—
3
3 , m3
. — 2 —— WD — — ꝗ 8 3 — C
K 8 — — — — — — — — —
— .,,
r
ins a. S. nicht nur aufzulösen, sondern auch zu entwaffnen. Der — 6 Rath hat in Folge dieser Maßregel seine De⸗ missien gegeben ; Als Thiers vorgestern über den Revolutions oder Konkordien⸗ Platz schritt, hielten ihn Arbeiter in Blousen an, und nöthigten ihn, zu rufen: Es lebe die demokratisch⸗soziale Republik! Thiers weigerte sich, und ein Arbeiter soll ihm ins Gesicht gespieen oder, wie andere Blätter sagen, ihm wenigstens seine Mütze ins Gesicht eworfen haben. Der heutige Constitutionnel erklärt zwar die ngaben über diese Vorfälle für übertrieben, gesteht indeß zu, daß Herr Thiers es für angemessen erachtet habe, einen Lohnwagen zu besteigen, um sich den ihm drohenden Beschimpfungen zu entziehen.
Großbritanien und Irland. London, 30. Mai. Die amtliche Gazette meldet die Ernennung des Sir David Dun⸗ das zum General-⸗Auditeur der britischen Armee.
Die Morning Chroniele sagt: Es mag die Sicherheit der französischen Republik gefährden, daß russische und österreichi⸗ sche Heere sich verbinden, um die erstehende polnisch⸗magyarische Demokratie von Debreczin zu unterdrücken, und die Sympathie, wo nicht das Interesse Frankreichs mag es zu deren Hülfe aufbie—⸗
ten, allein England hat kein solches and, keine solche Sympathie, keine solche Interessen. Wir können den Muth eines ritterlichen, doch mißleiteten Vol 8 bewundern und
seine vergeblichen Kämpfe bemitleiden. Wenn aber Oesterreich zerstückelt werden und die Flamme der R olution in das Herz Rußlands geschleudert werden soll, so muß es durch Andere ge—⸗ schehen, als durch uns. Sollte aber Ruß and die Gränzen über- schreiten, die es vorgezeichnet, sollte es feine Hand erheben gegen die Freiheit und Unabhängigkeit seiner Nachbarn, so weiß es wohl, daß England seine geringste Bewegung nicht mit Gleichgültigkeit ansehen wird.“
Das Bath Journal will wissen, daß Sir J. C. Hobhouse und Herr Labouchüre die Pairswürde erhalten und Lord Lincoln und Lord Sidney Herbert, von Peel's Partei, an ihre Stelle ins Ministerium treten sollen. Auch Sir R. Peel's Sehn, der vor kurzem mit Beifall im Parlament debütirte, soll eine Stelle im Ministerium als Lord des Schatzes erhalten. j
Mit dem Pendschab ist auch einer der großen Diamanten Ost⸗ indiens, der berühmte Kohimur, Berg des Lichtes, aus der Schatz⸗
934
kammer des Maharadscha in den Besitz der Engländer gekommen und wird binnen kurzem der Königin übergeben werden.
Ueber New⸗Orleans hat man Berichte aus San Francisco,
die bis zum 7. März gehen. Das Dampfschiff „California“ lag verlassen von der Mannschaft im Hafen, so daß die armen Passa⸗ giere zu Panama noch lange darauf warten können. Das Gold— . hatte wieder thätig begonnen, und die Berichte lauten gün= tig. Die Goldgegend zieht la weit in Unter⸗Kalifornien hinein. Der Grund und Boden in San Francisco war um das Sechsfache an Werth gestiegen.
Belgien. Brüssel, 31. Mai. Nicht der Großherzos von Baden, wie die Independance sagte, sondern der Erbgroß; herzog ist unter dem Namen eines Grafen von Lindenau in Brüsfel eingetroffen.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 26. Mai. (Börs. H.) Prinz Oskar ist auf dem „Gauthiod“ in Calmar an gekommen und von dort zu Lande nach Karlskrong abgereist.
Der englische Gesandte Cartwright ist nach längerer Abwesen⸗ heit wieder hier angekommen. .
Italien. Rom, 20. Mai. (1A. 3.) Nachdem gestern eine Stunde nach Mitternacht eine Staffette mit der Rachricht von dem Fall Bologna's eingetroffen war, gelang es der Negierung zwar, dieselbe den ganzen Tag über geheim zu halten, allein die tief ge⸗ drückte Stimmung ließ auf bedeutende Vorfälle schließen. Man war indessen geneigt, diese eher auf dem Kampfplatz zu vermuthen, von dem eine sehr verworrene Kunde zu uns herüber kam. Ge⸗ gen Abend langte ein Wagen mit starker Bedeckung von Drago⸗ nern an, was die Einen auf einen Gefangenen hohen Ranges be zogen, während andererseits sich das Gerücht verbreitete, es sei Garibaldi, welcher vier schwere Wunden empfangen habe. Als es zu dänunern begann, kamen die Beichtstühle an die Reihe, welche nach Piazza del Popolo und nach St. Lorenzo in Lucina 6 wurden, um dort verbrannt zu werden. Als man chon Feutr fn hatte, iraf Sterbini auf und hielt eine Rede, in welcher er darauf hinwies, daß sich zwar der höhere Klerus viel habe zu Schulden kommen lassen, daß man dies aber nicht der Religion entgelten lassen dürfe. Auch solle man den Feinden der Republik nicht die Schadenfreude gönnen, welche sie über den Schein des Rechts empfinden würden, wenn es heiße, in Rom
herrsche wirklich Anarchie. Die Regierung habe die Verhandlungen mit den Franzosen abgebrochen, noch sei die Flußlinie er,, vertheidigt, die Beichtstühle eigneten ss zum Barrikadenbau treff lich, dazu mege man sie verwenden. Nach dem Kriegsschauplatz sind . , , . abgeführt worden, was auf große Noth in jenen Gegenden deutet, da Rom selbst eher Zufuhr als fn nõthi a k Turin, 26. Mai. (Franz. Bl.) Der Zustand des Königs ist etwas besser; das Fieber hat nachgelassen. Su ;
4 Königliche Schauspiele.
Sonntag, 3. Juni. Im Opernhause. Toste Abonnements⸗
Vorstellung: Die Hugenotten, Oper in 5 Abtheil., nach dem Fran- zöͤsischen des Scribe, übersetzt von Castelli. Musik von dem König⸗
Ballets vom Königlichen Balletmeister Hoguet. (Herr Tichatscheck: Raoul de Nangis, als letzte Gastrolle.) kecing Uhr. i.
Preise der Plätze: Parquet, Tribüne und zweiter Rang 1 Rthlr. Erster Rang, erster Balkon daselbst und Proscenium 1 Rthlr. 19 Sgr. Parterre, dritter Rug und Balkon daselbst 20 Sgr. Amphitheater 10 Sgr. ꝛc. -
Montag, 4. Juni. Im Schauspielhause. S6ste Abonnements- Vorstellung: Hamlet, Prinz von Dänemark, Trauerspiel in 5 Akten, von Shakespeare. Nach Schlegel's Uebersetzung. (Herr A. Wohl- brück: Polonius.) Anfang 6 Ühr.
Hönigsstäd tisches Thtater. Sonntag, 3. Juni. Auf vieles Begehren: Der Bräutigam und der Affe. Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestrop. Musik von G. Ott. (Herr Klischnigg: Mamock, ein Affe.) Montag, 4. Juni. Der Glöckner von Notre⸗Dame. Roman⸗ tisches Drama in 5. Tableaux, von Charl. Birch-Pfeiffer. (Fräul. Luise von Hagn: Esmeralda, als erste Gastrolle.)
Dienstag, 5. Juni. Zum Benefiz des Herrn Klischnigg: Ein Lustspiel⸗ Honorar. Driginal-Lustspiel in 3 Alten, von H. F. Heine. Zwischen dem ersten und zweiten Akt des Lustspiels, zum erstenmale: Der Frosch. Mimisch-komische Scene, ausgeführt von Herrn Klischnigg. Zum Schluß (neu einstudirt): Jocko, der brasilianische Affe. Melodrama in 2 Akten, nach dem Französischen von
C. Gnauth. Musik von mehreren Komponisten. (Hr. Klischnigg: Jocko.)
8 1 . 0 Berliner Börse vom 2. Juni. , Eisenbahn- Actie m. Briot. Geld. — ö Aunaterdam . 260 FI. Kurz 14335 — Stamm - Actien. Kapital. 9 8 53 Hyioritäls - Actien. Aapital. ö. , , h , 250 HI. 2 mi. 125 1424 ; ö. 33 63 Tages - Cours. E ges - Cours. Narahurs;- ,, 300 Mr Kurz 3. . ö e. e, , n, e. , me, , 57 3* 8 ; Stnmiliche Prioritäts - Actien werden durch * Tuge⸗ n n 40.444444. 306 mn Mi. 1191 149 Die mit 35 pCt. bez. Actien sind v. * gar. 3 * * jährliche Verlootung d 1 pCt. ani artisirt. 1 JJ 1131. 3 Mt. 6 25 — ; Paris.... 8 300 Fr 2 Mi. 80* 805 Berl. Anh. Lit. A. B. 6, 000, 000 4 4 78 773 bt. u. G Berl. Anhalt. .. ...... 1411, 800 4 S6] k. 3 . 150 FI. 2 Mi. 834 — do. Hamburg ...... 8, 000, 000 4 00 59 6. do. Hamburg. . ... .. h. 90h, 9009 45 913 u. 90 6. d 150 1 2 Mi. 1017 — do. n, n, A, 824,600 4 4 88 u. do. do. II. Ser. 1, 000, 000 11. — d 160 Tur 2 Mt. / — 3 do. Potsd. Magd. .. 66 ; — 523 un. . Het n . 3 — 1 4 821 6. ,, j . h 8 Tag. 99 — Magd. Halberstadt .. 700, 7117 k. o. o. 3.132, 5 933 n nel , mn, m, , rar nn, n,, 23 96 . ziger... 2.30. C00 4 19 — do. Stettiner... Son 9h00 8 . n ö Frankfart a. M. züdd. W. ..... ...... 100 FI. 2 Mt. 56 20 — Halle Thüringer. . . .. g, 00, 00 4 2 493 a4. . . 17, 788, 000 4 . Hoterabur. .. . 100 8k. 3 Wochen 103 1627 Cöln - Minden ..... .. 13, 000,000 3 — C76 . Halle Thüringer... A4, C00, 00 45 s6 n. Ss . do. Aachen . . ...... 4,5090, 000 4 — 44 va. gGöln - Minden.. ...... 3, 674, So0 4 9235 1. Inlùndische Fonds, Esanclbnigs-, Romimundl - Papiere und Bonn - Cöln ...... 160651, 200 5 5 — Rhein. v. Staat gar. 1.217, 000 3 — Geld- Counae. Püss eld. Elperfel.. 1.400,00 4 - . do. 1. Frioritit.. 2. 15 259 ] ö Steele Vohwinkel .. 1,300,000 4 — 353 hz. do. Stamm Prior. 1, 250, 000 6 4 . 2t. Briet. Geld. Gem. 2zf. Erie. Geld. Gem. Niederschl. Märkisch. 10, 000, 000 3 — 705 u. 3 6. Düsseldors- Elberfeld. 1,000,900 4 — Freuss. Fre. Anl 5 — 11014 Honuun. Pidbr. 3 — 921 do. Zweighahn 1,500, 9099 4 — — Niederschl. Märkisch. 4, 175, 0900 4 S853 a. St. Schuld- Sch. 33 7835 777 Kur- u. Nm. do. 33 935 — Obersehil. Lit. . 2, 253, 100 65 923 L.. . 6. do. do. ; 3, 500, 009 5 98 b. Sceh. Prum. Seb. 0090 — .) Schlesische do. 3 — do. Litt. B. 2499, 9000 33 65 925 U6. a 6. do. III. Serie. 2, 300), 000 5 9245 Ua. a. G K. u. Nu. Schuldv. 35 — — DM do. Li. B. gar. do. 3 — Cosel - Oderberg. ... 1,200. 000 4 — 2. do. Lweigbalin 252, 000 4 4 kerl. Stadt- o.. 5 98 — Pr. R- Aut- Seh- 88 87 , , . 1799, 999 4 — * do. 6. 248, 0090 5 78 Ut. 6 ao. A0. 3 — — ͤ e,, Krakau - Obersehl... 1, S00, 00 4 — 38 . Obersehlesische ..... 370,300 4 ö Weatpr. Plaudbr. 3 — S4 Friedrichedior. — 135 — Berg. Märk. .. ...... 1, 009, 009 4 54 k. Krakau - Oberschl. .. 360, 000 4 70 6. Gross. Posen do. d — 96 And. Goldu. a Si. — 1313 12735 Stargard - Posen ..... 5.9900, 009 35 — 7016 U. u G Cosel· Oderberg... 250, 9000 5 . 10, do. 3. — 39 Piseonto. — — — Brieg Neisse. .. 1.190.099 4 — Steele Vohwinkel .. 325, 00 5 898 n. Ortyr. Pfandbr. 3 — 589. Magde. Wittenb. .. 1,560, 00 1 . do,. do. ij. Ser., 375, 600 5 863 u. Breslau - Freiburg. .. 400,000 4 — J Auslimndische Fonds. . Quilting - Rogen. Berg. Märk. . ...... S006, 00 5 Q. Runs. Hani. Cert. 5 P — — Poln. neue ptabr. 41 90 89 achen - Mastricht .. 2.750, 000 . ' 9 8 do. beillope 8.1.8.5 — 1e. Hart. Soo ri. 4 713 ** ö. . . Ausl. Stamm- Act. 3 ** do. do. 1. Anl. d — — do. do. 30 FI. — — 97 . ö . . do. Stiegl. 2. 4. A. 4 S3 — Hamb. Feuer- Cas. 3) — Auslùmd. Aclien. Leipzig Dresden. 1, 500,009 4 — — do. do. 56. A. 4 — — do. Staats- Pr. Aul — — . ; ; ö ö Lud. exbach 24 Fl. S, 525, 0090 4 — — do. v. Rthseh. Lat. 5 1047 — Holl. q lu. 2 — — Friedr. Wilh. Nordb. S, 000,000 4 — 335 43 be Kiel Altona ..... p. 2.950.000 5 — 2. do. Poln. Schatao. 4 673 67 Kurh. Pr. O. oui. 27 — do Prior... 5 — 92. Amsterd. - Rotterd. El. 6.509, 000 4 — — Ao. a0. Cert. L. A. 5 777 76 Sardivu. do. 36 F. — — Mecklenburger Thlr. 4, 300, 0 4 — 31 n. do. d. 1. n. 200: — ix RN. Bad. do. 8s Fi. - 15 — Pol. a. Pfadbr. 20. 4 — — Schluss-Course von Cöln-Minden 76 4. von Preussischen Bank- Antheilen S7 a.
Es zeigte sich heute anfangs der Börse wieder grofse Mattigkest, später indessen übten die
gende Tendenz an.
Nachrichten aus Frankfurt a. M. einen günstigen Einflufs aus, und die Course nahmen eine stei-
Auswärtige Börsen.
Breslau, 1. Juni. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 97 Gld. Friedrichsd'or 1135 Br. Louisd'or 1127 Gld. Polnisches Pa⸗ piergeld 933 bez. u. Br. Desterr. Banknoten S2 u. 3 bez. Staatsschuldscheine 8, Br. Seehandl.-Prämienscheine a 50 Rthlr. 100 Eld. Pos. Pfandbriefe 4proz. 975 Br., do. 3 proz. S0 G. Schlestsche do. 3y proz. 89 4. Br., do. Litt. lz. proz. 913 Br., do. 335proz. 823 Br.
Poln. Pfandbr. alte 4proz. 90 bez. u. Br., do. neue 90 Br., do. Partial⸗Loose a 300 Fl. 9735 Gld., do. Bank⸗Certif. a 200 Fl. 133 Br.
Aetien: Oberschlesische Litt. A. und Litt. B. 93 Br. Bres⸗ lan- Schweidniß⸗ Freiburg. 79 bez. u. Br. Nie derschles. Märk. 7 Br., 703 G. do. Prior. 99 Br., do. Ser. 11. M3 Br. Ot Rhein. (Köln⸗ Mind.) 763 Br. Reisse Brieg 31 Br. Kra— kau⸗Dberschlestsche Z8in bez. u. Br. .
Paris, 30. Mai. Zproz. 62 baar, 51. 70 Zeit.
proz. sl. 50 baar, 81. 30 Zeit.
5 . ö
panische . 1 . 233.
m 4 Uhr siel die 5proz. um 50 Centimen. Vt adrid, 25. Mai. Zproz. 243, 5proz. 101.
94 enbahn Verkehr. Uonen⸗-Frequenz ps dr . m . . en 6 2 i vom H3. Mai bis zaft. 10 ren Left z 2chäg9 Personen, K 11,321 5
Personen aus dem Zwischenverkehr in Smmnẽ Ts Perscñ.
Markt ⸗Berichte.
Berliner Getraidebericht vom 2. Junt. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:
Weizen nach Qualität 56 — 60 Rthlr. Roggen loco und schwimmend 25 a 263 Rthlr. z pr. Juni / Juli 257 Rthlr. Br., 25 bez. u. G. n . „Aug. 265 Rthlr. bez. u. Br., 265 G. Sept. / Ottbr. 23 Rthir. Bi, Tr 6. Gerste, . loco 21— 23 Rthlr. 9 leine 20 — 22 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 143 - 16 Rthlr. Erbsen, Kochwaare 26— 28 irh. ᷣ Jutterwaare 26— 27 Rthlr. Rüböl loco 125 Rthlr. Br. Uu. G. » pir. Juni 127 Rthlr. Br., 127 G. * uni / Juli do. v uli / Aug. do. — ug. MHept. Do. Sept. / Okt. 125 Rthlr. bez., 129 G. »Oktbr. / Novbr. 125 Rthlr. bez. u. Br. Leinöl loco 95 Rthlr. Br., * bez. u. G. „Lieferung 943 Rthlr. Br. Mohnöl 1875 a 185 Rthlr. Hanföl 13 a 127 Rthlr. Palmöl 145 a 14 Rthlr. Südsee⸗Thran 115 a 115 Rthlr. Spiritus loco ohne Faß 16 Rthlr. bez. u. Br. „pr. Juni / Juli 16 Rthlr. Br., 153 G. Juli /alug. 163 Rthlr. Br., 169 G.
Aug. / Sept. 165 Rthlr. Br., 165 G.
Marxktpreise vom Getraide. Berlin, den 31. Mai.
Zu Lande: Roggen 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 11 Pf.; große Gerste 28 Sgr. 9 Pf.; Hafer 23 Sgr. 9 Pf, auch 29 Sgr.
Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 2Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. und 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf, auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; 6. Gerste 1 Rthlr. ; kleine Gerste 27 Sgr. 6 Pf., auch 25 Sgr.; Hafer 21 Sgr. 3 Pf., auch 20 Sgr.; Erbsen 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. (schlechte Sorte.)
Mittwoch, den 30. Mai.
Das Schock Stroh 6 Rihlr. 16 Sgr., auch 6 Rthlr. Centner Heu 26 Sgr., geringere Sorte auch 17 Sgr. 6 Pf.
. Kartoffel⸗Preise.
Kartoffeln, der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf., auch 12 Sgr. 6 Pf.; metzenweis 1 Sgr. 3 Pf, auch 163 Pf. n
. Branntwein ⸗Preise.
Die Preise von Kartoffel⸗Spiritus waren am
Der
25 . 33. . 13 g . hn, frei ins Haus geliefert k . 7 z p. 200 Quart à 64 3 ,, 16. u. 15u. (oder, 10 800 R nach 31 . 5 , 15 5 Traͤlles.
Korn⸗Spiritus ohne Geschäft. Berlin, den 31. Mat 1849. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.
Beila ge
lichen General⸗Musik-Direkttor und Hof⸗Kapellmeister Meyerbeer.
.
. .
.
— e,.
Inhalt.
Deutschlan d.
Oesterreich. Wien. Manifest des Kaiserg. — Armeebefehl des Feld= zeugmeisters von Welden. — Brünn. Stellung der russischen Hülfe⸗ truppen. — Reise des Kaisers.
Bayern. München. Tagesbefehl des Kriegs⸗Ministeriums. — Nach= richten aus Landau. — Ankunst der Köntgin von Württemberg in Kis— singen. — Donauwörth. Die Ruhe im Lager here sr li.
Württemberg. Stuttgart. Abreise des Gentrak von Miller. — Die Soldaten⸗Versammlung in Ludwigsburg.
Baden. Mannheim. Widerlegung.
8 und hei Rhein. Gießen. Erklärung des demokratischen
ehr ⸗Ausschusses. — Ansagung eines Truppen⸗Durchmarsches. Flensburg. Sterblichkeits⸗Verhältniß unter den Truppen. chi d win H oste l! Schleswig. Die Kanonade bei Fridericia. — Fraukfurt. Frankfurt a. M. Antunst mecklenburger Truppen. Ausland.
Oesterreich. Krakau. Musterung der russischen Truppen. — Czer— nowiz. Einrücken russischer Corpä.
Frankreich. Paris. nr en ehe unh Thiard's. — Etklärung von Offizieren. — Militairische Vorkehrungen gegen Emeuten. — Blofade= Erklärung gegen Marakaibo. — Vermischtes.
Großbritanien und Irland. London. Ablehnung des Entlassungẽ⸗ gesuchs Lord Elgin' g. — Birminghamer Subseription für Ungarn. — Die brasilianischen Differenzialzölle. — Parlaments. Alte gegen Attentate auf die Königin. — Graf Mayo und Herzog von St. Albans 4. — Die geheime Abstimmung. — Vermischtes.
Niederlande. Aus dem Haag. Zurücknahme des Gesetzes über die
ministerielle Verantwortlichkeit.
Schweiz. Benn. Beschlüsse des Nationalraths wegen Auflösung der Militair · Capitulationen.
Italien. Turin. Königlicher Eilaß. — Florenz. Proclamation des Großherzogs.
Epanien. Madrid. Zoll arif. Gesetz . Kommission.
. Wiffenschaft und Kunst.
Königliches Opernhaus. (Die Jüdin. Herr Tichatscheck: Eleazar.) — Alessand ro Stradella. (Herr Tichatscheck: Stradella.) — Konzert, ver⸗ anstaliet vom „Treubund für König und Vaterland“ im Krollschen Saale. — Verein für mittelalterliche Kunst. — Auch ein Todtenianz aus dem Jahre 1818. — Eine Dentschrift an die deutsche Nation.
Eisenbahn⸗Verkehr.
llichtamtlicher Theil. Denutschland.
Oesterreich. Wien, 30. Mai. (Wien. Ztg.) Se. Majestät der Kaiser hat folgendes Handschreiben erlassen: — „Lieber r ber l Lieutenant Freiherr von Cordon! Mit
tiefer Betrübniß habe Ich das unglückliche Loos so vieler muthvoller Vertheidiger der Festung Ofen, — ihres braven, heldenmüthigen Kommandanten, einer großen Anzahl pflichtgetreuer Offiziere und Mannschaft der dort verwendet gewesenen Abtheilungen Meines Heeres zur Kenntniß genommen — neue zahlreiche Opfer des un— seligen Kampfes einer verzweifelten Partei und ihres verführten Anhanges gegen durch Jahrhunderte bestehende Rechte, gegen Gesetz und Ordnung! Es ist Mein Wille, daß für die hinterbliebenen Wittwen und Waisen Aller, welche dort selbst auf so ehrenvolle 86. den Tod für die gerechte Sache erlitten, und von denen Mir vorläufig nur der tapfere Kommandant, General⸗Major Hentzi, der eben so brave Oberst Alnoch, dann der Major, welcher bei der be⸗ absichtigten Sprengung des Brückenpfeilers sein Leben ließ, speziell bekannt sind, in möglichster Veise gesorgt werde, wonach Ich Sie beauftrage, hierwegen ungesäumt die Erhebungen ju pflegen und Mir die geeigneten Anträge in 6 Zeit vorzulegen. Schönbrunn, den 29. Mai 1849. Franz Joseph.“
Der Feldzeugmeister von Welden hat nachstehenden Armee⸗
Befehl erlassen:
seh si „Hauptquartier Preßburg am 26. Mai 1849.
„Se. Majestät, unser gnädigster Kaiser und Herr, haben nach der Rücklthr von der Armee wiederholt die Militaitspitäler zu besuchen, mit väterlicher Sorgfalt die Einrichtung derselben in Augenschein zu nehmen, die Leidenden aufzurichten und zu trösten geruht. Unbekümmert um die Gefahren, die Allerhöchstihrer eigenen Gesundheit drohen möchten, haben Se. Majestät insbesondere auch jene Gemächer besucht, wo Typhus und andere ansteckende Krankheiten wütheten, und die Größe der Ge— fahr und des Leidens dienten Sr. Majestät nur als Maßstab leb⸗
hasterer Theilnahme und Fürsorge. Soldaten! Mit Freude theile ich Euch diesen neuen Beweis der huldvollen Sorgsalt und Liebe Eures Kaisers gegen seine Krieger mit. Sein Auge wacht über
Euch, sein edles Herz schlägt für Euch eben so in den Stunden des Kam—— pfes und Sieges, wie in senen der Gefahr und des Leidens. Ihr habt durch Treue und Tapferkeit, durch muthvolle Ausdauer bei wachsenden Schwierigkeiten Euch als wurdige Glieder des Heeres bewiesen, das trotz aller Feinde, Oesterreichs Fahnen ruhmvoll wehen läßt; Eure Herzen wer- den höher schlagen bei der Kunde der liebreichen Sorgfalt, die unser ju—= gendlicher Monarch Euren kranken und verwundeten Kameraden beweist, und Ihr werdet mit gewohnter Hingebung bei jeder Gelegenheit dem Feinde erproben, daß Oesterreichs Soldaten auch stets und überall jener Liebe und väterlichen Fürsorge Ihres gütigen ö. . Herrn würdig sind. elden, Feldzeugmeister und Armee ⸗Ober- Kommandant.“
Brünn, 26. Mai. (Wanderer.) In Mähren und Schle— sien längs der ganzen Ausdehnung Galiziens sind russische Trup— pen aufgestellt, selbst gegenüber der Bukowina und Siebenbürgen, dech bet keiner Kolonne ist noch, übereinstimmenden Berichten zu⸗ folge, von einer aggressiven Bewegung die Rede. In Hradisch, von wo aus in den letzten Tagen bereits Proviant-Vorräthe nach Ungarisch⸗Bred vorausgesendet werden, macht man sich nicht auf ein längeres Verweilen der Russen gefaßt, vielmehr sollen daselbst alle Vorkehrungen getroffen worden sein, um heute nach Ungarisch⸗ Brod abzumarschiren. Der Landes-Kommissär Graf Attems wird diese Kelenne begleiten. Demgemäß dürfte die russische Armee vor— nehmlich zur Besetzung Galiziens und Schlesiens verwendet wer— den, um einen Durchbruch des Feindes in diese Länder abzuwehren. Aus Galizien selbst hört man diese Ansicht vielfach bestätigen, denn an mehreren Punkten sind die Durchzüge der Truppen bereits been⸗ det, ohne daß diese an einen Weiteraufbruch aus ihren Stationen zu denken schienen, vielmehr sind in Lemberg besondere xussische Gendarmen und besondere russische Beamte, die dem dortigen Stadt⸗K’ommando und dem Ober⸗Postamte zugewiesen sind, aufge⸗ stellt worden.
Eben so werden in Galizien die Requisitionen von Verpflegungs⸗ Gegenständen lebhaft betrieben. Heu, Hafer, Weizen, if und Schlachtvieh werden gegen Empfang⸗Bestätigungen requirirt, welche letztere später mit einer Zugabe von je 30 Kr. pr. Zettel zu dem
M 150. Selil—age zum Preußi
ziere in Landau vernommen, welche sich freiwillig zum Wachtdienste
35
Iaen n stgen Marktpreise eingelöst werden sollen. Die Gemeinde⸗ chüttkästen sind an vielen Orten amtlich versiegelt.
Aus Hradisch vernimmt man, daß daselbst Se. Majestät der Kaiser auf der Rückreise von Kalisch uach Wien von einer halben Division Russen und einer Compagnie Oesterreicher Nachts 1 Uhr festlich unter lebhaften Acclamativnen empfangen worden sei. Eine russische Militairbande spielte 3 Volkshymne. General Pania⸗ tin empfing nebst dem bösterreichischen Kreisverweser den Monarchen an der Spitze seines Stabes. Der Kaiser unterhielt sich freund lichst mit den beiden Herren und entbot den russischen Truppen sei⸗ nen Kaiserlichen Gruß.
Unser Landes⸗Chef begab sich am 26sten nach kurzem . halte in Brünn wieder nach Olmütz und Hradisch; da der Hofrath Eminger nach Wien zur Dienstleistung einberufen worden 6. so über⸗ nimmt der älteste Gubernialrath n fr die Leitung der Landes⸗Regie⸗ rung. Nach Ungarisch⸗Brod sind dieser Tage mehrere Wagen mlt hi firten gebracht worden.
Bayern. München, 29. Mai. (Münch. 3.) Das Kriegs⸗ Ministertum hat den folgenden Tageebefehl erlassen: „Wenn bie eidbrüchige Fahnenflucht vieler Soldaten und sogar einiger Unter— offiziere des 6ten und 9ten Infanterie⸗Regiments, vac. Herzog Wil⸗ 3 und Wrede, so wie in der 4ten Diviston des ten Jäger—=
ataillons, und eines Theiles der 7ten ESkadron des 5ten Chevaux⸗ legers⸗Regiments Leiningen, das Herz Sr. Majestät des Königs betrübt, und den in den Kriegs ⸗Annalen der bayertschen Armee noch nie vorgekommenen Fall eines ehrlosen Treubruchs aufgestellt haben, so war es Allerhöchstdenselben erfreulich, zu erfahren, daß noch immer ein nicht unbedeutender guter Kern pflichtgetreuer Sol- daten und die Mehrzahl der Unteroffizlere der benannten Regimen— ter und Abtheilungen, — mehrere unter besonders zu berücksichtigen den Umständen — um ihre Fahnen geschaart, die Vertheidigung ber Reichs- kane Landau gegen die . in der Pfalz standhaft fort⸗ etzen. Die Namen aller dieser Braven sollen verzeichnet und Sr. Majestät vorgelegt werden. Eben so haben Se. Majestät der Köͤ— nig mit vollster Anerkennung die ehrenvolle Hingebüng der Offi—
der Gemeinen gemeldet haben und diese Dienste bereits verrichten. Der Dank ihres Königs und des Vaterlandes, so wie das eigene erhebende Bewußtsein edler Pflichterfüllung wird diese Ehrenmänner belohnen. Se. Majestät der König behalten Sich weitere ent⸗ sprechende Belohnungen vor und haben Allerhöchst befohlen, durch Tagesbefehl dieses der ganzen Königlichen Armee bekannt zu geben. München, am 24. Mal 1849.“
Nach amtlichen Berichten aus Landau vom 22. Mai wurde die Festung seit dem am 20sten versuchten Angriff nicht weiter beunru⸗ ist. Bei diesem Angriffe, wo die ganze auf 3056 Köpfe geschätzte bewaffnete Masse auf den ersten Kanonenschuß auseinanderstob und sich in wilder Flucht zurückzog, wurde von der Besatzung Niemand, und durch das Schießen am Lan zuvor nur ein Unteroffizier leicht am Fuße verwundet; auch wird die Lage der Besatzung in der Art geschildert, daß hoffentlich die Erhaltung der Festung gelingt. Was die Verproviantirung der Festung betrifft, so ist Landau selbst für eine Besatzung von 1009 Mann an Korn und Brodmehl noch auf 8 Monate, an Pökelfleisch auf 1 —2 Monate, an trockenem Gemüse, Reis, Gerste ꝛc. auf 3 Monate, an Wein, Branntweln, Consommé, Taback, ungerechnet das in neuester Zeit Angeschaffte, auf eine noch viel längere Dauer verproviantirt. .
In Kissingen sind am 21sten d. M. laut der dortigen * ft Ihre Majestät die Königin von Württemberg, nebst Prinzessin Paul und Prinzessin Auguste Koͤnigl. Hoheiten eingetroffen.
Donauwörth, 26. Mai. (Nürnb. Korr.) Die jüngst berichteten tumultuarischen Auftritte haben, Dauk der kräftigen Mahnung des Kommandirenden, so wie der Offiziere der Truppen⸗ Abtheilungen, ihr Ende gefunden, und im Lager herrscht nun die vollste Zucht und Ordnung. In Masse ist die Truppe von jenem guten Geiste beseelt, der den Kriegsmann zieren muß und nur in
ehorsam, Ordnung und Zucht besteht. Heute war Revue vor den Kommandirenden. Die gute Haltung der Truppen, die vor⸗ herrschende Sauberkeit hat verdiente Anerkennung 4 Das Lager ist zahlreich von Fremden besucht, in den Buden ists rührig, Musik und Gesang erschallen.
Württemberg. Stuttgart, 29. Mai. General von Miller ist vorgestern mit seinem Generalstabe von hier abgegangen und wird sein Hauptquartier in Vaihingen an der Enz .
Der Schwäb. Merkur theilt über die Soldaten ⸗ lung in Ludwigsburg Folgendes mit:
„Der aus Ludwigsburg vom 25. Mai datirte Aufsatz, betref⸗— fend die daselbst stattgehabte Soldaten-Versammlung, giebt den Ver⸗ lauf der Sache nicht ganz getreu und dürfte dahin zu berichtigen sein: Als Sr. Majestät dem Könige gemeldet wurde, daß eine Sol⸗ daten-Versammlung auf dem kleinen Exerzierplatz in Ludwigsburg stattfinde, begaben Höchstdieselben sich sogleich zu Pferd an Ort und Stelle, wo zuvor schon der General von Troyff und der Oberst Donop erschienen waren und die sämmtlichen versammelten Solda⸗ ten, etwa 3090 an der Zahl, von der Ungesetzlichkeit ihres Beneh⸗ mens wegen unterlassener Einholung der Erlaubniß überzeugt hatten, so daß, als Se. Majestät sich einfanden, die selben bereits den Platz zu verlassen begannen. Der König ritt mitten unter die im Abgehen Begrfffenen und verlangte zu wissen, was sie zu einer Zusammenkunft veranlaßt, und wer dleselbe hervorgerufen habe, worauf einige hervortretende Soldaten gehörige Auskunft zu geben nicht vermochten, bis endlich ein Schütze des Sten Infanterie⸗Regiments erklärte, daß die Ver⸗ sammlung vor Allem den Zweck haben sellte, sich dahin auszuspre— chen, daß sie, im Gegensaß zu dem sträflichen Benehmen der badi— (. Solda en, mit Treue und Ergebenheit für König und Vater—
and Blut und Leben einsetzen wollen. Hierauf erwiederten Se.
ersamm⸗
9 schen Staats-Anzeiger.
(Darmst.
sich der hi deutlich aus Bewaffnungs ausschuß, Geber und Nichtgeber von Spenden für seine Zwecke zu ver⸗ öffentlichen, wollte dadurch kein allgemeines Mißtrauen in den pa⸗ triotischen Sinn der Bewohner Gießens aussprechen. l auch nicht, daß Jemand in diesem so wichtigen Zeitpunkte seine Unterstützung dem Vaterlande vorenthalten werde, Klos um zu be⸗
zu assimiliren,
In der Da r nst. Ztg.
Baden. Mannheim, 26. Mai.
liest man: „Die Mannheimer Abend⸗Zeitung erhält aus . die Nachricht, daß Bürger Culmann als
esandter der
einpfals und Badens nach Paris abgegangen ist. ie Bürger
Didier und Karl Blind sind demselben als Gesandtschafts⸗ Secre⸗ taire beigegeben worden; ü von badifcher Seite. Der Zweck einer solchen Botschaft wäre leicht zu errathen. ) des Gesandten — Heinzen — auch von anderen Blättern gebracht wird, scheint in Beziehung auf Herrn Culmann zu irren oder ab⸗ sichtlich zu lügen. geordneter in Frankfurt und erließ eine Verwahrung gegen das auch von uns mitgetheilte angebliche Rundschreiben des ẽuropäi⸗ schen demokratischen Ausschusses, in welchem er als Präsident auf- geführt wird, und erklärt dasselbe als eine hämische perfide Er⸗ dichtung.“
Ersterer von rheinbayerischer, Letzterer
Diese Nachricht aber, welche mit verändertem Namen
Herr Lulmann befand sich am 28sten als Ab⸗
Hessen und bei Rhein. Gießen, 27. Mai. ,, Zu welchen Brandschatzungsmaßregeln esige demokratische Wehrausschuß befugt hält, geht nachstehenden Erklärung hervor: „Der
seiner indem er beschloß, die Namen der
Er glaubte
weisen, daß er eine solche Drohung nicht fürchte. Das omitẽ wollte vielmehr Anlaß nehmen, daß, dem Wunsch Vieler gemäß,
Einzelne, welche zu gemeinnützigen Zwecken nie etwas beisteuern, der öffentlichen Verachlung preisgegeben würden, und zwar sollten diese vorher noch gewarnt werden. ; zach welche Nichts geben, Verfolgung zu besorgen, so bleibt sie ihnen auch nicht aus, selbst wenn ihre Namen nicht öffentlich bekannt
gemacht werden. Der Bewaffnungsausschuß. Der Präsident Dr.
Schmitthenner.
Haben in unserer Sache die,
Der Schriftführer R. Koch.“
Schleswig-Holstein. Schleswig, 29. Mai. (Alt.
Merk.) In einem Privatbrlefe aus Kolding vom 26. Mai heißt es unter Anderem: „Unsere Leute benehmen sich vortrefflich. Die neuliche starke Kanonade war von der Festung, mehreren Kanonen böten, einem Dampfschiffe und der Batterie bei Striib anfänglich allein auf eine halbe Compagnie, ich glaube, vom 3ten Bataillon, err welche auf dem Damm mit Schanzarbeiten beschäftigt war.
le Leute ließen sich aber durch die um sie herum und zwischen sie durch fliegenden Bomben und Kugeln durchaus nicht stören, son⸗ dern arbelteten den gan en Tag fort. Freilich hatten sie das große Glück, daß Keiner von ihnen verletzt wurde. Gestern ließ Bonin diese halbe Compagnie antreten, ritt vor sie hin und sagte ihnen: „„Ich habe euch antreten lassen, weil es mir ein wahres Bedürfniß war, so braven Leuten in die Augen zu sehen.““ Die Kanonade
ruhte bis auf einzelne Schüsse auch gestern.“
ke,, ,, 28. Mal. (Alt. Merk.) Heute wurde ein bedeutender Theil von krank gewesenen, aber bereits wieder gene⸗ senen Soldaten aus unseren Lazarethen wieder zum Kriegsdienste nach Norden entlassen; ein ähnlicher Zug vom Süden her, der be⸗ reits einen Tag früher hier angekommen war, hier aber Rasttag halten hatte, schloß sich demselben an. So ist Platz gewonnen ür viele neue, die erwartet werden und bereits angekündigt sind. In der letzten Zeit sind besonders Typhus-Kranke gestorben. Das Sterblichkeits Verhältniß . 3. in diesem wie in dem vorigen Jahre hler ziemlich ungünstig. In einem Lazarethe, das allerdings die am schwersten Verwundeten aufzunehmen pflegt, und das regel⸗ mäßig etwa 80 Lagerstätten für Verwundete und Kranke besetzt hat, sind di jetzt im Ganzen 20 an ihren Wunden gestorben, nämlich 7 Sachsen, 5 Hannoveraner, 3 Badenser, 2 Kurhessen, 2 Bayern und 1 Däne n, von der Insel Alsen). Davon sind 3 noch an demselben Tage, wo sie eingebracht, gestorben:; die anderen in Intervallen von 1— 28 Tagen. Einer hat sogar 34 Tage noch an seinen Wunden ausgehalten.
Frankfurt. Frankfurt a. M., 30. Mai. (O. P. A. Z.) Heute Nachmittag um halb drei Uhr sind zwei Schwadronen meck⸗ lenburgischer Dragoner und eine mecklenburgische Batterie von acht Geschützen hier eingerückt, um vorläufig einen Theil der hiesigen Garnison zu bilden. ͤ
AMusland.
Oesterreich. Krakau, 24. Mai. (Const. Bl. a. B.) Gestern Vormittag hatten wir am großen Ringplatze eine Besichtigung der hier noch immer stationirenden russischen Truppen 3 General Rüdiger. Alles war in voller Galla. Bei der Defilade antwortete jede Compagnie auf die gewöhn⸗ liche Frage des Generals: Wie geht es Euch, Kinder?
mit der angenommenen Formel: Gut, gesund, Euer Hoch⸗ wohlgeboren! Sehr charakteristisch ist beim russischen Militair die
die Formalitäten wohl bei keinem anderen europäischen Militair so ref wie bei diesem sind. Genug, Alles ist dabei anders, als wir es bisher zu sehen gewohnt waren; und es ist schwer, diese fremd⸗ artigen Eindrücke alle, deren täglich neue uns geboten werden, sich damit zu befreunden. Und doch, trotz aller dieser Verschiedenheiten und unbequemen Eigenheiten, die zu fühlen fast ausschließlich Galizien, in diesem Augen⸗ blicke ganz von den nordischen Gästen überschwemmt, privile⸗ girt zu sein scheint, ist es gerade diese Provinz, und zwar der Osten derselben, in welcher der Bund der beiden Regierungen seinen größten Nachhall auch im Volke findet. Das Ruthenenvolk
Majestät, dies sei die Sprache eines braven Soldaten und forder— ten jenen Schützen auf, Höchstdenselben im Namen seiner Kame— raden die Hand zu reichen. Unter lebhaftem Lebehochrufen der Mann⸗ schaft ritt der König sodann vom Platze weg, der in wenigen Augen⸗ blicken von den , , gewesenen Soldaten ganz geräumt war.
gedrückt wurde, da einen ehrenhaften
klärung
Den folgenden Tag ließen Se. Majestät bei einer über das 1ste Regiment abgehaltenen Parade von jeder Compagnie 10 Mann vortreten, einen Kreis um Sich schließen, und sprachen zu ihnen einige zum Herzen gehende Worte, in welchen unter Anderem aus⸗
der König im Vertrauen auf die Treue und eist unter den Soldaten des 1sten Regiments dasselbe in Seinem Hauptquartier behalten habe und sie zur Er⸗ darüber auffordere, ob Er auf ihre treue Pflichterfüllung zählen dürfe, in diesem Falle würde auch Er, wie Er es stets ge⸗— wesen, seinen Soldaten fortan ein Vater sein. Ein begeistertes Ja! und ein feuriges Lebehoch folgte auf diese Königliche Anrede.“
hat seit einem Jahre, ob auf künstlichem oder natürlichem Wege,
wollen wir hier nicht ermitteln, faktisch nationale Selbstständigkeit
erhalten, und der ruthenische Pop (Geistliche), in dessen Händen die Masse sich noch stets befindet, sieht schon lange nach dem Osten, von woher ihm die Sonne eines schöneren Morgens aufgehen soll; genug, das ruthenische Galizien ist seit vorigem Jahre mit Riefenschr lien seinem Osten näher gerückt. Jetzt begegnen einan⸗ der die Brüder, durch Sprache, Schrift, Sitte, Religion ꝛc. so nahe verwandt, die Gebildeteren finden in der nicht armen russischen Literatur die aan e, und natürlichsten Muster zur Entfaltung der eigenen. Die Anwesenheit der Rusfen bei dem Fest der Ro= beladen in Lemberg wird auch feine Wirkung nöcht verfehlen. Neue Truppen sind noch immer nicht eingerückt. .
Czernowiz, 19. Mai. (C. Bl. a. B.) Der 21. Man near als del Tag unh hesegz, an dem bie russischen Hülfstruppen die
Freiheit des Rufens, Schreiens, Singens, während zugleich wieder
.