1849 / 80 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

163 GSerlage zum Preunischen

4182 Der Heraldo sagt: „Die Thätigkeit der Truppen in Catalo⸗ nien ist außerordentlich, unbegreiflich, fast fabelhaft. Der Gene⸗ ral Concha brach am 8 mit bedeutenden Steitkräften von Vich auf, um Cabrera anzugreifen, der sich mit 1600 Mann im Ampurdan

.

NRönigliche Schauspiele. 53 Freitag d. 2Z. März

1 taats-Anzeiger. Freitag, 23. März. Im Schauspielhause. 47ste Abonnements⸗ . V—1 / 2

Vorstellung: Eigensinn, Lustspiel in 1 Akt, von R. Benedix. Hier⸗ n= ö 2 w . . K —⸗ . 20e. *

Die Constituante wählte

BI. 89 . Bonaparte

1, 8. März. ; ö. Ra nn, und die Bürger

heute Galletti zu ihrem PVräsidenten und Mast zu Vice⸗Präsidenten.

Palermo, 8. März. (Franz. BI.) In einem Minister⸗ Rathe, der gestern mehrere Stunden, dauerte und welchem die Ad⸗ mirale Englands und Frankreichs beiwohnten, wurde das Ultimatum des Königs von Neapel verworfen.

Madrid, 13. März. Die hiesige Regierung a Tagen von der französischen eine Note erhalten, t vird, die Ausführung ihrer auf eine in kstelligende bewaffnete Intervention für jetzt wenigstens einzustellen. Es wird in dieser Note, dem Verneh⸗ men nach, nicht blos auf die mannigfachen Schwierigkeiten, welche die innere Lage Spaniens selbst darbietet, sondern auch darauf hin⸗

gewiesen, daß es zweckmäßiger wäre, die Mitwirkung zur Wieder einsetzung des

Spanien. hat in den letzten T in welcher sie aufgefordert dem Kirchenstaate zu bewer

Papstes in seine weltlichen Rechte den Mächten ersten . s vorzubehalten.

. * amor schreibt man aus Paris unter dem 7ten Fol⸗ gendes: „Der Auftrag, mit welchem die spanische Regierung den Herrn Mora nach London schickte, ist gänzlich fehlgeschlagen. Alle seine Bemühungen scheiterten an dem Entschlusse Lord Palmerston's, nicht nachzugeben, so lange die Genugthuung nicht so öffentlich wäre, wie die Beleidigung war, und so lange die spanische Regierung nicht erkläre, daß das Betragen Sir H. Bulwer's würdig und des Ver treters einer großen Nation geeignet gewesen wäre.“

Das ministerielle Blatt el Pupular kündigt an, daß in Madrid Vorbereitungen zu einem Aufstande getroffen würden. Seit einiger Zeit bemerkt man außerordentliche militairische Maßregeln. Starke Patrouillen durchziehen bei Nacht die Straßen.

befand. Bellera's und Baldrich's die Provinz Tarragona.

Der unter dem Namen des „Pimenter?“ bekannte karlistische

Parteigänger, der vor einiger Zeit in der Provinz Cuenca auftrat, wurde am Sten in Burgos verhaftet, wo er verkleidet und mit einem falschen Passe versehen, auf der Durchreise angekommen war. Er sollte am 11ten erschossen werden.

Aus dem Gefängnisse zu Caceres (Estremadura) sind am Sten zwölf höchst gefährliche Verbrecher entflohen, welche nun die Umge⸗— gend in Schrecken setzen.

Zproz. 223. 5proz. 10.

7.

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Uhr.

1849.

21. März.

Morgens Kachmĩittags Kach eiumaliger

6 Ubr.˖ 2 Uhr. Besbachtung.

ö Z38, as Par. 339, Ss“ Per. 339. Ia!“ *r. cuellwärme . R.

226 R. 3 . R. 4217 R. Fluss vw⸗rme 0, 90 R. 0,19 R. 0,55 R. 1,62 R. 71 pCt

83 pCt. 73 pCt. bezogen. trüb. rräb. n. Le eu lag 0, 0 NW. Wurmeweckae] ö 1, 3

Luftdruck... Lustwärme--.-.

Thaupunkt .... Boden wärme

Dunstsãtti gung; A us dũnus tung Wetter RKV. Xw. NV 0 3 *

2,8? R... O, 39 R... 76 pC. Nr

Wolkenzug ....

Tage mittel: 339, 23“ Par...

Tausend Centralisten durchziehen unter der Anführung

auf: Christoph und Renata, oder: Die Verwaisten, Schauspiel in 2 Akten, nach dem Französischen von Karl Blum. (Frl. Auguste Bernhard, im ersten Stück: Emma; im zweiten: Christoph, als letzte Gastrollen. Anfang halb 7 Uhr.

Sonnabend, 24. März. Im Schauspielhause. 48ste Abonnements⸗ Vorstellung. Zum erstenmale wiederholt: Die Familie Schroffen stein, Trauerspiel in 5 Aufzügen, von Heinr. von Kleist. Für die hiesige Bühne eingerichtet. Die Einleitung und der erste Chor ist komponirt vom Königlichen Kapellmeister Taubert. Anfang halb 7 Uhr.

Königsstädtisches Theater.

Der Weg durchs Fenster. Lustspiel in Vaudeville⸗Posse in 3 Akten, (Neu bearbeitet und

Freitag, 23. März. 1' Akt. Hierauf: Provinzial-Unruhen. von Fr. Adami. Musik von F. W. Meyer. mit neuen Couplets.)

Sonnabend, 24. März. Begehren: Norma. Oper in 2 Akten. 65 Uhr.

Sonntag, 25. März. mit Gesang in 3 Abtheilungen, von D. Kalisch. Musik-Direktor Gährich.

Italienische Opern⸗Vorstellung.) Auf Musik von Bellini. Anfang

Einmalhunderttausend Thaler. Posse Musik vom Königl

—— —— .

Berliner Börse

vom 22. März.

I ecksel- Coumrse.

Brief. Geld. Amsterdam 250 Fl. do. KJ 7236569 n. Ilamburg ö 306 PMR. do. 300 M. London . Paris HJ 300 Fr. w 20 ,, 150 FI. Augsburg 150 FI. 100 ThIr

100 Thlr. ͤ 100 FI.

1

1503

Breslan Leipaig in Courant im 14 Thlr. Fuss Fraukfurt a. M. südd. W. . .... ......

Gem. Pomm. Pfdbr.

Kur- u. Nm. do. Schlesisebe do. .

do. Lt. B. gar. do. 35 Pr. Bk-Anth -Sch

St. Schuld- Seb. Seeh Prüm. Seh. K. u. Nẽm'. Schuldv. Berl. Stadt- Obl. 98 do. do. . Weostpr. Pfandbr. ? Groash. Foaen do. 96 do. do. 3 807 Oatpr. Pfandbr. 3

Sor 79 16865

Frie drichsd'or. And. Goldm. à 5th. -

Dis cento.

Ausländische Fonds-

Russ. IHamb. Cert. Poln. neue Pfdbr. 4 do. beillope 3.4. 8. do. Part. 500 FI. 4 do. do. 1. Anl. do. do. 30011. do. Stiegl. 2. 4. A. . Hamb. Fener- Cas. 3

. do. Staats-Pr. nl - do. v. Rthsch. LJt. 106 105 Holl. 24 50 Int. 25 do. Poln. Schatz0. 7 7 Kurh. Pr. O. 40th. do. do. Cort. L.A. Sardin. do. 35 Fr. do. do. L. B. 200F..— RN. Bad. do. 35 FI. Pol. a. Pfdbr. a. C. 4

Kits enkba le mn ACctiem.

SlIiamm- Aclien.

Kapital.

. ; Tages- Coums Der Reinertrag wird nach ersolgter Bekanntin. S** 8 in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt. Die mit 3h pCt. ber. Actien sind v. Siaat gar.

1848.

Rein-Frtrag.

Pyioritfs - Actien. / HNapital. I K 3.

Actien werden durch

Sämmiliche Prioritäts * amortisirt ͤ 33

jührliche Verloosung à 1 pCt.

6. 000,000 8, 000, 000 4,824, 000 1, 000, 000 1,700, 000 2.390, 000 9, O00, 000 13,000, 000 4 500,000 1,051, 200 1,400,000 1.300, 000 10,000, 000 1, 500,000 2, 253, 100 2, 400,000 1,200. 000 1.700, 000 1, 800.000 4, 000, 000 5, 000, 00 1.100,00 4,500, 000

Berl nh. Lit, B. do. Hamburg do. Stettin - Staręg. . do. Potsd. Magd. . . Magd. Halberstadt .. d9. Leipziger ..... Halle - Thüringer. .... Cöln - Minden . zonn -Cöln Düsseld. Elberfeld. . Steele Vohwinkel Niederschl. Märkisch. do. Zweigbahn Oberschl. Lit. A. do. itt B Cosel - Oderberg Breslau - Freiburg Krakau- Oberschl. . . , Stargard- Posen ... Brieg Neisse. . Magdeb. Wittenb. . ..

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85 .

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Quitiungs - Bogen.

Aachen- Mastricht 2, 750, 000

18,000,000 8, 000, 000

Pesther. Friedr. Wilh. - Nordb. 1— h

Aus lin cd. Aclien. ö . 34 4 ba u B.

Schluss-Course von Cöln-Minden 75 6

1.411.800 5.000.000 1, 000, 000 367, 200 132,800 S0, 000

Be ,,

do. Hamburg

do. do. II. Ser

do. Potsd. Magd... 2 21

*

do. do. ⸗— do. Stettiner. 30, 0g Magdeb. Leipziger 1.785, 190 Hasse . Thüringer... 4900, 900 Cöln - Minden. 3.674.509 Rhein. v. Staat gar. 1.217, 09090 go. 1 Frigritit 2,487, 250 do Stamm -Prior. 1,250, 000 Diüsseldorf-Elberfeld. 1,0990, 000 Niederschl. Märkisch. 4. 75, 000 do do do. III. Serie. do. Zweighahn do d6. Oberschlesische ... .. Krakau Oberschl. .. Cosel - Oderberg. . .. Steele - Vohwinkel do. do. II. Ser. Breslau - Freiburg Berg. - Märk.

=

3.500, 000 2.300, 000 252. 000 248,000 371.300 360.000 250, 100 325,000 375.000 400.9000 S009, 0600

nR— N n 2 94 -

Ausl. Stamm- Act.

4,500, 000 8.525, 000 2.056, 000 6.560. 00 4.300, 000

Leipzig - Dresden

udw. Bexbach 24 FI. Kiel ton Amsterd. ( Rotterd. FI. Mecklenburger Thlr.

von Preussischen Bank-Antheilen Sz

Stimmung an der heutigen Börse war

; ö x ö . Ar 248r E 8 atter nicht flauer, die Course aber erfuhren auch keine wesentliche Besserung, schlossen sogar wieder etwas mat

Auswärtige Börsen.

Breslau, 21. März. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten gh bez. Friedriched'or 1135 Gld. Louisd'or 1125 Br. Poln. Papiergeld I4 Br. Oesterr. Banknoten 887 bez. Staatsschuldscheine 783 Br. Seehandlungs⸗ Prämien - Scheine 2 50 Rthlr. 98 Gld. Pos. Pfandbriefe proz. 96 Br., do. 33 proz. 305 Br. Schles. do. 53 proz. 895 Br., do. Litt. B. 4 proz. 915M bez., do. Z; proz. 82 Br. .

Poln. Pfandbr. alte 4proz. 91 Br., do. neue 4proz. 9153 Gld., do. Part. Loose a 500 Fl. 745 Br., do. Bank - Certif. a 20) Fl. 137 Br. Russ.⸗Poln. Schatz⸗Oblig. a 4 pCt. 70 Br.

Actien: Sber⸗-Schles. Litt. X. und Litt. B. 893 Br. Breslau⸗Schweidnitz Freiburg. 80 Br. Nie derschles. Märk. UF Br., do. Ser. III. 34 Br. Ost⸗Rhein. (Köln⸗Mind.) 74 bez. Sächs. Schles. (Dresd. Görlitz) 75 Br. Neisse-Brieg 34 Br. Krakau ⸗-Oberschles. 36 Br. Friedrich-Wilhelms-Nordbahn 33

bis bez. u. Br. . .

Wien, 20. März. Met. Sproz. 837 J. Aproz. 6665 . 3Froß. 50 = 51. 23 Proz. 44— 44. Anl. 31: 141 - 142. : Ss = = 89. Nordb. 954 96. Gloggn. 90 91. Mall. 63 625. Livorno 585 3. Pesth 625 63. Budw. 747 - 75.

B. A. A1 1115. Amst. 158 Wech sel⸗Course.

Augsb. 113 Jrankf. 113 Hamb. 167 London . Paris 135 Met, fest, ohne Veränderung;

Valuten höher und gut zu lassen?“ Leipzig, 21. März. Leipz. 868

B. A. 63 Br. X. Dr. E. A. i g. wn G. . .

Schief. T Br. Chennitz siigfa ist Dr. Cher nn gr

Magdeb.⸗Leipz. 166 Br. Berl. Anh. X. u. B. 74 u 155 G.

KUlltona⸗Kiel 56 Br., 85 G. Deß. B. A. 1023

Pr. B. A. 877 Br., 87 G.

Frankfurt a. M., 20. März. In Folge der niedri tirung von Wien und Amsterdam zeigte sich auch heute Börse flauer als gestern. Mehrere Fonds, namentlich die poln. un sard. Loose, Zproz. span,, alle öster., holländ, und belg. gingen mehr oder minder im Cours zurück. Es fanden darin

Geld.

Nordbahn niedriger. Fremde

gen No

Verkäufe statt. Alle übrigen Fonds und Eisenbahn-Actien preis—⸗

4 Br., 74 G. r., 1015 G.

*

ter die

d

Gattungen einige

Br., 1160 G. a 50 Fl. 483 Br., a 35 Fl. 263 G. . 213 G. 74 G. 715 Br., 71 G.

St. Pr. Oblig. 86 Br. Ard. 9 Br.,

haltend.

Oesterr. 5 proz. Met. . . Bank- Actien 1164 Baden 5proz. Obl. 955 Br., 955 G. Partialloose 2 7 G. Hessen 253 Br. Sardinien 285 Br., 277 G. Darmstadt 50 Fl. 69 Spanien 3 proz. 214 Br., 51) Fl. Loose 747 Br., Bexbach

723. RP ,

.

Polen 3060 Fl. Loose 977 Br. Friedrich Wilhelms⸗Nordbahn 3143 Br., 343 G. Köln⸗Minden 757 Br., 75 G. Hamburg, 20. März. 33 proz. p. C. 785 Br. 7835 Gld. ] E. R. 102 Br., 101 Gld. Stiegl. 81 Br. 83 Gld. Zproz. 207 Br. Hamb. Berl. 51 Gld. Alt. Kiel 867 Br., 86 Gld. Gl. Elmsh. 25 Mecklenb. 31 Br., 31 Geld. Petersb. 335. London 13. 8. Wien 1694. Breslau

69 G,, n Fl. n

Berged. 677 Br. Br. R. Neum. 90 Gld.

Wechsel. Paris 187. sterdam 35. 60. Frankfurt S883. Louisd'or 11. 23.

Das Geschäft in Wechseln war heute nicht bedeutend. Geld reichlich.

Fonds und Actien steigend und begehrt.

Paris, 19. März. Die Furcht vor dem allgemeinen Kriege nach außen und dem Gespenst des Sozialismus im Innern brachte unsere Fonds zum Weichen.

Zproz. 51 . 50 baar und Zeit.

proz. 82 baar 82. 06 Zeit.

Anleihe nichts.

Bank 2240. Nordb. 4323.

London, 19. März. Z3 proz. Cons. p. C. u. a. 3. 90. Ard. 155. proz. 29, 285. Int. 479, J. A4proz. 775. Bras. 82. Mex. 28.

Am⸗ 152

2221.

Das

Cons. a. 3. anfangs

und schlossen 905. ö

Mex. 28 a 3. Span. Ard. flau 153, .

die Preise stationair. Cons.

3. oz, z. Ard. 155, J.

Mex. 8, 28.

Amsterdam, 19. März. Die willigere Stimmung, welche

. Festern an der Börse herrscht, hat sich auch heute durch ansehn⸗

ichegGinkäufe in Int. behauptet. Ille fremden Fonds theilten diese

günstige Stimmung; besonders Peru, welche neuerdings 1 Y stie⸗ gen. Mex. 27, 3. Peru 45, 433, 44, 433.

Span. Ard. 103,

521 O4.

Holl. Int. 47, Zproz. Neue 57.

1 5

Hamb. 34

h 35 1 Gr. Piecen 1035, 2 Oest. Met. 5proz. 70,

Course.

Russen Paris 56 London 2 M. 1192 Petersburg 182 G. * E. e Markt ⸗Beriehte. Berliner Getraidebericht vom 22 s t ar zan, , mee . heutigen Markt waren die ö folgt: Weizen nach Qualität 54 5“ Rthlr. h 1 ) M 1x Roggen loco 245 —26 Rthlr.

März.

7

schwimmend 24 . pr. Frühjahr 8! Mai Juni 24 Juni /Juli 25 lr. bez. i. y Juli / Aug. 26 Rthli; Br., 253 Gerste, große loch 22— 33 Rthlr. ö kleine 18— 20 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 1 mwmpPr. Frühjahr 48pfd. 13 Rüböl loco 145 Rthlr. Br. u. pr. März 1414 Rthlr. März / April 14 Rthlr. April / Mai 133 Rthlr. Mai / Juni 133 Rthlr. Juni / Juli 133 Rthlr. Juli Mug. 1355 Rthlr. Br., Aug. / Sept. 155 Rthlr. Br., Sept. / Okt. 135 a 4 Rthlr. verk.,ů Oktbr. / Novbr. 134 Rthlr. Br., 138 Leinöl loco 11 Rthlr. bez. 1 ö „Lieferung pr. April Mai 105 Rthlr. Br., Spiritus loco 36 . . verk. gr. März 15 Rthlr. Br. . ö . 157 Rthlr. Br., 155 G. Mai / Juni 1563 Nthlr. Bi 15 6 Jun! /Juli 16 Rthlr. Br., 165 G. .

Fr ö Dentigen Nummer des Staats-Anzei⸗ gers sind Bogen 27 31 der Verhandlungen der zweiten Kammer ausgegeben worden.

2

105 G.

Druck und Berlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

Beilage

. Dentsch land.

Sachsen. Dresden. Kammer-Verhandlungen. Leipzig. Die nach Schleswig bestimmten Truppen.

An slan d.

Oesterreich. Vene dig. Die National-Versammlung.

Frankreich. Paris. Quinette. Verhaltungsbefehle für den spani— schen Gesandten in Gaeta. Das Zeugenverhör in Bourges. Ver- mischtes.

Großbritanien und Irland.

Schweiz. Bern.

Vermischtes.

l London. Vermischtes. Ueberreichung der Kreditive des römiscken Gesandten. Anzeige von dem schweizerischen Konsul in Mailand. zr 3c 92 8 8 8

Wissenschaft nud Kunst.

Königliches Schauspielhaus. (Romeo und Julia.)

Markt⸗Berichte.

mm , 22ᷣ r - , r r- 0

tamtlicher Theil.

69.

Den t schland.

resden 19. März. (D. A. 3) In ber zweiten Kammer bringt nach dem Vortrage der f sich unter Anderem ein Dekret, die Landtage— Diäten betreffend, befand, Vice-Präsident Tschirner seine neuliche Interpellation, „ob und welche Entschließung die Regierung in Be der Blumschen Angelegenheit gefaßt habe“, in Erinnerung— nister von Ehrenstein bemerkt, daß eine Antwort in den agen darauf erfolgen werde. odann begründet Abgeordneter Meinel einen Antrag auf Beseitigung cutivischen Beitreibung der Steuerreste durch das Militair. Durch zerfahren werde die richterliche Hülfe ganz ausgeschlossen und die Verwaltungsbehörde erhalte dadurch eine willkürliche Macht. Jene Gesetz⸗ gebung sei überhaupt eine rohe, unnöthige, unräthliche und gefährliche. Wenn man in das Hausrecht eingreifen wolle, müsse es auf humane Weise geschehen, jene Exccutionsweise stehe aber mit dem Geiste der Humanität nicht im Einllange. Wenn eingewendet werde, daß die Beitreibung der Steuern einer größern Beschleunigung bedürfe, als die der Privat- orderungen, so widerspreche er dem, leßtere seien oft eben so dringlich, doch müsse bei diesen eist gerichtlich verfügt werden. So werde durch Erecutionsweise das Gleichheitsprinzip verletzt. Sie sei unräthlich, veil sie den Militairstand zu einer Verrichtung, die ihm nicht zukomme, erniedrige und verhaßt mache. Sie entfremde dasselbe auch dem Dienste, weil die Soldaten oft Wochen oder gar Monate lang zu diesem Zwecke versendet würden. Ferner werde hierdurch auch eine verfassungswidrige Ausschreibung möglich, da die Verwaltunge-Behörden die Steuern iche Verfügung beitreiben könnten. Der Antrag wird dem zwei wüberwiesen. ießlich folgt die Berathung über den Bericht ses, die Gesuche (von mehreren Vaterlandsvereinen) um Erlassung ei⸗ ner Amnestie für politische und Preßvergehen betreffend. Der Ausschuß ziebt unter Anderem folgende Motive für eine Amnestie an: „Zu allen Zeiten staatlichen Uebergangs, in welchen durch den Umschwung der Ideen d gesetzlichen Formen des Rechts- und Staats lebens zusammen—

.

Sachsen. D heutigen S g der Renistrande, au r

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des vierten Aus⸗

die bisher brachen, war es Sitte, sobald sich die Gesammtheit des Volkes über die neuen Grundlagen des Staatslebens vereinigt hatte, Amnestie denjenigen zu gewähren, welche sich an dem Umsturze des bisher zwar gesetzlich bestehen aber doch zweifelhaft gewordenen Rechtszustandes beiheiligten. Diese itte ist einem begründeten Rechtsgefühl entsprungen; denn in Uebergangs— eiten schwankt das Rechtsbewußtsein. Das Gesetz muß aus dem Volks- zewußtsein und dem Volkswillen hervorgehen und verliert mithin seine sitt-= che Geltung und Bedeutung, sobald die moralische Achtung vor ihm im Bolke schwindet. Der oberste Leiter jedes Rechtsversahrens muß natürlich e Gerechtigkeit sein. Dieselbe erfordert aber, daß nicht blos die strafbare That wirklich bestraft werde, sondern auch die Urheberschaft, die Verleitung dazu. Das Verfahren gegen die politischen Sünder des Jahres 1845 iber stellt heraus, daß es nur die Thäter der betreffenden Vergehen rifft, nicht aber die Hauptschuldigen, die geistigen Urheber derselben. Die Bewegung wurzelte in den allgemeinen deutschen, ja europäischen Begebenheiten, wie sie die politischen Fehler und Sünden der Vergan— genheit im Jahre 1848 gezeitigt hatten; sie wurzelte aber nicht minder, und zunächst in dem falschen Regierungssystem, in der falschen ? Sachsens, denen das zur Beseitigung dieser Mängel berechtigte Volk seit den Märztagen die Spitze zu brechen Wer soll nun die Urheber der mangelhaften Regierun

ungerechtsertigten Staatseinrichtungen (z. B. des Lehns⸗

vernachlässigten politischen Bildung des Volls ꝛ0., s eigentlichen geistigen Urheber der politischen Verge— h wirksamen Verantwortung ziehen? Wäre es schon ungerecht, die ganze Last der Verantworklichkeit auf die letzten Träger der Staatsgewalt zu wälzen, so muß es in noch weit höherem Grade ungerecht erscheinen, dafür diejenigen allein büßen zu lassen, welche lediglich durch nnverschuldeten Druck mangelhaster und schlechter Staats- Einwirkungen in ganz naturgemäßer Gegenwirkung zu Handlungen verleitet wurden, von denen der kalte Verstand sagt, daß sie das richtige Maß über— schritten. Der jetzige Landtag bringt die Zeit unseres stagtlichen lleber— ganges erst jetzt zum Abschluß. Darum erscheint der Wunsch einer weiteren Amnestie für alle politischen Vergehen, die aus dieser revolu— tionairen Bewegung des Jahres 1848 entsprungen und in Sachsen began— worden sind, gewiß nicht unbillig und ungerecht.“ Man bean⸗ daher: „Die Regierung zu ersuchen, bei der Krone zu bevor- worsen, daß fuͤr alle polilischen und Preßvergehen, die in der revolutio— nairen Bewegung des vorigen Jahres ihren Entstehungegrund hatten,

unbedingte Amnestie gewährt werde.“ Nach einer längeren Debatte wird der Deputations⸗

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Antrag in folgender, vom Vice-Präsidenten Tzschirner beantragten Modification, gegen 11 Stimmen angenommen, „daß für alle politischen Vergehen und Preßvergehrn, die im Jahre 18418 verübt worden sind, und für andere Vergehen, inso reit sie in der vorjährigen revolutionai- ren Bewegung ihren Ursprungsgrund hatten, unbedingte Amnestie gewährt werde.“ Ferner finden Annahme der Antrag des Abgeordntten Blöde, dem obigen Antrage anzufügen: „insoweit sie nicht gegen Privatpersonen begangen sind,“ und der vom Abgeordneten Köchly beantragte Zusatz: „die Vergehen, welche nicht in diese Kategorie zu fallen scheinen, den Schwurgerichten zu übergeben.“ Abgeordneter Meinel sprach für Mübe— rücksichtigung der Soldaten, die ähnlicher Vergehen angeklagt seien, und Abgeordneter Müller erklärte in dieser Beziehung, daß er dies, als von selbst sich verstehend, voraussetze.

Leipzig, 19. März. (Leipz. Ztg.) Die gestern in einer Bekanntmachung des hiesigen Stadtraths angekündigte Con centration der nach Schleswig-Holstein bestimmten Königl. sächsischen Truppen in und um Leipzig hat heute begonnen. Ein Bataillon Schützen, zum Ersatz des ausrückenden Theils der hicsigen Garnison bestin mt, so wie eine sechspfündige Fußbatterie trafen heute hier ein. Außer dieser Batterie, von der morgen noch zwei Geschütze ankommen werden, werden sich in den nächsten Tagen noch das Linien-Regiment Prinz Georg, ein Schützen-Bataillon und ein Rei ter-Regiment hier sammeln, um von hier (die Infanterie auf der magdeburger Eisenbahn) nach Schleswig- Holstein sich zu begeben.

Eine andere eben dahin bestimmte sächsische Truppen -Abtheilung, bestehend aus einem zweiten Infanterie⸗Regiment, einer zwölfpfün digen Fußbatterie und einem Pionier⸗Detaschement, sammelt sich bei Dresden, um über Berlin sich nach dem Orte ihrer Bestimmung zu begeben.

Württemberg. Stuttgart, 16. März. (Fran k. J.) Die erste Kammer beschäftigte sich gestern mit dem Gesetz über die Abschaffung der Befreiung der Standesherren von der Militair Dienstpflicht und der Stellvertretung im Heere. Sie erklärte aus drücklich, durch Annahme dieser in Folge der Grundrechte von dem Ministerium gemachten Gesetzvorlage, die Frage der Anerkennung der Grundrechte zu umgehen und die Sache zwar für eine augen blicklich gebotene Maßregel anzunehmen, ohne aber eine baldige Ver änderung in Folge etwaniger anderer Verhältnisse damit auszuschlie ßen. Uebrigens bedürfe es bei den Standesherren eines Zwanges zum Dienst im Heere nicht, sie seien jederzeit bereit gewesen, für Deutschland Blut und Leben einzusetzen. Graf Quadt erklärte, r wolle auf ein deutsches Reichswehrgesetz warten, denn er wolle war deutscher, aber nicht württembergischer Wehrmann sein.

x

Ans land.

Oesterreich. Venedig, 5. März. (Lloyd.) Heute sollte in der National⸗Versammlung über die Feststellung der neuen Regierungs- form und über die Abfassung eines provisorischen Statuts debattirt werden. Die Dringlichkeit wurde jedoch abgelehnt und der Triumvir verließ den Saal. Unmittelbar darauf bestieg der Advokat Avesani die Tribüne und verlangte, daß die Diktatur auf unbestimmte Zeit wiederhergestellt werde; der Antrag wird in Betracht gezogen. Der Pöbel zog mittlerweile durch die Straßen, ließ Manin und die Dik tatur hoch leben; die Nationalgarde und die städtischen Wachen verhielten sich passiv. Die Versammlung vertagte sich, um sich bald darauf wieder zu versammeln. Die Republikaner sind gegen Ma nin höchst aufgebracht, weil er gegen die Klubs eifert; auch wird die Protlamirung der Diktatur nicht mehr in Zweifel gezogen. Benvenuti und Sirtori sind in Mißkredit; Cavedalis wird bereits öffentlich geschmäht.

Frankreich. Paris, 18. März. Herr Quinette, Gesandter der französischen Republik in Brüssel, ist von dort hier angekommen.

Vorgestern traf Herr de Araoz, Legations⸗-Sccretair aus Ma drid, hier ein, verweilte nur einige Stunden und setzte dann seine Reise nach Gaeta fort, wohin er dem spanischen Gesandten Marti nez de la Rosa neue Verhaltungsbefehle überbringt. Dem Prinzip nach, meldet die Presse, sei die Intervention der katholischen Mächte zu Gunsten des Papstes entschieden; man sei nur noch nicht über die Mittel und die Art der Ausführung einig.

Zu Bourges wird das Zeugenverhör in dem Prozeß der Mai Angeklagten noch fortgesetzt. Barbes erklärte vorgestern, daß er für den Fall seiner Verurtheilung die Transportation der Gefäng nißstrafe vorziehen würde. Die Geschworenen des Staatsgerichts hofes von Bourges wollen nach Beendigung des Prozesses gemein schaftlich über die Eventualitäten berathen, welche sich bei revolutio nairen Ausbrüchen durch die Wahlen zur gesetzgebenden Versammlung ereignen könnten.

Am 5. Juli von 3 Millionen D sind bis 696,000 Fr. sür

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1848 vaotirte die National-Versammlung die Summe Fr. zur Begünstigung von Arbeiter- Associationen. jetzt 2,197,906 Fr. veraugabt worden, nämlich: Paris und 1,501,600 Fr. für die Departements. avon erhielten in Paris die Shawl-Industrie 200,000 Fr., die die Tischler Verfertiger von chirurgischen Instrumenten Fr. Unter den Departements wurden die Baumwollen Spinner der Nieder-Seine mit 300,000 Fr., die Drucker und Schmiede von Bordeaur mit 138,000 Fr., die Spinner der Marne mit 250,000 Fr., die Seidenarbeiter der Rhone mit 400,000 Fr., das Eure Departement mit 108,000 Fr., die Glasfabriken des Nord Departements mit 50,000 Fr., die der Ober-Loire mit 45,6100 Fr. und die Papiermacher des Val Vernier mit 100,000 Fr. bedacht. Der Moniteur sagt, die Ruhe, welche in ganz Frankreich vorzuherrschen angefangen, sei wieder durch die Werkführer der Un

Fr. und die

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Lehrer, deren einer am Kopfe verwundet wurde; 72 der Meuterer wurden aus der Anstalt ausgewiesen.

Der Kapitain Jurieu de Lagraviere, Befehlshaber der Korvette „Bayonnais“ hat für Frankreich mit dem König von Siam einen Handelsvertrag abgeschlossen.

In den Zeitungen wird ein Theil der Besitzungen der Familie Orleans, Forsten, Landgüter, Fabriken und Parks, zum Verkauf ausgeboten, unter anderen auch das Schloß Neuilly. Das Ganze ist in 30 Loose von zusammen 5800 Hektaren getheilt.

Seit einer Woche sind einzelne Cholerafälle in der Hauptstadt vorgekommen. Die Krankheit tritt jedoch sehr gelind auf, indem von zwölf Erkrankten nur drei gestorben sind.

Gestern sind abermals 400 Familien nach Paris ausgewandert.

Im Tuilerieenhofe halten heute der Präsident Bonaparte und der General Changarnier wieder eine Musterung über einige Natio⸗ nalgarde⸗-Legionen. „Gestern“, berichtet der Moniteur, „betete der Präsident am Grabe seines Vaters zu St. Leu für die Seelen⸗ ruhe seines 1831 zu Forli gestorbenen Bruders.“ Saint Leu liegt nur einige Stunden von Paris. Der Präsident fuhr um 8 Uhr dorthin und war schon um Mittag wieder ins Elysée zurückgekehrt.

Heute steht der Kommunist Constant Hilbey vor dem Zuchtpo⸗ lizeigericht unter der Anklage, sein Monats-Journal der Sans⸗ Culottes ohne gehörige Anmeldung herausgegeben zu haben.

Zu Havre haben einige Unordnungen stattgefunden, indem die in den Gemeindewerkstätten beschäftigten Arbeiter, weil die Behör⸗ den ihren Lohn hexabsetzten, sich drohend zusammenrotteten und di Arbeit niederlegten, zu welcher sie auch bis jetzt nicht zurückgekehr sind. Zu Gewaltthätigkeiten ist es bis jetzt nicht gekommen.

Der Moniteur bringt abermals die Ernennung von funf⸗ zehn neuen Präfektur-Räthen.

Prondhon's Peuple zeigt an, daß bereits zwölf Zweigbüreaus zur Volksbank innerhalb der Stadt Paris selbst errichtet seien. Jedes Arrondissement erhalte cin Zweigbüreau; eben so die Umgegend, namentlich Passy, Chaillot und Batignolles.

Heute fährt die erste Lokomotive auf der Tonnerre.

Meyerbeer's „Prophet“ soll am 6. April zum erstenmale im Theater der großen Oper gegeben werden.

lyoner Bahn bis

Großbritanien und Irland. London, 17.

Prinz Ernst von Leiningen, ein Neffe der Königin Victoria, h sich gestern auf der Fregatte „Arrogant“, Capitain Fitzroy, in Port— mouth eingeschifft, um als Kadett den Dienst zu lernen.

Den Direktoren der ostindischen Compagnie ist die Anzeige ge⸗ macht, daß die nach Ostindien bestimmten beiden Infanterie⸗-Regi⸗ menter, das 75ste und 87 ste, zur Einschiffung bereit seien. Sir Charles Napier hat sich vorgestern nach der Insel Wight zur nigin begeben, um sich bei Ihrer Majestät zu beurlauben. Ein alter Soldat spricht im Globe die Ueberzeugung aus, daß der Krieg im Pendschab vorüber sein werde, bevor General Napier dort ein treffen könne.

Die Times meldet: „Das zum Transport von Truppen Kriegsvorräthen für die Insurgenten zu Palermo gemietl schiff „Bombay“ ist gestern zu Blackwall Beschlag belegt worden.“

Lord Clarendon verläßt am 24. März Dublin, um für einig Zeit seine Besitzungen in England zu besuchen. Man folgert daraus, daß wenigstens für die nächste Zeit keine Ruhestörungen von Be— deutung in Irland erwartet werden.“

J. O'Connell ist zum Ehren⸗Secretair des Repeal⸗Vereins er⸗ nannt worden, da Herr Ray wegen Annahme einer Stelle in einem großen Handlungshause diesen Posten niedergelegt hat, der übrigens vorläufig ein blos nomineller ist.

und hete Damps⸗

1 von den Zollbehörden mit

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ordnung an mehreren Punkten gestört worden. Er berichtet sodann über diese von Anhängern der rothen Republik und Sozialisten ver übten Exzesse, die jedoch überall ohne Blutvergießen unterdrückt wurden. In Rezoy habe man, heißt es in dem Bericht des Mo nit eur, bei einem Auflauf geschrieen: Nieder mit Louis Nape Nieder mit den Aristokraten! An die Laterne mit ihnen! habe man zu ähnlichem Geschrei noch hinzugefügt: ine! Waschen wir unsere Hände im Blute der Montauban habe die Polizei eine weiße Fahne abge rissen, welche die Anhänger Heinrich's V. aufgepflanzt. In der Umgegend von Thiers (Puy de Dome) sei die rothe Fahne zwei se lang aufgesteckt gewesen. Bei Toul habe die National bedeutende Munitions Vorräthe aufgegriffen. Im zu Saint Maixent (Deux Sevres) habe man bei Auf führung eines Stücks: „Reise nach Ikarien, oder: Der Kom munismus“, geschrieen: Es lebe Barbes! Es lebe Blanqui! Es lebe Raspail! Es lebe Cabet! Es lebe die rothe Republik! Nieder mit den Gendarmen! Nieder mit den Reichen! Eigen thum ist Diebstahl! Nieder mit Napoleon Bonaparte! Nieder mit dem Präsidenten! In Folge dessen seien drei der Hauptschreier in Niort eingesperrt worden. Im Havre hätten tausend Erdarbeiter ihre Arbeiten eingestellt; sie würden streng bewacht. Zu La Reole mußten die Steuern mit Hülfe der Infanterie eingetrieben werden. In Toulouse habe eine Compagnie Nationalgarde die rothe Kokarde aufgesteckt und bei Ablösung des Capitole Postens gerufen: Es lebe die soziale Republik! Der herbeieilende Polizei- Kommissarius sei fast mit dem Bajonett erstochen worden, und statt den Thäter zu verhaften, hätten ihn seine Kameraden beschützt. Diese Compagnie sei aufgelöst worden. In Dijon habe der Präfekt am 12. März neue Fahnen an die Nationalgarde vertheilt. Hierbei hätten Einige die rothe Republik hoch leben lassen; aber zehntausend Mann hätten dieses aufrührerische Geschrei durch die Rufe erwiedert: Es lebe die Republik! Es lebe der Präsident! Es lebe Napoleon! „Diese Mehrheit der Nationalgarde in Dijon“, schließt der Moniteur sei nen Bericht, „ist der Ausdruck der öffentlichen Meinung. Ganz Frankreich protestirt mit ihr. Es protestirt durch die Stimmen seiner rechtschaffenen Bürger gegen diese wüthenden Auswürfe der Unord nung. Es wird sich durch diese verwegene Propaganda nicht von den Wegen abbringen lassen, in welchen es durch zwei Jahrhunderte der Civilisation befestigt wurde.“ Zu Besangon verübten am 12ten die Schüler des Kollegiums argen Unfug, errichteten Barrikaden und warfen Steine auf ihre

Zu Glasgow sind seit dem 11. November etwa 50066 Personen an der Cholera erkrankt und 190 davon gestorben. März. (Eidg. Ztg.) Der Ge⸗ Republik, Herr von Boni, ist in Bern ange— em Bundes- Präsidenten seine Kreditive über⸗

Schweiz. Bern, 15. sandte der römischen kommen und hat d reicht.

(Frankf. J.) Nachrichten aus Pruntrut und angestellte Ver⸗ höre ergeben, daß die Gränz⸗Verletzung durch ein französisches De⸗ taschement in ganz friedlicher Absicht geschah und nur eine militai⸗ rische Promenade war.

Eine Volks -Versammlung, welche letzten Sonntag in Genf stattfand, war von 6000 Bürgern besucht. Man beschloß eine ener= gische Abresse an die Bundes⸗-Versammlung für schleunigste Aufhe bung der Militair-Capitulationen; eben so ein Beglückwünschungs⸗ schreiben an die römische Republik. ö . Chur, 15. März. (Frankf. J.) Laut amtlicher Anzeige des schweizerischen Konsuls in Mailand an unsere hohe Regierung ist am 12ten d. der piemontesische General Cadomo in Mailand einge— troffen und hat die Aufkündigung des zwischen Oesterreich und Sardinien abgeschlossenen Waffenstillstandes überbracht. Die ersten Feindseligkeiten werden am 20sten d. beginnen. Die österreichische Armee von Mailand ist bis circa 5006 Mann an den Ticino ge⸗ rückt, wo sie zum Empfang der Piemontesen kampfgerüstet stcht. Die meisten Kaufleute Mailands haben heute an die hiesigen Spe⸗ ditoren den bestimmtesten Befehl erlassen, keine Waaren bis auf 1

veitere Nachrichten an sie abzusenden.

Wissenschaft und RKunst.

Königliches Schauspielhaus.

Romeo und Julia von Shakespeare.

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der Götheschen Bearbeitung? der Schlegelschen Ueberse Fäulein Auguste Bern hard vom Stadttheater a“ als erste Gastrolle.

„Juli

tung.)

zu Bremen

Den 19. März.

Nach einer ersten Gastrolle soll man nicht urtheilen? Wohl denn, so wollen wir nur über den ersten Eindruck sprechen und einige Bemerkun⸗ gen als Vermuthungen anknüpfen, gern bereit, zurückzunehmen, was später sich als voreilig und irrig etwa herausstellen sollte.

Eine jugendlich frische Gestalt, Züge, die zwar des idealen Gepräges ermangeln, aber doch das Epitheton „angenehm“ in hohem Grade verdie— nen, können nicht verfehlen, den Zuschauer beim ersten Anblick günstig für Fräulein Bernhard zu stimmen. Man vernimmt die schöne, volltönende Altstimme, die Theilnahme wächst und schon freut man sich auf den zwei⸗ ten Akt, die sonoren, wollustathmenden Töne Philomelens zu hören, der Natursängerin der Liebe. Voller Spannung lauscht man ihren ersten Sce— nen mit der Mutter und der Amme, bemerkt das ängstliche Skandiren der Verse stutzt doch, das ist ja noch nicht Romeo's Julia, tröstet man sich, noch ist ihr die Sonne der Liebe nicht aufgegangen, noch ist sie ja