1849 / 132 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

mit 151 gegen 100 Stimmen auf dem . der vorläufigen Frage

snwesenheit von Fremden, trat jedoch das Ministerium entgegen.

nicht das Schichsal dieser Gesetz, sondern das Schickfal dieses Mi⸗

sammen und beendigte alle Geschäfte.

glich mittelst Beschlusses der National -Versammlung ver- . n , n . inf. das gestrige Blatt) 9 in den

ker ebe ler vie Armee eingerückt und von allen Corps-Chefs veroffentlicht werden sollen.

ßbritanien und Irland. London, 11. Mai. Der ee ., . Drummond's, daß das Unterhaus in einem Ausschuß das Ausgabe⸗ und Besteuerungs⸗System in Erwägung ziehen solle, um zu ermitteln, inwieweit sich die auf der Industrie des Landes ruhenden Lasten erleichtern ließen, wurde gestern vom Unterhause

befeitigt. Das Oberhaus beschloß, eine besondere Kommission zu . um zu untersuchen, wie sich mehr Raum im Hause fh die Berichterstatter der Zeitungen schaffen lasse. Dem Antrag Lord Beaumont s, auf gänzliche Aufhebung des gefehtichen Berbvts der

Auch wurde vor das Oberhaus gestern ein Antrag von Smith O'Brien gebracht, der dahin zielt, das gegen ihn gefällte Urtheil wegen eines Formfehlers umzustoßen. Das Oberhaus hat jedoch heute jenes Ürtheil dinstimmig bestätigt.

Ungeachtet der vorgestrigen Abstimmung im Oberhause für die ministerielle Schifffahrts⸗Bill giebt der Standard die restriktiven Schifffahrtsgesetze noch nicht auf. Er meint, die Abstimmung habe

nisteriums entschieden, das durch die winzige Majorität nur eine kurze Frist vor seinem endlichen Verscheiden gewonnen habe.

Anm letzten Tage der Sitzungen des Gerichtshofes der Queen's Bench in Dublin, den 8. Mat, blieb der Höf nur eine Stunde zu⸗

Rußland und Polen. St. Petersburg, 8. Mai.

S00

Arriens und dessen Sohn, der Marine⸗Lieutenant Arriens, die Ehre, Ihrer Majestät der Kaiserin, welche von Moskau wieder hier ein⸗

etroffen ist, vorgestellt zu werden. Vor ihrer Abreise von Moskau en Ihre Majestät durch den Staats- Secretair Hoffmann dem Kriegs ⸗General⸗Gouverneur von Moskau 30090 Silber⸗Rubel zur Vertheilung an die bedürftigsten Armen der Stadt zustellen lassen.

Italien. Rom, 3. Mai. (A. 3.) Die Franzosen haben sich zurückgezogen, und Garibaldi, der ihnen gefolgt war, ist gestern Abend unter . Jubel der Bevölkerung wieder hierher zurücge⸗ kehrt. Die französische Flotte ist nach Frankreich abgesegelt, um , ,,. zu holen. Zucchi ist mit 000 Mann über Frosmone im Anzug, die Neapolitaner stehen 12, 900 Mann stark in Velletri,

zu ziehän, vielleicht auch um weitere Instructionen abzuwarten. genzuziehen, wodurch das Gerücht entstanden, als hätten diese sich gegen

teste gegen das Einrücken einer fremden Macht ein, die sie zu verlilgen sich bereit erklären. Hier werden durch die Vertheidigungs-Anstalten ge⸗ waltige Zerstörungen veranlaßt. Die Alleen sind fast sämmtlich unter dem Beil gefallen, und jetzt geht es auch an die Villen. Das prachtvolle Kasino der Familie Patrizj vor Porta Pia, das auch diejenigen, welche Rom nicht selbst befucht haben, aus Göthe's begeisterter Schilderung in der italienischen Reise kennen, soll mor⸗ gen in die Luft gesprengt werden, weil strategische Rücksichten diese harte Maßregel erheischen. Der Garten, der dazu gehört, ist be⸗ reits verwüstet. Von Ponte Molle stehen nur die Pfeiler noch, die schönen Bogen sind, wie versichert wird, schon abgetragen. Die Bewaffnung des niederen Volks macht selbst die eifrigsten Anhän⸗ ger der Republik bedenklich. Sogar die Galeerensträflinge hat man

Am 5. Mai hatten der Königl. niederländische Contre-⸗ Admiral

zum Theil bewaffnet und vor die Thore geschickt.

wo sie Halt gemacht haben. wahrscheinlich um Hülfatruppen an sich⸗ Viterbo und. Orvieto sind aufgestanden, um den Franzosen entge⸗

Tivita Castellana gewandt. Aus allen Provinz⸗Hauptorten treffen Proy⸗

Aönigliche Schauspiele.

Dienstag, 15. Mai. Im Opernhause. 6 1ste Abonnements= Vorstellung: Der Freischütz, Oper in 3 . von Fr. Kind. Musik von C. M. von Weber. Hierauf: Solotanz, worin Frau Brue wieder auftreten wird. 1) Pas de deux, ausgeführt von Frau Brue und Herrn Gasperini. 2) Mazurka, ausgeführt von den Damen Galster, Bethge, Koch, Sergeois und den Herren Brue, PVassini, Röhnisch und Stullmüller. 3) Spanischer Tanz, ausge⸗ führt von Frau Brue. Anfang halb 7 Uhr.

Preise der Plätze: Parquet, Tribüne und zweiter Rang 20 Sgr. Erster Rang und erster Balkon daselbst 1 Rthlr. Parterre drüͤter Rang und Balkon daseltst 15 286. Amphitheater 7 Sgr

Mittwoch, 16. Mai. Im Schauspielhause. 77ste Abonnements. Vorstellung. Zur 50jährigen Jubelfeier der ersten Vorstellung des nachbenannten Trauerspiels auf der hiesigen Königlichen ne, als 116te Vorstellung desselben: Wallenstein's Tod, Trauerspie! in 5 Abtheilungen, von Schiller. Anfang 6 Uhr.

——

KNönigsstädtisches Thrater.

Dienstag, 15. Mai. Berlin bei Nacht. Posse mit Ge ang in 3 Akten, von D. Kalisch. Die Musik theils neu lom'? ponirt, theils nach bekannten Melodieen arrangirt von F. W. Meyer. (Decorationen und Kostüme neu.) Die Maschinerieen sind vom Theatermeister Herrn Brandt. Die Decorationen im zweiten Akt: Die Linden⸗Promenade mit der Aussicht aufs Bran⸗— denburger Thor im dritten Akt: Das Innere des Krollschen Lokals 2c. sind vom Decorationsmaler Herrn Schwedler. Der große Maskenzug im dritten Akt ist nach vorhandenen Skizzen arran⸗ girt. (In Scene gesetzt von den Herren Edmüller und Grobecker.) Mittwoch, 18. Mai. Leonore, Melodrama in 3 Akten, von K. von Holtei. Musik von Eberwein. .

x ———— ; 29 0 2 2 Berliner Börse vom 14. Mai. HM echsel- Course. Eis enkhba hn -— ACctiemn. . Rriot. Cc la. e ; . ; r, 250 n ö. 16 112. Siamm-Actien. Kapital. ** 7 Prioritits - Actien. Kapital. ö ö 2 . 3 a. 88 P 5 . J * Tu es = Cours. 1 ,, rr g , e, , e, r re,, din, e i , sen dee. , , ,, ö . . 306 Mr Z Mi. 150 pin mn g pCt. bez. Actien sind v. Siaat gar. 3 6 e. jãhrliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt. , 112. 3 Mt. 6 2441 ; . ͤ J k zo re. 2 I. Sin, Berl. Anh. Lit. A. B. 6. 00, 9o9 4 4 755 6 Berl. Anhalt. ..... .. 1.411.800 4 87. *. Wied m 2 Xx. ...... ...... .... 180 . 2 M. 6863 do. g ** d. Mu. 0o90 4 521 6 do. Hamburg, · . o · C0. 409 45 914 L. w 130 . 2 I D* 1mm Ao. Stettin - Starg. , 4824 60 2 35 6 do. . do. Il. Ser. 1, 99, 999 4 ö. , 160 u.] 2 Mi. 994 do. Fotsd. Magd... 1, 9ν, 009 ö. 3 1 Som e 235 . * a,. ö , ; ; 56 . 5 Halberstadt.. 1, 700, 000 u . do. . j 2 b. e ö. 33 3 ,. ., 7, 4 3. do. Stettiner: Sul uh 5 163 1. Praukefart 6. M. süad. W. ...... ..... 1069 . 2 Mi. 56 22 Halle Thüringer. .... g, 000, o)) 4 2 49 m. . 1.788, 100 4 JJ 1090 sur. 3 Wehen 104 Cõöln Minden .. ..... 13, 000, 0090 33 76 p,. . h Halle Thüringer... 4,190, 009. 45 s . an d n, n. 2 do. Aachen. ...... 4.500, 000 4 40 4. göln- Minden. 3. Ca. 300 37 82 *. 2. n Inlùndische Fonds, Efsandbrigf-, H. ommunal - Papiere und Bonn - Cöln. .... re. 1.051, 200 5 Rhein. v. Staat gar. 1.217, 9099 3 . Geld- Course. . Düsseld. Elberfeld... 1.400,69 4 1 do. 4. Priorität. 2.487.259 4 36 —— ; Steele Vohwinkel... ] 1.3300, 000 4 do. Stamm-Prior. 1.259, 9900 4 *. zt. Rriet. Geld. em. zt. riet. Eckl. den. Niederschl. Märkisch. 19, gbo, 000 33 70 I Düsseldorf- Elberfeld. 1, 90, 000 4 xTrente Fr.. Au 5 gz. 101 Pon. Pfdbr. 3 892 . do. ZMweighahn ] 1,509, 99. 4 Niederschl. Märkisch. 4, 175, 909 4 853 u- St. Sebuld- Sch. 33 793 * Kur- u. Nm. do. 93 923 F Oberschl. Lit. R. 2 2.253. 190 34 65 918 B 9 ba do. do. ö 3. 500, 000 35 98 bz. g r , 995 än n,, na,, —— do. lätt. B. 2, 400, 000 3 65 913 6. 915 = do. III. Serie. 2, 8009, 00 65 923 e. H. u. Nm. Schuld. 3 do. Lt. B. gar. 20. 3 . . ? osel Gderherg 200.099 4 8 do. Zweigbahn 2852, 09090 4 2. ngerl. Stadt - ob. S 985 pr. ks= Auch Se - S6z 653 Breslau - Freiburg... 1.790.099 4 . do.. dö5. 248.999 5 783 n.

3 ö Erakaus Oberschs... 183696, 999 4 34. Qhęersehlesische 3. 00 * Westpr. Pfandbr. 3 853 Friedrichrd'or. 135 13 Berg. Mãrk. ' ' 4, 909, 009 4 . k. Krakau Obęrschl. .. 360. 009 4 170 . Gronah. Posen do. 963 And. Goldm. à ßib.-— 133 127 Stargard - Posen ö S. 990. 900 3 705 n Cosel· Qderberg . 009 8 7

do. do. 3; S0 1. 793 Piueonto. . 46 Brieg - Neisse. ...... 1, 10, 00 4 * Steele · Vohvinke!ẽ 325. 000 8 88 . gene dem, , , . / ͤ pVölagdeb. Wittenb. .. 4, So, 00 4 - do, do, Il. Ser.! 375,ů 099 5

* , 3. Breslau - Freiburg. .. 100,900 4

Ausländische Fonds. Quittung - Rogen. Eerg. Märk.. ...... bo, 0 5 978 u.

Russ. Ilamb. . 5 '. Poln. nene Pfdb . 41 890 89 Aachen -Mastricht 2, 750, 0090 4 30 ö 5 38 , 5 / ö L. T. Soo r . 713 0 . Are, Kean mn . ot. . * do. do. 1. Anl. 4 lo. do. FI. 3 *. ,, 12 6636 e , , 33 . Auslind. Actien. . Leipzig Dresden .. 500.999 4 .

do. do. 56. A. 4 do. Staats- Pr. Anl 4 j ; ! a . ex bach 24 F. 8 25 09 4 . ao. r Rtheck. I., s 10589 3 6 2 Friedr. Wilh. Nerdb. s, 000, 00 4 32. 4 E a. B. kiel Altona.... Sp. 2.050, 009 5

Rthsceh. Lst. 1055 Noll. 23 5 Int. 2 ) ; ; 7

do. Poln. Sehatao. 4 671. c 67 kKurk. Pr. O. a0. 273 . do Prior... 5 915 n. Amsterd.-Rotterd. FI. 6.500, 000 4 . do. do. Cart. L. A. 5 / 7175 Sardin. do. 36 Fr. Mecklenburger Thlr. 43000094 31m. ,,,, . N. Bad. do. 35 F.— 16 . ⸗. . pol. a. Ptabr. a. c. 4 ö Schluss-Course von Cöln-Minden 76 u von Preussischen Bank- Antheilen 865 . 4 ba.

An der heutigen Börse hat zwar in einigen Effekten etwas Umsatz stattgefunden,

indess war das Geschäft im Allgemeinen doch sehr unbedeutend, und die Stimmung blieb durch mancher l o

durchkreuzende Nachrichten gedrückt. Von fremden Fonds waren Russ. 5proz. und Stieglitz9 gesucht, die übrigen offerirt nd niedriger.

Auswärige Börsen.

Breslau, 12. Mai. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 97 Gld. Friedrichsd'or 1135 Br. Louisd'or 1123 Gld. Polnisches Pa—= ö 937 Br. Desterr. Banknoten 87 bez. Staats⸗Schuld⸗ cheine 779 Br. Seehandlungs-Prämien- Scheine a 60 Rthlr. MV; Gld. Posen. Pfandbriefe proz. 964 Gld., do. 3 proz. 80 Gld. Schlesische do. 37proz. S94z bez., do. Litt. B. 4proz. 315 Gld., do. 3Iproz. 827 Gld.

Poln. Pfandbr. neue 4proz. 85 Gld., do. Bank⸗Certif. a 200) Fl. 133 Br. Russ. Poln⸗Schatz-Oblig. a 4proz. 66 Gld.

Actien: Oberschlesisch. itt. R. und Litt. B. 924 Br. Breslau Schweidn. Freiburg. 797 Br. Niederschles. Märk. 719 Br. do. Prior, S8? Br., do. Ser. III. 927 Gld. Ost-Rhein. (Köln- Mind.) 76 Gld. Neisse⸗Brieg 34 Br. Krakau ⸗Sberschlesische 333 Glö. Friedrich-Wilhelms-⸗Nordbahn 333 bez.

Wechsel.

Amsterdam 2 M. 142 Gld.

Hamburg a vista 159 Gld.

do. 2M. 1494 Gld. London 1 Pfd. St. 3 M. 56. 2334 Ew. Berlin a vista 100 Br.

do. 2 M. 99 Glv.

Wien, 11. Mai. Met. 5proz. 879 3. 4proz. 71 713. z proz. lol 6. Anl. Zi; . 3. Fr! 3 20 * 91—ß 1x. Gloggn. 23 95. Mall. 679 H8. Livorno 62s, 9 5 . 625 = 653. B. A. 166 11167

Wechsel. Amsterd. 1653. Augsb. 1193. 5 11916. amb. 176. London 12.3. Paris 142. Fonds fest; Bank⸗Actien und Nordbahn niedriger. Livorno 8 und gesucht; fremde Valuten fehlend und fortwährend im teigen.

72 G. Hessen 274 Br., 274 Gld.

dann 56. 70. 65.

Br., 735 G. Bank⸗Actien 1141 Br., 1135 G. D. L. 26 Fl. 225 Br., 214 G. Nass. 21 Br., 20 G. Hope 82 Br., 815 G. Stiegl. 815 Br., 86 G. Int. 60 Br., 499 G. Ard. 3proz. 24 Br., 246 G. Polen 300 Fl. Loose 985 Br., 500 Fl. 725 Br., Sardinien 26 Br., 263 G. Baden 273 Br., 274 G. Taunus 278 Br., 276 G. Bexbach 703 Br., 704 G. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 33 Br., 32 G. Köln⸗ Minden 763 Br., 755 G.

. Wechsel. Amsterd. k. S. 1005 G. 2 M. 100 G. Berlin k. S. 1053 G. Hamburg k. S. 88 G.

2 M. S875 G.

. 3 2 1 G. N. d. B. et. 5proz. 734. pan. Zproz. 245. Friedrich⸗ Wilhelms = Nordbahn 32. Bexbach 70. Bad. 273 G. Bad.,

Sard,, Kurhess. und sproz. Span., so wie Friedrich Wilhelms⸗ Nordbahn und Bexbacher waren illiger. Die übrigen preishal⸗

tend.

amburg, 12. Mai. 33 proz. p. C. 783 Br., 785 G. St. Fr. Vl. Sl Br. C. Ji. Io? Hr. 101. G7 * Sn r 3s. 3 g. Ard, 103 Br. Z3proz. 23 Br., 22 G. Hamb.

Dän. 64 Br. Berl. 524 Br., 6azG. Bergedorf 735 Br. Altona Kiel S8 Br. Mecklenburg 32 Br.

Rendsb.⸗Neum. 168 Br.

a, n schast war es heute sehr silll. Die Course blieben fast

Paris, 11. Mai. Die Aufregung der Gemüther ist unbe⸗ rel ng; In den Straßen hört 33 . Ruf: rann gegen en Präsidenten! Anklage gegen die Minister! Anklage gegen Changarnier! (S. oben National Versammlung.) Dazu kommen ausende von rothen, grünen, gelben und grauen Plakaten, die alle r fk zum Stillstehen veranlassen. An der Börse ist das Ge⸗ dränge sehr stark. Die Zproz. Rente eröffnete um 1ẽUhr nur 566. 5. Sproz. 88. 75. 79 Nordbahn 411. Schluß⸗ preise Z3proz. 56. 60. Sproz. 868. 460. Nordbahn 443. 75.

Frankfurt a. M., 11. Mat. Desterr. 6 proz. Met. 731

London, 11. Mat. Zprog. Cons. p. C. git, a. 3. 913. Zzprog. Sh. rv. 17. 3p zr . g. ae 66 ran. 3h X 3Zprozʒ . Pass. 33. Int. 5H. 4proz.

gien 3 i 1. *. ö. ,, on fremden sind Ard. 173, 17. 3proz. 333, 33. ili 93, 91. Bras S0. 8 . .

2 Uhr. Engl. Fonds gingen wiederum urüic. Cons. p. 993, 4. a. 3. 91, 962. ; ,. Markt ⸗Beriehte.

Berliner Getraidebericht vom 14. Mat. =

Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:

Weizen nach Qualität 54 - 58 Rthlr.

Roggen loco und schwimmend 24 255 Rthlr. r. Frühjahr S2pfd. 247 a 24 Rthlr. verk. n. Br. Mai / Juni 24 Rthlr. Br.

n Juli 245 Rthlr. verk. u. Br. n uli/ Aug. 257 Rthlr. Br., 26 verk. Sept. M Oktbr. 264 Rthlr. Br., 26 verk. Gerste, 6 loco 21— 23 Rthlr. * leine 18— 29 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 14— 16 Rthlr. A8 pfd. 14 a 134 Rihlr. Rüböl loco 133 Rthlr. Br. » pr. Mai 13 Rthlr. Br., 13 3 bez. u. G. » Mai / Juni 133 Rthlr. Br., 155 G. » Juni Juli 135 Rthlr. Br., 13 G. » Juli lug. 137 Rthlr. Br., 133 G. » Aug. Sept. 13 Rthlr. Br., 12 G. Sept. / Okt. 125 Rihlr. Br., 127 a 12 bez. Oktbr. Novbr. 123 Rthlr. Br., 125 G. Leinöl loch 10 Rthlr. Br. Lieferung 19 Rthlr. Br. Spiritus loco . Faß 15 Rthlr. bez.

„pr. Mai / Juni 15 Rihlr. Br., 145 G.

uni / Juli 154 Rthlr. Br., 15 G.

li / Aug. 155 Rthlr. bez. u. Br., 163 G.

Aug. Sept. 16 Rthlr. Br., 154 G.

ðẽ

Druck und Berlag der Deckerschen Geheimen Ober · Hosbuchdruckerri. ö Beilage

*

Sireitkräfte zur Verfügung gestellt werden. Eine große Anzahl von Adressen sᷣ eingelaufen, die an die Reichs⸗

3nhalt. Deutschlan d. 9 Bundes⸗Angelegenheiten. Frankfurt . M. Verhandlungen der verfassunggebenden Reichs ⸗Versammlung. Widerlegung. Wissenschaft und Kunst. Archäologische Gesellschaft. Eisenbahn⸗Verkehr⸗. RNRuhrort⸗Krefeld⸗Kereis Gladbacher Eisenbahn-Gesellschaft. Markt ⸗Berichte.

9 . f 19 3 98 Uichtamtlicher Theil. Dent schland.

Sundes - Angelegenheiten. Frankfurt a. M., 10. Mai. (O. P. A. 3) 216te Sitz un g

ver verfassunggebenden Reichs-Versammlung. (Schluß.) Um 47 Uhr kehrte die Deputation von dem Erzherzog Reichsver⸗

weser zurück. Abgeordneter Raveaux, als Berichterstatter dersel⸗ ben, erstattet folgenden Bericht: Der Sprecher der Deputation,

Abgeordneter Rapeaux, theilte dem Reichsverweser den Beschluß der National⸗Versammlung unter wörtlicher Vorlesung mit. Der

Reichsverweser antwortete: „Nach dem Gesetz und dem constitutio⸗ nellen Gebrauch steht der Reichsverweser in keiner direkten Verbin⸗ dung zur National⸗Versammlung, sondern nur durch ein verant⸗ wortliches Ministerium. Daß das bisherige interimistische Mini⸗ sterium abgetreten ist, ist richtig, aber erst heute Morgen. Deshalb habe ich noch keines bilden können. Das zu bildende Ministerium wird der National-Versammlung meine Antwort auf die mir überreichten Beschlüsse mittheilen.“ Auf die Frage des Spre— chers, ob Se. Kaiserliche Hoheit geneigt sei; ein Ministerium zu bilden, welches die Verfassung und die mitgetheilten Be⸗ schlüsse durchzuführen übernehme, erwiederte der Reichsverweser: „Ich werde ein Ministerium bilden, das nach meiner Ansicht den Bedürfnissen der Zeit gemäß handeln wird.“ Auf die fernere Be⸗ merkung, daß die Zeit dränge, und daß bei längerer Ungewißheit über die Stellung der Centralgewalt zur Reichs -Verfassung und deren Durchführung die Gefahren immer größer werden, erwiederte der Reichsverweser: „Ich habe nie gesäumt, ich bin ein alter Sol⸗ dat, ich werde recht handeln, ich kenne meine Pflicht gegen das Vaterland und werde Ruhe und Ordnung aufrecht erhallen.“ Auf die Entgegnung, man sei überzeugt, daß Se. Kaiserl. Hoheit die Ordnung und Ruhe nach Unten aufrecht erhalten werde, aber die Ordnung und Ruhe sei jetzt durch die Fürsten, welche die Verfas⸗ eng nicht anerkennen wollen, gestört, und gegen diese Störung seien die betreffenden Beschlüsse ebenfalls gerichtet und man wünsche Gewiß⸗

hoeit darüber zu erhalten, ob das zu ernennende Ministerium bereit sei,

auch im letzteren Sinne zu wirlen, erwiederte der Reichsverweser: „Das sind Prinzipien, Sie handeln nach Ihren, ich nach meinen, darüber können wir hier keine Polemik führen.“ Auf die schließlich drin— . Anfrage, mit Hinweisung auf die Gefahr des Augenblicks, is wann das Ministerium spätestens ernannt sein könne, erfolgte die Antwort: „Es kann in 3 Minuten, auch in 3 Stunden, viel⸗ leicht auch in 3 Tagen geschehen. Verlassen Sie sich darauf, daß ich meine Pflicht thun werde als ein ehrlicher Mann.“ Abgeord— neter Raveaux fügt dem Bericht bei: Sogleich nach dem ersten Passus seiner Antwort machte der Reichsverweser eine Verbeugung, als wollte er uns entlassen. Wir kamen aber immer auf unsere Fragen zurück und so entspann sich dieses Zwiegespräch, aber bei jeder Antwort war auch immer die Verbeugung des Reichsverwesers wieder da. (Heiterkeit.) In Bezug auf diese Antwort reichen die Abgeordneten Goltz, Spatz, Wesendonck, Wedekind Dringlichkeits⸗Anträge ein, alle dahin ehend, daß die Versammlung die Exekutive zur Durchführung der er e,, selbst in die Hand nehme. So trägt Abgeordneter Wedekind darauf an, ö die Versammlung in Beziehung auf den am 28sten v. M. ausgesprochenen Wunsch, zu resigniren, dem Reichsverweser den Dank des Vaterlandes votirt, und daß die Wahl eines neuen auf morgen anberaumt werde. Alle die derartigen An— träge werden auf Ankraa des Abgeordneten Soiron zur Bericht⸗ erstattung an den Dreißiger-Ausschuß überwiesen, so zwar, daß derselbe morgen um 12 Uhr berichte. Abgeordneter Schlöffel stellt schließlich noch den Antrag, daß man den Reichsverweser als Feind des Vaterlandes erkläre, ihn entsetze und einen provisorischen verantwortlichen Vollziehungs-Ausschuß von 5. Gliedern bilde. Die⸗ ser Antrag wird nicht unterstützt. Schluß der Sitzung 55 Uhr.

Frankfurt a. M. 11. Mai. (D. 3.) 217te Sitzung der verfassunggebenden Reichs⸗Versammlung. Tages⸗ ordnung: Berathung über den Bericht des Ausschusses für Durch⸗ führung der Verfassung über den gestern erstatteten Bericht der Deputation an den Reichsverweser und über die auf diesen Bericht bezüglichen Anträge.

Die Sitzung wird 127 Uhr Mittags durch den Vice⸗-Präsi— denten Herrn Theodor Reh aus Darmstadt eröffnet. Der Pauls⸗ platz wimmelt von Menschen, die Gallerieen sind überfüllt. Ihren Austritt erklären die preußischen Abgeordneten H. H. Plehn aus Marienburg, Coßmann, Scheller, Nitze, von Raumer aus Berlin, Stavenhagen, Schultz aus Potsdam, Tannen, Röder aus Neustet⸗ tin, und Gysae. Sie halten, wie eine gemeinschaftliche Erklärung besagt, die Aufgabe der National⸗Versammlung nach Erschöpfung aller friedlichen Mittel zur Durchführung der Verfassung für erle—⸗ digt. Außerdem tritt aus Herr Czörnig aus Böhmen, der sich schon vor längerer Zeit auf Urlaub befand.

Herr Präsident Eduard Sim son läßt anzeigen, daß er durch Krankheit verhindert sei, die ihm wieder überlragene Leitung der Geschäfte augenblicklich zu übernehmen. Dennoch hat er sich dazu entschlossen, fin Amt nicht niederzulegen, und die Versamm— lung dankt ihm für diesen Entschluß in, ihre lebhafte Zustim⸗ mung. Von dem Präsidium der württembergischen Abgeordneten

elangt an die verfassunggebende Reichs⸗Versammlung ein Schrei⸗ en, welches die Da n f der dortigen Kammer in Bezug auf das preußische Einschreiten in Sachsen und auf Aufstellung eines Reichs heeres enthält, so wie das Verlangen an die Regierung richlet, daß der deutschen Centralgewalt die gesammten wüͤrttembergischen (Allgemeiner Beifall.) Versammlung die dringende Aufforderun richten, treu bei dem chern. Die Personen und Orte ihres Ursprungs werden nament— ö. bezeichnet. n h .

Beilage zum P

tationsbericht vorgelegt und durch das Sekretariat Sr.

801 reußischen Staats-Anzeiger.

In Bezug auf obige Austritts-Erklärungen entspinnt sich eine Debatte in Bezug auf die Behörde, welcher die Einberufung der Stellvertreter obliegt. Herr Zell: So lange kein neues Ministe⸗ rium ernannt ist, ist das alte für jeden Schritt der Regierung ver- antwortlich, sonst wären wir ohne Regierung. Herr von Gagern bestätigt das mit der Bemerkung, daß ihm der Reichsverweser auch heute Morgen die beschleunigte Bildung eines neuen Minisleriums zugesichert .

Inzwischen geht vom Präsidenten Herrn Ed. Sim son ein Schreiben ein, worin er nach eingetretener Verschlimmerung seines Besindens dennoch nachträglich auf das Präsidentenamt verzichten zu müssen erklärt. Herr Reh bittet daher, das Präsidium durch die zuletzt abgetretenen Persönlichkeiten desselben verstärken zu dürfen und setzt die Wahl eines anderweiten Vorsitzenden auf mor- gen an.

Herr Raveaux hat dem Reichsverweser den gestrigen Depu⸗

rern nn Hoheit die Bescheinigung erhalten, daß der Bericht als wahrheits⸗ getreu anerkannt werde. . Danach werden die beiden vom Dreißiger⸗Ausschusse der heu⸗ tigen Berathung vorzulegenden Berichte ein Mehrheits⸗ und Minderheits-Erachten weil sie in der Kürze der Zeit noch nicht edruckt sind, durch Verlesung mitgetheilt. Der Ünterschied der einung ist so groß, daß die Unterzeichner des Minderheits-Erach⸗ tens aus dem Dreißiger⸗Ausschusse ausgetreten sind.

Die Mehrheit will nämlich:

1) Beeidigung der Versammlung auf die Verfassung;

2) Beeidigung des ,,

3) Beeidigung der Soldaten und Beamten; .

4) Zusammenziehung eines Reichsheeres aus den Staaten, welche die Verfassung anerkannt;

5) Deputation an den Reichsverweser, um ihn aufzufordern, das

Reichsministerium zu ernennen. J

Die Minderheit dagegen: .

,,, zur Tagesordnung über sämmtliche Anträge.

Herr Eisenmann ist geen die Mehrheit des Dreißiger= Ausschusses eingezeichnet. „Nehmen Sie hin“, ruft er der Rech⸗ ten zu, „was Sie gesäet haben.“ Dennoch will er den gesetzlichen Boden und die Form behauptet sehen. Den Feinden der Verfas⸗ sung müsse der Vorwand genommen werden, darauf hinzuweisen, wie auf eine Fackel des Brandes und des Aufruhrs. Wenn man seinen Vorschlag recht versteht, so will er, daß aus den zustimmen— den Fürsten ein Reichs⸗Statthalter gewählt werde.

Herr Karl Welcker: Wenn diejenigen in Deutschland, die

berufen sind, die Reichsverfassung zu vertheidigen, fest an ihr hal ten, so wird sie durchgesetzt werden trotz des Widerstrebens der Könige! Wehe den Thronen, die auf Grund dieser Verfassung den Bürgerkrieg entzünden. Für unsere Sache bedürfen wir ein starkes Heer, denn eine starke Macht steht uns gegenüber. Das unglückselige Ministerium in Berlin, welches in Berlin eine Stuart⸗ sche Politik in Bezug auf den Thron in Preußen und auf alle deutschen Throne befelgt, hat in einem seiner Organe auf russische Unterstützung der preußischen Politik hingewiesen. Dies ist ein Grund mehr für uns, dahin durch geeignets Miitel zu wirken, daß in den Staaten, welche die Verfassung anerkannt haben, eine gehörige Organisalion der Streitkräfte statifindet. Die 29 Regicrungen, und die Regicrungen von, Sachsen, Bayern und Hannover dazu, müssen wir mit uns vereinigen. Wir müssen wirken wie ein centra— lisirter Staat. Die große Armee ferner, die wir zusammenbringen, muß durch eine feste Disziplin vereinigt werden. Die ere . giebt diese Disziplin und den nöthigen Zusammenhalt, daher si Herr Welcker fur den Eid auf die Verfassung und überhaupt für die Vorschläge der Mehrheit erklärt. „Herr Waitz: Warum ich auf das entschiedenste gegen den Eid auf, die Verfassung bin, dazu habe ich folgende Gründe. Wir haben die Verfassung endgültig beschlossen. Allein noch stehen wir nicht in, sondern nur vor derselben. Aller Organismus des Reichs mangelt, wie können Sie verlangen, daß Jemand etwas beschwöre, was noch nicht in Wirksamkeit ist? n n,. ist meine Hoffnung auf eine rasche und glückliche Durchführung ber Verfassung gesun⸗ ken (Hohnäußerungen) gesunken seit . gestrigen Beschlusse. Es scheint, als stände ein blutiger Kampf zweier extremer Parteien in Deutschland bevor. Aber ich hege die Hoffnung, daß nach tiefen Erschütterungen unsere Reichsverfas ung das Banner der Versöh⸗ nung sein werde, unter welchem sich die Parteien die Hände rei— chen. (Zischen und höhnischer Widerspruch.)

Herr Raveaux von Köln erklärt als die eine dieser beiden extremen Parteien die der rebellischen Fürsten und die Volksvertre⸗— ter, die jetzt ihren Platz verlassen, für Volksverräther. (Beifall von den Gallerien. Dann bezeichnet er dae Lage der Versammlung gegen das Ministerium, gegen die zu „ihrem Schutz aufgestellten“ Truppen des Todfeindes der Verfassung. Daß es bei Kreuznach noch nicht von Soldaten wimmle, liege nur an der Widerspenstig⸗ keit der Landwehren. Je mehr Landwehr sich einkleiden läßt, desto weiler rückt die Linie vor. Wollen wir warten, bis das ermü—⸗ dete Volk für die Octroyirung hinlänglich empfänglich ists? Der Bürgerkrieg ist da, blicken Sie auf Dresden Deulschlands Ehre befleckt. Hat man denn nur kalten Verstand und kein Herz für die Bewegungen der Gegenwart! Und selbst der kalte Verstand scheint gelitten zu haben, weil alle seine Berechnungen fehlschlagen. Die Tentralgewalt muß mit uns gehen, oder sie muß fallen.

Herr von Hermann aus München: Die Reichsversammlung hat den Fehler begangen, die Regierungen von dem Verfassungs⸗ werke auszuschließen. Sie hat ferner den Fehler begangen, den König von Preußen, sobald er die Oberhauptswürde abgelehnt hatte, nicht sofort durch die Wahl eines anderen Oberhaupts zu ersetzen. Ich rathe Ihnen, von dem betretenen Wege abzugehen und einen anderen einzuschlagen. Ernennen Sie sofort ein Reichs— Oberhaupt, das die Verfassung vollzieht. Sie brauchen ein Heer das Reichsoberhaupt wird es haben und in Bewegung setzen. Auch Oesterreich muß die Gelegenheit des Wiederanknüpfens gegeben werden. Das Letztere und überhaupt die nöthige Reviston der Verfassung würde dann die Aufgabe des nächsten Reichtags sein, der mit der Vollmacht einer konstituirenden Versammlung zu beklei= den wäre. Der Redner nennt den Erzherzog Reichsverweser als den Fürsten, welchem die Gewalt des Reichs⸗-Dberhaupts zu über⸗ tragen wäre.

Hiernach wird der Schluß der Debatte beliebt. Ein Antrag, den Herr Zell einbringt,; daß „die Versammlung beschließe, bis morgen früh 9 Uhr der Bildung eines neuen Ministeriums entge= genzusehen, um dann im Sinne der gestrigen Beschlusse ihre Maß⸗

regeln zu nehmen“, wird von dem Antragstell ü = Werke auszuharren, und die sie ihres un edingten Beistandes ver⸗ , . ier n Bf g gen

Herr Wernher von Nierstein Czur Linken)z: Meine Herren der Majorität von gestern! Ein Theil von Ihnen sind geübte Bergsteiger und wird sich in der schwindelnden Höhe, die Sle gestern

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zahlreichen

Dienstag d. 185. Mai.

erklommen haben, zu behaupten wissen. Ein Theil aber von Ihnen sind nur Dilettanten, und ihnen wird bald schwindeln. Das, was Sie machen, ist Lawinenwetter, und wenn Sie ins Thal hernieder— steigen, werden Sie über das angerichtete Unglück erschrecken. (Wi⸗ derspruch:; Wir haben den Bürgerkrieg nicht hervorgerufen „Wer den Teufel beschwört, um einen Bund mit ihm zu machen, der muß sich gefallen lassen, daß er ihn zuletzt holt.“ Geiterleit von der Linken. Beifall von rechts.)

Herr Hagen von Heidelberg, als Berichterstatter der Mehr⸗ heit, führt zur Verstärkung der Gründe für die Vereidigung ein Schreiben der kurhessischen Regierung an, aus welchem hervorgeht, zaß auch in diesem Staate nur die Anordnung von Seiten der Centralgewalt zur Vereidung erwartet werde.

Da Herr Hollandt ven Verschiebungsantrag des Herrn Zell wieder aufnimmt, so findet die Abflimmung zunächst darüber statt, ob die Versammlung mit ihren Beschlussen bls morgen 9 Uhr auf die Ernennung eines Ministeriums warten wolle. Dies wird ab⸗— elehnt und dagegen angenommen der dem Sinne nach nämliche ntrag, daß in , der Mannigfal igkeit und Verschie⸗ denartigkeit der vorliegenden Anträge die Abstimmung auf morgen verschoben werde.

Es erfolgt noch eine dringliche Anrufung von Herrn Ludwig Sim on an das interimistische Kriegsministerium, ob letzte Nacht österreichische Truppen in Frankfurt eingerückt, und was ihre Auf-

träge seien? ; Herr von Gagern: Der Theil eines oͤsterreichischen Batail⸗

lons, der von Hemburg zurückkehrte, ist durch Frankfurt gegangen, sonst meines Wissens Niemand. Von einem Befehle an s das Tragen gewisser Abzeichen zu verwehren, ist mir nichts bekannt.

Frankfurt a. M., 11. Mat. Die O. P. A. Z. enthält in ihrem amtlichen Theile Folgendes: „Die in bem heutigen Cxira- blatte der Deutschen Zeitung gegebene Nachricht, „„daß sich die Festung Landau am 9gten d. M. Abends in den Händen des Vells befunden und eine Emeute der Garnison die Eröffnung der Festung herbeigeführt habe““, wird hier amtlich als unwahr erklärt.“

Der als Reichs⸗Kommissär in die Pfalz gesandte Herr Eisen⸗ stuck ist, weil er den Landesvertheidigungs⸗Ausschuß anerkannt hat, abberufen worden.

Wissenschaft und Kunst.

Archäologische Gesellschaft. In der Sitzung der archäologischen Gesellschaft vom 8. Mai d. J. gab Hr. Pa nofka für die in zwei früheren Versammlungen bereits mit vier Erklärungen ausgestattete griechische Marmorstatuette cine neue Deutung, indem er unter allgemeiner Zustimmung in ihr eine verkleinerte Kopie einer vo züglichen Statue erkennt, welche nicht durch Hinzudenlung einer männlichen Figur als Einzelgruppe schon ein befriedigendes Verständ⸗ niß erlangt, sondern eist als Glied einer berühmten Statüemeihe fur den Giebel eines Tempels bestimmt in ihrem wahren Lichte erschtint. Her banofka vermuthet in ihr eine Theiade und erinnert an jenen um g . schwärmenden Reigen der acht Thyiaden, welche nebst untergehendem Sonnengott den hinteren Giebel des Apollotempels zu Desphi schmuckten, während die neun Musen, Apoll, Artemis und Leio den Vordergiebel er= füllten. Diesen Thyiadenchor hatte der Athener Androsthenes, ein Schuler des Eukadmos, aus der Schule des Kalamis, gearbeitet (Paus. X, 19, 3). Hierauf widerlegte Herr Panof ka die von Heirn Welcker neulich aufge—Q sellte Behauptung, daß Pluton auch mit einem leeren Horn vorkemmen könne, indem er nachwies, daß er mit einem Trinkhorn nur als Todten⸗ ast beim Todtenmahle erscheint, sonst aber als Gott des Erdsegens und eichthums steis mit frucht⸗ und kuchengefülltem Horn. Freiherr von Prokesch-⸗Osten gab im Anschluß an die von Athen aus der archäblo— gischen Gesellschaft seit deren Anbeginn vermittelst der archäologischen Zeitung gemachten numismatischen Mittheilungen eine Beschreibung neuerworbencr anziehender Inedita seiner überaus reichen Münzsammlung. Ein goldener Stater von Lampsakos mit dem Bild der vom Widder getragenen Helle oder Theophane, eine Goldmünze von Olpmpia mit dem Zeuskopf und als Revers mit der Umschrift 1112 A bei drei Lilien oder Blitzen, eine kolchische Silberdrachme des von Appian erwähnten Königs Aristarchos, Silbermun- zen von Chäronea und Lebadea, eine MüVnze von Tanagra mit dem aus . bekannten widdertragenden Gott Hermes, und eine phokische upfermünze, die bei 37 Gran Gewicht (kaum R. eines österreichischen Kupferkreuzers) für die kleinste aller irgend woher bekannten Münzen gelten darf, erschienen in jener Reihe numismatischer Seltenheiten besonders erheb- lich. Dr. H. Barth las über zwei vorkarthagische Kultur- und Kul- Nordafrika's. Mit Benutzung noch ward namentlich nachgewiesen, daß der 9 Stunden von Tunes kegelartig emporsteigende isolirte quellreiche dsche- bel Säguàn und der aus dem nördlich von der sogenannten hohen Atlaskette vorgeschobenen Untergebirge in ähnlich ausgezeichneter Stel- lung sich absondernde dschebel Serhuùn 3 Stunden westlich von Fas im sogenannten Marolko alte Stätten des Feuer- und Lichikultus eines und deselben Stammes der Sugga oder Asuaga sei, die in hellenischer Form als Zauekes erschienen. Die auf Venus und Adonis, Luna und Endy⸗— mion bezüglichen Deutungen eines vorzüglichen pompejanischen Gemäldes, dessen ausgeführte Abbildung Herr Zahn vorgelegt hate, wurden zu Gun— sten des Mythos von Eos und Cephalus abgelehnt. Herr Gerhard legte nächst neuen Abbildungen der diesjährigen Archäolo ischen Zei⸗— tung einen aus Nimrud herrührenden und Herrn Savile Mortons der— malen hierselbst, gehörigen Würfel aus Eisenstein vor. Die darauf befind= liche Keilschrist fand Herr Lepsius allzugehäuft, um, wie man zunächst vermuthen möchte, Ziffern darin zu erkennen. Ebenfalls von Hern Ger. hard ward eine aus London eingegangene Zeichnung des Architekten Pen- rose vorgelegt, in welcher deiselbe mit däußeister Genauigkeit die Löcher aufgezeichnet hat, welche in den Zwischenfeldern der am Architras des Parthenon in , n,, Schilder sich befinden. Trotz der Unregelmäßigkeit dieser öcher ward es unschwer befunden, sie zu vormaliger Anheftung von Inschrifwlatten bestimmt zu glauben. Eine besonders anziehende Vor= lage ward ferner in der von Emil Braun mit kurzem Text neu erfolgten galvanoplastischen Herausgabe des Colonnaschen Reliefs der Apotheose Ho⸗ mers (Die Apoiheose des Homer. Leipzig 1848. 4.), einem Predukt der galvanoplastischen Fabrik des Kapisols, gegeben. Von Herrn G. R. Glid⸗ don, früherem nordamerikanischen Konsul zu Kahira, welcher anwesend war, lagen dessen aus dem Ethnological Journal besonders abgedruckte Otia Aegyptiaca und ein Pro peltus der bewundernswürdigen Eisoldge vor, mit welchen deiselbe seit dem Jahr 1842 die Fortschritte altägypitischer Forschung in den Vereinigten Staaten der neuen Welt zu verbreiten bemüht ist. Herr Gli ddon erfreute sich in den Hauptstädten Nordameirika's vieler Tausende von Zuhörern *) und von seinen Chapters on early Egyptia history wurden bis ins Jahr 1846 nicht weniger als 18,000 Expl. verheilt. Durch Hrn. F.

Ruinen südlich

tusstätten vorhandener

Rank 's vom Herausgeber freundlichst unterstüßtzte Fürforge war ein vollsländi=

ges Exemplar des bis jetzt in acht Heften erschienenen Ternite schen Prachtweiks „Wandgemälde aus Pompeji und Herculanum“ zur Stelle gebracht, dessen reichhaltiger Inhalt durch Welcker's zum Theil ausführliche Teytbeigabe in den zuletzt erschienenen Heften neue Wichtigkeit erlangt hat. Weitere

*) „His Lectures upon EWgyptian Hierology have been con- secutively listened to by audiences embracing many thousands of the population from Portsmouth N. H. to Savannäh Geg, in- (luding repeatedly the larger Atlantic Cities, Boston, Ne-Vork; ö Philadélphia, Baltimore, Washington, Richmond and

Charleston; while, at Boston, his course of 12 Lectures on Aegyptian Archaeology, repeated before the Lovell. Institute in 1843 1844 was attended by above fle thousand persons.