1849 / 72 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

. 1

mne-Ministerium bringt hiermit zur Kunde, daß alle Häfen und Ein⸗ . per ih beer, Schleswig und Holstein, vom 27sten J. n angerechnet, werden blockirt werden, doch mit Ausnahme der infeln A. und Arröe und der übrigen Orte, welche sich unter der Ii Autorität befinden. Die Blokade wird späterhin für jeden Drt aufgehoben werden, so bald derselbe in die Hände der gesetzmä— ßigen Regierungsmacht fällt, worüber die Bekanntmachungen alsdann

ergehen werden.“ . . g 66 Schooner „Delphin“, vom Premierlieutenant Moll befeh⸗

jat, ist vorgestern Mittag nach Bornholm abgesegelt. ligt, . ziellen zur See wie zu Lande werden eifrigst sortgesetzt. Gestern und heute haben die Korvetten „Walkyrien“, „Galatheg“, „Flora“ und „Najaden,“ auf die Rhede hinausgelegt, und jetzt be⸗ ginnt man mit der Auftakelung der Fregatten. Der König soll die glösicht haben, ehe er ich zum Heere begiebt, am 20sten d. M. eine große Musterung über die bis dahin segelfertigen Schiffe abzuhalten, welche dann ein oder zwei Tage darauf nach ihren Stationsorten abgehen werden. Das genannte Blatt berechnet die Flottenmann⸗ schaft, deren man bedürfen wird, auf 6090 Mann, und glaubt, daß es dessenungeachtet für die Kauffahrteischiffe an Matrosen nicht fehlen werde, da man auf den Beistand Schwedens in dieser Hinsicht rechnen dürfe.

Italien. Nom, 2. März. (Franz. Bl.) In der gestri⸗ gen Sitzung der Constituante gab der Minister Rusconi die Erklä— rung ab, daß man von Terracina her (von der neapolitanischen Gränze) günstige Nachrichten erhalten habe.

Neapel, 27. Febr. (A. 3.) Auf die Gerüchte eines bevor⸗ stehenden Friedens-Abschlusses mit Sicilien sind sich plötzlich wieder diejenigen von Wiederbeginn des Krieges gefolgt, und diese letzteren haben jetzt wirklich mehr Wahrscheinlichkeit für sich, indem nach Ver— werfung des Vermittelungs⸗Ultimatums von Seiten der Sicilianer hier die Vorbereitungen zur Einschiffung von Truppen (besonders Kavallerie) und Proviant seit einigen Tagen mit besondererRührigkeit betrieben werden. Am 26. Februar sollen der französische und englische Gesandte mit der Erklärung beim Könige gewesen sein, daß sich ihre Regierungen nicht weiter mit der sicilianischen Sache befassen, sondern deren Beilegung ihm selbst anheimgestellt lassen wollen. Der König hätte sodann über diesen Punkt eine schriftliche Mittheilung verlangt, worauf die Ge— sandten sich mit ihm und Filangieri sogleich nach Gaeta begaben,

432

wahrscheinlich um im Vereine mit den übrigen diplomatischen Reprä⸗— sentanten Weiteres zu besprechen oder zu beschließen. Manche glau= ben indessen, daß sowohl die oben erwähnten Rüstungen als diese außerordentlichen Konferenzen in Gaeta eben sowohl einer Interven⸗ tion in den römischen und toscanischen Staaten, wozu König Jer= dinand 30.000 Mann angeboten habe, gelten werden; und dieselben Personen behaupten mit Zuversicht, daß von dem hiestgen spanischen Gesandten an die bei Majorca sich aufhaltende Flottille dieser Na; tion bereits der Befehl ertheilt worden, im Porto d' Anzo (etwa 12 Stunden südlich von der Tibermündung) ihre Truppen ans Land zu setzen. .

Die Verhaftungen mehren sich hier, man sagt, in Folge der Entdeckung einer Verschwörung zu Gunsten einer auch hier zu erich tenden Republik.

Turin, 5. März. (Deutsche Allg. Ztg.) Heute hat die Deputation der Abgeordneten Kammer dem Könige die Antworts⸗ Adresse auf die Thronrede überreicht. Der König antwortete: „Ich bin dankbar für die Gesinnungen, die Sie gegen mich aussprechen, und bitte Sie, der Kammer meinen Dank zu kezeugen. Ich freue mich der Eintracht, die in unserem Lande herrscht; die se Vereinigung Aller ist die feste Grundlage unserer Erfolge. Sie versichern mir, daß die Nation zu allen Opfern bereit ist, und ich versichere Ihnen, daß das Heer gerüstet und blühend ist, und daß mir und meinen Söhnen nichts so sehr am Herzen liegt, als die Ehre der Nation und die italienische Unabhängigkeit.“

Auch die lombardische Consulta überreichte heute dem Könige eine Adresse, worin die Zuversicht auf baldige Wiedereröffnung des Krieges ausgesprochen und die Zusicherung ertheilt wird, daß beim Erscheinen des piemontesischen Heeres die Lombarden massenweise sich erheben werden. Der König antwortete in ähnlicher Weise wie der Deputation der Abgeordneten⸗Kammer.

Gestern hat die Kriegspartei in Genua wieder sehr laute De⸗— monstrationen gemacht. Den Tag darauf machte der Regierunge⸗ Kommissar Buffa bekannt, daß diese Kriegslust die Regierung nur freuen könne, und daß sie gesonnen sei, dieselbe sich zu Nutzen zu machen; Register seien aufgelegt, wo die Kriegslustigen sich zum Kriegsdienst einschreiben können; jeden Tag sollen die Namen der Freiwilligen veröffentlicht werden.

Der römische Contemporaneo meldet unterm 28. Februar,

daß General Zamboni, einer Verschwörung gegen die Republik ange, eh aus dem , , nach der Engelsburg abgeführt

wurde.

Mieteorologische Beobachtungen.

KNach eimmaliger Besbachtung.

1849.

Morgens Nachmittags Abends 13. Mäaræ.

6 Uur. 2 vu. 10 Uhr.

buttdruck! .... 33 f, 92 Par. 332, 67“ Par. 335, 77 par. ] Quell krme 78 R.

Luftwärme..... 2.0 R. 2.0 * n. 1,17 R. Elusswurme 0, z R.

Thaupunkt - O22 R. O90 n. 2, 19 R. Bodenwärnie

Dunstsãtti gung 99 pCt. 90 pot. 93 pCt Ausdunstung

,, trüb Sebnec. heiter. Niederschlag O, 1651 Rh.

,,,, W. . VW. Wärme wechsel * 2,2

Wolkenzug ... ͤ W. . [ 235 * Tagesmittel: 3341,45“ Par... 4 1,0 R... O, 35 R. .. 89 pCt., W.

Uönigliche Schauspiele.

Donnerstag, 15. März. Im Opernhause. 36ste Abonnements⸗ Vorstellung: Marie, oder: Die Tochter des Regiments, komische Oper in 2 Abth., Musik von Donizetti. Anfang halb 7 Uhr.

Freitag, 16. März. Im Opernhause. 37 ste Abonnements⸗ Vorstellung: Alles für Andere! Original-Lustspiel in 1 Alt, von Charl. Birch-Pfeiffer. Hierauf: Grande Fantaisie du Barhier, für Violoncelle, von Servais, vorgetragen von Theodor Ahrend. Und: Esmeralda, großes Ballet in 2 Abtheilungen und 5 Bildern, von J. Perrot. In Scene gesetzt von A. St. Leon. Musik von C. Pugny. ((Fräul. Lucile Grahn: Esmeralda, als Gastrolle.) Anfang halb 7 Uhr. .

Sonnabend, 17. März. Im Schauspielhause. 43ste Abonnements⸗ Vorstellung. Zum erstenmale: Die Familie Schroffenstein, Trauer⸗ spiel in 5 Aufzügen, von Heinr. von Kleist. Für die hiesige Bühne eingerichtet. Anfang 6 Uhr.

Rönigsstädtisches Theater. J

Donnerstag, 15. März. Einmalhunderttausend Thaler. Posse

mit Gesang in 3 Abtheilungen, von B. Kalisch. Musik vom Königl.

Musik-Direktor Gährich. ö. K

Freitag, 16. März. Zum 6sstenmale: Die Töchter Lucifer's.

Großes phantastisches Zauberspiel mit Gesang in 5 Abthei⸗

lungen (12 Tableaux)L, von W. Friedrich. Musik komponirt und arrangirt von Ed. Stiegmann.

Hamb. 1060 M. B. k. S. 883 Br., do. 2 M. 88 Br. Leipzig 60

Gerste, große loco 23 25 Rthlr.

. . a. l . r ? . * *** 3 3 2 3 246 . 55 e & 4 4 M 3 ** H erliiẽlk el 56S Voll 4. Mar z. . . IV echsel- Course. 9 z . A CtIi en. 9. S Ee n la kl HR Brief. Geld. 5 ö 4 R rn? Ameaterdam--- .... 268 n. Kurꝝ 1433 1423 Slamm 9 Actien. 9 g I ö. mitte ; . ; 3 . ö 6 . do. w = 250 1. 2 Mt. 1425 1423 . . 83 Tages - Cours. J Tages- Cors. HIamburg.. 3539 nn Kurz 1503 J Der Reinertrag wird nach ersolgter Bekanntm. . ö Simmtliche Prioritäts-Actien werden durch 5 a. J c? 3090 Mr. 2 M 150 150 in der aun bestimmten Ruhr ausgefüllt. 28 * jährliche Verlocsung à pCt. amortisirt ö. ö . 3. Die mit 35 pCt. ber. Actien sind v. Siaat gar 3. J 1. 3 Mt. 6 245 6 24 80601 . J ,, / 2 Mt. 815 819 B 6, 9000, 000 4 J B nh,, 1411456 ü, 91 B. . w 90 Ado. iampurg ..... S8, 600,6 4 = 566 do. Hamburg, -.. S 990999 145 81 . Ausshurgrtß.-.- . 150 *I. Mt. ö. 1915 do. Stettin Starg. . 4,8241, 000 4 85 do. do. . II. Ser. g ggg 13 85 R. BrenlenFeyrC 160 Tr 3 Mt. ; 9, Jo. Fotsd. Magd... I, 60s, 0004 51 n. 535 do. Pots. Magd... , ö k . 3. S Tage 995 Magd. Halberstadt .. 1.700.660 61981 h do. do. 3,132, 80 5 895 *. J 2 Mt 99 do. Leipziger ..... 2 66 / w do. Stettiner: S9, 9909 5 103 n. Frankfurt a. NI. südd. W. ... ..... 100 n. D mi. 56 2456 26 Halle - Thüringer. . .. . 9,060,000 4 2 485 n. Mag deb. Leibziger ö w . t, ö. , 100 skpl,. 3 Wochen 1053 19051 Cöln - Minden .... . . . 13,000,000] 3 . 73 bx. n Halle Thüringer... 4900, 99h 44 . 1 ; . ö do. Aachen.. 1.500, 900 4 485 n Cöln - Minden. 3,674,500 47 92 B. 914 3. ). ö. . 9 = ö 9 3X 1 2 ; . . 217 ) 2 Inländische Fonds, Pfandhrigs-, Kommunal- Papiere und Bonn Cöln. L05300] 5 105 6 Rhein. v. Staat. gar. 2179009 3 3 Celc(- (Co!. Düsseld. Elberfeld. . 1,400,000 4 do. 4.1 riorit . 14 . K . ö . —— Steele Vohwinkel .. l. 300, 000 4 236 m. do. Stamm Prier- 1.50, 009 3 f. Brief. Geld. Gem.] 2f. Bries. Geld. Gem. Niederschl. Märkisch. 10,000,000 3 71 65 Düsseldorf -Elberfeld. 1,000,000 4 . / / hh 1 2 e,, rr ch. in , S5 n. Preuss. Freiw. Anl 5 101 100 Pomm. EPfdhbr. 35 ö. 91 3 do. weöighahn 1.500.000 1 . Niederse hl. Märkisch. 41 . 1 ö . St. Schuld- Sch. 3 765 785 à Kur- u. Nm. do. 3 925 Oberschl. Lit. A. 2, 253, l90 3 913 8 do. do. 33590. 990 y. 3. e. Seen ,,,, S8 100 Schlesische do. 37 do. Litt. B. 2. 100,000 35 915 * do. III. Serie. / 2 gg ggg 3. 893 B K. u. m. Schuld. 33 do. Lt. B. gar. do. 35 . ( osel Oderberg 1.200.000 —ᷣ ö do. ö eighahn ,, 48 / ö Berl. Stadt- Obl. 5 98 . Pr. Rk-Anth -Sch ö 553 Breslau - Freihurg. .. 700,000 1 . 101. 9 do. . do. 2418. 990 5 80 B 4. 66. . y Krakau-Oberschl. . ,,. J 35 R Obersehlesische J. 3706300 14 . Wenn, hn lh, s, d,, Friedrichs der. 133 1311 655 Berg. Mär. I. 600. 090 4 555 n Krakau 9bęerschl.,!. 369.999 4 71 * Grossb. Posen do. 4 96 96 And. Goldm. à F th. 123 12 Stargard Posen. 5.060, 0600 35 69 5 bz u n Cosel Oderberg 6. 250.909 1 =. 6 do. d PDisconto. R B, e ,, , , gg gn], Steele Vohwinkel 325,900 5 875 h Ostpr. Psandbr. 37) 90 Magäeb. Wittenb. .. . 1.500, 060 4 do, do. Il. Ser. 375, 000 5 h Breslau - Freiburg... 100,000 4 Luslijndische Fonds. Quil lungs- Pogen. ö ö ; / Ausl. Slamm- Act. 8.3 237 Russ. Hamb. Cert. 5 Poln, neue Pfdbr. 4 21 21 * Aachen Mastricht 2, 750, 000 1 30 8 * s w ö ö ; ö. . 3. ö. 1 . . ö 9 11H44 Leipzig Dresden. t, 500, 000 4 U do. do. Anl. do. do. 309 1l.— M „(5 Serie 2. . . ö 89 cs dg ; do. Stiegl. 2. 4. A. 4 8S6* Ilamb. Feuer- Cas. 37 J 114 g 1usländ. Aolien. ud. Bexba- h 24. ͤ der 25 · 9090 ö . 7 Cas. 3 ö kiel tonan—- Sp. 2, 0650, 009 4 863 B. do. do. 5. A. 4 ö do. Staats-Pr. Anl B. . sterd. Rotterd FI. 6.500.000 1 . do. v. Rchsch. Ls. 5 1053 K,, . Pesther,. .... 26 FI. 18, 0090, 0909 4 / ; mst T 9. * ö 30600606 ö 1 do. Poin. Schatz: o,. 4 705 70 , ,, Friedr. Wilh. Nordb. S. 006, 0060 4 355 , be . 6 Mecklenburger ö / z do. do. Cert. L.A. 5 825 81) Sardin. do. 385 Fr. . lo. lo. L. B. 2005. N. Nad. do. 35 Fl. ͤ 1 ) B 6 Lol a. Eldbr. ac. 4 . Schluss-Course von Cöln-Minden 733 B. von Preussischen Bank-Antheilen S a d br. Im Geschäft herrschte auch heute wieder wenig eben, un die Stimmung an der heutigen Börse Fat ssch Wenig geändert, obschon als Lanes nur Tenig gegen gestern Ledien sind. —— 3 J ** 2 2 ** 2 . . * ö 2 1 ; 1 . 7693 Wei ; e * it 5 58 Rthlr. Auswärtige Börsen. Wilhelms⸗-Nordbahn 363 Br., 363 Gld. Berbach 725 Br., 725 . 9 . . t z ; Gld. Köln ⸗Minden 775 Br. g geenn; K . Breslau, 13, März. Holl. und Kaiserl. Dukaten 6 Br. . 190 Fl. C. H. S. 100 Br., do. 2 M pr. Frühjahr S2pfd. 24 Rthlr. Br. 23 bez Friedrichsd'or 1135 Gld. Louisd'or 1125 Br. Poln. Papiergeld Vech se l. Amsterd; 400. Fl. C. H. S; 190603 Bit, do; nin. Mai / Juni 25 Rthlr. Br., 243 G. 245. Gld. Desterr. Banknoten 90 a 3 bez. u. Br. Stäatèes huld 1006 Br. Augsburg 190 Fl. C. . S. 1195 G. Berlin 60 Rthlt. un Juli 26 Rthlr. Br., 255 G eine 799 & ü . ö , , . 5 S 55 ( . . 2 S. 983 Br. 8 , . scheine 797 Br. Seehandlungs - Prämienscheine 2 50 Rthlr. 99 C. k. S. 1055 G. Bremen 60 Rthlr. in L'dor. k. S. Br ; Jul „Mug. 26 Rthir. Bi, 26 G.

. a. Pfandbriefe pres. ot Gld., do. Z6 proz. S1 bez. ach lsJ. Pfandhriese 35proz. 90 iz, Br., do. Lit. B. 4proz. 92 Br. do. Z proz. S2. Gib.*r ö 9 ; proö Br., . Polnische Pfandbriefe alte proz. 9 Br., do. neue 4proz. 1 . ,, 2 509 FJ. 74 Br., do. Bank-Certif. zr Bör 33 Br. Russisch volnische Schaß- Obligationen à pCt.

Actien. Oberschles. 1 . g Schweid.⸗ Freiburg. 3 . ̃ ö 36 214, 9 Sres au- Ri. Bi Sr. Li- zihem. (kerne es. Märk., 18 Br. do, Sc. Dread; Börlitz. 33 Hr, Reihe e, F, dr, Sächs-EchesJ schles. 363 bez. Friedrich- Willem? eis Br; Krakau - Ober- . i, n. Br. B. A. il. Did. Lclpz. Dr. C. ä., Hblig. 7 Eld. Leipz, Br. Sächs. Schles. 737 Br. . 2. Sächs, Bayer. 785 Zittau 15 Br. Magd, -Teipzig 166 3. 93 . Dr. Löban⸗ W Br. Altona Kich S6 Bre Heß. D. A Ten. Wu. Preuß. B. A. 877 Br., 863 Gld. . . a. . März. A sich eine flaue Stimmung. n mehreren Gat Eisenbahn⸗Actien wurden verschiedene rr e r gen nern. sen bewirkt. Bayer., württemb., poln., belg. preishaltend. Nach der Börse ohne Bewegung.

Dest. 5 proz. Met. 747 Br., 74 Gib. Bank - Act Br, Burch 55 zi. is Hr. 35 Fi. 23. Br , Hen gif 277 Br., 274 Gld. Sardinien 297 Gld. Darmstadt 59 Fl 35 Br., 695 Gld., do. 25 Fl. 225 Br.,, 223 Gld. Span. I proz.

R. u. B. 23 Br., 102 GitJ

n der Fonds und zu rückgänglgen Cour= span. u. höͤll. Fonds

Kthlr. C. H. S. 1055 G. Lond. 10 Pfd. St. k. S. 121 Br., do. 2 M. 120 G. Lyon 200 Fr. k. S. 9064 G. Paris 200 Fr. k. S. 9575 G. Mailand 250 Lir. k. S. 933 G. Wien in 20 100 Fl. k. S. 10635 Br. Diskonto 1 G.

Hanburg, 12. März. Z proz. p. C. 79 Br., 787 Gld. St. P. Oblig. 37 Br., S6 Gld.!“ E. R. 1023 Br., 103 Gld. Dän. 91 Br., 90 Glo. Ard. 10 Br., 975 Gld. 3proz. 217 Br., 215 Gld. Hamburg⸗Berlin 50 Br., 507 Glo. Bergedorf 67 Br. Altona⸗Kiel 85 Br., 85 Gld. R. Neum. 93 Gld. Mecklen⸗ burg 345 Br., 34 Gld. ĩ .Bei großer Geschästsst lle war es mit den Coursen fast unver⸗ ändert. Paris, 11. März. (Sonntags⸗Börse.) 5proz. 89. 25. 9 nd nm, 11. März. (Sonntag.) Effekten⸗Sozietät. 43

Holl. Int., 49 , 4, *, . 3Zproz. 683. Ard. 11. 3 1292219

* 2 —— rz.

353 . ! ; 5 1, 7 pro;

385 39, , 4. Mex. 263, 3, 1, . 27. Peru 413, . *, z,

*

Gr. Piecen 11 65, P. Dest. Met. , , .

war, außer in Span., zu den nolirten Preisen sehr ausgebreitet.

Markt ⸗Berichte.

23 Br., 225 Gld. Poln. 500 Fl. 745 Br., 743 Gid. Fried. Berliner Getraidebericht vom 14. März.

Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:

9 ,. höhere Notirungen von London, Paris und Wien war ie Stimmung am holl. Fonds- Markt sehr günstig. Der Handel

y kleine 19— 21 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 14— 15 Rthlr. „pr. Frühjahr 48pfd. 133 Rthlr. Br. Rüböl loco 133 Rthlr. bez. u. Br., 135 Gꝛ·33. „per. März / April 133 Rthlr. bez. u. Br., i G „„ April / Mai 133 Rthlr. bez., später 133 Br., „Mai /, Juni 1375 Rthlr. Br., 133 G. „Zuni Juli 1395 Rthlr. Br., 1343 G. „Juli „Mug. 135 Rthlr. Br., 13 bez. „Aug. Sept. 135 Rthlr. Br., 138 bez. „Sept. / Okt. 124 Rthlr. Br. 123 bez, 123 G. Oftbr. / Novbr. I2z Rthlr. Br., 123 G. Leinöl loco 107 Rthlr. bez. u. Br. „Lieferung pr. April/Mai 107 Rthlr, Br. Spiritus loco ohne eh . Rthlr. bez. ö r. März 15 Rthlr. Br. ö n ö Frühjahr 1545 Rthlr. Br., 165 . n Mai) / Juni 15 Rthlr. Br., . 6 „Junk Juli 16. Rthlr. Br. 16 G.

Mit der heutigen Nummer des 8 taats-Anzei⸗ gers sind Bogen 15 17 der Verhandlungen der ersten Kammer und Bogen 19 und 20 der der zwei⸗ ten Kammer ausgegeben worden.

*

Druck und Berlag der Deckerschen Geheimen Ober · Hofbuch druckerei. Beilage

ö 3 ae,

w

Deutschlan d.

Sachsen. Dresden. Kammer-Verhandlungen.

Ausland.

JAtalien. Florenz. Stellung der provisorischen Regierung zur Memmhlik. Spanien. Madrid. Die Intervention in Spanitn. Bie

* 194 Vermischtes.

Wissenschaft nud Kunst. Königliches Opernhaus. (Zum erstenmale wiederholt: Die lustigen Weiber

von Windsor.) Markt⸗Berichte.

——· r .

1 43 4 11 3

*

tägiger Pause hiel nur besonders dad

fassungsurkunde (98. 120) betreffend

perlichen Züchtigungen in den

8914 2 ng

net wird.

9 118 1 Xe

Nachdem der Präsident Joseph ein Schreiben des Gesammtministe— iums, in welchem die Ernennung des Obersten Rabenhorst zum Kriegs- niniser angezeigt wird, vorgllesen hat, ergreift der letztgenannte Staagis— minister das Wort, um die Jahnsche Interpellation zu brantworten. von dem Abgeordneten Jahn gemachte Zusammenfstellung der Beschul— digungen, jagte ers sei von der Art, daß er sich um so mehr freue Vorlagen in den Händen zu haben, welche der Sache ein etwas ver⸗ ändertes Ansehen geben würden, als durch jene Beschuldigungen die

Ehre der sächsischen Truppen angegriffen worden hierauf dem hier in Rede stehenden Regiment Albert im Allgemeinen ein Schreiben das dieselbe

ein sehr günstiges Zeugniß ausgestellt hatte

der herzoglichen Regierung zu Altenburg? vor

nach dem Kundwerden jener Inteipellatlon unter

aufgesordert an das diesseilige Staatsministerium erlassen, und wor⸗ aus hervorging, daß jene Anschuldigungen vielfach

treibungen beruhten. Auch wird darauf aufmerksam gemacht, daß bis

zum 26. Februar nicht eine einzige Beschwerde über die dort stationirten König; sächsischen Truppen laut geworden sei, daß im Gegentheil das zute Verhalten derselben von den Quartiergebern

1 1 ne . 5 ĩ J 1 erung noch bezeugt, daß die altenburger

*

rget Bürgervereins; 2) zwei Berichtigungen, beziehentlich Widerlegungen . Volksfreunde; 3) eine Bekanntmachung des Obersten Son reitschke und 4) den Bericht desselben an das hiesige Ministerium. Was

Altenbu

J

ne die von dem Abgeordneten Jahn gestellten Fragen anlangt, so be⸗— rte der Staats-Minister zu 1, daß gegen zwel Soldaten allerdings die ; ( daß die vorläufige zurückkerufung der Truppen aus dem Altenburgischen um so mehr unthun— lich hätte erscheinen müssen, als sie im Dienste der Reichs ständen; zu

irin

al-Untersuchung eingeleitet worden ssei;

8

und 4, die Wiederkehr ähnlicher Vorfälle und die Entschädigung der Be— Ich adigatfe * 1305 2 . * . 8 schadigten anlangend, daß das Ergebniß der Untersuchung erst abgewartet

werden müsse.

. 2 5 Interpellant Abgeordneter J ahn findet sich durch die gewordene Ertlarung „allenthalben“ nicht befriedigt; da ihm indessen die Sache viel zu wichtig ist, so sieht er für jetzt von weiteren Anträgen ab, gleichwohl

Illte er noch Einiges erwiedern, indeß bemerkt der Präsiden?t: Abgeordnete Jahn Verzicht geleistet hat, weitere auf den Ge liche Anträge zu stellen, so kann ich ihm das Wort nicht gestatten“, worauf die Kammer den Gegenstand stillschweigend durch Uebergehen zur Tages⸗

ordnung beseitigt.

Die Kammer trat alsdann dem Beschlusse der jenseitigen Kammer, die taatsregierung zu ersuchen, allen ihren Einfluß bei der Centralgewalt da⸗ hin zu verwenden, daß die sächsischen Truppen aus Thüringen und burg zurückgezogen werden, ebenfalls ohne Debatte gegen zwei Begutachtung Herbeiführung

men bei. Nachdem hierauf der Ausschuß Petition aus Hagenest, mehrere Vorschläge

16 ng. 86 6 volt sihuim

ren, besteigt der Referent des Finanz Ausschusses, Tzschucke, die Rednerbühne, um über das Königliche Dekret vom rüar, die Bewilligung eines weiteren Kredits für die Kommission zur Er— er Gewerbs- und Arbeitsverhältnisse betreffend, Bericht zu er— Der Finanzausschuß bedauert zwar, daß die Hoffnungen der Ge⸗ erbetreibenden, die sich an die Kommission knüpften, noch nicht haben er⸗—

örterung d statten. D w

fül 8 t [

hätten.

In der heutigen Sitzung der zweiten Kammer winden nach Verlesung des Protokolls die neun gewählten Abgeordneten Brückmann und Köchlp eingeführt und vereidet. Auf der Registrande befanden sich wieder einige Zustimmungsadressen an die Kammer, sodann eine Eingabe, in welcher darüber, daß das neue Ministerium nicht aus der Mehrheit der Kammer hervorgegangen, entschiedene Mißbilligung ausgesprochen wird, ein Königli⸗ ches Defret, das Staats- Eisenbahnwesen beireffend 1c. Zunächst antwor- tete nun Staatsminister von Beust auf die Interpellation des Abgeord- teten Schaffrath, die Intervention in Italien betreffend, daß die Nachricht, welche auf ein Einschreiten deuischer Truppen gegen die römische Republit hindeute, jedes Grundes entbehre, er habe aber doch im Allgemeinen zu bemerken, daß die Regierung über künstige Exentualitäten sich nicht aus⸗ sprechen könne. In Bezug auf die Tzschirnersche Anfrage, die Erklärung der sächsischen Regierung hinsichtlich der deutschen Reichsverfassung betref— end, bemerkt derselbe Minister; Eine Zurücknahme jener Erklärung sei wohl nicht thunlich. In Folge einer Anordnung der Reichsgewalt sei die selbe gegeben und seien bereits Verhandlungen darüber gepflogen worden. Eine Desavouirung jener Erklärung könne aber ferner auch das jetzige Ministe= rium nicht thunlich, finden, weil es im wesentlichen in dieser Beziehung mit dem vorigen übereinstimme. Auch die jetzige R eine krästige Centralgewalt wolle, für das absolute

tamtlicher Theil.

* d 9 d g K* 67 J Vert t seh lan d. Sachsen. Dresden, 12. März. (D. A. * D, n, 12. März. (D. A. Z.) Nach mehr— t heute die erste Kammer wieder eine Sitzung, die n , , 66 6 57 ö. . nur nde Lurch Interesse gewann, daß in derselben der neue Kriegsminister, Oberst Rabenhorst, erschien, 288 Gegr . * . ? 9 3 ( r * des Abgeordneten Jahn in Betreff der Altenburger Vorfälle zu beantworten. Auf der Registrande befanden sich wieder zwei Königl.

um die Interpellation

Dekrete, das eine vom 3. März d. J., eine Abänderung der Ver⸗ : : ) und das andere vom 2. Mätz, nach, welchem mit Berufung auf die deutschen Grundrechte die kör— werden sollen und sf ö. Sleafanstalten 3 . ö

en Jollen und statt deren bei Rück- und Disziplinarfällen nach ogie der Verordnung vom 3. April 1843 zu verfahren angeord⸗

e i gerühmt und aus diesem Grunde auch bei der Centralgewalt der Wunsch ausgespro⸗ chen worden sei, daß gerade dieser Truppenkörper in Altenburg statio⸗ nirt bleiben möchte. Endlich wird in dem Schreiben der herzoglichen Re⸗ . Vorfälle gegenüber man- chen anderen Berichten in der Leipziger Zeitung wahrheitsgetreu berichtet worden seien. Als weitere Beweismiltel für die Uebertreibung der Anschul⸗ digungen führte der Staats⸗Minister noch an: 1) ein Schreiben des alten—

genstand bezüg-

mlichen Wehr Verfassung betreffend . Vice - Präsident

üllt werden können, ist aber doch keinen Augenblick zweifelhaft wegen Be— zilligung der geforderten 14,000 Rthlr. gewesen, da es sich um das künf— ige Wohl der arbeitenden Klassen handle und das zur Hebung derselben vom Staate verwendete Geld demselben mit reichlichen Zinsen durch besse⸗— res Gedeihen der Industrie und Gewerbe wieder erstattet werde. sen Gründen räth der Ausschuß der Kammer den Beschlüssen zweiten Kammer beizutreten, was auch einstimmig geschah, nachdem vor Abgeordneten Dörstling und Böhler einiges zur Empfehlung des Antrags gesagt und Abgeordneler Jahn bemerkt hatte, daß die Arbeiter nicht eher bernhigt werden würden, bis sie das volle Maß politischer Rechte erlangt

ierung sei, weil sie und was das

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Donnerstag d. 15. März.

Stagtenhaus betreffe, so müsse man noch dessen Entwickelung abwarten. Endlich sei auch die betreffende Landtagsschrist erst nach jener Mittheilung des Bevollmächtigten in Franlsurt am 24. Febrnar erschienen, und habe auch nicht die Frage über das Beto berührt. Hierauf beantwortet derselbe noch die Böttchersche Interpellation, das Ausrücken sächsischer Truppen be⸗ treffend, dahin, daß durch die Kündigung des Waffenstillstandes von Malmö sich die Centralgewalt genöthigt sehe, bedeutende Streitkräftt aufzubie⸗ len und hierzu auch Sachsen in Anspruch zu nehmen. Die sächsische Re⸗ gierung werde sich dieser Verpflichtung gegen das deutsche Vaterland nicht entziehen. Ob aber im Falle des Ausrückens sächsischer Truppen dafür fremde in Sachsen einrücken sollen, davon sei dem Ministerium nicht im mindesten Andentung geworden. Daß die Regierung aber darauf bedacht sei, die Einlegung fremder Truppen abzuwenden, davon könne die Kammer überzeugt sein.

Abgeordneter Böttcher findet die Antwort auf seine Interpellation nicht ausreichend und behält sich weitere Anträge vor. Ebenso ist auch Ab- geordneter Tzschirner nicht befriedigt; bei den Verhandlungen in der Kammer sei das suspensive Veto ausdrücklich eiwähnt worden. Auch könne recht gut noch eine andere Eiklärung abgegeben werden, da die zweite Lesung der Reichsverfassung noch nicht vorüber sei. Auch er behalte sich weiteres vor, ergreife aber zugleich das Wort zu einer neuen Interpellation. Wenn das jetzige Ministerium aus der Majorität der Kammern hervorgegangen wäre, so würde man nicht im Zweifel über die Grundsätze desselben sein können, allein da dem nicht so sei, so müsse man genaue Erklärung darüber fordern. Zwar habe dasselbe ein Manifest gebracht; dieses sei aber sehr lückenhast und sage über die wesentlichsten Punkte, die Forderungen des Volks, nur wenig. Man wolle aber wissen, ob es mit der Majorität der Kammern gehen wolle. Das sei um so nöthiger, als gegenwärtig eine volksfeindliche Partei, eine Kamarilla, sich immer mehr geltend mache und den König zu einem Staatsstreiche, einen Umsturz des Wahlgesetzes und Octroyirung einer Verfassung, zu bewegen suche. Man rede ihm von an— gelegtem Aufruhr und‘ Sturmpetitionen vor, und suche ihn vielleicht gar nach dem Beispiele Oesterreichs zu einer Uebertragung der Krone an den Prinzen Albert zu bestimmen. Er hoffe aber, daß das jetzige Landesober— haupt tren die Verfassung wahren werde. (Bravo!) Ein Staatsstreich würde übrigens die größten Folgen für die Reaction haben, das Volk würde sol⸗ chen Verfassungsverletzungen gegenüber Aehnliches beginnen uud vielleicht sragen, ob jene Herren die Millionen Steuerenischädigungeu mit Recht er— halten hätten. Die Kammermehrheit werde an der Verfassung sesthalten und nur auf verfassungsmäßigem Wege die Demokratie zur Geltung brin- gen. Vor Allem sei aber eine Umwestaltung der Verfassung nöthig. Zu— nächst sei das Einkammersystem und suspensive Veto einzuführen, das ab- solute Veto habe sich stets zur Revolution hingeneigt und dieselbe befördert, während das suspensive derselben entgegenarbeite.

Der Redner begründet noch in längerer Rede die von der Demokratie gestellten Forderungen, wie sie in folgender, von den Mitgliedern der äußer— sten Linken unterschriebenen Interpellatien enthalten sind; dieselbe lautet: „Ist die Staatsregierung gemeint: 1) den jetzt versammelten Kammern eine Umgestaltung der Verfassung im Geiste der Demekratie vorzulegen und sich dabei für Vertretung des Volkes in Einer Kammer mit Stimmberechtigung und Wählbarkeit eines jeden volljährigen Staatsbürgers, so wie für ein nur aufschiebendes Widerspruchsrecht der Regierung gegen die Beschtüsse der Volksvertretung, auszusprechen, auch das Einkammer-System und das suspensive Veto unerwartet der Begründung der deutschen Reichsver— fassung einzuführen? 2) Noch im Laufe des gegenwärtigen Land- tages die Vorlage auf ein gerechteres Steuer-System nach den Grund- säßen einer progressiven Einkommen- und Vermögenesteuer zu machen? 3) Mit den dermalen versammelten Kammern eine Minderung des Staatsaufwan— des herbeizuführen und daher sich für Herabsetzung der vereinbarten Civil⸗ liste zu verwenden, so wie für Beseitigung der Apanagen, so weit sie nicht nach der Verfassungs⸗Urkunde garantirt sind, nicht minder für Aufhebung des jetzt bestehenden Pensionswesens sich zu erklären, vielmehr den Volks vertretern die Befugniß einzuräumen, den Bürgein des Staats, die in seinem Dienst arbeitsunfähig geworden sind, eine Vergütung zu veiwilligen, endlich aber auch für die bereits beantragte Einziehung der Gesandtschaften sich zu erQ klären? 4) sich durch eine Vo lage an die Kammern dahin auszusprechen, daß bei der Wahl der richterlichen Beamten, einschließlich der Staatsan⸗ walte, eine Mitwirkung durch ein von der Volks vertretung auszuübendes Vorschlagsrecht zugestanden, die Verwaltung aber so, daß sie hauptsächlich in die Hände des Volts gelangt und von diesem selbst ausgeht, unigeformt, deshalb namentlich eine allgemeing Gemeindeordnung mit dem Prinzip des

Sellgo vernment eingeführt werde? 5 für Einrichtung einer allgemeinen Volksbewaffnung an die Stelle des stehenden Heeres. nach dem Muster der schweizer Wehrverfassung, behufs der vorseienden Reichsverfassung sich zu erflären? ferner 6) mit einer Vorlage an die Kammern über Befreiung des Grund und Bodens von den Feudallasten herauszutreten und sich ge⸗ gen die Kammern zu erklären, ob und für welche dieser Lasten der unent— geltliche Wegfall bestimmt werden soll? so wie schließlich 7 nach der durch die Grundrechte bereits herbeigeführten Beseitigung aller Standes vorrechte nunmehr auch alle Orden und den Adel gänzlich aufzuheben.“

Schließlich bemerkt der Interpellant, daß er übrigens glaube, daß die Regierung den Willen habe, mit den Kammern zu gehen, und daß er nicht mit seinen Freunden hier ein Schwanenlied gesungen habe. Staats-Mini⸗ ster von Beust verwahrt die Regierung und die Krone vor dem scheinba—⸗ ren Vorwurf verfassungswidriger Tendenzen hinsichtlich eines Staatsstreichs, worauf Präsident Hensel und Vice-Präsident Tzschirner entgegnen, daß von Verfassungswidrigkeiten von anderer Seite her die Rede gewesen sei. Ab— geordneter Bertling erstattet hicrauf Bericht über die Wahlen der Abge— ordneten Röckel, Brinkmann und Köchly; es werden dieselben für unbean⸗ standet erllärt. Sodann begründet Abgeordneter Fincke einen Antrag auf Niedersetzung einer außerordentlichen Deputation für Reform des gesamm⸗ ten Verwaltungswesens. Abgeordneter Reimmann berichtet über ein Pen- sionsgesuch, das von der Kammer abgelehnt wird, und zum Schluß wird der Bruck des vom Abgeordneten Bertling erstatteten Berichts über 113 an die Kammer erlassene Adressen gegen 18 Stimmen beschlossen.

Musland.

Italien. Florenz. Die Allg. Zeitg. enthält Nachstehen⸗ des über die Stellung der previsorischen Regierung in Florenz zur Republik: .

„Die letzten drei Wochen waren für Toscana eine verhängnißvolle Zeit, deren Ereignisse mit denen des übrigen Italiens in enger Verbindung stehen, und bis jetzt ihrem inneren Zusammenhange, ja häufig selbst ihrer äußeren Erscheinung, nach nur sehr unvollkommen und einseitig darge⸗ stellt werden können. Die Konstituante, von der man schon länger erwar⸗ tete, daß sie die römische Republik proklamiren würde, war am 5. Februar in Rom ruhig zusammengetreten. Die Kunde ihrer Eröffnung muß dem Großherzog Lon Toscang schon am 6. Februar in Siena zugekoömmen sein und am 7. Februar führte er seine lange vorbereitete Flucht nach St. Ste⸗ sano aus. Auf die Nachricht von seiner Entfernung würde am gien auf Betrieb des Volksklubs in Föorenz vom toscaner Parlament eine provisori- sche Regierung, bestehend aus Guerrazzi, Montanelli und Mazzoni, gebil⸗ det. Die Lage, der provisorischen Reglerung war in den ersten zehn Ta⸗ gen eine sehr kitzliche. Eine Partei, die man der Kürze halber die Livor= neser benennen kann, wollte, daß in Toscang sobald als möglich die Ne⸗— publik und die Vereinigung mit Rom proklamirt werde, und nahm wenig- stens an moralischer Kraft zu, seitdem am gien in Rom die Republik ver⸗ kündigt war. Für sie wirkten der Volkstlub in Florenz, Mazzini und Ni— colini, letzterer ein geborener Römer, der unseres Wissens in Rom in den Tagen, die der Flucht des Papstes nach Gaeta vorangingen eine beden⸗ tende Rolle bei der Demokraten Partei spielte. Dem Drängen dieser Li⸗ porneser, Partei trat die provisorische Regierung, obgleich sie anfangs vom Volkeflub protegirt worden war, frühzeitig aus Rückstchten entgegen über denen noch mancher Schleier ruht, da wir die Unterhandlungen nichl

kennen, in denen Guerrazzi mit angesehenen Piemontesen und Römern stehen wird. So viel indeß liegt auf flacher Hand: eine Republik Mittel- Italiens hat weniger Unterstützung von Karl Albert zu hoffen, als ein pro⸗ visorisch regiertes Toscana; eine Republik Toscana würde den Oesterrei- chern, die nach den Verträgen von 1815 ein Anfallsrecht auf das Groß⸗ er glb, besitzen, eine juͤristische Handhabe für schlennige Intervention verlei

hasten militairischen Srgani ation vor Allem daran liegen muß, möglichst spät in einen offenen Kampf mit irgendwem verwickelt zu werden; es besißt ferner die Partei des republikanischen Mittelitaliens bei den Toscanern selbst keineswegs ein so unbestrittenes Uebergewicht, daß sie zur Erreichung ihrer Zwecke Gewaltschritte ohne Gefahr wagen kann, es sind seit dem letzten

hen, die ihnen jetzt abgeht, während den Toscanern bei ihrer mangel-

Jahre im Großherzogthum so viele Gesetzwidrigkeiten vorgekommen, daß neue in illegaler Form sich darbietende, als bloße Handstreiche erscheinende Staats veränderungen, das Regieren daselbst zu einer wahren Sispphusarbeit machen würden, und während ein selbsiständiges toscanisches Reich manche parntularistische Gelüste Und Ehrgeize befriedigen kann, ist es bei der ver- schiedenen Stellung, die der Papst und der Großherzog in der Welt ein nehmen, nicht unmöglich, daß eine Intervention Neapels und Spaniens ꝛc. in Mittel⸗-Italien sich auf den Kirchenstaat beschränken würde, wenn Toscana von diesem unabhängig dastünde. Es ist also nicht ge⸗ radezu unbegreiflich, wenn die provisorische Regierung den Livor- nesern gegenüber sich darauf steifte, daß weder eine provisorische Gewalt noch einige Volksklubs das desinitive Schicksal Toscanas festsetzen dürften, son⸗ dern daß die Entscheidung über die endliche Staatsform des Gioßherzog- thums und seine Stellung zu Rom dem toscanischen Parlament und der italienischen Konstituante vorbehalten bleiben müsse. Noch mehr als von den Livornesern war die Regierung anfangs von den Anhängern des Großherzogs bedroht. Diese waren unter dem toscanischen Landvolk sehr zahlreich, sie waren gut organisirt und gut geleitet (man erinnere sich nur an den Aufstand vom 21sten in der Nähe von Florenz, als eben von hier fast alle Truppen entfernt waren), sie rechneten auf den Grafen de Laugier, wel- cher die dem Großherzogthum treu gebliebenen Truppen in Viareggio sammelte, und auf die Intervention von außen her. Am 17ten schienen ihre Wünsche der Erfüllung nahe zu sein, etwa am 16 ten hätte der Großherzog einen eigenhändigen Brief an den sardinischen Minister abgesendet, in welchem er dessen Anerbieten, mit einem piemontesischen Heere in Toscana zu interveniren, annahm; am 17ten langte an de Langier ein eigenhändiger Brief vom Großherzog an, in dessen Folgze der Graf noch am selben Tage in Massa die Fahne des Großherzogs erhob, und seinen Anhängern die Versicherung gab, 20,000 Piemon-— tesen würden ihnen zu Hülfe eilen der Untergang der proviso⸗ rischen Regierung schien gewiß, wie die Reihenfolge der Buchstaben im Alphabet. Nur das eine hatte man dabei nicht bedacht, daß ein piemontesischer Minister⸗Präsident sich in engen Machtgränzen bewegt. So lange Gioberti nicht gewußt hatte, ob der Großherzog damit einver- standen sci oder nicht, daß Piemont zu seinen Gunsten intervenire, hatte er die Unterhandlungen über diese Angelegenheit geführt ohne seine Mi⸗ nisterkollegen davon in Kenntniß zu setzen. Vermuthlich am 181en machte er ihnen das Geschehene kund, und verlangte, daß sie den Interventions-— plan billigten. Sie weigerten sich dessen: sie mußten wissen, daß bei der Stimmung der Piemontesen die Ausführung der Giobertischen Idee gefähr- liche Folgen nach sich ziehen könne; Gioberti sah sich zum Rucktritt genö— thigt; am 21. Februar ward offiziell bekannt gemacht, der berühmte Geist= liche habe die Ministerstelle niedergelegt, seine Nachfolger erklärten gleichzeitig in der Deputirtenkammer, sie würden nicht zu Gunsten des geflüchketen Für= sten interveniren. Die Parteien in Toscana waren sich selbst überlassen, und es erfolgte im Großherzogthum ein bunter Scenenwechsel, zu dem noch auf den heutigen Tag der Schlußakt fehlt. Am 18ten dekretirten in Florenz der Volksklub und eine zahlreiche Vollsversammlung: Verkündigung der Re— publik für Toscana, unmittelbare Vereinigung mit Rom, Einseßzung eines Vertheidigungs⸗-Comite's, das aus Gucrazzi, Montanelli und Zannectti bestehe (mit anderen Worten: Absetzung Mazzoni's), und die provisorische Regierung ward aufgefordert dieses Dekret zu sanctioniren. Ueber die Ant- wort, welche sie der deshalb an sie geschickten Deputation der Volksversamm⸗ lung mündlich ertheilte, ist es unmöglich, völlig ins Klare zu kommen. Jedenfalls war sie kein unumwundenes Nein gegen das Verlangen des Volkskluba, sondern ein verklausulirtes Eingehen auf dasselbe; die Volksver⸗ sammlung, als ihr durch die Deputation die Antwort verkündet wurde, be⸗ trachtete ihre Wünsche als in der Hauptsache erfüllt, sie feierte die Einsetzung

der Republik, und Guerrazzi und Montanelli thaten nichts, ihr diese Ansicht zu nehmen. Im Gegentheil; am 19. um 335 Uhr Mittag erließen sie ein von ihnen beiden, nicht aber auch von Mazzoni unterzeichnetes Cirkular an die Provinzial Regierungen, welches sich selbst: Cirkular der Regierung der Republik Toskana“ nannte. Der Name, provisorische Regierung, kam in diesem allerdings sehr diplomatisch abgefaßten Aktenstück über die Be⸗ gebenheiten des 181en in Florenz nicht vor. Nach Empfang desselben machte der Gouverneur von Livorno bekannt:; die Republik sei proklamirt, Pie Bevölkerung von Livorno feierte ihre Einsetzung, in Pisa und mehreren andern Orten feierte man gleichfalls die Einsetzung der Republik am 18ten und 20ten, und Alles war in sder besten Ordnung, die proviso—⸗

rische Regierung scheinbar ganz in den Willen der Livornefer Partei ein= gegangen, indeß der Schein trügt. Weder am 19ten (an dem Guerrazzi den Marsch der Oesterreicher nach Ferrara erfahren haben kann, der ihn um

so mehr stutzig machen mußte, da es nach ihm schien, als setzten sich Gio⸗ berli, de Laugier und Oesterreich gleichzeitig gegen Toscana in Bewegung) noch am 20sten erfolgte von Seiten Guerrazzüs und Montanelli's ein feier? liche, unumwundene Proclgmation der Republik und der Vereinigung mit Nom; eine am 19ten erschienene Regierungs-⸗Proclamation war vielmehr wie gewöhnlich von der „provisorischen Regierung: Mazzoni, Guerrazzi Montanelli“ unterzeichnet, und drückte sich über die Erklärung der Repubfit am 48ten in einer zurückhaltenden, befremdenden, dunkeln Weise aus. Die provisorische Regierung wollte mit einem Worte das am 18ten und am Morgen des 19sen Geschehene ungeschehen machen, indem sie es ignorirte Der Widerspruch, in den sie dadurch mit der Livorneser Partei trat war mehrere Tage lang nur den Eingeweihten bemerklich. Die öffentliche Auf⸗ merksamkeit war durch die Verhältnisse zu de Laugier und den Bauern in Anspruch genommen, durch eben diese Verhälmisse schien es gerechtfer⸗ ligt, daß die Negierung sich einstweilen noch in den hergebrachten Formen bewege, und bis zum 26Fen standen die Livorneser Partei und die provi—= sorische Regierung, welche fortwährend den 18ten stillschweigend ignorirte ohne sich irgendwie ausdrücklich gegen ihn auszusprechen, auf dem Friedens? fuß zu einander. Die Begebenheiten während dieser acht Tage drehten sich um den Kampf gegen die Großherzogliche Partei. Am 20sten und 2A sten zogen aus Florenz die Regierungs-Truppen de Laugier enigegen; begleitet würden sie von Gucrrazzi und Niccolini, die einer den anderen überwacht zu haben scheinen; am 2tsten Abends fand der bald unterdrückte Bauern Aufstand in der Nähe der Hauptstadt statt, am 23sten verlangte de Laugier, der inzwischen Giobberti's Abdanlung vernommen haben wird, zu lapituliren, und am 2osten kehrte Guerrazzi, nachdem die Großher— zogliche Partei für den Augenblick ganz niedergeworfen war, nach Flo— renz zurück. Mit diesem Momeni irat die provisorische Regierung aus ihrer bisherigen passiven Haltung, den Ereignissen des 18ten ge— genüber, heraus. Sie verdammte dieselben mit dürren Worten. Sie erklärte in Reden und Bekanntmachungen am 2o6sten und 27sten, eine definitive Enischeidung über die Geschicke Toscanas fönne nur von dem toscanischen Parlament und der italienischen Konstitnante, die beide demnächst zusammentreten, ausgehen. Wer vorher eine Entscheidung mit Gewalt zu erzwingen suche, auf den werde man das Gesez vom 22. Februar anwenden, welches Theilnehmer an aufrührerischen Attentaten kriegsrechtlicher Behandlung unterwirft. Am Assten femer erließ sie eine P oclamation des Inhalts: „Um zu zeigen, wie sehr ihr die , . (unificazigne ni unione, wie es sonst in dergleichen Fällen heißt) Toscanas mit . schen Republik am Herzen liegt, macht die provisorische n ,,, . daß sie mit der römischen Republik über folgende Pune e, ilufhe⸗ gen eingeleitet hat: Unisication der beiden Territorien Gleich-

. cat mes bung der sie trennenden Zolllinie; Unisiegtion 2 , .

machung der Tarife im gesammten toscanisch röm