1849 / 80 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

. ebr ich die Existenz , r, Versuchung, zu glauben, daß . mo⸗ narchische Begriff kindisch zu werden beginne, da er sich se b auf⸗ hebe. Er vermuthe, daß das Reichs ⸗Ministerium bei der 5 mung eine Majorität haben werde; dies mache ihm leinen Gram. Allein man erlaube ihm, im Namen seiner politischen Freunde offen die Ansicht auszusprechen, von welcher sie für die Zulunft das weil Deutschlands erwarteten. Es sei Jahrzehnte hindurch der Wahlspruch der Konservativen gewesen: „Nach uns kommt die Sündfluth“, erlauben Sie mir, für unsere Partei hinzuzuftigen: j der Sündfluth kommen wir.“ Beifall.)

von Reden erklärt, vom Standpunkte der Demokratie einem Vorgänger entgegen,

D

5 , die Ideen des Erbkaisers recht⸗ fertigen zu wollen. Zuvor aber sucht er nachzuweisen, daß die Even jualität, Oesterreich könne mit gewaffneter Hand uns an der Eini⸗ hindern, nicht möglich sei: denn zu einem Kriege gehören

aten und Geld, Oesterreich aber könne keinen Mann von sei „Armee entbehren und daß es kein Geld habe, thut Herr von Reden statistisch Denn der Paragraph der octroyirten Perfassung: die Staatsschuld ist von den Völkern garan⸗ nun das sei ein Paragraph, auf den kein Börsenmann et—

s leihe. Auch die Gefährdung der materiellen Interessen Deutsch

3, von welchen man gesprochen, sei nicht vorhanden. Eine Zoll⸗ mit Oesterreich wäre für jetzt ohnehin nicht möglich, viel⸗

ielen Jahren erst ausführbar; dies ergebe sich aus dem „österreichischen Verfassung. Daß Preußens Handelspolitik schland verderblich, wie Herr M. Mohl behauptet, sei irrig. Antipathieen haben sich in Süddeutschland vor funfzehn gegen den Zollverein geäußert und sie seien späterhin doch

Man zeige doch nicht den Sachsen und Bayern die

Alleinigung mit Oesterreich. Sie kann wahrhaftig

ommen. Hierauf kommt der Redner auf sein ei zurück, daß es nämlich im Interesse der Deme tonstitutic nellen Demokratie, liege, ein erbliches Kaiser

Spitze zu haben. Bliebe Preußen ein Großstaat

üßte, wenn kein erbliches Kaiserthum eingesetzt würde, dann würde es im Fall eines Krieges die kleineren

aten verschlingen. So aber würde Preußen aus der ßmächte austreten, Dentschland darin eintreten. Ein kaiser muß sich auf das Volk stützen, denn die Fürsten sind ürlichen Gegner, ein Oberhaupt auf Zeit aber wird immer inzelnen Fürsten gehen. Der König von Preußen kann leicht von seinen auswärtigen Verbindungen frei machen, de sche Kaiser muß es. Es ist der Scharfsinn des Instinkts, daß sich der Partikularismus gegen das erbliche Oberhaupt stemmt. le fährt dann fort in seinen Argumentationen, daß der rbkaiser unumgänglich nothwendig sei, wollte man nicht,

s it dem Wachtmeister in Wallenstein's Lager heißen solle: wschreiben sie uns in der wiener Kanzlei den Küchenzettel, und alles wi Herr von Reden schließt: Ein deutscher Dich— üne gesagt: es wird kein Haupt über Deutsch mit einem Tropfen demokratischen Oels ge

2 Gro

Sta zer Kaiser

land leuchten, salbt ist; ich den die Abgeordn. Simon von Trier: Im vergangenen Jahre seien die österreichischen Abgeordneten nach Frankfurt gekommen; sie hät ten die Sympathieen des Volkes mitgebracht. Keine Macht habe sie behindert. Jetzt aber sei es so weit gekommen, daß es ein Ver brechen geworden, im deutschen Wien deutsch zu sein. Warum sei es dahin gekommen, daß das schwarz- roth - goldene Banner vom Stephansthurme herabgerissen, beschimpft und in Asche verwandelt worden sei? Niemand verschulde es, als die Versammlung. Macht, Macht, Macht! rufe man jetzt. Dieser Ruf sei der der Unmacht; denn wer verschulde es, daß man sich jetzt nach Macht umsehen müsse? Habe die Versammlung die befreundete Macht nicht zurückgewiesen, als ste ihr geboten war in derjenigen, auf welche sie allein fußen konnte, die Macht Bürgerwehr, welche die Linke vermehrt und konzentrirt s wolle. Jetzt müsse sie sich an die ihr feindliche Macht, an die der Dynastieen wenden. Warum habe sich die Versammlung durch leere Phrasen des Ministeriums Schmerling hinhalten lassen, welches die Worte Selbstaufopferung und Selbstverleugnung, Deutschlands Ehre ind Größe stets im Munde geführt und nichts gethan habe, nicht einmal den Beschlüssen der Mehrheit der Versammlung willfahrt habe. Kann man sich nicht mehr der Worte erinnern, die Herr von Schmerling gesprochen, da er erklärte, die Unterhandlungen zur Anbahnung eines diplomatischen Verkehrs mit Ungarn seien im Gange, er erkenne die Wichtigkeit der Donau-Fürstenthümer für Deutschland und habe bereits Vertrauensmänner um sich vereint, um mit ihnen über die Anknüpfung von Verhältnissen mit diesen Län dern zu berathen. Und derselbe habe in Frankfurt den Grund satz gehabt: Deutschland über Alles, in Wien: Oesterreich über Alles. Ob man es leugnen könne, daß Viele für den malmöer Waffenstillstand gestimmt, weil sie dem Könige von Preußen kein Dementi geben und dem künftigen Kaiser das Pensum nicht verderben wollten. Er erinnere an den 6. Oktober, da die berliner Versammlung die Deutschen in Oesterreich unterstützt sehen wollte. Man habe sie aufgelöst; man habe Wien fallen lassen, um Preußen zu heben. Anarchie sei der Vorwand gewesen; allein es sei nur eine Anarchie des Privatrechts gewesen, welche nicht in Be— tracht kommen könne, wenn nach einer Gestaltung ringende Völker usammenstießen. Seine Partei habe treu ausgehalten, eines ihrer , ö se in Wien gestorben, während Welcker . ö Gen, , , i 6 wie man bun nr, me, in e. ,, , Bravo.) Der Redner chen; Oesterreich 3 e V ö . , n,, . manitarischen Hen ee, wert , , n,, , 2. 1 . a. ö. en. eines falls auch auf eine Combi⸗ 1. ) . nur auf Absolutismus gründe. Freie eg drr nden. ,. allein dabei verschwinde der Be⸗ Nussen retten dürfe, um . welche man keinesweges vor den fur dasselbe thäten. Man' , u thun, was die Russen setzt Köder hüten, hinter wel 6 2 sich vor Desterreichs materiellem weiche ain zubeene inf l ten ie Angel des Absolutismus stecke, und die Märkte in Ungarn und , e, wäre. Und dann, wo seien Blut erobern und düngen. k Man solle sie nicht erst mit Aleindentschland zu sprechen;? ** Niedner tonmt auf das fogenannte Existenz zu und es könne' g. 2 khan Tee thwemigkeit der werten. Allein eech 3 2 nur durch dasselbe gerettet wei Forderüngen an vafselbe

zu stellen: erstens die Wahrung der errungenen Volksfreiheiten zu schaf⸗

und Schaffung mehrerer Kaiser ver⸗

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den meisten deutschen Staaten Minoritäts-Ministerien bestehen, man gebe vor, die Civilisation retten zu wollen und trachte tugleich da— nach, der Demokratie den Mund zu stopfen. Nicht einmal die con— stitutionellen Freiheiten werden in Deutschland geachtet; daher komme es, daß keine Ruhe sei und werden könne, und man wolle Be— schränkungen. Ob man glaube, daß jene Männer in Berlin ihre Köpfe deswegen an die Contre⸗Revolution gesetzt, um sich von Frank⸗ furt Gesetze geben zu lassen? Was man thun wolle, wenn sich die⸗ selben weigerten, die Grundrechte einzuführen. Ob man mäkeln und feilschen wolle mit der Volkssouverainetät? Seine Partei habe dies nie gethan und werde es nie thun. Und ob man denn glaube, daß der Erbkaiser ein Großdeutschland machen werde, ob er die deutsch=österreichischen Provinzen holen werde. Er glaube es nicht. Nan lese, wie die erbkaiserlichen Organe über jeden Sieg der Magyaren trauern. Der Redner schloß damit, daß er behauptet, ein Erbkaiser sei kein Heil. Nur wenn derselbe Geist, der im März 1848 wehte, der fern von Partikularismus, dessen Losung gewesen: Hingabe für das Ganze, Fürst und Volk wieder erfasse, dann könne vielleicht das Werk der Einigung Deutschlands gelingen. Sollte dieser Geist nicht wieder heraufbeschworen werden können, dann sei das Volk betrogen. Seine Partei habe diesen Geist nicht verloren. Sie habe das März⸗Mandat festgehalten, und wenn aus ihrem Wirken nichts werden sollte, dann würden sie die frühere Fahne forttragen in den kommenden Tagen der Gefahr. Sie wisse, wohin die Gewalt zuerst schlage, wenn sie eintrete. Sie werde aber auch zu Grunde gehen können und sich der Worte des großen Dichters erinnern: „Das Leben ist der Güter höchstes nicht, der Uebel größ— tes aber ist die Schuld.“ (Bravo links.)

Heinrich von Gagern: Wir haben dem Volke unser gege benes Wort zuhalten ein Wort, das ich ihm nie gebrochen habe und so schließe ich mich denn dem Antrage des Verfassungs-Aus schusses an. Nicht wie einem Nothanker, an den man sich klammern müßte, sondern weil darin Alles erreicht ist, was die vernünftige Lösung unserer Aufgabe ausmacht. Hätte ich etwas an dem An trage auszusetzen, so ist's, daß die Regierungsdesiderien nicht genug beruͤcksichtigt worden, denn mit der Verständigung mit den Regie rungen war mir es steter Ernst. Indessen sind die Abweichungen nicht wesentlich. Aber daran halte ich fest, daß, wenn wir das letzte Wort gesprochen, es dabei und bis zu den einem nächsten Reichstage vorbehaltenen Veränderungen sein Bewenden habe. Wir waren zur Erschaffung eines starken Bundesstaates berufen. Unsere Aufgabe war, daß wir bei der Spitze, die wir unserer Verfassung gaben, die Selbstständigkeit der einzelnen Staaten erhielten, so weit sie verträglich war mit einer einheitlichen Regierung. Das Volk ist berechtigt, die Verfassung jetzt aus unseren Händen zu empfangen. Die Hindernisse, die sie erfahren könnte, fürchte ich, aber nicht von den Regierungen, wenn nur das Volk anerkennt, daß wir ihm geben, was unter den Um— ständen irgend möglich war. Wenn mich aber auch die Gefahr,

die dem Vaterlande droht, nicht dazu drängt, daß ich den Ausschuß

zweitens, die Veroflichtung zu übernehmen Gn

fen. Allein mit dem Erbtaiser an der . n ind werde mit dem

KAleind eutschland diese Anforderungen nicht * erf

Erbkaiser sti es eine unrichtige Rechnung. Er 36 ; Worte des Abgeerdneten Vogt, Berlin ketreffer k Berlin selbst hin. Man beebachte die Beschrankun 2 e ee. heit, welche sich das. Ministerium Manteuffel * ae. Tren. wage, indem es dieselben zugleich mit der ab cht n gen die Kammern aufzulösen, wenn sie dieselben nicht annehme. 163

wolle das Wahlgesetz beschränken gegenüber der Erfahrung, daß in

Vorschlag annehme, so leugne ich sie doch nicht. Sie ist vorhanden. Nicht, daß eine Octroyirung zu erwarten wäre, oder die Einsprache fremder Regierungen. So lange gebildete Nationen xistiren, hat man den Völkern kein Hinderniß in den Weg gelegt, wenn sie ihre inneren Angelegenheiten konstituirten. Aller dings hat ein Vorwurf Recht, der hier wie im Scherz gegen mich erhoben ward, daß ich über die Stimmung des Auslandes nicht so gut unterrichtet sei, als es für meine Stellung wohl wün⸗ schenswerth wäre. Denn wohin ich keine Gesandten des Reiches schicken konnte, dahin habe ich es auch verschmäht, Spione zu sen den. (Beifall. Dies bezieht sich u. A. auf meine Antwort über die russische Note, womit jedoch die Einwirkung der russischen Re gierung auf die schleswig-holsteinische Angelegenheit nicht geleugnet sein soll. Ich fürchte, wie gesagt, die Einmischung des Auslandes nicht, auch wenn sie eine feindselige wäre, denn wir sind ein krie gerisches Volk von 40 Mill., welches dann die staatliche Trennung sofort vergessen würde. (Lebhafter Zuruf.) Eine Bedrohung mit Krieg, gegen eine große Nation gerichtet, ist noch keine Gefahr des Unterganges. Die einzige Gefahr vielmehr, die uns bestimmen muß, das Verfassungswerk zu beschleunigen, ist die Ungeduld unseres Vol kes. Den Vorwurf, daß wir zu dem Ausgangspunkte unserer Re volution zurückkehrten, den nehme ich dankbar an. Ich rühme mich dessen, daß ich fest und unverändert an dem gehalten habe, was ich zum Heil des Vaterlandes für nothwendig hielt. An einer Verfas sung Deutschlands mit wahrhafter Repräsentation des Volks kann Oesterreich keinen Theil nehmen. Als ich diese Frage an dies Haus brachte, fühlte ich wohl, daß es die schwierigste von allen war, und daß dabei mein ganzer Ruf auf dem Spiele stand. Vergebens wird man jetzt nach einer triumphirenden Miene in meinem Angesicht suchen denn dies ist keine Frage, wo irgend ein Triumph möglich ist. Einer Speculation auf die Rückkehr der Oesterreicher selbst dürfen wir keinen Raum geben, denn sie wäre eine unbundesgenössische, eine unsittliche Speculatien. Ob das Band, welches zwischen Deutschland und Oesterreich bestehen kann, gleich von Anfangs sehr eng sein werde, das bezweifle ich selbst, aber ich bezweifle nicht, daß dies Band der Entwickelung fähig sein werde. Ein Schutz- und Trutzbündniß, wenn wir es mit Oesterreich schlössen, könnte uns allerdings die Rolle zuer— theilen, die jetzt in Siebenbürgen die Russen spielen. Allein das wäre keine Intervention, sondern ein Aufrechthalten der Ge— sammt⸗Interessen. Auch die Gemeinschaftlichkeit eines Zoll— und Handels⸗-Systems berührt Herr Heinrich von Gagern als eine Möglichkeit. Die natürliche Politif Deutschlands sei von der natürlichen Politik Oesterreichs nicht verschieden. Der Red⸗ ner kommt auf den Civilisationsberuf Oesterreichs gegen den Osten zurück, indem er immer noch hofft, es werde, nachdem die vorliegen— den Schwierigkeiten gelöst seien, diesen Beruf erfüllen. Diese ge— meinsame Politik ist, daß wir Sesterreich und Deutschland nicht dulden, daß Frankreich im Westen und Rußland im Osten ir— gend ein gefährliches Uebergewicht gewinne. Wir haben ferner ein nächstes Interesse dabei, daß uns die Denau nicht entfremdet werde. Anders ist es freilich in Bezug auf Italien. Doch glaubt Herr von Gagern, auch in Italien dürfe Deutschland seinen Posten nicht aufgeben, so lange für Italiens Einheit und Selbstständigkeit keine Gewähr gegeben ist. Es scheint daher nicht blos ausführbar, daß ein weiterer Bund zwischen Deutschland und Oesterreich erreicht werde, sondern es ist sogar die Pflicht beider Völker-Kongresse, die Lösung dieser Aufgabe zu finden. .

Jetzt zur, Oberhauptsfrage. Blieb Oesterreich in unserem Bunde, so bedürfte es keiner Frage, wer das Oberhaupt sein sollte, es war von selbst gegeben. Vor allen Dingen weise ich mit Ent— rüstung den Vorwurf der Intrigue zurück. (Beifall, Ich habe nie intriguirt, ich habe mich nie gemeiner Mittel zur Erreichung meiner Absichten bedient. (Wiederholter, stärkerer Belfall) Ich habe aus 2 Ansichten niemals ein Hehl gemacht. Aber, ich muß, Sie auen, k. Tdiese Frage stand, ehe es unablässigen Wühle⸗

Van e., . Deutschlands gegen Preußen und gegen der That 9 51 aufzuwiegeln. Deutschland war stets und ig mar, en 3 iche Monarchie (lärmender Widerspruch), ahre 1815 in Wien auf diese Regierungs—=

form zurückkam, wer widerstand? Oesterreich, weil es die Gefahren der deutschen Herrschaft nicht zum zweitenmale bestehen wollte und die deutschen Mittelreiche, deren Souverainetät aus der Napoleon'schen Herrschaft herrührt. Und als darauf der deutsche Staatenbund im Jahre 1818 auseinanderfiel, so erneuerte sich der Gedanke einer deutschen Erbmonarchie. In jenem die parlamentarische Versammlung Deutschlands vorbereitenden Kreise versprachen die Republikaner, mit ihren Wünschen zurückzustehen. Dies Wort sei nicht wenigstens nicht von allen gehalten worden. (Unterbrechung: „Namen!“ der Redner nennt „Hecker.“ Aus dem damals aufgenommenen Proto— kolle gehe hervor, daß auch Welcker mit der Kaiseridee jetzt nur zu seinem ursprünglichen Verlangen zurückgekehrt sei. Herr von Gagern schildert die Einleitungen, die unter seiner wesentlichen Mitwirkung zur Herstellung eines deutschen Parlaments in den süddeutschen Staaten getroffen wurden, und unter welchen Voraussetzungen sie geschahen. Es geht aus den mitgetheilten Aktenstücken hervor, daß schon damals nicht blos ein deutscher Fürst, sondern eben der König von Preußen selbst zur Oberhauptswürde ausersehen war. Die Antipathieen, die Preußen jetzt in Süddeutschland findet, sind weder religiösen noch materiellen Hintergrundes, es ist der Parti kularismus hier, die unklare Auffassung des Volkes dort und durch die Bemühungen der Gebildeten werden sie geflissentlich ins Velk gebracht (Beifall). Der Name Preußen umfaßt schon jetzt einen Inbegriff von Deutschland. (Lärmen.) Oder ist seine Rhein= provinz nicht süddeutsch, war Schlesien nicht einst bei Oesterreich, gehört nicht die Hälfte von Sachsen zu Preußen, Westfalen und die Mark? Als die nothwendige Folge des Erbkaiserthums wird sich von selbst das Vorrücken des Mittelpunkts aus dem Norden gegen den Süden ergeben. Es ist eine banale Phrase, dies Haus verant⸗ wortlich zu machen für die Wendung der Dinge in Oesterreich. (Lär mender Widerspruch und Pause in Folge davon in einem Zwischen— falle kommt der Redner auf die von Herrn Vogt dem Ministerium schuldgegebene „Intrigue“ zurück. Wir stehen in der Stunde der Ent scheidung. Niemand von uns hat vergessen, daß unsere Versammlung aus dem Volke hervorgegangen ist. Darauf baue ich meine Hoffnung. Sie werden aus der Paulskirche in Ihre Heimat zurückkehren, Sie werden die Vermittelung übernehmen zwischen unseren Beschlüs— sen und dem Volke. Das ist ein unermeßlicher Einfluß, auf den ich vertraue, und so erlauben Sie mir, daß auch ich mit der An⸗ führung eines Dichters schließe. Nämlich mit der bekannten Auf⸗ forderung Walters von der Vogelweide an das deutsche Volk, sich einen König zu geben. . Nur Herr Berger von Wien erhält noch das Wort. Er spricht in einem dem Vortrage des Herrn Gagern entgegengesetzten Sinne. Die Abstimmung findet, nachdem heute Der Schluß der Debatte beliebt worden ist, in morgender Sitzung statt. Den Be—

richterstattern der Ausschuß⸗Mehrheit und Minderheit ist das Wort dafür vorbehalten.

Telegraphische Depesche.) Frankfurt, 21. März, 3 Uhr Nachmittag s. Die Abstimmung beginnt. Erst wird über den Antrag auf Tagesordnung, dann über den des Verfassungs - Aus— schusses abgestimmt. Fallen beide, so werden Anträge auf Modifi caticnen an die Reihe kommen.

1 Uhr Nachmittags. Der Antrag auf Tagesordnung verworfen mit 272 gegen 267 Stimmen; eben so der des Verfas sungs-Ausschusses mit 283 gegen 252. Die Abstimmung über die Modbifications-Anträge dauert fort.

4 Uhr Nachmittags. Die Abstimmungen sind auf morgen vertagt.

Dem öster⸗

.J.) e d

Frankfurt a. M., 20. März. (Frankf. J. reichischen Gesandten, Ritter von Schmerling, ist in Bezug auf Kündigung des malmöer Waffenstillstandes von der österreichischen Regierung nachstehende Weisung zugegangen: „Wien, den 11. März. Hochwohlgeborner Herr! Beinahe sgleichzeitig mit Ihrem Berichte Nr. 73 vom 26sten vorigen Monats ist mir die Anzeige zugegangen, daß die Königlich dänische Regierung den Waffenstillstands Vertrag von Malmöe bereits wirklich gekündigt habe. Die Besorgnisse theilend, welche dieser Entschluß des Kabinets von Kopenhagen dem Reichs- Ministerium einzuflößen geeignet ist, habe ich gern des— sen Wünschen entsprochen, und bereits dem Kaiserlichen Gesand— ten am dänischen Hofe die Weisung zugehen lassen, nach Kräf⸗ ten dahin zu wirken, um die Köoͤnigliche Regierung zum Ab— schlusse eines neuen Waffenstillstands- Vertrags für eine der Wich⸗ tigkeit der Friedens- Unterhandlungen entsprechende Dauer und mit Beibehaltung des Status quo zu bestimmen. Ueberdies habe ich den Freiherrn von Vrints beauftragt, dem Könige und dessen ver antwertlichen Räthen an das Herz zu legen, bei der zu London er— öffneten Friedensunterhandlung nur der Stimme weiser Mäßi⸗ gung zu folgen, damit aufrichtiges Entgegenkemzien und revlicher Wille von allen Seiten rasch zum guten Ende führe und ein im Geiste des Friedens und der Versöhnnng ahgeschlossener Vertrag in gleichem Geiste vollzogen werde. Wen. Erfolg dieser Schritte werde ich auch durch gleichzeitig an den Grafen Colloredo abgehende Wei⸗ sungen zu fördern suchen, durch welche ich diesem Gesandten be— deuke, nach beiden Seiten hin billige Forderungen mit seinem gan—⸗ zen Einflusse zu unterstützen, Ich ersuche Ew. Hochwohlgeberen, von dem durch mich Verfügten Mittheilung zu machen, und bet diesem Anlasse die Versicherung einer vollkommenen Hochachtung zu Schwarzenberg.“

19 11

empfangen.

Oesterreich. Wien, 29. März. Heute ist folgendes 29stes

Ar Bülletin veröffentlicht worden:

, an 9. . im 28sten Bülletin veröffentlichten Berichte über das Treffen von Medias sind nachfolgende Erläuterungen vom FJeldmarschail⸗ Lientenant Puchner eingesendet worden; Nach dem am 2ten d. M. mit vieler Umsicht vom Oberst und Gug— Brigadier van der Null, geleiteten Avant⸗ garde · Gefechte bei Klein- Capus wurde am 3ten der Feind aus drei festen Stellungen geworsen und, zum, Rückzuge nach Medias gezwungen, Die fseinen Thäler, welche senkrecht in die Kelel münden, und, die Straße ven Kopisch näch Medias senkrecht durchschneiden, gaben mit ihren steilen Leh nen bem Feinde eben so viele vortheilhafte Aufstellungen, welche jedoch durch das gut angebrachte Artilleriefener einer jungen erst lürzlich unterrichteten Mannschaft? und gut geleitete Umgehungen über bewaldete Höhenrücken in des Feindes linkeFlanke, genommen worden. Der glückliche Ersolg in den zwei ersten Stellungen hatte die Mann schaft jedoch beim heranbrechenden Abende derart begei⸗ ssert, daß sie, ohne den Ersolg der Umgehung abzuwarten, seine dritte Stellung vor Medias, wo er seine Batterien hinter Erdaufwürfen üher Bankf feuern ließ, plötzlich mit dem Bajonnet angriff und erstürmte. Selbst sein gelegter Hinterhalt im Eibersdorfer Thale, wo er unverhofft gegen . rechten Flügel mit 2 Geschützen, einigen hundert Mann e , . Kavallerie von Eibersdorf hervorbrach, verfehlte gänzlich 6 . M und diese Truppe mußte sich über Menschen, Rescherexenf h. Ko Ah gl zurückziehen. Die einbrechende Nacht gebot jedoch, in , e gn, . lung stchen zu bleiben, um so mehr, als nut en 5. . 6. . der Verheerung eines flüchtigen und act. htig ede schützen wollte, als auch, um die schan . n 6 Tag fechten den und ermüeien Krupa icht ha fn er Nacht in rin ge⸗ fährliches Straßen oder Defilee⸗ Gefecht zu verwickeln, während- bem man wußte, daß der Feind neue Verstärkungen aus Schäßburg schon . : erwartete. Das bedeutende Insurgenten⸗Corpé hatte

och ; ; i , i war vom Rebellen Bem in Person kemmandirt. 2 6

Der seindliche Verlust in diesen beiden Tagen beläuft sich auf 100 Todte, 0 Verwundete und 100 Gefangene. Uleberdies wurden im Spitale zu kedias 170 Blessirte vorgefunden. Unsere brave Artillerie demontirte dem einde 6 Geschütze, und sprengten zwei Karren in die Lust. Unsererseits blieben auf dem Schlachtselde Hauptmann Baron Jugenitz von Erzherzog Carl Ferdinand Infanterie mit 27 Mann. Blessirt wurden 207. Der Sieg war blos durch zwei Brigaden, ungefähr 5090 Mann, erfochten, und die Neserven kamen gar nicht ins Gefecht. Den Aten bei Tagesanbruch . 3 , . auf Medias beschlossen, welches der Feind während der Nacht verließ d aus re okel⸗Uf. Schäß ) ,

V r id gemeldet, daß Oberst Urban die Insurgenten durch wiederholte Streifzüge foriwährend beunruhigt, so hat er neuerlich mit nur einigen hundert Mann ein feindliches Lager bei Tihuza überfallen, gegen 1000 Mann und mehrere Offiziere gefangen genommen und nach Gzernomitz abführen lassen. Die Rebellen beabsichtigten bei Wisnitz und Putti einzudringen und sich nach Galizien durchzuschlagen, aber die Gegend ist mit Militair stark besetzt, der Landsturm gui organisirt und das Volk vom besten Geiste beseelt. Militair- und Civil-Gonverneur: Frhr. von Welden, Feldzeugmeister.

Der Verlag der Allgemeinen Oesterreichischen Zei tung zeigt unterm heutigen Datum an: „Auf Befehl Sr. Excellenz des Herrn Civil und Militair-Gouverneurs, Freiherrn von Wel den, ist die Herausgabe der Allgemeinen Oesterreichischen Zeitung eingestellt worden. Die nöthigen Schritte zum Wieder erscheinen derselben werden eingeleitet und der Erfolg wird bekannt gegeben werden. Seiner Zeit werden die Herren Abonnenten in derselben Weise entschädigt werden, wie dies bei der ersten Sus pension während der zwei letzten Monate des verflossenen Jahres geschehen ist.“ Das heutige Lloyd enthält folgende Nachrichten: „Es wird jetzt eine hochwichtige Kommission niedergesetzt, welche behufs vor zunehmender Abänderungen den österreichischen Zolltarif einer sorg fältigen Prüfung unterziehen wird. Der Sections-Chef im Finanz Ministerium, Herr von Baumgartner, wird deren Leitung überneh men. Vom Handels⸗-Ministerium sind ihr die Ministerial-Räthe Ezörnig und Esch zugetheilt. Auch das Ministerium für Landes kultur und Bergwesen wird ihr seine Vertreter beiordnen. Wir vernehmen auch, daß ausgezeichnete Fachmänner zur Berathung her beigezogen werden sollen. Das Ministerium hat sich bereit er klärt, falls die anderen deutschen Mächte mitwirken wollen, die Beschlüsse der zu Dresden gehaltenen ersten deutschen Post Konferenz jus Leben treten zu lassen, und hat hierdurch wiederum einen thatsächlichen Beweis geliefert, wie ernst es ihm um die deutsche Einheit sei. Wenn in Folge dieser Maßnahme eine Ver besserung im tdienste, nicht allein so weit Deutschland, sondern so weit das gesammte Ausland betroffen ist, eintritt, so ergeben sich nacher als eine nothwendige Folge auch durchgreifende Neformen im Postdienste des Inlandes. Baron Kübeck ist jetzt in Ofen, wo er in einer amtlichen Eigenschaft dem Fürsten Windischgrätz zur Seite steht. Wir haben Ursache, jenem ausgezeichneten Majnne dankbar zu sein für die Aufopferung, mit welcher er sich, trotz seiner geschwäch en Gesundheit, einem wichtigen und anstrengenden Dienste unter ) hat. Die Interessen des Staates konnten besseren Händen

t anvertraut werden. Vom (1sten des k. M. an wird das de taillirte Budget der wiener Gemeinde über alle Einnahmen und Aus zaben alle Vierteljahre in der Wiener Zeitung veröffentlicht wer

Auch soll der Gemeinde- Rath willens sein, die Rechnungen die Oktober-Auslagen v. J. zu veröffentlichen.“ Müllermeister Bauer, D

Pos

chemaliger Deputirter im Reichs age, ist in Mannersdorf mittelst Rathsbeschluß der hiesigen Krimi nalbehörde arretirt und diesem Gerichte übergeben worden.

Die Direction der Kaiser Ferdinands -Nordbahn hat folgende Kundmachung erlassen: „Nachdem die Vereinbarung wegen der Ausgabe der Karten und Aufnahme des Reisegepäcks mit den Di ektonien der NiederschlesischMärkischen, Berlin-Hamburger und Stet iner Bahn mit dem 18ten d. M. abgelaufen ist, so findet die Kar

n⸗Ausgabe und Geväcks-Aufnahme für das Ausland von nun an bis Ratibor, Kosel und Breslau statt.“

Das Josephstädter Theater, welches einige Abende geschlossen war, ist an Herrn Pokorny übergegangen und von diesem wieder eröffnet worde Im Pral dortigen

r werden Befestigungswerke angelegt, daher ein Theil Hasthauslokalitäten wird geräumt werden müssen.

März. (H. C.) Die braun schweiger Artillerie, welche heute Morgen hier angekommen, ist die⸗ sen Nachmittag mittelst Dampfschiffes nach Altona expedirt worden; ferner sind das erste Bataillon vom fünften hannoverschen Infan

Hannover. Harburg, 20. D iger

9 64 Regiment und das erste Bataillon vom ersten hannoverschen Regiment zur Uebernachtung hier eingerückt.

1811 11

18. März. 3 tg.) Heute ag gegen 6 Uhr traf die erste deutsche Dampffregatte, welche heren Namen „Britannia“ nun in „Barbarossa“ verwan glücklich vor unserem Hafen ein und wurde mit einer

aus den hier stationirten Geschützen und mit dem donnern Hoch der Einwohner empfangen.

Bracke,

4 * 5

Es soll unverzüglich mit den inrichtungen zur Armirung begonnen werden. .

Die zweite Dampffregatte „Acadia“, welche unweit Terschelling

auf eine Untiefe gerathen, aber ohne erhebliche Beschädigung wieder

flott geworden war, ist dem Vernehmen nach in einen holländischen

Hafen eingelaufen, um die erforderlichen Reparaturen vorzunehmen.

Schleswig-Holstein. Schleswig, 19. Merk) In der heutigen Sitzung der Landes-Versammlung wurde nachstehendes Schreiben des Rrichs-Ministeriums an die gemeinsame Regierung verlesen:

Der Unterzeichnete hat mittelst Schreibens vom 1sten d. M. die gemein⸗ same Regierung der Herzogthümer Schleswig -Holstein benachrichtigt, daß das Reichs-Ministerium an die großbritannische Regierung die Anfrage ge— richtet habe, ob letztere die Versicherung ertheilen könne oder wolle, daß sie während Ler unter ihrer Vermittelung stattsindenden Friedens ⸗Unterhandlun⸗ gen die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten nicht zugeben und nöthigen⸗ falls mit allen erforderlichen Mitteln verhindern werde. Mittelst Schreiben vom 10ten d. M. hat der Königl. großbritannische erste Staatssecretair für die auswärtigen Angelegenheiten dem diesseitigen Bevollmächtigten erwic— dert, daß Großbritannien eine solche Versicherung nicht ertheilen lönne— Zwar ist die Aus sicht noch keineswegs verschwunden, daß vor dem 26sten d. M. tine Verlängerung der Waffenruhe und des siatus quo zu Stande kommen werde, aber alle militairischen und politischen Vorkeh— rungen müssen sür den Fall des Wieder⸗Ausbruchs der Feind seligkeiten am 26sten d. M. ohne Verzug getroffen werden. In Erwägung des Inhalts der von der gemeinsamen Regierung am 26

r jsten v. M. an das Reichsministerium gerichteten Erklärnng ist daher der Schöffe Dr. Souchay, Bevollmächtigter der freien Stadt Frankfurt bei der Centralgewalt, als außerordentlicher Kommissair der Centralgewalt nach Schleswig abgeordnet worden, um, für den Fall des Rücktritts der jetzigen gemeinsamen Regie— rung, im Einverständnisse mit derselben und mit der Landesversammlung die nöthigen Einleitungen wegen Einsetzung einer Statthalterschaft in den Herzogthümern zu treffin. Tiese Statthalterschaft wird die Regierung der Herzogthümer im Namen der Reichsgewalt, mit Vorbehalt der Rechte des Landesherrn, nach den Bestimmungen des in thatsächlicher Wirksamkeit be— stehenden Staatsgrundgesetzes bie zum Abschlusse eines Friedens sühren. Der Unterzeichnete hegt zu der erprobten Vaterlandsliebe der Mit- glieder der gemeinsamen Regierung das volle Vertrauen, daß sie mit eder erforderlichen Anstrengung und Aufopferung dem Kommissair der

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Reichsgewalt zur Seite stehen werden, damit die Aenderung in den Re— gierungsverhältnissen der Herzogthümer ohne Eischütterung und in derselben ruhigen Haltung bewirkt werde, welcher die Herzogthümer seither auch in den schwersten Prüfungen behauptet haben. Frankfurt a. M., den 16. März 1849. Der Präsident des Ministerrathes: H. Gagern.“

Der Departementschef von Harbou erklärte, daß, sofern ein Aus- schuß zur Prüfung dieser Angelegenheit erwählt werde, der Reichs kommissair Dr. Souchay, wie auch die gemeinsame Regierung erbötig seien, mit die= sem Ausschusse in Verhandlung zu treten. Es entspann sich hierauf eine kurze Debatte über die dem Ausschusse etwa zu ertheilende Instruction, und Th. Ols⸗ hausen strllte den Ant ag, daß ein Comité von der Versammlung ernannt werde, welches nähere Mittheilungen von dem Herrn Neichskommissair und der gemein⸗ samen Regierung entgegennehme und der Versammlung darüber berichte, über welche einzelne Punkte die Versammlung sich mit dem Reichskommissair und der gemeinsamen Regierung zu vereinbaren haben möchte, so wie Vorschläge über die Art der Vereinbarung der verschiedenen Punkte hinzuzufügen, wo⸗ durch eine Vereinbarung mit den beiden genannten Auteritäten von Seiten der Versammlung ermöglicht werde.“

Nach dem Schlusse der Debatte wurde die Wahl eines Comité's der Versammlung einstimmig beliebt, und die von Th. Olshausen bean— tragte Instruction mit entschitdener Majorität angenommen.

Am Schlusse der Sitzung richtete der Syndikus Klenze an das De— partement des Kriegswesens die Frage, worauf die Nichteinberufung der Militairpflichtigen, welche sich früher frei geloost hätten, beruhe, während doch die ältere, zum Theil verheirathete Mannschast, welche permittert ge wesen, wieder einbeordert sei.

von

Der Departement-Chef Jacobhsen erwiederte, daß man die ältere eingeübte Mannschast gegenwärtig nicht entbehren könne; zur Bildung der zu errichtenden Reserve⸗Baͤtaillone hätte die Einberufung der bisher Uebergangenen und der 2t jährigen, zumal da sich eine große Zahl Freiwilliger gestellt habe, genügt. Die Einberufung dieser Klassen vor denjenigen, welche auf den früheren Sessionen Freiloose gezogen hätten, beruhe auf den gesetzlichen Bestimmungen.

Altona, 20. März. (H. C.) Unsere Stadt wieder ganz das kriegerische Aussehen, welches in den Sommermo naten des verwichenen Jahres sich uns darbot. Mit dem heutigen Tage haben nämlich die Märsche der Reichstruppen in unsere Her— zogthümer begonnen, und zwar überschritten zuerst diesen Morgen die schon seit längerer Zeit in Harburg stationirt gewesenen alten burgischen Truppen die Elbe. daß diese ungefähr 1000 Mann starke Truppenmacht bereits morgen nach abgehen und durch eine Abtheilung bayrischer Truppen ersetzt werden

gewann heute

Es heißt,

—eidsßzir Re nrsbll

Frankreich. National ersam mlung. Sitzung vom 19. März. Anfang 17 Uhr. Marrast ist nach Bourges abgereist, um sich vor dem Nationalgerichtshof zu stellen, darum präsidirt Grevy vom Berge. Etienne verlangt gleich nach Protokollverles man die Debatte über die Repräsentationsgelder des Vicepräsidenten Boulay möglichst bald vornehme. (Oh, Oh! zur Linken. Zur Ta gesordnung! rechts.) Davy wünscht, daß man auf Ertheilung oder Verweigerung der Genehmigung zur gerichtlichen Verfolgung der

uellsache zwischen Bourbousson und Lagardette zurückkomme. (Oh,

Zur Tagesordnung! An der Tagesordnung ist die zweite sesung des Klubgesetzes. Payer unterstützt den ministeriellen Ge setzentwurf gegen die Klubs. Zu allen Epochen der Geschichte seien Klubs tödtlich gewesen. Er befürwortet deshalb, im In teresse der Zukunft der Republik selbst, die Aufhebung der Klubs. (Murren zur Linken.. Mauguin überreicht während einer kleinen Pause seinen Ausschußbericht über die für die pariser Bannmeile außerordentlich wichtige Getränksteuer. (Sehr gut!) Jules Favre besteigt die Tribüne. Von vorn herein die absolute Aufhebung des Vereinsrechts als einen Verfassunge bruch, als eine Verletzung des Artikels 8. der Verfassung. Bar rot habe Guizot mit denselben Waffen geschlagen, mittelst denen er nun seine neuen Gegner selbst bekämpfen wolle. Er beschwört die Minister, dieses Recht nicht aufzuheben. Es sei dies ein Staats streich, der sich früher oder später rächen würde. Das Ministerium behaupte, mit den Klubs könne keine Regierung Das sei ein Irrthum. Die provisorische Regierung habe allerdings bestanden. Stimme rechts: Aber am 16. April und am 15. Mai hing dir Regierung an einem Haar! Pierre Leroux: Am 16. April die Regierung nicht bedroht. Favre: „Entschuldigen Sie, am April drang das Volk allerdings mit bis an die Mündung geladenen Pistolen in das Stadthaus. Indessen, bemerkt der Redner, haben die Klubs an Heftigkeit abgenommen. Sie sind jetzt bei weit ruhiger. Die Gefahr des Sozialismus ist im Verschwinden. . wäre es auch möglich, die Grundpfeiler der Gesellschaft, Religion, Eigenthum und Famfiie, abzuschaffen!!“ Der Redner stimmt gegen die völlige Aufhebung des Vereinsrechts. Der Favreschen Rede folgte eher Ermattung als Aufregung. Die Sitzung wurde sür eine Vier telstunde suspendirt. Faucher, Minister des Junern: Der Redner, der so eben die Tribüne verlassen hat, besitzt so viel Talent, daß er wahrhaftig nicht nöthig hatte, in Persönlichkeiten zu verfallen, er dies im Laufe seiner Rede gethan. Er wirft mir zunächst vor, ; ich das Klubgesetz erst in einem Augenblick vorgelegt hätte, wo dies

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öffentliche Sicherheit keinesweges erheischte. Das ist nicht meine Sch

wir wollten warten, bis die Republik vom Lande gesetzlich anerkannt worden. (Ah! Ah! zur Linken. Der Vorredner negirte spiel von 1789 und 6, indem damals keine Republik, sondern nur Revolutionen bestanden haben. Ich theile diese Ansicht. Klubs sind gut, um eine Revolution zu machen; aber ist die Revolution ge schehen, dann muß die Regierung, das heißt die gesetzgebende Ge walk, das Vereinsrecht regeln. (ah! Ah! Der Gesetz-Entwurf will feinesweges das Prinzip des Vereinsrechts aufheben; er will nur die Permanenz dieses Rechts regeln. Täusche man sich indessen nicht über die vermeintlich eingetretene Stille in den Klubs. Die stellen sich todt, aber das Feuer glüht unter der Asche. Ch! Ohh. öffentliche Meinung spricht sich übrigens gegen die unbegränzte Vereinsfreiheit aus, und es ist Pflicht des Ministeriums, der öffentlichen Meinung zu gehorchen.“ ĩ klatscht

Die Rechte Die Linke zischt. Nves bekämpft den Entwurf als freiheitswidrig unter greßem Beifall der Linken.

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Beifall. Kerdrel, einer der Secretaire der Rue de Poitiers, möchte das Vereinsrecht nicht durchaus abge schafft wissen. Er bekämpft deshalb zu allgemeiner Verwunderung den ersten Artikel des Entwurfs, weil dieser die zufälligen Zusam menkünfte ebenfalls angreife. Für die Klubs aber habe er keine Sympathie. Die Verfammlung unterbricht ihn mitten in seiner Rede durch Vertagung auf morgen. Schluß 6 Uhr. Aus Toulon schreibt man vom 15. März: Die zur Truppen -Einschif Für den kommandirenden

Par is, 19. März. „Auf der Rhede ist nech Alles ruhig. fung gerüsteten Schiffe liegen bereit. General sind Quartiere gemiethet.“

Die sardinische Regierung hat cin Manifest „an die Nationen des civilisirten Eurepa“ gerichtet, in welchem sie die Beschwerden Piemonts und des ganzen Italiens auseinandersetzt und die Kün digung des Waffenstillstandes und Wiedereröffnung der Feindselig keiten gegen Oesterreich motivirt. Das Manifest behauptet, es sei der sardinischen Regierung kein anderes Mittel mehr übrig geblieben als der Krieg, weil ohne diesen Entschluß die pelitische und soziale Ordnung in Italien in die ernsteste Gefahr würde gerathen sein.

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Außerdem hat der sardinische Minister der auswärtigen Angele⸗ genheiten, wie das Journal des Débats meldet, den Ge⸗ sandten Englands und Frankreichs noch eine besondere Note übergeben, in welcher ebenfalls die Motive dargelegt sind, durch die sich das turiner Kabinet bewogen gefühlt, diesen äußersten Entschluß zu fassen. Es wird den beiden vermittelnden Mächten in dieser Note für ihre Bemühungen zu Gunsten Piements und Italiens gedankt; dann sucht die Note darzuthun, daß Oesterreich keinen gu⸗ ken Willen gehabt habe, auf die Vermittelung einzugehen, und schließlich spricht sie die Hoffnung aus, daß England und. Frank⸗ reich, wenn vielleicht einige Siege Sardiniens die österreichische Re⸗ gierung zu neuen Unterhandlungen auf ehrenvollen Grundlagen für Piemont und Italien bestimmten, ihre fernere Unterstützung dabei nicht versagen würden.

SHerr Guizot wird nicht vor dem 15. Mai in Paris erwartet und will, wie es heißt, bei den Wahlen nicht als Kandidat auftre⸗ ten, würde aber wahrscheinlich eine etwa auf ihn fallende Wahl annehmen. ;

Um den Einfluß der täglichen Gratisvertheilung in den Kaser⸗ nenzvon 50 Exemplaren des Peuple aufzuwiegen, hat das Eve⸗ nement ebenfalls 50 Exemplare von seinem Blatte täglich zur Verfügung der Truppen gestellt. .

nd Irland. London, 19. März. er der britischen Armee in Ostindien, General-Licutenant Sir Charles Napier, hatte vorgestern mit dem Premier⸗-Minister Lord John Russell (ine amtliche Konferenz in Downing-Street und dann mit dem Herzog von Wellington, als Ober-Bifehlshaber der ganzen britischen Landmacht, in Herse⸗Guards, wo die Anordnungen fuͤr die Abreise Napier's besprochen wurden. Zu Adjutanten desselben sind die Majore Macmurdo, William Na⸗ pier und Sir Guy Campbell und Capitain Byng ernannt und seinem Gencralstab sind der Major Bunbury, der Oberst Napier und der Capitain Napier, ein Neffe des Generals Sir Charles Napier, beigegel Das Amteines Militair⸗Secretairs bei dem neuernannten Ober-Befells⸗ haber wird der Ingenieur-Capitain Pitt Kennedy versehen. Das 9 schiedsmahl, welches die Direktoren der ostindischen Compagnie dem General Napier

zu Ehren veranstaltet hatten, fand veorgestern in der London -Tavern statt. Der Herzog vo h

von Wellington, mehrere der Minister und andere angesehene Personen wohnten dem Bankett bei. Den Vorsitz führte Sir J. Lushington, der den Toast auf Napier ausbrachte und das vollste Vertrauen des Direktorenhofes zu den Eigenschaften und militairischen Talenten des Ernannten aussprach, die derselbe bereits früher auf dem Kriegsschauplatz in Indien, in dem Feldzuge gegen die Emirs von Sind, bewährt habe. Hoffent⸗ lich, fügte er hinzu, werde das düstere Gewölk, sich über die dortigen Ergebnisse gebreitet, bald hen. Sir Ch. Napier dankte und erklärte, daß er den R Unterstützung der Minister un ren Amt ermuthigt werde. nächste Toast galt, sagt in seiner dankenden Antwort, einem Fest der ostindischen Compagnie mit z wohnt, als dem heutigen; General Napier verdiene sene Vertrauen im vollsten Maße, rigsten und wichtigsten Op führt. Ucbrigens erklärte Dinge in Indien für nicht so betrachtet worden; es liege keine und man habe keinen Zukunft zu schauen; ein großes Ziel x fa erreicht, der Fall jener Festung Multan des Friedens dings langer ich unbedingte Uebergabe in die Hände der Zwar habe diese Armee in einer Schlacht 'rlitten, aber große Schlachten gingen ohne große Opfer nicht ab, auf solche Gefahren müsse man gefaßt sein, wenn man Großes er⸗ reichen wolle; leicht errungene Siege brächten auch wenig Ehre. Dann sprachen noch der Kolenialminister Sir G. Grey, der Präsident ĩ ostindischen Kontrolle, Sir J. Hobhouse, und der vorige Ge⸗ tral-Gouverneur von Ostindien, Biscoöount Hardinge, in Erwiede—⸗ ihnen dargebrachten Toaste. Lord J. Russell hatte

durch ein Schreiben an den Vorsitzenden ent⸗

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vor einigen Tagen in London gestorbene Feldmarschall Sir ige Nugent war der älteste General der britischen Armee. Er Alter von 97 Jahren erreicht. Am 5. ul 1773 trat er Fähnrich in den Dienst und nahm noch an dem ersten ameri⸗— anischen Kriege Theil. Während der irländise en Re io von 7 lichen Bezirk von Irland. Jahre Generallieutenant und Oberst des 6Gten Infanterie⸗ (bis zu seinem Tode kompiandirte. Jahre in Indien ernannt, bekleidete er die—⸗ is Im Juni 1816 wurde er zu einem der neun le von England beförd

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Schweiz. Chiasso, im Kanton Tessin, 14. März. (Frankf. Seit gestern Abend sind wir wieder blokirt, und dieses einzig und allein, weil Radetzky fürchtet, es könnte bei den in ssicht stehenden Feindseligkeiten n ssin sich in Masse erheben, um den Lombarden genwärtig sich keine Flüchtlinge mehr hier aufhalten, so fällt dies sehr auf. Heute Morgen brauchte es die größte Mühe des hiesigen Direktors, um die Diligence und Felleisen nach Mailand soe⸗ zu können, da der den Gränzposten kommandirende Offizier dieselbe nicht durchlassen wollte, obschon sie von einem Kaiserl. öster— chischen Conducteur begleitet war. Die mit derselben angekomme nen Reisenden mußten jedoch hier bleiben, und nun ist es durchaus

b Jedermann verboten, die Gränze zu überschreiten.

mit Piemont der ganze Kanton

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Italien. Tu . 12 März. (A. 3.) Der Finanzminister hat der Deputirtenkammer zwei Gesetzentwürfe vorgelegt, von denen der eine die Regierung ermächtigt, im Auslande ein Anlehen bis zu 50 Millionen machen, der andere, ein freiwilliges Anlehen im Staate selbst zu eröffnen.

Tu rin, 15. März. (A. 3.) Der König ist in der Nacht auf den 14ten d. nach Alessandria abgereist, zu seinem Stellvertreter während seiner Abwesenheit von der Hauptstadt ist wieder der Prinz Eugen von Savoyen-Carignan ernannt.

Ehrzanowski ist zum Generalmajor der Armee ernannt an der Stelle des General en Chef, was er schon war. Er wird den Oberbefehl über die Armee behalten und unter seiner eigenen Ver⸗ antwortlichkeit ausüben. Der König will seine Soldaten in Persen dem Feinde entgegenführen. Die Nachricht von der f des Waffenstillstands ist im ganzen Lande verbreitet. In Genne herrscht darüber großer Jubel.

welches vorüberzie⸗ durch ath und Beistand des Herzogs von Wellington und durch die des Direktorenhofes in seinem schwe⸗ er Herzog ven Wellington, dem der habe nie

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ch Belagerung, aber ohne Verlust von Mannschaft, zritischen Armee ge⸗ schweren Verlust