1849 / 145 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

igen Anwesenheit bes berühmten Gastes her noch im guten An- . . . 633 steht. Letzteres hatte sich daher äußerst ahlreich eingefunden und wohnte der Vorstellung des beliebten Werkes, das, * solcher en, der Titelroll', doppelte Anregung bot, trotz der im Hhause Herrschenden Hitze, mit größter Theilnahme bei. Tich atscheck an⸗ chend, so besitzt er in der That Mittel in seinem Organe, die nicht nur 6 seine ein stige Größe deutlich sprechen, sondern ihn auch jetz t noch wahrhaft groß erscheinen lassen. Namentlich leistet er im deklamato⸗ rischen Gesange noch immer höchst Bedeutendes, Der getragene Gesang war beiläufig niemals Tich atscheck's Forge, obgleich er auch in Rollen rein jyrischer Natur (ein Stradella, Max u. s. w.) nicht ohne Glück aufgetreten ist. Durch Gestalt und Stimme zum Helden-Tenor gleichsam ge⸗ schaffen, nahm auch seine ganze Gesangs - Kunst diese Richtung, und selbst ber Vortrag seiner Cantilene z. B., obwohl von hinreißendem Ausdruck, gewinnt stels einen gewissen Anflug von heroischer Färbung, der dem Cha⸗ ralter getragenen Gesanges in der Regel fremd ist. Jenes leise Ansetzen, ebenmaßige Anschwellen und Abschwellen des Tones, das die italienische Gesangschule mit dem Ausdruck „messa di voce“ bezeichnet, läßt sein Vortrag gänzlich vermissen. Dafür entfaltet er aber eine Kraft und Prä- ision im Ansatze des Tones, die ihn noch musikalisch zum echten Helden l. stempeln. Im Felde des deklamatorischen Gesanges ist es dann vorzugsweise wieder das Recitativ, in welchem Tichatscheck das e leisttt. Die Behandlung desselben ist wirklich musterhaft, sowohl durch deutliche Aussprache der Tertworte, als auch durch charaktervolle und schwungreiche Auffassung. Seine Art der Ausführung des Recitatives steht daher mit der der meisten heutigen Sänger, die fast immer durch einen zu breiten, psalmodisch-gedehnten Vortrag fehlen, in direltem Widerspruch und berührt doppelt angenehm, wie denn überhaupt sein Gesang durch Kunstbildung und seelischen, dramatisch belebten Ausdruck stets in befriedi= endster und anregendster Weise auf den Hörer einwirkt. Auch diesmal kin diese Wirkung nicht aus, um so weniger, als die Rolle des Robert bekanntlich eine durchqus geeignete und dankbare für den Gast ist, in wel= cher er sowohl seine Vorzüge als Sänger, wie als Darsteller herauszustel= len Gelegenheit erhält. Seine echt rüterliche Erscheinung, sein mächtiges Organ, enn, vollendete Kunst des Vortrages und der e,, wirken wieder im glücklichsten Verein und hinterließen den größten und allgemein⸗ sten Eindruck. Die nächste Gastrolle des Herrn Tichatscheck, Hüon in Weber's „Oberon“, dürfte die Musikfreunde doppelt insosern in—⸗ teressiren, als der Sänger, unseres Wissens, in Berlin zum erstenmale darin auftritt.

Der siebenjährige Krieg, als Heldengedicht gewid— met dem alten Ruhme und den neuen Ehren des preußischen Heeres. Aus des Großvaters Er— zählung en. Berlin, 1849. Verlag der Deckerschen Ge⸗ heimen Ober⸗Hofbuchdruckerei. Erstes Heft, 27 Oktav— Seiten.

Die Glorie, welche unsere heutige Armee umstrahlt, steht nicht verein-

Bekanntmachungen.

1331 Gerichtlicher Verkauf. Die dem ö Gottlieb Müller gehörige,

sonst auf eine der Direction genügende Weise die am dritten Orte erfolgte Niederlegüng nachweisen, zugleich aber ein von ihnen unterschriebenes, die Nummern der Actien enthaltendes Verzeichniß in doppeltem Exemplare

SSS

zelt da: sie ist das geistige Erbe der Zeit des großen Kurfürsten, der Zeit des e, Königs und der großen Zeit von 1813; und es hieße, das or= ganische Leben der Völker verlennen, wenn man den Faden der Geschichte und, den Einfluß der Vergangenheit auf die Gegenwart nicht anerkennen wollte. Auch unsere heutige getreue Armee wird noch in späten Tagen mit ihrer moralischen Kraft wirken und die poetische Begeisterung entzünden; aber sie, wird sich selber auch durch die Erinnerung an ihre Ahnen von Fehrbellin, Leuthen und Belle Alliance erquicken fönnen. Schlüter's, Schadow's und Rauch's Statuen vergegenwärtigen die moralische Kraft des Heeres und des Volkes zugleich, so wie Ramler's, Gleim'z, Kleist's und Stägemann's patriotische Gesänge die epochemachenden Begebenheiten beider preisen. Die Preußen sind ein kriegerisches Volk, welches mmer gern von Schlachten singen hören wird, und unsere Schulen haben kein wirktsa⸗ meres Lehrmittel, als die Erzählung dessen, was uns emporgebracht. Des großen Kurfürsten Scepter und Friedrichs Ehre am Himmel und das eben— bürtige eiserne Kreuz sind die drei Kapitel-Ueberschriften für den patriotischen Docenten des preußischen Universal⸗Kompendiums.

Der siebenjährige Krieg, als Heldenge dicht, ruft zu guter Stunde Friedrich's Ehre und die Thafsen der Getreuen feiner Zeit zur Verherrlichung der neuen Ehren ins Gedächiniß. Die Wid⸗ mung sagt: ö ;

„Was giebt es noch, worauf man schaut Mit Freuden in der Welt, Vor Allem, dem man sonst vertraut, Was noch zusammenhält? . Wes Ruhm ist alt und doch auch neu, Wer blieb erprobten Ehren treu? Wer ist der wackre Held?“

„Das Preußenheer!“ c. ꝛc.

Von dem Gedichte selbst liegen die drei ersten Erzählungen oder Gesänge vor, enthaltend die Schlachten bei Lowositz, bei Prag und bei Kollin. Jede Erzählung hat ihr eigenes Versmaß. Drei Proben werden dem Leser am leichtesten Ton, Eirrchht und Gehalt des populairen Hel dengedichts vergegenwärtigen.

Die erste Erzählung beginnt: .

„Held Friedrich stand im Morgenstrahl Auf . , „Rings mehrt sich meiner Feinde Zahl Gleich jenen Wolkenmassen, ö Zeh Die dort auf Phöbus dringen ein; Doch schlägt er ihren Wetterschein Mit . Strahlen nieder; Heil Dir, du Gott der Lieder! Der Sieg, den dort Du feiers, sei Für mich ein günstig Zeichen! Mag meiner Feinde Klerifei Vergehn vor Deinen Streichen, Du Gott des Lichtes, der dem Geist

Vernichte jene Schergen, Die scheu vor 85 ich bergen .

Er sprach's, ein Blatt in seiner Hand Worauf man ihm geschrieben, 6. Wie schon die Gegner in sein Land Sich theilten nach Belieben.

Der falsche Plan, er ward entdeckt Zu Dresden, eh' er ausgeheckt; Zwei Kaiserinnen brüten,

Brei Kön'ge ihn behüten!

„„Ihr fünfe? ich allein! Wöhla Doch sei der Tanz begonnen! . Ich will zerreißen, wenn ich kann, Was Ihr so fein gesponnen. . Sh nenn , ich in das Haus, o Ihr noch sitzt beim Unheilschmaus; Ihr soilt mit . . ö ö. Nach meiner Pfeise tanzen!““ Aus der zweiten Erzählung. „Das 4 Schlacht von Prag; Griechen und Römer rei Um Heldenthaten die Nachwelt, doch festeren Kriegergeist Und größerer Tapferkeit Wunder kein Volt ausweisen mag, Als dort die Preußen vollbrachten am blutigen Tage bei

nachiich agg ächtlicher eile no reitet die 1 Ihr. ch sch Fahn' in der Hand Dort über die Nebelwiesen, Trommeln umwirbeln ihn, Und schwankende Kriegergestalten, Tausende, Freund und Feind, Dem Helden folgen sie Alle, um's Ehrenbanner vereint.!“ In Folge der ersten großen preußischen Niederlage singt der Erzähler: „Den alten Muth von Mollwitz nimmer verloren wir den, Und 1 es auch noch viel schlimmer, als bei Kollin, ergehn; Wenn il. das Glück verließ, wenn wir auf's Haupt ge— agen, Dann haben wir das Haupt erst recht in die Höhe getragen; Und denen, die selber sich helfen, hilft der allmächtige Gott, „Das merkt ihr Jungen; es sieget Muth über jede Noth.“ Der Sänger des vorliegenden siebenährigen Krieges erinnert durch seine Auffassungs⸗ und Darstellungsweise an Archenhol tz, dessen histo⸗ ri sches Vollsbuch unglaublich gewirkt hat; möge sein Heldengedicht in weite Räume dringen und die Freude an einer großen Vergangenheit neu beleben. Bewernn muß allemal Bevern heißen. Ludin (S. 13) fur Bu—⸗

Auf hoher Bahn die Pfade weist,

kommen wird.

din scheint nur ein Druckfehler zu sein. p r.

stimmung vom 3. Dezember 1849 und nach 88. 9 und 11 der Bank-⸗Verfassung vom 1. Januar 1845, die Ver- jährung der fünf. Jahre hindurch unerhoben gebliebenen Dividenden-Antheile zum erssenmale zur Anwendung Gleichzeitig werden die Theilnehmer, welche an die noch mit 1569 Thlr. 19 Sgr? unerhoben ge? bliebenen Nachschuß Rückzahlungen Ansprüch haben, aufgefordert, diesen Anspruch baldigst geltend zu machen.

; ; übergeben, von denen das eine zurückbleibt, das andere j in dem Dorfe Droskau, Sorauer Kreises, belegene, im übergeben, v ! ; TT n nn VmX. Tin. SFr s Tsst. TSFf. Hypothekenbuche dieses Dorfes Vol. I. pag. 85. ver⸗ Lin haf l. a i, . und dem Vermerke der 1 Der Prämien- ebertrag vom Jahre 1817 betrug laut 27. Rechnungs⸗Abschluß 3 2 zeichnete Bauernahrung von . . . nebst da 5 3 , n zurückgegeben wird, um als Ein- Hiervon ab für nach Abschluß ristornirte oder verändeite Versicherungen darauf erbauten Bierbrauerei Nr. 48, welche nach der Aibwesende fonäzen sicch nach 8. Bs des Statuts mit= laut Nachweisung . = , 14119 18 . nebst Höpothtfenschein in der. Negistré sur fin usehenden telst chiifuiche: Bollnach!n * e, . 2 Für unermittelt gebliebene Schäden und Kosten wurden laut 27. Rech— bo, 281 10 Taxe auf 13,150 Thlr. 13 Sgr. 3 Pf. abgeschäßtzt ist, der übri * zdurch geinen aus der Zahl . zur Reserve geschrieben. . ...... ...... ...... ..... 83,417 1 soll in nothwendiger Subhastation 6 lem n,, ,,,, 6 3 Die ganze H rn e ee im Jahre 1818 beirägt laut Nachwei· z d s . s 2 ;, 8 4 k . an Th , bie Vollmacht zu produxziren und! dien gegüheslon fell ö . ö n fahl Agentur-Provisionen... é 1,110, 2388 15 i J. nes Machtgebees zu führen hat. e in diesem Jahre fällig gewordenen Zinsen (von welchen keine Reste Schlosse hierselbst Bffentlich verkauft werden. Breslau kund Keafdu. den! 7. Mai 1849 vorhanden sind) kommen in Einnahme mit ... ..... ..... ..... ..... ... 37,0992 19 Sorau, den 16. Dezember 1846. J 4 5 Für AÄgio⸗Geivinn kommt in Einnahme ..... ..... .... ..... ...... ...... 327 419 Königl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht. Das Direktorium der Krakau⸗Oberschlesischen Eisenbahn. K. 75 5 Der Richter: J 1 ü i . Ermi ö. k (L. S.) (gez) Lochmann, . 5 G;. ga, . i n n. fie gr i'll; 1482 Thlr. Ober · Landesgerichts · Referendarius. Aa chen⸗Mastr icht 1 Eist nbahn. 6. Sgr. Verlust beim Konkurs zweier Agenten, laut Nachweisung Be. 27,7049 65 ö Nach Porschrift des Arl. 29. und mit für Provision für die en, , aus 1847... ...... 8, 164 6 Krakau⸗ Oberschlesis che . Bezugnahme auf die Art. 24. und 61. baus dem Jahre 1648 sant Nachweisung Brä..·« He ene, . ö 2 6 der Statuten werden die Actionaire un! 2 Für kurrente Unkosten laut . . JJ 36, 407 15 j erer Gesellschaft zu der diesjährigen re- ö . een ,. ö Eise nbahn. ö r e ,, . uf 1 Für unerledigte oder noch unermittelt gebliebene Schäden, Verluste, Kosten mm Die Herren Actionaire Sonnabend den 30. Juni 849, u, s. w. aus 1848 und früheren Jahren, so wie für Provision, mit 2 . wir zu 3. dies⸗ Vormittags 16 Ühr, 23 W g r nn . ö. 9. 1 116,437 Thlr. 21 Sgr. jährigen oꝛdentlichen im Rathhaus Saale zu Mastricht hiermit eingeladen. ur Deckung zes Risilo der in künftige Jahre über⸗ : General⸗Ver⸗ Der Nachweis über den Besitz der Actien und die laufenden Versicherungen. ...... 4638s . 2. ; 67 39 , ,, der . i an den . letz⸗ CeCe 2 1220962 17 ten Tagen vor der Versammlung in dem Büreau der Es bleibt mithin ij sammlung auf Dirgetien, zu Aachen, Wirichsbongard Nr. zo, und ö . in er ueberschuß 570, 447 21 ] d 13 Juni C zu Mastricht, Kapuzinerstraße Nr. 1101, Pormittags welcher von der an der Ersparniß dieses Jahres theilnehmenden Summe n n , . . 6 . . . von 3 5 Uhr. von 1, 188,432 Thlr. 22 9 J A., eine Dividende von . (. ä. 1848. rozeut ergebenst ein. In der⸗= Die Dir e ct ion iebt. Die Gesammtsumme der in d 1818 in Kraft gewesenen selben werden die im 5. 2, des Statuts bezeichnelen der Aachen⸗Mastrichter Eisenbahn-Gesellschaft. J H nn,, l , . ; ĩ . . 340, 007, 28 Gegenstände erledigt, insonderheit zur Wahl des Di= die der eingelegten Nachschuß⸗Bürgschasten. .... ...... ...... ...... ...... 6,751,736 reltoriums und Ausschusses geschritten werden. Sollten 12461 Bekanntmachung. mongn füt öl eneee , 4,744,528 sich jedoch die in letzterer Beziehung statutarisch festge⸗ Am 16. Februar d. J. verstarb dahier der quiesecirte für 181898 ... 12007, 298] gesetzten Bestimmungen als unaus führbar erweisen, so Königl. Bayer. Regiments Arzt Wilhelm Karl Offen. Die speziellen Nachweisungen A. B. C. dieser Rechnung sind bei den Agenten der Bank zur Einsicht der Theil= wird über eine Abänderung des Statutes berathen und häuser. Wer an seinen Nachlaß als Erbe oder Gläu⸗ nehmer niedergelegt. Gotha, den 15. März 1849. , 9 ,, ann e her zu machen gedenkt, wird hiermit auf— A. Ratti * J. Nagel, F. Arnoldi, C. A. Scheibner, e des Beschlusses erfolgen. efordert, sich bis zum ür den Direktor. äichtigter. . B . Nach §5. 27 des Statuts müssen Actionagire, welche J hen den . Juli d. J., Vorm. 9 Uhr, Es 1 hlern f aercsirt: , , ö. 6 der Versammlung beiwohnen wollen, ihre Actien späte— zur Geltendmachung derselben, bei Vermeidung der daß die in diesem 28sten Rechnungs⸗Abschluß für 18418 aufgeführten: . am 11. Juni entweder in dem Büregu der Ge- Nichtberücksichtigung, dahier einzufinden. 545,632 Thlr. 26 Sgr. Prämien-Uebertrag auf die Jahre 1849 bis 1855, . w ft i , e. dem Direktorial- Gebäude der Dinkelsbühl, den 8. Mai 1838. 116437 21 » eservirt zur Abmachung sämmilicher für 1848 2c. angemeldeten und noch nicht genau n d ed, e e el , d n, ee. ö . .

Meyer, Verweser. 570,447 5 21 5

263 n nnn, Nechnungs⸗Abschluß e r

Feuer-Versicherungs-Bank für Deutschland

Jahre 1848.

U vom Der Rechnungs⸗Abschluß vom Jahre 1818, welcher den Thei i . h ö heilnehmern der Feuer-Versicherungs-Bank für Deutsch- land nachstehend, vorgelegt wird, ergiebt, daß die Summe der bestandenen Versicherungen 316,007, 288 Thlr. und

der Netto Pi mien. Beira 1,140, 2868 Thlr. 45 Sgr. betrug.

öthi ĩ s ugedenk gewesen, das Versicherungs geschüft mit aller nöthigen Vorsicht zu leiten, und bei der Schäden Ermllteluna! . Versicherungsgeschaft m . , n, n, ,, w. i i, bee e een . . mi der Billigkeit gegen die Beschädigten J

cht und Sorgfalt noch mehr cherungs⸗Verträge auferlegen, welche unter ,,

ände das Vertrauen und die Achtung vor dem Gesetze Bestand e, ,, Gleichwohl hat, ü , , Zu⸗

die Abnutzung entstehenden Minderwerth auszugleichen.

Schließlich wird aufs Neue darauf aufmerksam gemacht, daß mit dem laufenden Jahre 1849, nach der Be⸗

. ergleiche mit der Summe d 335,569 574 Thlr. zeigt, eine Erweiterung des Geschäfts-Umfanges der Bank stant are,. ö

Am Werthe des Bankgebaudes sind in der Gewährschast wiederum 400 Thlr. abgefetzt worden, um den durch

Ueberschuß vom Jahre 1848, 1,232,518 Thir. 3 Sgr. außerdem aber noch deponirt: 15,6654 Thlr. 27 Sgr. fuͤr noch unerhobene deponirte Dividenden aus den früheren

1,569 *

Rechnungs ⸗Abschlüssen,

19 * für noch nicht erhobene Nachschuß⸗Rückzahlungen,

17,224 * 16 5

124,334 99, 99? 20 200

1230

8 —— 3 1,249,747 Thlr. 19 Sgr. in Summe, durch disponible Fonds, und zwar in . . ; . 1 Ho, 979 Thlr. 21 Sgr. auf Gründ rechtlicher Gutachten und mit Genehmigung des

Vorstandes verzinslich angelegten Geldern,

» 29 » Guthaben bei den Herren Agenten und Banquiers, » 26 » baarer Kasse und laufenden echseln, » * für das Bankgebäude, l

2 3 * für das Inventarium,

20,0090

Summe der

Werneburg, Dirigent.

* 6 *

bei der heutigen Revision nachgewiesen, sämmtliche der Bank gehörige Schuld- Dolumente deponirt und in gehöri⸗ ger Integritaͤt befunden, auch sämmtliche berechnete Ausgaben mit richtigen Quittungen belegt worden sind.

Nach erfolgter genauer Revision der Bestände, Nachrechnung der Bank⸗Rechnungs -⸗Bücher und der Ab schluß⸗ Rechnungen wird diese Rechnung 9 uns als richtig anerkannt.

. 6 ie Chr. Heinr. in, , n,, er i . 64 . re 8 0 r . . 2a * e vi or.

Den vorstehenden 28sten Nechnungs-Rbschluß der Henn lw en nes, Tenn f. D. erkennen wir auf den Grund erfolgter Revision als richtig an und genehmigen desfen Veröffentlichung durch den Druck. Derselbe wird jedem Derrn Banftheiluehmer zugesendet. In der heutigen Vorstands⸗Versammlung ist Herr Hofrath Becher von neuem für ein Jahr, vom 1. Juli 1845 bis dahin 1655, zum Bank-⸗Direltor und Herr Adolph Matthäi zu dessen Stellvertreter ernannt worden. Gotha, am 19. April 1849.

; Der Vorstand der Feuer-Versicherungs-⸗-Bankt für Deutschland.

. ; To Ti Thi. T SJ Summe wie oben; ferner; 9 3 ung B. gibte e den ,, Agenien zur Ansicht der Theilnehmer niedergelegte J , 000

2 *

Caution von dem Herrn Bevollmächtigten, Caution von dem Herrn Kassirer,

Gotha, am 3. April 1849. Bank ⸗-Nevisions⸗Komm ission. F. A. Morgenroth aus Erfurt.

Benj. Kiesewetter, Vorsteher für Arnstadt. Wilh. Boffm an n, Horsteher fü⸗s Erfurt. Georg Zichner, Vorsteher für Gotha.

*

Das Abonnement beträgt:

2 Rthlr. für 5 Jahr. 4 Rthlr. . Jahr. 8 Rthlr.⸗ 1 Jahr.

in allen Theilen der Monarchie ohne ,, nn, .

Bei einzelnen Nummern wird

der Bogen mit 23 Sgr. berechnet.

Preusi cher

Staats- Anzeiger.

M 145.

Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers:

Behren⸗Straße Nr. 57.

1849.

3 nhalt.

Dentschlan d. Berlin. Verein zur Förderung des Steinkohlen-Betriebs

Amtlicher Theil.

Preußen.

in der Grafschaft Mark. Königsberg,. Erlaß des Ober- Präsiden⸗

ten. Breslau. Reise des Kaisers von Oesterreich. ü n st er. Bekanntmachung. Oesterreich. Wien. Rückkchr des Kaisers. Vermischies. Bayern. München. Truppenbewegungen. Die Besatzung von

Landau. Würzburg. Die Studenten.

Sachsen. Dresden. Abmarsch preußischer Truppen.

Württemberg. Stuttgart. Kammerverhandlungen.

Baden. Karlsruhe. Erlasse. Vermischtes Mannheim. Er⸗

klärung der Mitglieder des Oberhof⸗ und Hofgerichis. Freiburg. Dienst - Entlassungen. Die Vorlesungen an der Universität nicht unter= brochen. - Rückfehr von Flüchtlingen. Villingen. Rückkehr des General Miller nach Würftemberg.

Hessen und bei Rhein. Darm st adt. Kammer⸗Verhandlungen. Fülferuf aus Baden an das hessische Volt. Auflösung der Kammern.

Sachsen⸗Weimar. We im ar. Landtags Verhandlungen.

NVassau. Wiesbaden. Kammer -Verhandlungen.

Schleswig ⸗Holstein. Flensburg. Bekanntmachung des Generals von 1 Altona. Corpsbefehl des Generals von Bonin. Die Einnahme des Blockhauses vor Friedericia. Capitain Delius 4.

Frankfurt. Frankfurt a. M. Ankunft des Prinzen Friedrich von Baden und der Minister Beck und Dusch.

; Ausland. Frankreich. National -Versammlung. Beschluß wegen eines Denk= mals fur Changarnier. Einfache Tages⸗Ordnung über Ledru Rollin's

Antrag auf Untersuchung des Verfahrens Changanrnier's. Paris. Die letzten Sitzungen der National -Versammlung. Minißeerliste. Die Wahlen. Die Rüdtehr Normanby's. Depeschen aus Rom. Offizielle Beglaubigung des russischen Geschäststrägers. Bankbericht.

Großbritanien und Irland. London. Ankunft Rusconi's. Lord Cowley. Die schleswig ⸗holsteinsche Frage. ö und Polen. Warschau. Abreist des Kaisers von esterreich. Italien. Rom. Kommission zur Unterhandlung mit Lesseps. Tu rin. Vermischtes. Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem ersten Töchterlehrer Kläber zu Belzig das Allgemeine Ehrenzeichen; so wie dem Gendarmen Scheske der 1. Gendar⸗ merie⸗Brigade die Rettungs⸗Medaille am Bande zu verleihen.

Nachdem Ich durch Meinen Erlaß vom 22. Dezember v. J. zu dem . ,,, Breitenworbis, Haynrode und Neustadt unternommenen chausseemäßigen Ausbau der ersten Meile der Straße zwischen Breitenworbis und Mackerode von Breitenworbis aus Meine Genehmigung ertheilt habe, bestimme Ich hierdurch, daß das Recht zur Expropriation der für die Chaussee erforderlichen Grundstücke, fo wie das Recht zur Entnahme der Chausseebau- und Unterhal⸗ tungs-Materialien nach Maßgabe der für die Staats ⸗Chausseen

eltenden Bestimmungen auf bie obengedachte Chaussee Anwendung . soll. Zugleich will Ich den Unternehmern das Recht zur

Erhebung des Chausseegeldes nach dem Chausseegeld Tarif vom 29. Fekruar 1810 bewilligen, auch sollen die diesem Tarife angehäng⸗ ten Vorschriften wegen der Chaussee⸗Polizei⸗Vergehen auf die Ein⸗ gangs bezeichnete Straße Anwendung fmden.

Der gegenwärtige Erlaß ist durch die Gesetz⸗ Sammlung zur öffentlichen Kenntniß zu bringen,

Charlottenburg, den 9. März 1849.

(gez) Friedrich Wilhelm.

(gegengez.) von Manteuffel. von der Heydt. von Rabe.

An die Staats⸗-Minister von der Heydt und von Rabe.

Angekommen: Der außerordentliche Gesandte und bevoll— mächtigte Minister am Königlich hannoverschen Hofe, Freiherr von Schleinitz, von Hannover.

nichtamtlicher Theil. Dent sch land.

reußen. Berlin, 28. Mai. Der Absatz der Steinkohlen aus den vumk in 9. Grafschaft Mark hat . in der Richtung nach Osten, trotz der durch den Bau der Köln⸗Mindener Eisenbahn dargebote= nen Erleichterung des Transports, bis jetzt nicht über Blelefeld hinaus erstreckt. Eine weitere Ausdehnung des Absatzes in dieser Richtung ist vor Kurzem von mehreren westfälischen Bergwerksbe—= sitzern ins kluge gefaßt, welche einen Verein zu dem Zwecke gebil⸗ det haben, um aus dem Märkischen Bergbezirke, vermittelst der Köln⸗Mindener und der sich daran anschließenden Eisenbahnen, Steinkohlen und Koaks nach den mittleren und östlichen Provinzen des Staats zu schaffen, und damit so weit vorzudringen, als dies nach Maß ab! der Transportkosten und der Preise der Brennmate⸗ riallen auf den vorliegenden Plätzen möglich sein wird. Zur Er⸗

9

2

reichung bieses Zwedes kam es darauf an, sich mit den betreffenden . über möglichst niedrige Frachtsätze zu verstän⸗ digen, ferner einen Erlaß der in Hannover conventionsmäßig zu entrichtenden Durchgangsabgabe von 3 Pfennigen pro Centner zu erlangen und endlich eine Ermäßigung des Kostenpreises der Koh⸗ len durch Auswirkung eines Nachlasses an den dem Staate zuste⸗ henden Zehntgefällen möglich zu machen. In . Beziehung ist es gelungen, mit der Köln-Mindener Eisenbahngesellschaft enen Frachtsatz von ungefähr 2 Pfennigen pro Centner und Meile für Steinkohlen und Koals zu vereinbaren; die Bewilligung eines gleich billigen Frachtpreises auf der hannoverschen Staatsbahn und der Erlaß der Durchgangs⸗Abgabe ist von Seiten der Staatsregierung dringend und, wie zu hoffen ist, mit Erfolg bei der hannoverschen Regierung beantragt. Endlich ist durch einen auf den Antrag des Handelsministers und des Finanz-Ministers in diesen Tagen ergan⸗

geẽnen Königlichen Erlaß das wichtige Zugeständniß gemacht wor⸗

den, daß für diejenigen Quantitäten Steinkohlen, welche aus den westfälischen Gruben roh oder als Keaks auf der Köln⸗Mindener Eisenbahn über die Station Bielefeld hinaus verfahren werden, vom 1. Juni d. J. ab, bis zum Erlaß eines neuen Gesetzes über die zu entrichtenden Bergwerks-Abgaben, eine Zehnt⸗Remission und zwar bei rohen Steinkohlen von 3 Pfennigen und bei Koaks von

145 Pfennig pro Zoll-Centner bewilligt und von der betreffenden

n, getragen wird. Es ist demnach zu hoffen, daß der für den we ,. Kohlenbergbau und für die Verbraucher von Stein- kohlen gleich förderliche Zweck des Vereins in vollem Maße erreicht werden wird.

Königsberg, 25. Mal. Tie Königsb. Ztg. enthält nachstehenden Erlaß des Ober⸗Präsidenten:

„Mit Allerhöchster Genehmigung Sr. Majestät des Königs hat das Königliche Staats⸗Ministerium mir die kommissorische Verwal⸗ tung des Ober-Präsidiums der Provinz Preußen übertragen. Die⸗ sem Rufe bin ich gern und freudig gefolgt, weil er mich einem Landestheil wieder zuführt, dem ich durch Geburt, Erziehung und vieljährige amtliche Wirksamkeit angehöre, und an dessen Wohl und Wehe ö. beständig und in allen Verhältnissen den lebendigsten und, so weit es mir vergönnt war, auch den thätigsten Antheil , ., habe. Ich trete demnach in die Mitte meiner geliebten Landsleute mit dem redlichen Willen, ihnen ein treuer Beistand zu sein, ein Führer und Helfer in Allem, was die Wohlfahrt des Landes zu begründen und zu fördern vermag; aber ich trete in diesen Wirkungs⸗ kreis auch mit der festen Zuversicht, daß die Gesinnung, welche, so lange ich denken und urtheilen kann, in unserem Preußen einhel⸗ misch war und bie sich micht blos in den Jahren der Noth und des Kampfes für das theure Vaterland, sondern auch in späteren Zei⸗ ten so groß und herrlich bewährt hat, noch heute darin lebt, ja, daß heuͤte, wo die Verfassung die Rechte des Landes schützt, wo die Vertretung des Volkes sie und ihre Fortentwickelung verbürgt, mehr als je der Wahlspruch sich hier geltend machen werde:

Die Furcht vor Gott, die Treue für den König, die Ach⸗ tung vor dem Gesetz und die Begeisterung für alles Edle und Große!

Königsberg, den 24. Mai 1849.

Der Staats⸗Minister und Ober⸗Präsident. Flott well.“

Breslau, 25. Mai. (Bresl. Ztg.) Gestern bereits hat der Kaiser von Oesterreich mittelst Extrazuges auf seiner Rückreise von Warschau nach Wien Kosel passirt.

Münster, 27. Mai. (Westph. Merk.) Hier ist nachstehende Bekanntmachung erschienen: „Da der General-Major von Hanneken mit seiner mobilen Division zu seiner weiteren Bestimmung nach dem Rhein abmarschirt, . eht 1) die vollziehende Gewalt in den Kreisen Solingen und E . soweit der letztere in den Belage⸗ rungszustand erklärt ist, am 25sten d. an den General -Masor Chlebus in Düsseldorf, 2) in dem Kreise Hagen, soweit er in den Belagerungszustand erklärt ist, an den Major Wilm, Bataillons⸗ Commandeur im 13. Infanterie⸗Regiment, und 3) in dem Kreise Iserlohn an den Major von Glise zins ki, Commandeur des Landwehr⸗Bataillons Bielefeld, über.

Münster, den 24. Mai 1849.

K. Graf von der Gröben, General⸗Lieutenant und interim. kommandirender General des 7ten Armee⸗Corps.“

Oesterreich, Wien, 25. Mai. (Wien. Iigy Gestern früh um 5 Uhr ist Se. Majestät der Kaiser, in egleitung des General⸗Majors Grafen von Grünne, aus Warschau über Slmütz hier angekommen. Der Ministerpräsident Fürst von Schwarzenberg und die Flügel⸗Adsjutanten waren Sr. Majestät vorausgeellt und schon vorgestern mit dem letzten Zuge in Wien eingetroffen.

Im Lustschlosse zu Schönbrunn, wo seit längerer Zeit bie Apparte⸗ ments zum Empfang Ihrer Kaiserlichen Hoheiten des Erzherzogs Franz Karl und der Frau Erzherzogin Sophie eingerichtet sind, werden diese hohen Gäste heute Abend erwartet.

Dem Lloyd schreibt man aus Gran, daß die Husaren end— lich zur Kenntniß gekommen seien, der Kampf gelte nicht König Ferdinand, e geschehe blos zu Gunsten Kossuth's, und eint Kaiserl. russi sche Armee habe sich der Bekämpfung der Rebellen an—= geschlossen; die nächste Folge davon war, daß mehrere Schwadronen, als Retraite gigen die Kaiserliche Armee kämpfen zu müssen. Ueberhaupt wirkt ie immer mehr sich Bahn brechende Gewißheit der russischen Inter⸗ vention in der Art entmuthigend auf die Insurgenten, daß sie be⸗ reits anfangen, sich von Pesch gegen Debréczin uurückzuziehen. Ko⸗ morn wird von ihnen stark verproviantirt; doch soll die Besatzung sich nicht mehr als auf 6—- 0h Mann belaufen.

Bayern. München, 256. Mai. (Münch. 3. Das zweite Infanterie⸗Regiment „Kronprinz“ hat Ordre erhalten, jeden Au⸗ genblick r n n, zu sein.

eblasen wurde, auf und davonritten, um nicht mehr

1 Die Münch. Zeit. meldet: „Nach einem Schreiben aus Landau zählt die dortige Garnison noch 1000 dem Könige und ihrem Eide treuergebene Soldaten; alle nicht eingetheilten Offiziere thun Dienst als gemeine Soldaten; die Außenwerke sind verlassen, die Gräben mit Wasser angefüllt, die Thore geschlossen, und die tapfere Besatzung ist entschlossen, eher die Stadt und die Festung in die Luft zu sprengen, als solche in die Hände der Insurgenten gelangen zu lassen .

Würzburg, 23. Mai. (Nürnb. Korr.) Die nach Wert- heim gesandte Professoren Deputation, die Herren Hofrath Osann (Rektor), Hofrath Textor, Professoren Albrecht, Kölliker, ist hierher zurückgekehrt und hat über die würdige Haltung der Studenten in Wertheim nicht nur Erfreuliches berichtet, sondern auch die Gewiß= heit mitgebracht, daß sie die Rückkehr der Studenten in den näch- sten Tagen bewirkte. Nur von der Erledigung eines Punktes soll dieselbe noch abhängen.

Sachsen. Dresden, 25. Mai. Heute morgen um 7 Uhr zogen die bisher in Dresden und Umgegend einquartierten preußi⸗ schen Truppen mit klingendem Spiele ab. Das Einrücken der sie ersetzenden kombinirten po¶ommerschen und polnischen Regimenter wird von heute an erfolgen; vor der Hand haben sächsische Truppen die Wachen bezogen. Den abmarschirten Truppen folgt allgemeines Lob über ihr Verhalten nach; einige Abtheilungen derselben waren erst noch vor fünf Tagen, der Train ꝛc. erst vorgestern eingerückt.

Württemberg. Stuttgart, 21. Mai. In der heuti- gen Abend-Sitzung ver Kammer der Abgeordneten waren am Mi- nistertische die Staatsräthe Römer, Duvernoy und General Rüpp-⸗ lin. Tagesordnung: Berathung eines Berichts des Funfzehner⸗ Ausschusses, Berichterstatter Schoder. Die Kommission stellt fol⸗ gende Anträge: Die Kammer möge beschließen, die Regierung zu bitten:

1) Mit denjenigen Regierungen, welche die Reichsverfassung anerkannt haben, in Beziehung auf die zum Schutze der National -⸗Versammlung und Reichs verfassung zu ergreifenden gemeinsamen Maßregeln sich ins Benchmen zu setzen. 2) ÜUnverweilt dafür Sorge zu tragen, daß das württembergische Militair nicht zu einem Angriffe .. die Nasional · Versammlung verwendet werde. 3) Unter den vorliegenden dringenden Umständen die bereits bean- tragte Beridigung der württembergischen Truppen auf die Reichsverfassung so leer, als möglich vorzunehmen. Sch oder begründet diese Anträge auf folgende Weise: „Die Stellung der , ,, . Regierung und der württembergischen Kammer zu der National- Verfammlung und zu der Reichs- Verfassung ist in diesem Saale schon so oft besprochen worden, und es herrscht darüber zwischen der stammer und der Regierung ein sol⸗ ches Einverständniß, daß es überflüssig wäre, hierüber etwas Weiteres zu sagen. Die württembergische Staats-Regierung hat im Einverständnisse mit der Kammer die National -Versammlung als den einzig und allein zur Errichtung des Verfassungswerks berufenen gesetzgebenden Körper und bie Neichs-Verfassung als für ganz Deutschland gültiges Gesetz anerkannt. Aus diesem Anerfenntniß folgt von selbst die Verpflichtang des württember⸗ gischen Staates, die Nalional⸗Versammlung sowohl als die Reichs Verfas⸗ sung zu schüßzen und alle ihre Kräfte aufzubieten, um diesen Schutz wirk⸗= sani werden zu lassen. Die ser Satz und nichts Anderes ist in den Anträ—= gen unter Nr. 4 und 2 ausgesprochen, und die Frage, von deren Erörte= rung es sich handelt, ist deshalb blos die, ob die Verhältnisse wirklich von der Art sind, daß es nothwendig ist, dies nur ausdrücklich aus—= zusprechen und in dieser Beziehung an die Regierung Anträge gelangen zu lassen. Daß nun aber die Verhältnisse wirklich so sind, ist ge⸗ wiß klar. Die Verhältnisse sind wegen der Stellung, welche die preußische Regierung in Verbindung mit einigen anderen Regierungen, und welche in neuester gen die provisorische Centralgewalt gegenüber der National- Ver.

sammlung eingenommen hat, im hohen Grade bedenklich. Man sagt, der

Erlaß einer zu octrovirenden Verfassung sei in den Kabinetten von Slmütz, ne, u. s. w. bereits angelangi. Welche Stellung die National- Ver⸗= ammlung, wenn sie nicht aller Ehre baar sein will, gegenüber von diesem Octroy rungsakt einzunehmen hat, ist ebenfalls klar. Sie wird antworten auf eine Weise, die die octropirenden Regierungen veranlassen wird, mit Gewaltmaßregeln gegen die National⸗Versammlung einzuschreiten. In die⸗ ser Hinsicht liegt alss Gefahr auf dem Verzuge. Noch größer ist die Ge- fahr wegen der Stellung, welche die Centralgewalt gegen die National- Versammlung angenommen hat. Diese hat ein Ministerlum ernannt, das nur üher wenige Stimmen in der National -⸗Versammlung zu verfügen hat, und mit dessen Programm die National⸗Versammlung wahrlich verhöhnt wurde. Es ist zwar in dem Gesetz über die provisorische Centralgewali nicht aus- drücklich f. daß der Reichsverweser sich blos mit einem Minssterium umgeben dürfe, welches mit der Mehrheil der National Versammlung im Einklang sei; allein dies versteht sich so sehr von selbst, daß derjenige, der zu jener Zeit den Antrag eingebracht hätte, eine Bestimmung dieser Art in das Geseßz aufzunehmen, als ein Tollhäusler betrachtet worden wäre, indem die rechte Seite des Hauses damals und immer erklärt hat, es verstehe sich von selbst, daß fortan in Deutschland sowohl an der pitze des Ganzen als in den einzelnen Staaten kein anderes Ministerium mehr bestehen könne, als ein solches, das im Einklang mit der Mehrheit des betreffenden gesetz⸗ gebenden Körpers sei. Diesen Satz hat bei Berathung jenes Gesetzes selbst von Radowitz, bekanntlich die Seele des jetzigen Kabineis in Preu⸗ ßen und der an n gn dieses Minoritäts Ministeriums, aufgestellt. Als ich heute die Reden der Mitglieder der rechten Seile ver National Versammlung bei der , . des fraglichen Gesetzes las, habe ich mich geschämt, daß in Deutschiand solche . existiren können. Wenn irgend eiwas geeignet ist, vollends jeden Rest von Ver⸗ trauen zu beseitigen, so ist es die Durchlefung dieses Theils der stenogra⸗ phischen Berichte über jene Verhandlung. Wenn man die Schlechtigkeit der betreffenden Abgeordneten erkennen, den Mangel an politischer Einsicht und Takt kennen lernen will, so rathe ich Jedem, jene Verhandlungen zu lesen und damit zu vergleichen, in welchem Zustande wir heuie sind. Schon die Ernennung des Minoritäts-Minisseriums durch den Reichs verweser ist ein Wegsetzen über das Gesetz wegen Gründung der provisorischen Central= e und ist der Anfang des Verraths, welcher von Seilen derjenigen egangen zu werden droht, in deren Hände das deutsche Volk mit Vertrauen seine Geschicke gelegt hat. Es

ist ein Verrath, der dem deutschen Volke zu drohen beginnt, so

unnatürlich und schnöde, wie er nie von einem Kinde an seiner Mutter begangen worden ist.“ Der Redner geht auf das Programm des neuen Ministeriums über und sucht aus dem Gange, den die Verhandlungen über das Geseßz über die Centralgewalt genommen haben, nachzuweisen, daß lediglich die Centralgewalt es sei, welche die Reichs ⸗Verfasfung zur Durchführung H bringen habe. Was den dritten Antrag beirifft, so habe belanntlich die