1849 / 73 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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. f, bie Ei und Durchfuhr der Waaren; Festsetzung etiet ir en. Hufitf h n fi ge, in, Freiheit des Umlaufs für die

timer gleschmähi gen. ergesd; Einheit (unit) der diplomatischen Ver= Schatzscheine und ö einer militalrischen Central-Vertheidigungs⸗

fetung nach außen; . ö ö j 2. ,,, , hat anch , Es hat also die provisorische Regierung so deut⸗ Regierungen üherleg . F s sie einer feierlichen offtziellen Verkündigung sich wie möglich sillärt dak, lh Verschmelzung Toscanas mit Nom der . i e e ,n, die nr isch Konstituante über ,

sich aber gar chr ob. se . Daß sie am 2. (oder 3.) März

Anhängern gegen reh e es. auf das fie sich am 26. berief, abge⸗

6 omni Folße dieses Gesetzes bestehende Kommission aufgelöst hat,

beutet auf Konzessionen an die livorneser Partei.

Spanien. Madrid, 6. März. In der gestrigen Sitzung des Kongresses kündigte der Deputirte Sanchez Silva an, daß er an die Kegierung eine Interpellation über die Politik richten würde, welche sie in Bezug auf die Verhältnisse des Papstes und des römi⸗ schen Volkes einzuschlagen gedenke. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten erwiederte, die Regierung werde in Ueberlegung zie— hen, ob sie auf diese Interpellation antworten könne, oder nicht. Unw terdessen melden Briefe aus Barcelona, daß dort Schiffe zum Trans⸗ ort von Truppen ausgerüstet werden, und hiesige Blätter sprechen von 12000, andere von 5000 Mann Infanterie, 509 Mann Ka— vallerie und 4 Batterieen, die zu jener Expedition bestimmt wä⸗ ren. Ueber den Namen des Ober⸗ Befehlshabers dieser Truppen schwanken die Angaben. Sogar von dem Herzoge von Rianzares soll die Rede sein. Alle prozressistischen Blätter tadeln das Vorha⸗ ben in den bittersten Ausdrücken. Der Clamor sagt u. A.: „Schon die betrübende Lage Spaniens sollte unsere Minister davor zurückschrek— ken. Wenn alle ihre Anstrengungen nicht hinreichen, den karlistischen Aufstand in Catalonien zu unterdrücken, sollten sie um so weniger sich

in einen rechtswidrigen auswärtigen Krieg werfen. Ist es klug, während alle Obliegenheiten der Regierung unerledigt bleiben und die Staatskasse ein jährliches Defizit von 400 bis 500 Millionen hat, der erschöpften Nation die großen Kosten dieser Ueberziehung (invasion) aufzubürden? Die Minister, welche in ihrem eigenen Lande die Kirchen in Schutt liegen und die Diener des Altars verhungern lassen, wollen einen abenteuerlichen Zug unternehmen, um die Form der Regierung eines freien Staates zu bestimmen, und zwar zum Behuf eines rein politischen Zweckes, den sie mit dem Schleier des

Katholizismus verhüllen wollen.“

Der Papst hat dem Herzoge von Valencia und dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Marquis von Pidal, das Groß⸗ kreuz des Ordens Pius 1X. verliehen.

Gestern ist der erste Secretair der neuen französischen Botschaft,

. .

Herr d'Harcourt, hier angekommen. Der Botschafter selbst, Herr Napoleon Jerome Bonaparte, wird binnen vierzehn Tagen hier er⸗ wartet. ;

Aus Catalonien wird gemeldet, daß in der Nacht vom Lbsten v. M. eine Abtheilung Karlisten in die Stadt S. Andres de Palomar (2 Meilen von Barcelona) eindraug, um den dort be⸗ findlichen General Lasala aufzuheben. Es gelang ihm jedoch, zu ent— kommen. Der Krieg nimmt übrigens überall einen sehr blutigen Cha⸗ rakter an. Der „Estudiante“, dessen Banden die Gegenden von Bur— gos und Aranda brandschatzen, hat mehrere Leute erschießen lassen. Auch die Provinz Toledo wird von zahlreichen karlistischen Corps heimgesucht, welche aus den Ortschaften Pferde und die öffentlichen Kassen fortfübren.

3proz. 2335 P. H5Hproz. 105 P.

Wissenschaft und Runst. Königliches Opernhaus.

Zum erstenmale wiederholt: Die lustigen Weiber von Win sor.

(Den 11. März.)

Die zweite Vorstellung der Nicolaischen Oper: „Die lustigen Weiber von Windsor“ erfreute sich vor einem Sonntag s⸗Publikum, bei einem in allen Räumen gefüllten Hause, einer nicht minder günstigen Aufnahme, als die erste Aufführung. Handlung, Musik, Ausführung und Ausstattung reichen sich gegenseitig die Hände, um einen Total-⸗Eindruck durch das Werk hervorzurufen, den wir schon neulich als einen freund- lichen bezeichnen durften. Einzelne Musilstücke, so z. B. gleich die aus Motiven der Oper geschickt zusammengesetzte Ouvertüre, das charakteristische Trinklied Falstaff's, die melodiöse Romanze Fenton's u. a. m., fanden wie⸗ der lauten Beifall. Daß das Ganze durch Abkürzung noch gewinnen würde, ist schon in unserem ersten Berichte angedeutet worden. Diesmal blieb nur die Ballade der Frau Reich zu Anfang des dritten Aktes aus. Da wir indeß der Musik bereits ausführlich, der Ausführung aber nur summarisch gedacht haben, so gehen wir jetzt, das Versäumte nachzuholen, auf Einzelhelten der Letzteren etwas näher ein. .

Obwohl alle Mitwirkenden das Lob beanspruchen können, Jeder an seinem Platze Treffliches geleistet zu haben, müssen wir doch den Damen Tue zer und Marx als Inhaberinnen der Titelrollen, besondere Anerken⸗ n zu Theil werden lassen. Sie repräsentiren „die lustigen Weiber“ mit dem liebenswürdigsten Humor und überhaupt in wahrhast ergötzlicher

. indem sie dabei jenes Geschick der Darstellung offenbaren, das sie

Der nachfolgende ö.

ich

Der unten näher en n Aufseher bei der Im⸗ perial-Continental⸗-Gas⸗

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stets entfalten, wenn sie sich auf einem ihren Individualitäten so durchaus , . Gebiete, wie hier, bewegen. Nammtlich ist Fräulein Tu cz el, als Frau Fluth, in jeder Beziehung eine der anmuthigsten Erscheinungen, der man auf der Opern- Bühne begegnen kam, und Fräul, Marx steht ihr, als Frau Reich, was gewandtes Spiel ind charakteristischen Gesange betrifft, würdig zur Selte. Nicht minder dank nswerth löst Herr Ischie sch seine Aufgabe, 'als Falstaff, der diese eigemhümliche Shakes pegresche Ji= hin mit derb lomischem Humor und in durchaus angemessener Haltung giebt,

ächstdem verdient Fluth, Erwähnung. chst Herr Krause, als Fluth , ,

Auch Rolle

anerkennungswerthem i Ganzen erheblich bei. eine' ziemlich lohnende

den eifersüchtigen Ehemann mit trägt zur wirksamen Belebung des Herr Pfister, der, als Fenton, eine z inne hat, insofern sie wenigstens musilalisch dankbar ist, leisteie Verdienstliches. Bie oben erwähnte hübsche Romanze Cim zweiten Akt) verdankt ihre günstige Aufnahme nicht minder der Composition, als seinem empfindüngs vollen Vortrage. Daß Frau Köster die ihrem Naturell entsprechende Parfie der Anna, besonders im Gesange, zur glücklichsten Geltung bringt, bedarf bei dem anerkannten Talente dieser Künstlerin keiner Versicherung. Eine eiwas stärkere Dosis von Lebendigkeit und Munterkeit in der Darstellung wäre ihr jedoch zu wünschen und würde den Charakter noch wirksamer ausprägen. Was die Inhaber der übrigen Rollen anbetrifft, so verdient zunächst Herr Man⸗— fins, als Junker Spärlich, Dank, sowohl für die liebernahme, als für die Ausführung dieser untergeordneten Partie, während die Herren Mick⸗ ler und Lie der, als Reich und Dr. Cajus, gleichfalls Lob und den Ruhm beanspruchen dürsen, zum Erfolge des Werkes fleißig mitgewirkt u haben.

. Ihre Majestäten der König und die Königin beehrten diese zweite Vorstellung der „lustigen Weiber“ mit ihrer Gegenwart und wohnten ihr vom Anfang bis zum Schluß mit sichtlicher Theilsnahme bei.

Markt ⸗Berichte.

Königsberg, 19. März. Zufuhr war gering. Weizen 56 bis és8 Sgr. p. Schfl., Roggen 25 bis 29 Sgr., gr,. Geiste 22 bis 26 Sgr., kl. Gerste 18 bis 23 Sgr., Hafer 14 bis 17 Sgr, graue Erbsen 30 bis 36 Sgr., weiße Erbsen 28 bis 35 Sgr., Kartoffeln 14 bis 18 Sgr., der Ctr. Heu 165 bis 20 Sgr., das Schock Stroh 90 Sgr.

Stettin, 13. März. haben wir Schneetreiben. In Weizen nichts gehandelt. Roggen in loco bei Kleinigkeiten zu 23 Rthlr. erlassen, pr. Frühjahr 82pfd. 24 Rthlr., 234 und 234 Rthlr. bez., 233 Rthlr. Br., 233 Rthlr. Geld, pr. Juni Juli 82pfd. 26 Rthlr. bezahlt, 264 Rthlr. Br. Heutiger Landmarkt: Weizen. Roggen. Gerste. Hafer. Eibsen. 54 a 56 21 a2 24 22 a 23 14 a 15 28 a 32 Rthlr. Spiritus aus erster Hand zur Stelle 245 „, aus zweiter Hand direkt, mit Faß, in einem Falle zu 243 9 gekauft, durch Mäkler loco und Frühjahr 24 6 bezahlt und pr. Frühjahr Geld, da zur Deckung Begehr ist; pr. Juni / Juli 21 „6 gefordert, 22 „6 zu machen, Juli bis August 214 P, August 21 96. Rüböl vr. März 137 Rihlr., pr. März April 135 Rthlr., pr. April / Mai 131 a E Rthlr. bezahlt, September / Oktober 123 Rthlr. bezahlt und zu machen, pr. Oftober / November 12 Rthlr. Br., pr. November / Cezember 113 Rthlr. Br. und Gid.

Stettin, 11. März. Die nun schon länger als drei Wochen fast ununterbrochen herrschenden Westwinde haben es den seit Auf- gang des Wassers hier für die Nordsee abgeladenen Schiffen unmög⸗ lich gemacht, in See zu gehen, und die Fortdauer des Hindernisses mürde um so veidrießlicher sein, da sich unter jenen Schiffen eine

Das Wetter bleibt stürmisch; heute

Anzahl preußischer befinden, welche in dem guten Glauben zum Laden gestellt und beladen wurden, daß sie jedenfalls vor dem 2bsten d. M. durch den Sund sein würden, und überdies von den Dänen nichts zu befürchten sei. Zu ferneren Verschiffungen dagegen bietet das Ein⸗ treffen einer zahlreichen Flotte von Engländern jetzt der Gelegenheit die Fülle, wenn nur nicht andererseits die Aussichten auf fremden Märkten so ungünstig wären. .

Der Winter verließ uns gestern Morgen, und wir haben seitbem sehr stürmisches und regnigtes Wetter gehabt. Es läßt sich noch nicht feststellen, inwiefern die plötzliche strenge Kälte auf den Stand der Saaten eingewirkt hat, indeß haben in Folge derselben und des dar⸗ auf eingetretenen Wetters die Preise der meisten Speculations⸗-Artikel unseres Produktenmarktes angezogen.

Weizen wird auffallend wenig angetragen; namentlich von ucker⸗ märkischer Waare müssen entweder die Bestände sehr geräumt oder die Besitzer sehr zurückhaltend sein; theilweise sind sie zu letzterem wohl durch die schlechten Wege gerade in den fruchtbarsten Distrikten genöthigt. Jener schlechten Versorgung des Marktes ist es zuzu— schreiben, daß unsere Preise auf einer Höhe bleiben, welche gegen die immer weiter sinkenden englischen gar keine Rechnung mehr giebt; die Frage, welche sich noch zur Komplettirung früher angenommener Aufträge hier und da zeigt und in den letzten Tagen denn doch vor den hohen Forderungen zurückwich, dürfte sonst bald gesättigt sein. Für 90/91 pfd. gelben schles. in leco wäre vielleicht 565 a 57 Rthlr. zu machen, 887 / 89pfd. wird auf 6563 Rthlr., 894 pfd. vorpomm.

auf 57 Rthlr. gehalten. Roggen fand in den letzten Tagen wieder etwas bessere Mei—

aus gestattet

verbunden sein dürfte.

nung; einrsrhens glaubt man, daß die Anmelbungen zum 15. März

doch nicht ganz so bedeutend sein werden, als man anfangs erwar⸗

tete, und dann scheint es auch, als würden die meisten Käufer zu Boden gehen, da dies bei so niedrigen Preisen mit Risiko eben nicht en Ueberdies wurden einige Loko⸗-Partieen für den Bedarf der hiesigen Mühlen aus dem Markt genommen. Un⸗ ter diesen Einflüssen wurde für S6 / Sfpft. Logo- Wagte 2 3 65.

Er zeichnei Rthlr. bezahlt und blieb dazu Geld, pro Frühjahr S2psd, mit da

3 Rthlr., fär Söpsd. 25] Rihlr. zu machen, pro Juni / Juli 8apfd.

mit 263 Rthlr. bez., für 86pfd. 27 Rthlr. Gld. . Gerste. Oderbruch zu 24 Rthlr. da, für pommersche große 265

Rthlr. gefordert, für schlesische 4 /75pfd. 24 Rthlr, zuletzt offerirt;

k 21 Rthlr. Br. Im Ganzen wenig Frage nach dem

rtikel.

Pommerscher Hafer pro Frühjahr ist in 50pfd. Waare zu 16.

Rthlr. erlassen, für 52pfd. 165 a2 z Rthlr. zu machen.

Saamen. Rapps, Rübsen und Schlagleinsaamen fehlen. Für rigaer Leinsaamen 6 Rthlr., für pernauer 83 Rthlr. bez.

In Kleesaamen sind die Umsätze zu den auf die billigeren schle⸗ sischen Notirungen jetzt etwas ermäßigten Preisen ziemlich beiang⸗ reich. Von feiner und feinmittel weißer Waare in loco ist fast Alles geräumt und mußten Benöthigte nach Qual. 9 a 10 Rthlr. pro Ctr. bewilligen; auf Lieferung aus ersten Kähnen ist mit 8 2 9 Rthli. pro Cir. zu fausen, mitlel weiß nach Qual. J a 87 Rthlr., ord. 5 a 6z Rthlr. Fein roth 93 a 105 Rthlr., mittel 73 a 93 Rthlr. ord. 55 à 7 Nthlr. Thimotheesaamen in loco mit 5 a 6 Rthlr. gesucht, indeß fehlen Borräthe. Neue Zufuhren werden mit den ersten ostpreußischen Schiffen erwartet, nach deren Eintreffen sich die Preise wieder drücken dürften.

Rüböl. Von Schlesien und Sachsen mehren sich die Klagen über die Nappspflanze und auch in unserer Provinz soll es damit nicht zum Besten stehen. Loco⸗Oel ist nur bei Kleinigkeiten zu haben

und mit 135 Rthlr. bezahlt, pr. März / Apr. 13 Rthlr., pr. Juni

Juli 1255 Rthlr., Sept. Okt. 12, 1253, 12 Rthlr. bez. Leinöl in loco ohne Faß 11 Rthlr. bez. Malaga⸗Baumöl 154 Rthlr. loco bez. Gelb Lichtentalg 143 Rthlr. unverst. bez. Spiritus in loco 24 bezahlt, pr. Frühj. 235 „, 214 56, pr. Juni Juli 213 bez, bei fester Haltung. Rappfkuchen zu 31 a 50 Sgr. da, ohne Kauflust. Zink 4 Rthlr. 15 Sgr. a 1 Rthlr. 14 Sgr. Br.; schott. Roh⸗ eisen Nr. 1 zu 13 Rthlr. zu haben. Kasansche Pottasche zu 1023 Rthlr. bez. Rthlr. unverst., kryst. 2 Rthlr, verst. bez. t . Holländische Heringe 103 Rthlr. verst,, schottische s Rthlr. un⸗ verst. bezahlt. ö Nach der Börse. Von Weizen sind nur 30 Wspl. pomm. S9pfd. 3hlöth. loco zu 564 Rthlr. gekauft; die londoner Berichte vom gJten d. M. lauten wieder sehr flau, dessenungeachtet bleiben noch zu 57 Rthlr. für effekt. 0pfd. Waare Käufer. Roggen loreo 264 251 Rthlr., pr. Frühj. matter 82pfd. 243 Rthlr. bez., Sbpfd. 25 Rthlr., pr. Juni Juli 82 pfd. 26 Rthlr. Rüböl loco 13, Rthlr. bez. März Apr., Apr. / Mai 13163 a 135 Rthlr., Sept. Okt. 12 Rthlr. bezahlt. Spiritus aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand ohne Faß 24 , pr. Frühj. 234 Br., 235 G., Mai Juni 22 P, Juni / Juli 214 Br., pr. Aug. 21 5 bez.

pr. Juni

Calcinirte Soda 35

Breslau, 13. März. Weizen, weißer 55, 60, 64 Sgr., gelber 53, 68, 62 Sgr.

,, 31, 38, 35 Sgr.

Gerste 20, 22, 24 Sgr.

Hafer 16, 17, 185 Sgr.

Kleesaat unverändert.

Spiritus 63 Rthlr. bez.

Rüböl 15 Rthlr. gefordert.

Zink 500 Ctr. loch à 45 Rthlr. bez.

Der Markt war heute fest, und Roggen wurde selbst zu erhöh ten Preisen rasch gekauft.

Neuß, 9. März. Weizen 2 Rthlr. 6 Sgr., Roggen 1 Rthlr. 5 Sgr., Wintergerste 1 Rthlr. 2 Sgr., Sommergerste 1 Nihlr. 2 Sgr., Buchweizen 1 Rthlr. 7 Sgr., Hafer 19 Sgr., Eibsen 2 Rthlr. Rappsaamen 3 Rthlr. 27 Sgr., Kartoffeln 20 Sgr., Heu pr. Ctr. v. 119 Psd. 20 Sgr., Stroh pr. Schock v. 1200 Pfd. 4 Rthlr., kleiner Saamen 3 Rthir. 16 Sgr., Rüböl pr. Ohm a 282 Pf. o. J.

335 Rthlr., Rübkuchen pr. 1000 St. St. 30 Rthlr., Preßkuchen pr.

2000 Pfd. 27 Rthlr., Branntwein pr. Ohm, 18 Gr. 10 Rthlr.

10 Sgr., Gereinigtes Oel 36 Rthlr. 15 Sgr. Getraide fortwährend spärlich angeführt und

preishaltend. Rüböl unverändert.

lssociation Julius Henning

5981 1 Der Handlungsdiener Carl Friedrich Wilhelm Schmidt, Sohn des Bäckermeisters Christian Friedrich Schmidt und

a. widrigenfalls er als tobt erklärt und sein Vermögens⸗ theil von 113 Fl. 41 Kr. nebst Zinsen dem Johann Lautner ausgehändigt würde. /

Pegnitz, den 29. November 1848.

2636 ö e unten näher bezeichnete unverehelich . deere el gas Grühzw. rene e en. dächtig und, hal sich von hier enfernt, Yheli ges r, gegenwärtiger Aufenthalt zu ermitteln , . daß ihr Es werden alle Civil und Miliclf e sis, In- und Ansiandes dienstergebenstian aal hörden des selbe zu vigiliten, im Bekretungsfalle 6 36 mit allen bei ihr sich vorfindenden hehe h en und Geldern mittelst Transports an die hiestge G; en und Expedition abliesern zu lassen. escngniß⸗ Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent⸗

standenen baaren Auslagen und den verehrlich z ben Ala glandes eine gielch: Jie t oll fahnen .

Berlin, den 2. November 1848. Königliches Kriminalgericht hiesiger Nesidenz. ,. für Voruntersuchungen. Signalement der Schubel.

Dieselbe ist 31 Jahr alt, evangelischer Religion, in Grünow bei Prenzlau geboren, 5 Fuß groß, hat blonde Haare, blaugraue Augen, blonde Augenbrauen, rundes Finn, runde Gesichtsbildung, blasse Gesichtsfarbe, ge⸗= ewöhnlichen Mund, vollständige Zähne, estalt und hat keine besonderen Kennzeichen.

drückte Nase, ist untersetzter wird hiermit erneuert. Berlin, den 12. März 1849. Königliches , ,, ,. hiesiger Residenz. Abtheilung für n m l

von hier ist der Unterschlagung von Geldern verdächtig und hat sich von hier entfernt, ohne daß sein gegenwär— tiger Aufenthalt zu ermitteln gewesen ist.

Es werden alle Civil⸗ und Militair-Behörden des In- und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf densel⸗ ben zu vigiliren, im Betretungssalle festnehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Gefängniß— Eypedition abliefern zu lassen.

Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent- a n baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden

e e n. eine gleiche Nechtswillfährigkeit versichert.

in, den 12. März 1848. donigiichee Kriminalgericht hiesiger Nesidenz. 6 für Voruntersuchungen. gaglement des ic. Henning.

nn al is, ö. , e f Aicizion, in

Haare, dunteshraun: one g. . , , .

brauen, rundes Kinn, der nr igen.

ie n, gewohnliche a nn gesunde

1 h n , vollständige ähne 1 alen

kee llalt, spricht Lit bochdeuzäche Sönche .

esonderes Kennzeichen kurzen Hals. Er 6 hat als lich ein lose umgeschlagenes Halstuch en ig, gewöhn⸗

ausrecht, den Kopf etwas zurüd ewoi en ĩ 3

auch mit bloßem Hals, nur mit tisstehenbe d f

ragen, und hatte einen Schnurr und kleinen n,

die öffentlichen Blämter gerechneten Frist schriftlich oder

der Dorothea Charlotte geb. Reckholtz, späteren Wittwe Peschlow, welcher zu Berlin am 26. Mai 1799 geboren ist und im Jahre 1828 hier als Privat-Secretair lebte, event. die von ihm etwa zurückgelassenen unbekannten Erben und Erbnehmer, werden aufgefordert, sich späte⸗ 101) stens in dem auf

den 10. Juli 1849, Vormittags 11 Uhr, im hiesigen Gerichts -Lolale anberaumten Termine schrist⸗ lich oder persönlich zu melden, widrigenfalls der Carl Friedrich Wilhelm Schmidt für todt erklärt und sein Vermögen den bekannten nächsten Erben ausgeantwor— tet werden wird.

Wriezen, den 6. September 1848.

Königl. Land- und Stadtgericht.

.

Jacob Pharo,

ber, verstorbener

Brudersohn, Fr 7381 Cg direlngl! ditt h tz.

Georg Launer, geboren am 4. August 1786 zu Was⸗ serkraut, Soldat des 6ten Chevaurlegers- Regiments, machte den Feldzug nach Rußland mit, wurde als ge— fangen am 31. Dezember 1812 aus der Regimentsliste e ft gn. :

luf Antrag seines Bruders Johann Lautner wird

erheben

und zwar mächtigten

st

tel, aus Hannover, mit Tode abgegangen. Eisteren feien nicht bekannt.

Königliches Landgericht. Schober.

Dem Niedergericht hierselbst hat Pr ocurator Fisei Namens des löblichen Zehntenamts, mit der Bitte um Verstattung eines öffentlichen Proklams, angezeigt; Am 4. n , , 1818 sei der Arbeitsmann Johann Michel

gebürtig aus Holzendorff bei Wolgast,

Wittwer der etwa 6 Wochen früher, am 18. Sepiem-2

Dorothea Charlotte Pharo, geb. Knit= ĩ Erben des Letztere hinterlasse einen

Knittel in Berlin.

ist vi roklam dahin erkannt worden: 1, an diese Verlassenschaft aus einem Eibrechte oder sonst irgend einem Grunde Ansprüche wollen, diese in einem einzigen peremtorisch auf den 27. Juli 1849 anberaumten Termine

Auswärtige durch einen hiesigen Bevoll= im Niedergerichte zu melden und zu rechtfertigen schuldig sein sollen, bei

z seit die⸗ ich nun ,. i , Georg Lautner, welcher seit die enn Len gu ef ef. m si C lu saneulzen=

ser Zeit leine Nachricht über sich gab, mit seinen un= Straf belannten Erben und Erbnehmern aufgefordert, inner⸗

halb ? Menaten vom Tagé der ersten Einrückung in

persönlich sich bei dem unterferligten Gerichle zu melden,

hamburg, den 6. März 1849.

Zur Beglaubigung: G. Pemöller, Dr., Aftuarius.

bonnement betraͤgt: Rrhlr. für 4 Jahr. 6 Rrthlr. * Jahr. ,, . in allen Theilen der Monarchie ahne Preis- Erhshung.

Sei einzelnen Nummern wird

r Bogen min 2 Sgr. berechnet. 3tn 1 t . z . h

Berlin, Freitag deu 16. März

Alc pot-Anstalten des In⸗ un?

Auslandes nehmen Bestellung auf

dieses Blatt an, für Berlin die

Erpeditien des Preuß. Staats⸗ Anzeigers:

BSebren⸗Straße Nr. 57.

/

Mit dem Preußischen Staats-Anzeiger werden die vollständigen stenographischen Berichte über die Sitzungen beider Kammern auch fernerhin ausgegeben werden. Wir bitten die verehrlichen Abonnenten ergebenst, ihre resp. Bestellungen für das mit dem 14. April e. beginnende Quartal gefälligst rechtzeitig so bewirken zu

wollen, daß dieselben in der regelmäßigen Zusendung keine Unterbrechung erleiden und wir in den Stand gesetzt werden, die Stärke der Auflage gleich zu Anfang danach bestimmen zu können. Der vierteljährliche Pränumerations-Preis beträgt, mit Einschluß der genannten stenographischen Berichte und ohne Rücicht auf die Bogenzahl

derselben, Tx Rthlr.

„/// /// / /

Deutschland.

Preußen. Berlin. Zur Berichtigung. Die vänische Blokade. Verordnungen des General-⸗Post⸗Amies.

Bundes-Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Welcker's Rede.

Desterreich. Wien. Kirchliches Fest wegen Verleihung der Verfassung.

Einnahme von Großwardein. Vermischtes. Olmütĩ. Feier der Verfassungs⸗Verleihung. .

Hannover. Hannover.

Stände⸗Versammlung.

Hessen. Kassel. Truppenmobilmachung.

Hessen und bei Rhein. Darmst ad t. Truppen-⸗Bewegungen.

Schleswig-⸗Holstein. Schleswig. Truppen⸗-Bewegungen.

. . Ausland.

Frankreich. Nationgl-Versammlung. Zusatz zum Wahlgesetz; Bewilligung von zwei Zwölfteln des Budgets und von Zuschüssen zum

alt des Präsidenten der Republik. Paris. Die italienischen An⸗ gelegenheiten. Sendung nach Dänemark. Einforderung der Listen für die mobile Nationalgarde. Das Wahlmanifest der Rue de Poi tiers. Fortsetzung des Verhörs in Bourges. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London. Sir Charles Napier. Die italienischen Angelcgenheiten. Todes fälle. Venmischtes.

Dänemark. Kopenhagen. Die Anleihe.

Schweiz. Vern. Regierungsrathsschreiben in der Tillier⸗Mortierschen Zache. Die Schweizerregimenter in Italien. Antwort des sar— dinischen Ministers der auswärtigen Angelrgenheiten an den Bundesrath.

Vermischtes. Aargau. Ausweisung.

Italten. Nom. Rundschreiben des Ministers der auswärtigen Ange⸗ legenheiten an das diplomatische Corps. Florenz. Ruͤckzug der österreichischen Truppen nach Modena. Turin. Adresse der Abgeord- neten ⸗Kammer an den König.

Türkei. Konstantinopel. Bucharest.

Börsen- und Handels-Nachrichten.

Schreiben des Gesammt-Ministeriums an die

Die russischen und türfischen Truppen in

Beilage.

.

1 3 cl . 7 . Amtlicher Theil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Den Legations-Secretairen von Schack, Grafen von Ponr— tales-Gorgier und von der Schulenburg-Priemern den Charakter als Legations-Rath beizulegen.

Der Landgerichts-Referendarius Engelbert von Fuchsius zu Düsseldorf ist auf Grund der bestandenen dritten Prüfung zum Abvokaten im Bezirke des Königlichen AppellationsgerichtsUhofes zu Köln ernannt worden.

Bekannt m ach ung.

Unter Bezugnahme auf den §. 17 des Gesetzes vom 15. April . hirvurch bekannt gemacht, daß am 28. Februar d. J. 7,118,483 Rthlr. in Darlehnekassen-Scheinen im Umlauf waren.

Berlin, den 15. März 1819.

Der Finanz -⸗Minister.

von Rabe.

77,883; 2 Gewinne zu 200 Rthlr. fielen auf und 5 Gewinne zu 100 Rthlr. auf Nr. 50, 669. 60,450 und ,, . Berlin, den 15. März 1849. Königliche General-Lotterie-Direction.

Abgereist: Der Präsident des Konsistoriums der Provinz

ü

Schlesien, von Uechtritz, nach Breslau. * 2 ö

Uichtamtlicher Theil. Bent feh land.

Preußen. Berlin, 15. März. Die Berliner Vossische Zeitung vom 11ten d. M. erwähnt einer Nachricht, daß das Ministerium damit umginge, von den Kammern die Genehmigung zu einer Staats-Anleihe von 70 Millionen zu erfordern. Diese Nachricht entbehrt, wie aus zuverlässiger Quelle versichert wird, jeder Begründung.

Berlin, 14. März. Nach amtlichen Nachrichten wird die dänische Regierung vom 27sten d. M. ab alle und Einläufe der Herzogthümer Schleswig und Holstein mit Aus-

nahme der Inseln Als und Aers und der übrigen unter dänischer Seitens der Königlichen

Autorität stehenden Orte blokiren lassen. Regierung sind sogleich die nöthigen Einleitungen getroffen worden, um die Interessenten des deutschen Handels und der Rhederei auch auf den ausländischen Plätzen von dlesem Umstande in Kenntniß zu setzen und namentlich den nach Schiffen zeitige Warnung zukommen zu lassen.

Berlin, 15. März. Das Amtsblatt des Post-Departements enthält die Verordnung, betreffend die Por-

Anrechnung der als Caution

tofreiheit in Angelegenheiten der Kollekte für den Bau einer evangelischen Kirche in Lublinitz; desgleichen betreffend das Er— löschen der der Jänikeschen Misstons-Anstalt bewilligten Portofrei⸗ heit; desgleichen betreffend die Verlegung des Post-Amtes zu Unna nach Brilon und Einrichtung einer Post-Expedition in Unna; desgleichen betreffend die Uebersendung der Personal-Akten der zu einer anderen Post-Anstalt versetzten resp. in ein Büreau des Ge neral-Post-Amts berufenen Beamten; desgleichen betreffend die deponirten Staats- und anderen Effekten auf die bei etatsmäßiger Anstellung zu leistende baare Caution.

undes - Angelegenheiten.

Frankfurt a. M. 18. Mrz. (O. M. A. 3.) Die (ge

stern kurz erwähnte) Rede des Abgeordneten Welcker zur Begrün—

dung seines in der 184sten Sitzung der Reichsversammlung gestell— ten Antrags auf Uebertragung der erblichen Kaiserwürde an die Krone Preußen lautet folgendermaßen:

„Meine Herren! Mein Gedanke ist nicht, so wichtige Beschlüsse Ihnen zur Annahme zu empfehlen, ehe sie nicht wenigstens mehrere Tage gedruckt in Ihren Händen sich befinden. Erlauben Sie mir nur, die Dringlichkeit selbst Ihnen mit wenigen Worten darzustellen. Ehe ich aber unmittelbar dieses thue, erlauben Sie mir, wenigstens bei denjenigen, die meine ganze Ansicht nicht genauer kennen, jedes Borurtheil einer Inkonsequenz bei diesem Antrage zu besettigen. Meine Bedenken gegen das Erbkaiserthum gingen weder von einer Abneigung gegen Preußen, noch von einer Vorliebe für Oesterreich aus. Ich hatte nichts im Sinne, als das, was wir Alle wollen, die Einheit unseres großen deutschen Vaterlandes; ich wollte sie nicht beein⸗ trächtigt wissen durch irgend eine in Beziehung auf diese Einheit gefährliche Maßregel. Ich habe, als ich glaubte, wir dürften noch nicht das preußische Erbkaiserthum beschließen, mich auch nicht be stimmen lassen, durch glänzende Hoffnungen von der östexreichischen Kabinetspolitik; ich habe keine bestimmte Erwartung gehabt, ich habe dieses auf dieser Tribüne gesagt; ich drückte mich so aus: ich habe diefe Politik nicht in meiner Taschez ich habe kein Vertrauen zu irgend einer Kabinets- Politik. Meine Ansicht war einfach diese: die Pflicht gebietet, das ganze Vaterland zusammenzuhalten und kei nen Schritt zu thun, welcher es möglicherweise auch nur vorüber gehend zerreißen könnte, ehe alle Mittel erschöpft sind, das ganze Vaterland zu verbinden. Ich habe zweitens ganz entschieden ab warten wollen, bis ich, nicht nach subjektiven Wahrscheinlichkeitsgrün den, sondern nach objektiven Gründen, die Ueberzeugung hätte, daß Oesterreich jetzt nicht eintreten wolle in den deutschen Bundes staat. Bloße Auslegungen einzelner Notenstellen, die nicht einmal an uns ge— richtet waren, oder augenblickliche äußere Schwierigkeiten gaben mir

diese Ueberzeugung nicht; ich wollte alle Mittel erschöpft wissen, ich

wollte endlich fest überzeugt sein, daß der äußerste Termin gekom— men sei, ehe ein so großer, bedenklicher Schritt geschehe. Jetzt glaube ich, meine Herren, die Mittel sind erschöpft, jetzt glaube ich, es liegt in dem Werk der eigenen Hände der Minister, in ihrer babyleni—m schen Verfassung, hinlänglich klar vor, daß wir von ihnen die Ver einigung Oesterreichs in den Bundesstaat nicht erwarten dürfen. Die neuesten Ereignisse sind Ihnen bekannt. Jetzt glaube ich, daß die Zeit dringt, vas übrige Deutschland desto fester, desto stärker, desto inniger zu vereinigen. (Lebhaftes Bravo.) Wenn ich hier hinblicke auf meine alten Freunde, so werde ich viel leicht einem kleinen Triumph in Ihrem Herzen, wenn nicht

i Ihren Mienen begegnen, daß sie schon vor Wochen und Mona—

Häfen

den Herzogthümern bestimmten

Königlichen Werk und unsere Krone treffen. Diese Reinheit von Schuld, dieses

ten, und ich erst so spät das Richtige erkannt hätte.

Seien Sie stolz darauf, wenn Sie wollen, aber vergeben Sie mir, auch ich bin obwohl jetzt mit traurigem Herzen stolz darauf, daß ich, so viel wie möglich war, nach allen Kräften eine Verzögerung der Trennung bewirkte. (Bravo.) Wir haben viel dadurch gewonnen, und Sie selbst, gerade die eifrigsten Anhänger der preußischen Kai⸗ serkrone, müssen mir danken; denn, meine Herren, denken Sie, wenn an dieser Krone ein Flecken geklebt, ein Vorwurf, ein Schein einer Schuld, daß ste Deutschland zerrissen hätte, wenn der Gedanke ent— standen wäre, durch voreilige oder eigennützige Beschlüsse wäre Oesterreich hinausgetrieben worden, oh! dann wäre diese Krone nicht so viel werth, nicht so wohlthätig schützend. Wir wollten unsere österreichischen Brüder in brüderlichem Verband mit uns erhalten, dafür haben wir zu wirken gesucht. Wir wollten ihnen das Bewußtsein lassen, daß hier in ganz Deutsch⸗ land deutsche Herzen für sie schlagen, die jeden Augenblick bereit sind, ihnen die Bruderhand zu reichen, wenn sie wieder zu uns kom— men. (Lebhaftes Bravo.) Keine Stachel der Empfindlichkeit darf in ihrem Herzen zurückbleiben; Sie selbst, die Sie für das preußi— sche Kaiserthum stimmten, haben nicht Oesterreich verletzen wollen. (Mehrere Slimmen aus dem Centrum: Nein!) Sie haben geglaubt, es wäre das unentbehrlichste Mittel der Sicherung des Vaterlandes. Uebrigens haben sich trotz jenem Wunsche, durch das . Kai⸗ serthum baldigst zum Abschluß zu kommen, wiederholt Majoritäten in dieser Versammlung gebildet, um den Oesterreichern auszuspre—⸗ chen, daß wir nicht ohne tiefsten Schmerz sie auch nur vorübergehend ausscheiden sähen. Dies, meine Herren, ist wichtig, die Schuld möge das österreichische Kabinet, nicht das 6österreichische Volk, nicht uns, 33

volle klare Bewußtsein, daß wir uns nicht übereilt haben, dieses ist ein großer Vortheil. Die öffentliche Meinung wird für uns sein, und denken Ste, meine Herren, wir hätten unseren Brüdern in Süddeutschland, die diese Trennung besonders schmerzhaft trifft, wir hätten den Bayern und den ehemals österreichischen katholischen Badnern und Württembergern den Glauben gelassen, daß wir uns übereilt oder eigennützig das Vaterland zerrissen hätten, wie wären bei den Gefahren des Vaterlandes unsere Kräfte geschwunden, wie wäre die Einheit getrübt worden. Ich bin überzeugt, die Bayern, und selbst die Oesterreicher, ferner die katholischen Württemberger und Badener sind mit mir jetzt Alle von der Ueberzeu⸗ gung durchdrungen, daß es nunmehr unaufschieblich ist, das Vaterland zu retten. Meine Herren! Soll ich Ihnen nun sagen, welche Gefahren über uns schweben? Sehen Sie nicht die Wolken, die ven Himmel Deutschlands verdüstern? Wollen Sie wachsen lassen die Kabinets Intriguen und Verhandlungen, um unser armes Deutschland wieder in die Rheinbunds⸗ und an⸗ dere traurige Verhältnisse kommen zu lassen? Sollen wir ungerüstet die Gegner sich rüsten lassen und unge— rüstet die Gefahr über uns hereinbrechen sehen? Nein! Ein einziger gememnschaftlicher, wohlgerüsteter Körper wollen wir dem Auslande gegenüber stehen, und wir werden unsere Freiheit sieg⸗ reich vertheidigen! (Lebhaftes Bravo auf der Rechten und im Centrum. Noth thut es, meine Herren, unsere Versammlung droht ihre Lebenskraft und den Glauben des Vaterlandes zu verlieren und aus einander zu fallen. Die Gelüste in den Kabinetten wachsen, die Einheit wird täglich mehr gefährdet. Halten wir zusammen, retten wir die Ehre der National-Versammlung durch schnellen, kräftigen und möglichst einmüthigen Beschluß für das, was Noth thut in dem Vaterlande; dann werden wir nicht mit einer oectrovirten Charte nach Hause gehen, sondern eine von uns ausgehende, auf unserer So nverainetät, wie auf der Zustimmung durch die Fürsten, eine auf dem Nationalwillen, auf dem Rechte beruhende Verfassung zum Heil des Vaterlandes gründen. Lassen Sie uns, meine Herren, die Ehre der National-Versammlung, bie souveraine Kraft der Nation retten als Grundstein, daß diese Verfassung nicht willtürlich alterirt oder zerstört werden darf; lassen Sie keine Verfassung octroviren;

wir wollen die Verfassung selbst machen mit Anerkennung der Rechte von Jedermann. Meine Herren! Ich sage Ihnen, das Vaterland ist in Gefahr; lassen Sie die Dinge nicht weiter kommen; handeln Sie jetzt rasch und entschieden! Ich lege aber bei meinem Antrage auch darauf ein besonderes Gewicht, daß seine Annahme allein noch eine Möglichkeit giebt, daß das österreichische Kabinet sich schnell zu dem verstände, was nach unserer festen Ueberzeugung das Rich⸗ tige ist; aber wir können nicht mehr mit ihm unterhandeln, nicht Monate und Jahre lang Frist geben; es wird dann die Aufgabe des Königs von Preußen sein, durch ein Ultimatum seinen Ent⸗ schluß zu bedingen, und es wird vielleicht in wenigen Tagen oder Wochen eine Entscheidung da sein. (Beifall auf der Rechten und im Eentrum.) Ist es möglich, daß Oesterreich eintritt, so ist dann nichts verloren; ist es nicht möglich, so wollen wir gerüstet sein gegen die Gefahren, welche dieser Bruch hervorbringen wird; denn seien Sie versichert, so wie dieser Bruch da ist zwischen Oesterreich und Deutschland, sind die lauernden Feinde im Osten und Westen bereit, die Einheit des jungen Deutschlands im Keime zu ersticken. Ich sage nichts weiter, als: Das Vaterland ist in Gefahr; retten Sle das Vaterland! (Stürmisches Bravo auf der Rechten und im Centrum.)

Oesterreich. Wien, 11. März. (Prag. Ztg.) Von dem herrlichsten Wetter begünstigt, fand heute Vormittag um zehn Uhr das kirchliche Fest wegen der von Sr. Majestät verllehenen Verfas⸗ sung im Stephansdome statt. Der größte Theil der Garnison war im festlichen Schmucke ausgerückt. Ungeachtet von jedem Bataillon zwei Compagnieen in der Kaserne blieben, waren dennoch 16,000 Mann unter die Waffen getreten, um die Feier des Tages zu er⸗ höhen. Sle defilirten nach beendigtem Gottesdienste mit fliegenden Fahnen und klingendem Spiele über den Graben und den Kohl— markt durch die Hofburg. Während des Hochamtes wurden von den Basteien nächst dem Burgthor in drei Salven 303 Kanonenschüsse gelöst. Die Straßen waren von dichten Massen des Publikums be⸗ sebt, ohne daß die geringste Unordnung vorfiel. Die treffliche Hal— tung der Truppen, die Lebendigkeit und Raschheit der Bewegungen, ihre im Sonnenstrahle glänzenden Waffen, boten ein schönes Schau⸗ spiel, welches noch durch die gebräunten Gesichter der Kroaten und bie athletifchen Gestalten der Szeressaner einen eigenthümlichen Reiz gewann. .

Wenn man nun die Straßen Wiens durchwandelt, so begeg⸗ net man allenthalben freundlicheren Gesichtern. Es herrscht nicht mehr die frühere gedrückte Stimmung, man sieht deutlich, es ist Ruhe und auch Friede in die Brust gezogen. Das Vertrauen kehrt wieder zurück, der Blick ist freier. Die Zuversicht erstarkt, über Allen schwebt der Geist der Versöhnung.

Aus Ungarn sind heute Briefe eingelaufen, welche die Nac. richt bringen, daß Großwardein von unscren helbenmu hig n 7 pen genommen wurde. Der Verlust an Mannschaft von 36. . Rebellen soll ungeheuer sein. Der Angriff r,, de. gestern begonnen. In Preßburg sind gestern einige

zebrochen, indem eine Kundmachung ves Farsten Windischgraͤtz die