1849 / 150 p. 4 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

wissenschaft und Kunst.

Königliches Oyernhaus. Herr Tichatscheck: Eleazar. (Den 30. Mai.)

Die „Jüdin“ ist als Halevy' s bedeutend und rechtfertigt diesen Ruf, insosern die Musif tisch⸗effeltvollen Momenten und fesselnden und geistvollen kann jedoch nicht verhehlt werden, daß sich des Gesuchten, Bizarren in Melodie, Harmonie und Instrumentirih darin vorfindet; Verirrungen, welche tas grelle, wesntzer als namentlich in seiner schauderhaften Katastrep Kunstgeschmack beleidigende Süjet theilweise mit Unrecht beschuldigi wird, wenngleich das Te krassen Inhalt, eine spannende Handlun reiches genannt werden muß. Das Ganze, äußerst dankbare Spiel- und Singrollen enthaltend, verfehlt daher um so weniger das Interesse eines größeren Publikums in Anspruch zu nehmen, als der Musik und Handlung in einer nicht minder effektreichen und wahrhaft glänzenden scenischen Aus—= stattung eine Verbündete zur Seite steht, die eines mächtigen Eindruckes und guͤnstigen Erfolzes auf die Menge stets gewiß sein darf. Die Vor r ; (am Mittwoch) mit Tichatscheck betreffend, so bewährte sie das eben Gesagte vollständigst, inden sie nicht nur einen sür die Jahreszeit jedenfalls zahlreich zu nennenden Kreis von Hörern angezo en hatte, sondern auch mit reichlichem Beifall ausgeeichnei wurde. Ber eistung unseres Gastes, als Eleazar, haben wir übrigens in diesen Blät— tern bereits bei Gelegenheit seiner leßtmaligen ren in höchst anerkennungswerther W tigen, was wir damals ausssprachen. bekanntlich ebenfalls ein ausgezeichneter Tichatscheck den Charakter, tiger, heroischer auf, als unser Rache tief erfüllten,

der ganzen Eidgenossenschaft sind untersagt. Diese Beschlüsse wur⸗

den durch Namens⸗Aufruf mit 60 Stimmen gegen 37 gefaßt.

Italien. Turin, 22. Mai. Piemontese bringt folgenden Königlich:n Erlaß: Rekonvalescenz noch durch eini geschäften erfordert, so haben und auf den Vorschla vielgeliebter Bruder,

tei. Der Berg und die Sozialisten halten ihre Versammlungen in der Rue Hazard⸗Richelieu.

Großbritanien und Irland, Dem Morning Herald zufolge, ist mit dem Dampfboot „Cam⸗ bria“ ein Bruder Lord Elgin s in England angekommen, um das esuch des Letzteren als Göneral-Gouverneur von Ra⸗ Tord Elgin war nochmals groben persön—⸗ lichen Mißhandlungen von Seiten des britischen Pöbels in Mont⸗ Zugleich langte auf demselben Dampfboot eine kanadische Deputation in England an mit einer Beschwerde⸗ schrift an die Regierung.

überschreiten werden. Indessen langte 2 . des General Guartenhelm ef am 17ten und die ersten ier eintreffen werden. Und wirklich unde l, . n .

0 Mann anterie, 1 Eskadron Ulanen, 1 Eska⸗ 2 24 w Die ganze Stärke des für mmten Hülfscorps beträgt: an Infanterie S600 Regiment (1306 Mann mit 1375 Pferden), 2 onen (310 Mann mit 896 Pferden), 1 Kavallerie⸗ Mann und 140 Pferde), 2 Infanterie⸗Batterieen Im Ganzen 10,396 Mann mit Das Aussehen der russischen Truppen ist Die eingerückten Russen h erde bei dem ungarischen Feldzuge nicht sein Bewenden abrn, denn selbst die Gemeinen sagen, daß sie sich auf 5 Jahre gefaßt ma⸗ hre Heimat nicht wieder zu sehen. Die hier stationirten een haben heute Befehl erhalten, nach Stanislawow auszu⸗ Sie hatten gehofft, in ihre Heimat zu kommen, wo aber man scheint in ihre Treue weil einige von ihnen bei ihrem Aus⸗ marsche aus Siebenbürgen zum Feinde übergingen, um doch dem Wäre ihr Ausmarsch von leichzeitigen Einmarsch der Russen erfolgt, so hätten efehle wohl minder leicht gefügt. Lieutenant Fischer, der an der Stelle des veldmarschall⸗Lientenants von Malkowski das bukowinaer Gränzkommando Ubernommen hat, ist mit einer Suite österreichischer und russischer Offiziere den an⸗ kommenden russtschen Kolonnen entgegenritten und hat selbe an Er sprach sich sehr günstig über ihre Haltung Vom Kriegsschauplaß verlautet vor der bis man den Rücken

ogthums 65 3. n s der Nachricht an, daß s Kolonnen am 19ten in der Mittags

London, (Con st. Bl. a. B. Die Gaz.

„Da Unsere Die Jüdin. age die Enthaltung von Staats⸗ Wir auf den Rath Unserer Minister des Ministers des Innern beschlossen: Unser Albert, Herzog von Genua, wird, bis Unsere Gesundheit es Uns erlaubt, selbst wieder die Lei⸗ tung der Staatsgeschäfte zu übernehmen, in Unserem Namen für dieselben Sorge tragen und auf dir Berichterstattung Unserer ver⸗ antwortlichen Minister, sowohl in den gewöhnlichen als besonders dringenden Angelegenheiten die Königlichen Dekrete unterzeichnet, denen dann die gewöhnliche Gegenzeichnung zu Theil werden wird. Der Minister⸗Präsident sowohl als jeder einzelne Minister sind be⸗ auftragt, jeder in seinem Amte zur Ausführun 8 b zutragen, welches in dem allgemeinen Kontroll Amte einregistriri, entlicht und in die Sammlung der Regierungs⸗Verordnungen eingetragen werden wird. Emanuel Pinelli.“

Es heißt, daß der General⸗Major Lamarmora als Ober⸗Be⸗ fehlshaber der Armee an die Stelle des verabschiedeten Generals Das Ministerium hat die lombardische

rückten , ein, darunter pron Kosaken . die Bukowina besti Mann, 1 Ula Kosaken⸗E Batterie (120 (160 Mann un 2665 Pferden.

Te groß, aber stark gebaut.

stes Werk längst anerkannt einzelnen drama⸗ en ist. Dabei emachten und ebenfalls in Menge tragisch ergreifende, he) den feineren, edleren hervorgerufen zu haben, nicht xtbuch, abgesehen von seinem g entwickelt und ein höchst wirkungs-=

erdinand real ausgesetzt. Nach Briefen aus Halifax vom übrigens die Aufregung die sich in der Verbrennung des Par⸗ laments-Berichts und des Bildnisses des Gouverneurs Luft machte, sehr abgenommen und einer gesetzlichen Agitation Platz gemacht. Sir Alan Marc Nab, das Haupt der Torypartei, wollte nach Eng- land reisen, um die Regierung um ihr Veto gegen die Entschädi⸗ und die Abberufung Lord, Elgin 's zu bitten. Er sieht darin das einzige Mittel, Kanada für England zu erhalten. Wie aus den jetzt veröffentlichten Depeschen hervorgeht, hat die aber bereits das Entlassungsgesuch Lord Elg in's in sehr schmeichelhaften und bestimmten Worten abgeschlagen.

Vor einigen Tagen war in Birmingham eine Bürgerversamm⸗ lung, um den gegenwärtigen Zustand Ungarn hen und den Ungarn Sympalhie für ihre B Rechte ihrer Unabhängigkeit auszusprechen. Die Versammlung war sehr zahlreich besucht. Alderman Weston präsidirte, und man faßte nach mehreren Reden ven Beschluß, der unggrischen Sache auf jede Art, die dem Einzelnen in einem neutralen Staate möglich sei, bei⸗ Zu diesem Zweck ist in Birmingham eine Subseription eröffnet. General Bem hat in früherer Zeit vier Monate lang im „goldenen Löwen“ in Birmingham gewohnt. . .

Die, Differenzialzölle, nit welchen die brasilische Legislatur alle Schiffe aus Ländern belegt, die mit Brasilien nicht Handels- welche sie den begünstigsten Nationen gleichstellen, abge⸗ „treten mit dem nächsten 1. Januar in Kraft. Eng= nd ist nicht unter der Zahl dieser Länder, und Daily News meldet, daß ein auf Zulassung gestelltes Verlangen des englischen

Geschäftsträgers, Herrn Hudson, abfällig beschieden worden ist.

Das unter dem Ministerium Peel angenommene Gesetz, nach welchem der Prozeß gegen den Irländer John Hamilton wird ent⸗ schieden werden, lautet: „Wenn fortan irgend Jemand eine Flinte, Pistole oder sonst eine Feuerwaffe, gleichviel ob solche einen explo⸗ siven oder zerstörenden Stoff enthält oder nicht, mit Willen auf die. Person der Königin abfeuert oder abzufeuern versucht, oder damit auf sie oder ihre Umgebung zielt; sichtlich mit einer schlägt oder zu

d 244 Pferde). der Entschädigungs⸗Bill,

u glauben, es w die ses Dekretes bei⸗

Romänen⸗

marschiren. 21. Mat 1849.

ihrer Weib und Kinder harren,

ein Mißtrauen zu setzen, stellung des Werkes

Regierung

Chrzanowsli treten werde. Consulta aufgelöst.

Florenz, 19. Mai. tore Toscano bringt folgende Proclamation: dentliche Kommissär Sr. Kaiserl. Kön Leopold von Toscana zc.

heimatlichen Heerde nahe zu kleiben. hier ohne den

rns in Betracht zu zie⸗ sie sich diesem 86 i racht zu z

Jeldmarschall⸗ Bestrebungen für die

(Const. Bl. a. B. Der Moni⸗ „Der außeror⸗ l. Hoheit des Großherzogs ie großherzige Bewegung, mittelst welcher ihr am 11. und 12. April die constilutionelle Re⸗ giernng wieder eingesetzt, so wie eure allgemeine Theilnahme und Mitwirkung zur Wiederherstellung der Srdnung und Ruhe im Lande, vermochten nichts gegen jene ruchlose Partei, die nicht nur in Livorno das Banner der Revolution aufrecht hielt und mit den Wafsen vertheidigte, sondern auch mit Aufbietung aller Mittel das Land von Neuem in Anarchie solches Unglück zu verhüten, : r e haften Sieg zu verschaffen, stellte, sich, was euch ebenfalls nicht entgangen sein kann, die zeitweilige Intervention österreichischer Krieger als unumgänglich nöthig heraus. Der Antheil, den das gesammte Europa für die Restauratien des vertriebenen Pap⸗ gelegt hatte, verscheuchte jeden Zweifel über die e der größeren Mächte in Beziehung auf Toscana und deren freundliche Bereitwilligkeit, unseren unzulänglichen Streit⸗ Indem die Kaiserlich österreichischen Truppen die Partei bezwangen, welche Livorno tyrannisirte indem diese Krieger das Land von den Schrecknissen eines langen Bürger⸗ krieges befreiten, haben sie jenen Demagogen, die sich fortwährend unter uns herumtrieben, den hemmenden Zügel angelegt, und durch die That unwiderlegbar bewiesen, daß die Nilitairmacht ein unum— gängliches Element zur Herstellung der Ordnung und des Frie⸗ Ihrem Beistande verdanken wir es, daß das gesammte Toscana sich heute, einer einzigen Familie gleich, um seinen con- stitntionellen Fürsten zu schaaren und sich jener freien Institutionen wieder zu erfreuen vermag, welche der Landesfürst verliehen und die von einer gewaltthätigen Faction zu anarchischen Zwecken gemiß⸗ Die Hülfe, welche . r, , Regierung eurem Großherzog geleistet, war sowohl durch ie Ver⸗ hältnisse des , als durch die Nothwent igkeit, den Unordnungen, welche Mittelitalien zerfleischten, ein Ende zu ma— chen, dringend bedingt. Fahret fort in dem von euch so schön be⸗ gonnenen Werke, befestiget Ordnung und Ruhe auf dauerhafte Weise, und die Nothwendigkeit dieses Beistandes wird bald aufhö— ren; eure Regierung selbst wird das Möglichste aufbieten, ihn ab= lästig zu machen. Gegeben im Palazzo Vecchio, Serristori.“

Spanien. Madrid, 24. Mai. Gestern versammelten sich die Sec⸗ tionen des Kongresses, um die Kommission zu wählen, welche über das von der Regierung vorgelegte Zolltarif Gesetz zu berichten hat. Trotz aller ihrer Anstrengungen gelang es keinem einzigen Deputir⸗ ten Cataloniens, in die Kommission gewä steht aus den Herren Barzanallanag. (Che g Finanz⸗Ministerium), Vazquez Quteipo (Unter- Staats- Secretair im Aimnblard (Deputirter für Cadix), Alvaro Seijas (Ex⸗Minister), Olivan (höherer Beamter im Ministerium des Innern) und Infante (General, ge⸗

beschäftigt sich hier übrigens fast nur n nn welcher die Einfuhr llen⸗Waaren gestattet. Der andere Theil, welcher rundlagen festsetzt, nach denen die Regierung die bestehen den Zolltarife umzuändern (reformar) ermächtigt werden soll, wird we⸗ niger in Erwägung ge jedoch, daß der Finanz⸗ hl herabzuscen,

Anwesenheit vor zwei Jah eise gedacht. Wir können nur bestä⸗ Im Vergleich zu Herin Kraus (der Darsteller des Eleazar ist) faßt seiner Individualität angemessen, j heimischer Sänger, der einen vom 1 von Gram und Kummer Beide Auffassungsweisen sind zu metiviren.

Wirkung aus.

namentlich der z die Dramanik seines Ges zu lassen Gelegenheit findet und z. B. von Rache durchglühten Juden in ä schaftlichkeit mit außerordentli chen weiß. Zunächst sein dramatisches Talent ins hellste in dem Duett mit Brogni, erringt er durch die Ma srines feurigströme und nur in einzelnen Momenten l einem hohen Grade innewohnend Ausprägung der Affefte hinreißen. kums wurde dem Gaste

Toscaner!

sich defiliren lassen. und Adjustirung aus. Hand gar nichts,

ebeugten Greis hinstellt. eine derselben schließt die gelungene Momente bietet bei Tichatsche ck wo er in dem Terzett mit Recha und Leopold pieles in eigreifender Weise walten die Zorn⸗ und Wuth⸗Ausbrüche des cht orientalischer Heftigkeit und Leiden irkung zu veranschauli= . in welchem der Gast icht zu seßen Anlaß gewinnt. Hier, und besonders in der sich anschließenden Ärie, cht seines Organes und den hinreißenden Eindruck einen wahrhaft ausgezeichneten Erfolg, äßt er sich durch die ihm von Natur in e Leidenschafilichkeit zu einer zu starken nreiße Die ehrendste Anerkennung des Publi⸗ für seine trefflich Kunstleistung gebührenderimaßen Nächst Heirn Tichascheck verdiente Frau Köster, als Recha, Lob. Die geschätzte Sängerin, steis in ächt künstlerischem Forischreiten be griffen, löst diese Aufgabe jetzt, nachdem sie noch tiefer darin eingedrungen ist, in Spiel und Gesang mit gleich großer Wirkung und errang sich eben⸗ falls allgemeinen Beifall. Auch Herr Bötticher (Kardinal Brogni)h, auf dessen Slimme die milde Jahreszeit wohlthätigen Einfluß auszuüben scheint, befriedigte in Folge dessen mehr, als sonst, während Frl. Tu czech, als Eudora, besonders im Gesange glänzte und Hert Pfister in der ziemlich angbaren Partie des Leopold das Mög-

man scheint hinzuhalten, an der durch die Russen gedeckt hat. Uebermorgen sollen die übrigen rus⸗ sischen Truppen hier einrücken, aber in Ezernowiz sollen im Ganzen nur 500 Pferde und 1000 Mann Infanterie zurückbleiben, die übrigen rücken an die Gränze und, wenn es die Lage erheischt, auf den Kriegsschauplatz ein. Hier in Czernowiz versteht man sich mit den Russen sehr wohl, indem viele derselben aus dem benachbarten Gouvernement geboren sind und daher ruthenisch sprechen, was hier beinahe die Hauptsprache des gemeinen Volkes ist.

Frankreich. Paris, 29. Mai. Herr, Thiard, Gesandter der französischen Republik bei der schweizer Eidgenossenschaft, hat sein Entlassungsgesuch einge sandt. = .

Sämmtliche Offiziere des 29sten Regiments erklären in einem Schreiben an das Peuple die Behauptung dieses Blattes, daß der Oberst jenes Regiments demselben verhaßt sei und die Mann⸗ schaften, weil sie ihin sich widerspenstig erwiesen hätten, drei Tage lang in die Kaserne einge sperrt habe, für eine Lüge und fügen bei, daß der Oberst die Liebe des ganzen Re, Musikmeister und der Schuhmacher desselben Oberst, nach dem Peu pke, entlassen hätte, erklären dies ebenfalls für erlogen und sprechen ihre hohe Achtung für den Obersten und Versuche des Peuple und Gesinnungen der Armee Ein drittes Schreiben

anges und S

um dem Gesetze einen dauer⸗

i cher Wahrheit und ist es dann der vierte Akt,

stes an den T nden Gesanges

ähnlichen Wüns

kräften zu Hülfe zu kommen.

oder wenn irgend Jemand ab⸗ ngriffswaffe nach der Person der Königin schlagen versucht; oder wenn irgend Jemand ab⸗ end eine Substanz oder Sache nach der Person der Kö⸗ oder zu werfen versucht, wer das thut, soll eines schwe⸗ ren Vergehens schuldig sein und kann, nach Gutbefinden des Ge richlshofes, der ihn verurtheilt, auf sieben Jahre deportirt der, mit oder ohne harte Arbeit, auf drei Jahre eingesper rend welcher Periode er eine dreimalige, öffentliche vder geheime Peitschenstrafe erleiden soll.“

6 . von . der im Oberhause dischen Wahl⸗Pairs, ist gestorben. k 6 . ö , des Parlaments⸗Mitgliedes

St. Albans, Groß⸗-Falkonier von England hl der Mrs. Coutts), ist vorgestern gestorben.

Die Presse zeigt sich, mit sehr wenig Ausnahmen, der ge— heimen Abstimmung eben so wenig geneigt, als das Parlament. So sagt die Tim es: „Oeffentlichkeit ist etwas mehr als eine Ge⸗ ie ist zugleich ein großer Schutz und eine starke ie lenkt die Wirksainkeit der öffentlichen Meinung (Im Glanze dirser Mittagssonne glänzt der Ni. drigste wie ein Stäubchen im Sonnenstrahle und wird zu etwas Niemand, der an einer so ernsten Handlung, wie die Wahl eines Vertreters oder die Bildung einer Regierung ist, Theil darf die Oeffentlichkeit scheuen. Stimmen Abgabe geheime Gesetzgebung und keine geheime Regierung, warum sollten wir von der geheimen Wenn Jemand sich nicht den Folgen einer Abstimmung aussetzen kann, so soll er gar nicht stimmen. Ohne Solche Dinge können nicht ohne en des Lebens und der Stellun⸗ kann eine Abstimmung uns Klassen und Gesellschaften ohne sich darauf etwas zu Gute zu thun, eine gewissenhafte Abstimmung der Beförderung ihres haben und in niedrigen Stellen stehen, Wir sehen aber gar

ments besitze. egiments, welche der

undankbaren und theilweise u

ngesperrt werden, wäh⸗ . liche leistete.

Entrüstung über die schem Lichte darzustellen. ö. Peuple, welches von 86 Unteroffizieren des 18ten leichten Infan⸗ terie⸗Regiments unterzeichnet ist und in mehreren Journalen sich befindet, weist verleumderische Behauptungen des Sozialisten⸗Organs, welche gegen Changarnier gerichtet waren, aufs entschiedenste als eißelt die angebliche Sympathie desselben für Sie erklären, von dieser vorgeblichen Theilnahme nichts wissen zu wollen, weil sie eine Beschimpfung der Soldaten und die unreine Quelle derfelben ihnen bekannt sei. Die Regierung hat vom B

sitzenden irlän⸗

j ; 1 Güter und Titel erbt sein Neffe, Toscaner!

braucht wurden. Alessandro Stradella. Herr Tichatscheck: Stradella.

(Den 1. Juni.)

Die fünfte Gastrolle des Herrn Tichatscheck (am Freitag) war die des Alessandro Stradella in der gleichnan ein Werk, dessen dramatischer und musikali en ist, das aber durch seine angenehm rhpihmisirte und melodiöse Musik, kenisches Arrangement, nichts destoweniger ublilum auszuüben pflegt, um so

geboten wird. ichtung, welche seine ganze

Der Herzog von

ü ück und ̃ Lügen zurü (bekannt ale der Gema

die Armee. en von Flotowschen Oper,

er Werth nicht hoch anzuschla⸗

wie durch ein vortreffliches einen nicht unbedeutenden Reiz auf das mehr, als es stets auch in übrigens unser geschätzter Ga Gesangskunst nahm, für Nollen von so durchgängig sörischer Haltung, wie die des Stradella ist, weniger eignet, bemerkten wir bereits in einem frü⸗ Dennoch leistet ec auch hier in vielem Betracht Anerken⸗ nungswerthes, und die seltene Fülle und Ausgiebigkeit seiner Stimme, die deutliche Aussprache der Textworte, die ungemeine Klarheit und das Em— pfundene seines Vortrages wirken (trotßß mangelnden Portaments) überall Gleich in der ersten Serenade:

„Horch, Liebchen! macht der Sänger die bezeichneten Vorzüge mit echt künstlenischem Geschick Nicht minder gelungen, dramatisch belebt und mit einem eigen- ihümlichen und wirksamen Anflug von Humor singt der Gast die Salva⸗ toͤr⸗Rosa⸗Romanze im zweiten Aft, während er dem an sich zienilich trivia⸗= len und jedes höheren, poetischen Schwunges entbehrenden Wechselgesange zu Anfang des dritten Altes:

lshaber der französischen Schiffs⸗ n und weni station im mexikanischen Meerbusen die Anzeige empfangen, daß er den Hafen von Marakaibo in Blokadestand erklärt habe, weil die Regierung von Venezuela sich weigere, für Unbilden, welche zwei französischen Unterthanen widerfahren, Genugthuung

Auch der 28. Mai, für den man ganz gewiß den Ausbruch einer Emeute besorgt hatte, ist ruhig voruͤbergegangen. ; sée, das ohnedies schon stark bewacht ist, wurde für alle Fälle noch ein Bataillon zur Verstärkung beigegeben. Ueberfall von Seiten der Rothen. folgender Weise aus: daß mehrere

schmackssache; Bürgschaft. auf Einzelpersonen.

in Folge der

heren Berichte. ,, lt zu werden.

dieg e en g ist. sthr n, n, en ber Tarif Ibihri iu ig im

Regierender,

ürchtet dort einen ; rungs Handlung.

pricht sich darüber Erfahrung deutschen Demokratie

anregend auf den Hörer.

ö. Ein Bericht Ministerium des Innern),

Emissarien der Abstimmung besser denken? (General⸗Zoll⸗Direktor),

fägliche Zusammenkunft mit Ledru Rollin und“ seinen

tagnards pflogen, mäßigter Progressist)

ie öffentliche Meinun mit demjenigen T

ihn kommen wir viel kesser w Opfer abgehen. fe gen, vom Premier ⸗Minister abwärts, unsere Zukunft kosten. giebt es Männer,

welchen nichts Geringeres verhandelt werde, als den Präsidenten Bonaparte zu stürzen, einen sozia⸗ listischen Konvent zu errichten und eine revolutionaire Regierung Diese revolutionaire Regierung (Diktatur) sollen die deutschen Fürsten vertreiben helfen und dann die Rheinlande als Jene Emissarien, welche ihr Vater⸗ land im Namen der Nationalität unterwühlen, fangen also damit an, den schönsten Theil ihres Landes den Feinden anzubieten.“ Gestern Abend feierten an der Poissonire- Barriere zweitausend Nenschen in dem dort gelegenen Lokal „der Freiheits-Garten“ den Zusammentritt der neuen demokratisch-sozialen Deputirten durch ein Bankett. Die kommunistischen Stimmführer des Berges waren alle Rattier, der neue Militair⸗Deputirte, seine Rede begonnen, als der Polizei⸗Kommissarius Einlaß begehrte. Derselbe wurde ihm verweigert. Spitze eines ganzen Regiments zurück. Rattier, der noch die Tri⸗ büne innehatte, protestirte in Beglettu Kommissarien am Eingange des Etabli Bruch des Vereinsrechtes, ermahnte aber die Gäste, sich ruhig zu⸗ rückzuziehen und der organisirten Staatsmacht z erte zwei Stunden. hen geschritten,

Mein Vaterland,“

sogar durch seine trefflich nüaneirte und tief ausdrucksvolle Ausführung einen solchen Grad von künstlerischer Weihe zu ertheilen weiß, daß die Flachheit der Composition in Folge dessen sast überhört wird. Lob gebührt dem Vortrage det Homne gegen den Schluß der Oper. Zum leßzimaligen Auftreten (am Sonntag) hat Herr Tichatscheck den Raoul in den „Hugenotten“ gewählt, eine Rolle, die ihn in seiner eigent- lichen und Glanz-Sphäre zu zeigen vollkommen geeignet ist und ihm so— zes) Gastspiel in würdigster Weise abzuschließen

In allen

Entschädigungspreis erhalten. Bei genauerer Prüfung ergiebt sich Minister die jetzt bestehenden Eingaͤngszölle als vielmehr zu erhöhen beabsichligt. stehenden Tarife sind Urstoffe in der Regel mit t von dem im Tarife höchst willkürlich festgesetzten ch dem neuen Entwurfe sollen Urstoffe ein bis Der in Kraft stehende Tarif belegt Ar— e der Verbrauch erheischt und der einheimische Kunstfleiß schnitt mit 10 bis 15, der neue Entwurf mit In dem in Kraft stehenden Tarife wird der il der einheimischen Artikel durch einen Schutzzoll von en wenigen steigt er auf Dem neuen Entwurfe dieser Schutzzoll aber, je nach den einzelnen Artikeln, 50 Prozent betragen. Von den 1326 Nummern des gegen⸗ rifes (die 234 ves besonderen Supplementes nicht ezahlen mehr 835 15 Prozent, 55 bezahken 160, 6000 . erg als 10 aeg, z i er bedenken, daß diese Abgabe von einem Werthe entrichte . den die Regierung nach einem den wahren Werth des standes in der Regel um das Dreifache, Fünffache, Zehn⸗ 1ülbersteigenden Maßstabe willkürlich festgesetzt hat, und daß im voraus bestimmte Werthschätzung, den Erklärungen des wie bisher bestehen bleibt. Lei⸗ dem bestehenden Tarife 19 bis 25 Pro⸗ e mit 25 bis 59 bel Fabrikate bestimmten Schutzzo ig , Dabei bleibt es der Willlür des Finanz⸗Ministers überlass Artikel, welche der spanische Kunstfleiß nicht liefert, als 1 .. n. Verbrauch nicht nothwendig sten Zolle zu belasten. Gegen⸗

Interesses vorgezogen . während sie hätten hohe erhalten können. ) nicht ein, warum die ärmere Klasse, zu deren Besten auf geheime Abstimmung gedrungen wird, befreit sein solle von dieser heilsamen Kentrolle der öffentlichen Meinung. Tüchtige Männer werden ihre Ueberzeugung und ihre Abstimmun sollen wir diejenigen jeder Kontrolle entziehen, welche derselben am meisten bedürfen? Wir verwerfen daher, die geheime Ab als ein niedriges, unehrenhaftes, überflüssiges und zum fährliches Mittel.“ , . 9. 96.

An die Stelle des verstorbenen Erzbischofs Croly ist Dr. Dixon, Professor der heiligen Schrift am Maynobth⸗Kollegium, zum katho⸗ lischen Primas von Irland erwählt worden.

Die Bank hatte am 19. Mai einen Notenumlauf von 18,ů714, 80 760 Pf. St. weniger als vorige on 14,351,453 Pf.

nicht sowo In dem in Kraf 5 oder 6 Prozen Werthe belastet. Na zent bezahlen.

mit sein (leider! nur kur

laut bekennen. Warum aber

zehn Pro ,, tikel, welche d nicht liesert, im Durch 15 bis . Prozent.

größte The he tikel 30 bis 25 Prozent begünstigt, (bei ein d de. 40, bei einem auf 4

hatte gerade Konzert,

veranstaltet vom „Treubund für König und Vaterland“ im Krollschen Saale.

(Den 31. Mai.)

g gab der „Treubund für König und Valerland“ im Krollschen Saale suͤr die in Berlin zurückgebliebenen Familien der daterländischen Krieger ein Konzert, das in Folge seiner zeitgemäßen Ten denz eine wahrhaft außerordentliche Theilnahme hervorgerufen hatit. Noch niemals dürfte das Lokal von einer ähnlichen zahlreichen Versammlung be⸗ Die Zahl der Anwesenden belief sich auf mehr als 2000, und die dicht gedrängten Reihen der Versammlung füllten nicht nur den roßen Hauptsaal ganz, sondern zum großen Theil auch die Nebensäle.

ie Zuletztgekommenen (zu denen auch Neferent gehörte) konnten daher Die Konzerlgaben selbst bei der großen Entfernung nur unvollkommen genießen. Eine Beurtheilung derselbe würde mithin für uns kaum möglich sein. die stürmischen Kundgebungen des Patriotismus wurden zunächst durch eine Declamation des Herin Gern veranlaßt, deren Inhalt, so viel wir von unserem fernen Standpunktt aus zu hören vermochten, den „alten Fritz“ zum Gegenstande hatte. Unzählige Lebehochs, dem Vaterlande, dem Kö— nige u. s. w. ausgebracht, erschöͤllen nach diesem Vortrage, worauf das zum Volks gesange gewordene Lied:

„Ich bin ein von der ganzen Versammlung mit Begei minder enthusiastischen Anklang fanden später die Declamatjonen der Frau ĩ Rott, gleichwie auch dem Vormage eines

Bald darauf kehrte er an der

mehrerkr anderer Bankett⸗

ments hiergegen, als einen

30, bei sech u weichen. Am Donnersta

Nachdem die Gäste durch die setzte sich das Militair seinerseits in schritt durch die Volksmassen, welche rechts und links Von allen Seiten erscholl der Ruf: „Es lebe Es leben die Bürger-Soldaten oder Soldaten⸗

„Wie es scheint, weiß das Publikum chen Depeschen Leon Faucher's noch nicht Alles; einen zweiten Thell der Depesche mit, Sorgen Sie dafür, daß diejenigen rium ergeben sind, spätestens den sollte viese Rand - Empfeh Sitzung hierüber Aufschlüsse.“ ährend der Dauer der

bitters hat

Woche) und einen

Pf. St. (24 St. (13,558 Pf. St. mehr als

Baar vorrath die Woche vorher).

Defiliren dau Militair Rei Narsch und

Spaliere bild

wärtigen Tari

. 8 t mitgerechnet) n,

ucht gewe ein. Aus dem Haag, 26. Mai. Der Justiz⸗ kh, gene sen sein Minister hat das Gesetz über die ministertelle Verantwortlichkeit wieder zurückgenommen, nachdem die zweite Kammer der General⸗ staaten dasselbe einer radikalen Umgestaltung unterworfen hatte. hat auf sein doppeltes Mandat für die Ge⸗

Niederlande.

Das Sir ele bemerkt: über die telegraphis denn man theilt worin es heißt: „BV Deputirten, welche 28. Mai in Paris lung dienen? Viell Die parlamentarisch National ⸗Versammlung ten. Der ehemalige s seine Sitzungen nach den dem Vorsitz des Herrn Mols talembert, Benoit und andere Legi Herr Thiers ist mit ungefähr 80 s anderer Klub hat sich im Cafs D

Herr von Scherpenzeel neralstaaten verzichtet.

Schweiz. Bern, 25. Mai. (O. P. A. 3.) Nachdem im Nativnalrathe drei Tage lang liber vie Aufhebung der Militair= estritten worden ist, hat er heute folgenden Beschluß

1) Die Militalr⸗Capitulationen sind mit der Eh d Würde der Eidgenoffenschaft unverträglich. 2 Der Bundesrgth wird aufgefordert, die geeigneten Schritte zur Auflösung püulativnen zu thun und über das Resultat Nachricht zu geben. soll die Auflösung im Namen der Eidgenossen⸗ schaft aussprechen und die Rückkehr der Truppen bewirken, wenn dieselben zu einem Angriffe gegen gegen solche verwendet werden

inanz-⸗Ministers zufolge, 1 bezahlen nach dem neuen Entwurfe werden si

für einheir

dem Ministe eintreffen.“ eicht giebt uns

ent; nach 1 als dem

en Klubg, w ch Dasselbe Verhältni

bestanden, haben einige Umgest e Klub der Rue de 8 Staatsraths ver Herren Berryer, von Mon⸗ timisten die Leitet dieses Klubs. mer Freunde au Durand am

det. Seinen Kern bilden die Hernen Dufa ville und Chambolle, die freisinnigste

Capitulationen *

Gegenstände 6j i n, . erung angestimmt wurde. erheischt, und folglich mit dem 13 66 ist jeder n ! nachdem er die in dem Tarife fe von allen , . inneren m neuen Tarife (dritte 2361 und anderen Abgaben be=

proz. 104 P.

relinger und des Herrn patriotischen Männer Quarteits von Gottfr. Weiß; schen Heere“ betitelt, lebhafte Acclamationen folgten. lischen Gaben des Konzeries bestauben, mit Ausnahme eines Festmarsches der das Ganze eröffnete, und der Ouvertüre Schlesien“ von Meyerbeer; aus Liedern und Opernge

em treuen preußi= ie übrigen musika⸗

3) Der Bundes rath Zollabgaben entrichtet hat,

Abgaben befreit; nach d 9 ö Artikel vbenein auch die städtischen Zproz. 255 G.

fremde Staaten, insbesondere sollen, die man in ihrem Selbst⸗ Konstituirungsrechte hindern wolle. Alle Werbungen im Gebiete

Madeleme⸗Platz gebil⸗ Beaumont, Tocque⸗ gemäßigten Par⸗

von Gotifr. Weiß, eldlager in

Fraction der

937

gen, die durch die Damen Cornet (aus Hann n und Tuczek und die

derren Pardini, Paltriniri, Phister und Bötticher zur Ausfüh⸗ rung famen.

Verein für mittelalterliche Kunst.

In der Versammlung des Vereins am 24. Mai hielt Herr Schnaase einen Vortrag über die Frage, ob man die Entstehung . . Formen des Mittelalters einer Geheintlehre oder einer symbolischen Bezie⸗ hung zuschreiben dürfe. Manche haben an eine Nachahmung druidischer Haine oder der ersten, in neubeiehrlen germanischen Gegenden aus Zwei⸗ gen geflochtenen Kapellen geglaubt; Andere sumbolische oder mathematische Geheimlehren vermuthet und zum Theil nachzuweisen gesucht. Beides ist unhaltbar. Symbolische Deutungen des Kirchengebäudes und seiner Theile sinden sich zwar schon bei den Schriststellern des Mittelalters, abe— bei näherer Prüfung ergeben sie sich als müßige, hinterher eidachte Allegorieen, ohne Einfluß auf die Formbildung. Selbst die Kreuzgestalt hatte ihren Ursprung in der Zweckmäßigkeit, wenn man auch bald die Beziehung auf das Kreuz als heiliges Zeichen bemerkte und aussprach. Die oft wiederholte Behauptung, daß die Bauhütten ein sorgfältig bewahrtes und mit ihnen untergegangenes künst-⸗ lerisches oder symbolisches Geheimniß gehabt, kann von der historischen Kritik nicht bestehen. Sie sind nichts als zunfimäßige Verbindungen der Steinmetzen, und die Cauch nur in späteren Urkunden5 anempfohlene Ge— heimhaltung bezieht sich nur auf „Gruß und Schank“, die Wahrzeichen der Zunstgenossen. Die Annahme einer Grundzahl ergiebt sich, selbst an den dasür angesührten Beispielen, als unhaltbar. Ein Gründ maß war nur in- sofern vorhanden, als die Baumeister gewisse herkömmliche Verhältnisse der An- lage beibehielten, jedoch mit künstlerischer Freiheit und ohne Einfluß auf die eigentliche Formbildung, Die Quadratur und Triangula tur, von der allerdings einige Schtisisteller des 15ten und 16ten Jahrhunderts geheimnißvoll sprechen, sind nichts als handwerksmäßige Hülfsmittel der Steinmetzen, um ohne geometrische Kenntniß die feineren Gliederungen richtig auszusühren, deren Ueberschätzung erst im Verfall der Kunst eintiat und denselben beför— derte. Sie haben nur insofern ein historisches Interesse, als sich an ihnen zeigt, wie das geometrische Element, das in anderen Baustylen nur die verborgene Grundlage bildet, in der gothischen Architektur vorherrscht. Zwei Eigenschaften sind es also, welche dieser Architeltur einen Anschein des Ge⸗ heimnisses geben „dies Vorherrschen des Geometrischen und der An⸗ klang an vegetabilische Form. Beide beruhen aber nicht auf einer Geheimlehre, sondern auf einem technischen Grunde, nämlich auf der Ver—= bin dung des Bogens mit der senkrechten Stütze. Die konse— quente Durchführung dieser Constructionsweise erzeugte sowohl feinere geo⸗ metrische i , als auch die Pflanzenähnlichkeit. Das wahre Ge— heimniß dieses Styls ist daher nur die Annahme und Festhaltung dieser Form, und. es erklärt sich durch die Veiwandtschaft derselben mit dem ZJeitgeiste. Denn derselbe Gegensatz, den wir als geometri⸗ sche Strenge und pflanzenartige Weichheit in der Architektur erkennen, findet sich auf allen Gebieten des Mütelalters, in der Neligiosität, in der Sitte, in Wissenschaft und Possie. Ucberail fehen wir die Er treme des Verständigen und Phantastischen, des Spröden und Milden in höchster Steigerung und dennoch mit einander verschmolzen. Die Archi= telkiur, indem sie eine Form annahm, welche diesen Gegensatz hervorbrachte, solgte daher nur demselben Triebe, aus welchem dit ganze Bildung der Zeit hervorging, und sie erklärt sich in ollen ihren Eigenthümlichkeiten durch die Enistehungsgeschichte des Jeitgeistes. Dieser Vortrag er— hielt von verschiedenen Seiten Beifall und Zustimmung. Her Waagen hatte als neue Erscheinung das Werk „Leben und Werke des Bildhauers Cilmann Riemenschnelders“ von dent als Kunstforscher 1ühmlich bekannten L. Becker vorgelegt. Sowohl die Abbildungen von ver⸗ schiedenen Werken dieses tüchtigen, bisher so wenig bekannten Künstlers, als die sonstige Ausstattung durch die Verlagshandluͤng von Rudolph Wei⸗ gel in Leipzig fanden allgemeine Anerkennung. Herr Waagen behält sich einen kurzen Bericht über den Tert bis zur nächsten Versammlung vor. Derselbe ihrilt zur Anschauung auch ein Eyemplar des ganz neu erschiene nen Werkes: „Auch ein Todtentanz aus dem Jahr 1848.“ sechs Holzschnitte nach Zeichnungen von Alfred Keihel und ein erklärender Tert von R. Nrinsck, mit. Obwohl dieses Werk, als der Gegenwart entsprossen, eigentlich außer dem Zweck des Vereins liegt, erscheint die Vorlage dessel⸗ ben doch dadurch gerechtferligt, daß es sich einer echt⸗mittelalterlichen Auf⸗ faffung anschlitßt und zugleich! ein höchst erfreuliches Beispiel ge= währt, ganz im mittelalterlichen Sinne, durch bildliche Darstel⸗ lungen auf das Volk einzuwirken, wie dieses selbst noch am Schluß des Mittelalters, nämlich zur Zeit der Reformation, in fo rei— chem Maße geschehen ist. Das Unternehmen wird als ein in jeder Bezie⸗ hung gelungenes anerkannt und eiwirbt sich den lebhaftesten Beifall. Bie Zeichnungen sind geistreich und lebendig, die Ausführung der Ho zschnitte unter der Leitung des tüchtigen Meisters in die ser Kunst, Herrn Büttner in Dresden, ist durchaus gelungen und ganz in dem angemessenen Charakter des Holzschnitts gehalten, der gereimte Text von Reinsck zeichnet sich eben so sehr durch die tüchtige, echt vaterländische Gesinnung, als durch den schlichten und allgemein verständlichen Ausdruck aus. Dic Ausstattung der Verlagshandlung von Georg Wigand in Leipzig ist in Druck und Papier vortrefflich, zunial in Betracht des geringen Preises von 15 Sgr. Es ist somit Alles vereinigt, um diesem trefflichen Unternehmen einen großen und allgemeinen Erfolg zu versprechen. G. F. W.

Auch ein Todtentanz aus dem Jahre 1848. Erfunden und ezeichuet von Alfred Rethel. Mit erklärendem Texte von R. einick. Ausgeführt im akadem. Atelier für Holzschneidelunst zu

. . unter Lestung von H. Bürkner. Leipzig, Georg Wigand's

erlag.

Mit vielem Gück und entschiedenem Talent werden hier politische Fragen auf das Gebiet der Kunst im engeren Wortsinne geführt. Nicht um Scherz⸗ oder Spottbilder handelt es sich, sondern eine Neihe meisterhaft erfundener Zeichnungen, versinnbildlicht mit eischütterndem Einste eine ewige Wahrheit, in deren Verkennung der Krankheitsstoff unserer Zeit besteht.

Um die ab sosute Gleichheit, das Wahnstreben fo Mancher, her⸗ zustellen, erscheint der Tod auf der Weltbühne. Auf dem er sten Blatte sehen wir einem Gerippe allegorische Figuren sein Rüstzeug bringen. Der tiefgebengten, gesesselt im Hintergründe fitzenden Gerechtigkeit hat die List das Schwert und die Lüge die Waage entwunden, um sie dem uner— bittlichen Gleichmacher zu bringen. Die Eitelkeit stülpt ihm den Federhut 9 der Wahnwitz führt ihm das Roß zu, die Blutgier reicht ihm die

ense: „Ihr Menschen, ja! nun kommt der Mann, Der frei und gleich Euch machen kann!“

Auf dem zweiten Blatie reitet der Sensenmann einher, Leben und ö, fliehen entsetzt, nur einige Raben krächzen hinter seines Nosses Hufen her: ; 35

„Zur Stadt lenkt seinen Gaul er hin, Schon ahnt er reiche Beute drin.“

Weiter hin auf dem dritten Blatt sehen wir ihn, umgeben von einer ungebührlichen, irunkenen Menge, in der Hand die Wagge, die er, arglistig grinsend, beim Zünglein faßt. Die Sehenden sind blind sür den Betrug, nur eine blinde Frau eilt gebeugt hinweg von der Stätte des schnöden

Gaukelspiels: Sie schrie: „Das ist der rechte Mann! Dem folgen wir, der führ' uns an!“

„Auf dem ierten Bilde wirst er das Schwert der Gerechtigkeit dem wild tobenden Haufen zu; zuckende oder entseelte Körper bezeichnen des⸗ sen Bahn, und auf dem f än r hat es in dem mit enisetzlicher Wahrheit gezeichntten Bgrrikadenkampf sein Ziel erreicht:

„Sie stürzen rings, Er aber lacht: „Jetzt lös ich mein Versprechen Euch: Ihr Alle sollt mir werden gleich!“

Die sie geführt, es war der Tod!“

Auf dem letzten Blatte sieht man endlich das nackte Todtengerippe Mante! und Hut hat es abgeworfen hoch zu Roß, dir rothe 1 schwingend. Rauchende Trümmer, Waffen, Leichen und weinendt

rauen und Kinder ringsum:

„Als Leichen ja! da sind wir gleich, „icht hoch noch tief, nicht arm noch reich! = „O Freiheit, wer führt dich herbei?

„Nicht Mord und nicht der Laster Schrei. „Nur wann erstickt der Selbstsucht Glühn „Wirst du in Herrlichkeit erblühn. „Du, Bruderliebe, Bürgerhort,

„Der reinsten Lehre reinstes Wort, „Geschändet hat man dich, entehrt

„Zur Mörderfackel dich verkehrt;

„Vom Himmel nahmst du deinen Lauf, „Zum Himmel flamme freudig auf

„n reiner That, ein heil'ger Brand! „So segne Gott das Vaterland!“

Eine Denkschrift an die deutsche Nation.

gelegenheiten vor die politische Presse zu bringen, dazu ist Wenn es sich um Rechte oder chen Kirche in der uns vorlie⸗

Kirchliche An keine Zeit weniger geeignet, als die jetzige. um innere Einrichtungen der deutsch-rvangelis genden Denkschrift handelte, so würden wir damit von dem Gebiete des Staates fern bleiben zu müssen glauben, oder doch eine günstigere Stunde erwarten. Aber es handelt sich um keine Ansprüche der Kircke, sondern um Es handelt sich um ihre Leistungen auf ei⸗ nem Gebiete, auf welchem der Staat, eben jetzt, wo er sich von der Kirche getrennt hat, wieder mit ihr zusammentrifft.

‚Die innere Mission der deutschen evangelischen Kirche“ r Titel der in Nede stehenden Schrift, von J. H. Wichern im Auf- trage des Central-Ausschusses für die innere

Anerbietungen und Leistungen.

Mission herausgegeben. (Dam- Rauhen Hauses zu Horn 1849.) Der Verfasser hat ein ch in politischen Kreisen genannt

burg. Agentur des Anrecht darauf, au

Nauhen Hause

zu werden, seitdem die

bei Hamburg dorthin geführt haben, um aus dem

welchem das Rauhe hervorzusuchen, dem Zustande des Jammers, der Krankheit, des Hungers, der Verwahr⸗ losang, dem eine halbe Provinz des preußischen Staalcs versallen schien, einige Erleichterung verschafft werden mochte. V Elend geretteten Kindern jener schlesischen Hungemdistrikte sich mit dem, was innere, Mission bedeute, bekannt machen will, der wird nicht mehr zweifeln, daß hier eiwas geschieht, was für den Staat von unmittelbarster Bedeutung ist. Und um sogleich noch von einem anderen Punkte aus und in Bezug auf das im engeren Sinn sogenaunte politische Gebiet von der Wichtigkest dessen, was alles zur inneren Mission gerechnet wird, einen Begriff zu geben, brauchen wir nur an Aeußerungen zu krinnern, wie des Lord Asbley, der be⸗ kannt hat, daß in den Stürmen des vergangenen Jahres London es vor Allem der Wirksamkeit seiner Straßenprediger, seiner Colporteurs und der zu dem leiblichen und geistigen Elende des Proleiariats sich herablassenden christlichen Werkthätigkeit der höheren Stände zu verdanken hat, wenn es von senem Kampfe, der die Hauptstädte des Festlandes mit Blut und Schrecken erfüllt hat, verschont geblieben ist.

Mit den tollen Träumen von Sozialisten und Kommunisten beschäftigt sich die Politik jetzt eifrig; sie muß es wohl; denn sie ist durch die Angriffe von dieser Seite zur Vertheidigung nicht nur, sondern auch zur Lösung von Aufgaben herausgefordert, welche sie vergessen zu haben schien. irtzt nicht auch auf das achten, was zur Lösung eben dieser Aufgaben von Der Kirche, die nicht aufdringlich, nicht feindlich, wie es Jene thun, sondern zur Unterstützung hinzutritt; deren Anerbietungen nicht auf Träumerei beruhen, und nicht der Jahrhunderte alten Wissenschaft neue Erfindungen entgegensetzen, sondern deren Erfah⸗— rungen durch eine noch viel ältere Geschichte, als die der modernen Po— litik, bewährt sind.

Es kann nicht des Berichterstatters Absicht sein, eine Uebersicht der in—= neren Mission, dessen was sie ist und was sie will, in diesen wenigen Zei⸗ len zu geben; da schon der Verfasser unserer Dentschrift Mühe und Kunst hat aufwenden müssen, um auf den Raum dieser Schrift ein vollständiges Bild alles dessen, was hierher gehört, zusammenzudrängen. Dieser Bericht kann nur eine Bitte sein wollen, das Buch nicht ungelesen zu lassen. Die⸗ jenigen, welche in unserer Zeit die Ueberzeugung von der ewigen Geltung des Christenthums festhalten, werden doch erst durch die Befrenndung mit der Sache der inneren Mission in den Stand gesetzt, sich darüber Rechenschaft zu geben, in welcher Weise dasselbe, trotz dem Aufhören des christlichen Staats, fortdauern muß nicht blos eine Schule, sondern eine Anstalt, ein Reich von lebendigen und Leben spendenden Krästen zu sein bis die Weltgeschichte Dicjenigen hingegen, welche das Christenihum zu den Todten werfen, dürfen doch an diesen, ihrer Meinung nach letzten, Lebens= äuerungen des Todten nicht vorübergehen; es würde ihnen eine nicht un= erhebliche Erscheinung aus der Geschichte der eine Erscheinung, die, was auch aus ihr selbst werden möchte, jedenfalls ihrer gegenwärtigen Wirksamkeit nach viel nachh als irgend eine jener sozialistischen oder kommi deren Studium und zu deren Dienst theilweise sich herbeiläßt.

Werkthätigkeit, Haus seine

Wer unter den aus dem

Seiten der Kirche geschieht?

Weltgericht wird.

Gegenwart ganz entgehen;

altigere Folgen haben muß, unistischen Erfindungen, zu die Politik der Gegenwart Wie das sinkende Alterthum einst seine großen Ge schreiber gehabt hat, die aber doch weil sie das

im Stillen sich ausbrei= tende Christent f

hum nicht der Beachtung für werth hielten weder ihre Gegenwart noch ihre Zukunft verstanden: so möch keine Erscheinung der Gegenwart unerforscht unbequem oder widerwärtig ist.

Um nur seine Stellung dazu einnehmen zu können wissen, was er davon zu halten hat. dürfte indeß Mancher sich überzeugen, Mancher veisteht unter innerer Mission nichts als eine religiös oder Wohlthätigkeit, bald mehr

te es überall gerathen sein, zu lassen, auch wenn sie uns

muß doch Jeder . Aus der Wichernschen Schrift dies bisher nicht gewußt zu haben.

das Mittel, der nur das Mittel sein soll, durch welches die Aristokratie sich die Massen unschädlich oder unterwürfig machen und den Volkssreunden den Manche wieder, und auch Günstiggestimmte, haben fuͤr die sion das Verständniß ätigkeit zur Verbreitung

und dann doch wie⸗

laufen will. soziale, für die politische Bedeutung der inneren Mis noch uicht gewonnen; sie sehen darin nur eine Th der religiösen Segnungen in die Massen, die sich dem entzogen haben; sir 1 sluß einer wieder erweckten Religiosität auf das Gedeihen der Gesellschaft und auf bürgerlichen Frieden nicht; aber es entgeht ihnen, daß die Kirche selbst und unmittelbar Die große Begriffsverwirrung unserer Zeit liegt darin, Staat und Kirche das soziale Gebiet als ein drittes eins Staat und Kirche die beiden Anstalten zur Lösung der sozialen Aufgabe sind, der Staat aber die nnr stets versuchte wir wollen nicht sagen, die stets mißlin⸗ gende, aber die stets auf der Oberfläche bleibende Lösung, und eben so sehr abir= rend, wenn er das soziale Gebiet aus sich herausstellt, als andererseits, wenn er mehr als oberflächlich die Sache lösen will; denn alsdann wird er, Sozialismus oder Kommunismus, und zerstört sich selbst. Kirche löst die Aufgabe in ihrer Tiefe, ihr ist dazu die innere Mission nicht das Mittel, sondern sie ist eben deshalb innere Mission; nur als solche lebt sie ein ihres Wesens und ihrer Aufgabe bewußtes Leben.

Das stille und stillwirkende Friedensreich, welches seine Helden und seine Unterthanen in den Gefängnissen, in den Krankenhäusern, unter den Verwahrlosten und Gefallenen findet, welches seine Geschichte durch alle Jahrhunderte mit Namen schreibt, von denen die Geschichte der Kriege und Nevolutionen nichis weiß, welches durch alle Staaten hindurchgeht und rovinzen macht, dessen deutsch-evangelische ahre in den Tagen des zu Frankfurt aus- gebrochenen Bürgerkrieges, im September 1848 zu Wittenberg einen die⸗ nenden Mittelpunkt an dem dort für die innere Mission Ausschusse gegeben hat dieses Friedensreich ist es, welches die Wichernsche Denkschrift an die deutsche Nation in großen Zügen schildert. Konfessionen und Rationen, aber auch was das wichtigste ist durch alle Stände hindurch geht dieses Reich, indem es die Wunden heilt, die Neid und Stolz geschlagen haben.

Die Politik, wie die Geschichtsschreibung, Reich so gut wie übersehen. e than. Aber eben so, wie man von der Geschichtsschr den Actionen der Kabinette und Heer Entwickelungen des Volkslebens in die

verkennen den mittelbaren Ein

soziale Anstalt ist. daß man zwischen chiebt, während doch

alle Konfessionen zu seinen Provinz sich im vergangenen

ebildeten Central-

hat bisher dieses verborgene albe Arbeit ge- eibung, die nin sortgeschmitten ist. 3

Sie hat eben deshalb nur h

re erzählt, dazu Ei . un auszunehmen: