Tribüne, aber die Mitglieder verlassen ihre Bänke, und die Sitzung
ydiese beiden Herren heute.“
ordnung zur Abstimmung, Die
Opposition gehörte.
ren Sie die Thatsachen. Man darf auf die Tribüne nicht blos schöne
(Agitatin) Sie schmeicheln sich mit der Allianz der Völker. Trau— rige Zuflucht! Als Ungarn sich erhob, meinten Sie, die Ungarn, die ein Fünftel des österreichischen Heeres bilden, würden sich nicht gegen die Ungarn, ihre Brüder, schlagen; nun, ich glaube, jetzt sind Sie vom Gegentheile überzeugt, die Ungarn waren die Tapfersten in Sher⸗-⸗Italien. Einige Mißvergnügte, einige Ehrsüchtige haben
bangen, welcht melden, daß General Pepe ein bösterreichisches Corps don 600. Mann geschlagen, und daß ganz Venetien in In⸗-
Seite lasse, und schloß mit den Worten: Besf ( Bravos an Sdilon , n
die Anarchie nach außen zu tragen. Man möge der Regierung vis
aßs geln wre en, gf m.
a, 14
Nach einigen Bemerkungen Dupont's e. . =
estern bereits mitgetheilte, vom Aus⸗
schuß für die auswärtigen Angelegenheiten vorgeschlagene Tages-
ung. . wird mit 4414 gegen 320 Stim⸗
men an gen sm in en. Bieselbe lautet nun, nach einer am Schluß der
, , , lusschusses angenommenen
ung
** E.
.
262
st kurze Zeit dem General Cavaignac ab, der, eini ge
ä, d, de,, d. ĩ e: .
vaignac unter allgemeiner n ne,,
ütik verjenigen Regierung, bei der ich den h He , . n 9. keen, hervor, welche die der n Regierung von der Politik der provisorischen Restrrung und der. meinigen scheide. War die ö der provisorischen Regie rung? wirklich so, wie sie Herr, Ledrn ollin schilderte, so war“ der Unterschied zwischen ihrer und der unsrigen in der That unbedeutend. Was Herr Drouyn de Lhurns von Solidarität sprach, die zwischen seiner und unserer Politik herrsche, so sagte er ebenfalls nur Wahres. Es herrschte allerdings ein ge⸗ wisser Zusammenhang sowohl zwischen den politischen Systemen mei⸗ ner Vorgänger als meiner Nachfolger. Im Lamartineschen Manifest lag nur der Keim zum Kriege. Die National⸗Versammlung geneh⸗ migte bieses Manifest und überließ der Exekutive dle Ergreifung der zu einem Bruderbunde mit Deutschland und zur Befreinng Italiens nöthigen Maßregeln. Ohne dem Kriege auszuweichen, zogen wir doch den Weg der Unterhandlung vor und traten in die Vermitte⸗ lung ein. Wir erfüllten auf 1 Weise den Beschluß der Natio⸗ nal⸗Versammlung und berücksichtigten die friedsamen Mittel. Wenn im Laufe der Dehatte meine damaligen i n vorgetragen wer⸗ den sollten, wird sich dies noch klarer hexausstellen.n“ Dieser Rede folgte einige Agitation, sei es, daß man eine Art Fehde⸗ Handschuh für die eine oder für die andere Partei darin erblickte. Thiers besteigt die Tribüne. Die vorliegende Frage,“ beginnt er, „ist ernst; sie verdient die größte Berücksichtigung, und Jeder ist verpflichtet, sein Licht beizubringen. Ich besteige also diese Tribüne, nicht weil ich von Herrn Ledru Rollin provozirt wurde, sondern weil auch ich mich verpflichtet fühle, wen Tribut meiner Er⸗ fahrung beizubringen. (Ah, Ahl) Nicht daß ich die Angriffe des
Herrn Ledru, Rollin verachte, sondern weil ich fehe, daß er ganz f daß die Artikel keine Angriffe auf die Verfassung oder Regierung
verschiedenartige Dinge durcheinander wirft, (Lärm.) Wie? Weil die Coalition (Thiers und Guizot) die von Herrn Mols verfügte Näumung Ancona's bedauerte, will man daraus folgern, daß wir heute die Pelitik des Herrn Ledrn Rollin be . sol⸗ len. (Ja, ja! links. Das klänge gerade so, als wenn Sie behaupteten, ich müsse jetzt ein demokratischer Republika⸗ ner sein, weil ich unter dem vorigen Regierungssystem zur (Lärm zur Linken. Ihre Polilik heute ist Krieg! Italien ist untergegangen. (Oh, oh!) Ja, es ist unter gegangen, doch nicht für ünmer, hoͤffe ich, aber für lange Zeit. Hö⸗=
Phrasen bringen. Man muß wissen, was Sie wollen, und ich werde sprechen, als ob ich am grünen Tische inmitten von Ministern säße.“ Nun beginnnt Herr Thiers seine eigentliche Rede. „Sie wollen“, sagt er, „den Beschluß vom 24. Mai 1848 festhalten, der einen Bruderbund mit Deutschland und die Befreiung Italiens vorschreibt; wohlan, das ist der Krieg. (Agitation. Sie wollen die Lombardei und Penedig den Oesterreichern entreißen, und Sie glauben, daß dies keinen Krieg gebe? Enttäuschen Sie sich. Krieg mit Oesterreich ist eine ernste Sache, selbst wenn Oesterreich ganz allein stände. Aber steht Oesterreich so ganz allein? Sie, die sie überall Coalitionen sahen, wollen nicht zugestehen, daß Rußland hinter Oesterreich stehe!
Sie für sich, die Maffen der Voͤlker haben Sie egen sich. Aus Rücksicht für Italien möchten Sie uns in einen allgemeinen Krieg verwickeln. Welches Interresse hat denn Frankreich eigentlich in Italien? Ein Interesse des Einflusses. Und darum wollen Sie dem Bauer seine Hütte entreißen, imd ihn in einen blutigen Krieg werfen, das wäre eine Unstun ohne Gleichen! (Agitatzon,) Der Redner geht nun auf das Februar-Manifest zurück. Er habe gezittert, sagte er, als er darin die Aufhebung der wiener Verträge von 1815 ge⸗ lesen. Diese Verträge der That nach als aufgehoben und nur noch dem Rechte nach als bestehend erklären, sei ein diplomatischer Unsinn gewesen, ein Klub⸗Wiederhall. (Tumult. „Sie können die wiener Verträge verachten“, ruft der Redner, „aber Sie dürfen sie nicht brechen! Dies sagte ich schon unter der vorigen Regierung. Stel len Sie die Ordnung im Innern her und Sie werden stark sein. Für eine Frage um den Einfluß lohnt es sich nicht der Mühe, sich in den Krieg zu stürzen. Bewegung. Ledru Rollin eilt duf die
wird auf funfzehn Minuten suspendirt. Ledru Rollin erhält dann das Wort, um Cavaignae und Thiers zu widerlegen. „Ich gehe, sagt er, über bas, was Cavaignac gefagt, nur mit wenigen Worten hin. Er behauptete oder schien wenigstens glauben machen zu wollen, daß seine Pelitik derjenigen der provisorischen Regierung gliche. Das ist nicht wahr, es liegt eine Kluft dazwi— schen, sagte ich 3, und ich bleibe dabei, Unter der provifori⸗ schen Regierung stieß Sardinien unsere Hülfe zurück; unter Ca⸗ daignac bat es darum. Statt sie ihm zu gewähren und den Be⸗— schluß vom 24. Mai zu erfüllen, vermittelte er. (Bravo!) gehe zu Herrn Thiers uber. Herr Thiers predigte 1840 den Krieg, heute predigt er den Frieden. (Man lacht.) Herr Thiers vergen= dete damals nahe an 800 Millionen, und dies Alles, wie er sagte, nur ume einer entfernten Sache zu dienen. Heute handelt es sich um. Dinge von der ernstesten, Natur, gi sich an unserer Gränze zukragen, und ba ruft Herr Thiers: Man will sich für eine Frage um den Einfluß schlagen! (Agitation) Herr Thiers sagt, Italien sei tobt, für lange todt, und man solle höchstens ein Be profundis anstimmen. Ich aber habe eben Briefe
surrection stehe. Im Jahre Wah rief H ] : 3 . err Thiers Herrn Obllon . zu: Sie wollen allgemeinen , ,,, Krleg! Herr Barrot antwortete: Es handelt sich nicht um allgemeinen Krieg, sondern um die Ehre drr lr e le ganz anders sprechen 2 Der Nedner ging nun i . terung der ökonomischen Interessen ein, die 3 Hhlerꝰ i i. 6
mne, segheruüg fel Lie esetschaft rm geen w' wine, fn gt
Ergreifung der etwa nöthigen lung könne derselben ihr volles Vertrauen schenken. Nein, nein!) con's bringt Marrast die
aller Erwãag . bestand, und nach welcher auch der
, Duchene, als Herausgeber des
brechen, denn er nenne sie
zosische⸗ Regierung habe gestern die
̃ mehre !““ Parrot erwiederte, bie erste Pflicht
rzüng, die in Weglassung inister
esserer Garantle der Integrität des piemontesischer s und zu
besserem Schutz der n aer . die vollziehende Gewalt
ihre Unterhandlungen durch rtielle und temporäre Ogęupation
in Italien stüßen zu müssen „ sie in der National⸗ tsamm. anfri ;
d Sitzung um 64 Uhr geschlossen. )
Paris, 30. März. Vorgestern standen Proudhon, Mitglied der ournals Le Peu ple, vor dem Üssisenhofe, wegen zweier in diesem Blatte am 26. und 27. Januar veröffentlichten und von Proudhon geschriebenen Artikel, welche früher im Auszuge milgeihellt worden und die ehr bft Angriffe auf die Regierung, den Präsidenten der Republik und die Verfassung enthielten. Der Hauptzweck der Artikel, heißt es in der Anklage, n. zu sein, den Präsidenten in der öffentlichen Achtung herunterzusetzen; er werde darin ein Verräther genannt und 1c digt, daß er die Anmnestie verweigere, Bündnisse mit den Königen egen die Nationen schließe, das Associgtions- und Versammlungs⸗ Recht, so wie die Freiheit der Presse, verletze, den so⸗ zialen Bankerstt und das Elend des Velkes organisire, das Kai⸗ serreich herzustellen trachte, die Verfassung zu vernichten suche und dergleichen mehr. In manche dieser Anschuldigungen waren auch seine Minister einge ien, und nebenher ö lte es nicht an Angriffen auf die Verfassung. Nachdem der General⸗Advokat sein Requisttorium, worin er die Ungerechtigkeit und Grundlosigkeit dieser schmählichen Angriffe auf den Präsidenten, die Regierung und die Verfassung darzulegen suchte und hervorhob, daß gern on dieselben, trotz sei⸗
ner Unverletzlichkeit als Repräsentant, auf der Tribüne auszuspre⸗
chen nimmer gewagt haben würde, zum Schlusse gebracht hatte, prach Herr Madier de Montjan für die Angeklagten und behauptete,
enthielten; was den Präsidenten anbelange, so seien die Ange⸗
klagten berechtigt gewesen, seine Handlungen in der Weise, wie sie
es gethan, zu prüfen und zu charakterisiren; sei jedoch dadurch ein Vergehen begangen worden, j hätte der Präsident persönlich , 331 nicht aber der öffentliche Ankläger in ier. Namen. Der Generaladvokat antwortete, und Proudhon hielt sodann eine Anrede an die Jury. Er sagte, daß er die gerichtliche Verfolgung gewünscht und
veranlaßt habe, um vor der Jury den großen Grundsatz der Verankwort⸗
lichkeit des Präsidenten erörtern zu können. Er leugnete, daß er die Ver⸗ Verbrechen, der Aufreizung zum Hasse egen die Republik und des Angriffs auf die e fa en begangen abe. Was aber den vorgeblichen Angriff auf die Rechte und dle Autorität des Präsidenten angehe, so habe er dabei blos bezweckt, die Gränzen der Macht des Präsidenten zu zeigen und, wenn der Artikel verfolgt werde, vor Gericht zu beweisen, daß der Präsident
verantwortlich, daß er der National⸗Versammlung unterworfen, ihr untergeordnet und ihr Werkzeug sei. Nachdem er behauptet, daß die Anklage, er habe die Bürger zu gegenseitigem Hasse aufgereizt,
nicht bewiesen werden könne, versicherke Proudhon, daß er nicht wegen Angriffs der Verfassung, i n . oder der Rechte des Präsidenten, sondern einzig deshalb verfolgt werde, weil er Soialist sei. Er ging nun in enkne Erklärung und Rechtfertigung
des Sozialismus sin, den er die hre der allgemeinen Versöhnung nannte, und erklärte sich in seinem Gewissen für unschuldig. Die Jury fand dagegen, nach gepflogener Berathung, die zwel Ange⸗
flagten aller ihnen im Anklage Aft zur Last gelegten Vergehen schul— dig, mit Ausnahme jedoch des Punktes, a sie die Bürger zu ge⸗ genseitigem Hasse aufgereizt hätten. Der Gerichtshof verurtheilte darauf Proudhon zu 3 Jahrer Gefängniß und 3h06 Fr. Geldbuße, Duch une aber zu einjährigem Gefaͤngniß und 1099 Fr. Geldbstrafe. Am Montag Abend erschien der Unterrichts Minister von Fal⸗ loux im Faubourg St. Antoine in einer Versammlung von etwa 1200 Arbeitern. Er wurde mit Zeichen der lebhaftesten Theilnahme empfangen und hielt eine Rede, worin er vernünftigen Rath mit väterlichen Aufmunterungen paarte. Sein Vortrag rief lauten Bei— fall hervor, und zwar besoüders bei den Stellen, wo er die Noth⸗ weüdigkeit von Ordnung, Fleiß und Pflichtgefühl hervorhob. Als er wegging, umringten ihn die Arbeiter, begleiteten ihn bis an die Thür, reichten i die Hand und gaben ihm noch andere Beweise von Sympathie. Die Patrie folgert hieraus, daß man die wah⸗
ren Arbeiter des Faubourg St. Antoine verleumde, wenn man be—
haußte, daß in ihren Reihen die Soldaten der Aufstände zu sin— den seien. — tz. Der französische Geschäftsträger in China sen zwei Kriegsschiffe begehrt haben, weil er angeblich Ereignisse befürchtet, die den be⸗ waffneten Schutz der dortigen französischen Unterthanen nöthig ma chen könnten. Zu Cherbourg gab es am 23sten unter den Matrosen eine Meu⸗ terei, indem 40 Mann der Fregatte „La Forte“ den ihnen aufer⸗ legten Extra⸗Dienst verweigerten. Sie wurden sämmtlich durch zwei Coömpagnieen Infanterie verhaftet, und der See⸗-Präfekt verurtheilte sie zu zehntägigem Gefängniß. In Folge der Bestimmungen des wan g. über die In⸗
kompatibilität haben mehrere Mitglieder der Natlonal⸗Versammlung,
welche Aemter bekleiden, die mit der Repräsentantenstellung unver= träglich sind, ihre Posten niedergelegt, um als Kandidaten bei den nächsten Wahlen auftreten zu können. Paris, 31. März. Der he g Moniteur meldet, die fran⸗ achricht erhalten, daß der Kö⸗ nig Lon Preußen von der deutschen Natlonal Versammlung zum 3 r . Henn . und daß sich eine Depu⸗ one dieser Versaämmlung nach Berli ie drich Wil- him ö. 9. 3. . i erlin begebe, um Friedrich Wil Berner berichtet dasselbe Blatt, daß der franzäsischen Reglerun gesterlt von dem zu Marseille ben e en nn. . Mini enn. e, wem ärtigen Angelegenheiten folgende telegraphische Depesche , . „Der französische Konsul zu zilernndrien . m ch, J hnen zu melden, da eine außerordentliche Bellage zur Bom⸗ bay - Times vom 4. März anzeigt, die englische Armee unter Lord
Sieg über die Sikhs erfoch ;
8 erfochten, deren Truppen zersprengt wurd
mnd alle ihre Zelte und den größten Thest ihrer , Schlachtfelde zurücklie ßen.“ ,
tibes. n Chambery, der Hauptftadt Savoyen, und
zen G6 ö I 2 ** . yens, und an de =
; e n ssrrsche große , Lyoner Vlttren chan n
8. a. wolle sich Lon Sardinien losreißen und ur franz6sischen
Republik schlagen. Das Gränzblatt, die Unton. . e
agt in einer Ntachschrift vom 26. März: tenoble kan⸗
— 3 * sion bewegt sich nach der hure b . en und schon morgen früh sei
raur aufschlagen. Die in der gestrigen Sißun der National Ver⸗ ammlung vom Minister der w n, e m m,.
der auswärtigen Angelegenheiten . Zustimmung erklärte, folgen⸗ dermaßen: „Die National⸗Versanimlung erklärt, daß, wenn zu
rouyn de Lhuys, verlesenen Depeschen und Schreiben aus Turin
lag diß aufrichkligsi. im) voll ss n digsie Mitwirkung sind e De n. ö 21 will das . a 6 bi sten Montag 6 g bringen. Wird verschbben und die
Gough, habe, laut Bülletins vom 25. Febrüan in n entscheidenden
Nach Berichten aus ie , . Karl Albert noch in An= .
r N „Die um Grenoble kan rten Truppen haben Befehl zum Abmarsch erhalten. . daß e, . Gränze. General de Luzy, der in ben (flah
agen Kommandant des pariser Stadthauses war, wird die Vor⸗
lauteten vollständig: 1) Turin, 26. Maͤrz, H Uhr Abend. Der französtsche Gesandte an den Minister der auswärtigen. An= elegenh eiten. Di piemontesische Regierung hat in der Un⸗ unde und sistgeit, worin sie ist, geglaubt, sich an mich wenden zu müssen, um uns zu
i Radetzk9y einzuschreiten, um die Stadt Tu⸗
id das Einrücken der 6sterreichischen Armee in die⸗
In.. Wir haben nicht einen Augenblick gezögert, viese
issien anzunehmen; doch wollten wir vorher wissen, in
wessen Namen unsere Schritte zu thun wären und welches bestimmte
Ziel sie haben sollten. Wir haben uns daher i
Carignan, dem General⸗Statthalter des Köni . ö konnten nur kraft einer unsere Mission beim ea fal gear. th be⸗ zeugenden und begründenden Vollmacht handeln; wir haben aiso den Prinzen veranlaßt, den Minister⸗Rath zu versammeln und eine Be⸗= rathung dieses Körpers zu hewirken, indem wir uns zu seiner Ver fügung stellten, um das Resultat seiner Berathung zu sichern. So—⸗ bald das Ergebniß dieser Berathung konstatirt war, schickten wir uns an, um Mitternacht abzureisen. Wir baten jedoch, uns ven dem Stadt⸗Syndikus begleiten zu lassen, was uns bewilligt wurde. Wir reisen mit ihm, und wir hoffen, den Marschall gegen 8 Uhr Mor⸗ gens zu Novara zu finden. Wir werden, wie es zwischen den Mi⸗ nistern und uns abgemacht worden, blos für die Stadt Turin flipu⸗ liren und dem neuen Könige die Sorge überlassen, den Frieden ab⸗ zuschließen; dies scheint um so angemessener und nöthiger, da er
ist es also, ihm in seiner Politik als Souverain und in seinen Ope⸗ rationen als Ober⸗General, auf keine Art hinderlich zu fein. Ich hoffe, Herr Minister, daß Sie mein Verhalten billigen werden; die ganze Bevölkerung ist für diese Misston gestimmt, und ganz. urin
Dankbarkeit aufgenommen. Einige Personen möchten einen kräftigen Widerstand leisten; aber diese Gesinnung exsstirt nicht in '. . völkerung, welche nur die Ordnung und den Frieden will. Es ist dies die innige Ueberzeugung der Regiernng und der Munizipalität, die wir zu Rathe gezogen haben. Wir sind, indem wir so handeln, wie wir es thun, nur die Dolmetscher dieser Gesinnungen.“ 25) „Turin, 2s. Marz. In Turin herrscht Ruhe; das Ministertum ist abgeire⸗ ten. Die Abdankung des Königs Karl Albert ist offiziell verkündigt. Man meldet mir so , der neue König den Waffenstillstand unterzeichnet hat. Die österreichische Armee wird die Sesia nicht überschreiten. Ich habe ben Te i. der piemontesischen Regierung entsprechen müssen, welche an die Vertreter der großen Mächte ge⸗ ä, ,. hat. Sie äußerte darin, daß sie die wohlwellende Loya⸗ ität des Gesandten der französischen Republik kenne und darauf rechne, er werde nicht zögern, den von ihr gewünschten Schritt zu thun.“ 3)„Turin 27. März,. Ich komme din Augenblick von No⸗ vara zurück. , , . ist gestern früh, wenige Stunden nach unserer Ankunft zu Novara, ratifizirt worden. Der Marschall Radetzko hat uns mit Zuvorkonimenheit empfangen und uns benachrichtigt, daß er so eben direkt mit dem Könige Viktor Emanuel unterhandelt habe. Der Marschall hat uns die Waffenstillstands⸗Alte mitgetheilt, deren we⸗ sentliche Grundlagen folgende sind: Der Waffenstillstand dauert bis zum Abschluß des Friedens. Es soll sofort ein sardinischer Bevoll= mächtigter ernannt werden, und der Marschall Radetzly verpflichtet sich, daß seine Regierung ebenfalls einen ernennen werde. Bis der Frie de abgeschlossen . bleibt das linke Ufer der Sesia von einem oͤsterreichischen Corps besetzt, und wird in Alessandria eine halb öster⸗ reichische, halb piemonkesische Garnison stehen. Die lombardischen Corps er e , der König kann aber die Individuen dieser Corps in seinen Diensten behalten. Die Herzogthünier und das toscanische Gebiet werden geräumt. Für die Emlgrirten der Lom= bardei und der Herzogthümer ist nichts stipulirt. Der Marschall sagte uns aber, es würde eine Amnestie eintreten. Er versicherte uns, daß ihm nichts wünschenswerther wäre, als Piemont so bald als möglich verlassen zu können, und daß, wenn es von ihm abhinge, der Friede bald geschlossen sein sollte; er wünsche nur in die Staaten des Kaisers zurüdkehren zu können. Was die zur Hälfte getheilte Besetzung von Allessandria betrifft, so bemürkte er, daß die se Garantie fuͤr dle Sicherheit der Truppen, die er big, zur Herabsetzung der piemontesischen Armee auf den Friedensfuß hler läßt, nothwendig sei. Der neue König ist vor einigen Stunden in Turin eingezogen. Man weiß noch nicht, wer mit der Bildung des neuen Ministeriums beauftragt werden wird.“ „Tu rin, 27. März, etwas später als die vorige Depesche geschrleben. Der König hat eine Musterung der Nationalgarde abgehalten; er ist von ihr, so wie von der Bevölkerung, mit dem größten Enthusias—⸗ mus empfangen worden.“ Nach diesen Mittheilungen nahm der Minister Drouyn de Lhuys noch einmal das Wort und sagte im Wesentlichen: „Semit kennen Sie die Thatsachen; ich habe sie Ihnen genau berichtet. Sie kennen i die Absichten der Politik der Regierung. Die Regierung hat begriffen, daß diese Lage ihr eine große Pflicht auferlegte. Der Conseils-Präsident hat 9 erklärt, daß wir Willens selen, die Integrität des piemontesischen Gebiets, so wie die Würde und die Intere sen Frankreichs zu wah⸗ ren. Ich wiederhole Ihnen, daß die Regierung dies zu thun fest entschlossen ist, Sie verlangt zu diesem Zwecke von der Versamm- lung die Ermächtigung, zu handeln; sie erwartet mit Ungeduld eine Tagesordnung, einen in den Worten, die Sie vernommen haben, abgefaßten Beschluß. Die Versammlung gebe die Ermächtigung, und die Negierung muß sie dankbar annehmen. Sie wird davon einen zugleich nachdrücklichen und weisen Gebrauch machen. Sie hat die Thatsachen auseinandergesetzt, damit Sie ihr helfen, dieselben zu würdigen. Während sie von Ihnen den Beschluß erwartet, den Sie in Vollzug zu seßen verpflich= tet sein würde, wacht . unaufhörlich über die Interessen und Würde der Republik. Die PVersammlung spreche sich aus und die Regie⸗ rung wird gehorchen.“ Zum Schlusse t der Minister noch an, Fürst Schwarzenberg habe dem franzbsischen Geschäftsträger wleder= holt erklärt, daß Oesterreich nicht an Eroberungen denke, daß es Gebiets respektiren und daß nach dem Siege einzig und allein der Friede sein gn sein werde. Der National ist mit den Beschlüs⸗ en des National⸗Versammlungs - Ausschusses für die auswärtigen ngelegenheiten und über die von demselben vorgeschlagene Tages—⸗
6
mn Dauptquartier in Bar- MN
abe, ge ö e rh *
7 6 — er in ; i n , ir,
— ö . heit durch ihre demagogisch riguen und ihre Feigheit rettungslos
schon Unterhandlungen mit Radetzly angeknüpft hatte. Unsere Pflicht
hat die Kunde von dem Schritte, den wir thaten, mit 5
Piemont nichts nehmen wolle, daß es die Mntegrikät des sardinischen
erhalten, nicht um zu zerstbren. ; gegen, die sich besonders auszeichutten, um ihre Brust mit den rühmlich
udorben hätten! Es ist gegen eine Intervention in Oberitalien, will . hear ene, * d , n , n.
chauplatze näher rücken müßten. Das Journal de la Tr aie lber ff en, sagt, es seien in der National⸗Versammlung dreier⸗ lei Tendenzen hinsichtlich Italiens vorherrschend: die eine, die der
3
es Schloß besitzt, zurückziehen. zeigt an, daß im Toekanischen eine Erhebung zu Gunsten des Gro e h stattgefunden habe. Die Volksführer Montazzo, Guerrazzi und Montanell seien arg mißhan⸗ delt worden.
Proudhon hat gestern das Rechtsmittel der Cassation gegen das ihn treffende Urtheil eingelegt. Die demokratischen Blätter eröffnen Subsceriptionen zur Deckung der Geldbußen des Peuple.
In der vorgestrigen Sitzung des Staats- Gerichtshofes zu Bourges nahmen die Anwalte der 9 Degré, Larger, Thomas, Borme, Vilain und Courtais, der Reihe nach, zur Ver⸗ theidigung ihrer Klienten das Wort; der Anwalt des Generals Ceurtais mußte jedech den Schluß seines Vortrags auf dle folgende Sitzung verschieben. Dem Anwalte Vilain's entzog der Präsident wegen seiner ungeeigneten Aeußerungen nach wiederholten Zurechtweisungen das Wort. Gestern schloß die Sitzung schon um 3 Uhr Nachmittags. Heute gehen die Vertheidigungs- Reden zu Ende, morgen wird das Resumé stattfinden und dann werden vie Geschworenen unmittelbar in Berathung treten, so daß man die Nachricht von dem Urtheilsspruch spätestens Montags früh (2. April) in ö w .
lus den Departements Indre und Puy de Dome wurde gestern in der National Versammlung durch n g Deputirten der i n. eine Anzahl neuer Bittschriften für Restitution der Restaurations⸗ Milliarde überreicht.
Im Faubourg St. Germain zirkulirt, nach Angabe der Re— forme, eine, Gluͤckwunsch-Adresse an den Marschall Radetzky, die bei den Legitimisten zahlreiche Unterschristen findet.
In voriger Nacht wurde eine bedeutende Zahl von Verhaftun⸗ gh in r vorgenommen, deren politische Farbe zum Thel noch eheimniß ist. —
Die Gerichtszeitungen enthalten wieder mehrere neue kriegsge— richtliche Verurtheilungen zu 20⸗ 19jährigem und kürzerem Gefäng⸗ niß auf Galeeren und in Zuchthäusern. ;
Die Assemblée Nationale und der Independant de Toulu se sind vor die Assisen geladen, weil der Briefwechsel zwi⸗ schen Bugeaud und Lamoricière, den beide Blätter hn Dezember 8. J. veröffentlichten, gänzlich falsch ist. Diese Briefe sollen in den Redactions⸗Büreaus der genannten Journale fabrizirt worden sein.
Großbritanien und Irland. London, 31. März. Der Präsident des Geheimen Rathes, Marquis von Lansbowne, zeigte gestern Abend im Oberhause an, daß der gegenwärtige König don Sardinien einen Waffenstillstand mit dem Befehlshaber der österreichischen Truppen abgeschlossen habe, welche gemeinschaftlich mit den piemoöntesischen Truppen die Gränzfestungen besetzen sollten. Er fügte die aufrichtige Hoffnung hinzu, daß es bald zu einem dauer si⸗ den Frieden kommen werde, Derselbe Minister erklaͤrte in dieser Sitzung mit Bezug auf einen früheren Antrag des Grafen von Eglinton, es seien Erkundigungen in Betreff der polnischen Flücht⸗ linge eingezogen worden, welche in England mit Geld und ärztli⸗ chem Beistand unterstützt werden, und es habe sich ergeben, daß auf dem Charakter dieser Unglücklichen auch nicht der geringste Vorwurf
afte. ; w. Die hiesigen Blättée melden heute, daß auf telegraphischem Wege aus Frankfurt die Nachricht von der in der dortigen National⸗
Versammlung erfolgten Wahl des Königs von Preußen zum Kaiser
der Deutschen eingegangen. . Der ci, nee e r heute auch die Nachricht von der Verlän⸗
gerung des Waffenstillstandes seitens der dänischen Regierung bis
zum 3. April. ꝛ; . . . Vorgestern Nachmittags um 5 Uhr brach in dem Olympie⸗ Theater Feuer aus; trotz der angestrengtesten Hülfe wurde dasselbe
binnen drei Stunden nebst mehreren Fahegelegenen Häusern ein
Raub der Flammen. Der Schaden soll sehr bedeutend sein.
Dänenark. Kopenhagen, 30. März. (Börs. H.) Der König hat sich, nachdem er die Festungswerke von Friedericia . ,, genommen, nach Schloß Fredericksborg auf Fühnen
egeben.
Der Kriegs - Minister Hansen hat vom Staats -Ministerium
carte blanche erhalten.
Italien. Novara, 25. März. (D. A. 3.) Der Feldmar⸗ schall Naretzt⸗ hat nachstehenden Armeebefehl erlassen:
„Soldaten! Ihr habt euer Wort rühmlich gelöst; ihr habt einen Feld- zug gegen einen an Zahl euch überlegenen Feind begonnen und in fünf Tagen siegreich beendet. Die Geschichte wird euch den Ruhm nicht streitig machen, daß es keine tapferere, keine treuere Armee giebt als diejenige, de⸗ 1en Oberbefehl mir mein Herr und Kaiser anverttaute. Soldaten! Im Namen des Kaisers und Vaterlandes danke ich euch für euere tapferen Thaten, für euere Hingebung, für euere Treue, Mit irübem Blick weilt mein Auge auf den. Graͤbhügeln unserer im rühmlichen Fampf ge⸗ fallenen Brüder, ich kann an die überlebenden mein dankbarts Wort nicht richten, ohne mit Rührung der Todien zu geden- len. Soldaten! Unser hartnäckigster Feind Karl Albert ist, vom Thron gestiegen, sch habe mit, seinem Nachfolger, dem jungen König, einen , Waffenstillstand geschlossen, der uns Bürgschaft für den baldigen Abschluß des Friedens gewährt. Soldaten! Mit Jubel hat uns — ihr waret Zeuge dabon — das Land unseres Feindes empfan⸗ gen, das in uns Retter vor Anarchie und keine Unterdrücker erblickt; ihr
werdet diese Erwartungen rechtfertigen, und durch Beobachtung strenger Mannszucht der Welt beweisen, daß Oesterreichs Krieger ben so furchthar
im Kampfe, wie ehrenhaft im Frieden sind, daß wir gekommen find. um zu j 6 Ich sehe den Namen jener Tapferen ent⸗
errungenen Zelchen ihrer Tapferkeit entweder sogleich schmücken, oder mir
dieselben von Sr. Majestät dem Kaiser erbitten zu können. Radetzly,
Feldmarschall. ; Der Allg. Ztg. wird über die Zusammenkunft des Königs Vietor Emanuel don Sardinien mit dem Feldmarschall Radetzly
unter Anderem Folgendes gemeldet: „Nachdem det Feldmarschall, umgeben von seinem zahlrejchen und glänzenden Gefolge, in der!
—ᷣ ; ĩ l ngen in ent⸗ legeneren Theilen Italiens die französischen Streitfräfte wem Kriegs
34 Br. Krakau⸗Oberschles. 35 Br.
B. A. 1423
559
Mitte des Orts ig nst⸗ eine Zeit lang gewartet, kam der . von Sardinien in vo z . In seinem Gefolge waren unter Anderen die beiden Generale della Marmora, wovon der eine der Chef und Errichter des Corps der Bersaglieri SScharfschützen, die besten piemontesischen Truppen), er erhielt bei Geito im vorigen Feldzug einen Schuß durch die Backen.
em Galopp mit seinem Gefolge angespren
Der König küßte den Feldmarschall, das Gefölge grüßte uns, als= dann ritten der König, der Feldmarschall und Feldmarschall-Lieute⸗
nant Heß in den Hof eines naheliegenden Hauses, wo nach vier—
tägigem Feldzug über den Frieden unterhandelt wurde. Es war ein großer historischer Moment; die drei Männer standen in der Mitte des Hofes beisammen, und in einem weiten Kreise um sie herum Sereczaner in ihren rothen reichverzierten Kostümen. Die
wurde ein Frieden abgeschlossen, wenigstens erging, nachdem der König mit seinem Gefolge sich im Galopp entfernt, an alle Armee⸗= Corps der Befehl, nicht mehr vorzurücken, sondern in ihren Stel⸗ lungen zu verbleiben.“ (Siehe Turin vom 27. März.)
Tu rin, 27. März. (Franz. Bl.) Die Friedens⸗Bedingun⸗ gen lauten: „Piemont darf nie daran denken, sich an die Lombardei zu schließen ober sie mit sich zu verschmelzeu. Ober- und Nieder⸗ hꝛodara wird okkupirt halb durch österreichische, halb durch sardinische Truppen, Alessandria und Genug erhalten eine gemischte Besatzung; Piemont zahlt 150 Millionen Franes Kriegs⸗-Entschäbdigungsgelder; endlich wird die Flotte sefort aus dem Adriatischen Meere gerufen. In der gestrigen Sitzung der Deputirten Kammer wurde der König Victor Emanuel proklamirt.
wissenschaft und KAunst. Königliches Schauspielhaus.
Göthe's Egmont. Musik von Beethoven. Fräul. Lina Fuhr: Klärchen als Gast. (Den 31. März.) ;
Wie ihre Vorgängerin im Gasispiel (Fräul. Bernhard) durch de Theaterzettel die größten Erwartungen rege gemacht, aber — dann getäuscht hatte, so debütirt? im Gegentheil Fräul. Fuhr bescheiden mit zwei ünbedeu— tenden Lustspielrollen in einer Weise, an der wenig zu loben und wenig zu tadeln war und übertaschte deshalb in der heutigen Gastrolle sehr zu ihren Gunsten. Ihr Klärchen war ein einfaches, hingebend liebendes Naturkind, zwar nicht ganz auf der tragischen Höhe, auf welche Egmont's Liebe sie in Göthe's Drama gehoben haite, aber doch eine Gestalt, die in den Haupt- sachen sich nicht allzuweit von der Idee des Dichters entfernte. In der ersten Scene mit Egmont hätte wohl noch mehr das Eutzücken einer Seele, die in einer großen Leidenschaft völlig aufgeht, ausgedrückt sein können, dennoch war sie wohl gelungen und wurde durch lebhaften Beifall belohnt. Die begeistert strömende Rede an die Bürger würde noch eine größere Wir- kurg gehabt haben, wenn sich nicht der Ath em häufig allzu laut und fast von Komma zu Komma hörbar gemacht hätte. Ein Mädchen, welches alle ihre Körper- und Geisteskräste aufbietet, dessen Brust von heftigen Bewe⸗ gungen durchstürmt ist, spricht in der Wirklichkeit vielleicht nicht minder kurz- athmig, doch ist oft in der Kunst das natürliche Maß schon Ueber- maß, weil sie verschönen, idealisiren, de Schranken der gebrechlichen Men schennatur erweitern soll. Abgesehen hiervon und ven minder ins Ge— wicht fallenden Einzelheiten (wie z. B. das hin und wieder bemerkbare Be⸗ tonen der stummen Endsylben en, er c.), war diese Scene jedoch der Höhepunkt ihrer Rolle und erweckte lebhaste Theilnahme, während dieselbe Scene in der letzten Aufführung bei einer ihr ö. weit überlegenen Künstlerin ver⸗= hältnißmäßig kalt ließ. Im fünften Au zug schien einige Erschöpfung der physischen Kräfte eingetreten zu sein. — Nach dem, was wir heute sahen, dürfte unserem jugendlichen Gaste Talent und ernster Eifer für die Kunst nicht abzu⸗= sprechen sein, jedoch drängt sich die Vermuthung auf, daß Fräul. Fu hrs Repertoir jetzt noch sehr klein ist, offenbar har sie auf diefe Rolle beson— deren Fleiß verwandt und ist überhaupt von Hause aus für dieselbe vorzugs-= weise befähigt. Wie sie sich in gebundener Rede bewegt, werden wir bald sehen und können vorher nicht füglich beurtheilen, auf welcher Stufe ihre Kunst steht. Bis jetzt scheint es, daß der einsache Grundton der Natur rein und voll anklingt, auch die Terz und Quinte der Leidenschast in reinem Drei⸗ klang gestimmt ist, es fragt sich nun aber, ob sie verstehen wird, den tragi⸗ schen Septimen-Atkord kunstgerecht austö uen zu lassen und aufzulöfen, d. h. die gemischten Affekte, die Widersprüche zu versöhnen. In Klärchen's Gemüth entsteht kein solcher Konflikt, denn den nüchternen Bräckenburg hat sie nie geliebt, ihre Mutter ist nachsichtig, sie selbst kennt nur Egmont und
ihre Liebe, aus welcher alle ihre Gefühle und Handlungen entspringen; für
ihre Liebe geht sie in den Tod, und der letzte Blich der rückwärts auf die Welt fällt, erschüttert sie keinen Augenblick in ihrem Vot atze.
Herr Hendrichs gab den Egmont in gleicher Vollendung, als das vorige Mal, nur für die letzte Scene wäre mehr Maß zu wünschen gewesen. Wenn sie auch unter diejenigen gehört, in denen der Schauspieler so zu sagen alle Register zu ziehen pflegt, so muß doch die vox humana immer das vorherrschende bleiben. Er und Fräul. Fuhr wurden zweimal ge— rufen, was für unseren jugendlichen Gast eine gute Ermunterung sein dürfte zum Vorwärtsstreben auf dem Pfade der Kunst. — Herrn Franz 's Alba
war eine vorzügliche Leistung und ärndtete Hervorruf. — Herr Krüger (Ferdinand) war diesmal weit besser, als sonst.
i Alles Uebrige ist bereits bei der letzten Aufführung des Egmont besprochen. — Die Beeihovensche Mußsik war natürlich (vie immer zu gut, um allgemeine Ausmerk= samkeit zu finden.
Auswärtige Börsen.
Breslau, 2. April. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 96 Gld.
Friedrichsd'or 1135 Gld. u. Br. Louisd'or 11235 Br. Poln. Papiergeld 935 bez. u. Br. Oesterr. Banknoten 90 bez. u. Br. Stgatsschuldscheine 7956. bez. Seehandlungs-Prämien- Scheine 250 Rthlr. O93 Br. Pos. Pfandbriefe proz. 96 Gld., do. Ziproz. Hot bez. u. Gld. Schles. do. 33 proz. S9 Br., do. Litt! B. 4 proz. 9143 Br., do. 34 proz. 825 Br. Poln. Pfandbr. alte 4proz. 91 Br., do. neue 4proz. 90 Gld. do. Part. Loose a 500 Fl. 74 Br., vo. Bank⸗Certif. a 209) Fl. 135 Br. Russ. Poln. Schatz⸗Oblig. a 4pCt. 71 Br.
Actien: Oberschles. Litt. A. und Litt. B. 907 Br. Bres—
lau⸗Schweidn.⸗Freiburg. 79 bez. Nie derschles. Märk. 713 Br., do.
Prior. 98 bez., do. Ser. III. 93 bez. O Rhein. (Köln⸗Mind.) 75 Br. Sächs.⸗Schles. e 75 Br. Neisse⸗ Brieg riedrich⸗Wilhelms⸗Nordbah 325 bez. u. Br. 9 een ö
Wechsel.
Amsterdam 2 M. 143 Br. Hamburg a vista 1504 Br. do. 2 M. 149 Gld. London 1 Pfd. St. 3 M. 6. 2563 Br. Berlin a vista 1009 Br. do. 2 M. 993 Gld.
Leipzig, 2. April. Leipz. Dr. P. Otblig. 97 G. Leipz. Pi 8. Br. C. n gl, Br, gs, Sächs. Gen
I. Br. Jog Gid. Schief. 73 Br. Chemniz- Riefn 5 en.
Löbau - 8 133 Gld. Mag deb. Leipz. 167 Br., 1663 Glv. Berl.
nh. A. u. B. 75Br., 747 Gld. Altona⸗ Kiel 856 ! S6 Gld. Deß. G. M. iG Br. Pr. B. A. Ig; Br, gz .
Frankfurt . M., 1. April. (In der Effekten Sozietät
Mittags 1 Uhr) Für österreichische Fonds aller Gattungen, fo wie
wegung.
Unterhandlungen dauerten fast vier Stunden, und, wie man hört,
Integrale, zeigte sich heute mehr Begehr, und es fanden darsn einige
Umsätze zu höheren Coursen statt. Zproz. Spanier, Friedr. Wilh. i en. ele wurden unter den n, ere g, ah ö geben. Alle übrigen Gattungen bei stillem Gischäft ganz hne 66
Oesterr. 5 proz. Met. 743 Br., 745 G. Bank⸗Aetien 1170 Br., 1166 SG. Baden Partialloose a 50 Fl. 474 Br., 35 ö
275 Br. 25 G. Hessen 27 Br., 274 G. Sardinien Partzg= loose 2 36 Fr. b. Gebr. Bethm. 267 Br. Darmstadt 50 Fl. 6! Br., 695 G., 26 Fl. 225 Br., 22 G. Spanien e. 22 Br. 225 G. Polen 560 Fl. Loose 733 Br., 735 G. Bexbach 72 Br., 72 G. Friedrich Wilhelms-Nordbahn 335 Br., 331 G. Köln⸗Minden 76 G. ö r
Paris, 31. März. Beim Beginn außerordentlicher Auf ⸗ schwung, gegen 3 Uhr etwas schlaffer. Kö
Zproz. 56. 30 baar, 64. 50 Ende April.
öproz. S8. 35 baar, 96. 50 Ende April.
5proz. Anleihe 887 baar.
Bank 2390.
Spanische Zproz. 30.
Nordb. 633.
London, 31. März. 3Zproz. Cons. p. C. 923, a. 3. S2. Ard. 175. proz. 308. Int. 495. Port. 285. E. R. 1033. Mex. 31, 303. Peru 66. . . *
Engl. Fonds eröffneten heute etwas hesser. Cons. a. 3. waren anfangs * stiegen auf 923, z und schlossen Q, 4. Von frem⸗ den waren Mex. still und etwas niedriger.
2 Uhr. Engl. Fonds sehr steigend. Cons. 923, J. Mex. schwankend, 31, 363. Peru 66. Int. 493.
Amsterdam, 31. März. Die Stimmung für holl. Fonds war heute bei einigen Geschäften in Int. wiederum etwas angeneh⸗ mer. Von fremden Fonds waren span. fast unverändert. ester. wiederum zu besseren Coursen gefragt. Von den übrigen waren noch Mex. als mehr gesucht zu bemerken. .
Holl. Integ. 495, 5, 4. Z proz. neue 58. Span. Ard. 108, 4. Gr. Piecen 10. Coupons 7, 85. Russen, alte 1015. Oest. Met. 5 proz. 73, 723, 3. Zz proz. 383, 39, 383. Mex. 303, 315. Peru 452. . 2
Amsterdam, 31. März. Der Einfluß, den der Thronwechsel kürzlich auf die Course der holländischen Staatepapiere batte, ließ sich beim Schluß der vorigen Woche kaum mehr bemerken, und wie vor jenem wichtigen Ereignisse richtete sich der Gang des hiesigen Fondsmarkts seitdem wieder nach dem der auswärtigen Börsen und nach den Berichten von den politischen sich drängenden Ergebnissen. Nachdem Anfangs dieser Woche in Paris befürchtete Unruhen auch hier sowohl die französischen Renten ats meistens alle übrigen Staats- papiere zum Weichen brachten, gingen allmälig Nachrichten ein über die glänzenden Vortheile, welche die österreichischen Waffen in Italien errungen haben und die vrohenden Verhältnisse in jenem Lande be⸗ endigen zu müssen scheinen; die hierdurch entstandenen erheblichen Verbesserungen an den Börsen zu Paris und Wien machten den günstigsten Eindruck auf mehrere Fonds am hiesigen Markte und führten lebhaften Umsatz herbei. Holländische Integrale drückten sich erst von 485 bis 485 pCt., und blieben zuletzt 493 pCt.; 3 prozen⸗ tige wirklich Schulz erreichte von 57 gestern 58 pCt.; 4 proz. dito ging von 7645 auf 773 pCt. Auch Ketien der Handels maatschappy theilten wegen eifriger Nachfrage die angenehmere Stimmung und stiegen von 1433 bis 146 pCt. Von österreichichen Fonds kamen spiozentige wiener Metalliques erst von 69 auf 70, und gestern plötzlich bis 72 pCt. empor; 2 prozentige dito von 363 bis 384 pCt. — Zprozentige französische Renten glugen anfangs von 59 auf 495pCt. herab und stiegen scitdem mit ansehn:ichem Handel auf 517 pCt. Russische 5 prozentige alte Obligationen bei Hope und Comp. waren weniger in Frage, doch stellten sich von 1017 auf 1013 pCt., 4 prozentige Certifikate bei denselben wurben eist zu 81 und gestern bis zu 82g pCt. abgenomnien. Spanische Ardoin-Obligationen wech- selten zwischen 195 und 104 pCt. Z prozentige binnenländische er- holten sich von 214 auf 22 pCt. Portugiesische dito von 38 auf 29 pCt. Peruanische Obligationen stiegen mit der Lonboner Brse . bis 163 pCt., doch waren gestern wieder zu 455 pCt. äuflich.
Markt⸗Berichte.
Berliner Getraidebericht vom 3. April. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 659 - 56 Rthlr. Roggen loco 23 — 245 Rthlr. schwimmend 23— 24 Rthlr. pr. Frühjahr S2pfd. 223 a 23 Rthlr. bez. Mai MHuni 235 Rthlr. bez. u. G. ; Juni / Juli 24 a 245 Rthlr. bez, 243 Br. = Juli / Aug. 253 Rthlr. Br., 245 G., 265 bez. Gerste, große loco 21 —22 Rthlr. , n, ö leine 16— 19 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 13— 14 Rthlr. = pr. Frühjahr 489fd. 13 Rthlr. Br., 123 G. Rüböl loco 14 Rthlr. bez. u. Br. . pr. April 14 Rthlr. Br., 135 G. April / Mai 133 Rthlr. bez. u. Br, 133 G. Mai/Juni 133 Rthlr. Br., 133 bez., 133 G. Juni Juli 133 Rthlr. Br., 1335 G. Juli Mug. 1347 Rthlr. Br., 135 G. Aug. Sept. 135 Rthlr. Br., 137 G. Sept. / Okt. 135 Rthlr. bez. u. Br., 1355 G. . Oktbr. /Novbr. 1312 Rthlr. bez. u. Br., 13 G. Leinöl loco 115 Rthlr. Br. Lieferung p. April / Mai 102 2 103 Rthlr. Spiritus loco öhne Faß 147 a 8 Rthlr. verk. „ Abvpril / Mai 147 Rthlr. bez, 143 Br. » Mai / Juni 15 Rthlr. Br., 159 bez. n Juni / Juli 155 Rthlr. Br., 155 G. Y Juli / Aug. 166 Rthlr. Br., 16 G.
Marxktpreise vom Getraide. Berlin, den 2. April.
Zu Lande: Weizen 1 Rihlr. 25 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 355, 2 Pf., auch 1 Rthlr.; Hafer 21 Sgr 11 Pf., auch 18 Sgr. 2 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 5 Sgr. — er
Zu , Weizen (weißer) 2 Rthlr. 15 Sgr., auch 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. und 2 Rthlr. 65 Sgr. 3 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf; 6, 2 Sgr; 9 Pf.; kleine Gerste 27 Sgr. 6 Pf. auch 2 Sgr. 3 Pf; 56 21 Sgr. 3 Pf., auch 18 6. 9 Pf. ; Erbsen 1 Nihlr. 7 Sgr. 6 Pf, auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. (schl. Sorte).
Sonnabend, den 31. März. 2469
Das Schzg Stroh 6 ziryt. zuch s Rihit 4, , Oer
Centner Heu 22 Sgr. 6 Pf, geringere Sorte auch 18. Sgr.