1849 / 145 p. 4 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

esse und dieselben Folgen herbeiführen.“ Beim . ir wurde der Minister von der Rechten beglück⸗ wünscht; die Sitzung blieb eine halbe Stunde unterbrochen, worauf die Pebatte, nachdem der Präsident den Tod des Repräsentanten Deslongrais an der Cholera angezeigt hatte, durch Flocon fortge⸗ fetzt wurde. „Man spricht“ sagte derselbe, „von 1814 und 1815; dieselbe Partei, die ihre verbrecherischen Hoffnungen auf das Aus⸗ land stützt, besteht noch. (Falloux unterbrechend; „Der Redner sollte dies nicht äußern in dem Augenblick, wo seine Freunde auf unsere Truppen in Rom feuern.“ Wen meint der Minister, wenn er ausruft, Frankreich wolle keine Personen an seiner Spitze, die es zittern machen? Vergißt man, daß meine Freunde und ich die ersten waren, welche nach der Februar⸗ Revolution die Todesstrafe für politische Verbrechen abschafften? Flocon warf nun Falloux vor, daß er am 24. Juni die Aufhebung der National⸗Werkstätten verlangt habe; Falloux gab rechtfertigende Erläuterungen und rief Trelat, der ihm Unversöhnlichkeit vorwarf, unwillig zu, daß er, der als Minister der öffentlichen Arbeiten sich in der Werkstät⸗ tenfrage so unfähig als nachlässig bewiesen habe, mindestens beschei⸗ dener sein sollte; denn seine Unschlüssigkeit habe damals das Land an den Rand des Abgrundes gebracht. In großer Aufregung wurde die weitere Debatte nochmals vertagt und die Sitzung ge⸗ schlossen.

Sitzung vom 25. Mai. Anfang 22 Uhr. An den Zugängen lange Reihen von Zuschauern. Vor der Präsidialwohnung stehen Moͤbelwagen, die Marrast's Privatmöbel aufladen und fortfahren. Nirgends übrigens eine Spur von drohenden Bewegungen. Die Aufregung ist im Saale. Grevy präsidirt. An der Tagesordnung steht die Fortsetzung der Debatte über Changarnier. Trelat, der im Juni Minister der öffentlichen Arbeiten war, ergreift zuerst das Wort, um die Aufmerksamkeit des Hauses noch einmal auf die durch Falloux wieder in Anregung gebrachten National⸗Werkstätten zu lenken. „Man hat mich der Forgloh gkeit beschuldigt“, beginnt er und geht wiederholt in eine lange Beleuchtung jener unglück— lichen Periode ein. Das Arbeits⸗Comité, sucht er zu beweisen, habe sich feindlich dem Proletariat gegenüber benommen. Perdignier: Das kann ich bezeugen! Trelat, fortfahrend: „Als schon der blutige Arbeiterkampf in den 96 von Paris begonnen, arbeitete ich noch an Hülfsmitteln zur Versöhnung. Statt alles Dankes erlaubt sich Herr Falloux, mich der Träumerei, der Unfähigkeit, der Sorg⸗ losigkeit anzuklagen!“ Falloux will antworten. Joly vom Berge erklärt aber, er werde nicht zugeben, daß die Debatte von neuem auf Abwege gerathe. Sie sei gestern deshalb abgebrochen worden. Man solle zum Thema zurückkehren. Es handle sich um Staatsstreiche und Ungehorsam Changarnier's, nicht um retrospektive Debatten. Außer . Changarnier lägen noch Anklagen gegen Präsidenten und Minister vor. Statt die Zeit mit persönlichen Zänkereien zu verlieren, solle man an der Tagesordnung festhalten. Der Redner beleuchtet hierauf die von Considerant und Charras beigebrachten Thatsachen, und zieht ein Buch hervor, aus welchem er Stellen vorliest, um zu beweisen, daß Falloux die Volks⸗Souverainetät mit Füßen trete. Falloux, heftig: „Sie mystifiziren die Ver⸗

sammlung! Ich werde antworten.“ Mortimer Tern aux eilt mit einer Nummer der Gazette des Tribunaux vom Jahre 1830 auf die Tribune und liest eine Rede Joly's vor, die derselbe als Staats Anwalt am Gericht von Montpellier am 14. September 1830 gehalten und worin er Ludwig Philipp und sein erlauchtes

92

trag auf Untersuchung gegen Changarnier berücksichtigt und eine er elan ernannt werden soll. ö Versammlung beschloß mit

ntrag einfach zur Tagesordnung überzugehen. Paris, 24. Mai. Der Moniteur du Soir, sagt: Das Mandat der National⸗Versammlung läuft am 27. Mai um Mitter⸗ nacht ab. Die National⸗Versammlung wird also wie gewöhnlich

am 2bsten ginn halten und sich dann öhne alle Förmlichkeit trennen.

Am Montag, 28. Mai,

Sonntag, 27. Mai, ist keine Sitzung.

'tritt die legislative Kammer zusammen und eröffnet kraft ihres

Mandats die neue Sitzung.,! Dagegen wird von anderen Seiten behauptet, die National⸗Versammlung werde sich übermorgen, Sonn⸗ abends, für permanent erklären und Lamoricière den Präsidenten⸗ stuhl bis zu dem Augenblicke einnehmen, wo der Alters⸗Präsident der neuen Kammer, wahrscheinlich das Instituts-Mitglied Keratry aus der Bretagne, an der Spitze der neuen Versammlung die Sitzung eröffne.

Es ist folgende Ministerliste in Umlauf: 1) Bugeaub, Con⸗ seilspräsident und Kriegsminister; 2) General Mathieu de la Re⸗ dorte, Ex⸗Pair und drei Monate lang, unter Thiers, Gesandter in Madrid, Inneres; 3) Denis Bendist, Finanzen; 4 Admiral Cecile, jetzt Gesandter in London, Marine und Kolonieen; 5a! Bincau, öffentliche Arbeiten. Ueber Justiz, Unterricht, auswärtige Angele⸗ genheiten, Ackerbau und Handel, heißt es, sei man noch nicht einig. Odilon Barrot oder Berryer wolle man zum Präsidenten der neuen Kammer wählen lassen. General Schramm würde die pariser Na⸗ tionalgarde befehligen und Changarnier die aus 60,009 Mann be— stehende pariser Garnison innerhalb und außerhalb der Stadtmauern unter seinem Kommando behalten.

Nach der Union sind jetzt alle Wahlen des französischen Kon⸗ tinental⸗Gebiets bekannt. Die Zahl der Vertreter der 85 Depar⸗ tements beträgt 731, und man rechnet, daß 514 davon der gemä⸗ ßigten Partei und 220 den Sozialisten angehören. Die 16 Wahlen für die Kolonieen und Algerien sind noch unbekannt. Jene 734 Mitglieder werden ebenfalls beim Beginne der Session nicht voll⸗ zählig sein, da mehrere Kandidaten zwei- oder mehrmal gewählt, zwei aber seit der Wahl schon gestorben sind. Es bleiben daher 31 Sißze in der Versammlung vorläufig leer, zu deren Ausfüllung die Wahlkollegien binnen 40 Tagen einzuberufen sind. Es treten in die neue Versammlung 339 Mitglieder der bisherigen ein; 228 davon gehörten bisher der gemäßigten Partei und 111 der Oppo⸗ sition aller Schatlirungen an. Unter den jetzigen Reprä⸗ sentanten, welche nicht wiedergewählt wurden, sind die 4 Präsidenten der National⸗Versammlung seit dem 4. Mai, so wie 8 der 11 Mitglieder der provisorischen Regierung und 3 der von ihr ernannten Minister. Von den 12 Ministern, welche Cavaignac anstellte, wurden nur zwei, Dufaure und Lamoricièere, wieder ge⸗ wählt, und zwar beide doppelt. Die von Louis Bonaparte ernann⸗ ten Minister sind, mit Ausnahme von Rulhieres und L. de Malle— ville, sämmtlich Mitglieder der neuen Versammlung. Es werden 6 in letzterer 1 Marschall, 26 Generale und, außer einer Anzahl

bersten und anderer Offiziere, 3 Unteroffiziere befinden. Die Flotte ist durch 3 Adnürale und die Geistlichkeit durch 1 Bischof und 5 andere Priester vertreten. Paris, 25. Mai. Die Regierung hat neuere Depeschen aus Rom erhalten, welche Forbin⸗Janson der Jüngere, bisheriger Ge⸗

Königshaus hoch gepriesen habe. Joly, schon auf seinem Platze, apostrophirt Herrn Mortimer Ternaux lebhaft, steigt wiederholt auf die Tribüne und erklärt, daß er allerdings nicht als Republi— kaner geboren worden. (Ah, ah) Falloux folgt ihm und sagt:

schäftsträger Frankreichs daselbst, gestern Nachmittags überbracht hat. Die Beschlüsse der rr r ge en n vom 7. Mai, welche die Absendung des Herrn Lesseps hervorriefen und die der franzö⸗ sischen Expedilion eine andere Haltung anwiesen, sollen die Abschlie⸗ ßung eines Vertrages herbeigeführt haben, der zur Ratifizirung

„Aus dem Feuer, mit dem man mich angreift, sehe ich, daß meine gestrigen Hiebe getroffen.“ (Lärm links.) Als ich sagte, Herr Joly mystifizire die Versammlung, war ich in meinem Rechte, denn Joly las niemals mein Buch über Ludwig XVI., er hatte es sicher niemals in seinen Händen. Die Auszüge, die er Ihnen zum Besten gegeben, sind Verzerrungen und Entstellungen. Clement Thomas sieht mit Schmerz (oh, ohh, daß man fort— während von der Frage abweiche. Er kömmt auf Changarnier zurück. Obgleich er dessen contrerevolutionaire Pläne nicht fürchte, trägt er doch auf Einleitung der Untersuchungen an. Lacrosse, Minister, bekämpft jeden, selbst den leisesten Verdacht, daß das Ministerium die Verfassung brechen wolle; eben so bekämpft er die Untersuchungs⸗- Einleitung. (Zur Abstimmung!) Eine verworrene Debatte entspinnt sich abermals zwischen Fallouxr und Joly über Persönlichkeiten. Dupont (Bussac) führt endlich die Diskussion wie⸗ der auf ihren Ausgangspunkt zurück und beleuchtet die Thatsachen, wie sie der Monite ur konstatire. (Die Versammlung wird ungeduldig und unterbricht den Redner.) Considerant vertheidigt sich gegen die Aeußerung Odilon Barrot's, daß er verblendet worden sel. Odi⸗ lon Barrot bestreitet, daß er zu Victor Considerant gesagt habe, um die Person des Staats⸗Chefs sammelten sich böse Leidenschaf⸗ ten, er werde von Intriguen umgeben. Considerant widerspricht dieser Behauptung geradezu und ruft durch die Gemessenheit seines

nach Paris gesandt ist. Herr Forbin⸗Janson ist mit dem „Veloce“ angekommen. Aus Toulon vom 22. Mai wird über jenen Vertrag geschrieben: „Während Sie dies lesen, ist wahrscheinlich unsere Ar⸗ mee schon in Rom eingerückt, aber diesesmal nicht als Feindin, son⸗ dern als Freundin und Verbündete. Lesseps hat zunächst einen Waffenstillstands⸗Vertrag zwischen den Franzosen und den Römern auf vierzehn Tage abgeschlossen. Während dieser Zeit hofft man Alles in Güte auszugleichen, und unsere Truppen werden als Brü⸗ der und nicht mehr als Feinde in die Siebenhügelstadt einrücken.“ Aus Turin erfährt man auf außerordentlichem Wege, daß Roma—⸗ rind am 22. Mai Morgens 4 Uhr erschossen werden sollte.

Herr von Kisseleff hat, wie der Moniteur meldet, dem Mi⸗ nister der auswärtigen Angelegenheiten das Schreiben überreicht, welches ihn in der Eigenschaft eines Geschäftsträgers von Rußland bei der Regierung der französischen Republik offiziell beglaubigt.

Heute früh erschien der neueste Bankbericht. In der Woche vom 17. zum 24. Mai ist der pariser Wechselverkehr zwar von 155 Nillionen auf 47,359, 335 Franken 8 Centimen gestiegen, das Depar⸗ tementsportefeuille aber von 7753 Millionen auf 76,596,003 Franken 50 Centimen gesunken.

Großbritanien und Irland. London, 25. Mai. Herr Rusconi, Minister der auswärtigen Angelegenheiten der römi⸗ schen Republik, ist, von Herrn Pescantini begleitet, über Ostende

rotestes eine große Bewegung im Saale hervor. Um 6 Uhr chreitet man endlich zur Abstimmung über die Frage: ob der An⸗

w

Auswärige Börsen. Breslau, 26. Mai. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 97 Gld. Friedrichsd or 1135 Br. Louisd'or 11235 Gld. Polnisches Pa- Fiergeld 3 Br. Desterr. Banknoten 854 Br. Staatsschuld⸗ scheine 79 Br. Seehandl. Prämienscheine a 50 Rthlr. 1005 Glov. Pos. Pfandbriefe proz. Nr bez, do, Zzproz. So; Br. Schlesische do. 2 W bez. u. Br., do. Litt. B. 4proz. iz Br., do.

Zzproz. 823 Br. do. neue 897 Br.,

Poln. Pfandbr. alte proz. 90 Br., . W al Loose a 300 Fl. 97 Glö., do. Bank- Certif. I 250 Ji.

Actien: Oberschlesisch. Litt. X. und Lit ) A. itt. B. 928 bez. u. Br. Schweidnigz Freiburg. 79 Br. quer hie. Mr n 3 t ö 63 9 Br., do. Ser. ill. 33 Br. Ost⸗Rhein. (Köln⸗ J 2 76 Br. Neisse⸗Brieg 34 Br. Krakau ⸗Ober⸗ schlesische 38 bez. u. Br. e e elms⸗Nordbahn 339 Gld. el.

. Wech Amsterdam 2 M. 1423 Gld. Hamburg a vista 1507 Br. vdo. 2M. 1193 Br. London 1ẽ᷑ Pfd. St. 3 M. 6. 248 Gld. Berlin a vista 1005 Br.

hier eingetroffen und, wie berichtet wird, bereits von Lord Palmer⸗ ston empfangen worden.

e , ,

308 chen 260, also mit einer Majorität von 48 Stimmen, über diesen

vorübergehende Maßregel, ernstli

10 Sgr.

Leipzig, 26. Mai. Leipz. Dr. P. Oblig. 99 G. Leipz. B. A. 1125 Br. L. Dresd. C. A. 95 Br., 94 G. Sächsisch⸗ Bayerische 777 Br., 777 G. Schlesische 727 Br., 725 G. Chemnitz⸗Riesa 197 Br. Löbau⸗Zittau 14 Br. Magdeb. ⸗Leipz. 1685 G. Berl. Anh. A. u. B. 785 Br., 777 G. Altona ⸗Kiel

905 G. Deß. B. A. 101 Br., 1066. G. Pr. B. A. 887 Br.

IFrankfurt a. M. 25. Mai. Das Geschäft an heuti⸗ ger Börse war im Allgemeinen minder belebt als gestern. Von Fonds waren jedoch 5 und 24proz. Metall., Zproz. span., bad. Loose, holländ. und belg. Gattungen zu etwas billigeren Preisen offerirt. Oesterr. Actien zu höherem Preis gesuchter. Alle übrigen Fonds, wie alle Eisenbahn⸗-Actien, ohne Bewegung, zum Theil etwas

auer. Nach der Börse etwas matter. Von neueren Notirungen von Paris vom 23sten waren keine bekannt.

Oesterr. 5proz. Met. 733 Br., 73 G. Bank⸗Actien 1100 Br. 1090. Baden Partialloose a 50 Fl. 163 Br., 464 G. do. 35 FI. 2567 Br., 256 G. Hessen Partialloose a 40 Rthlr. preuß. 275 Br., 263 G. Sardinien Parliallose 253 Br., 256 G., Darm⸗ stadt Partialloose a 50 Fl. 689 Br., 683 G., do. a 25 Fl. 20 Br., 295 G. Spanien proz. 237 Br., 233 G. Polen 300 Fl.= Loose 5 Br., do. Oblig. 2 500 Fl. 725 Br., 727 G. Irled.

do. 2 M. 999 Gld.

Wien, 25. Mai. Met. 5proz. 89 4. 4proz. 71— 719. 25 proz. 466 47. Anl. 34: 149 1495. 39: 05 91. Nord. 965 4. Gloggnitz 955 95. Mail. 70 708. Livorno 613 bis 62. Pesth 625 63. B. A. 1118 - 20 - 22. K. G. 283.

Wechsel: Amsterb. 169 G. Augsb. 120 G. Frankf. 121 G. Hamb. 178 G. London 12. 15 G. Paris 1445 Br.

Die Börse fest. Fonds beliebt. Fremde Valuten, besonders

Wilh.⸗Nordb. 3435 Br., 34 G. 67 „675 G. Köln⸗ Minden 773 vr. * G. 8 . ; Ir 3 !

Damburg, 26. Mal. 33 proz. p. C. 799 Br., 795 G. 3 55. Obl. Sa Br. E. R. iG 1 Br., iz G. Stiegl. 813 . 4 S043 Br. Ard. 105 Br. 3 215 Br. u. G. Hamb.⸗

5 9 Br., 583 G. Bergedorf 74 Br. Altona ⸗Kiel 95 Br. u. G. Rendsb. Neum. Ii0 Br. Mellenbur 315 Br. Bei stillem Geschäft blleben die Courfe fast unverändert.

London, höher. Franz. Devisen zu haben.

Paris, 25. Mai. Man glaubt allgemein, daß der Antrag

Lord Cowley wird, wie schon erwähnt, von Frankfurt in Lon⸗ don erwartet, und die Times giebt zu verstehen, daß seine Abreise wohl eine definitive sein werbe, denn die Versammlung und die Regierung in Frankfurt dürften. wohl jetzt nicht mehr als die Re⸗— präsentanken des deutschen Bundes und 6 igen Nachfolger des Bundestages anerkannt werden; darum sei Lord Cowley zur

rechten Zeit von Frankfurt abgereist.

Die Morning Chroniele hofft auf einen günstigen Aus—⸗ gang der dänischen Waffenstillstands- oder Friedens⸗-Verhandlungen

auf Grundlage einer Demarcations⸗ Linie von Husum bis Flens—=

burg. Allerdings werde sie nur mit Bedauern die Trennung der Provinz in zwei Theile als Grund einer dauernden Ausgleichung angenommen sehen, und wenn die beiden Parteien sie nicht in die⸗= sem Lichte betrachteten, so ließen sich in die Trennung, als eine e Einwendungen machen; aber Dänemark könne unter den gegenwärtigen Verhältnissen keine besse— ren Bedingungen erwarten. Die definitive Schlichtung der zwischen dem Könige von Dänemark und seinen deutschen Unterthanen ob⸗ schwebenden Fragen müsse späterer Erwägung überlassen werden.

Nußland und Polen. Warschau, 26. Mai. Am Mitt⸗ woch wurden die Generale und die Commandeure der in Warschau stehenden Regimenter dem Kaiser vorgestellt. Dann wurde auf der Ebene von Mokotow das trauskaukasische muselmännische Reiter⸗ Regiment von Sr. Majestät gemustert. Nachmittags geleitete der Monarch seinen 1. Gast, den Kaiser von Oesterreich, nach der Eisenbahn, auf welcher dieser seine Rückreise antrat. Abends machte Kaiser Nikolaus eine a,,, in Begleitung des Grafen Or⸗ loff. Vorgestern war in der Dreifaltigkeitskirche feierlicher Gottes- dienst, dem die Behörden beiwohnten, und nach welchem das KRai⸗ serliche Manifest vom 9gten d. M. über die russische Truppenhilfe⸗ leistung für den Kaiser von Oesterreich zur Unterdrückung des Auf- standes in Ungarn und Siebenbürgen verlesen wurde. Darauf

hielt Se. Majestät eine Musterung des Leibgarde⸗Regiments ab.

Italien. Rom, 17. Mai Abends. (Franz. Bl.) Lessep's wandte sich gleich nach seiner Ankunft an die Triumviern und machte sie mit dem Zwecke seiner Mission bekannt. Aus dem Monitore vom Sten wußte übrigens Mazzini bereits Alles, was in der pari⸗ ser National⸗Versammlung vorgefallen war; er entwarf sogleich eine Botschaft an die Constituante, worin er . das Sachver⸗ hältniß auseinandersetzte, ihr den Zweck der Lessepschen Anwesen⸗ heit andeutete und ihr rieth, den Vorschlag zu Konferenzen mit der französischen Republik anzusehen. Er beantragte zu diesem Zweck die Bildung einer Kommission u. s. w. Die Constituante willigte ein und waͤhlte Sturbinetti Audinot und Cernuschi als Kommissions⸗ glieder. Zunächst ist. Waffenstillstand angekündigt worden; die Lampen wurden angezündet, und man rief: „Es lebe die franzo⸗ sische Kepublik! Man erkenne uns an, und Alles gleicht sich aus!

Turin, 16. Mai. (Lloyd.) Der Kriegs⸗Minister macht durch die Militair⸗Kommandanten in den Provinzen bekannt, daß allen lombardischen, ungarischen und polnischen Offizieren, welche sich im piemontestschen Heere befinden, eine Frist von acht Tagen anberaumt ist, um sich zu erklären, ob sie in der piemontesischen Armee bleiben wollen.

Die Oppositions Blätter erheben sich gegen die Erklärung des über die letzten Armee-Unfälle errichteten Untersuchungs - Comité's und ferdern, daß ausgemittelt werde, wer dem General Bes vor Novara den Befehl ertheilt habe, mit seiner noch nicht ins Feuer gekommenen Division den Rückzug anzutreten. Auch sei es unge⸗= recht, daß Ramorino vor ein Kriegsgericht gestellt worden sei, wäh⸗ rend Oberst Sanfront, welchen der Kriegs Minister damals wegen Ungehorsam in die Citadelle von Alessandria bringen ließ, dort un⸗

angefochten bleibe. Der Divisions General Bes ist mit einer besonderen Sendung

nach Preußen beauftragt worden, und Graf . Balbi und der Prälat Charvaz werden als außerordentliche Gesandte sich eines Auftrages beim Papste, beim Könige von Neapel und dem Groß— herzoge von Toscana zu entledigen haben.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 29. Mai. Im Schauspielhause. S3ste Abonnements⸗ Vorstellung. Zum erstenmale wiederholt; Deborah, Volks⸗Schau— spiel in 4 Aufzügen, von S. H. Mosenthal. Anfang halb 7 Uhr.

Mittwoch, 30. Mai. Im Opernhause, 6ste Abonnements= Vorstellung: Die Jüdin, große Oper in 5 Aufzügen, nach dem Französischen des Skribe, vom Frh. von Lichtenstein. Musik von Halévy. Ballets von Hoguet. (Herr J. Tichatscheck: Eleazar.)

Anfang 6 Uhr. fan . Parquet, Tribüne und zweiter 37 1

Preise der Plätze: Rthlr. Erster Rang, erster Balkon das. und Proscenium 1 Rthlr. Parterré, dritter Rang und Balkon daselbst 20 Sgr.

Amphitheater 10 Sgr. ꝛc.

Rönigsstadtisches Theater. Dienstag, 29. Mai. Berlin bei Nacht. Posse mit Gesang in 3 Akten, ven D. Kalisch.

—— jsrität der National⸗Versammlung verworfen wird. Diese Ansicht, so wie die e, ,, daß die Regierung keinen ernsten Staats⸗ streich mehr im Schilbe führe, und die Geruͤchte in der Presse über⸗ trieben, weckten das Vertrauen, und gleich anfangs fand einige Nachfrage statt.

Zproz. 53. 50 baar, 53. 60 Zeit. 5proz. 83. 75 baar, 83. 80 Zeit. proz. Anleihe 82. 62 baar.

Bank 2200. Span. Innere 24.

67. . Rordb. 120. Orleans 750. Rouen 500. Basel 100. Straß⸗

burg 365. Bordeaux 100.

1 4 London, 25. Mat. Zproz. Cons. p. C. u. a. Z. 913. 34proz. 908. Ard. 16. Int. 485. 4proz. 75. Bras. 76. Mex. 304, 4. . ; Lons. zu 9, 90h eröffnet, blieben 913 p. C. u,. a. 3. 3 4proz. 904. Fremde Fonds sind etwas gewichen. Ard. 1646, 15. Zproʒ. 323, 323. Chili 9g3, 90. 2 Uhr. Cons. p. C. u. a. 3. 916, 91.

Amsterdam, 25. Mai. Die Stimmung in holl. Fonds war . bel zienilich lebhaftem Umsatz in Int., im Allgemeinen etwas angenehmer. Fremde Fonds waren unter dem Einfluß . französischen, welche 3 , hoͤher waren, im Allgemeinen etwa williger.

oll. Integr. 483, 49, 48116. Zproz. neue 573, 9 Span. Ard. ,, Piecen 11 15, K, P. Russen alte 995. Stie ö S0. Oest. Met. 5proz. 685, 695. 2tzproz. 363, 37. Bras. 81. Mex. 264, 2575. ;

Piemont 860. Roͤmi⸗

auf Einleitung einer Untersuchung gegen Changarnier von der Ma⸗

Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei. 2 . Beilage

Einige

vom 1

M 145.

S93

Beilage zum Preußischen Staats-Anzeiger.

Dienstag d. 8. Mai.

nhalt.

Deutschlan d. Bundes⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Verhandlungen der verfassunggebenden Reichs Versammlung. Abreise des preußischen Oberst Fischer. Ankunft des Abgeordneten von Bally von Glne Bayern. München. Kammer⸗Verhandlungen.

Berlin. Adressen.

Eisenbahn⸗Verkehr. Markt⸗ Berichte.

Uichtamtlicher Theil. Dentschland.

Frankfurt a. M., 24. Mai. (Frankf. BI.) 226 ste Sitzung der verfassung ebenden Reichs-Versammlung. inuten vor 105 khr ist das Haus noch sehr leer. In den Centren sitzen kaum ein Dutzend Abgeordnete, und diese gehö⸗ ren meistens der Linken an. Die linke Seite hingegen ist stärker besetzt, als in den letzten Tagen. Die früher ad firm, Abgeord⸗ neten der linken Seite sind meistens eingetroffen; unter ihnen be⸗ merken wir den Abgeoroöͤn. Peter aus Konstanz, welcher bei seinem Eintritte all semein und laut begrüßt wird, und Abeordn. Damm, Beide Mitg ieder der provisorischen Regierung in Baden. Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung um 105 Uhr und läßt eine Zäh⸗ lung durch Namensaufruf vornehmen. Es ergiebt sich, daß 155 Abgeordnete anwesend, das Haus ö. vollzählig ist. Der Präsident giebt dem Haufe Kennmniß von nachstehenden Mittheilungen, aus dem Reichs⸗Ministerium des Innern:

„Der Reichs-Minister des Innern an den Präsidenten der hohen Reichs ⸗Versammlung, Herrn Reh, dahier.

Es ist gestern das in Abschrift anliegende Schreiben einer an— geblichen proövisorischen Regierung der Rheinpfalz bei dem Herrn Reichs verweser eingegangen.

Da die von der Reichs Versammlung beschlossenen Grundrechte selbst in 8. 195 eine fi Schilderhebung und eigenmächtige Aen⸗ derung der Laudesverfassung untersagen, ferner die Verfassung des Königreichs Bayern den Vertretungen einzelner Landestheile über- haupt solche polltische Befugniß nicht beilegt, mithin die Selbst⸗ konstituirung einer anderen Regierung, als der gesetzlich eingeführ= ten, für ein verbrecherisches Unternehmen erachtet werden muß, hat zur Zeit von dieser eingegangenen Anzeige keine Kenntniß genom⸗ men werden können, sondern dies ausgesetzt bleiben müssen, bis in diesem Theile des Reichs die Ordnung und das Gesetz wieder her⸗ gestellt sein werden. Frankfurt, 23. * 1849. Dr. Grävell.“

Das Schreiben der provisorischen Regierung lautet:

„Ew. Kaiserl. Hoheit verfehlen wir nicht, anzuzeigen, daß die Versammlung der pfälzischen Volksvertreter zu Kaiserolautern vom 17. Mai d. J. die Einsetzung einer provisorischen Regierung be—⸗ schlossen hat, um einentheils der drohenden Anarchie kräftig ent⸗ gegen zu wirken und anderentheils der Bewegung zu Durchführung der Reichsverfassung mehr Nachdruck und Einheit zu geben.

Zu Mitgliedern der provisorischen Regierung wurden die Bür⸗ ger Reichard, Culmann, Hepp, Schüler und Kolb und als Ersatz⸗ ö derselben die Bürger Greiner, P. Fries und R. Schmitt

ie provisorische Regierung hat i len ss ie sche Regierung hat sich noch am gestrigen Tage ,, . . fen 1849. ie provisorische Regierung der Rheinpfalz. P. Fries. N. Schmitt. Hepp. Greiner. Reinhard.“ „Die Summe der neuerdings eingelaufenen Flotten⸗ Beiträge beläuft sich auf 200 Fl. (Bravo.) Dreiundvierzig neue Zustim⸗ mungs-Adressen sind bei dem Büreau eingereicht worden.

, Schulz aus Weilburg fen, das Reichs⸗Ministe⸗ rium, ob es wahr sei, daß die preußische Regierung darauf ange⸗ tragen habe, die Natienal⸗-Versammlung mit Gewalt zu sprengen, den Erzherzog Reichs verweser zu veranlassen, sein Amt niederzule⸗ . und es dem . Preußen zu übertragen, daß die preu⸗

ische Regierung mit Dänemark in Friedens Unterhandkungen ge⸗ treten ist, und daß ein Sonderbund zwischen Preußen, Sachsen und

Hannover bestehe. Der Vorsitzende meldet, daß der Herr Mini=

ster⸗Präsident diese Interpellation in der ersten Sitzung nach dem Feste beantworten werde. (Heiterkeit. Ruf: post festum ! links.)

Der Vorsitzende verkündigt den Uebergang zur Tagesordnung. Erster, Gegenstand derselben 1 die Berathung des vom Abgeordne⸗ ten Cisenstuck eingebrachten dringlichen Antrages: die Abberufung der sächsischen Abgeordneten betreffend. Der Antrag des Abgeord⸗ neten Eisenstuck, welcher dahin geht, die National⸗Versammlung er⸗ klärt: daß die sächsischen Abgeordneten weber das Recht noch die Pflicht haben, dem Abberufungs⸗-Dekrete der sächsischen Regierung Folge zu leisten, wird einstimmig als dringlich anerkannt und ohne Diskussion angenommen.

Zweiter n ; der Tagesordnung ist die Berathung des mbscheiden ,, n,. dringlichen Antrages, eine Ansprache an das deutsche Volk betreffend. Der Antrag des Abgeordneten Umbscheiden, der dahin geht, einen Aufruf an das deutsche Volk zu erlassen, worin demselben die jetzige Lage geschil— dert werde, und den Dreißiger-Ausschuß mit dem Entwurfe des . zu beauftragen, wird gleichfalls ohne Diskussion ange—=

Dem dritten Gegenstande der Tagesordnung, dem dringlichen Antrage des Abgeordneten Nauwerck, die National⸗Versammlung unter den Schutz der Stadt Frankfurt zu stellen, wird die Dring' lichkeit nicht zuerkannt. Der Antrag geht an den Ausschuß.

Einem Antrage des Abgeordneten Schorn und Genossen, dahin gehend, die Versammlung möge sich auf unbestimmte Zeit vertagen und das Bureau mit der Einberufung der Stellvertreter der ausgetretenen Abgeordneten beauftragen, wird die Dringlichkeit nicht zuerkannt. Der Antrag geht an den Ausschuß.

Abgeordneter Rösler aus Oels u. A. stellen den dringlichen Antrag, das Präsidium möge die Aufhebung der Haft bes Herrn Blöde aus Sachsen, Stellvertreters des heute ausgetretenen Ab⸗ , . ensel, verfügen. Abgeordneter Biedermann erklärt

ch gegen dle Bringlichkeit diefes Antrags und bittet, ihn den We des Ausschusses gehen zu lassen. Abgeordneter Rösler erklärt h damit einverstanden; der Antrag geht an ben Ausschuß.

n f noch

Abgeorbneter Würth aus Sigmaringen stellt den dringlichen Antrag, die National⸗Versammlung r , die von dem Mini⸗ sterium getroffenen Maßregeln und Ver e . sind null und nich⸗ i, seine Kontrasignatur ist unwirksam. Ber Antrag wird nicht als dringlich anerkannt und geht an den Ausschuß.

Abgeordn. Nagel aus Balingen stellt den dringlichen Antrag, die Natlonal⸗Versammlung bes n! alle ohne Urlaub abwesenden Abgeordneten sind einzuberufen und haben binnen einer gewissen . ,, Der Antrag geht an den Geschäftsordnungs⸗

usschuß.

Abgeorbn. Simon von Trier trägt darauf an, daß über den Antrag des Abgeordneten Goltz heute noch einmal abgestimmt werde. Der Vorsitzende leistet diesem Antrag aus eigener Befugniß Folge. Der ö des Abgeordn. Goltz, welcher bekanntlich dahin geht, die zur Beschlußfähigkeit erforderliche Zahl von 150 auf 100 herabzusetzen, wird hierauf zur namentlichen Abstimmung gebracht. Das Ergebniß der Abstimmung ist, daß 115 für und 35 gegen stimmen. Der Antrag ist somit angenommen. (Großer g links und auf den Gallerieen.)

Die Abgeordn. Schorn, Wydenbrugk und Andere reichen eine Erklärung ein, wodurch sie sich dagegen verwahren, an der Abstim⸗ 2 den Antrag des Abgeordn. Umbscheiden Theil genommen zu haben.

In der heutigen Sitzung zeigten ihren Austritt an, die Ab— geordn. Mally, Deymann, Friedrich, Demel, Lammers, Braun, von Vincke, Becker aus Getha, Gevekoht, Bonardy, Wiedenmann, Bauer, Krafft, Sprengel, Stahl, Emmerling, Francke, Wurm, Küntzel, Fallati, Zöllner, Herr von Raumer, Tellkampf, von Zerzog, Wern⸗ . von Nierstein, Steindorff, Michelsen, Esmarch, .

arth, Rümelin, Siemens.

»Die Austritts- Erklärung dieser Abgeordneten lautet: Als die 65 Abgeordneten, deren Austritt in der Sitzung vom 21sten d. M. verkündet worden ist, es aus den in ihrer Erklärung niedergelegten Gründen als ihre unabweisbare Pflicht erkannten, auf ihre weitere Thätigkeit in der National-Verfammlung zu ver= zichten, konnten die Unterzeichneten, die wir mit ihnen zu derjenigen Mehrheit gehörten, aus deren Händen die Reichs-Verfassung, ein⸗ schließlich der Grundrechte, hervorging, nur dadurch abgehalten werden, diesen letzten entscheldenden Schritt gemeinsam mit ihnen zu thun, daß wir den Augenblick noch nicht fuͤr gekommen erachte⸗ ten, in welchem wir die i . irgend eines gedeihlichen Erfolgs der ferneren Wirksamkeit dieser Versammlung völlig aufgeben müßten.

Wir glaubten nach dem Austritt jener inn durch einen Antrag auf. Vertagung der Versammlung wenigstens das letzte Mittel aufbieten zu müͤssen, um gefährlichen Beschlüssen vorzubeu⸗ gen, die Ergänzung der Versammlung zu ermöglichen, und dadurch sowohl eine wahrhäͤfte Vertretung der Ration, gegenüber der Cen⸗ tralgewalt, als die Möglichkeit eines heilsamen Wirkens unter ver—⸗ änderten Verhältnissen zu bewahren. Die Mehrheit der noch zu⸗ rückgebliebenen Versammlung hat nicht nur die Dringlichkeit dieses

Antrags verworfen, sondern durch einen entgegengesetzten Antrag, die Zahl der beschlußfähigen Mitglieder noch weiler herabzusetzen, die Absicht an den Tag gelegt; mit einem kleinen Rest von Abge⸗ ordneten, der weder die politischen Richtungen, noch die Stämme und Interessen des ganzen Vaterlandes vertrltt, eine Thätigkeit der Versammlung fortzusetzen, die wir in keiner Weise als eine der Ein⸗ heit und Freiheit Deutschlands hellbringende erkennen, als deren e wir vielmehr den Bürgerkrieg und die Spaltung Deutsch⸗

ands befürchten müssen.

zeugung gefährlichen und verderblichen Beschluß zu verhindern, von einem äußersten Mittel parlamentarischen Kampfes Gebrauch ge⸗ macht, indem mehrere von uns durch ihre Entfernung aus vem Hause die Versammlung beschlußunfähig machten. Da es aber un— seren Grundsätzen uud Gefühlen widersirebt, dieses Mittel wiever⸗ holt und sostematisch anzuwenden, da wir überhaupt in der so zu⸗ sammengeschmolzenen und so zusammengesetzten Versammlung! keine Möglichkeit einer weiteren dem Vaterlande nützlichen e ann , ö ern, . . . Mandat als geordnete zur deutschen National⸗Versammlung niederzulegen. Frankfurt, 24. Mai. s . 3 . Die Unterzeichneten, welche ihren Austritt aus der deutschen National ⸗Versammlung mit mehreren ihrer politischen Gesinnungs⸗ Genossen heute erklärt und unterzeichnet haben, fühlen sich verpflich⸗ tet, gleichzeitig Folgendes in dem Protokoll der National⸗Versamm⸗ lung niederzulegen. Den Herzogthümern Schleswig-Holstein angehörend, in welchen ein tapferes deutsches Heer durch glänzende Siege für das Recht, deutsche Einheit und Kraft thaͤtsächlich zur Er⸗ cheinung bringt, wahren die aus dem Herzogthum Schleswig in die ational⸗-Versammlung gewählten Unterzeichueten, diesem Herzog⸗ thum und zugleich dem eng demselben verbundenen Herzogthum Hol⸗ 6. alle in dem Abschnitt J. Art. J. 5. 4, dem A schnitt IV‚ rt. 2, §. 87 der Reichsverfassung vom 38. März 1849 vorbehal⸗ tenen Rer te, so wie jedem künftigen deutschen Parlamente, die in dem erwähnten Abschnitt 1. Art. 5. 1 der Reichs verfassung begrün⸗ dete Befugniß und Verpflichtung, über den Frieden zwischen Deutsch⸗ land und Dänemark endgültig zu beschließen. Frankfurt a. M., den 21. Mai 1845. Francke. Michelsen. Steindorff. H. Esmarch.“

Eingetreten ist der Abgeordnete Jakobi. Der Stellvertreter des ausgetretenen Abgeordn. Bonardy, Herr Schroͤtter, wird n gen eintreffen. Der Vorsitz ende schließt die Sitzung um 114 Uhr und beraumt die nächste auf morgen, Freitag den 25. Mai, an.

Frankfurt a. M., 25. Mai. (D. 3.) 227 ste Si der verfassunggebenden ä,, . e . . , n 39 in, . für Durchführung der r den Antrag des eordneten Umb i 6 36 9. ., . bare el. , ie ung wird 123 Uhr Mittags eröffnet. q Reh, sowohl, als die beiden vill fee fr ö mann und Eis en st u ck, befinden sich noch auf ihren Plätzen. Das Reichs-Ministerium des Kriegs läßt auf die Ragelsche r n g e . . vom 13. Mai vorläufig anzeigen er er dieselbe von d i , ö e s er hiesigen Stadtkommanbantur e Stadt Heidelberg läßt durch den Abgeordneten ' . . 9 an. n ge, ln, bei . . nderung ihre es, nach Heidelberg üb ihr 6. Aula 9. ., ö 4. 6. n, und stelt Der nominelle Bestand der Versammlung beträgt mittelungen des Büreau's noch 292 benen nlder, . n g,

sehr Viele dem Hause schon längst entfremdet hab her eine neue Verloosung in die nel lin end fin . * 1.

Wir haben in der letzten Sißung, um einen nach unserer Ueber⸗

gänzung der unter die Beschlußfähigkeit gesunkenen Ausschüsse, na⸗ menktlich des Central⸗Legitimations⸗-lusschusses, werden die Wahlen nicht nach unbedingter, sondern nach beziehentlicher Stimmenmehr⸗ heit geschehen. Das Reichs⸗Ministerium hat erklärt, daß es zu Neu= wahlen für erledigte Abgeordnetenplätze nach wie vor bereit sei, die er⸗ forderlichen Anstalten zu ireffen. Die Einberufung der Stellvertreter soll durch öffentliche Aufforderung und die Einladung der Beurlaubten zur Rückehr unter dem Präjudiz geschehen, daß, wer binnen 14 Tagen nicht eintrifft, als auf seine Vollmacht verzichtenb angesehen werde. Zur Vervollständigung dieser Vorschläge des Büreauss stellt Herr Ludwig Simon den dringlichen Antrag, die Wahlbezirke unmit= telbar zur Wiederbesetzung der hier erledigten Stellen zu veran⸗ lassen. Herr Bis dermann widerräth diese Maßregel als eine solche, welche die Versammlung in eine Formlosigkeit hineinführen werde, die nicht nur ohne Emin sondern auch allen möglichen Angriffen ausgesetzt sein werde., Herr Ju cho will den Simonschen Antrag an den Ausschuß für Geschäfts ordnung verwiesen sehen. Herr Wesendondck dagegen hält es für unerläßlich, daß den Wahlbezirken zu Neuwahlen ein unmittelbarer Antrieb gegeben werde, denn auf, die Aufforderuug des Reichsministeriums allein werde in Oesterreich, Preußen und Sachsen die Regierung nicht ein⸗ ehen. Nur eine bestimmtere Fassung schlägt er für den Simonschen ntrag vor. Schließlich erfolgt die Verweisung an den Geschaͤfts⸗ ordnungs⸗Ausschuß, der freilich ebenfalls auf Mitglieder zusam⸗ mengeschwunden und also vor allen Dingen zu er anzen ist. Einem Antrage von Herrn Titus auf Aner enntniß der pro⸗ visorischen Regierungen von Baden und der Pfalz mit der Auffor⸗ derung an sie, auf dem betretenen Wege fortzufahren, wird die Dringlichkeit verweigert. Es erhoben sich nur fünf oder sechs Mit- 86 . ĩ in Antrag von Herrn Spatz auf Durchführung der Reichs⸗ Verfassung geht an den Bled e n ge 66. Was den Gegenstand der Tagesordnung anlangt, so tritt Herr Nauwerck als Berichterstatter dafür auf. Der Entwurf des Auf⸗ rufs an das deutsche Voll aber, wie ihn der Dreißiger Ausschuß zu dem seinigen gemacht hat, rührt von Herrn Ludwig Uhland her, der ihn selbst verliest. Der Entwurf wird mit Her s r neren, gen angenommen. Die Herren Welcker, Kierulff, Zach arlä aus Göttingen beantragen einen Zusatz dazu, der auf Abwehr von Gewaltsam⸗ keiten und gegen die Einmischung von Fremden „mögen sie von Osten oder Westen kommen in die inneren deutschen Angelegenheiten gerichtet ist. Eine Debatte über die sofortige Berathung des Auf⸗ . . . . , die morgende Tagesordnung, wird dur ettel⸗ mmung dahin entschieden, da 74 53 i n . el leni , , gegen err Buß aus Freiburg ist überhaupt gegen den Erlaß ei Aufrufs, und wider den Uhlandschen nimmt i * im . ö. daß darin die Seite des Hauses gar nicht vertreten ist, welche die Verfassung verwirft. (Gelächter. Wenigstens trandeunqdo hätte man dieser Partei doch auch einige Rechnung tragen können, ob—= schon sie jetz; die Großdeutschen in einer Vereinzelung hier umherläuft, die man Ein samkeit nennen könnte.“ Solch eine Be⸗ rücksichtigung der Minderheit werde der Freiheit dienen und beru⸗ higend auf das Voll wirken. Außerdem müßte sich die großdeutsche Partei eine Minderheits Adresse vorbehalten. Jedenfalls ists der von Welcker und Genossen beantragt Zusatz, auf welchem der Redner dringend bestehen muß. Die Bewe ung in Baden aber wir wollen in acht Tagen darüber reben st, von der Verfassungs⸗ Bewegung durchaus zu trennen, Sie ist in Hände gerathen, die Ih⸗ , , n , a. nicht n, Auch stockt sie bereits, und w e solche Bewegung einma ĩ ; dun. J gung stockt, so ist ste schon im Herr Simon von Trier: Ich möchte ni t, da . schein hätte, als hätten wir Ihnen eine 2 . ;. . her schlage ich vor, daß sie noch einmal verlesen wird. Der Min⸗ derheit des Hauses nach dem Verlangen des Herrn Buß einen „amtlichen Aus druck zu geben, das könne wohl keinesweges ernst⸗ lich gemeint sein. Wenn in der Adresse ein Protest gegen die Ver⸗ dächtigungen und Angriffe der feindlichen Regierungen vermißt werde so sei Herr Uhland selbst ein solcher verkörperter Protest der Aesthe⸗ tik und der Bildung gegen die Brutalität. Gegen den Einmar der Russen hat kein deutsches Kabinct protestirt. Ich bin daher gegen den betreffenden Zusatz, damit wir n cht den Ausdruck des einen Unwillens mit dem anderen verwechseln. Wo ist denn schon auf, franzoͤsische Hülfe ein Anspruch erhoben worden? Der jetzige Präsident hat die französische Republik entehrt durch seine Cons⸗ * 66 ö. ö ‚n. in der Haltung des feen if, urchaus keine Veranlassung nicht er er dle greg, e, m, en ni grier mien ice-Präsident Herr Biedermann: Die nicht hier, um Proclamationen zu erlassen, , zu fassen. Sie (zur Linken) haben diesen Grundsatz im vorigen Jahre selbst geltend gemacht. Denn die Minderheit s wohl ver⸗ pflichtet, die Beschlüsfe der Mehrheit, aber nicht den Ausdruck von deren Gedanken und Empfindungen mit zu vertreten. Lassen Sie uns wenigstens Zeit zu einer genaueren Prüfung des Entwurfs indem Sie die Abstimmung vertagen. Enbli erklärt sich der 2 ö 8. Welckerschen Zusatz. . inen förmlichen Vertagungs-Antrag sstelle ĩ die Herren Makowiczka und ge fen 9 , , . der Uhlandsche Entwurf ist daher zu drucken und an die Mitglieder zu vertheilen, um in morgender Sitzung Beschluß darüber e fe Für den Dreißiger Ausschuß erstattet Herr Ludwig Simon einen Bericht, der auf den dringlichen Antrag hinausgeht: 1) die Truppen solcher Staaten, welche die Reichs Versammlung oder deren Beschlüsse als zu rechtbeständig nicht anerkannt haben Beeidigung oder Entfernung? ihrer zweideutigen und i ö 32 * Reichs⸗Versammlung steht einer eichs⸗Mini 9 , 12 *! . n en, auf diesen Beschluß ie immung über diesen Antrag erfolgt durch N Aufruf. Unter den Antwortenden be . . nr el n, ge. . merkt man den Fürsten Wald⸗ er Antrag des Dreißiger-Ausschusses wird angenommen mi 9 gegen 60 Stimmen. e Antrag Nauwerck's . 8 eichs⸗Versammlung unter den Schutz des Freistaates Franffurt und der deutschen Nation zu stellen, wird abgelehnt. 5 9 Austritts⸗ Erklärungen sind heute erfelgt die der Herren n arkus, Böcler und Johannes. Unter den zur Anmeldun 9 angenden Urlaubsgesuchen ist das von Herrn Robert von Mohl, el, Tappehorn und mehrerer Pfälzer, die zur bayerischen Kam⸗=

ö gehören. Die morgende Sitzung findek Vormittag 11 Uhr

Frankfurt a. M., 23. Mat. (O. P. A. J) Der Känig=