alueführungen über Einzelnes behielt Herr gt anke ber nh ffesgewen Sitzung vor.
CEisenbahn Verkehr.
Krefeld ⸗ Kreis Gladbacher Eisenbahn⸗
Ruhrort Krefeld ee scha ft.
Im 1. Mai d. J. hat die regelmäßige „General⸗Versammlung der 1, . der dun * rt l ef mme e Gladbacher Eisenbahn⸗ Gesellschaft“ zu Krefeld stattgefunden. In derselben erstattete die Firection über die Lage und den Fortgang des Unternehmens Be⸗ richt, aus welchem auf den Grund des §. 22 der Statuten Nach— stehendes zur Veroffentlichung gebracht wird.
Die Vorarbeiten für die Bahn mit Einschluß des Projekts zu dem Hafen- Bassin und dem Rhein-Uebergange bei Homberg sind von der höheren Behörde genehmigt, und fehlt diese Genehmigun nur noch für den Bahnhof zu Gladbach, das diesfällige Projekt wird jetzt von der Direction der Aachen-Düsseldorfer Eisenbahn— Gesellschaft nach den Revisions⸗Bemerkungen der höheren Behörde umgearbeitet, und wird hierauf hoffentlich die Genehmigung ertheilt werden.
Die Eisenbahn-Gesellschaft ist gegenwärtig von Homberg an bis inkl. Bahnhof Vierssen in den Besitz der erforderlichen Grund— stücke eingewiesen, mit Ausnahme der zur Erweiterung der Halte⸗ stelle bei Anrath erforderlichen Grundflaͤche. Der Nichtbesitz dieser Grundfläche wird indeß auf die Eröffnung des Betriebes nicht hem— mend einwirken, indem ohne die gedachte Fläche der Bahnkörper vorerst für ein Geleise angeschüttet werden kann.
Zur Erwerbung der zur Bahn-Anlage in der Strede von Vierssen bis an den Bahnhof zu Gladbach erforderlichen Grund⸗ , sind die nöthigen Einleitungen getroffen und werden die
nterhandlungen fortgesetzt. Definitiv erworben und i , sind bis jetzt 23 Parzellen, im Ganzen 190 Morgen 75,53 Quadrat- Ruthen enthaltend.
Die Erdarbeiten sind auf 7500 laufende Ruthen vollendet. Zur Ausführung der noch fehlenden Strecke sind die Einleilungen getrossen und werden mit aller Kraft durchgeführt.
Der Verding der Erd- und Bagger⸗Arbeiten für den Bahn⸗ hof und resp. das Bassin zu Homberg ist bereits anberaumt und werden auch diese Arbeiten aufs kräfligste betrieben werden.
Die Befestigung der Böschungen und Ausschachte⸗Plätze und ungefähr 140 Morgen Besaamung, 4975 MRuthen Rasenbeklei⸗ dungen und 2147 (URulhen Korbweidenpflanzungen angelegt.
Die Einfriedigung der Bahn, die nur theilweise und zwar an den von der Staats-Regierung vorgeschriebenen Stellen erfolgen wird, ist bis jetzt auf 1847 laufende Ruthen ausgeführt.
Die für die Wege- Uebergänge und Barrieren erforderlichen Hölzer und Schienen werden jetzt angeliefert. Von den erforder— lichen Durchlässen sind 45 , und es bleiben in der Strecke von Trompet bis Homberg noch 7 Stück und in der Strecke von Vierssen bis Gladbach noch 24, im Ganzen also 31 Stück auszu⸗ führen. Die ersteren 7 werden binnen längstens zwei Monaten vollendet sein. An die Stelle verschiedener früher projektirter Durchlässe sind gußeiserne Röhren gelegt worden, wodurch eine er—= hebliche hosten. r spalung bewirkt wird. Diese Röhren werden des⸗ halb wo thunlich noch weiter angewendet werden.
Die Brücke über die Neers ist vollendet. Das Legen des Oberbaues hat auf dem hiesigen und dem Uerdinger Dan ß be⸗ gonnen und wird jetzt von dem letzteren aus nach beiden Richtun⸗ gen fortgesetzt. Die dazu erforderlichen Materialien sind sämmtlich kontrahirt und größtentheils schon angeliefert.
Der Lokomotivschuppen auf dem hiesigen Bahnhofe ist bis auf einige Kleinigkeiten vollendet. Das Werkstattsgebäude des hiesigen Bahnhofes, so wie die Güterschuppen für die Bahnhöfe zu Uerdin⸗= gen, hier und zu Vierssen sind verdungen. Für den Bahnhof zu Homberg wird, der Verding der erforderlichen Gebäulichkeiten ohne
S02
Der Bau der Stattong- Gebäude ist mit Nüdsicht auf vie miß. lichen Zeit⸗ und Geldverhältnisse vorläufig zurückgestellt, und sollen hierfür provisorische Lokaliten eingerichtet werden.
Von den aus der Maschinenfabrik Karlsruhe zu liefernden sie⸗ ben Lokomotiven sind bereits zwei hier abgeliefert und werden jetzt montirt, zwei andere sind unterweges und die drei übrigen werden im Monat Juni hier eintreffen.
Zwölf Personenwagen mit verschiedenen Wagenklassen sind bei der Fabrik von Reifert u. Comp; zu Bockenheim bestellt, und kann die Ablieferung derfelben bis spätestens Mitte Juli d. J. mit Si- cherheit erwartet werden. Kontrahirt sind ferner noch im Ganzen 236 theils geschlossene, theils offene Güter⸗Transportwagen nebst 300 Satz Achsen und Räder zur Garnitur der Wagen. Sämmt⸗ liche Wagen müssen in den ersten drei Monaten abgeliefert werden.
Die Jahres -Rechnung für 1847 ist von dem Verwaltungs⸗ Rathe unterm 3. Oktober v. J. dechargirt worden; die Rechnung über die bis zum Schlusse des Jahres 1848 vorgekommenen Ein⸗ nahmen und Ausgaben ist dem Verwaltungs⸗Rathe zur Revision übergeben. Dieselbe weiset nach:
a) an Einnahme. ..... ...... ... b38, 309 Rthlr. 11 Sgr. 7 Pf. (Einschließlich eines aus der Staatskasse erhaltenen Vor⸗ schusses von 100,000 Rthlrn. in Staats⸗Schuldscheinen.) b) an Ausgaben ...... ..... .... 5024185 18 1 c) an Bestand. ...... . ...... ... 135, 8333 Rihlr. 23 Sgr. 6 Ff.
Die wiederholt bei den Königlichen Ministerien gestellten drin⸗ enden Anträge um Gewährung einer Staatsbeihülfe haben die Erl ligu nn eines Vorschusses von 100,009 Rthlr. in Staatsschuld⸗
scheinen zur Folge gehabt, wodurch die Möglichkeit herbeigeführt
worden ist, die Arbeiten so weit zu ene, daß die Bahnstrecke von Homberg bis Vierssen noch im Laufe dieses Sommers dem Be⸗ triebe übergeben werden kann. Ferner ist in Folge fortgesetzter Be⸗ mühungen für das diesseitige Unternehmen die Bewilligung einer ins⸗Garantie von 35 Prozent seitens der Staatsbehörde in Aus⸗ fin gestellt worden, welche Angelegenhett in der heutigen Versamm⸗ lung zur besonderen Verhandlung gestellt werden wird. Der Versammlung wurden hierauf die Bedingungen, unter welchen seitens der Staats⸗Regierung die Bewilligung einer Zins⸗ Garantie in Aussicht gestellt worden, mitgetheilt mit dem von der Direction gestellten Antrage: „Die General⸗Versammlung möge den u einem Kollegium vereinten Mitgliedern der Direction und des Hern nne fie die unbeschränkte Vollmacht zur weiteren Un—⸗ terhandlung mit der Staats⸗Regierung und zum Abschlusse des definitiven Vertrags über diesen Gegenstand, so wie zu der hier⸗ durch nöthig werdenden Abänderung der Statuten, ertheilen.
Nach einigen Diskusstonen und nachdem die Versammlung den Wunsch ausgesprochen, daß der zu entsendenden Deputation ein Mitglied einverleibt werde, welches als Actionair weder dem einen noch dem anderen jener beiden Kollegien angehsére, wurde die ge⸗ . unbedingte Vollmacht von der Versammlung einstimmig ertheilt.
Hierauf ward zur Wahl der durch den Tod des, Herrn Karl Wiesmann erledigten Stelle eines stellvertretenden Mitgliedes der Direction geschritken und dieselbe fiel einstimmig auf das bisherige stellvertretende Mitglied des Verwaltungs⸗Raths Herrn Jultus
Klingholz in Ruhrort. Die General⸗Versammlung schritt demnächst zur Wahl von tungs⸗-Rathes an die Stelle der nach §. 37 der Statuten durch das
Loos ausgeschiedenen.
Die ausgeschiedenen wirklichen Mitglieder: 2a) Herr Dr. Schneider hier,
b) » Kommerzienrath Franz Haniel in . c) * . Quirin Croon in Gladbach, d) » Bürgermeister Vinmann in Meurs,
vier wirklichen und vier , Mitgliedern des Verwal⸗
Verzug eingeleitet.
6 3 r e 1 8 ö, . vehanntmachungen. 230 Bekanntmachung. Das Büregu der Ober-Staats-AUnwaltschaft befindet sich jezt im Gebäude des Königlichen Appellationsge— richts, Lindenstraße Nr. 15.
145
Am 9. März 1848 ist hierselbst die unverehelichte Al—⸗ bertine Friedericke Charlotte — auch Ernestine genannt — Moritz verstorben. Die unbekannten Erben dersel— ben, insbesondere die beiden in Stolp geborenen Halb— brüder derselben, Söhne des im Jahre 1829 verstorbe⸗ nen pensionirlen Thorschreibers Friedrich Daniel Moiꝛitz, werden aufgefordert, sich binnen 9 Monaten, und spaͤ⸗ testens in term.
ĩ den 14. Januar 1850, persönlich oder schriftlich in unserem J. Büreau zu mel- den und weitere Anweisung zu erwarten.
Cöslin, den 14. März 1849.
Königl. Land- und Stadtgericht.
551 Bekanntmachung.
Von dem unterzeichneten Lande und Stadtgerichte werden alle diejenigen, welche auf die Verlassenschaften der unten genannten Personen als Erben Ansprüche zu haben verneinen, hierdurch geladen, sich in dem auf
den 20. November e., Vor m. 11 Uhr, vor dem Land- und Stadtgerichts⸗Rath Vörkel ange seßten Termine zu melden und ihr Erbrecht nach Vor- schrist der Gesetze gehörig nachzuweisen.
Wenn sich in diesem Termine Niemand meldet, wer⸗ den jene Verlassenschaften dem Fiskus als herrenloses Gut zugesprochen werden.
Delitzsch, den 26. Januar 1849.
z WVönigliches Land- und Stadtgericht.
Name Ta md Sr de- beit r- 7 s des Erblassers. ö Todes. , Friederike sden J. VM , S
Hintzsche, Biesen, z , gi. 2. Johanne Con-den 7. Januar 1848160 Thlr. 24 Sgr. cordie Lohse, zu Bitterfeld, 3 Pf.
Friederike den 1. April 1848 zu 1516 Thlr. 25 Sgr.
Meißner, Kattersnaundorf bei 5 Pf.
Delitzsch, .
Rheinische Eisenbahn— Gesellschaft. — Amortisation der 3* *
und 4 Anleihe. Bei der .
(5 b]
uli 1849 zu
amortisirenden 36 Stück 3 9, und 53 Stück 490 Obli= gationen sind die nachstehenden Nummern gezogen worden:
A. 34 * Obligationen à 200 Thlr.
Nr. 29. 47. 93. 101. 102. 104. 157. 163. 230. 269. 270. S826. S35. 967. 1022. 1085. 1454. 1639. 1641. 1643. 1697. 1801. 2125. 2199. 2415. 2508. 3052. 3054. 3974. 3981. 4386. 4424. 4511. 4659. 4679. 4687.
B. 48 Obligationen à 250 Thlr.
Nr. 367. 474. 622. 659. 660. 667. 1249. 1689. 1721. 1893. 2136. 2670. 2767. 2895. 3052. 3105. 3315. 3316. 3414. 3442. 3637. 3686. 3734. 3876. 3904. 4028. 4235. 4270. 4297. 4333. 4529. 4695. 4879. 4921. 5891. 5915. 6301. 61440. 6441. 6448. 6649. 6702. 7355. 7398. 7446. 7448. 7481. 8222. 8369. S516. S759. 9598. gt 58.
Wir fordern die Inhaber dieser Obligationen hier= durch auf, dieselben mit den nach dem 1. Juli d. J. verfallenden Zins- Coupons vo m 1. Juli d. J. ab entweder bei uns selbst oder bei den Herren
X D. Herstatt
S. Oppenheim jun. CL Co.
A. Schaaffhausen schen Bankverein J. H. Stein
Oeder C Co. in Aachen,
S. Bleichröder in Berlin gegen Empfangnahme des Nennwerthes und der bis dahin gefallenen und nicht erhobenen Zinsen einzulie= fern. Vom 1. Juli d. J. an hört die Verzinsung die⸗ ser Obligationen auf.
Der Betrag derjenigen nach dem 1. Juli e, verfal— lenden Coupons, welche bei Einlösung 3 Helge el . nicht mit . u, wird von dem Kapital ab⸗
ezogen und zur späteren Einlösung dieser Coup P . and, ö , Von den pr. 14. Juli 1818 zur Amortisati = loosten 33 76 Obligationen ist ö Nr. k ur Einlösung präsentirt worden, daher wir den unbe—⸗ annten ö. derselben darauf aufmerlsam machen, daß die Verzinsung dieser Obligation vom!. Juli 1848 an qufgehört hat, und daß demnach die nach diesem
erntne fälligen Coupons, wenn sie mit der Obligation nicht eingeliefert werden, von dem Kapital Beirage ge⸗
kürzt werden. Köln, den 15. März 1849. Die Direction der Rheinischen Eisenbahn · Gesellschaft. Hirte, Spez. Direktor.
in Köln,
so wie die Stellvertreter:
a) Herr . an ger hier,
b) * teuer⸗Empfaͤnger Dürselen zu Vierssen,
c) » Mathias Gierlings zu Dülken, wurden sämmtlich wiedergewählt. — ö
An die Stelle des als stellvertretendes Mitglied der Direction
gewählten Herrn Julius ling oh wurde der Herr Alexis Wies⸗ 6 als stellvertretendes Mitglied des Verwaltungs⸗-Rathes gewählt.
Markt⸗Berichte. Königsberg, 10. Mai. Zufuhr war gering. Weizen 50 bis 62 Sgr. pr. Schfl., Roggen 24 bis 27 Sgr., große Gerste 20 bis 25 Sgr., kleine Gerste 20 bis 21 Sgr., Hafer 15 big 16 Sgr., graue Erbsen 26 bis 28 Sgr., weiße Erbsen 30 bis 33 Sgr., Kartoffeln 15 Sgr.
Danzig. Dienstag, 8. Mai. Die Ungunst der Verhältnisse lähmt hier nun auch das letzte Merkmal kaufmännischer Betriebsam-= keit, die Kauflust an unserer Kornbörse. Seit dem Sonnabends⸗ Bericht sind nur 23 Last Weizen geschlossen worden, worunter 130pfd. 410 Fl. 14 Last 121 — 22pfd. Roggen 166 Fl. — Nicht blos der Mangel an Kauflust, sondern auch die zu hohen Limita veranlas⸗ sen die Aufspeicherung bedeutender Quanta aus den früheren Aus- bietungen; mehrere hundert Lasten, welche in diesen Tagen neu hin⸗ r , nnen werden vermuthlich denselben Weg nehmen. — Der
urchgang polnischer Weizen⸗Einfuhren dauert bei Thorn in un⸗ verminderter Stärke fort: ziemlich unbedeutend, wenn nicht die gro⸗ ßen Transporte nachkommen, die später einzutreffen pflegen, . lich aber, wenn sie nur die Vorläufer sind. Daß Letzteres der Fall ist, scheint kaum zweifelhaft zu sein. Minder wahrscheinlich sind grohe Holztransporte, denn die polnischen Importeurs sind von den Ereignissen des letzten Jahres, theils als Nachwirkungen der denk⸗ würdigen Handelskrisis von 1847, theils als Folge der Märzerrun- genschaften und ihrer Konsequenzen, zu schwer betroffen worden, als
vaß ihnen Kräfte zu bedeutenden Unternehmungen geblieben sein
könnten. Auf unserem Platz ist für jetzt kein bemerkenswerther Um—⸗ satz in Holz; die enormen Vorräthe aus 1847 sind meistens verar- beitet und von guter Qualität ist wenig rohe Waare in erster Hand vorräthig. j
Stettin, 12. Mai. Das Wetter ist heute schön geworden. Von Weizen sind Kleinigkeiten 90pfd. Waare zu 535 Rthlr. ge⸗ nommen worden, 53 Rthlr. würde noch zu machen sein.
Roggen in loco 86pfd. 25 Rthlr. Gld., S6, SSpfd. 26 Rthlr. Br., Juni Juli 82pfd. 265 Rthlr. Br., zu 25 Rthlr. einzeln Nehmer, Sbpfd. 267 Rthlr. Br., Juli / Aug. 82pfd. 263 Rthlr. bez., 8pfd. 25 Rthlr. Br., Sept. / Okt. 27 Rthlr. gefordert.
Heutiger Landmarkt:
Weizen. Roggen. Gerste. Hafer. Erbsen.
52 a2 55. 26 a2 27. 20 a 22. 14 2 16. 26 2 28.
Rüböl pr. Mai weichend, 13 a 137 Rthlr. bez., 133 Rthlr. Br., 135 Rthlr. höchstens zu machen; pr. Juli / August 123 Rthlr. bez., pr. September / Oktober nichts gehandelt, 123 Rthlr. Br. u. Gld., in Schlußscheinen 125 Rthlr. Br. .
Spiritus aus erster Hand zur Stelle 243 Br., 243 X Gld., 24 a Boh bez., aus zweiter Hand ohne Faß 244 * bez. und Br., mit Fässern 245 95 bez. und Br., pr. Juni Juli 243 a 245 e Br., pr? Jul salugust Br , bez., pr. Aug. M3 * Br., 227 76 Gld.
Posen, 11. Mai. (Der Scheffel zu 165 Metzen preußisch.) Weizen 2 Rthlr. S Sgr. 11 Pf. Roggen 26 Sgr. 8 Pf. bis 1 Rthlr. 2 Sgr. 3 Pf. Gerste 20 Sgr. bis 26 Sgr. 8 Pf. Hafer 15 Sgr. 7 Pf. bis 17 Sgr. 9 Pf. Buchweizen 22 . 3 Pf. bis 24 Sgr. 5 Pf. Erbsen 26 Sgr. 8 Pf. bis 1 Rthlr. 3 Sgr. 4 Pf. Kartoffeln 8 Sgr. 11 Pf. bis 10 Sgr. 8 Pf. Heu ver Centner zu 110 Pfd. 17 Sgr. 6 Pf. bis 22 Sgr. Stroh das Schock zu 1200 Pfd. 4 Rthlr. bis 4 Rthlr. 10 Sgr. Butter ein Faß zu 8 Pfund 16Rthlr. 15 Sgr. bis 1 Rthlr. 20 Sgr.
95 b] Bekanntmachung.
die ordentliche
Donnerstag den 31. Vormittags um 9 uhr, und event. die fol- genden Tage hier im Börsenhause
statt.
Wir laden zu derselben ergebenst unter Bezugnahme auf §. 11. des Nachtrag⸗Statuts vom 28. Januar 1847 und die betreffenden Paragraphen des Statuts vom 12. Oltober 1840, namentlich die §§. 53., 54.
und 58., ein.
Die Präsentation der sofort zurückerfolgenden Actien egitimation der zur Versammlung Erscheinen- den und der Feststellung ihres Stimmrechts, so wie zur Entgegennahme der Eintritts- und Stimmkarten, ge⸗
behufs
schieht
in Berlin am 25. Mai e., Vormittags von 9 12 Alle Uhr und Nachmittags von 3 —6 Uhr, in unserem
dortigen Bahnhofs ⸗Gebäude,
außerdem an den beiden dem Versammlungs -Termine voraufgehenden Tagen in dem Büreau des Direkto⸗ riums unserer Gesellschaft in dem Empfangs -⸗Ge⸗ bäude hierselbst. Es werden dabei die Actien, auf welche Eintritts- und Stimmkarten ertheilt sind, mit einem die Jahreszahl „i849“ enthaltenden Stempel versehen, und kann auf so gestempelte Actien bei ihrer awanigen abermaligen Production für diese General⸗ BVersammlung ein ferncres Stimmrecht nicht ertheilt den. Fuͤr spät Zureisende wird die Prüfung der Legitimation und die Ertheilung der Eintritts. und Siimmkarten ausnghmsweise noch an dem Versamm— lungstage in der Zeit von 7 big 9 Uhr Morgens — soweit dieselbe dazu ausreicht — erfolgen, spaͤter und am Versammlungsorte ist dies durchaus unthunlich.
verhandelnden Gegenstände und
können in den leßten 8 Tagen vor der General · Versammlung von 1 .
werden.
Die Uebersicht der zu der Verwaltungs · Bericht
nommen werden. Wegen des am Tage der General-
Berlin ⸗Stet⸗ ẽtiner
Versammlung ein⸗ zulegenden Extrazuges von Berlin nach Sten in 2 zu⸗
rück, so daß die zur General · Versammlung zureisenden
Actionaire an demselben Tage hin- und zurückbefördert werden, wird das Direktorium unserer Gesellschaft noch besondere Bekanntmachung erlassen.
L- SOV. Stettin, den 10. April 1849. General⸗Ver⸗ Der Verwaltungs⸗Rath sammlung der der Berlin ⸗ Stettiner Eisenbahn - Gesellschaft.
loss Leopold⸗Eisenbahn,
Eisen⸗ von Florenz nach Livorno.
n ; Der Administrat ons-
. Rath hat die letzte Ein⸗
zahlung von 5 pCt. auf
jede Promesse zum 1. Mai
d. J. ausgeschrieben und
R uns ermächtigt, dieselbe
lb nach Wahl der Inhaber
Ww auch hier entgegenzuneh⸗ , men.
a . Der dafür bei uns ein- zuzahlende Betrag, abzüglich 18 L. Zinsen für die be⸗ reits eingezahlten 950 L., ist ;
7 Thlr. 165 Sgr. 6 Pf. Preuß. Cour. für jede Promesse.
Die Einzahlung darf auch bis zum 1. Juni a. c. unterbleiben, in diesem Falle müssen aber der Gesell⸗ schaft 6 pCt. Zinsen auf 50 L. vom 1. Mai bis zum Zahlungstage von den Promessen-Inhabern vergütet werden.
Mai c.,
Promessen, auf welche die Einzahlung bis zum 1. Juni, Mittags 12 Uhr, nicht geleistet wird, sind als-= dann nach dem Beschluß des Administrations⸗Raths präkludirt. Der Umtausch der Promessen gegen die de⸗ finitiven Actien kann nur in Florenz bewirkt werden. Berlin, den 24. April 1849.
Mendelssohn C& Co., Jägerstr. Nr. 51.
113
Der Wollmarkt in Güstrow,
von hoher Landes-Regierung in Mecklenburg⸗Schwerin konzessionirt und durch Zoll- und Steuerfreiheit für ein- und ausgehende Wollen begünstigt, wird in diesem Jahre in Folge Großherzoglicher Bestimmung am 25., 26. und 27. Juni abgehalten und die Wolle schon vor . des Mark- tes gelagert, so daß mit Anfang des ersten Markttages die Herren Kaufer das ganze Quantum übersehen können Güstrow, den 14. März 1819. Bürgermeister und Nath.
—
Das Abonnem ent beträgt: 2 Athlr. für J Jahr. 4 Athltr. ⸗ J Jahr. 8 Athlr. « 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis ⸗ Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 3 Sgr. berechnet.
Preusischer
4 dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats ⸗
Anzeigers: Staa 3 * nzeiger. ,,
Alle pot ⸗Anttalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf
* 134.
Berlin, Do nnerstag den 12. Mai
1849.
2
z Jnhalt. Amtlicher Theil. Dentschlan d.
Preußen. Berlin. Vie Auflösung der Halbinvaliden⸗ und Veteranen= Secnionen. — Potsdam. Militairisches. — Bres lau. Bekannt⸗ machung. — Münster. Die Landwehr. — Düsseldorf. Das Land- wehrzeughaus zu Neuß; — der letzte Straßenkampf. — Proclamatiou des Ober⸗Präsidenten an die Bewohner von Elberfeld. — Barmen.
„Stand der Dinge in Elberfeld. — Trier. Vermischtes. —
Bundes⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Verhandlungen der verfassunggebenden Reichs ⸗Versammlung. — Tagesbefehl des Reichsver⸗ wesers an die im Reichsdienst stehenden Truppen.
Oesterreich. Wien. Hofnachrichten. — Die . Olmüß. — Sardinisches Anleihebemühen. — Rückkehr des Kaisers von Preßburg. — Reise des Herzogs von Parma. — Die russischen Hülfstruppen. Veꝛrmischtes. — Trie st. Vermischtes. — Prag. Die Festung . in Belagerungszustand erklärt. — Ruhe an der sächsischen Hränze.
Bayern. M ün chen. Studenten ⸗Versammlungen. — Adressen. — La= ger bei München. — Kaiserslau tern. Erklärung des Abgeordneten
Eisenstuck. Württemberg. Stuttgart. Ministerielle Erllätrung in Betreff der reicoips.
Aufforderungen zur Bildung von F
Baden. Frankfurt a. M. Provisorische Regierung der Republik Badenz Flucht des Großherzogs. — Karlsruhe. Interpellationen und Beschlüsse der zweiten Kammer in Bezug auf die Reichs verfassung. — Sicherheits⸗Maßregeln bei Offenburg. — Ra statt. Unruhen. — Hei⸗ delb erg. Bedrohung Welcker's. . '
Hessen und bei Rhein. Darmstadt. Beschlüsse ves Stadtvorstan- des von Darmstadt. — Ausschreiben der Ober⸗Steuer⸗-Direction. — Un= ruhen in Bensheim und Heppenheim. — Ministerielle Antwort guf In- terpellationen in der zweiten Kammer. — Ausschreiben des Ministeriums des Innem. — Mainz. Züge nach n . .
Schleswig⸗Holstein. Flensburg. Die Dänen auf Alsen. — Von der Königs au. Hadersleben. Vermischtes. .
Hamburg. Ham burg. Bekannimachung des Senats. — Cuxhaven. Eine englische Fregatte nach Kopenhagen gesegelt. — Vermischtes.
Ausland.
Oesterreich. Agram. Proclamation des Banus. — Provisorisches Preß- und Fremdengesetz. — Preßburg. Stellung der oͤsterreichifchen Truppen. — Vermischtes. .
Frankreich. Paris. Depeschen aus Rom. — Beginn der Wahlen.
Nuß land und Polen. Warschau.
Niederlande. Amsterd am. Hindigung der Generalstaaten.
Belgien. Brü ssel. Audienzen. ̃
Italien. Nom. Vermischtes. — Turin. Das Cassationsgesuch Ro—⸗ marino's ist angenommen.
Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten. Beilage.
ö ⸗ 24 ; ; 2 Amtlicher Theil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Dem Hofgerichts⸗Protonotar, Hofrath Borries zu Greifs⸗ wald, dem Stadtkämmerer Sauermann zu Freistadt, Regierungs⸗ Bezirk Liegnitz, und dem Kaufmann Louis Victor Wrede jun. zu Groß⸗Oschersleben den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; so wie dem bisherigen Schulzen Neuendorf zu Tiefwerder, im ost⸗ havelländischen Kreise, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen; und
Den Geheimen Registratoren und Expedienten im Justiz⸗Mini⸗ sterium, Hoffmann und Wie e, den Eharakter als Kanzleirath zu verleihen.
Der Rechts⸗Anwalt Stellter zu Bartenstein ist zugleich zum Notarius im Departement des Appellationsgerichts zu Königsberg; und
Der bisherige Bürgermeister Mager zu Möckern zum Rechts⸗ Anwalte bei den Kreisgerichts-Kommissionen zu Gommern und Lo⸗ burg und zum Notar im Departement des Koͤniglichen Appellations⸗ gerichts zu Magdeburg ernannt worden.
Bekanntmachung. Beschluß.
In Erwägung, daß die Gründe, welche die durch Beschluß des Staats ⸗ r r gin vom 12. November v. J. ausgesprochene Ver⸗ hängung des Belagerungszustandes über die Hauptstadt bedingten, noch nicht beseitigt sind, in Erwägung ferner, daß noch in neuester Zeit in hiesiger Stadt Versuche und Bestrebungen, Aufruhr zu erregen, hervorgetreten sind, in Erwägung endlich, daß ein Zustand, welcher die 4 der ö. Berlin angeordneten Ausnahme ⸗-Maßregeln gestattet, nur durch kräftige und vollständige Anwendung aller , lichen Mittel herbeigeführt werden kann,
beschließt das Staats⸗Ministerium: 1) Der über Berlin und seinen zweimeiligen Umkreis verhängte Belagerungezustand bleibt einstweilen nach den Bestimmungen 39 unter der Form des Gesetzes vom 10. Mai e. forthe⸗ ehen; 2) bie Artikel 5. 6. 7. 24. 25. 26. 27. und 28. der Verfassungs⸗ Urkunde vom 5. Dezember v. J. werden für die Dauer des
Belagerungszustandes außer , ,.
3) ber Ober ⸗-Befehlshaber in den Marken, General der Ka⸗ vallerie, von Wrangel, wird mit Ausführung dieser Anordnung beauftragt.
Berlin, den 14. Mai 1849.
Königliches ,,,
Graf von Brandenburg. von Ladenberg. von Manteuffel. von Strotha. von der Heydt. von Rabe. Simons.
Nach vorstehendem Beschlusse des Königlichen Staats⸗Ministe= riums verbleibt es bei den zur Aufrechthaltung der Ordnung wäh—⸗ rend des Belagerungszustandes von mir . Bestimmungen, und wird das Kriegsgericht angeordnet, welches die in §§. 8. 9. und 19. des Gesetzes vom 10. d. Mts. vorgesehenen Verbrechen und n zu untersuchen und darüber abzuurtheilen hat. Berlin, den 15. Mai 1839. Der Ober- Befehlshaber in den Marken: von Wrangel.
Antwerpen,
—
Auf Veranlassung des Herrn Ober-Befehlshabers in den Mar- ken, wird vorstehend? Bekanntmachung in Gemäßheit des 8. 3. der r nn feen 2 * ., 36 vom 10. d. Mts. hier⸗ durch zur offentlichen Kenntniß gebracht.
Berlin, den 15. Mai 1849. .
Königliches Polizei⸗Präsidium. von Hinckeldey.
Angekommen: Se. Excellenz der Königlich sächsische Staats- Minister . von Beust, von Dresden.
Abgereist: Se. Excellenz der Königlich hannoversche Staats- Minister Dr. Stüve, nach
nichtamtlicher Theil. Dent schland.
Preußen. Berlin, 16. Mai. Se. Majestät der König
haben e, , geruht: dem bisherigen General ⸗Konsul in
irklichen Legations Rath Philipsborn, die Anle⸗
gung des von des Königs der Belgier Majestät ihm verliehenen Offizierkreuzes vom Leopold⸗Orden zu gestatten.
Berlin, 16. Mai. Durch die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 28sten v. Mts. (Militair-⸗Wochenblatt Nr. 19 und Preuß. Staats ⸗-Anzeiger Nr. 131) wird vie Auflösung sämmtlicher Halbinvaliden⸗ und Veteranen ⸗Sectionen angeordnet. Die Mannschaften derselben erhalten neben der erdienten Pension eine lebenslängliche persönliche Zulage von resp. 1 Rthlr. und 1 Rthlr. 15 Sgr. monatlich. Diese Jin bezweckt allein die Er⸗ leichterung des Uebergangs der Betheiligten in die Heimat, daher die hiervon keinen e,, machenden, sondern zu den Reserve⸗ Bataillonen übertretenden Mannschaften selbstredend von dieser Be⸗ gunst on ausgeschlossen sind.
ie . dieser Sectionen ist besonders deshalb von der größten Wichtigkeit, weil sie die Mittel vermehrt, den Ganzinvali⸗ den der Armee endlich durch angemessene Erhöhung ihrer Pension n . so höchst wünschenswerthe Berbesserung ihrer Lage zu ereiten.
Wie dringend nothwendig diese Verbesserung war, leuchtet ein, wenn man bedenkt, daß einem Krieger, der in Ausübung seines ehrenvollen Berufs durch Verwundung größtentheils erwerbsunfähig geworden war, bisher nur eine Penston von 1 Rthlr. monatlich be⸗ willigt werden konnte, während er nach den Bestimmungen vom 28sten v. Mts. jetzt das Dreifache erhält.
Die Arinee wird diese Allerhöchste Fürsorge gewiß dankbar anerkennen, wenngleich im ersten Augenblick für einzelne der jetzt in den Halbinvaliden-Sectionen befindlichen Personen durch den nothwendigen Uebergang aus einem Verhältniß in das andere Un⸗ bequemlichkeiten, ja selbst einige Nachtheile entstehen.
Potsdam, 12. Mai. Bei dem Departements⸗-Ersatzgeschäft, welches in den nächsten Tagen beendigt sein wird, hat sich die Theil⸗ nahme für den Militairstand in lebendiger Weise ausgesprochen. Zwei Drittheile der Ersatzmannschaften haben aus den freiwillig sich meldenden Kantonisten genommen werden können, ja die Zahl hätte auf das Doppelte erhöht werden können, wenn die Wünsche für Eintritt bei der Kavallerie oder der Jäger⸗Corps zu berücsich⸗ ligen , wären; ein deutliches Zeichen, daß dem Drängen zum Militairdienst nicht etwa Noth und Nahrungslosigkeit zum Grunde liegen.
Breslau, 14. Mai. (Bresl. Ztg.) Der Gouverneur von Breslau, General-⸗Lieutenant von Quadt, hat nachstehende Bekannt⸗ machung erlassen:
Das Königliche Staats - Ministerium hat, nach Einsicht der von dem kommandirenden General des 6ten Armee⸗Corps und dem Ober-Präsidenten der Provinz Schlesien am Tten d. M. und der von dem Königlichen Gou— vernement zu Breslau am Sten d. M. eilassenen Verfügungen, aus welchen hervorgeht, daß in der Stadt Breslau ein Aufruhr entstanden und in Folge dessen der Belagerungszustand erklärt worden ist, auf Grund des Artikels 110 der Verfassungs - Urkunde und der §§. 2 und 5 der Verordnung vom 10. Mai 1849 folgenden Beschluß gefaßt:
Die Erklärung der Stadt Breslau mit einem Umkreise von zwei Meilen in Belagerungszustand wird hierdurch genehmigt, und treten für dessen Dauer die Artikel 5. 6. 7. 24. 25. 26. 27. 28. der Verfassungs- Urkunde daselbst außer Krast.
Berlin, den 11. Mai 1849.
Das Staais⸗Ministerium. (gez) Graf von Brandenburg. von Ladenberg. von Man— teuffel. von Strotha. von der Heydt. von Rabe. Simons. i ,, Staats ⸗Ministerial ⸗Beschluß wird hiermit belannt ge= macht.
Breslau, den 14. Mai 1849.
Königliches Gouvernement. (gez) von Quadt, General ⸗ Lieutenant und Gouverneur.
Münster, 13. Mai. Das Landwehr Bataillon Warendorff hat gestern seinen Marsch nach Minden angetreten.
In Bielefeld, Paderborn und Soest geht die Einkleidung der Landwehr ohne Störung vor sich.
Dü ssel dorf, 12. Mai. Heute sind die lezten Bestände des Landwehr Zeughauses von Neuß hierher in Sicherheit gebracht, und die bis gestern in der Nähe dieser Stadt sich umhertreibenden Banden, zusammen etwa gegen 3000 Köpfe, haben sich aus Scheu vor dem eiligst dorthin entsandten Militair wieder aufgelöst und sind in ihre Kreise Gladbach, Erkelenz u, s. w. zurückgegangen.
Die Mitglieder der hiesigen Landwehr Stammcompagnie haben bei dem Straßenkampfe das Linien-Militaie sehr brav unterfstüßzt. Die Zahl der Gebliebenen und bis jetzt an den erhaltenen Wunden Gestorbenen beläuft sich, so weit es bisher zu ermitteln war, auf
annover.
2, außerdem weiß man von 7 mehr ober minder Verletzten. Auf Seiten des Militairs sind nur 4 Mann, darunter einer erheblich, verwundet.
Düsseldorf, 14. Mai. (Düsseld. Ztg.) Der Ober-
Praͤsident der Rhein⸗Provinz hat . Proclamation erlassen: „An die Bewohner von Elberfeld!
„Eure Stadt, die sonst der ganzen Rhein⸗Provinz in treuester, wärmster Anhänglichkeit an die preußische Monarchie und ihre Kö— nige vorleuchtete, ist gegenwärtig in voller Empörung und Anarchie. Die gesetzlichen Behörden sind vertrieben und ein Regiment des Schreckens herrscht! An Stelle der regsamen, fruchtbringenden Ge⸗ werbthäligkeit, an Stelle Eurer großartigen Industrie, ist cin wüstes Umherschweifen getreten, bei dem nicht gearbeitet, desto mehr ver— zehrt wird. Wohin soll das führen? — Das Herz blutet jebem Wohlgesinnten, wenn er Euer gegenwärtiges Schicksal, noch mehr, wenn er dessen unvermeidlichen Ausgang betrachtet! Die licht der gesetzlichen Behörden ist, den gesetzlichen Zustand herzustellen, für das Gesetz die Achtung zur Geltung zu bringen, ohne die trin Staat, keine Stadt bestehen kann. Die Behörden werden ihre Pflicht thun! Schwer liegt die Verantwortlichkeit auf denen, die das Unglück, welches Euch schon gegenwärtig trifft, und das grö— ßere, das Euch bevorsteht, verschuldet haben. Noth und Elend lie⸗ gen zu Tage und werden sich mit jedem Tage mehren, — welle Gott die Blutschulden verhüten, die in Aussicht stehen!
„Das ist also Euer Zustand und Eure Zukunft, weil Ihr der Regierung des Königs mit gesetzloser Gewalt widerstreht. Gebt der Stimme der Vernunft, dem Rufe Eures Gewissens, welches Euch nicht ruhen läßt, Gehör, unterwerft Euch dem Gesetz und seiner Ordnung, kehrt mit dem gewohnten Fleiße zu Eurer Arbeit zu— rück, — möge Elberfelds alter Wohlstand und der alte Ruhm sei⸗ ner Gesetzlichkeit bald wiederkehren!
Duͤsseldorf, den 13. Mai 1849.
Der Ober -⸗Präsident der Rhein-Provinz, Eichmann.“
Barmen, 13. Mai. Der Sicherheits- und Wohlfahrts⸗ Ausschuß in Elberfeld erhebt durch seine Abgeordneten bedeutende Geldsummen von den wohlhabenden Bürgern, welche zum Schutze ihres werthvollen Eigenthums so lange als möglich dort verbleiben und sich zur Erhaltung desselben die Erpressungen gefallen lassen müssen. Die bis jetzt auf diese Weise erhobenen Gelder sellen an 121,000 Rthlr. betragen. Die Erhaltung der Fremden liegt den Bürgern außerdem ob. Der Ausschuß hat sich auch der Justiz be— mächtigt, er läßt verhaften, durch ein von ihm eingesetztes In⸗ structions⸗ Amt ingquiriren, und . Straf⸗Urtheile, die in dem theilweise hergestellten Arresthause vollzogen werden. Marx, Anneke Friedrich Engels und Cantador sind in Llberfeld anwesend und lei⸗ ten mit dem von dem Sicherheits-Ausschusse abgezweigten Militair= Ausschusse die Befestigung der zahlreichen Barrikaden. — Die gut⸗ gesinnten Bürger machten Versuche, sich zusammen zu schagren, um der Schreckensherrschaft ein Ende zu machen. — Der größte Theil der Bürgerwehr ist entschlossen, die Waffen niederzulegen, wenn min, . ö
ie barmer Bürgerwehr ist von der besten Gesinnung beseelt. Sie verhindert bewaffnet jeden fremden . . , men ist angefüllt mit Flüchtlingen aus Elberfeld, auch sieht man in den umliegenden Wäldern Familien lagern, die kein Ayl finden können. — Der Mangel an Lebensmitteln wächst in Elberfeld von Stunde zu Stunde. ;
Trier, 12. Mai. Die preußische Gränzstrecke von Saar⸗ brücken bis St. Wendel ist militairisch besetzt. if f
Sundes- Angelegenheiten.
Frankfurt a. M., 14. Mai. (O. P. A. 3.) Z2ig9te Sitzung der verfassunggebenden Reichs ⸗Versammlung. Die Sißung wird um 19 Ühr eröffnet. Nach der Verlesung des Protokolls meldet der Vorsitzende den Austritt der Abgeordneten von Ende, Giesebrecht, Fuchs aus Breslau, von Scherpenzeel und Schönmäckers aus Luxemburg und Limburg. Herr von Scherpen⸗ zeel giebt folgende Erklärung ab:
„Protest von dem Endesunterzeichneten, Abgeordneten bei der deutschen National-Versammlung für das Herzogthum Limburg, dem Herrn Präsidenten der genannten Versammlung übergeben. In Erwägung, daß in Folge des Beschlusses der konslituitenden deutschen National⸗Versammlung vom 12. Juli 1818 der deutsche Bund, so wie er durch den wlener Kongreß im Jahre 1815 kon= stituirt worden, zu existiren aufgehört hat; in Erwägung, — daß der neue Staat, welchen zu konstituiren die genannte National= Versammlung berufen worden, nicht in Kraft getreten ist; in Er— wägung, daß bis zum heutigen Tage den Beschlussen der genann— ten Versammlung vom 19. Juli und 25. November 1848 feine Folge geleistet worden; — in Erwägung, daß die doppelte Stel— lung, worin sich das Herzogthum Limburg, sowohl Deuischland als dem Königreiche Holland gegenüber, befindet, ein unna ürlich er Zustand ist, in welchem ein Volk unmöglich existiren kann; — in Erwägung, daß die politische Stellung Deutschlands die jetzige Lage des genannten Herzogthums Limburg völlig unhaltbar macht; — in Erwägung, daß Beutschland einerseits von einem Rückfall zum Absolutismus und andererseits von der Anarchie bedroht wird; — in Erwägung, daß die Limburger eine liberale Constisution haben und sich folglich dem Verluste ihrer Freiheiten nicht aussetzen kön= nen; — in Erwägung, daß die republikanische Regierungs- Form den Limburgern nicht genehm sein kann: so erfüllt der Endegunter⸗ zeichnete, alleiniger jetzt hier anwesender Abgeordneter für das Herzogthum Limburg, jedoch sprechend und handelnd im 6. . Kollegen, des Herrn A. Schönmäckers, indem sie nur e,
ohl ves Landes, das sie zu vertreten die Etzre haben, berüsich=
tigen, die traurige Pflicht, gegen die fernere Vereinigung des Ler⸗