ich hasse und nothwendig umschreiben muß, würde ich mit diesem Jahr auch dieses lang vertrödelte Stück be— schließen.. Wir sehen, daß er zu jener Zeit mit dem Egmont nicht ganz zufrieden war. „Wenn ich ihn noch zu schreiben hätte äußert er so schrieb ich ihn anders, vielleicht gar nicht; da er nun aber dasteht, mag er stehen; ich will nur das allzu Aufgeknöpfte, Studen⸗ tenhafte der Manier zu tilgen suchen, das der Würde des Gegenstandes widerspricht.“ Am meisten Nachricht giebt er der Freundin von seiner Be— schästigung mit Wilhelm Meister. Aus einem Briefe vom Jahre 1780 erfahren wir, daß er auf einem Ritt nach Gotha seine Licblingssituation in diesem Roman ausführte, das ganze Detail in sich entstehen ließ und zuletzt bit—⸗ terlich zu weinen anfing! Mit Freuden meldet er später, wie das Werk vorschreitet. Er hofft (Juni 1782), daß die in Ordnung gebrachten ersten Kapitel ihm Lust machen, fortzufahren, und bald kann er schreiben, daß das zweite Buch vollendet ist und das dritte zurückt. Im November 1783 ist das vierte Buch sertig, nachdem er eben ein Jahr daran gearbeitet hat. Bemerkenswerth ist es, daß Göthe damals große Lust hatte, in seinem No— man auch einen Juden anzubringen, indem er „das Bedeutende des Ju— denthums zusammen zu haben glaubt.“ Es wäre interessant, zu wissen, ob er diesen Gedanken vergessen oder aus Gründen aufgegeben hat. Aus Al— lem sehen wir, daß er gerade am Meister mit der größten Lust und Zufrie— denheit arbeitet. Nach Endigung eines wohlgelungenen Kapitels äußert er: Eigentlich bin ich zum Schriftsteller geboren. Es gewährt mir eine reinere Freude als jemals, wenn ich eiwas nach meinen Gedanken gut geschrie— ben habe.“

Markt ⸗Berichte. Preise der vier Haupt-Getraide-Arten in den für die preußische Monarchie bedeuntenbsten Marktstädten im Monat Januar 1849 nach einem mo⸗— natlichen Durchschnitte in preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

Namen der Städte. Königsberg mel, 63 * 23 K 63 185, , 56 17 Rastenburg ...... . 65 22 Neidenburg 70 20 Danzig blu, , . Elbing 55 21 Keniz;... 2 15 Graudenz . 23 * Gilm 273 Thorn. 22

2

Weizen Roggen Gerste Haser

2 52 3 60 *. ( 272

——

12

1 d

D *

Bekanntmachungen. ls rag end fg sehe T hel. er nachstehend signalisirte Bürgers, Re

der demokratischen Zeitung, sollte ken, . Varl: aber enilommen. Es wird gebeten, denselben, wo er betroffen werde, zur Hast bringen und davon hierher Nachricht geben zu lassen.

Halle, den 28. Februar 1819.

Der Untersuchungs-Kommissarius Königlichen Ober—

Landesgerichts. Direktor Schultze. Signale ment. ö

Johann Ignaz Christoph Bürg ens, gebürtig aus Köln, 26 Jahr alt, Stand: Buch binder und Ga⸗ lanterie⸗ Arbeiter, Militair Verhältniß: zur Armeereserve

1831

bestimmt, Wohnort: 6 . schlant, Haare: schwarzbraun, Stirn: Augen; braun, Augenbrauen: schwarzbraun, Nase: stumpf, 6 breit, J nh J scht ng warzbraun, Aufruhr, Majestäts- Beleidigung ꝛc. verhaftet werden ist dung: rund, Sprache: trägt Schnurr⸗ und Kinnbart.

Not i

ii et. . ,

irke des unter X 2

Sadideise beehren, gets, ad Sinügehichis n

nung belegene Grundstück,

1 Hufen 17 Morgen 255 Ruthen lu

1817 abgeschätzt auf 0327 Thir. 15 Sgr. 11 Pf, soll am 19. September .,. .

Vormitt. 11 Uhr und Nach mitt. 4 Uuhr,

zeichneten

Namen der Städte. Weizen

1. Posen.. 2. Bromberg ; 1

Roggen

ö .

55

do C

Breslau.... ,,, Glogau.

Liegnitz

ö , Schweidnitz

Glatz ...

ö

Leobschütz ..

Ratibor ..

Magdeburg

Stendal .... ö Nordhausen Mbh nl, Erfurt

Halle

Torgau

k Minden

D de =

Q 08

Elberfeld Diisseldorf

e . , .

S 88 8 o e er 8

87

Aachen ... ,

Saarbrück

Kreuznach Simmern Koblenz Wetzlar

Durchschnitts⸗Preise 12 Preußischen Städte 4 Posenschen Städte .. .... .. 8 Brandenburgischen und Pom⸗ me nschtn Städte 9 Schlesischen Städte ...... 8 Sächsischen Städte.. 1 Westfälischen Städte 14 Rheinischen Städte .. ......

Königsberg, 25. Febr. Zufuhr war gering. Weizen 55 bis 70 Sgr. p. Schfl., Roggen 25 bis 29 Sgr., gr. Gerste 22 bis 26 Sgr., kl. Gerste 20 bis 24 Sgr., Hafer 141 bis 17 Sgr., graue Erbsen 30 bis 36 Sgr., weiße Erbsen 28 bis 35 Sgr., Kartoffeln 14 bis 16 Sgr., das Schock Stroh 90 Sgr.

Amsterdam, 26. Febr. Weizen zu den vorigen Preisen an Konsumenten verkauft: 129pfd. weißbunt. poln. 325 Fl.; 131, 132pfd. gelder. 245, 250 FIl.; 131pfd. gering. dito 240 Fl. con- tant; 127 pfd. best. alt. seeländ. 275 Fl.; 120pfd. neu. fries. 180 II.; 132pfd. kubank. 258 Fl.; 129pfd. dito 250 Fl.

Roggen zu erhöhten Preisen in Partien an Konsumenten und Speculation; 124pfd. münster. 145 Fl.; 118, 121, 122pfd. preuß. 35, 145, 146 Fl.; 122pfd. best. odess. 145 Fl.; 124, 125pfb. gelder. 136, 144 Fl.; 116pfd. archang. 130 Fl.; 127pfd. anklam. 160 zl.

Gerste zu den vorigen Preisen mit wenig Handel; 113pfd. dän. 140 Fl.; 97pfd. fries. Winterg. 100 Fl.; 101pfd. dito 110 Fl.

Hafer wie früher; 80⸗-, Söpfd. dick. 82, 95 Fl.; Säpfd. fein. 94 Fl.

ih ward durch Veibraucher durch eine Preie-Erhöhung von 1 a 6 Fl. eingekauft; 122pf8. amersf. 156 Fl.; 118pfd. gelder. 145 Fl.; 118pfd. holst. 141 FI. 115pfd. groning. moor. 123 Il. an der Zaan zu liefern. . ; .

Kohlsaamen wie früher; gering. gron. 18 L.; auf 9 Faß im Sept., Okt. und Nov. S0 L. .

Leinsaamen preishaltend; 1109fd. riga 210 Fl.

Rüböl gleich und auf Lieserung wie früher.

Leinöl etwas flauer. . J

Rüböl auf 6 W. 41 F., effekt. 10 Fö; Mai 3 . Il. Sept. 355 a 3 Fl.; Olt. 35 Fl.; Nov. und Dez. 35. 2 3h Fl. Teinßl auf 6 W. 273 Il, effekt. 266 4 * Ils; prim. März 266 a 26 9.

Hanföl auf 6 W. 37 Flö, effekt. Z6 Il.

Rübkuchen 52 a 55 JI.

Leinkuchen 75 a 95 Fl.

1 me m, mm, em- s ke

zuletzt Halle, Größe: 5 Fuß 5 Zoll ] an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hypothekenschein können vorher in der Re—

gistratur eingesehen werden. Mund: gewöhnlich, Zähne: gut, Gesichtssarbe: blaß, Gesich tsbil⸗ deutsch. Besondere Kennzeichen:

Marienwerder, den 17. Februar 1819. Königliches Land- und Stadtgericht

nebst den noch unverfallenen Zins-Coupons bei uns angetragen hat, so sordern wir nach Inhalt des 8. 6. des Allerhöchsten Privilegiums vom 12. Okltober 1660 den gegenwärtigen Besitzer dieser sg en und Cou⸗ pons hierdurch auf, binnen längstens 12 Monaten von heute ab dieselben an uns einzuliefern oder seine etwa⸗ nigen Rechte auf dieselben geltend zu machen.

leit auf das im Gerich is be⸗

r. 5. der Hypothekenbezei ) zeich⸗ Nathsweide enannt, von

lmisch, im Jahre

det worden sind,

Rheinifche Eisenbahn— Gesellschaft.

Nachdem der Inhaber der ausgeloosten Aprozentigen Obligationen Nr. 6686. Sails. und S979. die Anzeige gemacht, Naß vieselben verloren oder i z ,, . - ʒ und demnach auf die . Mortisication vieser drei Obligationen

Nach Ablauf, der in dem allegirten S. 6. festgesetzten Frsst werden diese Obligationen, falls sie nicht einge= siesert oder die Rechte nicht geltend gemacht worden, öffentlich für nichtig und verschollen erklärt und. an de⸗ ren Stelle dem Inhaber derselben andere Dokumente ausgefertigt werden.

. . 27. Oltober 1818.

Die Direction der Rheinischen Eisenbahn-⸗Kesellschast. Hirte, Spezial-Direktor.

Das Abonnement beträgt: 2 Athlr. fr 4 4 Rthlr. 8 Rthlr. ohne . , r s, ret ie Bei einzelnen nummern wird der Bogen min 2h Sgr. berechnet.

Preusßischer

Stnnts - Anzeig

nhalt.

Amtlicher Theil. 1. D eutsch lan d. Preußen. Berlin. Beförderungen und Abschieds Bewilligungen in der Armee. Zur Berichtigung. ö Bunudes⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Verhandlungen der verfassungge benden Reichs⸗-Versammlung. ; ö Oesterreich. Wien. Armee ⸗Bülletin Bayern Mürn nen. Gutachten des Ausschusses der Reich . zegen Einführung der Grundrechte. n,, n. Erklärung der Regierung über den deutschen Ver= . e,, ,, Kammer-Verhandlungen. k hein; Darmstadt. Bemerkungen des hessischen , 9g ö - em deutschen. Verfassungs-Entwurf— . rg. Oldenburg. Verkündigung des Staats⸗Grundgesetzes Ausland. ö Desterrei Kronst adt. Einrücken russischer Ulanen Frankreich. „ation al-Versammlung. Schluß der Diskussio des Wahlgesetzes; Mittheilung des Ministers der auswaͤrtigen . genheiten; Tagesordnung. Paris. Die italienischen Angelc , ten. Die Unruhen in den Provinzen. ö, Großbritanien und Irland. Parlament, Oberhaus: Förderun mehrerer Bills. , Unterhaus: Erklärungen Lord Palmerston's . London. Die Beziehungen zu Spanien und Buenos Apres, Eype⸗

ö

HSsräthe über

4 gegen maurische Seeräuberböte. Vermischtes alien. Di Minister Die Abg Ita . Die neunen Minister. Die Abgesandten der römi— schen Republik. Zwangs⸗Anleihe. Florenz. Aufstand. Ver— mischtes. Bologna. Vermischtes. j . Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Beilage.

c ., D- ,. erm mmm r , - -

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

; Dem Geheimen Ober⸗Regierungs-Rathe von Harlem den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub; dem Stadt⸗ Pfarrer Hermes in Barby den Rothen Adler⸗-Orden dritter Klasse

kann,

mit der Schleife; dem katholischen Pfarrer Zeglarski zu Groß⸗ Garz, im RKreise Marienwerder, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; so wie dem Schullehrer Scholz zu Straupitz, dem Förster Jonas zu Neustadt, in der OberföGrsterei Hoyerswerda, und dem evangelischen Küster und Schullehrer Hintze zu Etzin das Allgemeine Ehrenzeichen; desgleichen

. Den bei dem Geheimen Ober-Tribunal angestellten missarien Boots und Wagner den Charafter als verleihen; und

Den Rath bei den Auseinandersetzungs Behörden, Heyder,

Justiz⸗Kom Justizrath zu

Den zum Regierungs-Rath zu ernennen.

Angekommen: Se. Sulkowski, von Reisen.

Se. Excellenz der General der Infanterie und Geheime Staats— Minister a. D., von Thile, von Frankfurt a. d. O.

Durchlaucht der Fürst August von

Ww,

Uichtamtlicher Theil. Deutschland.

Preußen. Berlin, 3. März. Nach dem heutigen Mili tair-Wochenblatte ist der Kurfürst von Hessen, Königl.

/ /

ö gegangen worden. tüchtigen holländischen Geschäftsmanne im Gange, welcher dem Mi—

Hoheit, zum General-Lieutenant und Chef des 11ten Infanterie ⸗Re giments, der Hauptmann von Lenz vom Kaiser Franz Grenadier Regiment zum Major, der Hauptmann von Panwitoz vom sten Garde-Regiment zu Fuß zum Major und Commandeur des Iten Ba taillons Ten Landwehr-Regiments, der Major Scheppe vom 23sten zum Commandeur des 16ten Infanterie Regiments, der Hauptmann von Hirschfeld vom 12ten Infanterie Regiment zum Major und Commandeur des 2ten Bataillons 20sten Landwehr Regiments er nannt worden. Ferner ist dem Masor von Filgermann, aggr. dem Kaiser Franz Grenadier-Regiment und Adjutant beim General- Kommando des Garde-Corps, als Oberst Lieutenant mit der Regi ments- Uniform und Pension, dem Major zur Disposition von Splittgerber, zuletzt im Garde-Jäger-Bataillon, als Oberst-Lien tenant mit der Bataillons Uniform, mit den vorschriftsmäßigen Ab zeichen für Verabschiedete und seiner bisherigen Pension, dem Ober sten von Harder, Commandeur des 1hten Jufanterie⸗Regiments als General-Major mit Pension der Abschied bewilligt worden

Berlin, 3. März. Verschiedene deutsche Verbreitung des Gerüchtes gefallen, daß von Berlin eine vertraute Person nach Olmütz gesandt worden sei. W sichern, daß an der Sache auch nicht ein Wort wahr

1

Sundes - Angelegenheiten N 5

Frankfurt a. MN B März , . 1st der verfassunggebenden Reichs-Versammlung Tages ordnung: Abstimmung über §. 13 und Berathung über §S§S. 14 und folgende des vom Verfassungs Ausschusse vorgelegten En „Reichsgesetz über die Wahlen der Abgeordneten zum Volkshause.“

Die Sitzung wird bald nach 9 Uhr durch den Präsidenten, Herrn Eduard Sim son, eröffnet. Derselbe zeigt den Austritt des Abgeordneten Herrn Zitz aus Mainz und den Eingang nachträglicher Erklärungen ven Hannover und Sachsen-Altenburg an, welche gleich. alls dem Verfassungs-Ausschusse überwiesen werden.

8 8

twurses:

/

für direkte Wahlen und relative Stimmenmehrheit, so jedoch, daß der

Berlin, Sonntag den 4. März

Die, Anrufung, welche hierauf der Abgeorbnete Herr Vische! den Tübingen an bas Reichs-Ministerium bes Aeußern richtet, laute wörtlich folgendermaßen:

In Erwägung, daß das Einrücken russischer Truppen in Sie— benbürgen (hört! hoͤrt!) eine Quelle schwerer Verwickelungen werden ann welcher, das im Aufbau seiner politischen Einheit' begriffene Deutschland nicht ruhig zusehen darf; 3 ö ö. In Erwägung, daß dies Ereigniß, zusammengenommen mit der Auhäufung russischer Truppen an der östlichen Gränze, ein Verhält⸗ niß Vesterreichs zu einem despotischen Staate aufdeckt, woburch das deutsche Volksgefühl mit tiefem Unwillen und mit Sorge für seine junge Freiheit. erfüllt werden muß. ;

In Erwägung, daß der Unwille gegen eine deutsche Regierung wegen eines solchen Schrittes, vermöge einer zwar unbegründeten. aber doch naheliegenden Verwechselung der Subjefte, leicht die Sym“ pathie für einen edlen deutschen Velksstamm schwächen und dadurch die Schwierigkeiten in der Errichtung eines alle deutschen Stämme umfassenden Bundesstaates verbopprln könnte.

In Erwägung, daß die Befürchtung sehr nahe liegt, es möch⸗= len mit jener Erscheinung Konzesstonen in Betreff der für die Zu. n. Deutschlands so wichtigen Donauländer in Zusammenhang ste⸗ zen . Aus diesen Gründen stelle ich an das Ministerium des Auswär tigen die Frage, oh es in dieser Sache diejenigen Schritte zu thun gedenkt, welche geeignet sind, die verfassunggebende deutsche Reichs—

* 6. h F Versammlung und die deutsche Nation zu beruhigen.“

. Nachdem noch Herr Schulz von Weilburg eine ähnliche ältere Interpellation wegen des Schutzes der östlichen Gränzen Deutschlands in Erinnerung gebracht hat, bemerkt der Präsident' daß er über die Beantwortung noch ohne Nachricht von dem ReichG« Ministe⸗ rium sei. ; Dagegen erfolgt in Betreff der Interpellation des Herrn Ei⸗ senstuck, die Unterstützung deutscher Rechtsansprüche der holländi⸗ schen Regierung gegenüber betreffend, die nachstehenbe Erklärung des Reichsministers der Justiz, Herrn Rob. von Mohl: Die von dem Herrn Interpellanten zur Sprache gebrachte Pe— tition ist dem Reichs-Ministerium von der Kanzlei der Reichs -Ver— sammlung erst am 26. Januar d. J. mitgetheilt worden. (Hört) Es hat jedoch diese Verzögerung keinen Nachtheil für die Bitt— steller gehabt, weil deren Eingabe nicht etwa eine Unterstützung in einer bestimmten einzelnen Erbschafts-Angelegenheit zum Gegenstand hat, sondern nur allgemeine Klagen und einige eben so allgemeine

Vorschläge enthält. Letzteren aber war das Reichs-Ministerium, so—

weit es dieselben für ausführbar erachtete, durch eigene Thätigkeit bereits zuvorgekommen. . Es hat nämlich das Ministerium hinsichtlich Bitten und Beschwerden in Betreff des Bezugs von Holland und dessen Kolonieen Doppeltes gethan. Einmal hat es sich in jedem einzelnen Falle aktenmäßige Kennt niß von der Sachlage zu verschaffen gesucht und nach Befund der selben entweder die entsprechende Verwendung wirklich eintreten lassen oder die Betheiligten über den Stand ihrer Angelegenheit und über die seiner Meinung nach zweckmäßigen Schritte zu belehren gesucht. Wenn Letzteres nicht immer mit Erfolg, so ist dies nicht seine Schuld. /

der zahlreichen Erbschaften aus

zweitens aber hat es einige allgemeine Maßregeln angebahnt, welche deutschen Bürgern den Bezug wirklich von ihnen zu bean spruchender Erbschaften wesentlich erleichtern werden. Es ist nämlich einerseits die Königl. niederländische Regierung um möglichste Vollständig erlassenden Todesanzeigen und Erbenaufrufe an Unterhandlung mit einem

keit der von ihr zu

Andererseits ist eine nisterlum nach genommener örtlicher Kenntnißnahme mit Gutachten über die wirkliche Sachlage der zur Unterstützung der Reichebehörden empfohlenen Erbschafts Angelegenheiten in Holland und in dessen Kolonieen an die Hand gehen wird.“ . ö

Herr Reichensperger bittet den Verfassungs-Ausschuß um Auskunft darüber, ob die zweite Lesung des noch rückständigen Theils der Grundrechte so weit vorbereitet sei, daß sie demnächst auf die Tagesordnung gebracht werden könne. (Aha! aus dem Centrum.) Eine Antwort erfolgt heute noch nicht.

Nach dem Uebergange zur Tagesordnung ruft die Reihenfolge der zu §. 14 des Wahlgesetzes eingezeichneten Redner zuerst Herrn M. Mohl auf die Tribüne, welcher direkte Wahlen und das Stim⸗ mengeheimniß empfiehlt; sodann Hern Nauwerck, der sich in der

selben Richtung ausspricht. Herr Dinstl aus Krems erklärt sich

Gewählte zum mindesten ein gewisses festzusetzendes Minimum der wirklich abgegebenen Stimmen für sich haben müsse. Herr Buß aus Freiburg? für direkte und öffentliche Wahlen nach den Gemein wofür ihn nicht nur seine neuesten constitutionellen Erfahrungen, seit zehn Jahren, sondern auch und von der Menschheit be

den, s constitutionellen Erfahrungen Ansichten vom Christenthum

seine

seine

Es gelingt keinem einzigen dieser Redner, die Aufmerksam

der Versammlung zu gewinnen, außer etwa für eine wun

iche Wendung, wie B. wenn Herr Buß mit erhobenem und Finger die Entdeckung verkündigt, „daß es Tagelöhner welche Vermögen besitzen“, und wenn er gegen die „Dorf

eifert, die auf indirektem Wege gewählt werden würden. on Gagern hat nach der Meinung des Herrn Buß, der sich vopulairer Gesprächsweise bald an diese, bald an jene Seite des Hauscs strafend, bittend und belehrend wendet, die Politik „nur im Großen getrieben“, im Kleinen glaubt sie der Redner besser zu ver— steben. Das Wahlrecht ist ihm ein Hausmittel zur Erziehung des Volkes, und es soll seinen politischen Glauben öffentlich kennen lernen. Das Wahlrecht gilt ibm auch für ein Erziehungsmittel für gewisse Stände, B. für die Beamteten,

wie z. e (Lachender Beifall.)

Sinn zu erlernen haben.

X

die noch sehr viel (onstitutionellen

Das Schlußwort nimmt als Berichterstatter Herr Riesser:

Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und

Auslandes nehmen Bestellung auf

dieses Blatt an, für Berlin die

Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers:

Behren⸗Straße Ur. 57.

Der Ausschuß habe sich für das direkte Wahlrecht erklärt, und auch jetzt, nachdem alle und jede der vorgeschlagenen Beschränkungen des aktiven Wahlrechts weggefallen seien, beharre er aus inneren Gründen auf der direkten Wahlart. (Bravo von der Linken) In der Erhöhung, in der möglichsten Allgemeinheit und Theilnahme aller Staatsbürger an dem Wahlrechte suche der Ausschuß das Heilmittel gegen den Mißbrauch. Allein er besteht auf unbedingter Stimmen mehrheit, als einer nothwendigen Garantie für den Charakter des Erwählten und einer unerläßlichen Sicherheit gegen schädliche Partei⸗ Einflüsse.

(durch Aufstehen) des ersten Theils vom §. 13 nach dem Vorschlage der Mehrheit des Verfassungs⸗-Ausschusses: §. 13. „Die Wahlhandlung ist öffentlich.

Die Abstimmung ergiebt zunächst die fast einhellige Annahme

e Bei derselben sind Gemeindeglieder zuzuziehen, welche kein Staats- oder Gemeinde⸗ Amt bekleiden.“ Durch Namens- Aufruf wird hingegen abgestimmt über die zweite Hälfte: „Das Wahlrecht muß in Person ausgeübt, die Stimme münd⸗ lich zu Protokoll abgegeben werden.“

Von 239 gegen 230 verworfen.

Angenommen dagegen mit 249 gegen 218 Stimmen wird das

Minderheits⸗Erachten:

„Das Wahlrecht wird in Person durch Stimmzettel ohne Un⸗ terschrift ausgeübt.“

§. 14 wird vollständig nach dem Verschlage des Verfassungs⸗ Ausschusses angenommen, und nur über die ersten vier Worte. findet Abstimmung durch Namens-Aufruf statt, die sich für deren Beibehal⸗ tung mit 264 gegen 202 Stimmen erklärt. ö ̃

„Die Wahl ist direkt. Sie erfolgt durch absolute Stimmen mehrheit aller in einem Wahlkreis abgegebenen Stimmen.

Stellt bei einer, Wahl eine absolute Stimmenmehrheit sich

nicht heraus, so ist eine zweite Wahlhandlung vorzunehmen. Wirb

auch bei dieser eine absolute Stimmenmehrheit nicht erreicht, so ist zum drittenmal nur unter den zwei Kandidaten zu wählen, welche in der zweiten Wahlhandlung die meisten Stimmen erhalten haben.

Bei Stimmengleichheit entscheidet das Loos.“

Nachdem der Präsident noch den Austritt des Herrn von Mayern aus Wien verkündet hat, vertagt er (halb 2 Uhr) die heutige Be— rathung über das Wahlgesetz. Sie wird in morgender Sitzung fortgesetzt. ö .

Oesterreich. Wien, 1. März. Tie Wiener 31. nt

hält in ihrem heutigen Blatte das nachstehende 250 Armee unn, ,n Seh, * ⸗. e, rm, gratßz ist am 24stem „Seine Durchlaucht der Feldmarschall Fürrst Wrmt in, ,, sesem Tage d. M. von Ofen aufgebrochen und hat fein , , e wie Ber. nach Hatvan, und am 25sten nach Gängen , 39 ais Grafen Schlick her= ö n . 3 * scha ll Licutenants hit! bindung mit dem Corps des 5 ns Siebenbürgen hat der dußerst gestellt. Nach , , ,,, er , mal ein sehr glückliches Gefecht i, , , bei Baiersdorf, in der Nähe von Bistritz, bestanden. Um sich Über die Stellung der Insurgenten genaue Nachricht zu verschaf⸗ fen, brach Oberst Urban am 18ten d. M. von Jaad auf, marschirte durch Bistritz über Heidendorf bis an den Knotenpunkt, ber nach Baiersdorf und Szerétfalva führenden Straße, wo er unter dem Major Wieser eine Umgehungs-Kolonne gegen Szerétfalva entsendete. Mit der Hauptmacht rückte er gegen Baiersdorf, stieß daselbst auf die polnische Legion und er- stürmte diesen Ort mit dem Bajonnette. Der Feind wurde nach einem hitzigen und siegreichen Gefechte gegen Magyaros zurückgedrängt. Hierbei wurde der schwer verwundete Insurgenten-Oberst Ritzko, zwei Offiziere und 200 Mann gefangen, drei Kanonen, ein Karren, eine Kaiserliche und eine Insur- genten-⸗Fahne, Munition und Gepäck erbeutet. Leider beklagen auch wir unserer⸗= seits den Verlust des Ober-Lieutenants Grafen Baudissin von Savoyen-Dra⸗ goner, welcher daselbst für Kaiser und Vaterland den Tod des Helden ge- sunden. Nachdem der Zweck dieser Unternehmung erreicht war, ging Oberst Urban in seine Position nach Bistritz zurück. Oberst Urban spricht sich sehr lobend über die Tapferkeit und Ausdauer seiner sämmtlichen Truppen aus, sowohl der des galizischen Cordons - Bataillons, der Regimenter Karl Fer- dinand Infanterie und Savoven-Dragoner, als auch der beihabenden Ro- manen. In Ober- Ungain hat die Division Baron Ramberg, aus den Brigaden Götz und Jablonowskv bestehend, Eperies und Kaschau am 2tsten d. M. besetzt. Wien, am 28. Februar 1849. Der Civil und Militair-Gouverneur: Welden, Feldmarschall ˖ Lieutenant.“

Bayern. München, 27. Febr. Der sechste Ausschuß der Kammer der Reichsräthe hat über die Vorstellungen vieler Stadt- und

Land Gemeinden des Königreichs, die Einführung der Grundrechte

betreffend, nachstehendes Gutachten abgegeben:

„Es bedarf keiner weitläufigen Erörterung, daß die vorliegenden Ein- gaben, welche sich die Herren Reichsräthe Freiherr von Stauffenberg, Graf von Arco Valley, Graf C. von Seinsheim und Freiherr von Würtzburg angeeignet haben, zum verfassungsmäßigen Wirkungskreise gang geeignete

Gegenstände berühren, folglich nach Edikt X. Titel II. S. 30 zur Annahme

geeignet seien, worauf sich der gegenwärtige Vortrag des am (13ten dieses

Monats von dem geehrten VI. Ausschuß bestellten unterzeichneten Re-

screnten zu beschränken hat. Denn nach S. 2 Tit. VII. der Verfassunge⸗

Urkunde darf bekanntlich ohne Beirath und Zustimmung der Stände kein allgemeines neues Gescß, welches die Freiheit der Personen oder das Ei= genthum der Staatsangehörigen betrifft, erlassen, authentisch erläutert oder

aufgehoben werden, welche Verfügung der Verfassungs- Urkunde das baye—

rische Staatsrecht stets auch den Bundesbeschlüssen gegenüber aufrecht er-

/

/

halten hat. Da nun die vorliegenden Eingaben nichts Anderes, als die

Wünsche von vielen Tausenden von Staatsangehörigen hinsichtlich neuer

deutscher Gesetze ausdrücken, welchen noch nicht die verfassungsmaßige Bei⸗

stimmung der Kammern und die Sanction der Krone ertheilt worden ist, deren Berathung aber die hohe Kammer entgegenzusehen ausgesprochen hat, so fällt die Berückhsichtigung dieser Petitionen vollkommen in den Be- reich verfassungsmäßigen Wirkens der Kammern. Sie verdienen daher in jeder Hinsicht der Stände des Reiches wohlwollendste Aufnahme und pflicht⸗ mäßige Berücksichtigung bei den bevorstehenden Berathungen der Vorlagen über Einführung der Grundrechte, zu welchem Ende dieselben nach dem Antrage des Referenten von der hohen Kammer zur Vorlage und Hinweisung an