1849 / 71 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

. 427 Berliner Börse vom 12. MHäärx.

m Eisenbahn- Actiem. ——— : 2

Mittwoch d. 141. März.

Brief. Geld. rief. Gel 1

Anmsterdanm do. Hamburg do. London

. .

Wien in 20 Xr.

Augsburg Breslau

Leipaæig in Courant im 14 Thlr. Fuss..

Fraukfurt a. NM. südd. W...

Peters hurg

250 Fi. 2590 FI. .. 300 Mr. 300 Mb. 1 L St. 300 Er. 150 *. 150 1. 100 Thir

100 Thlr. c 100 PI.

1435

150 15075 150

6 2156 245

815 814

100 8sRᷓI. 3 Wochen . 105 . 1053

* . . . * 7 HMlândische Fonds, Eandbrigj- AÆAomm unal- Papier und

Preuls. Frein. Aul 5 101

St. Schuld-Seh.

Seeh Präm. Sch K. u. Nm. Schuld. 3

Berl. Stadt- Obl. do. do.

Westpr. Pfandbr. Grossh. Posen do.

do. do Ostpr. Pfandbr.

Geld. 1003

96

80

890

Gem.

Russ. Hamb. Cert. do. beillope 3.4.8. do. do. 1. Anl. do. Stiegl. 2. 4. A.

5 *

do. v. Rthsch. LSt.

do. Poln. Schatz.

do. do. Cort. L. A.

do. do. L. B. 200 FI.

Pol. a. Pfdbr. a. C.

. K

Q 1

18 18 1 r S

ö

C lcd - Ouñ. ; zt.

Pomm. Pfdbr. 35 Kur- u. Mm. do. 33 Schlesische do. 33 do. Lt. B. gar. do. 3

Pr. BK-Anth -Sch

Friedrichsd'or.

Disconto. 2

Brief. Geld. Gem. 921 92

do]

133

And. Goldm. à Sth.

2 12

Ausländische Fonds.

Poln. neue Pfdbr. 4 do. Part. 500 EI. 4 do. do. 303 EI. IIamb. Feuer- Cas. 3 do. Staats-Pr. Anl - Holl. 23 36 Int. 23

Kurh. Pr. O. 40th. .

Sardin. do. 35 Fr. RN. Bad. do. 35 FI.

142 Stamm - A Ictiem. 125 5 7 * 14, in, . = = ertrag wird nach erfol- Per n , Rubrik ausge sullt. Die mit 3 pCt. bez. Actien sind v. Stbaat gar

. . ; . Kapital. 2 k solgter Bekannt ages -= 02S.

. . reo ri ts - Iclien. Kapital. 7 9 363 ages - Cours. Simmiliche Prioritäts-Aectien werden durch 3. . jãhrliche Verloosung 1 PpCr. amortisirt.

Zins suss

Berl. Anh. Lit. A. B. Hamburg Stettin - Starg. . P Potsd. Magd... 1, 000,000 Magd. Halberstadt. 1, 700, 000 Leipziger... 2, 390, (00 2 Thüringer.

n , ,,,, Düsseld. Elberfeld. Steele - Vohwinkel. Niederschl. Märkisch. 10,000,000 woighahn Oberschl. Lit. 1 2, 400, 000 Cosel- Oderberg Breslau - Freiburg. . . Krakau- Oberschl.. Berg. Märk.. Stargard- Posen ..

Magdeb. - Wittenb.

Aachen - Mastricht

Ausläündcdl. Ictien.

Friedr. Wilh.-Nordb.

658] is gag oo ;

6, 000, 600 8, 000,000

1. 821.966

9, 000,000 13,0900, 000 4, 500, 0060 1, 051,200 1. 400,000 1,300, 000

i

er

1, 500, 000 a. 2, 253, 100

=

200.009

700,000

09, 000 4, 09000, 000 5, 0600, 000 1. 100,000 4,500,000

k : . ö K 6 2

ö

CQuittungs- Hogen.

2,750, 00

8, 000, 000

4 36 356 b. a. G0

Schluss-Course von Cöln-Minden 743 .

Berl. Anhalt. . 1,411,800 do. Hamburg.. 5, 000, 000 do. do. II. Ser. 1,000, 000 do. Potsd. Magd. .. 2, 3657, 200 do. do. 3, 132, 800 do. Stettiner. 80h, 000

Magdeb. Leipziger. 1,788, 000

Halle - Thüringer. 4, 600, 0090

Cöln- Minden. . ...... 3, 674, 500

Rhein. v. Staat gar. 1.217, 000 ͤ

D 6

8

do. 1. Priorität. 2, 187, 250 do. Stamm -Prior. 1,250,000 Düsseldorf -Elberfeld. 1,000,000

Niederschl. Märkisch. 4, 175, 000

do. do. 3,500, 000

do. II. Serie. Z. 3060, 060

do. weigbahn 252, 000

do. do. 248, 000

Qbersehlesische ..... 370,200

Krakau- Oberschl. .. 360, 000 Cosel- Oderberg. . 250, 000 Steele Vohwinkel 325, 000 do. do. II. Ser. 375.000 Breslau - Freiburg... 400,000 -

en Ca . en en ern Kw D 6 6 6 7 2 = =.

Ausl. Stamm- Act.

Leipzig - Dresden... A., 500,000 ud w. Bexbach 24 Fl. S, 525, 000 Kiel Altona ..... Sp. 2, 050, 000 J Amsterd. Rotterd. FI. 6.500, 000

Mecklenburger Thlr. 4,300,000

J

von Preussischen Bank-Antheilen 85! bæ,

Course aller Eisenbahn- Acti ander 7 38 stens in F . Die Course aller Eisenbahn Actien und anderen Fonds sind heute, meistens in Fol 5proz. freiw. Anleihe von dem Rückgang berührt.

ge der Gerüchte über die dänischen Angelegenheiten, ziemlich beträchtlich gewichen. Am meisten wurde

Auswärtige Börsen.

stau, 12. März. Holl. und Kaisecl. Dukaten 96 Bi. . Louisd'or 112 Br.

8* 1 Oẽesterr.

Schult

9

Zziproz. Sitz Gld.

Sl . Banknoten dscheine 795 Br., z Gld.

50 Rthlr. 9094 Br.

. 1 . . ö B. 4proz. 92 Br., do. 33 proz

I. J Poln. Papiergeld 0e a zin bez. u. Br. Staats—⸗

Seehandlungs ⸗Prämienscheine a2

Polnische PfanLbriefe alte 4proz. 92 Br. ,

915 Gld., do. Partialloose a a 200 Fi. 133 Br.

(Dresd. Görlitz 75 Br. Oberschles. 377 Br.

itt.

J ö 9. 2. 6. 916 ö. 8 * bez. * id. Freiburg. 82 Br. Niederschles. Märk. 71

Posen. Pfandbriefe proz. 967 Gld., do. Schles. Pfandbriefe 3Eproz. 90 ½ Br., do. Lit. 823 Gld. do. neue 4proz. 500 Fl. 743 Br., do. Bank⸗Certif. ssisch⸗polnische Schatz⸗Obligationen a 4 pCt.

bo Lil, B. 9? 1

von 423 bis 423 pCt.

Ost⸗Rhein. (Köln⸗Mind.) 76 Br. Sächs. Neisse-Brieg 3575 Br. Krakau⸗

Wien, 11. März. Sonntag.

9 391g * 1 Met. Oproz. Soöoßz, -

Nordb. 983, 1

Livorno 61, 4, 4 Ans Pesth erhalten wir die Nachricht, daß auch in Ungarn die ungarischen 5 und 100 Fl. Banknoten verboten worden. Die heute stattgehabte militair- kirchliche Feier für die Consti— tutions-Verleihung ging ohne die geringste Störung vorüber.

gemacht.

Leipzig, 12. März.

B. A. 142 Gld.

D *

1.

6 ,, . . 9 Br. Sächs. Schles. 735 Br.

Zittau 153 Br.

4; Br. Altona⸗Kiel 8b, Br.

B. A. 88 Br. Frankfurt a.

Magd.⸗ Leipzig 166 Br.

Fra . Mi., 11. März. (In der Effekten⸗Sozietät. Die Course der österreichischen Fonds stellten sich auch heute hier in Folge ihres Steigens von Wien höher, als gestern. Der Umsatz darin war jedoch sehr unbedeutend. Zproz. Spanier um J angenehmer. Köln⸗ Mindener und Bexbacher Actien flauer. Alle übrigen Fonds und

E. A. 965 Br.

*

r. Part. Oblig. 97 Gld. Leipz. Sächs. Bayer. 78 Chemnitz ⸗Riesa 215 Br. Löbau⸗ Berl. Anh. A. u. B. De B,. A. 19273 Br, Preuß.

Eisenbahn-Actien ohne Geschäft und Veränderung.

Oest. 5proz. Met. 747 Br., 747 Gld. Bank - Actien 1192 Bre Baden 50 Fl. 485 Br., 273 Br., 2753 Gld.

Fl. 70 Br.

223 Br., 222 Wilhelms Nordbahn

485 Br., 36 Fl. 273 Br. Sardinien 2935 Br., 294 Gld. 694 Gld., do. 25 Fi. 227 Gld. Poln. 500 Fl. 74 Br., 7iJ Gld. Friedz. 3. Br., 36. Glb. Bexbach

Gld. Köln⸗Minden 78 Br., 77 Gid.

Paris, 10. Mär 5b baar, 5 . 16

Die . stieg bis 899, fiel aber bis 3 Uhr auf 883 baar,

88. 90 Ze

5proz. Anleihe S8 a 88 er . 3 30. er Actien⸗Markt bot weni Nordb. eröffnete 480 rn London, 19. M Cons. a. 3. 921

ö 8

z. Die Zproz. ging bis

Peru 55.

Engl. Fonds waren

gingen auf J25 a In fremden Fonds war de

Mex. etwas höher.

Geschäft fast unverändert. wiederum mehr gefragt.

Peru 40, 41, 403.

Holl. Int. 49, 484. Coupons S3, 9. 21proz. 385, .

Amsterdam, 10. März. holländische Staatspapiere, womit die vorig während der ersten Tage der ablaufenden noch sich nicht die mindeste Kauflust, rungen nur zu niedrigeren Preisen bewirkt werden konnten; die

ww

ärz. 27, , *,

1 Net. N, n,

heute sehr Zaproz.

ger Fluctuationen.

loß M5.

Zproz. Cons. da, 4, 4. Zryproz. 34,

Ard. 74, 3

Span. lustlos.

Zproz. neue 584. Russen Stiegl. 811. . Bras. 823.

Mex. 263.

73 274

Darmstadt 50 Span. 3 proz.

723, 9 71 727 Br., 725

auf 583, schloß aber

. Z proz. 235. Braf. 3h J,. Cons. 924 a 924 r Ums 274 a . Amsterdam, 10. März.

Peru

atz beschränkt. Ard. . z.

Holl. Fonds war

wurden zu höhere

riedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 368 a ? bez.

Gld. Hessen

wichen von 82 bis 815 pCt.

standen auf

sich von 26 bis 264 pCt. ren peruanische in Nachfolgung der Börse zu London. Montag konnte man noch zu 35 pCt. kaufen, und gestern mußte man zuletzt 395 pCt. anlegen. Von Actien der Handelsmaatschappy wur— den wenige, erst zu 142, zuletzt zu 14243 pCt. abgenommen. Har⸗— lem Rotterdamer Cisenbahn-Actien erhoben sich in Aussicht einer Divibende durch anderweite Kapital-Anleihe, welche die Mehrheit der Actionaire verlangte, von 60 auf 62 pCt.

Zproz. 29. en bei mattem

Port. und Dester. n Preisen gekauft.

Gr. Piecen 11.

Dest. Met. proz. 70, .

Dieselbe matte Stimmung g für

e Woche endigte, blieb

h vorherrschend, es zeigte weshalb die nothwendigen R

** t 3 Hafer 21 Sgr. 3 Pf., auch 19 Sgr. 5 Pf. auch 2 Rt

5 Sgr., 9 . 3 Pf. cg 1 Rthlr. 2 Sgr. 1661 e Gerste .

asser: Wei g bir! 17 Scdeizen (weißer) 2 Nthlr. 8 Sgr. 9 Pf.

Auf⸗

merksamkeit der Spekulanten war wiederum den Z3prezentigen fran⸗ 6 Pf.; Hafe ösischen Renten am meisten zugewendet, und hierin, so wie auch in belgischen Fonds, war zuweilen ansehnlicher Umsatz; das allmälige, durch den Gang der pariser Börse veranlaßte Steigen der Ersteren von 485 auf 504 pCt. machte einen günstigen Eindruck auf die hol⸗ ländischen und mehrere andere Fonds, deren Preise am Ende eine merklich festere Haltung annahmen. tifikate bei Rothschild blieben in beständiger Frage und hoben sich Holländische Integrale gingen erst von auf 485 pCt., doch erholten sie sich zuletzt bis 49 pCt.; 3prozen—⸗ tige wirkliche Schuld blieb verwichenen Dienstag 57 * pCt.; aber gestern wurden wieder 585 pCt. bewilligt; 4prozentige dito stand am niedrig⸗ sten auf 767 pCt. und erreichte zuletzt wieder 77 3 pCt. russische Obligationen bei Hope wechselten öfter zwischen 1013 und 1013 pCt. und blieben am Ende 101 pCt.; 4prozentige Certifikate und holten gestern wieder 815 pCt.; 5prozentige wiener Metalliques waren seit Montag, da man bis zu 705 pCt. abließ, wieder in Frage und stiegen bis 70 pCt. zentige dito besserten sich von 375 auf 38 pCt. Obligationen behaupteten sich mehrere Tage auf 1135 pCt.; gestern konnte man jedoch pCt. billiger kaufen; Zprozentige binnenländische 225 a 227 pCt., der Umsatz blieb indeß sehr matt; por⸗ tugiesische Obligationen kamen dagegen öfter in Frage und hoben Eine erhebliche Preisverbesserung erfuh—⸗ Verwichenen

—“ ““

Markt ⸗Beriehte.

Berliner Getraidebericht vom 13. März. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:

Weizen nach Qualität 54 58 Rthlr.

Roggen loco 25—26 Rthlr.

pr. Frühjahr 82pfd. 24 Rthlr. Br., 233 verk. Mai / Juni 243 Rthlr. Br., 245 G. Juni / Juli 255 Rthlr. Br., 25 G. Juli / Aug. 26 Rthlr. Br., 265 G.

Gerste, große loco 23 25 Rthlr.

kleine 19—21 Rthlr.

Hafer loco nach Qualität 14 15 Rthlr. pr. Frühjahr 48pfd. 13 Rthlr. Br. Rüböl loco 13, Rthlr. Br., 1345 G.

pr. März 133 Rthlr. bez. u. Br.

März Mpril do.

April / Mai do.

Mai / Juni 135 Rthlr. Br., 135 G. Juni Juli do.

Juli Aug. 13 Rthlr. Br., 133 G. Aug. Sept. 135 Rthlr. Br., 13 G. Sept. / Okt. 125 Rthlr. Br., 12 G. Oftbr. / Novbr. 1245 Rthlr. Br., 1275 G.

loco 105 Rthlr. Br., R bez. Lieferung pr. April / Mai 10 Rthlr. Br., 106 G. Spiritus loco ohne Faß 15 a 143 Rthlr. verk.

pr, Mir 15 Rthlr. Br,.

pr. Frühjahr 1614 Rthlr. Br., 15 G. Mai / Juni 167 Rthlr. Br., 155 G. Juni / Juli 163 Rthlr. Br., 16 G.

Narktpreise vom Getraide. Berlin, den 12. März.

Zu Lande: We S M. eizen 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. a, Te, 1 Rthir. 5 Sgr. auch ' Rthlr. 1 Sgr.;

6 Pf, auch 25 Sgr.; kleine Gerste 27 Sgr.

gr. 6 Pf. und 2 Rthlr. 16 Sgr.; Roggen

1 Rthlr.; kleine Ger thlr., auch 27 Sgr.

/ sschlechte S

Belgische 24 prozentige Cer⸗

Alte 5proz.

2Ipro⸗ Spanische Ardoin⸗

6 2 hn, B bf; Cibstt t n 65 Pf. orte.)

Sonnabend den 10. März.

Das Schock Stroh 6 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 5. Rthlr.

Sgr.; der Centner Heu 22 Sgr. 6 Pf., geringere Sorte auch gr.

Danzig, 10. März. Es sind keine Geschäfts- Abschlüsse namhaft zu machen; nur ein paar Ladungen Nußkohlen von Sun— derland sind zu 9 Sh. per Chaldron und 4 Pfo. St. 15 Sh. und 5 Pfd. St. Fracht verkauft worden.

Heute scheint eine ziemlich bedeutende Anfuhr von Spiritus statt zu finden; Preis -Veränderungen sind jedoch bis jetzt nicht zu notiren.

Stettin, 10. März. Nachdem gestern Abend etwas Schnee gefallen, trat in der Nacht Frostwetter ein, welches auch jetzt noch anhält, obwohl durch die Kraft der Sonne der Schnee von den Stra— ßen größtentheils verschwunden ist. Sollte diese Witterung längere Zeit andauern, so dürften die jungen Saaten leicht Schaden nehmen.

Von Weizen ist heute nichts gehandelt. Mit Roggen ist es an— genehmer und S82pfd. pr. Frühjahr 215 Rthlr. bezahlt und Geld, gute Abgeber sind rar; in loco fordert man für 85 / 8böpfd. 25 Rthlr.

Heutiger Landmarkt:

zeizen. Roggen. Gerste. Hafer. Erbsen.

541 2 656 22 a 25 27 1 23 1 28 a 32 Rthlr.

Spiritus aus erster Hand zur Stelle 243 a „6, aus zweiter Hand 24 §6 bezahlt, pr. Frühjahr ist ein bedeutender Posten zu 2343 gekauft worden. n

Rüböl etwas fester, in loro 1375 a 3 Rthlr. zu notiren, pr. März MWApril 13 Rthlr. bezahlt, pr. Juni / Juli 1259 Rthlr. bezahlt, pr. September / Oktober 12* Rthlr. bezahlt. .

Breslau, 12. März. Weizen, weißer 55, 60, 64 Sgr., gelber

58, 62 Sgr.

Roggen 306, 32, 3435 Sgr.

Gerste 20, 22, 24 Sgr.

Hafer 16, 17, 187 Sgr.

Kleesaat wurde Mehreres umgesetzt, weiß von 33 bis 84 Rthlr.,

von 6 bis 9 Rthlr. bezahlt.

Spiritus 6 Rthlr. bez.

Rüböl 145 zu bedingen.

Zink ohne Handel.

Bei ziemlich guter Kauflust waren Preise heute unverändert, und Roggen sogar etwas besser bezahlt.

Köln, 10. März. (235 Scheffel. Weizen direkt 54. Rthlr. Waare, pr. März 6 Rthlr. W., 5 Rthlr. 29 Sgr. Geld, pr. Mai 6 Rthlr. W., 54. Rthlr. G. 3

Roggen direkt 35 Rthlr. W., alter 35 Rthlr. W., pr. März 35 Rthlr. W, 35 G., pr. Mat 35 Rthlr. W., pr. Nov. 31 Rthlr. W.

Gerste, hiesige 25 Rthlr. W., oberländische 35 Rthlr. W.

Hafer 15 Rthlr. W., pr. Mai 13 Rihlr. W.

Rüböl pr. 26566 Pfd. m. Faß compt. 32 Rthlr. W., in Par⸗ tzeen 32 Rthlr. W., pr. Mai 313 Rihlr. W., 31 Rthlr. G., pr. Skt. 30 Rthlr. W., 295 Rthlr. G., geläutert 335 Rthlr. W.

Hamburg, 9. März. Unser Getraidemarkt war in Ueber- einstimmung mit den Berichten aus England flau. .

Weizen wurde trotz des kleinen Vorraths zu 2 a 3 Rihlr. Ert. pr. Last niedrigeren Preisen und zwar 130/181 Pfd. wiegende Waare zu 12 2 123 Rthlr. Crt. abgegeben. Ab auswärts kein Geschäft.

Roggen still und unverändert. .

Gerste 2 a 3 Rthlr. Crt. pr. Last niedriger, loco Saale 19 u. 105pfb. 58 a 61 Rthlr. Ert. pr. Last; ab Bänemark 110/111pf8. 5 Mn 6 Mt. 6 Sh. Beo, pr, Ton,.

Hafer ohne sonderlichen Begehr, nicht niedriger.

Bohnen, Erbsen und Wicken sehr 6. ;

Rappfaamen 134 a 140 Rthir. pr. ast, ist mehr beachtet.

Mit der heutigen Nummer des Staats-Anzei⸗ gers ad an n 7 14 der Verhandlungen der er sten

Kammer ausgegeben worden.

Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober Hosbuchdruckerei. Beilage

Deutschlanmd.

Desterreich. Reichstag: Wiederholle Interpellation Schuselka's in Detreff. der deutschen Grundrechte; Antrag auf Vorlegung sämmtlicher i über bie prager Juni-⸗Ereignisse; Amendements zu den kirchlichen Punkten der österreichischen Grundrechte und Annahme des betreffenden

Paragraphen. Wissenschaft und Kunst. Eisenbahn⸗Verkehr.

nichtamtlicher Theil. Dent schland.

Desterreich. Reichstag. Sitzung vom 6. März. Der Präsident erklärt um 93 Uhr die Sitzung in Abwesenheit der Mini— ster für eröffnet. Interpellation der Abgeordneten Lanner, Ru⸗ litz⸗ Nag ele, r. an das Finanz-Ministerium. Es wird gefragt: 1) Ob das Ministerium gesonnen sei, im Sinne seiner Anerkennung den zu hohen Salzpreis chestens herabzusetzen und dadurch die übri- gen Provinzen den begünstigten Tyrol, Vorarlberg, Dalmatien und Illyrien gleichzustellen? 2j Ist das Ministerium willens, in Anerken— nung der vom Ministerium ausgesprochenen Gleichberechtigung und in Aufrechthaltung des in Bezug auf Kärnthen diesfalls bereits er⸗ lassenen Ministerial-Erlasses, den zwischen Tyrol und Kärnthen einge— führten Salz⸗-Impost von 151. 30 Kr. pCt. sogleich und ganz aufzuheben. Dann interpellirt Schuselka den Minister des Innern in Folge der ihm auf seine Interpellation betreffs der deutschen Grundrechte von dem— selben ertheilten Antwort. „Die Beantwortung meiner früheren Interpellation“, sagt er, „nöthigt mich meiner Ehre wegen zu einer neuen Interpellation. Der Herr Minister stützte sich auf eine irrige Voraussetzung und hielt sich für berechtigt, auf die Frage wegen Verbots der deutschen Grundrechte als bloßer Druckschrift zu erllä— ren, daß diese Frage gar keine Antwort verdiene, da selbe in den Zeitungen abgedruckt werden. Der Herr Minister sagt ferner, daß sich die frankfurter Deputirten wegen Verbreits der deütschen Grund— rechte an unsere Behörden gewendet haben; er hat aber nichts zum Beweise dessen angeführt; ich aber habe zur Begründung meiner Interpellation ein Cirkular, welches ich dem Herrn Minister wörtlich mittheile, damit vielleicht wieder ein fatales Mißverständniß aufge— deckt werde. Das Cirkular lautet: „„Es ist zur Kenntniß des Kreisamtes gekommen, daß viele Abgeordnete der konstituirenden Na⸗ tionalversammlung zu Frankfurt a. M. die Absicht hegen, das Reichs⸗ gesetzblatt vom 28. Dezember 1848, enthaltend die Grundrechte des deutschen Volkes, in Tausenden von Exemplaren unter die Landleute in Oesterreich zu verbreiten, um dadurch eine Bewegung im deutschen Sinne hervorzurufen. Die Magistrate und Amtsverwaltungen wer⸗ den mit Bezugnahme auf das gedruckte Dekret vom 31. v. M. Zahl 22,232 angewiesen, mit unausgesetzter Aufmerksamkeit ihren ganzen Amtsbezirk zu überwachen, damit es gelinge, jedes solche Beginnen sogleich zu entdecken, um diejenigen, welche sich mit der Verbreitung dieses Gesetzblattes , der gesetzlichen Behandlung zu überliefern. Zu diesem Behufe ist insbesondere die strengste Ueberwachung aller Fremden und der dem Orte nicht Angehörigen einzuleiten, mit allen gesetzlichen Mitteln durchzuführen und das Erscheinen eines Verbreiters des oben er— wähnten Blattes sogleich hierher anzuzeigen. Wien, am 7. Januar 1849. Vom Kaiserl. niederösterreichischen Kreisamte v. U. W. W. Wenzel Regner⸗-Bleyleben, Kaiserl. niederösterreichischer Regierungs⸗ Rath und Kreishauptmann.““ Daß hier nicht von einer Kundmachung der deutschen Grundrechte durch die Obrigkeiten, sondern nur von einer Privatverbreitung derselben die Rede ist, unterliegt doch gewiß keinem Zweisel. Ich wiederhole die Frage: Ob der Herr Minister des Innern dieses Verbot der Privatverbresitung der deutschen Grund⸗ rechte erlassen habe, und ob er es nicht zurücknehmen wolle, da es in der That eine Beleidigung des deutschen Volkes, eine Verletzung der deutschen Oesterreicher in ihrer nationalen Freiheit und eine Kom⸗ promittirung der Stellung Oesterreichs zu Deutschland ist. Der In⸗ halt des neuen Aktenstückes aber verpflichtet noch zu folgender Frage: Ich frage den Herrn Minister, ob er den deutschen Desterreichern tine Bewegung im deutschen Sinne verbieten und zum Verbrechen machen will? Durch ganz Oesterreich ist jetzt eine großartige und welthistorisch merkwürdige nationale Bewegung, und es ist eben die Aufgabe des konstituirenden Reichstages, dieser Bewegung für ö. Zukunft die Freiheit zu garantiren; und die deutsch en. esterre e, follen sich nicht im deutschen Sinne bewegen dürfen? er thatkras⸗ tige Verein der Slovanskä Lipa unterhält durch Wort und , eine Bewegung im slavischen Sinne, und ich selber würde ., dagegen protestiren, wenn diese Bewegung beschränkt oder ,,, weiden follte; aber ich fordere das gleiche Recht für die ben hen in Oesterreich, ich fordere die feierlich und Kaiserlich verheißene Gleichberechtigung der Nationalitäten. Das Ministerium hat öffent⸗ lich erklärt, daß Oesterreich sich von Deutschland nicht trennen will, und zu gleicher Zeit läßt dasselbe Ministerium heimlich eine Bewer gung im deutschen Sinne als verboten erklären! Ich frage zen Hern Minister ferner: ob er geneigt ist, das in dem mitgetheilten freisamslichen Cirkular angeführte Dekret vom 31. Dezember v., R auf den Tisch des Hauses zu legen? Obwohl es mir endlich höchst unwahrscheinlich vorkömmt, daß die frankfurter Abgeordneten so naiv gewesen sein sollten, die österreichischen Behörden zur ga ,. der deutschen Grundrechte aufzufordern, so sehe ich mich doch dadurch, daß der Herr Minister öffentlich und offiziell diese ,, ausgesprochen hat, zu der Frage verpflichtet: ob ber Herr ¶Minister im Stande und geneigt ist, die Beschuldigung, daß unsere, Deputir⸗ ten in Frankfurt sich unbefugter und gesetzwidriger Weise einen Ein. griff in die Exekutivgewalt Oesterreichs angemaßt haben, öffentlich und offiziell zu beweisen?“

Brauner: „Ueber die Interpellation des Abgeordneten Alaudi wegen Vorlegung der Untersuchungs- Akten liber die prager Juni— Erkignisse vom 24. Januar hat der Herr Justiz-Minister in der Sitzung vom 3ten d. M. ein Aktenstück auf den Tisch des Hauses niedergelegt, welches als ein authentischer und getreuer Akten⸗ Auszug die volumùtnösen Üntersuchungs-AUkten selbst, deren Vorlegung frischen Schwierigkeiten unterliegt, vertreten soll. Dieses Aktenstück führt die Aufschrift: „Aktenmäßige Darstellung?“ der prager Juni⸗Eceignisse vom Jahre 1848 und ist von dem Vorstande der Civil⸗Untersuchungs⸗ Kommission am prager Schlosse gezeichnet. Die Interpellation des Abgeordneten Klaudi, worin auf die Veröffentlichung der betreffenden Untersuchungs⸗-Akten gedrungen wurde, war in ihrem Wesen und Zwecke keine subjektive, sondern ein durch die Presse und durch ge⸗ wichtige Aeußerungen in und außerhalb dieser Kammer jedem Böhmen abgedrungener Alt der Nothwehr für ein unschätzbares Gut die

Konzert ⸗Nevue.

Ehre der Nation und ihrer Vertrauensmänner. Daher wird auch diese Interpellation von der Mehrzahl der böhmischen Abgeordneten auf diesem Reichstage, ohne Rücksicht, ob es sie auch persönlich be⸗ traf, oder nicht gefertigt und hierdurch zu der ihrigen gemacht. Nicht um die Neugierde zu befriedigen oder um vielleicht schon vergessene Einzelnheiten von Vorgängen ins Gedächtniß zurückzurufen, die jeden Freund des Vaterlandes und der Freiheit tief betrü⸗ ben, sondern mit dem ganzen Interesse für die Wahrung der so vielfach verletzten Ehre der Nation, wie so manches Einzelnen, griffen wir nach der besagten Darstellung; in der gerechten Erwar—= kung, daß dieselbe bloße Gerüchte von der erwiesenen Wahrheit, verdächtigende Denunciationen von geläuterten und erprobten Zeu⸗ genschaften genau geschieden und die Wahrheit, wie es Menschen möglich ist, dargestellt haben werde. Zu dieser Erwartung berechtigte uns schon der Verlauf einer geraumen Zeit, innerhalb welcher sich so manches aufklärte, was kurz nach den blutigen Ereignissen noch dun- kel war, nicht minder auch das von den Böhmen dankbar anerkannte, eben so gerechte als kräftige Einwirken des jetzigen Justiz-Ministe⸗ riums, dem es gelang, das Richteramt über die in Frage stehenden Ereignisse aus der Hand des zürnenden Siegers in jene des gesetz= lichen Richters zu legen, und das mündliche und öffentliche Schluß— Verfahren vor einem Schwurgerichte in Aussicht zu stellen. Diese gerechten Erwartungen sind Lurch die vorliegende „aktenmäßige Dar⸗ stellung“ in keiner Hinsicht befriedigt. Sie enthält zwar eine sehr ausführliche Zusammenstellung der militairischen Operationen in Prag während der Junitage, eine sorgfältige Würdigung des von Seiten des Kaiserlichen Militairs dabei an den Tag gelegten Muthes, Scho⸗ nung und Humanität; sie enthält aber nicht, was sie denn doch vor⸗ zugsweise enthalten soll, eine Würdigung der den gesammten Ereignissen zum Grunde gelegten Muthmaßungen und der Verdächtigungen ganzer Di⸗ strikte, Ortschaften und Individuen, auf welche die prager Juni— Ereignisse irgend vielleicht auch zufällig einwirkten. So sehr wir es einerseits einsehen und zu würdigen geneigt sind, daß es schwer ist, aus dem Wuste von Protokollen, an denen wochenlang die Gerichts- und politischen Behörden des größeren Theils von Böhmen geschrie⸗ ben haben, eine Darstellung zu verfassen, die wenigstens so befriedi⸗ gend wäre, als es das rechtliche Resultat der Untersuchung selbst im Vergleiche mit dem ihr vorausgeeilten Rufe war, so müssen wir an—⸗ dererseits die vorliegende Darstellung dennoch für ganz unzureichend erklären, um so mehr, als sie sich selbst für eine Darstellung erklärt, die sich „auf die Erhebungen, welche die von dem kommandirenden Herrn General am prager Schlosse während des Belagerungszustau⸗ des niedergesetzte militalrische Kommission gepflogen hatte“, gründet. Als eine solche kann die Darstellung nur für die Zeit des Ausnahme— zustandes und für die Exreignisse, die sich während dieser Zeit in der Stadt Prag zutrugen, auf welche allein der Ausnahmezustand sich erstreckte, keinesweges aber über Personen und Thatsachen rechtlich glaubenwirkend sein, die nach ihrer Eigenschaft, der Zeit und dem Orte jenem Ausnahmegerichte rechtlich unterstanden sind. Hierauf erscheint das Ergebniß der richterlichen Thätigkeit des kompetenten Civilgerichts bei den Juni-Ereignissen in der vorliegenden Darstellung ganz außer Acht gelassen. Bei Ermangelung eines so wesentlichen Theiles einer „akienmäßigen Darstellung ist man auch ganz außer Stande, einen zu Ende derselben angeführten wichtigen Umstand, nämlich die über Einrathen des Ministeriums von Sr. Majestät mit hoher Entschließung vom 14. September bewilligte Aufhebung jenes weiteren Verfahrens gegen die Beschuldigten, mit Ausnahme der Ur⸗ heber und Rädelsführer, gehörig zu würdigen. Es muß vielmehr zweifelhaft erscheinen, ob nach der bereits erfolgten Freilassung der meisten Verhafteten noch vor dem Eintritte dieses unerwarteten Gna—

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denaktes, derselbe mehr den Wenigen noch in Haft gebliebenen oder der Untersuchungs-Kommissison zu Gute kam. Ich und meine politi= schen Freunde und Landsleute sehen uns demnach bemüßigt, bei un— serem ersten Ansinnen zu beharren und stellen das Ansuchen, der Herr Justizminister wolle die sämmtlichen Akten über die prager Funi-Ereignisse auf den Tisch des Hauses vorlegen lassen. Gezeichnet find: Brauner, Klaudi, Wezen sly, Weznuky, Stanek, Kral, Tomek, Senibera, Rieger, Palacky, Schütz, Robl, Mokry, Tomicek, Hauschid, Deym, Swestka, Wocel, Hawelka, Kliebert, Beck, Stiebißz, Schantel Kauͤbek, Kratochwil, Rozsypal, Hawlicek, Pinkas, Schönhansel, Rie⸗ gel, Jelen, Strobach, Reichart, Sediwg und Mucha.“ .

Der nächste Gegenstand ist die Fortsetzung der Debatte über

den 5. 15. Es sind neue Amendements gestellt worden. 1) Amen⸗

dement Bielecki: „Die katholische Kirche, so wie jede Religionsgesellschaft, ist in der Entwickelung ihres Organismus, als auch ihrer religiösen Wirksamkeit im Staate frei und selbstständig gestellt und bleibt nur als Gesellschaft im Staate den allgemeinen Staatsgesetzen unterworfen. Genauere Bestimmungen, durch welche den Staatsbürgern als Glaubensgenossen der Einfluß auf die Ver⸗ waltung des Kirchenvermögens, auf das Kirchenpatronat, auf die Wahl der Kirchenvorsteher gewaͤhrleistet, so wie auch gewisse Beschränkun⸗ gen in Hinsicht der Klöster und Orden, werden mit Rücksicht auf die Autonomie der Kirche und der Gemeinden im Einvernehmen mit der Kircht durch besondere Gesktze festgestellt. 2) Amendement Kans— ky (nachdem er sein früheres Amendement zurückgezogen): „Jede Religionsgesellschaft verwaltet und ordnet ihre inneren Angelegenhei⸗ ten selbstständig, sie ist aber als eine im Staate bestehende Gesell⸗ schaft den allgemeinen Staatsgesetzen unterworfen. Die Rechte und Pflichten des Patronats gehen auf die Pfarrgemeinden über. An der Wahl der übrigen Vorsteher der christlichen Kirche, so wie an jenen der übrigen Religionsgesellschaften, haben die Glaubensgenossen des betreffenden Bezirks unter Leitung der Synoden Antheil zu neh⸗ men. Jede Religionsgesellschaft verwaltet selbstständig ihr Vermögen unter der Einflußnahme ihrer Gemeinden.“ 3) Amendement Prato: „Jede Religionsgesellschaft (Kirche) ist in der Verwaltung und Ord⸗ nung ihrer rein kirchlichen Angelegenheiten vom Staate unabhängig.“ Bielecki, katholischer Pfarrer für Rymanow in Galizien, be⸗ kämpft die Angriffe auf die katholische Kirche, ohne sich in eine Apo⸗ logie einzulassen oder auf dem Gebiete der Theologie lange zu ver— weilen. Die heftige Philippika des Abgeordneten Pinkas gegen die Institutionen der katholischen Kirche und ihre Tendenzen habe ihn mit Bewunderung und Verwunderung ergriffen. Er bedauert, der deutschen Sprache nicht mächtig zu sein, um mit gleichen Glanzphra⸗ sen zu reden. Er frage, warum der Abgeordnete für Prag gegen die Kirche des Mittelalters aufgetreten sei? „Er hat unnützen Kraft⸗ aufwand, gleich dem Ritter von der traurigen Gestalt, gegen That⸗ sachen wie gegen Windmühlen e, als ob er, ein neuer Huß, nicht zu einer Volksversammlung, sondern zu dem Konzilium zu Kostnitz spräche. (Lachen, Beifall.) Ob die Bischöfe der dama⸗ ligen Zeit dies so freundlich, wie es hier geschah, entgegengenom⸗ men hätten, ist eine andere Frage, aber auch der Beweis, daß die jetzige katholische Kirche nicht jene des Mittelalters ist. (Beifall.) Zwischen der jetzigen Stellung der katholischen Kirche und jener des Mittelalters ist ein wesentlicher Unterschied. Der Abgeordnete Pinkas will dessenungeachtet die katholische Kirche nicht frei, weil

die Kirche bie Freiheit angeblich mißbraucht oder vielleicht mißbrau- chen 2 Woher weiß dies der Abgeordnete? Er möge die Be⸗ weise liefern. Auch andere Institute können ihre ihnen gegebenen Freiheiten mißbrauchen. Soll man ihnen wegen dieser möglichen Voraussetzung die Freiheit vorenthalten? Man verlangt, daß sich die katholische Kirche reformire, man will ihr aber die , die Mittel hierzu nehmen. Man nennt Christus den ersten Demokraten, und doch behauptet der Abgeorbn. Pinkas, die Stellvertreter Christi seien Absolulisten. Das Gleichniß, welches er von dem Instanzen= zug gab, hinkt nicht nur, es ist ganz lahm. (Bravo, Lachen.) Des⸗ fen Beschuldigung gegen den hochwürdigen Herrn Bischof von Prze⸗ mysl weise ich mit Entrüstung als ungerecht und unparlamentarisch zurück. Der Herr Abg. Pinkas hat gesagt, jener hochwürdige Ab⸗ geordnete habe den Kaiser Joseph geschmäht. Der Ab ordnete für Olmütz hat sich nicht ersaubt, gegen die Person des bgeordneten für Przemysl eine solche Sprache zu führen. Denn Herr Ab⸗ geordneter Szabel hielt sich an die Sache. Nicht der . Monarch, Kaiser Joseph II., sondern dessen System in kirch ichen Dingen wurde angegriffen. Ich frage, ob es nicht jedem Abge⸗ ordneten zustehe, dies zu thun? Der Herr Abgeordnete für Prag seinerseits kann uns erklären, daß die siamesischen Zwillinge eine mei= sterhafte Schöpfung seien. Niemand wird es ihm verargen. Nicht die Herrschaft, sondern die organische Gewalt geht in der katho⸗ lischen Kirche von oben nach unten, und dies ist ein wesentlicher Un⸗ terschied. Wenn bisher keine Synoden abgehalten wurden, so ist dies nur ein Beweis, daß die Kirche nicht frei war und vom Staate geknechtet wurde. Man setze erst die Verhältnisse zwischen Kirche und Staal fest, und gewiß, die Synoden werden nicht ausbleiben. Der Herr Abg. Pinkas (Lachen, Heiterkeit) fürchtet die Klöster. Die Klöster sind die höchste Potenz im Gebiete der Kirche, die höchste Potenz in der inneren Ueberzeugung. Solche aber mit dem Frö⸗= schensumpfe der Latona zu vergleichen, ist ein trauriges Gleichniß. Wenn die Kloster⸗Disziplin verfallen ist, so möge die weltliche Ge⸗ setzgebung dies verantworten, welches die Ordens - Generalate auf⸗ gehoben und die Klöster den Bischöfen untergeordnet hat; die Folge war, daß die Klöster weder Generale noch Bischöfe, sondern nur weltliche Gewalthaber zu Vorgesetzten hatten.“ Nachdem der Red⸗ ner dem Abgeordneten für Prag das Bedauern ausgedrückt, auf seine Rede eine Entgegnung gemacht haben zu müssen, begründet er sein Amendement, greift aber mit Energie den Verbesserungsan⸗ trag des Abgeordneten Wiser an. Er meint, der S. 15 nach Fas⸗ sung der Kommission wäre wahrlich jedem nur mangelhaften und für bie katholische Kirche schädlichen Verbesserungsantrage vorzuziehen. Er lasse doch wenigstens das Gute beim Alten und befürworte nicht das Schlechte. Wenn der Abgeordnete für Eisenbrod ausrufe; Alles ist eitel, auch der Glaube! so müsse er seinerseits ausrufen: Alles ist eitel, auch jenes, was wir hier thun, sprechen und denken! (Beifall.) Purtscher, Dr. med., für Wien (Alservorstadt) erinnert, daß in diesem Hause nur eine parlamentarische Methode einge⸗ führt worden sei, nämlich jene, den Vorredner zu widerlegen. Er gehe seinen eigenen Weg. Der Staat hätte einer Kirche schon im vorigen Jahre ein freies Gotteshaus errichten sollen Cer meint die Deukschkatholiken). Es sei nicht geschehen. Was sollen heute mit dem Knoten, der sich in dem Verhältnisse zwischen Kirche und Staat immer enger schürzt, geschehen? Wolle man den Alexan⸗ der spielen? Er warne davor. Hierauf versucht der Redner, das christliche Prinzip zu zergliedern und die kirchliche absolutistische In⸗ stitution in ihrer Organisation anzugreifen. Er meint, die Kirche setze stets Widerstand g en die Idee der Civilisation, gegen jede Revolution. (Bravo.) Nach dem Prinzip des Glaubens habe man den passiven Gehorsam, den Feudalismus, die Robot u. s. w. zum Grundsaße erhoben. „Die Reformation mußte einen doppelten Kampf wagen, und eben deshalb war auch die Entscheidung eine doppelte.“ Er erwähnt des Herganges. Nachdem er noch von dem Prinzip des Rech= tes und von der modernen Weltanschauung à la Gioberti, Mazzini u. A. gesprochen, meint er auch, Tyrol werde und müsse sich in die neue Welt= ordnung fügen. „Die Tyroler haben einen praktisch klügeren Sinn, als die bekannte Petition, unterschrieben von 126,009 Menschen, politischen Verstandeswerth ausweist, und doch wurde solche von Verstandes⸗

männern aufgesetzt.“ (Beifall Obgleich sich der Redner geäußert hat, er wolle keinen Vorredner widerlegen, so thut er es doch, indem er den Abgeordneten für Tachau angreift. Ohne Schildhalter eines Abgeordneten zu sein, nehme er den Deputirten für Prag in Schuß.

Es ist ein Faktum, daß in den katholischen Kirchengemeinden seit 300

Jahren keine Synode abgehalten wurde. Gegen die Entdeckung der

neuen Religion, des josephinischen Katholizismus, zieht er kritisch ein= her und meint, man habe auch eine neue Nationalität, die ru⸗ thenische, entdeckt. Hierauf beleuchtet er die Rechtstitel wegen der Wahle der Kirchenvorsteher, der Verwaltung des Kirchenvermögens und spricht sich für das Amendement des Abgeordneten Wiser aus. Er meint, wenn die Ordens - Gelübde nicht so feierlich am Altare des Herrn abgelegt werden müßten, so würden bald nach und nach die Klöster von selbst eingehen. Er frage, ob die Organisation, wie man sie mit dem Amendement Wiser's beabsichtige, für die Kirche eine so fürchterliche sei? Alle Halbirungs⸗ Projekte müsse er für verwerflich erklären. Er giebt ein Gleichniß mit dem todten und lebenden Kinde und dem Spruche Salomo's. „Man lasse das todte Kind begraben. Die Mutter des lebenden Kindes ist unser gesundes Volk, es wird eine Halbirung nicht zulas⸗ sen, der Staat wird seine Rechte nicht aufgeben; 80 Bischöfe mit 60, 000 Priestern und 30 Millionen Menschen, mit der Kleinigkeit von 31 Millionen jährlicher Einkünfte ist mehr als eine Gesellschaft. Sie muß sich organisiren und zwar auf der Grundlage der freien Gemeinde. Ihre Losung ist diejenige, welche sie schon früher hatte: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. (Bravo.) Der Abgeordnete Bielecki habe dem Abgeordneten Pinfas vorgeworfen, er kämpfe ge⸗ gen Phantome. Er ier i. meint, es gehen hier Gespenster um, die für Geister gelten wollen. (Lachen.) Nun liest er eine Druck⸗ schrift vor (das Tyroler Volksblatt), welche einige Priester von Tyrol an ihre Gemeinden erließen, und worin ste sich beschweren, wie die patres conscripti zu Kremsier sogar die Todesstrase abschafften, worüber sich der Satan in der Hölle freue u. f. w. Der Redner meint, der Herr möge ihnen verzeihen, denn ste wissen nicht, was sie thun. Wenn die Kirche solche Glieder besitze, so müssen sie als faule von dem Körper abfallen. Eine Um= gestaliung sei nöthig, und die Kirche werde in ihrer vollen Herrlich= keit mit neuem Glanze wieder erstehen. (Beifall. Tomek spricht für den Inhalt des von der Kommission entworfenen 8. 15 und meint, die Grundsätze dieses Paragraphen wären auch in dem Ver⸗ besserungs⸗Antrage des Abgeordn. Wiser enthalten, er spricht als Katholik von Geburt, Erziehung und aus innerer Ueberzeugung, daß das Ideal der Kirche und des Staates göttlichen Ursprungs sei. Er glaubt, das Verhältniß zwischen Kirche und Staat sei nach dem Grund satze der Association zu entscheiden. Er pflichtet aber der Ansicht, daß

jene Association eine hierarchische oder eine demokratische sei, nicht bei.