igen Anwesenheit des berühmten Gastes her noch im guten An- — 1 — n, 633 steht. Letzteres hatte sich daher äußerst ahlreich eingefunden und wohnte der Vorstellüng des beliebten Werkes, das, z solcher Lern r, der Titeirolle, doppelte Anregung bot, trotz der im Haust herrschenden Hißze, mit größter Theilnahme bei. Tich atsch eck an⸗ chend, so besitzt er in der That Mittel in seinem Organe, die nicht nur ür seine ein stige Größe deutlich sprechen, sondern ihn auch j etzt noch wahrhaft groß erscheinen lassen. Namentlich leislet er im dek lam ato⸗ rifchen Gesange noch immer höchst Bedeutendes. Der getragene Gesang war beiläufig niemals Tich atsch e ck's Forge, obgleich er auch in Rollen rein lyrischer Naur (ein Stradella, Max u. s. w.) nicht ohne Glück aufgetreten ist. Durch Gestalt und Stimme zum Helden Tenor gleichsam ge⸗ schaffen, nahm auch seine ganze Gesangs-⸗Kunst diese Richtung, und selbst ber Vortrag seiner Cantilene z. B., obwohl von hinreißendem Ausdruck, gewinnt stels einen gewissen Anflug von heroischer Färbung, der dem Cha⸗ rakter getragenen Gesanges in der Negel fremd ist. Jenes leise Ansetzen, ebenmaäßige Anschwellen und Abschwellen des Tones, das die italienische Gesangschule mit dem Ausdruck „messa di voce“ bezeichnet, läßt sein Vortrag gänzlich vermissen. Dafür entfaltet er aber eine Kraft und Prä⸗— ziston inn Ansatze des Tones, die ihn noch musikalisch zum echten Helden⸗ sänger stempeln. Im Felde des dellamatorischen Gesanges ist es dann vorzugsweise wieder das Recitativ, in welchem Tichatscheck das ö. leisttt. Die Behandlung desselben ist wirklich musterhaft, sowohl durch deutliche Aussprache der Textworte, als auch durch charaktervolle und schwungreiche Auffassung. Seine Art der Ausführung des Necitatives steht daher mit der der meisten heutigen Sänger, die fast immer durch einen zu breiten, psalmodisch⸗gedehnien Vortrag fehlen, in direltem Widerspruch und berührt doppelt angenehm, wie denn überhaupt sein Gesang durch Kunstbildung und seelischen, dramatisch belebten Ausdruck stets in befriedi⸗ endster und anregendster Weise auf den Hörer einwirkt. Auch diesmal kinn diese Wirkung nicht aus, um so weniger, als die Rolle des Robert bekanntlich eine durchgus geeignete und dankbare für den Gast ist, in wel- cher er sowohl seine Vozüge als Sänger, wie als Darsteller herauszustel= len Gelegenheit erhält. Seine echt ritterliche Erscheinung, sein mächtiges Organ, in vollendete Kunst des Vortrages und der Darstellung wirkten wieder im glücklichsten Verein und hinterließen den größten und allgemein⸗ sten Eindruck. — Die nächste Gastrolle des Herrn Tichatscheck, Hüon in Weber's „Oberon“, dürfte die Musikfreunde doppelt insosern in⸗ teressiren, als der Sänger, unseres Wissens, in Berlin zum erstenmale darin auftritt.
Der siebenjährige Krieg, als Heldengedicht gewid— met dem alten Ruhme und den neuen Ehren des preußischen Heeres. Aus des Großvaters Er⸗ zählungen. Berlin, 1849. Verlag der Deckerschen Ge⸗ 3 Ober⸗Hofbuchdruckerei. Erstes Heft, 27 Oktav⸗
eiten. Die Glorie, welche unsere heutige Armee umstrahlt, steht nicht verein-
Bekanntmachungen.
1331 Gerichtlicher Verkauf. Die dem ,,, Gottlieb Müller gehörige,
sonst auf eine der Direction genügende Weise die am dritten Orte erfolgte Niederlegung nachweisen, zugleich aber ein von ihnen unterschriebenes, die Rummern der Actien enthaltendes Verzeichniß in doppeltem Exemplare übergeben, von denen das eine zurückbleibt, das andere
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zelt da: sie ist das geistige Erbe der Zeit des großen Kurfürsten, der Zeit des n. Königs und der großen Zeit von 1513; und es hieße, das or⸗
ganische Leben der Völker verlennen, wenn man den Faden der Geschichte und, den Einfluß der Vergangenheit auf die Gegenwart nicht anerkennen wollte. Auch unsere heutige getreue Armee wird noch in späten Tagen mit ihrer moralischen Kraft wirken und die poetische Begeisterung entzünden; aber sie wird sich selber auch durch die Erinnerung an ihre Ahnen von Fehrbellin, Leuthen und Belle - Alliance erquicken können. Schlüter's, Schadow's und Rauch's Statuen vergegenwärtigen die moralische Kraft des Heeres und des Volkes zugleich, so wie Ramler's, Gleim's, Kleist's und Stägemann's patriotische Gesänge die epochemachenden Begebenheiten beider preisen. Die Preußen sind ein kriegerisches Volk, welches mmer gern von Schlachten singen hören wird, und unsere Schulen haben kein wirtsa⸗ meres Lehrmittel, als die Erzählung dessen, was uns emporgebracht. Des großen Kurfürsten Scepter und Friedrich's Ehre am Himmel und das eben⸗ hbürtige eiserne Kreuz sind die drei Kapitel-Ueberschriften für den patriotischen Docenten des preußischen Universal⸗Kompendiums.
Der sieben jährige Krieg, als Heldengedicht, rust zu guter Stunde Friedrich's Ehre und die Thasen der Getreuen feiner Zeit zur Verherrlichung der neuen Ehren ins Gedächiniß. Die Wod- mung sagt: ; ;
„Was giebt es noch, worauf man schaut Mit Freuden in der Welt, Vor Allem, dem man sonst vertraut, Was noch zusammenhält? . Wes Ruhm ist alt und doch auch neu, Wer blieb erprobten Ehren treu? Wer ist der wackre Held?“
„Das Preußenheer!“ ꝛc. ꝛc.
Von dem Gedichte selbst liegen die drei ersten Erzählungen oder Gesänge vor, enthaltend die Schlachten bei Lowositz, bei Prag und bei Kollin. Jede Erz ähtung hat ihr eigenes Versmaß. Drei Proben werden dem Leser am leichtesten Ton, Sprache und Gehalt des populairen Hel— dengedichts vergegenwärtigen.
Die erste Erzählung beginnt:
„Held Friedrich stand im Morgenstrahl Auf Sans Souci's Terrassen: „eaNings mehrt sich meiner Feinde Zahl Gleich jenen Wolkenmassen, Die dort auf Phöbus dringen ein; Doch schlägt er ihren Wetterschein Mit n Strahlen nieder; Heil Dir, du Gott der Lieder! Der Sieg, den dort Du feierst, sei Für mich ein günstig Zeichen Mag meiner Feinde Klerisei Vergehn vor Deinen Streichen, Du Gott des Lichtes, der dem Geist Auf hoher Bahn die Pfade weist,
stimmung vom 3. Dezember 1849 und nach 88. 9 und 11 der Bank⸗ jährung der fünf Jahre hindurch unerhoben gebliebenen Dividenden- Antheile zum erstenmale zur Anwendung kommen wird. Gleichzeitig werden die Theilnehmer, welche an die noch mit 1569 Thlr. 19 Sgr. unerhoben ge⸗ bliebenen Nachschuß Rückzahlungen Anspruch haben, aufgefordert, diesen Anspruch baldigst Aeltend zu machen.
Vernichte jene Schergen, Die scheu vor 8y sich bergen ““
Er sprach's, ein Blatt in seiner Hand, Worauf man ihm geschrieben, Wie schon die Gegner in sein Land Sich theilten nach Belieben. Der falsche Plan, er ward entdeckt Zu Dresden, eh' er ausgeheckt; Zwei Kaiserinnen brüten, Brei Kön'ge ihn behüten
„e Ihr fünfe? ich allein! — Wohlan/ och sei der Tanz begonnen! Ich will zerreißen, wenn ich kann, Was Ihr so fein gesponnen. Als Spielmann komm' ich in das Haus, Wo Ihr noch hn, Unheilschmaus; Ihr sollt mit vollem Ranzen ö Nach meiner Pfeise tanzen !““ Aus der zweiten Erzählung. „Das 3 Schlacht von Prag; Griechen und Römer rei Um Heldenthaten die Nachwelt, doch festeren Kriegergei Und größerer Tapferkeit Wunder kein Volt , . Als dort die Preußen vollbrachten am blutigen Tage bei
ö Prag. nn 96 noch schreitet die Fahn' in der Hand eri Dert über die Nebelwiesen, Trommeln umwirbeln ihn, Und schwankende Kriegergestalten, Taufende, Freund und Feind, Dem Helden folgen sie Alle, um's Ehrenbanner vereint.“ In Folge der ersten großen preußischen Niederlage singt der Erzähler: „Den alten Muth von Mollwißz nimmer . wir . Und 1 es auch noch viel schlimmer, als bei Kollin, ergehn; Wenn i. das Glück verließ, wenn wir auf's Haupt ge—Q hlagen, Dann haben wir das Haupt erst recht in die Höhe getragen; Und denen, die selber sich helfen, hilft der allmächtige Goit, Das merkt ihr Jungen: es sieget Muth über jede Noth.“ Der Sänger des vorliegenden siebenährigen Krieges erinnert durch seine Auffassungs⸗ und Darstellungsweise an Arch en hol tz, dessen hi sto⸗ ri sches Vollsbuch unglaublich gewirkt hat; möge sein Heldengedicht in weite Räume dringen und die Freude an einer großen Vergangenheit neu beleben. — Bewern muß allemal Bevern heißen. Ludin (S. 13) für Bu— din scheint nur ein Druckfehler zu sein. y r.
Verfassung vom J. Januar 1845, die Ver-
in dem Dorfe Droskau, Sorauer Kreises, belegene, im ; j C innahm e. Thlr. TSgr Thlr. Sgr. Hypothekenbuche dieses Dorfes Vol. I. pag. 85. ver⸗ i n erf ne, er , und dem Vermerke der 1 Ver Prämien Ulebertrag vom Jahre 187 betrug laut 27. Rechnungs⸗Abschluß 561,104 2 zeichnete Bauernahrung von 2 Hufen Land nebst der . ö . zurückgegeben wird, um als Ein— Hiervon ab für nach Abschluß ristornirte oder verändeite Versicherungen darauf erbauten Bierbrauerei Nr. 48, welche nach der Ih e stude fönnen sich nach 8. 28 des Statuts mit ann man nn,, 1119 18 nebst Hypothesenschemn in, beß Rtegistfänir fin asehendimn zel nz nh Hrn ncht y ins Fernlns mitn 2 Für unermittelt gebliebene Schäben und Kosten wurden laut 27. Rech⸗ bo, 281 14 Fare anf is T hlß 4. Sgr. 3 Pf. abgeschäht ist Ken ubm ingen ionen wanne! nf nu ee ler ü inn zur Reserve geschrieben.. ...... ...... S347 1 soll in nothwendiger Subhastation treten lassen, welcher in der“ vorssehend gedachten Art 3] Die ganze Prämien -Einnahme im Jahre 1818 bemägt laut Nachwei‚ am 29. August 4818, Vermittags um, 4 uhr, h ,, H , ,, fel sung K. nach Abzug der Agentur -Provisionen ...... ...... ..... .... 1,1 10, 268 15 in unserem Gerichts zimmer Nr. J. auf dem Königlichen nes Machtgebelg u fuhren! ha gitin 4A Die in diesem Jahre lan gewordenen Zinsen (von welchen keine Reste Schlosse hierselbst bffentlich verkauft werden. Breslan und Klafdu, den 2. Mai 1849. i vorhanden sind) lommen in Einnahme mit... ..... ...... ..... ...... 37,092 19 . 2 9 ö 66 dt icht Das Direktorium der Krakau⸗Oberschlesischen Eisenbahn O Für Agio⸗Gewinn kommt in Einnahme J ; g 12 königl. Preuß. Land- und Stadtgericht. ; . Ausgabe. 1A 791,410 3 (L. S.) a5] . 3 n 2*c2l ; , e , ih, ne nnn r, gh 33 1482 Thlr 6. . . 3 . / , v6 5 ö — * 9 ⸗ er ammend, e e ; ö = ' Ober · aid agerichis. zicserendarins. Aachen⸗Mastrichter Eisenbahn. s Sgt. Versust beim Konlurs zweier Agenten, lalti Nachweifung Bit 27702 8 Nach Vorschrift d 29. und mi für Provision für die Dividenden⸗Rüctzahlung aus 1847... ..... 8, 164 6 sar ,. ach Vorschrift des Art. 29. und mit ö 0 8 95 . 1 95) u] ) ' 1 1 —— — ꝛ Krakau⸗-Oberschlesische a , , ne , i . Rader Statuten werden die Aetionaire un= ; 1 /) . 140 b R serer Gesellschaft zu der diesjähri . ö ; Re ie r ve. f ] Eisenbahn. 4 c, n , in nen ar 1 Für unerledigte oder noch unermittelt gebliebene Schäden, Verluste, Kosten . Die Herren Actionaire D, Sonnabend den 30. Juni f8 49, u. s. w. aus 1848 und früheren Jahren, so wie für Provision, mit 2 d laden wir zu der dies Vormittags 10 Ühr, z Berücksichtigung des Bruchs bei der Dividende 116,437 Thlr. 21 Sgr. jährigen ordentlichen im Rathhaus - Saale zu Mastricht hiermit eingeladen. Zur Deckung des Nisiko der in künftige Jahre über⸗= Gener al⸗Ver⸗ Der Nachweis über den Besiß der Actien und die laufenden Versicherungen. ...... .. ...... 545,66 21 5 t ll⸗ Ausgabe der . . an den 26 letz⸗ Sc o 4* 14220 962 17, ĩ ten Tagen vor der Versammlung in dem Büreau der Es bleibt mithin — uäsammlung auf hetzt 9 ; t zu Aachen, Wirichsbongard Nr. Ho, und reiner ueberschuß 570,447 21 f ö ĩ f n / ö . z zu Mastricht, Kapuzinerstraße Nr. 1101, Vormittags welcher von der an der Ersparniß dieses Jahres theilnehmenden Summe . d. 13. Juni C., don 10 = 12 und Nachmitiags von 3 ag Uhr. ö. l, 188, 432 Ihk. 22 , . 1h Len ern von Nachmittags 3zuhr, Aachen, den 24. Mai 1840. 45 Prozent im Bahnhöfe zu Krafau, ergebenst ein. In der— Die Dir e c tion giebt. Die Gesammtsumme der in dem Jahre 1818 in Krast gewesenen selben werden die im 5. 23 des Statuts bezeichneten der Aachen⸗Mastrichter Eisenbahn-Gesellschaft. Versicherungs⸗ Kontrakte beträgt.. ...... ..... ...... ..... ... ..... ... 3do, o 288 — Gegenstände erledigt, insonderheit zur Wahl des Di= die der eingelegten Nachschuß-Bürgschaften. ...... .... ...... .... ...... 6,751,736 — rektoriums und Ausschusses geschritten werden. Sollten 12461 Bekanntmachung. worn für 1811 .. 4,744,528 — sich jedoch die in letzterer 5 statutarisch festge⸗ Am 16. Februgr d. J. verstarb dahier der quiescirte r inne,, 2007, 208 — gesetzten Bestimmungen als unausführbar erweisen, so Königl. Baper. Regiments⸗Arzt Wilhelm Karl Offen. Die speziellen Nachweisungen A. B. C. dieser Rechnung sind bei den Agenten der Bank zur Einsicht der Theil=
wird über eine Abänderung des Siatutes berathen und häuser. nach Maßgabe des Beschlusses erfolgen.
Nach §5. 27 des Statuts müssen Actionaire, welche der Versammlung beiwohnen wollen, ihre Actien späte⸗ stens am 11. Juni entweder in dem Büreau der Ge— sellschaft zu Breslau (in dem Direftorial⸗Gebäude der Oberschlesischen Gesellschaft) oder bis zum 12. Juni in dem Büreau der Gesellschaft zu Krakau produziren oder ¶ .
gefordert, sich bis
Wer an seinen Nachlaß als Erbe oder Gläu⸗— beschlossen und die Wahl der Gesellschasts⸗Vorstände biger Ansprüche zu machen gedenkt, wird hiermit auf— ] zum für den Direktor. Montag den 2. Juli d. J., Vorm. 9 Uhr, zur Geltendmachung derselben, bei Vermeidung der Nichtberücksichtigung, dahier einzufinden. Dinkelsbühl, den 8. Mai 1849. er hh, Landgericht.
nehmer niedergelegt. Gotha, den 15. A. Matthäi, 8
Es wird hiermit attestirt:
116,437 9 21 *
Meyer, Verweser. 570,447 * 21 5
Ueberschuß
E63]
Jahre 1848.
; vo m j . Nechnungs -Abschluß vom Jahre i818, welcher den Theilnehmern der Feuer-Versicherungs-Bank für Deutsch= and nachstehend vorgelegt wird, ergiebt, daß die Summe ver bestandenen Versicherungen 316, 907, 288 Thlr. und
der Netto · Prämien. Veirag 1,410,268 Thlr. 145 Sgr. betrug.
üngen Und Verluste beläuft sich auf 486,6 6 Thh. 9 Sgr. für das Jahr 1818 und 25,704 Thlr. 5 Sgr. für ö n, ig, 20 Thir. 14 Sgr., der Gesammibeirag der Ausgaben auf gs, ghz Thlr. 2 Sgr. ö . . haben außerdem 116,13 Thir, 21 Sgr. zu späterer Berechnung zurückgestellt Bank sich ber denen ö ö n gr Verlust vorgesehen worden ist, wescher aus der Umsetzung der im Besiße der
sein würden und in demselben Maße aufhören werden, in welchem bei zu hoffend ünsm 3 das Vertrauen und die Kchtung vor dem Gesetze Bestand en ! de e . , . Zu⸗
die Abnutzung entstehenden Minderwerth auszugleichen.
Schließlich wird aufs Neue darauf aufmerksam gemacht, daß mit dem laufenden Jahre 1849, nach der Be⸗
K Nechnungs⸗Abschluß e r
Feuer-Versicherungs-Bank für Deutschland
Jene Befürchtung, welche aus den Feit=
— ergleiche mit der Summe des J 23 ,,, , Am Kerthe des Bankgebäudes sind in der Gewährschaft wiederum 400 Thlr. n
Bevollmächtigter.
März 1819. Nagel, F. Arnoldi,
C. A. Scheibner, Kassirer.
Buchhalter.
daß die in diesem 28sten Rechnungs⸗Abschluß für 1848 aufgeführten:
545,632 Thlr. 26 Sgr. Prämien-Ueberirag auf die Jahre 1849 bis 1855, —
reservirt zur Abmachung sämmilicher für 1848 2c. angemeldeten und noch nicht genau ermittelten Schäden, Unkosten und Verluste,
vom Jahre 1848,
175 FT s5iĩs T5sr. J SFr. — Außerdem aber noch deponirt: ö 15,654 Thlr. 27 Sgr. für noch unerhobene deponirte Dividenden aus den früheren
1569 n 19 *
Rechnun gs⸗Abschlüssen, für noch nicht erhobene Nachschuß⸗Rückzahlungen,
17224 162
99, go
124,34 * 29 *
20,200 * — 1,230 5 3 *
— z Tr Tn. d Sy. 5 Summe, durch disponible Fonds, und zwar in ; k ; LoQ03, 979 Thlr. 21 Sgr. auf Grund 3 Gutachten und mit Genehmigung des
Vorstandes verzingiich angelegten Geldern, ᷣ Guthaben bei den Herren Agenten und Banquiers, baarer Kasse und laufenden Wechseln,
für das Bankgebäude,
für das Inventarium,
* 26 R
Rechnungen wird diese Rechnung von
mern mit 48 ihrer Einlagen zurück⸗ Di
Chr. Heinr. Wellendorf aus Ainstadt. . C. G. W. Trebsdorf, Spezial ⸗Rewvisor.
⸗ Den vorstehenden 28sten Rechnungs leich Beschränkungen in 2. . ö den nicht nothwendig gewesen
umme der Stellvertreter ernannt worden.
Werneburg,
etzt worden, um den durch Dirigent.
TT / T7 Thin. TJ
5,000 — *
20,000 * — ů5— on ⸗ .
bei der heutigen Revision nachgewiesen, sämmtliche der Bank gehörige Schuld- Dotumente deponirt und in gehöri⸗ ger Integrität befunden, auch sämmtliche berechnete Ausgaben mit richtigen Quittungen belegt worden sind.
Näch erfolgter genauer Revision der Bestände, Nachrechnung der Bank- Rechnungs- Bücher und der Abschluß⸗
erfolgter Reoisien als richtig an und genehmigen desfen Veröffentlichung durch den Druck. Herrn Banktheiluehmer rr, . 3? 1 n, , Vorstands⸗Versammlung ist Herr Hofrath Becker von neuem für ein Jahr, vom 1. Juli 1849 bis dahin 1856, zum Bank-Direltor und Herr Adolph Matthäi zu dessen Gotha, am 19. April 1849. ;
Der Vorstand der Feuer-Versicherungs-Bank für Deutschland.
Sar Summe wie oben; ferner: . Caution von dem Herrn Bevollmächtigten, Caution von dem Herrn Kassirer,
uns als richtig anerkannt. Gotha, am 3. April 1849. e Bank ⸗RNevisions⸗ Komm ission. F. A. Morgenroth aus Erfurt.
9 . Bank f. D. erkennen wir auf den Grund Abschluß der Feuer⸗Versicherungs⸗Bank f 1 gi f n n
in Kiesewetter, Vorsteher für Arnstadt. Wilh. Hoffmann, orsteher fin Erfurt. Georg Zichner, Vorsteher für Gotha.
w
— 7 —
Das Abonnement beträgt:
2 Athlr. für 4 Jahr.
4 Rthlr. * Jahr.
8 Rthlr.⸗ I Jahr.
in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung.
Bei einzelnen Kummern wird
der Bogen mit 23 Sgr. berechnet.
Preusischer
M 145.
3 nhalt.
Den tschlan d.
Preußen. Berlin. Verein zur Förderung des Steinkohlen Betriebs in der Grafschast Mark. — Königsberg. Erlaß des Oher-Präsiden-⸗ ten. — Breslau. Reise des Kaisers von Oesterreich. —
Bekanntmachung. . Desterreich. Wien. Rückkchr des Kaisers. — Vermischtes. Bayern. München. Truppenbewegungen. — Die Besatzung von
Landau. — Würzburg. Die Studenten.
Sachsen. Dresden. Abmarsch preußischer Truppen. Württemberg. Stuttg art. Kammerverhandlungen.
Baden. Karlsruhe. Erlasse. — Vermischtes — Mannheim. Er⸗ kllärung der Mitglieder des Oberhof⸗ und Hofgerichis. — Freiburg.
Dienst⸗Entlassungen. — Die Vorlesungen an der Universität nicht unter=
brochen. Rücklehr von Flüchtlingen. — Villingen. Rückkehr des
General Miller nach Württemberg.
Hessen und bei Rhein. Darm stadt. Kammer⸗Verhandlungen. —
Sülferuf aus Baden an das hessische Volt. — Auflösung der Kammern. Sachsen⸗Weimar. Weim ar. Landtags- Verhandlungen.
Vassan. Wiesbaden. Kammer -⸗Verhandlungen. Schleswig⸗Holstein. Flensburg. Bekanntmachung des Generals von ee, — Altona. Corpsbefehl des Generals von Bonin. —
Die Einnahme des Blochauses vor Friedericia. — Capitain Delius 4. Frankfurt. Frankfurt a. M. Ankunft des Prinzen Friedrich von
Baden und der Minister Beck und Dusch.
; Ausland.
Frankreich. National ⸗Versam mung. Beschluß wegen eines Denl⸗ mals für Changarnier. — Einfache Tages-⸗Ordnung über Ledru Rollin'z Antrag auf Untersichung des Verfahrens Changarnier's. — Paris.
Die letzten Sitzungen der National-Versammlung. — Ministerliste. —
Die Wahlen. . Die Rückehr Normanby's. — Depeschen aus
Nom. — Offizielle Beglaubigung des russischen Geschäststrägers. —
Bankbericht.
Großbritanien und Irland. London. Ankunft Rusconi's. —
Lord Cowley. — Die schleswig-holsteinsche Frage.
,, und Polen. Warschau. Abreise des Kaisers von esterreich. 2 Rom. Kommission zur Unterhandlung mit Lesseps. — Turin. ermischtes. Börsen⸗ und Haudels⸗Nachrichten.
Beilage.
Amtlicher R teil.
ün st er.
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem ersten Töchterlehrer Kläber zu Belzig das Allgemeine Ehrenzeichen; so wie dem Gendarmen Scheske der 1. Gendar⸗ merie⸗Brigade die Rettungs⸗Medaille am Bande zu verleihen.
Rachdem Ich durch Meinen Erlaß vom 22. Dezember v. J. zu dem ö. . Gemeinden Breitenworbis, Haynrode und Neustadt unternommenen chausseemäßigen Ausbau der ersten Meile der Straße zwischen Breitenworbis und Mackerode von Breitenworbis aus Meine Genchmigung ertheilt habe, bestimme Ich hierdurch, daß das Recht zur Expropriation der für die Chaussee erforderlichen Grundstücke, so wie das Recht zur Entnahme der Chausseebau⸗ und Unterhal⸗ tungs-Materialien nach Maßgabe der für die Staats ⸗Chausseen
eltenden Bestimmungen auf bie obengedachte Chaussee Anwendung . soll. Zugleich will Ich den Unternehmern das Recht zur
Erhebung des Chausstegeldes nach dem Chaussergeld⸗Tarif vom, 29. Fekruar 1840 bewilligen, auch sollen die diesem Tarife angehäng⸗ ten Vorschriften wegen der Chaussee⸗Polizei⸗Vergehen auf die Ein⸗ gangs bezeichnete Straße Anwendung finden.
Der gegenwärtige Erlaß ist durch die Gesetz⸗ Sammlung zur öffentlichen Kenntniß zu bringen.
Charlottenburg, den 9. März 1849.
(gez Friedrich Wilhelm. (gegengez) von Manteuffel. von der Heydt. von Rabe.
An die Staats⸗Minister von der Heydt und von Rabe.
Angekommen: Der außerordentliche Gesandte und bevoll- mächtigte Minister am Königlich hannoverschen Hofe, Freiherr von Schleinitz, von Hannover.
fichtamtlicher Theil. Dent schland.
reußen. Berlin, 283. Ma&s. Der Absatz der Steinkohlen aus den ö. in 9. Grafschaft Mark hat e. in der Richtung nach Osten, trostz der durch den Bau der Köln⸗Mindener Eisenbahn 8. nen Erleichterung des Transports, bis jetzt nicht über Bielefeld hinaus erstreckt. Eine weitere Ausdehnung des Absatzes in dieser Richtung ist vor Kurzem von mehreren westfälischen Bergwerksbe⸗ sttzern ing Auge gefaßt, welche cinen Verein zu dem Zwecke gebil- det haben, um aus dem Märkischen Bergbezirke, vermittelst der Köln- Mindener und der sich daran anschließenden Eisenbahnen, Steinkohlen und Koaks nach den mittleren und östlichen Provinzen des Staats zu schaffen, und damit so weit vorzudringen, als dies nach Maß ö der Transportkosten und der Preise der Brennmate⸗ rialien auf den vorliegenden Plätzen möglich sein wird. Zur Er⸗
*
genen Königlichen Erlaß das wichtige Zugeständniß
2
Staats- Anzeiger.
Berlin, Dien stag den 29. Mai
reichung dieses Zweckes kam es darauf an, sich mit den betreffenden , , über möglichst niedrige Frachtsätze zu verstän⸗ digen, ferner einen Erlaß der in Hannover conventionsmäßig zu entrichtenden Durchgangsabgabe von 3 Pfennigen pro Centner zu erlangen und endlich eine Ermäßigung des Kostenpreises der Koh⸗ len durch Auswirkung eines Nachlasses an den dem Staate zuste⸗ henden Zehntgefällen möglich zu machen. In , Beziehung ist es gelungen, mit der Köln-Mindener Eisenbahngesellschaft einen Frachtsatz von ungefähr 2 Pfennigen pro Centner und Meile für Steinkohlen und Koaks zu vereinbaren; die Bewilligung eines gleich billigen Frachtpreises auf der hannöverschen Staatsbahn und der Erlaß der Durchgangs⸗Abgabe ist von Seiten der Staatsregierung dringend und, wie zu hoffen ist, mit Erfolg bei der hannoverschen Reglerung beantragt. Endlich ist durch einen auf den Antrag des Handelsministers und des Finanz⸗Ministers in diesen Tagen ergan⸗ emacht wor⸗ den, daß für diejenigen Quantitäten Steinkohlen, welche aus den westfülischen Gruben roh oder als Keaks auf der Köln-Mindener Eisenbahn über die Station Bielefeld hinaus verfahren werden, vom 1. Juni d. J. ab, bis zum Erlaß eines neuen Gesetzes über die zu entrichtenden Bergwerks-Abgaben, eine Zehnt⸗Remission und zwar bei rohen Steinkohlen von 3 Pfennigen und bei Koaks von
45 Pfennig pro Zoll-Centner bewilligt und von der betreffenden
e c, getragen wird. Es ist demnach zu hoffen, daß der für den we ,, Kohlenbergbau und für die Verbraucher von Stein- kohlen gleich förderliche Zweck des Vereins in vollem Maße erreicht werden wird.
Königsberg, 25. Mal. Tie Königsb. Ztg. enthält nachstehenden Erlaß des Ober⸗Präsidenten:
„Mit Allerhöchster Genehmigung Sr. Majestät des Königs hat das Königliche Staats-Ministerium mir die kommissorische Verwal⸗ tung des Ober -Präsidiums der Provinz Preußen übertragen. Die⸗ sem Rufe bin ich gern und freudig gefolgt, weil er mich einem Landestheil wieder zuführt, dem ich durch Geburt, Erziehung und vieljährige amtliche Wirksamkeit angehöre, und an dessen Wohl und Wehe ich beständig und in allen Verhältnissen den lebendigsten und, so weit es mir vergönnt war, auch den thätigsten Antheil , , habe. Ich trete demnach in die Mitte meiner geliebten Landsleute mit dem redlichen Willen, ihnen ein treuer Beistand zu sein, ein Führer und Helfer in Allem, was die Wohlfahrt des Landes zu begründen und zu fördern vermag; aber sch trete in diesen Wirkungs⸗ kreis auch mit der festen Zuversicht, daß die Gesinnung, welche, so lange ich denken und urtheilen kann, in unserem Preußen einhei— misch war und die sich nicht blos in den Jahren der Noth und des Kanipfes für das theurs Vaterland, sondern auch in späteren Zei⸗ ten so groß und herrlich bewährt hat, noch heute darin lebt, ja, daß heute, wo die Verfassung die Rechte des Landes schützt, wo die Vertretung des Volkes sie und ihre Fortentwicklung verbürgt, mehr als je der Wahlspruch sich hier geltend machen werde:
Die Furcht vor Gott, die Treue für den König, die Ach⸗ tung vor dem Gesetz und die Begeisterung für alles Edle und Große!
Königsberg, den 24. Mai 1849.
Der Staats⸗Minister und Ober- Präsident. Flottwell.“
Breslau, 25. Mai. (Bresl. 3tg.) Gestern bereits hat der Kaiser von Oesterreich mittelst Extrazuges auf seiner Rückreise von Warschau nach Wien Kosel passirt. ;
Münster, 27. Mai. (Westph. Merk.) Hier ist nachstehende Bekanntmachung erschienen: „Da der General-Major von Hanneken mit seiner mobilen Diviston zu seiner weiteren Bestimmung nach dem Rhein abmarschirt, so geht 1) die vollziehende Gewalt in den Kreisen Solingen und Elkees, soweit der letztere in den Belage⸗ rungszustand erklärt ist, am 2östen d. an den General-Masor Chlebus in Düsseldorf, 2) in dem Kreise Hagen, soweit er in den Belagerungszustand erklärt ist, an den Major Wilm, Bataillons⸗ Commandenr im 13. Infanterie⸗Regiment, und 3) in dem Kreise Iserlohn an den Major von Glisezins ki, Commandeur des Landwehr⸗Bataillons Bielefeld, über.
Münster, den 24. Mai 1849.
K. Graf von der Gröben, General⸗Lieutenant und interim. kommandirender General des 7ten Armer⸗Corps.“
„DOesterreich. Wien, 23. Mai. (Wien. Ztg.) Gestern früh um 55 Uhr ist Se. Majestät der Kaiser, in Begleitung ves General⸗-Majors Grafen von, Grünne, aus Warschau über Slmüß hier angekommen. Der Ministerpräsident Fürst von Schwarzenberg und die Flügel⸗Adjutanten waren Sr. Majestät vorausgeellt und schon vorgestern mit dem letzten Zuge in Wien eingetroffen.
Im Lusischlosse zu Schönbrunn, wo seit längerer Jeit die Apparte⸗ ments zum Empfang Ihrer Kaiserlichen Hoheiten des Erzherzogs Franz Karl und der Frau Erzherzogin Sophie eingerichtet sind, werden diese hohen Gaͤste heute Abend erwartet. .
Dem Lloyd schreibt man aus Gran, daß die Husaren end— lich zur Kenntniß gekommen seien, der Kampf gelte nicht König Terdinand, an geschehe blos zu Gunsten Kossuth's, und eine Kaiserl, russische Armee habe sich der Bekämpfung ber Rebellen an= geschlossen; die nächste olge davon war, daß mehrere Schwadronen, als Retraite geblasen wurde, auf und davonritten, um nicht mehr gien die Kaiserliche Armee kämpfen zu müssen. Ueberhaupt wirkt ie immer mehr sich Bahn brechende Gewißheit der russischen Inter⸗ vention in der Art entmuthigend auf die Insurgenten, daß sie be⸗ reits anfangen, sich von Pesch gegen Debrerzin zurückzuziehen! Ko— morn wird von ihnen stark verproviantirt; bod soll die Besatzung sich nicht mehr als auf 6- 700 Mann belaufen.
Bayern. München, 25. Mai. Münch. 3.) Das zweite Infanterie⸗ Regiment „Kronprinz“ hat Ordre erhalten, jeden Au⸗ genblick marschfertig zu sein.
sammlung eingenommen hat, im hohen Grade bedenklich.
*
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Behren⸗Straße Nr. 57.
1849.
l Die Münch. Zeit. meldet: „Nach einem Schreiben aus Landau zählt die dortige Garnison noch 1000 dem Könige und ihrem Eide treuergebene Soldaten; alle nicht eingetheilten Offiziere thun Dienst als gemeine Soldaten; die Außenwerke sind verlassen, die Gräben mit Wasser angefüllt, die Thore geschlossen, und die tapfere Besatzung ist entschlossen, eher die Stadt und die Festung in die Luft zu sprengen, als solche in die Hände der Insurgenten gelangen zu lassen .
Würzburg, 23. Mai. (Nürnb. Korr.) Die nach Wert- heim gesandte Professoren⸗Deputation, die Herren Hofrath Osann (Rektor), Hofrath Textor, Professoren Albrecht, Kölliker, ist hierher zurückgekehrt und hat über die würdige Haltung der Studenten in Wertheim nicht nur Erfreuliches berichtet, sondern auch die Gewiß- heit mitgebracht, daß sie die Rückkehr der Studenten in den näch- sten Tagen bewirkte. Nur von der Erledigung eines Punktes soll dieselbe noch abhängen. .
Sachsen. Dresden, 25. Mai. Heute morgen um 7 Uhr zogen die bisher in Dresden und Umgegend einquartierten preußi⸗- schen Truppen mit klingendem Spiele ab. Das Einrücken der sie ersetzenden kombinirten pommerschen und polnischen Regimenter wird von heute an erfolgen; vor der Hand haben sächsische Truppen die Wachen bezogen. Den abmarschirten Truppen folgt allgemeines Lob über ihr Verhalten nach; einige Abtheilungen derselben waren erst noch vor fünf Tagen, der Train ze. erst vorgestern eingerückt.
Württemberg. Stuttgart, 21. Mai. In der heuti- gen Abend-Sitzung der Kammer der Abgeordneten waren am Mi- nistertische die Staatsräthe Römer, Duvernoy und General Rüpp— lin. Tagesordnung:; Berathung eines Berichts des Funfzehner⸗ Ausschusses, Berichterstatter Schoder. Die Kommission stellt fol⸗ gende Anträge: Die Kammer möge beschließen, die Regierung zu bitten:
1) Mit denjenigen Regierungen, welche die Reichsverfassung anerkannt haben, in Beziehung auf die zum Schutze der National- Versammlung und Reichsverfassung zu ergreifenden gemeinsamen Maßregeln sich ins Benchmen zu setzen. 2) Ünverweilt dafür Sorge zu tragen, daß das württembergische Militair nicht zu einem Angriffe anf die Naiional-⸗Versammlung verwendet werde. 3) Unter den vorliegenden dringenden Umständen die bereits bean- tragte Beridigung der württembergischen Truppen auf die Reichsverfassung so een als möglich vorzunehmen. Sch oder begründet diese Anträge auf folgende Weise: „Die Stellung der , . Regierung und der württembergischen Kammer zu der National -Verfammlung und zu der Reichs- Verfassung ist in diesem Saale schon so oft besprochen worden, und es herrscht darüber zwischen der Kammer und der Regierung ein sol⸗= ches Einverständniß, daß es überflüssig wäre, hierüber etwas Keile nes zu sagen. Die württembergische Staats-Regierung hat im Einverständnisse mit der Kammer die National-Versammlung als den einzig und allein zur Errichtung des Verfassungswerks berufenen gesetzgebenden Körper und bie Reichs- Verfassung als für ganz Deutschland gültiges Gesetz anerkannt. Aus diesem Anerfenntniß folgt von selbst die Verpflichtang des württember⸗ gischen Staates, die National⸗Versammlung sowohl als die Reichs Verfas⸗ sung zu schützen und alle ihre Kräfte aufzubieten, um diesen Schutz wirl⸗ san werden zu lassen. Dieser Satz und nichts Anderes ist in den Anträ⸗= gen unter Nr. 1 und 2 ausgesprechen, und die Frage, von deren Erörte⸗ rung es sich handelt, ist deshalb blos die, ob die Verhältnisse wirklich von der Art sind, daß es nothwendig ist, dies nur ausdrücklich aus⸗ zusprechen und in dieser Beziehung an die Regierung Anträge gelangen zu lassen. Daß nun aber die Verhältnisse wirklich so sind, ist ge⸗ wiß llar. Die Verhältnisse sind wegen der Stellung, welche die preußische Regierung in Verbindung mit einigen anderen Regierungen, und welche in neuester gel die provisorische Ceniralgewalt gegenüber ber National Ver. ) ⸗ ad Man sagt, der Erlaß einer zu octrovirenden Verfassung sei in den Kabinetten von Slmütz, Pannever u. s. w. bereits angelangt. Welche Stellung die Rationaf - Ver? sammlung, wenn sie nicht aller Ehre baar sein will, gegenüber von diesem Octroy rungsakt einzunehmen hat, ist ebenfalls klar. ie wird antworten auf eine Weise, die die octropirenden Regierungen veranlassen wind, mit Gewaltmaßregeln gegen die National ⸗Versammlung einzuschreiten. In die⸗ ser Hinsicht liegt alss Gefahr auf dem Verzuge. Noch größer ist die Ge- fahr wegen der Stellung, welche die Centralgewalt gegen bie National- Versammlung angenommen hat. Diese hat ein Ministerium ernannt, das nur über wenige Stimmen in der National-Versammlung zu verfügen hat, und mit dessen Programm die National⸗Versammlung wahrsich verhöhnt wurde. Es ist zwar in dem Gesetz über die provisorische CTentralgewali nicht aus- drücklich 6 daß der Reichsverweser sich blos mit einem Ministerium umgeben dürfe, welches mit der Mehrheit der National · Vrsammlung im Einklang sei; allein dies versteht sich so sehr von selbst, daß derjenige, der zu jener Zeit den Antrag eingebracht hätte, eine Bestimmung dieser Art in das Gesetz aufzunehmen, als ein Tollhäusler betrachtet worden wäre, indem die rechte Seite des Hauses damals und immer erklärt hat, es verstehe sich von selbst, daß fortan in Deutschland sowohl an der pitze des Ganzen als in den einzelnen Staaten kein anderes Ministerium mehr bestehen könne, als ein solches, das im Einklang mit der Mehrheit des betreffenden gesetz gebenden Körpers sei. Diesen 65 hat bei Berathung jenes Gesetzes selbst von Radowitz, bekanntlich die Seele des jetzigen Kabinets in Preu⸗ ßen und der , die ses n,, aufgestellt. Als ich, heute die Reden der Mitglieder der rechten Seile ver National -Versammlung bei der Berathung des fraglichen Gesetzes las, habe ich mich geschämt, daß in Deutschland solche Männer existiren können. Wenn irgend eiwas geeignet ist, vollends jeden Rest von Ver⸗ trauen zu beseitigen, so ist es die Durchlefung dieses Theils der stenogra⸗ phischen Berichte über jene Verhandlung. Wenn man die Schlechtigkeit der betreffenden Abgeordneten erkennen, den Mangel an politischer Einsicht und Takt kennen lernen will, so rathe ich Jedem, jene Verhandlungen zu lesen und damit zu vergleichen, in welchem Zustande wir heute sind. Schon die Ernennung des Minoritäts-Ministeriums durch den Reichs verweser ist ein Wegsetzen über das Gesetz wegen Gründung der provisorischen Central⸗ e. und ist der Anfang des Verraths, welcher von Seiten derjenigen
egangen zu werden droht, in deren Hände das deutsche Volk mit Vertrauen seine Geschicke gelegt hat. Es ist ein Verrath, der dem deutschen Volle zu drohen beginnt, so unnatürlich und schnöde, wie er nie von einem Kinde an seiner Mutter begangen worden ist.“ Der Redner geht auf das Programm des neuen Ministeriums über und sucht aus dem Gange, den die Verhandlungen über das Geseßz über die Ceniralgewalt genommen haben, nachzuweisen, daß lediglich die Centralgewalt es sei, welche die Reichs ⸗Verfassung zur Durchführung zu
bringen habe. Was den dritten Antrag beirifft, so habe belanntlich die