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sofort die Gemeinde
Wie auch die eisermen 2 eng . 3 . s⸗ engniß geben, daß es zu dem ge, zr em e , wer , liber ei gezwungen wird, keinerlei Veranlassung ge⸗ geben ů ige Abs folgte Oesterreich, nicht nach fremden zige Absichten verfolgte * ; ; em
*r 2 ,, es n ., was Jeder wollen darf, 5 n nn, die durch feierliche i nr. dr, ne,. . 2
wahr, ind bie Reichsverfassung vom ien d,. 1 2 n RPonarchie, welche die erste Grund bet ci zung o . . 36h und Blüthe ihrer Völker ist, gegen ungerechle Den ö. 9 schüßzen. In diesem Kampfe für die heiligsten ürer der Völler kann , *eise auf die Sompathie aller derer, in deren Brust das Nechts⸗ e on nicht erstorben ist, auf. die unerschůtterliche Treue und. den Hel⸗ . 96. er ruhmgekrönten Armee, auf die Hingebung und die Ausdauer denmuth eint wunnelguf den Schuh und Veistand des Herrn ber Drer=
e le, well die gerechte Sache nicht . . . Wien, 17. März, (Allg. Oest. Ztg.) Der Vice⸗ Admiral
Feldmarschall Lieutenant von Martini is zum außerordentlichen
Gesandten am neapolitanischen Hofe ernannt worden. e
(Elo n.] Die, Nationalbanh widerspꝛicht der Nachricht, daß
bie nenen, in der Anfertigung begriffenen Noten zu 1 61. . behufs ihrer JZerstückelung in 4 Carr es eingetheilt werden, ünd erklärt, daß
e bähin trage, dur (ne dent Herürfnissz des Klein derkehi entsprichende Vermehrung der Scheidemünze auch dem dermalen herrschenden llebelstande der Zerstügelung der Banknoten zu 1 und 2 FI. in möglichst kurzer Frist abzuhelfen. ᷣ
Auf die Nachricht von der Aufkündigung des Waffenstillstandes von Seiten Sardiniens hat der Gouverneur des österreichisch⸗ illyri⸗
schen Küstenlandes Triest und die ganze Provinz unterm 17ten d. M. in Kriegszustand erklärt.
Bayern. München, 16. März. (A. 39 Das Ministe⸗ rlunt des Kultus und öffentlichen Unterrichts ist vom Ministerium pes Innern wieder getrennt und Ringelmann zum betreffenden Minister ernannt worden. r e gin a, , , ,.
Das Kommando des nach Schleswig- Holstein bestimmten baye⸗ risch sächsischen Armee⸗Corps hat der Prinz Ebugrd vön Sachsen⸗ Altenburg, Bruder Ihrer Majestät der Königin Therese von Bapern, erhalten. Der tapfere Oberst⸗ Lieutenant S. D. Tann, Ad⸗ jutant Sr. Majestät des . der im vorigen Jahr das he= lannte Freicorßs befehligte, ist Chef des Gentralstabs des genann— ten Armer Corp. Ein anderer der bayerischen Offiziere, die ver= gangtnen Sommer in Schleswig fochten, der Hauptmann Aldosser zom General- Quartiermeisterstab, ist dem Generalmajor von Schmalz zugetheilt, der die bayerische Brigade kommandirt.
Se. Maßestät der König hat die in dem vormaligen Gallerie⸗ Gebäude am Königlichen Hofgarten vereinigten Sammlungen einer eigenen, der Central Gemälde Gallexie Direction koordinirten, dem Staats Ministerlum des Innern unmittelbar untergebenen Directien zu unterstellen und zum Direktor der vexeinigten Sammlungen den Professor der Historienmalexei au der Königlichen Akademie der
bildenden Künste, Heinrich von Heß, zu befördern geruht.
Sachsen. Leipzig, 17. März. Ja einer außerordentlichen Beilage der Leipzüger Zeitung wird eine Bekauntmachung des Ministeriums des Innern zur Kenntniß des Publikums gebracht, worin es heißt: „Nach einer Mittheilung des Reichs⸗Ministexiums des Innern haben mehrere Individuen von Genf aus die deutsche Gränze überschritten, um in den verschie denen deutschen Staaten einen republikanischen Aufstand zu leiten. Das Ministerium bringt solches hierdurch, zur. Kenntniß sämmtlicher Pölizei⸗-Behörden, indem es- dieselben zugleich auweist, nicht allein im Allgemeinen allen etwa vorkommenden aufständischen Bewegungen mit energischer Benutzung der bereitesten Mittel entgegenzutreten, sondern namentlich auf die in dem Verzeichnisse angegebenen Personen — von denen drei zu— nächst für das Königreich Sachsen ausgesendet sein sollen — ihr besonderes Augenmerk zu richten, dieselben im Betretungs falle zu verhaften und schleunigsten unmittelbaren Bericht anher (nach Dres⸗ den) zu erstattéen, sofern nicht Grund zu sofortiger Abgabe an die Justiz⸗Behörde vorliegt.“
Oldenburg. Old enbür g, 12. März. D. J. 8 Un⸗ term F. März ist ein Gesetz aber die Freizügigktit erschit nen, Häus— liche Niederlassung in einer Genieinde, und dafür gilt jede Pacht oder Heuer zu landwirthschaftlichem oder gewerblichm Betriebe, giebt Gemeinde- Angehörigkeit; die Niederlassung kann keinen Inländer verweigert werden, der in den drei litzten Jahren weder Armenun⸗ terstützung erhalten hat, noch wegen entehrenden Verbrechens hestraft worden ist, und unter dieser Bedingung erwerben alle fetzt auf Wie⸗ deraufnahme⸗Schein ihrer Gemeinde in iner anderen Wohnenden Mitgliedschaft an ihrem gegenwärtigen Wohnorte. . z
Schleswig ⸗Hoöolstein. Kiel, 17. März. (2. C.) Es ist von der Neichésgewalt Serfügt worden, daß nach Ablauf des Waf⸗ senstillstandes eine aus Beseler, Graf Reventlon= Preetz und einem don der Landes Versammlung zu wählenden Mitgliede bestehende Regierung eintreten soll. Man meint, daß die Wahl auf den Prä⸗ sidenten der Landes⸗Versammlung, Bargum, fallen werde.
Das Reserve⸗ Jäger Bataillen unter Kommando des Majors von Hedemann ist heute hier eingerückt, um eingeübt zu werden.
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Ausland.
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833 In Fel w andes hat der Few 3 der Auftündigun , . 2 22 . Nadetzty nalhstet hen dn „Hauptgitartjer Mailand, 12. Närz 1849. Saldaten Kess. .. ü digt. Noch einmal streckt er seinse Hand nag , , g auß aüfgelün-
er soll erfahren, daß sechs Monate nichls an eürer e , g,
keit, an eurer Liebe für euren Kaiser und Köni ü aus , , bon ge Feind in seine Gränzen zurücktriebet, ßen
Waffen silißand, denn er wollte den Fr
nur koch üm die Art der Augführung handle. Wunsche des Papstes einzurichten, seien die Vertreter der genannten
haben. Alg ihr Fon Sieg zu Sieg ellend, ven ,, ö en unterhandelg, so sagte ar, boch statt d essen hat er sich zum neuen Krieg gerüstet. Wohlan denn, auch wir
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nd gerüstet, den erer fi, hn großmü oten, wollen Kir in seiner an, . . ö en! . impf Kurd ir seln es ist der⸗ selbe Feind, den ihr bei St. Lucia, bei Sosmmacampagna, bei Cussozza, bei Volta und vor den Thoren Mailands besiegt habt. Gott ist mit uns, denn unsre Sache ist die gerechte. Auf, auf Soldaten, noch einmal folgt eurem atessen Führer zum Kampf n n Ich werde Zeuge euer tapfern Thaten, und eg wird Tergletzte ice Akt meines langen Sl enlebens fin, wann ich i der alßtstadt zines treulosen Feindes 1 Brit ̃ wästeren Gzfählten mit dem bliltiz ünd ruhmpgll err . Zechen ihrer ah ferleit . schmücken können. Vorwärts ie eff n
lebe der Kaiser! Es lebe das Vaterland!“
Mailand, 13. März. (Allgemeine Zeitung,) Geftern traf ein piemontesischer Ingenieur-Major im Hauptquartier zu Mai⸗ land ein, der dem Marschaäll die (bereits gemeldete) Aufftündigung des Waffenstillstandes überbrachte. Motivirt war diese Auftundi⸗ gung dadurch, daß der Marschall durch die Heinisuchung Ferrara 8, dann durch die Vorbereitungen, Venedig anzugreifen, endlich durch Ueberschreitung des. Schweizergebietes den Waffen stillstand gebrochen hätte. Bemerkenswerth ist es, aß vieses Aktenstück weder vom König, noch von dem Chef der Armee,; sondern nur von dem Mi⸗ nister' der dus wärtigen Angtlegenheiten Unterzeichnet war. Der Marschall Radetz'y gab gar keine Exwie derung darauf, sondern nur tine einfache Bestätigung, daß er das Schreiben empfangen habe. Unter Hochrüfen für den Kaiser und den greisen Führer der ita⸗ lienischen Armee verließ jener Offizier die Wohnung Radetzky's, ohne dessen freundliche Einladung zur Mittagstafel anzunehmen. Die Nachricht verbreitete sich bald durch die ganze Stadt, erregte ungemeine Freüde in der Garnison, Bestützung bei den Be⸗ wohnern Mailands. Abends war großer Zapfenstreich, don⸗ nernde Vivats wurden dem Maxschall dargebracht. Sogar in dem Sala Theater mußten die Sächger die Volk: Hynme zum Besten geben. Der Armee⸗Befehl Radetzky's lautet ungksähr: „Soldatin! Endlich hat die heißersehnte Stunde geschlagen! Der Feind, dem wir großmüthig einen Waffenstillstand gewährten, hat denselben be— nutzt, um uns nochmals mit Krieg zu überziehen. Der verrätherische Könlg streäckt nochmals seine Hand nach der Krone Italiens aus! Soldaten, es sind dieselben Feinde, die ihr bei S. Lucia, Volta und Eustozza bestegt habt; darum vorwärts, in ihrer Hauptstadt werden wir den Frieden dikllren, Turin ist, unsere Losüng!“! Die Corps werden üun konzentrirt, in den Städten, die größtentheils befestigt wurden, bleiben schwache Gärnisonen zuriick; der Marschall wird über 55,000 bis 6Gljg Mann zu verfügen haben, mit denrn er mansövri⸗ ren kann. Das Hauptquartier dürfte in einigen Tagen nach Crema abgehen. Aus Mailand flüchtet sich nun Alles, was sich den Oester—⸗ reichern geneigt gezeigt hat. Verong und Südtzrol sind die Zu— fluchtsorke. UÜeberhaupt dürften der Stadt Mailand noch trübe Tage bevorstehen eine schwache, auf das Kastell beschränkte Garnisen
eine Unzähl Gesindel, das auf Raub und Plünderung erpicht ist. Es wird aher aus den gutgeslunten Bürgern jedes Bezirks eine Güagrdia di sicurezza krrichket, welche die Ruhe aufrechterhalten soll.
z ĩ z . ) Ver Vene dtg, 6. März. (Con st. Bl. aus Böhm en. In der Sitzung der Deputirten Kammer vom 28. Frbrugr wurde Line Petitien der beiden Vereine Eircolo itallane und. popolare ver⸗ lesen, welche die Regierung auffordern, die Sffensive zu ergreifen und den Feind durch häufige Ausfälle zu beunruhigen, Manin be⸗ hauptete zwar, die Circoll haben nicht vas Recht, sich in die Maß⸗ regeln der Regierung einzumischen, und wenn ihr Einfluß unter der Dlftatur erträglich war, so sei er jetzt nicht zu dulden, da die Sou— verainetät einzig und allein der National Versammlung gebührt. Nichtsdestoweniger wurde beschlossen, die Petition in Erwägung zu ziehen, und sie wurde den Ahtheilungen zugewie sen. . Es wird jetzt in Venedig ein auserlestnes Corps unter dem Namen. Veliti gebildet, welches aus Stuvireuden, Doftoren, Genie⸗ Offiziexen u. A. besteht, Wer in Liese Kohorte eintritt, muß sich über seine Moralität, über seine Studien, geleistéten Dienste ꝛc. ausweisen, muß für seine Eguipirung und. Bewaffnung selbst sorgen und sich mit einem jährlichen Einkommen von wenigstens 400 Lire ausweisen.
Frankreich. Paris, 17. März. Der für die Zuswirti.
gen LUngelegenheiten böstimmite Ausschtwß der Nati onal⸗Versammlung
hörte gestern den Bericht über den Vorschlag Francisqsue Bouvet's
an, der auf einen Kongreß aller Mächte der Welt zur Abschließung
eines allgemtinen Fricbens Vertrages abzielte. Der Ausschuß er⸗ kannte zwar das Verdienstliche der Absichten des Antragstellers an, tam jeßbch zu bem Schluß, daß der Vorschlag unter den gegenwär⸗ kigen Umständen abzulehnen sei.
Die Prefse hofft noch iminer, daß Sardinien und Oesterreich—, da sie die englisch französtsche Vermittelung einmal angenbnimen, die Feindseligkästen nicht eher beginnen würden, als bis England 1nd Frankresch erklärt hätten, väß ihre. Vir mittelung zu keinem Ziele kommen könne. Gegenwärtig werde von den beiden Regie⸗ kungen nöch ein letzter Verstich gemacht, den König Karl Albert den nachtheiligen Einflüssen, welche ihn zum Kriege drängten, zu ent ziehen, ünd Herr Drouyn de Lhuzs habe einen Diplomaten in außer⸗ ordentlicher Mission an den König von Sardinien geschickt, um ihn
von seinent gefährlichen Unterfangen abzumahnen. Noch energischer
habe sich das englisché Kabinet ausgespröchen, das den turiner Hof für allt durch die Wiederaufnahme des Kriegs entstehende Ver⸗
wicklungen in den Angelegenheiten Italiens verantwortlich mache, Hinsichtlich ber r6mischen Frage theilt die Prefse mit, daß das
Prinzip der durch Pius. IX. von Frankreich, Oesterreich, Spanien und Neapel geferderten Intervention anerkannt sei, und daß es sich Um diese nach dem
Mächte in Gaeta mit offener Vollmacht versehen. England werde der , mn ff das Erscheinen seiner Flotte vor Civitavec⸗ chia sejne moxglische Unterstützung verleihen. Heute ftüh um 7 Uhr würde, die Hinrichtung Tair's und Lahr's, die wegen Ermordung des Generals Brea und des Capitains Mangin- bel Lem Juns-Aufstande zum Tode verurtheilt wörden, an derselben Stelle vollzogen, wo sener Mord stattgefünden, an der Barriere von Fontainebleau. Das Schaffot war in der Nacht errichtet wor⸗ den. Starke Abtheilungen Dragoner und Lanciers begleiteten den Exccutionszug, und auf dem Hinrichtungeplatze war uf nn el. auf⸗ gestellt. Das gegen Choßpart, Nonrrey und Vappregur wegen Theil⸗ ahm an eben dieser Merdthat gefällte Tödesurkheil ist, aus Rück⸗ ; , Alter dieser Verurtheilten, auf ven, Antrag 8 . Staatsräths Som Prästdenten der, Repilblik in le nslängliches efängniß mit schwerer Zwangsarbeit umgewandelt worden.
In der Dienstag-Stitzung des hohen Gerichtshofes zi Bourges wurde das Zeugen⸗-Verhör fortgesetzt, nachdem ein von Raspail ge⸗ gen den Bericht des Moniteur über die Vorgänge des 15. Mai erhobener Protest für nichtig erklärt worden war. Der zuerst auf⸗ Fetnfene Zeuge war Jantier, Ohzeerst der neunten Leglon der Natie⸗ . arve. Er fragte, wie es zugthe, daß er, der einzige Legion / * 9. ein Den man vorbeschie den hate, Inn tiber die allgemeinen . e gi. J .
er Frage nicht berechtigt, sondern habe blos die an ihn ge—
mnelser
) it Menn l nab. Turin santet die Taflng; Köit jnben üst den. Fiieden, um deh wir känßfen. Es
richteten Fragen zu beantworten. Der Oberst gab nun seine Aus⸗ sagen ab, und ihm folgten neun andere Zeugen, gegen deren An— gaben Blanqui und. Varbes öfters Einsprache erhöben und mit deren Verhör die Liste derjenigen Zeugen, welche blos über die all— gemeinen Vorgänge des 15. Mai auszusagen hatten, erschöpft war. Die Sitzung würde hun kurze Zeit ausgesetzt, und nach der Wie— ae ning begann *as Verhör der blos in Bezug auf den An— geklaglen Vlanqhti vorßeferderten Zeugen. Bevor der erste aufge⸗ rufen wurde, waildte sch Blanqui an die Jury, um, wie er sagte, den Zweck ber Kündgebung des 15. Mai kurz anzugeben. Er be—⸗ halipkéte, daß in selkem Klub, trotz dessen entschiede ner Opposition gegen die Regierung, nie zu Gewaltthätigleiten gegen dieselbe auf⸗ gefordert worden sel. Die beschlossene Kundgebung zu Gunsten Po⸗ lens habe er, Schlimmes fürchtend, laut gemißbilligt; bei der Ma— jorität seines Klubs aber habe er mit seinem Abrathen nicht durch— dringen können. Beim Eintritte in die Versammlung am 15. Mai habe er jedes Mittel angewendet, um Gewalthandlungen des Volkes urückzuhalten und eine friedliche Ueberreichung der Petition zu be⸗ wirken, deren Annahme jedoch von der Versammlung verweigert wotden sei. Nicht ihm also könne das Vorgefallene schuldgegeben werden. Nach Verlesung der Petition durch Raspail sei der Tu⸗ mult ärger geworden, und er habe viele Stimmen rufen hören: „Blanquͤi! Btanqui! Auf die Tribüne!“ er habe den Aufruf aber nicht brachtet. Ba habe ihn das Volk bei Armen und, Beinen er⸗ griffen And auf die Tribüne gehoben, wo er, nachdem der Lärm erst ärger geworden, dann aber Stille eingetreten sei, die bereits aus den Moni⸗ keur vorgelesene Rede gehalten habe. Kurz darauf sei noch mehr Volk eingedrungen und er von der Menge, die den ganzen Saal gefüllt habe, niedergeworftn, bedeutend verletzt und durch cine Seitenthür weggetragen worden. Später habe er Huber die Auflösung der Versammlung aus- sprechen hören und, wie vom Blitze getroffen, den Palast verlassen, ohne Widerstand zu finden. Es wurden nun vier Zeugen vernom= men, gegen deren Aussagen Blanqui jedesmal Einwendungen zu machen sich veranlaßt fand. In der Mittwochs-Sitzung wurde das Verhör der in Betreff Blanqui s vorgiladenen Zeugen fortgesetzt, nachdem Blanqui sich über die Ungenauigkeit der in den Journalen Ubtr die Prozeßberhandlungen viröffentlichten Berichte beschwert und der Prässdent die Jburnakisten zur größten Genauigkeit ermahnt jatte, was Letztere zu Protestatisnen veranlaßte. Es wurden 20 Zeugen vernommen, deren Aussagen wieder ein Menge Einreden und Bestreitungen von Seiten Blanqui's hervorriefen. Gestern rückte das Verhör vom 59sten bis zum Sosten Zeugen vor; unter ven VBernommenen war auch Lamartine. Ihm zufolge theilte sich der Sturm des 15. Mai in zwei Richtungen; die eine ging auf die rbthe Republik und den Sturz der Nattonal⸗-Versammlung hin, bie andere war eine Pemoüstratiön für die bélnische Sache. Die gestrige Sitzung wurde, nach dim Berhör des Bosten Zeugen, gegen ß Uhr Abends geschlossen. Die Aussagen Lamartine's, der als Mit⸗ glied der ehemaligen prövisorischen Negierung zum Zeugen⸗Verhör
zéladen war, verbreiteten sich hauptsäichlich über sein Verhalten beim
Andringen der Massen am 15. Mai, ohne den Angetlagten Albert und Quentin, mit denen er dabei in Brrührung kam, irgend etwas zur Last zu legen. Hinsichtlich Borme's war Lamartine mehrmals zor Mordabsichten desselben gewarnt worden; seine Aussagen legen
hm Aber uschts zur Läst. Ucker General Courtais äußerte sich Herr von Lamartine Lurchaus günstig; derselbe war nach seiner Ansicht dem Ucberfalle des 15. Mai durchaus fremd, und er versicherte, auch nicht den mindesten Verdacht gegen ihn hegen zu können, Er erklärte sodann, daß er das Attentat vom 15. Mai weit mehr für ein zufälliges als für ein vorher beabsichtigtes halte; es sei eine große Volks- Unbesonnenheit gewesen; das Ausland aber habe dabei ohne Frage eine große Rolle gespielt. Aus den weiteren Aussagen des Zeugen ging her— vor, daß er unter Ausland hier die Volksvereine zu Krakau und Warschau verstand, welche schon Anfangs Mai in alle pariser Klubs ihre Organe abgeschickt hätten, um Frankreich zu nöthigen, da gegen sein Interesse Krieg führe. Ueber die Häupter der Ben gung des 15. Mai erklärte Lamartine blos Muthmaßungen zu he— gen, welche einer Aussage vor der Jury nicht zur Grundlage dik— nen könnten. Ueber Blanqui's Thun auf dem Stadthause befragt, sagte Lamartine nichts aus, was denselben sonderlich graviren könnte. Auf Lamartine folgte eine Reihe ven Zeugen, deren Verhör nichts Bemerkenswerthts darbot. Blos die Aussagen des Substituten des K. Prokurators zu Paris, Avond, erregten einiges Interesse. Er behauptete, daß Barbes gesagt habe: „Eine Re⸗ publik der Theilung ist, was wir haben müssen, und wir wollen nichts Anderes.“ Barbes leugnete heftig und unter Beleidigungen gegen din Zeugen, diese Werke gesprochen zu haben. Herr Avond htharrte aber auf seiner Behauptung.
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Großbritanien und Irland. Parlament. 1lnten⸗— haus- Sitzung vom 14. März., Herr Herries reichte wirder eine Bittschrift um unveränderte Beibehaltung der Schifffahrtsgesttze ein. Sie war aus Liverpool und hatte 16,90 Unterschriften. Din Hauptgegenstand der Verhandlungen bildete dann die fortgesetzte Berathung über D' Israeli's Antrag auf Niedersetzung. einer Kom misston zur Prüfung der auf dem ländlichen Grundbesstz lastenden Abgaben. Diesmal ergriff zuerst der Kanzler der Schatz kam⸗ in er, Sir Ch. Wood, das Wort, um die Ansichten der Regierung über den vorliegenden Antrag zu entwickeln. . wandte sich zuvör= derst gegen Hume's Amtendement auf Abschaffung von 19 Millionen Steuern, in dessen Hintergrund ,,, der Antrag lauere, die Ausgabe für die Veriheit zun gs. An taltin des Landes um * ihrs Betrags zu vermindern, ein Antrag, der schon bei Gelegenheit von Cobden's Motion genügend brsprochen worden, weshalb er nicht nochmals darauf eingehe, und das Haus bles bitte, seine da malige Verwerfung zu wiederholen. Hinsichtlich D' Israelis An⸗
rag stimme er, in Vielem mit den Ansichten des Redners überein. Er stimme ein in das Lob, welches er den englischen Grundbesitzern ertheilt habe, er gebe zu, daß die Lokal ⸗ Abgaben vornehmlich auf. das Grund- Eigenthüm drückten, und daß sie sich auf fast 1 Millionen beliefen. Aber das fei auch Alles. Unrichtig sei B'Israeli's Behauptung, daß diese Lokal-Abgaben von dem Vierlel des] Gesammt- Einkommens des Landes erhaben würden. DB Iskaclt schlage die Grundrente zu 6, Mill, das Gesamme Ein kömmen zu 245 Mill. an; erstere belrage aber nach der 6 die Armenstener gemachten Abschätzung 105 Mill., so daß die Lolal- Abgaben nicht auf ein Viertel, sondern auf zwei Fünftel des Ge⸗ sammt- Einkommens fielen. Die von D; Jsrgeli n, , Verän⸗ derung werde nicht einmal zu einer gleichmäßigen zrtheilung der Erleichterung führen. Nicht die Hälfte des vie Lokal-Abgabe zah= senden Eigenthums bestehe aus 1 e en, , n . soͤndern ein greßer Theil aus Cisenbahnen, , Eäusern, und diese wäwen doch sicherlich nicht durch die Veränderung in der Getraide⸗ Gesetzgebung, die der Antrag n. als Haüptgtund sür die Noth⸗ wendigkeit der gewünschten eränderung ganführe benachtheiligt worden. Um sc unbilliger wär ö , . Kosten, Anderer zu he— vorzugtn. D' Jsraelt irete als Beschützer der Pächter auf, aber die Interessen dieser Flasse würden durch eine andere Vertheilung. der Lokal- Abgaben nicht gefördert, da jeder Pächter diese Steuer Don ben Werthe ver Pachtung abrechne. Eiu Hauptpunkt sei noch
gegen den Antrag anzuführen: der Umstaud, daß die vom ländlichen Grundbesitze bezahlten Armen-Steuern in ein immer geringer wer— dendes Verhältniß zu den von städtischen Besitze bezahlten treten. So habe 18265 daß ländliche Grundeigenthum Hi) pCt., in diesem Jahre blos noch 47. pCt. beigetragen, während der Beitrag der Städte in derselben Zrit von 31 auf 525 pCt. gestitgen sei. Die Behauptung D Israelis, Daß die Ackerbnn⸗-Distrikte durch die Mann⸗ altur .- In dustrie verarmten, stehe mit der notorischen Thatsache im e g, daß in den Manufaktur ⸗-TDistrikten der ländliche Grundbesttz weit mehr im Werthe gestiegen sei, als in den blos ackerbanenden. Eben so ungerelht sei vie Klage D' Jarneli's, daß Die Regierung nichts für das Askerbau-Interesse gethan habe, während es doch seit 1315 von für nahe an 7 Millionen Pfd. St. jährlich betragenden Accise⸗-Abgaben befreit worden sei. Ueberhaupt sei in England der ländliche Besitz weniger hoch besteuert, als auf dem Kontinente. Noch eine Hauptfrage sei zu erledigen, wodurch nach der Aufhebung dieser Lokal-Abgaben das daraus entstehende Desi— zit gedeckt werden solle? Der Konsequenz wegen müßte der Staatsschatz, wenn er auf D'Israeli's Antrag einginge, die städti⸗ schen so gut, wie die ländlichen Abgaben, auf sich nehmen, also die Hälfte von 14 Millionen. Diese ließe sich nicht anders decken, als durch eine erhöhte Einkommensteuer, und in Folge davon wür— den nach dem jetzt angenommenen Brrhättniffe 3 Millionen auf die Pächter fallen, die sich gerade D' Israeli zum besonderen Schutz auserlesen. Stin Hauptgrund gegen eine durchgreifende Uebernahme der Lokal-Abgaben von Seiten des Staats sei die Gefährlichkeit einer solchen Maßregel, indem dadurch die Staatslasten vermehrt und die Stabilität der Institütionen Englands durch ein Lossagen von dem heilsamen Prinzipe der Stlbstuegierung erschüttert werde. „Als ich neulich“ so schloͤß der Kanzler der Schahkammer seine Rede unter lebhaftem Beifall des Hauses, „mit meinem ehrenwerthen Freunde Cobden sprach, drückte ich die Ansicht aus, daß die Ruhe, deren England voriges Jahr genoß, insbrsondere der Wohlfahrt zugeschrie⸗ ben werden müsse, deren sich die Arbeiterklassen in Folge der wohl⸗ feilen Lehbensmittelpreise und des geringen Getraidezolls erfreuten. Ich bin überzeugt, daß diese Ansicht begründet ist; ich glaube, daß diese Erleichterung der Lage der drmeren Klassen nothwendig war, und ich glaube auch, daß es die Pflicht der Regierung ist, daruber zu wachen, daß sie die zu ihrem Unterhalte nothigen Gegenstände zu niedrigen Preisen erhalten, Es ist keine Wohlfahrt für die eine Klasse möglich, wenn nicht die anderen ebenfalls sich wohl befinden. Sollten auch die Reichen sich deshalb tines Theiles ihres Uieberflusses berauben müssen, so ist es doch sevenfalls nöthig, daß 'die dürftigen Klassen zu leben haben. Niemand ist aber mehr dabei interessirt, ihnen dies zu verschaffen und dadutch die Ruhe des Landes, zu sichern, als die Grundeigenthümer.“ Nachdem noch mehrere Müit⸗ glieder über die Frage gespröchen hatten, wurde die weitere Erör— terung vertagt.
Unterhaus -⸗Sitzung vom 15. März. Die heutige Schluß⸗
Debatte über De Israell's Antrag auf eine Reform der Lokal⸗Grundabga⸗ ben wurde von Herrn Milnkr Gib son,́ ehemaligem Vice Prãäsi⸗ denten des Handelsamts und; zu Cobden's Anhängern gehörig, er⸗ öffnet. D'Israeli's Plan, den er durch die Rede des Kanzlers der Schatzkammer für genügend widerlegt hlelt, tadelte er, da ern den Ge⸗ anmtbetrag der bffentlichen Lasten nicht vermindere, sondern nur einen Theil derselben auf andere Schultern lege; besser sei Hume 's Man, weil er auf die Erleichterung aller Klassen Ohne Unterschied durch Verminde⸗= rung der Staats-Ausgaben und Verwendung des Ueberschüsses zu Ab— schaffung von Steuern, die auf dem Ackerbau und dem Handel lasten, gerichtet sei. Außerdem. gebe D' Jsraeli's Plan keine Gewähr, daß das Parlament später die neuen Steuern bewilligen werde, welche die vermehrten Ansprüche an die konsolidirten Fonds nöthig machen ürden. Schließlich forderte er die Proteetionisten auf, mit ihm auf eine Verminderung der Staats-Ausgaben hinzuwirken, das ein— zige Mittel, zu einer Abgaben⸗Erleichterung zu gelangen. Einige Rédner brachten Beschwerden über die nachtheiligen Folgen des frei n Handels auf die Ackerbau -Intereffen vor, was Herrn Bright zu einer Vertheidigungs⸗Rede des Freihandels-Systems veranlaßte. Auf den Vorwurf mehrerer Mitglieder, daß Herr D' Israeli anzu⸗ geben versäume, wie er den Ausfall decken wolle, beantragte Herr Cayley die gänzliche Abschaffung aller Accise - Abgaben und Zölle und eine Auflage von 16 pCt. auf alle Consumtions-= Gegenstände. Herr Sidney Herbert, zu Petl's Partei gehörend, gab zu, vaß in vielen Ackerbau⸗Distrikten Englands große Noth herrsche, zweifelte aber, ob D' Israelt's Plan ihr ab— helfen werde, um so mehr, da der Antragsteller das Haus über seine weiteren Pläne ganz im Dunkeln lasse. Sein Haupteinwand gegen den ganzen Plan war, daß seine Durchführung unfehlbar zu einer größt ren und nächtheiligen Centralisation von Lokal-Angelegenheiten in Hände führen müsse, die zu ihrer Beurtheilung nicht kompetent wären. Herr Goulburn, ebenfalls ein Anhänger Peel's, sprach sich vornehmlich gegen eine Auflage auf die englischen Staatsgläubi⸗ zer aus, die er einen versteckten Bruch der eingegangenen Verpflich⸗ tungen, einen halben Staats-Bankerott nannte, so-wie gegen Cay ley'zs Plan, der die Anwesenheit eines Aceise⸗ Beamten in jedem Hause nothwendig mache. Lord J. Russe!l zweifelte, daß der Grundbesitz gegenwärtig höher besteuert sei als früher; die Grund⸗ steuer sei' sichtrlich geringer, als unter Sir R. Walßole. Auch er wünschte nicht den Kirchspielen die Verwaltung der Lo⸗ kal Angelegenheiten entzogen zu sehen, vertheidigte sein Benehmen' bei der Abschaffung der Korn-Gesetze und er— klärte sich schließlich gegen D Jsraeli's Antrag, weil er das Sig⸗ nal zu einem neuen Kampfe zwischen den ackerbautreibenden und anderen Interessen geben werde, so wie auch gegen Hume's Amen⸗ bement., Herr Cobden bekämpfte hauptsächlich die Ansicht, daß von D'Israeli's Plan die Pächter Rutzens ziehen würden, und daß der Frelhandel an etwanigem Elend in den Ackerbau -Distrikten schuld wäre, wo es vorhanden sei, könne nur der ungeschäftsmäßige Be⸗ tricb' des Ackerbaus daran schulde fein. Es war für Hume's Plan. Vor der Abstimmung ergriff Herr D' Israeli nochmals zur Ver⸗ theidigung seines Antrags das Wort und richtete sich hauptsächlich gegen die Einwürfe, däß seine Anführungen nicht begründet, seine Pläne nicht praktisch und nicht von Nußen für die Pächter seien. Hauptsächlich bei dem letzten Punkte suchte er nachzuweisen, welche große Erleichterung die, Pächter durch eine veränderte Vertheilung der Lokal- Abgaben genießen würden, und versprach, in der Aus⸗ schuß-Berathung einen Plan vorzulegen, der die gegen die Staats⸗ gläubiger eingegangenen Verpflichtungen nicht im mindesten verletzen verde. Bel der Abstimmung wurden indeß, wie schon gemeldet, so⸗ wohl Hume's wie W Israeli's Antrag verworfen.
London, 17. März. Gestern votirte das Unterhaus im Aus⸗ schusse eine Reihe von Posten des Marine Budgets. Ein Antrag bes Herrn Hume, daß vor jedweder Subsidienbewilligung für den Staassdienst eine allgemeine Veranschlagung der zu erwartenden Einkünfte und der beabsichtigten Ausgaben vom Ministerium vorge⸗ legt werden solle, wurde mit 97 gegen 48 Stimmen verworfen. Das Marine-Buvget ist übrigens, nach den Regierungs- Vorlagen, welche Herr Ward vem Hause machte, gegen das vorige Jahr um 938, 856 Pfd. St. vermindert. Herrn Hume aber erschien die Stärke der
469 britischen Seemacht auf auswärtigen Stationen noch zu groß, und er woklte die beantragten 10,0900 Han Seeleute auf 35006 her⸗ abgesetzt sehen, was jedoch mit 144 gegen 59 Stimmen verworfen wurde.
Die Times hat Berichte von Neapel vom 6. März, wonach die Admirale nach einer Unterredung mit dem Könige in der Nacht des dten mit ihrem Geschwader nach Palermo abgefahren waren. Man will daraus schließen, daß der König in die Modificationen der Bedingungen an die Sieilianer, die den Admiralen bedenklich schienen, eingewilligt habe, besonders in Betreff der Amnestie frage. Man glaubte, daß im Fall der Annahme der Friedens bedingungin der siellianische Fürst Cassaro, der sehr populair ist, zum Vice König ernannt werden würde. Derselhe Korrespondent der Times deutet an, daß König Ferdinand im Kirchenstagte interveniren wolle, so⸗ bald die sicilianische Frage geschlichtet wäre. Dabei geht er von der Voraussetzung aus, daß die Oesterreicher bereits in den Kirchen— staat und Toskana eingerückt seien.
Nach dem Hlo be verlautet, daß in England mehrere Dampf⸗ schiffe für den Dienst der Sicilianer ausgerüstet würden, und daß mehr als 120) Mann, vollständig bewassnet, uniformirt und ein⸗ geübt, bereit seien, sich auf jenen Dampfbsten einzuschiffen, um auf Seiten der Sictlianer gegen Neapel zu fechten.
3 Die Times bringt auch Nachrichten aus Pernambuco bis zum 8. Februar. Der Aufruhr war unterdrückt, und die Rävels führer sind entweder gefangen oder gefallen. Man erwartet, daß der Han— del jetzt dert wieder aufleben wird.
In der gestrigen Halbjahrs—Versammlung dir Actisnaire der Bank von England, wilche sehr zahlreich besucht war, zeigte der Gouverneur an, daß, nach Zahlung der Dividenden für das letzte Halbjahr, eine Bilanz von 35,318 Pfd. St. verbleiben und zur Reserve geschlagen worden sei, welche sich, den während des laufenden Jah⸗ res sich ergebenden Gewinn hinzugerechnet, gegenwärtig auf 3, 813, 882 Pfd. St. belaufe. Da die Versammlung früher die Ansicht ausge—⸗ sprochen habe, daß die Reserve auf drei Millionen beschränkt werden solle, so habe der Direktorenhof die Sache erwogen und sehe keine Gefahr dabei, die Reserve auf jenen Betrag zu vermindern; der⸗ selbe schlage daher vor, daß die Aetionaire 5 pCt. empfangen soll— ten, nämlich 35 pCt. als die ordentliche Halbjahrs-Dividende und 2 pCt. aus dem Ueberschusse der Reserve, die dann immer noch 3, 013,447 Pfd. St. betragen werde. Lauter Beifallsruf begleitete diesen Vorschlag, der nach einigen Erörterungen zur Abstimmung ge bracht und genehmigt wurde. .
Der Betrag der vom Ministerium für das Budget von 1849 bis 50 im Vergleich mit dem vorjährigen Budget vorgeschlagenen Exspar⸗ nisse beläuft sich zusammen auf 2„H03,533 Pf. St., wovon 7346, 856 auf die Marine, 337,873 auf die Artillerie, 78,624 auf das Land— heer und 556, 2h00 auf die Civil⸗Verwaltung kummen.
In der vorgestrigen Sitzung des Oberhauses beantragte Lord Wicklow offizielle Vorlagen über den Betrgg der aus Irland bezo— genen und in England mit der Einkommensteuer belegten Revenüen.
. Schweiz. Bern, 13. März. Eidg. 3.) Die in neapelitani⸗ schen Diensten stehenden Schweizer bilden vier Regimenter, jedes aus 1472 Mann oder zwei Bataillonen zu 736 Mann zusammengesetzt. Die kapitulirten Kantone sind: Luzern für 1 Bataillon (Vertrag vom 3. Juli 1824); Uri, Unterwalden und Appenzell J. Rh. für das 2. Bataillon des 1. Regiments (15. Juni 1829); Freiburg und Solothurn für das 2. Regiment (15. Juni 1825); Wallis für ein Bataillon des 3. Regiments (11. August 1826); Schwyz und Grau— bündten jedes für ein halbes Bataillon des 3. Regiments (8. März 1827 und 7. Dezember 1828); Bern für das 4. Regiment (6. Scp- tember 1828). Die Dauer der Capitulationen ist 30. Jahre. Die Pension ist auf die Hälfte des Soldes für 20 Dienstjahre, zwei Dritthrile für 25 Jahre, drei Viertheile für 30 Jahre und den gan— zen Sold für 35 Jahre festgesetzt. Im Falle der Auflösung haben sie auf Entrichtung des halben Soldes Anspruch. :
Die eidgenössische Gesetzgebungs-Kommissisn ist gestern wieder in Bern, zu Fortfetzung der ihr obliegenden, einige, Zeit, unterbre— chenen Arbeiten zusammengetreten. Ohne Zweifel wird die Bundes— gerichtsordnung Gegenstand ihrer Berathung sein, wozu der Ent— wurf bereits von Herrn Bundesrath Druey ausgearbeitet ist.
Der Große Rath von Bern hat gestern ein Gesetz über Un⸗ vereinbarkeit von Stellen berathen. Der wichtigste Paragraph ist der 5. 1: „Unvereinbar mit einer vom Staate besoldeten Stelle ist jede eidgenössische Beamtung und die Stelle als Mitglied der schweizerischen Bundesversammlung und des Bundesgerichts. Die Bekleidung eines militairischen Ranges oder Grades im eidgenössi⸗ schen Dienste ist ausgenommen.“ Das war den Bernern aber doch zu stark, der Paragraph wurde in folgender Fassung angenommen: „‚Unveréinbar mit einer vom Staate besoldeten Stelle ist jede eid⸗ genössische Beamtung. Die Stelle als Mitglied der schweizerischen Bundes? Versammlung, des Bundesgerichts, die Bekleidung eints militairischen Ranges oder Grades in eidgenössischen Dienste sind ausgenommen.“
Italien. Turin, 11. März. (D. A. Z.) Der König hat an den Papst ein Schreiben nach Gaeta gerichtet, worin er dem⸗ selben anzeigt, daß er im Begriff sei, den Krieg zur Vertreibung der Ausländer vom italicnischen Boden neuerdings zu beginnen, und daß er, sobald dieser Zweck erreicht sein werde, sich auch mit den den päpstlichen Stuhl betreffenden Fragen näher beschäftigen wolle.
Nicht weniger als 109 Generale, Obersten und andere Stabs⸗ Offiziere der piemontesischen Armee, die der revolutionairen Partei verdächtig sind, sollen zur Disponibilität gestellt und durch polnische,
Dukati jährlich. Außerdem entschädigt es Neapel für die durch die
Ereignisse von 1818 und 1849 veranlaßten Rüstungen mit 590, 9009 Unzen. Die Volksvertretung besteht aus zwei Kammern, einer auf Lebenszeit von bem König einannten Pairskammer und einer Polls kammer, Um an der Wahl zu letzterer Thell nehmen zu können, muß man ein Einkommen von 300 Unzen und in Palermo von 500 Unzen haben; derselbe Census ist zur Wählbarkeit erforderlich. Wenn die Sicilianer auf diese Anerbietungen nicht eingehen, so werden sie als nicht geschehen betrachtet. Zwischen den Admiralen Frankreichs und Englands, welche das Ultimatum vermittelt haben, und dem König herrscht noch eine Meinungsverschiedenheit über die zu erthei⸗ lende Amnestie. Exrstere verlangen eine unbeschränkte, Letzterer will wenigstens 30 der Hauptanführer des Aufstandes auf ein Jahr von der Insel entfernt wissen. Wenn die Sicilianer die Anerbietungen annehmen, so wird wahrscheinlich Fürst Cassaro Vice-König werden. Der Kardinal Antonelli, welcher die Functionen als Staats⸗ Secretair Sr. Heiligkeit versieht, hat an den Kaiserl. österreichischen Gesandten beim heiligen Stuhle, Grafen Moritz Esterhazy, folgende Note grrichtet:
„Jener Verein von Aufrührern, welcher, den Namen von Volls⸗Depu⸗ tirten widerrechtlicher Weise sich anmaßend, in der Hauptstadt des päpstli⸗ chen Staates unter dem Titel einer römischen konstitnirenden Versammlung sich festsetzte, hat mit tollem Ungestüm, in seinem System von Gottlosigkeit, Ungerechtigkeit und Zerstörung fortschreitend, in den letztverflossenen Tagen sich beeilt, mit einem doppelten Gesetzentwurfe sich zu beschäftigen, in wel⸗ chem alle im Besitz der todten Hand befindlichen Güter als Staats- güter eillärt und einstweilen einige direlte Anordnungen getroffen werden, um die Wirkung dieses selben gottlosen Naubes alles beweglichen und un⸗ beweglichen Eigenthums sicherzusfellen, den sie, gegen die Kirchen- und gegen 9 frommen Stiftungen ohne irgend eine Ausnahme zu dekretiren Wil ens ist.
„BVieses, wie nicht minder jedes andere vergangene oder künftige Atten- tat der gedachten Aufrührer sind bereits in ihrem Ursprunge durch die frü- heren Befanntmachungen des heiligen Vaters und vorzüglich durch die feier⸗ liche von ihm am 1. Januar erlassene Alte verurtheilt. Da man aber die feuflischen Kunstgriffe und Listen voraussieht, welche die Urheber des ob- besagten Raubes anwenden werden, um so schnell als möglich einen ihren eigennützigen Wünschen enisprechenden Vortheil daraus zu ziehen, so hat der heilige Vater in seiner doppelten Eigenschaft als Paßst und als Lnn—⸗ desherr der päpstlichen Staaten, für zwechniäßig erachtet, alle diejenigen zu warnen, welche sich in dem Fall befinden dürsten, in Bezug auf obgedach⸗ tes Eigenthum mit der sogenannten Negierung von Rom oder irgend einem von ihr Bevollmächtigten in Verhandlung zu treten. Die Angrdunngen der iömischen Versammlung, von denen hier die Rede ist, enthalten die empörendste Verletzung der unwandelbgren Vorschriften der natürli- chen Gerechtigleit, auf. welche jedes Eigenthumsrecht gegründet ist, eine Ver⸗ letzung der alten und neueren bürgerlichen Gesetze, welche namentlich in den päpstlichen Staaten das Eigenthum der Kirche und der milden Stiftungen stets verbürgt haben, endlich eine Verletzung der geheiligten Rechte der Kirche Jesu Christi und der Verordnungen, welche, sie erlassen hat, um ihr Eigenthum zu bewahren, und zu verhindern, daß es den xreligiösen oder frommen Zwecken, denen es gewidmet ist, entfremdet werde. Wenn die so⸗
genannte Versammlung mit den allgemrinen Ausdrücken, deren sie sich be⸗ dient hat, nicht blos das Eigenthum der Kirche und der frommen Stif- tungen treffen wollte, so sind ihre Anordnungen auch in dieser Hinsicht von Rechts wegen immer null und nichtig, weil sie von einer Handvoll Aufrüh⸗ rern ausgegangen sind, welche durch jede Art von Gewaltthat, Betrug und Undankbärkeit die rechimäßige Autorität usurpirt haben, um die Staaten der heiligen Kirche zu unterdrücken, austatt sie zu regieren.
„Es ist demnach der Wille Sr. Heiligkeit, daß zur Keuntniß Aller und besonders der Fremden aller Staaten und Nationen gebracht werde, daß die Verkäufe, Erbpacht Verträge und Veräußtrungen jeder Art, wie auch die Konstituirungen von Hppotbeken und was immer für andere Kontrakte, welche von der sogenannten Versammlung und Römischen Regierung oder deren Bevollmächtigte über unbewegliche und bewegliche Kirchengüter und jedes andere Eigenihum der tod ten Hand geschlossen werden, vollkommen nichtig und ungültig sind und sein werden, und als von Leuten abgeschlossen zetrachtet werden sollen, die mit öffentlichem und offenbarem Raub fremdes
Eigenthunt unrechtmäßiger Weise sich angeeignet haben. Demzufolge kön⸗ nen dergleichen Kontrafte aus keinerlei Ursache, Vorwand oder Grund in irgend einer Weise gültig gemacht werden, auch wenn es sich von gemöhn⸗
französische und andere Offiziere ersetzt werden.
Im Mittel⸗-Italien soll der Plan entworfen worden sein, Karl Albert zum Prästdenten der italienischen Gesammt⸗-Nepublik auszu— rufen und ihm dadurch indirelt seine Krone zu nehmen.
Neapel, 5. März. (D. A. 3.) Das Ultimatum, welches der König an die Steillaner unterm 28sten v. M, erlassen hat, verspricht ihnen eine Verfassung auf den Grundlagen der Constitution von 1812, die vor Juni dieses Jahres verkündet werden soll. Die hauptsächlichsten Beslimmungen dleser neuen Verfassung sind: Die Staats Religien ist mit Ausschluß jeder auderen die katholische; die persönliche Frei⸗ heit ist garantirt: Niemand darf anders als nach der gesetzlich vor⸗ geschriebenen Form verhaftet oder gerichtlich verfolgt werden; Kei— ner ist gezwungen, sein Eigenthum anders als zum Nutzen des Staats und gegen vorherige Entschädigung abzutreten; Preßfreiheit mit Represslogesetzen ist zugesichert; Sicilien bildet einen Theil des Königsreichs der beiden Sicilien und, wird als constitutionelle Mo⸗ narchle reglert. Der König übt allein durch verantwortliche Mini— ster die voͤll ziehende Gewalt aus, die gesetzgebende dagegen in Ge—= meinschaft mit den Kammern, die er zusammenberuft, vertagt und auflöst. Wenn der König nicht in Sicilien residirt, ersetzt ihn ein Vice König. In seiner Umgebung, befindet sich bestän— dig ein mit den feen Angelegenhkiten beauftragter Mini— ster. Alle Staatsbeamte sind Sicilianer, von den Ministern sind nur die beiden des Kriegs und der Marine der Centralregierung
lichen Kontrakten, die von den Kirchen oder Anstalten, welchen besagte Gü- ter gehören, geschlossen werden sollen oder von Atten handelt, die un- ter Autorisasion des Papstes, oder der Bischößse, oder and rer rechtmäßiger Oberen in den Schranken ihrer respeltiven Kompetent be⸗ gonnen worden sind, indem sich hieraus und was immer für einem an⸗ deren Umstande niemals folgern lassen kann, daß ein offenbagrer Usurpator dasjenige zu thun, zu vollziehen und zu vollbringen befugt ist, was einzig und allein von dem Eigenthümer oder dem rechtmäßigen Administraton be⸗ wer!lstelligt werden konnte. Demnach werden LiFe Kirchen oder die anderen Stiftungen der todten Hand jederzeit das Necht haben, ihr bewegliches und unbewegliches Eigenthum, frei und ledig ven allen Lasten, welche die unrechtmäßigen Besitzer darauf gelegt haben dürsten, wie auch die Früchte,
die sie in der Zwischenzeit getragen haben, zurückzufordern; noch können diejenigen, wesche sie gekauft oder irgend einen anderen Vertrag darüber abgeschlosen haben, von den rechimäßigen Eigenthümern den bezahlten Kauspress oder eine andere Entschädigung fordern, wofür ihnen kein an— derer Weg übrig bleibt, als der, ihre Klage gegen die Usurpatoren zu rich-
ten, mit denen sie die Kontrakte abgeschlossen haben.
„Indem der unterzeichnete Kardinal, welcher die Functionen als Staats- secretair versieht, auf ausdrücklichen Befehl des heiligen Vaters Ew. Excel- lenz hiervon in Kenntniß setzt, ersucht er Sie außerdem. Ihrer Regierung hiervon schleunige Mittheilung zu machen, damit der Inhalt der gegenwär= tigen Note so viel als möglich bekannt werde, mittelst welcher Liesenigen, die sich eiwa dazu verleiten lassen dürften, Kontrakte über die in Frage ste⸗ henden Güter abzuschließen, gehörig gewarnt, keine Unkenntniß der Sache vorschützen können.
„Ber Unterzeichnete hat die Ehre, Ew. Excellenz die Versicherung sei⸗ ner ausgezeichneisten Hochachtung zu erneuern. Gaeta, den 19. Februar 1849. G. Kardinal Antonelli.“
Spanien. Madrid, 10. März. Aus Catalonien ist gestern die Nachricht eingegangen, daß es dem zu den Truppen der Königin übergegangenen Brigadier Pons (Bep del Oli) fast gelungen waͤre, Cabrera in einen Hinterhalt zu verlocken und gefangen zu nehmen. Das Pferd des Letzteren fiel in seine Hände. Er selbst entkam jedoch. In Igualada haben Fabrik-Arbeiter Feuer an mehrere Fa⸗ briken gelegt.
Der General-Capitain von Burgos, Ros de Olano, hat einen Preis von 2009 Piastern auf den Kopf des Estudiante gesetzt. Ein Bruder dieses karlistischen Parteigängers wurde von 39 Kürassieren verfolgt und endlich, da er sich nicht ergeben wollte, erschossen. Der Estudianke ließ den Leichnam ausgraben und bedeckte ihn mit seinen Thränen. .
Seit geraumer Zeit waren die Landstraßen Spaniens nicht so unsicher, wie gegenwärtig. Binnen der letzten acht Tage wurden vier Diligencen zwischen Madrid und Sevilla von berittenen Räu⸗ bern ausgeplündert. Eine von Saragossa nach Pamplona gehende Diligence erlitt dasselbe Schicksal.
Zproz. 233 P.
proz. 11 G.
Unverzinsl. 35 P.
Polizeiliche Bekanntmachung. . Wegen Reparatur der Aufzugsklappen der Spreebrücke bei
Moabit muß dleselbe ain 22sten und 23sten d. M. gesperrt werden. Berlin, den 17. März 18149. 3.
Königliches Polizei- Präsidium.
vorbehalten. Sicilien hat ein besonderes Budget von 3 Millionen
von Hinckeldey.