1849 / 79 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

wenig geneigt sei, mit England und Oesterreich zur Wiederherstellung der Ruhe in Italien zusammenzuwirken, wodurch Oesterreich in den Stand gesetzt sein würde, im Osten mehr Kraft zu entwickeln; indeß hoffte dies Blatt, Sir Stratford Canning, der britische Gesandte in Kenstantinopel, werde dort wie ein Staatsmann gesprochen haben, der entschlossen sei, Englands traditionelle Politik zu vertheidigen, die Unverletzlichkeit und Unabhängigkeit der Türkei aufrecht zu er— halten und eine Agressiv Bewegung zu verhindern, welche den Welt⸗

frieden gefährden würde. Diese beiden Artikel, des Globe und der Times, haben an der heutigen Börse einen ungünstigen Einfluß auf die Course ausgeübt. .

Nach dem Wochen⸗-Berichte der Bank von England, hatte ihr Metallvorrath wieder um 120358 Pfd. St. zugenommen, ihr akti⸗ ver Notenumlauf aber um 469,790 Pfd. St. sich vermindert, so daß ersterer sich auf 15,297,212 und letzterer auf 17, 92,320 Pfd. St. belief. Der Betrag der reservirten Noten war um 706,189 Pfd. gestiegen und belief sich auf 10,645,925 Pfd. St. Die Reserve betrug 3, 85s 3509 Pfd. St. und war sich fast gleich geblieben; durch Abzug der Extra⸗Dividende von 2 pCt. wird sie eine ansehnliche Verminderung erleiden.

Baron Rothschild läßt alle Effekten von Werth, welche er nach der Februar⸗-Revolution nach England geschickt hatte, wieder nach Paris zurückkommen.

Niederlande. Aus dem Haag, 18. März. (J. de la Hape.) Das Ministerium hat folgende Ansprache an das nieder ländische Volk erlassen: . ö . ͤ

„Es hat dem Allmächtigen gefallen, unseren vielgeliebten König Wil. helm II. zu sich zu rufen. Nach einer Krisis, welche eine trügerische Hoff nung hervorrief, entschlief Se. Majestät heute um zwei Uhr Morgens. Der Tod eines Fürsten, welcher so große Liebe zu seinem Volke hegte, versttzt das Vaterland in tiefe Trauer.

„Sein vielgeliebter Sohn, Wilhelm Alexander Paul Friedrich Ludwig, besteigt den Thron kraft des Artikels 13 des Grundgesetzes. Wilhelm Ill. ist König der Niederlande. Die ganze Nation ist ihm Treue schuldig. Alle Behörden fahren fort in seinem Namen für die Aufrechthaltung der Geseßtze, der Ordnung und Ruhe thätig zu sein. Es sind bereits die erforderlichen Befehle ertheilt, um dem Könige Wilhelm III. die betrübende Nachricht zu überbringen, die ihn zu der wichtigen Stellung berust, zu welcher seine Ge— burt und das Grundgesetz ihm ein unbestreitbares Recht geben.

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„Wir erwarten, daß ein Jeder, durchdrungen von Liebe zu dem Hause Oranien und beseelt von echter Vaterlandsliebe, durch ruhige Haltung un- ter dem Segen Gottes zum Wohle des Vaterlandes mitwirken werde.

Im Haag, 17. Maͤrz 1849.“ j

(Folgen die Unterschriften ber Minister.)

Italien. Rom, 8. März. (A. Z.) Es ist von einem neuen Triumvirat die Rede, welches von Mazzini anhebt, sich bis zu Bonaparte steigert und dann bis zu Garibaldi herabläßt. Das Werk hat begonnen, einige Glocken sind bereits von ihrem luftigen Sitz herabgenommen worden, jetzt handelt es sich darum, das Geld zu der kostbaren Artillerie herbeizuschaffen. Geld ist das Geringste, pflegen unternehmende Architekten zu sagen, das findet sich, wenn der gute Wille da ist, bals. Der böse Wille soll aber noch weit Größeres vermögen, und der ist reichlich vorhanden. Das bedeu⸗ tungsvollste Zeichen ist wohl das, daß ein armenisches Kloster in Rom sich unter den Schutz der türkischen Fahne geflüchtet hat. Seit vorgestern weht dieselbe in der nächsten Nähe von St. Peter.

Die Bank hat gestern, in Betracht, daß eine große Anzahl Bankscheine, in Folge des Zwangscourses, den sie im vorigen Jahr hatten, unbrauchbar geworden und amortisirt sind, 50,000 Skudi in größtentheils neuen Billetten ausgegeben.

Rom, 8. März. (Französ. Bl.) Im Geheimen Ausschusse fand eine höchst wichtige Sitzung statt, an deren Schlusse das Exekutiv— Comité mit Diktatorial-Gewalt bekleidet wurde.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 22. März. Im Opernhause. 40ste Abonnements Vorstellung: Die Willys, oder: Gisela, phantastisches Ballet in 2 Abth., von St. Georges und Coralli. Musik von Adam. Für die hiesige Bühne eingerichtet von dem Balletmeister Hoguet. (Frl. Lucile Grahn: Gisela, als Gastrolle.) Vorher: Geistige Liebe, Lust— spiel in 3 Abth., von Dr. Fr. Lederer. Anfang halb 7 Uhr.

Freitag, 23. März. Im Schauspielhause. 47ste Abonnements— Vorstellung: Eigensinn, Lustspiel in 1 Akt, von R. Benedix. Hier— auf: Christoph und Renata, oder: Die Verwaisten, Schauspiel in 2 Akten, nach dem Französischen von Karl Blum. (Frl. Auguste Bernhard, im ersten Stuck: Emma; inm zweiten: Christoph, als letzte Gastrollen. Anfang halb 7 Uhr.

Königsstädtisches Theater. Donnerstag, 22. März. Zum 7ostenmale: Die Töchter Lucifer's. Großes phantastisches Zauberspiel mit Gesang in 5 Abtheilungen (12 Tableaur), von W. Friedrich. Musik komponirt und arranmirt

von Ed. Stiegmann.

Mit Allerhöchster Genehmigung. Zum Besten einer sehr tigen Familie. Sonntag, den 25. März 1849, Mittags 121 Konzert⸗Saale des Königlichen Opernhauses:

Mu sikalisch⸗deklamatorische Morgen ⸗Un terhalt

veranstaltet von Auguste Crelinger und Louise Köster,

unter Leitung des Königl. Kapellmeisters Herrn Taubert und unter M wirkung der Königl. Kammersängerin Frl. Tuczek, der Königl. Ho schauspielerin Frau Klara Hoppé, des Frl. Zschiesche, der Herre Demunck (Piofessor am Königl. Konservalorium zu Brüssel), Franck Ganz, der Königl. Hofsänger Herren Mantius, Pfister, Ischiesche, Fisch er, der Königl. Hosschauspieler Herren Döring und Hendrichs

Erster Theil. 1) Konzert für Piano forte zu dier Handen, vor⸗ tragen von den Herren Franck und Taubert (Beethoven). 2) Arie aus Iphigenig, vorgetragen von Frau Köster (uch. 3) Ode, vorge⸗ tragen von Frau Crelinger (Rückert). 4) Arse, vorgetragen von Frl. Tu czek. 5) Deelamation von Herrn Hendrich 8. 65 Terzett aus Sargines, vorgetragen von Fräulein Zschiesche, Herren Pfister und Zschiesche (Paer).

Zweiter Theil. 7) Fantasie und Variationen über den Schuberktschen Sehnsuchtswalzer für Violoncelle, vorgetragen von Herrn De munck (De— munck). 8) Lied aus dem Liederspiele: In der Fremde, vorgetragen von Herrn Z3schiesche (Mendelssohn-⸗Bartholdy). 9) Declamation von Frau Hoppé. 10) Duett, vorgetragen von Frl. Tuc zek und Frau Köster (Taubert). 11) Declamation von Herin Döring. 12) Quin⸗ tett aus der Oper „Das unterbrochene Opferfest“, vorgetragen von den Damen Tuczek, Köster, den Herren Mantius, Zschiesche und Fischer (Winter). MNumerirte Plätze à 1 Rthlr. und Billets zur Tribüne à 20 Sgr. sind zu haben in der Schlesingerschen Buch- und Musik- Handlung, Linden Nr. 34, bei dem Hofmusikhändler Herrn Bock, Jägerstr. Nr. 42, und bei dem Inspektor des Königl. Opernhauses Herrn Tack. Die Kasse wird um 11 Uhr geöffnet.

.

8 F

P— —— 2 * Berliner Börse vom 21

März.

KE is en ha ln ACtienm.

HH echsel- Coumse. Eriet. Geld. 6 ; . R —; . 250 * ur 42 1127 Slamm - Actien. Kapifcil,. 3. Prioritäts - Actien. Kapital. . nner nn, ö 250 EI. . * . 6 24 . . wr Tages- Couns do. 256 FI. 2 Mt 1423 142 ö 4 7 ages = C Our s. ö . , . S* Haml 18 30 M Kurz 150 150 Der ,,, . nach , . . 53* 32 ni K . ö erden ö. 1 E . . . r . ö a . ö ĩ er da estimmten Rubrik ausgefüllt. 82 n, hrliche Verloosung à pCt. amartisir do. w . 3019 Dm, 2 Me 150 1501 . . ö , * U jährliche Verlo . London .. . . 1 1t. 33 Mt. 6 251 6 25 t 1.411.800 87 . 300 Fe 2 Mt. SI Berl. Anh. Lit. A. B. 6, 000.000 . 714 a. 6G. . ö . , ö ö Wien m 20 Xx. 1569 FI. 2 Me 89 do. Hamburg.... S8, 000,069 4 514 6. 363 . 5j. Ser i. Gon , Augsburg.. 150 FRI. 2nMe 1021 do. Stettin - Starg. 4, 824, 900 4 5 U. . 9 . . / 6 h . . Breslau 160 TLéI 2 Mt. 998 do. Potsd- - Magd. .. 4. 009,000 4 53 2541 bz. . 6G . ts ö. agd.· - ö 14 1 8 Tage Q 283 GQ Magd. Halberstadt.. 1, 100, 4 1085 6. 109 8. 29 . S6ön, 900 5 102 Leipeig in Couraut Im 14 Thlr. Fugs 100 TELL ; 3. k . . . do. Stettiner. ö ð 0 ij, Oe 0 C 5 24 6 3 . . donc, , d,. Leipziger... .. ,, Magdeb. L. eipziger . 1.788, 100 4 Frankfurt a. M. südd. W. .. 1061 FI. 2 Mt 56 26 / Halle · Thüringer... 9, M 0, O9 1. 2 18 9 , . 4. 06.0660 13 86 kB J 100 sRKbl.,. 3 Wochen 1054 öl dingen. 13, 000,009 3 745 4 b Göõin - Minden 3, 674.500 45 9235 5 J JR d äÄ„ä/„////// 8 4 500,000 4 48 E Rhei , 8 2 ; * . ; . 6. , . ein. v. Staat gar. 1.217, 000 375 Inländische Fonds, Pfandbries-, ARommunal- Papiere und ,, 1.651.200 5 ö 102 4. ö. . . n 5 2.487 250 4* ö Geld- Course. Düsseld. . Elberfeld... 1, 400, 99 4 do Stamm- Prior. 1.250.360 4 DJ . ——— Steele - Vohwinkel .. 1,300, 0909 4 1 Düsseldorf Elberfeld. 1, 000,00 4 2f. Brief. Geld. Gem, 6 Geld. Gem. Niederschl. Märkisch. 19, 000, 00 33 U 1 a, , e. Niederschi. Märßisch. 4,175. 000 4 S5 bo. a. Ereule.- Frein. Anl s lol 190 komm. Lidhr. 33 933 253 J 9 0, 0. v6. Co) 3 38 n St. Sehuld. Sch. 3 797 KuÜr- u. Nm. do. 35 933 925 Oberschl. Lit. A. 2. 253, 190 33 91 E. ö. . Ul. Serie. Z 303 835 3 Sec Prræ. Se. 65 Schlee. ere ac. de. . Litt. B. J,, do. Zweigbann 26, odo 43 HFC. u. Nin. Sehuldr. 3 ö do. Lt. B. Eur. do. 37 . gosel . Oderberg k 1 . 2 . z. 2415 966 3 S0 n kerl. Stadt-Obll. 5 955 Fr. Re- Anth-Sck- 872 Breslau - Freiburg. .. 1.7190, 099 1 4 Hbherr ehe ene 37494. 300 4 3 . 874 Krakau- Oberschf.. .. 1.800, 000 4 38 B ; 3 ö. do. do. 33. J 87 rakau derschl. . 1. g. 44 Krakau- Oberschl. .. 360.0900 4 71 B . 35 853 P nd. ie . 131 . Märk . 4, 000, 009 4 55 u. 513 0 Trak; . Schl. . 212 Westpr. Pfandbr. 34 S5) 1 Friedrichsd'or. . 1325 13 ia Berg. M Ark... ͤ ö oh! ho . 7öz 6 Cosel- Oderberg. 250, 100 . . Gæeosah. Posen do. d 965 Aud. Goldi. à ᷣth. 124 1253 Stargard - Posen... ,, . 3 ö Steele Vohwinkel 325.000 5 888 6 do. do. 3 8 j 83 U Digennto. 2 Brieg⸗= Neisse. ö , n. . n ö 45 do. II. Ser. 375.000 5 S0 06 Ostpr. Pfuudpr. 35 91 905 ö Magdebh. Wittenb. J 4,500, 0 ö 4 . Bresjau- Freipurg.. 106.5600 4 . ö . / . ,,, 80, 000 5 97 k. 91 Ausländische Foncłę. Quittung s - Bogen. r / . ö ö. k 6 / 23 Rus. Humb. Cert,5 Poln. neus Pfdbr. 4 91 Aachen - Mastricht. 2,750, 00 4 30 / Ausl. Stamm- Act. 2 ao. beillope 3.4.8.5 do. Part. So bl. 4 735 ͤ / 2 * de. do. 1. Anl. 4 do. 40. 309 FI. 97 . . ͤ Leipzig - Dresden 4.500, 0900 4 do. Stiegl. 2. 4. A. 4 Sr 8 Iamh. Feuoc. Cas. 33 Lusliind. Actien. Tuchr. Bexbach 24 Fl. d e. hh ; K c. Vw. 3.1 d e FI. 18. 000.0“t“ ; iel. Altona ..... Sp. 2.050, 009 . 2e, nern, e lol. 23 Iut. 23 3 Festher; ,. 4 ,,. ö J il. 6. 500.00 4 335 6. . 96— ö. 1 21 ö 7, 2 ** . e )* 24 ,, ,, 6 . ö. 3 h 1 . Mecklenburger Thlr. 4,300,060 4 do. do. Cort. . 5 Sardin. do. 36 Fr. —— W P ; , . do. d L. B. 200FI.— N. Bud. do. 35 FI. 15 I . . ö . . . 2. k- 41 eilen 87 ö § hr, . Efabr ; 6 1 J. . . Schluss-Course von Cöln-Minden tt é. von Preussischen Bank Antheilen 8.23 . und Fonds gestiegen.

Die Stimmung an der neutigen Borse war sehr gunstig, und in Folge vielseitiger Käufe sind Acti

/

Auswärtige Börsen. Breslau, 20. März. Poln. Papiergeld 947 Glo. Oest. Banknoten 89. Br., 8944 Gld. Poln. Pfdbr. alte 914 Br., do. nene 91 Glo. Poln. 500 Fl. 745 Br. B. Cert. 200 Fl. 131 Br. Russ. poln. Sch. Ob. 71 Br. Oberschl. A. und h. 90 B VWeyburg 795 Gld. Koöͤln⸗Minden 745 Br. Niederschl. 715 Br. Sächs. Schles. 75 Br. 394 t Br. Fried. Wilh. Nordb. 335 Br., 344 Gld. Wien, 19. März. Met. proz. 833 4. A4proz. 666 3 proz. 50 51. 23 proz. 44 - 44 Anl. 38: 142 143. 39: 8s 894. Nordb. 96 97. Gloggn. 90 91. Mall. 51 a 62 64. Livorno 587, 3, Pesth 633 64 643. Budw. 7 3 A. 1115 1412. echsel. Amst. 158. Augsb. u. Frankf. 1133. H 57 zan . Di. an! ugsb. u. Frankf. 1135. Hamb. 167. ie ond z ohne Veränderung und fest Eise b l 3 . mar 1E z . 8 tsenbahnen etwas ih. , fremde Valuten in langer Sicht zu lassen, Leipzig, 2 ü 'i ; ; B. EE,! ö . A. 97 G. Schles. 73 Br. Chemmig. Riesa 20 9 . . ö 102z Br. Pr. B. A. Sz6 Be. Wong - Kiel s6 Br. Deß. B. A.

Frankfurt a. M. 15. ĩ er Vorse Mehreres umgese zt. 2 6 ,. an heuti⸗ . stellten sich indessen auf die rüctgan . ger et ngen der⸗ msterdam, Madrid und Antwerpen ein en de nf n n Es machten sich dazu keine willige Abgeber bene nher als gestern. tungen der Fonds und Eisenbahn-Attien waren bei ei ; e Gat⸗ schäften angenehmer. 6 nigen Ge⸗ Oesterr. 5 proz. Met. 733 Br., 725 G. Bank Br., 1168 G. Baden 50 Jl. 487 Br., 35 Fl. 2. . Tyste r e, Ws G,, Sandi i H, ee, ge rden; 50 Fl. 695 Br., 693 G., 25 Fl. 22 Br., 22 G Span

!

. Leipz. Sächs. Bayr. 78 Br.

. ; w . ö 1 w.

Loose 747 Br., 715 G. Friedrich Wilhelms - Nordbahn 341 Br.;

t ö 9. ö. 32 J . ) 8 . 9X

3145 G. Bexbach 72 Br.“, 715 G. Köln⸗Minden 753 Br., 745 G.

Wechsel. Amstervam 100 Fl. C. k. S. 100 G., do. 2 M. 100 Br. Augsburg 1941 Fl. C. k. S. 119 G. Berlin 60 Rthlr. C. k. S. 105 G. Bremen 53 Rthlr. in Ld. k. S. 985 G. Hamburg 190) M. B. k. S. 887 Br., do. 2 M. 88 Br. Leipzig 60 Rthlr. C. f. S. 1057 G. London 1 Pfd. St. k. S. 12035 Br., do. 2 M.

1205 G. Lyon 2A) Fr. k. S. 955 G. Paris 200 Fr. J. S.

957 G. Malland 250 Lire k. S. 963 Br. Wien 100 51. C. M.

20 Fl. Fuß 1063 Br. Diskonto 1 G. Hamburg, 19. März. Zi proz. p. C. 78 Br. 773 Gld.

St. Pr. Oblig. 6ßz. Br., E. R. 1063 Br., 1005 G. Stiegl. S1 Br. Dän. 66 Br., 665 Gld. Ard. 85 Br., 8z Gld. Zproz. 293 Br., 195 Gld. Hamb.⸗-Berl. 51 Br., 505 Gld. Berged. 6743 Br. Alt. Kiel 85 Br., 84 Gld. R. Neum. H3 Gld. Mecklenb. 343 Br. 34 Geld. ö

Bei unbedeutendem Geschäft waren Fonds und Actien fast alle niedriger.

Paris, 18. März. (Sonntag.) 5proz. 83. 50.

Am sterdam, 18. März. (Sonntag, Effekten⸗Societät. 43 Uhr.

Integr. 163, , 6, 3, 2, *, . 47, , , ., 4, z. proz. 758. Ard. gr. Piecen i0f, 45. Coup. 73, G. Oest. Met, 5pr z. 705. Peru 414, z, 428. Int. sind durch vielfache Einläufe, welche darin ausgeführt würden circa 1 gestiegen, , . ebenfalls zu besseren Preisen anzubringen. Von fremden ih . 1 Peru besonders lebhaft gefragt und schlossen 3 * höher als gestern. .

Madrid, 12. März. Zproz. 223. 6proz. 103.

Markt Berichte.

Berliner Getraidebericht vom 21. März.

Z proz. 23 Br., 211 G. Polen 300 Fl. Loose 77 G., öl.

ͤ Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 51-57 Nthlr.

Roggen loco 243 26 Rthlr. ö schwimmend 24 26 Rthlr. . v pr. Frühjahr 82pfd. 23 Rthlr. bez. u. G. „Mai / „Juni 24 Rihlr. Br., 233 G. Jun / Zuli 253 Rthlr. Br., 25 bez: u. G. n Juli / Aug. 265 Rthlr. Br., 26 verk. Gerste, große loco 22— 24 Rthlr. kleine 19— 21 Rthlr. . Hafer loco nach, Qualität 13 3135 Rthli, pr. Frühjahr 48pfd. 133 Rthlr. Br. Rüböl loco 147 Rthlr. Br., 11 G. pr. März 145 Rthlr. 2, i. verk. März / April 14 Rthlr. Br., 134 G. „April / Mai do. „Mai /- Juni 135 Rthlr. Br., 132 Junk Juli 133 Rthlr. Br., 133 G. Juli Hlug. 135 Rthlr. Br., 1334. „Aug. Sept. 135 Rthlr. Br., 133 G. Sept. / Okt. 13753 Rthlr. Br. 135 G. Dftbr. / Novbr. 135 Rthlr. Br., 13 G. deinöl loco 11 Rthlr. Br. ; ; Lieferung 29 April / Mai 105 Rthlr. bez. u. G. Spiritus loco ohne Faß 145 Rthlr. verk. „pr. März 15 Rthlr. Br. ö „pr. Frühjahr 15 Rthlr, bez. u, gr 15 G. . Mai / Juni 164 Rthlr. Br., 6 ö Jun! / Juli 1653 Rthlr. Br., 16 G.

77

ĩ i , Stagts-⸗Anzei⸗ Mit der heutigen Nummer des S e, n,, 26 der Verhandlunger der ersten

Kammer Kammer ausgegeben worden.

Druck und Berlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hosbuchdruckerei. 9 Beilage

und Bogen 24 26 der der zweiten

477 Berrage zum Preußischen Staats-Anzeiger.

Donnerstag d. 2. März.

r nhalt.

Ausland. nc reich. Paris. Die Wahl-⸗Comlté's. Associationsplan La= - Jaquelin's. Das Wahlgesetz. Vermischtes. hritanien und Irland. London. Die österreichischen De⸗ chen in Bezug auf Italien. Eröffnung der Legielatur von Buenog= Abres. Vermischtes. tußland und Polen. St. Petensburg. Militairische Feier der silbernen Hochzeit des Großfürsten Michael. . Wissenschaft nud Kunst. Kontigsstädtisches Theater. (Italienische Opern · Vorstellung:

La Figlia del Reggimento.) 5

Eisenbahn⸗Verkehr. Börsen - und Handels-Nachrichten.

, r T m,

Uichtamtlicher Theil. Ausland.

* 1 142 y 574 h . Frankreich. Paris, 17. März. In Paris bestehen jetzt acht Comités für die Wahlen zur mnächsten gesetzge⸗ benden Versammlung. Es sind dies das Comit“ der Rue de

Poitiers; das des Palais National unter dem Vorsitz des Herrn Buchez, welches die Partei des Natio6nal repräsentirt; das Zomit“ des Staatsraths Palastes, unter dem Vorsitz der Herren Garnier⸗Pages, Pagnerre und Bixio; das Comité der sogenannten revolutionairen Bonapartisten unter General Bachelu; das napoleo⸗ nistische Cemité unter General Pyat; das bonapartische Comité der bruderlichen Association unter Hippolyte Bonnellier; der National X ügreß und das Central-Comitéè der vereinigten Montagnards und Sozialisten; der von der gemäßigten Partei gegründete Wahlverein don 64 von den Wählern ernannten Mitgliedern. In den Pro vinzialstädten bilden sich ebenfalls bereits sselbstständig Comités der gemäßigten Partei. . Herr ven Larxoche⸗Jacquelin, der bekannte Legitimist, der aus dem Wahl Comité der Rue de Poitiers ausgetreten ist, wird näch⸗ stens ein Blatt erscheinen lassen, das hauptsaͤchlich dazu bestimmt ist, auf die Bildung einer großen Association des Schutzes und der Gegenseitigkeit zum Nutzen der arbeitenden Klassen beiderlei Ge— schlechts hinzuwirken. gliedern: Stiftern, welche 4 Fr. monatlich beisteuern, und Genossen, 1 Vierfache übersteigen. se 16000 Mitglieder der ersten und 40,000 der zweiten Klasse hat.

hriger Theilnahme den Arbeitsunfähiggewordenen eine Pension zu

ver

„Der Constitutionnel sagt über das neue Wahlgesetz: „Während der ganzen langen Debatte war die Kammer von einem allgemeinen Mißtrauen beherrscht. Sie hat aus dem Wahlgesetz ein Gesetz der Verdächtigung gemacht. Wer das Vertrauen des souverainen Volkes hat, wird unmittelbar nach der Wahl ein Ge— genstand des Mißtrauens. Das ist das Prinzip des Gesetzes. Man ist, auf diesem Wege sehr weit gegangen. Wir stimmen ganz dem bei, was der alte Fayet in der National⸗ Versammlung ausgespro⸗ chen hat; „Dieses Gesetz wird die nächsten Wahlen, aber keine an— deren bestimmen. Man hat eine Revolution gemacht, um die Wahl⸗ reform zu erlangen, bald wird man die Reform der Wählbarkeit fordern. Hoffentlich gelangen wir dazu ohne Revolution.“

Zu Marseille erwartet man die von General Gueswiller befeh— ligte Division der Alpen-Armee, welche angeblich zwischen Marseille und Toulon so kantonirt werden soll, daß sie sich auf den ersten Be— fehl einschiffen kann.

Für Kalifornien soll, weil so viele Franzosen dahin auswan dern, ein Bischof in partihus ernannt werden.

Die französische Flotten⸗Abtheilung an der Westküste von Afrika soll auf neun Schiffe herabgesetzt werden.

Großbritanien und Irland. London, 17. März. Die erwähnten, von der Times mitgetheilten Depeschen des wiener Kabinets vom 17. Januar d. J. in Bezug auf die italienischen Angelegenheiten lauten: . .

„I) Fürst Schwarzenberg an den österreichischen Repräsentanten in Paris. Auf Empfang der ihm von Herrn Humann aus Paris überbrachten Depeschen besuchte mich der Geschäftstrager von Frantreich, um mit mir über die Angelegenheiten Jialiens zu sprechen. Auch Herr Humann kam und sprach uͤber denselben Gegenstand. Da ich bemerkte, daß diese Herren mehr geneigt waren, unsere Ansichten zu sondiren, als die Gedanken ihres eigenen Kabinets zu enswickeln, so beschloß ich, über ihre Entgegenschritte hinauszugehen und ihnen unsere Ansichten ohne Rückhalt vorzulegen. Frei= muth auf meiner Seite war nicht schwierig, da wir uns über das, was wir wünschten, klar geworden waren, und da wir nichts wünschten, als was einem gesunden Prinzip, der Vernunft und der Gerechtigkeit gemäß war. Ich zweifle nicht, daß die Herren de la Cour und Humann dem Herrn Dronuyn de Lhuys meine Worte treulich berichtet haben. Dennoch erachte ich für nöthig, Sie nicht in Unwissenheit über das Wesentliche der Erörte— rung zu lassen, welche ich diesen Herren zu geben mich verpflichtet hielt. Da Herr de la Cour von Vermittelung gesprochen, so sagte ich ihm: wie ich aus den Journalen ersehen, daß Toscana in der Person des Henn Martini einen Bevollmächtigten zur Konferenz in Brüssel ernannt, wo, so hieß es, die wichtige Frage der Nationalität und Unabhängigkeit Italiens in Betrachtung gezogen werden sollte. Ich konnte nicht umhin, Herrn de la Cour zu sagen, daß wir gesonnen seien, in der brüsseler Konferenz uns streng auf die Frage des zwischen Oesterreich und Sardinien zu schließen⸗ den Friedens zu beschränken, und daß unser Repräsentant würde angewiesen werden, sich in keine anderweitige Diskussion einzulassen, weder mit dem toscanischen Bevollmächtigten, noch über die Interessen, die er zu verthei⸗ digen beordert scheine. Wenn das französische Kabinet der Meinung ist wie denn Hert de la Cour mir eröffnete, daß es der Meinung sei daß ein Einverständniß unter den Mächten zur Wiederherstellung der Ruhe in Italien, deren es so lange Zeit beraubt ist, beitragen könne, so sind wir unsererseits bereit, in diese Ansichten mit einzustimmen und andere Kabinette zu unterstützen. Gleichwohl geschieht es nur unter der Bedingung, daß die Höfe, welche die den Zustand der verschiedenen italienischen Staaten regeln den Verträge unterzeichnet, aufgefordert werden oder ein willigen, die ihnen znständigen Rechte nur zu dem Zweck auszuüben, oder daß sie an den Be⸗— rathungen nur zu dem Zweck theilnehmen, jene Verträge zu bestätigen oder nach gemeissamem Uebereinlommen zu modificiren. Wenn man zum Aus- gangspunkte der Berathungen die Verträge von 1815 nimmt, welche bis zu

nicht zweifeln, möglich sich über gewisse Mobdificationen ihrer Bestimmun— gen zu verständigen, ohne die politischen und sozialen Interessen, welche dieselben gewährleisten sollten, im mindesten bloszustellen. Unter den Gegenständen, welche die auf Italien gerichtete Aufmerksamkeit der Mächte zu firiren geeignet sind, bietet sich die anomale Stellung des souverainen Papstes Pius 1X. in erster Reihe dar des Papstes, der vordem mit all= gemeinem Zuruf, als der Wohlthäter und Befreier Italiens betrachtet wurde, der aber nun gezwungen worden, vor den verbrecherischen Attenta-⸗ ten, die in seiner eigenen Hauptstadt geschehen, eine Zuflucht in der Fremde zu suchen. Sehen Sie, wie weit die Verbrechen derer gegangen sind, welche, das Gefühl der Nationalität, woraus sie zu handein vorgaben, mißbrauchend, die beiligsten Rechte mißachtet haben wiewohl es von Anfang klar war, daß sie keinen Bestand haben konnten, Angesichts der gan⸗ zen Christenheit, welche sich gegen sie hatte erheben müssen. In der That, zwei Interessen treffen züsammen, welche die Nothwendigkeit beweisen, dem Exil des souverainen Papstes, so wie auch der Partei, die sein An⸗ sehen usurpirt hat, ein Ende zu machen. Vie katholische Welt ist berech= tigt, für das sichtbare Haupt der Kirche jene Fülle der Freiheit anzusprechen, welche zur Regierung der katholischen Gesellschaft dieser unermeß-⸗ lichen Monarchie, die ihre Unterthanen in allen Theilen der Erdkugel hat Dunerläßlich ist. Katholische Nationen werden nicht gestatten, daß das Oberhaupt ihrer Kirche seiner Unabhängigkeit beraubt und der Unterthan eines fremden Fürsten werde. Ebensowenig werden sie ihn zu einem Werl⸗ zeug der Faction erniedrigen lassen, welche unter der Aegide seines ehr⸗ würdigen Namens, diesen zu untergraben und zu zeistören sucht. Damit der Bischof von Rom, der zugleich das souveraine' Haupt der katholischen Kirche ist, seine hohen Functionen augüben könne, muß er der Souverain von Rom sein. So haben die katholischen Staaten das stärkste Interesse, die weltliche Souverainetät des Papstthums zusammen zu unterstützen. Andererseits haben die an den Kirchenstaat angränzenden Länder ein nicht minder wichtiges Interesse vorzusehen, daß derselbe nicht der Sitz einer slagranten Anarchie werde, als welche ihre eigene Sicherheit gefährden

könnte. Ohne Zweifel ziemt Oesterreich und Frankreich, in ihrer

Eigenschaft als katholische Mächte eisten Ranges, ihre Stimmen zu eihe⸗

ben und gegen die Verbrechen, deren Opfer der heilige Vater geworden,

zu protestiren. Wir glauben überdies, daß der König von Neapel, in sei⸗

ner doppelten Eigenschaft als katholischer Souverain und als Nachbar des

Kirchenstaats, vollberechtigt ist in eine Verbindung einzutreten, welche die

Wiedereinsetzung des souverainen Papstes in der Metropole der Christen=

heit und die Wiederherstellung der Ausübung seiner Souverainetäts rechte

zum Ziele hat. Während die anderen Fürsten der Halbinsel von der Fac—=

lion, die ihre Throne allmälig unterwühlt, mehr oder weniger bewãaltigt

worden, ist der König von Neapel im Stande gewesen, seine Unabhängig

keit gegen die Angriffe der Revolution zu vertheidigen. Der heil. Vaser

selbst, indem er das Königreich Neapel als Aspl gewählt, hat Sr. sizili=

schen Majestät einen augenscheinlichen Beweis von dem Vertrauen gegeben das er zu ihm hegt, eutweder wegen seiner persönlichen Eigenschaften, oder wegen der Stärke der Regierung König Ferdinand's. Es ist nur recht, diese Thatsachen anzuerkennen und diesem Vertrauen durch ein ehrenhaftes Benehmen zu entsprechen. Wir sind daher überzeugt, daß es die Gerech⸗ ligleit, die Pflicht und sogar die Wünsche Sr. Heiligkeit selbst mißachten hieße, wenn wir die Betheiligung des Königs von Neapel an dieser Ange— legenheit ablehnten. In Bezug auf die weileren Schritte, welche die Sa— chen zu einem guten Ende führen sollen, sind wir der Ansicht, daß die Re— gierungen von Oesterreich, Frankreich und Neapel, nach gepflogener Be- rathung mit Sr. Heiligkeit, gemeinschaftlich und gleichzeitig der proviso-= rischen Regierung von Rom eine Mittheilung folgenden Inhalis machen sollen: „In Anbetracht, daß die Interessen der kaiholischen Kirche, zu wel cher die Mehrzahl ihrer Unterthanen gehört, gebieterisch verlangen, daß das sichtbare Haupt der Kirche die volle Unabhängigkeit und Freiheit besitze, die zur Ausübung seines apostolischen Berufs nöthig ist; in Anbe⸗ tracht, daß in Verträgen, durch welche die besagten Mächte gebunden sind, bestimmt ist, daß die Souverainetät sowohl als die Integrität der Kirchen= Staaten in dem sonverginen Papste ruhe; in Anbetracht, daß der heilige Vater durch feierliche Akte gegen die verbrecherischen Handlungen, die ihn in die Noihwendigkeit versetzt, seine Hauptstadt zu verlassen, um sich die Freiheit des Handelns zu retten, so wie gegen die Usurpation seiner Sou— verainetätsrechte Verwahrung eingelegt hat; in Anbetracht, daß Sc. Heilig keit zur Wiederherstellung seiner Rechte ihre Hülfe ausgesprochen: erachten die Negierungen von Oesterreich, Frankreich und Neapel als ihre Pflicht, der provisorischen Regierung von Rom kundzugeben, daß sie entschlossen sind, dem souverainen Papst ihren moralischen und, falls es nöthig fein sollte, ihren materiellen Beistand zu leihen, um seine Rückkehr nach Rom zu

bewirken und ihn in die vollen Souverainetätsrechte, zu denen er berechtigt

ist, wieder einzusetzen. Zufolge dieses Beschlusses machen sie der provisorischen

Regierung bekannt, daß sie im Begriffe sind, ohne Verzug die wirksamsten

Mittel zu ihrem Zweck anzuwanden.“ Es ist möglich, daß eine solche

Kundgebung der Mächte, wesche energisch zu handeln die Mittel haben, die

Mehrheit des römischen Volks, welche jetzt von einer factiosen Minderheit

dieser Stunde das europäjssche Staatsrecht gebildet haben, ist es, wie wir

danieder gehalten ist, zu einer ernstlichen Anstrengung ermuthigt, das schmachvolle Joch abzuwerfen und mit der Person des heiligen Vaters Ord-

nung und Ruhe in die Mauern Roms zurückzuführen. Es kommt uns nicht

zu, den Bedingungen zu präjudiziren, welche der heilige Vater einzuräumen geneigt sein mag, da er nach allem am besten beurtheilen kann, was seiner Würde und seinen Rechten gemäß ist. Wenn indessen binnen einem ge— wissen Zeitraam, dessen Dauer im voraus festzusetzen ist, die Erklärung der Mächte die erwartete Wirkung nicht hervorgebracht hat, so wird man alsbald zu materiellen Mitteln greifen. Die Rollen lassen sich, un—Q seres Dafürhaltens, auf folgende Weise vertheilen: die maritime Streit- macht Frankreichs soll vor Civitavecchia erscheinen. Ein Theil des nea— politanischen Heeres soll die Gränze des Kirchenstaates überschreiten, wäh⸗ rend unsere Truppen über den Po gehen. Die weitere Thätigeit dieser verschiedenen Streitkräfte hängt von Umständen ab; aber sie wird in dem Augenblick aufhören, wo der Papst die Zügel der Regierung wieder ergrif- fen hat, und sich für so befestigt hält, daß er weiter keines fremden Bei⸗ standes bedürfe. Dies sind die Ideen, die wir der Erwägung des Herrn Douin de LHups unterstellt haben. Werden Sie, mein Herr, die Güte haben, ihm diese Depesche vorzulesen, und uns von seinen Bemerkungen darüber im wesentlichen in Kenntniß zu setzen? Kremsier, 17. Janüar 1819. Schwarzenberg.“

2) „Depesche an die österreichischen Gesandten in Berlin und St. Petersburg. Nach Abschluß des am 19. August in Mailand, auf Gesuch des Königs Karl Albert, unterzeichneten Waffenstillstands drückte dieser Souverain dem Feldmarschall Grasen Radetzky seinen Wunsch aus, sogleich mit Ocsterreich in Unterhandlungen zu treten, um so schnell als möglich zu einem definitiven Frieden zu gelangen. Einige Tage später boten die Ka— binete von Paris und London dem Könige von Sardinien ihre freundliche Vermittelung an, und der turiner Hof beeilte sich, das Anerbieten anzunch— men. Die Stellvertreter Englands und Frankreichs erhielten ähnliche Befehle dem wiener Kebinet dieselbe Eröffnung zu machen, indem sie zur Haupigrundlage der zu beginnenden Unterhandlung das Pacificationspro— jekt nahmen, welches Herr von Hummelauer am 21. Mai v. J. dem Lord Palmerston vorgelegt. Wir müssen hier bemerken, daß das Projekt, welches im wesentlichen dahin abzielt, die Lombardei vom österreichischen Kaiserstaat abzulösen, und auf welches Lord Palmerston unaufhörlich zurückzukommen beliebt, nicht von dem Kaiserlichen Kabinet ausfloß, son= dern im Gegentheil unserem Kabinet von dem ersten Staats⸗-Secretär Großbritanniens vorgeschlagen worden war, und daß Herr von Hum— melauer es nicht annahm, außer unter dem Vorbehalt, es seinem Hof zur Gutheißung vorzulegen, welcher Hof aber den Vorschlag nie- mals sanctionirte. Baron von Wessenberg empfing zuerst mit vieler Vorsicht die Einladung auf die angetragene Vermittelung einzugehen. Jedoch geleitet von Erwägungen unserer inneren Lage, willigie er ein, die Vermittelung anzunehmen und gab den dringenden Sollicitationen Frank- reichs nach. In Bezug auf die Basis der zu beginnenden Unterhandlungen wurde beschlossen, daruber später mit den vermittelnden Mächten zu ent= scheiden; gleichwohl erklärte derselbe bestimmt, daß die Kaisers. Regierung jedes Gesuch oder jede Forderung vor Erneuerung der Feindseligkeiten, die

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im Fall der Verwerfung der Friedensvorschläge eintreten möchte, als durch die nachfolgenden Creignisse all ihrer Geltung verlustig und folglich als „non avenue“ betrachten werde. Das Kabinet, in welchem ich den Vorsitz zu führen die Ehre habe, sah bei seinem Amtsantritt, daß die englisch⸗= französische Vermittelung, anstatt zum Frieden zu führen, Schwierigkeiten zu erzeugen geeignet war; gleichwohl waren wir verbunden, die von unseren Amtsvorfahren eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen, aber wir ließen den Regierungen von Frankreich und England keinerlei Zweifel über un- seren unmwiderruflichen Entschluß, die von ihnen vorgeschlagene Unter- handlungsbasis zu verwerfen. Wir erklärten peremto isch, sowohl in Paris als in London, daß wir in die miudeste Aenderung un- stres Territorialbestandes in Italien, wie er durch die Verträge von 1814 und 1815 sestgestelt und seitdem durch die siegreichen Waffen des Kaisers bestätigt seien, in keiner Weise einwilligen; daß die Reorganisation unserer italienischen Provinzen ausschließlich das Recht unserer inneren Politik sei; und daß, während wir einwilligen, diesen Pro⸗ vinzen die Institutionen zu geben, welche das Kaiserwort gewãährleistet hat, wir doch niemals einer fremden Macht die mindeste Einmischung in diesem Punkte erlauben würden. Dieser Erklärung haben wir beigefügt, daß die Bedingungen des zwischen Oesterreich und Sardinien zu schließenden Friedens, unserer Meinung nach, den alleinigen Gegenstand der fran⸗ zösisch - englischen Vermittelung bilden könnten, und daß, falls diese Mächte andere Fragen bezüglich Italiens aufs Tapet zu bringen beabsichtigten, wir diese zu diskutiren verweigerten, es müßten denn die anderen Höfe, die sich bei den das Loos der Halbinsel entscheidenden Verträgen betheiligt, abermals an einer allgemeinen Berathung theilzunchmen eingeladen wer den. Diese, mit eben fo viel Freimuih als Bestimmtheit wiederholten Erörterungen schienen uns gebüh enden Eindruck auf das französische Ka⸗ binet hervorgebracht zu haben. Die jetzt von Herrn de la Cour mir ge— machten vertraulichen Eröffnungen lassen mich glauben, man sei in Paris endlich überzeugt, daß zwischen unserem Programm und dem des Kabinets Gioberti, welches, gründlich analysirt, auf die Vertreibung der Oester= reicher aus Italien abzweckt, der Abstand so groß, daß keinerlei Vermit⸗ telung irgend Hoffnung, denselben auszugleichen, gewähren kann. So scheint das pariser Kabinet geneigt, die Angelegenheit der Vermittelung bei Seite zu lassen und an dessen Stelle einen Kongreß der Hauptmächte zu setzen, welche den wiener Vertrag unterzeichnet. Bei Darbietung dieser Idee war der französische Geschäftsträger nicht im Stande, die Fragen, mit denen der Kongreß sich beschäftigen solle, näher zu bezeichnen Wenn man in— dessen die Anarchie und en, Zersetzung bedentt, worin die unglückliche italienische Halbinsel jetzt geworfen ist, so kann man nicht leugnen, daß es nur allzuviele Gegenstände für das Augenmerk der Großmächte giebt, welche Ordnung und Ruhe wünschen. Wenn die französische Regierung, auf den unfruchtbaren Gedanken einer Vermittelung verzichtend welche, in Be⸗ tracht, daß die Ausgangspunkte der zwei steeitenden Theile sich diametral entgegengesetzt sind, nicht die mindeste Chance des Erfolges darbieten gemeinsam mit Oesterreich die europäischen Großmächte einladen wollte, sich in Berathungen zur Wiederherstellung der Ordnung und Ruhe zu vereini⸗ gen, die in Italien bis in ihre Grundvesten erschütiert sind, so würden wir unseres Theils Frankreich mit herzlicher Freude auf eine Politik eingehen sehen, die so gute Resultate verspräche; denn wir schmeichein uns, daß bei einer solchen Wiedervereinigung ein gutes Einverständniß unter solchen alliirten Höfen Gewicht genug haben würde, die Wagschale zu Gunsten ei— ner neuen Sanction jener Prinzipien der Gerechtigkeit und gesunden Politik zu senken, welche der wiener Kongreß festzustellen die Weisheit hatte. Ich behalte mir vor, darauf zurückzukommen, wenn die französische Regierung ihrer Idee mehr Entwickelung giebt. Mittlerweile erachte ich für nöthig, den Tabinetten von St. Petersburg und Berlin ein Prosckt vorzulegen, welches Erwägung zu verdienen scheint. Ich ersuche Ew. Ercellenz, diese Depesche dem Kaiserlichen und dem Königlichen Kabinet vorzulesen und mich von ihrer Ansicht darüber zu benachrichtigen. Schwarzenberg.“

Vom La Plata sind Briefe vom 6. Januar eingetroffen. Am 1. Januar war die 2h6ste Legislatur von Buenos Ayres mit einer Botschaft des Gouverneurs eröffnet worden, welche die Fortdauer des Zwistes mit Frankreich und England beklagt, aber eine Beilegung des⸗ selben mit England in Aussicht stellt, dessen Stellung, wie sich die Bot⸗ schaft ausdrückt, einer Wiederanknüpfung der alten Verhältnisse gün-= stiger sei als die Frankreichs. Die von Lord Palmerston aufgestell— ten Forderungen erklärt der Gouverneur nicht eher befriedigen zu können, als bis England die Malvina⸗-Inseln und andere Besitzun⸗ gen des Bundes herausgebe und die Bedingungen des Vertrags von 1825 erfülle. Hinsichtlich des britischen Agenten Herrn Southern erklart die Botschaft, daß die Regierung dem Agenten bedeutet habe, daß ihm, so lange der in Folge der ungerechten Intervention Frank⸗ reichs und Englands ausgebrochene Zwiespalt nicht ausgeglichen sei, das Exequatur nicht ertheilt werden könne. Davon sei auch die be⸗ treffende Regierung unterrichtet worden. Lonis Blanc erklärt in der Tim es die angebliche Behauptung der Anklage-Akte wegen des Mai-Attentats, daß ein gewisser Martugen ihm beigestanden, aus dem Stadthause fortzukommen, für eine reine Erdichtung; dieser Martugen selbst erkläre in einem Briefe an pariser Blätter, daß dies durchaus falsch sei. Eben so protestirt Louis Blanc gegen die in der Anklage Akte ihm zuge⸗ schriebene Aeußerung: „Wenn man mehr Blut bedarf, so werden wir manches Opfer finden.“ Er sei es gewesen, der mit Lamartine die Aufhebung der Todesstrafe für politische Verbrechen durchgeführt, um ihren Gegnern die Waffen aus den Händen zu winden, als wolle dir Republik in die Fußstapfen von 1793 treten.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 13. März. (St. Petersb. Ztg.) Das moskausche Leibgarde- Regiment hat den 20. Februar, den Tag der Feier der silbernen Hochzeit Sr. Kaiserlichen Hoheit des Groößfürsten Michael Pawlowitsch, welcher zugleich der 25ste Jahrestag der Ernennung desselben zum Chef dieses Regimentes ist, festlich begangen. Schon lange hatte genann= tes Regiment durch die Vermittelung Sr. Kaiserlichen Hoheit des Großfürsten Thronfolgers, Commandeurs der Garde⸗Infanterie, die Erlaubniß Sr. Majestät des Kaisers erhalten, seinem Kaiserlichen Chef bei dieser Gelegenheit eine Erinnerungs-Medaille zu überrei—⸗ chen. Alle Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten, die im Laufe der letzten 2sß Jahre in diesem Regimente gedient, hatten auf die an sie ergangene Aufforderung ihre Betheiligung bei diesem Vor⸗ haben mit Begeisterung zugesagt. Am 20. Februar Morgens über- gab Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Thronfolger Sr. Kaiser- lichen Hoheit dem Großfürsten Michael Pawlowitsch ein Schreiben, in welchem das moskausche Leibgarde- Regiment seinem erhabenen Chef, im Namen aller seiner sowohl verabschiedeten als noch im aktiven Dienste stehenden Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten, seine Anhänglichkeit und Liebe zu ihm, so wie seine Dankbarkeit aussprach und ihn zugleich bat, die Medaille, welche das Regiment zur Erinne- rung dieses Tages hatte prägen lassen, als einen Beweis dieser Gefuhle anzunehmen. Darauf hatten sich alle, sowohl die früheren als auch die gegenwärtig bei dem Regimente stehenden Offiziere in das Palais des Großfursten begeben, und der Ehef desselben, General⸗Major Kuschelew, hatte die Ehre, demselben die erwaͤhnte Medaille zu überreichen, welche auf der einen Seite das Portrait Sr. Kaiser- lichen n. mit der Inschrift: „Seinem Erhabenen Chef in ehr- furchtsvoller Dankbarkeit das moskauische Leibgarde⸗Regiment, auf der Rücseite die Inschrift: „Sr. Kaiserlichen Hoheit dem Großfürsten Michael Pawlowitsch am 8. (20. Februar 1849, dem 25 Jahrestage

seiner Ernennung zum Chef des Regimentes“ trägt. Nachdem der