1849 / 175 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

egen die Küste zurück. Ob man es noch wagen wird, dem Feind . 861 vin Landes zu folgen, scheint mehr als zweifelhaft. Die Beschwerden gegen die Fortdauer der dänischen Blokade werden immer lauter, zumal in Hull, wo die Geschäfte vorzugsweise mit Hamburg betrieben werden. Da alle Bemühungen, den Sklavenhandel zu unterdrücken, von geringem Erfolge begleitet gewesen, so scheint man es jetzt mit di⸗

rekten Sendungen an die afrikanischen Fürsten versuchen zu wollen,

welche jenes schmähliche Geschäft befördern. Sehr merkwürdig ist der Bericht des Herrn Cruikshank über seine Sendung an den Hof des mächtigen Königs von Dahomey, der jährlich 9050 Sklaven aus⸗— führt. Der Rein-Ertrag des Verkaufs wird auf 300, 000 Piaster jährlich angeschlagen; man wird sich daher nicht wundern, daß er eine ihm von England angebotene Entschädigung von 2600 Bol⸗ lars jährlich ausgeschlagen hat und in der fun von Palmöl, so wie in den Kaffee ünd Baumwollen- Pflanzungen, kein hin— längliches Surrogat für seine Einkommensquelle aus dem Menschenhandel erblickt. Der König, der als ein Mann von Geist geschildert wird, hatte eine fuͤnfstündige Unterredung mit dem britischen Abgesandten und erklärte, daß er für seine Person nichts gegen die Unterdrückung des Sklavenhandels habe, aber nicht einsehe, wie er sein Heer und seinen Hofstaat erhalten oder seinen Weibern Putz verschaffen solle.

In Liverpool kam vorgestern das Schiff „Tepie“ mit 60,000 Pfd. St. Gold aus San Francisco an. Dies ist die erste Sen⸗ dung Gold, welche direkt aus Kalifornien nach England kommt.

Die Bank hatte vorige Woche einen Noten⸗ Umlauf von 17,971 455 Pfd. St. (150,305 weniger als vorige Woche), und einen Bankvorrath von 14,947, 734 Pfd. St. (295, 22 mehr als vorige Woche.)

Schweiz. Bern, 21. Juni. (Schw. Merk. Der Na— tional⸗Rath hat das Zollgesetz sammt dem Tarif sehr schnell durch⸗

Stände⸗Rath die Sache ab geschlossen w

.

der National

Gestern Ledru Rollin, tional⸗Rath, Aufmerksamke

Milltair - Capitulationen ein Be

1126

berathen und den letzteren in Bausch und Bogen angenommen. Der das Gleiche zu thun, damit Sitzungen der Bundes- Versammlung Endlich ist auch in Bezug auf die schluß zu Stande gekommen, indem Rath, die nun einstweilige Einstellung der Werbung zugab, statt auf definitiver Einstellung zu beharren. tergehenden Anträgen in Minderheit gebliebenen Ultraradikalen wer fen nun dieselben in Form einer Motion wieder in die Behörde. ist das Haupt des letzten Aufstandes in Paris, besuchte heute den Na⸗ da er die allgemeine

wird eigentlich bestürmt, gemacht und die erden können.

Abend von Basel hier eingetroffen,

entfernte sich aber bald wieder, it auf sich zog. Er will sich in Genf niederlassen.

Die mit wei⸗

Meteorologische Beobachtungen.

1849. 26. Juni.

Abends 10 Uhr.

Nachmittags 2 Uhr.

Nach einmaliger Beobachtung.

Morgens 6 Uhr.

Thaupunkt .... Dunstsattigung. Wetter

Tagesmittel:

336, 47“ Par. 335,73“ Par. 9,58 R. 15,8) R. 7,40 R. 4 6,20 R. 84 pCt. 46 pCt. .

trüb. trůb. W. W. Ww.

336, 00 Par.. 4 12, 5 R. .. 7,87 R. ..

335, S0“ Par. Quellw ßrme 7, 97 R. * 11,0 R. Fluss wärme 14, 00 R. 9, R. Bodenwirme 90 pet. Ausdũnstung Regen. Niederschlag l, oi 2“ Rb. W. Wärme wechsel 16,8) 4 10,1 *

73 pCt. W.

Rönigliche Schauspiele.

Donnerstag, 28. Juni. Im Schauspielhause. 99ste Abonne⸗ ments⸗Vorstellung: Kotzebue. (Herr Döring: Lorenz Kindlein.) Hierauf: Nehmt ein

Der arme Poet, Schauspiel in 1 Akt, von

Exempel d'ran, Lustspiel in Alexandrinen in 1 Akt, von Dr. Töpfer. Und: Der zerbrochene Krug, Lustspiel in 1 Akt, von H. von Kleist. (Herr Döring: Dorfrichter dam.) Anfang halb 7 Uhr. . Freitag, 29. Junl. Im Spernhause. 9ste Abonnements Vorstellung: Czaar und Zimmermann, komische Oper in 3 Akten, Musik von Lortzing. Tanz von Hoguet. Anfang halb 7 Uhr. Preise der Plätze: Parquef, Tribüne und' zweiter Rang 20 Sgr. Erster Rang und erster Balkon daselbst 1 Rthlr. Parterre, dritter Rang und alten daselbst 145 Sgr. Amphitheater 77 Sgr. Der Billet Verkauf zu den Vorstellungen der Königlichen Thea⸗ ter, sowohl für in dem ses statt. der Jägerstraße, der Ausgang nach der Taubenstraße.

Uönigestäd tisches Theater.

Donnerstag, 28. Juni. lichen Schluß des Theaters: Die Töchter Lucifer's. phantastisches Zauberspiel mit Gesang,

Tableaux), von W. Friedrich. Musik m Ed. Stiegmann.

Freitag, 29. Juni. Vorletzte Vorstellung vor dem zweimonat— lichen Schlusse des Theaters und letztes Auftreten des Herrn Klischnigg: Der Weg durchs Fenster. Lustspiel in 1 Akt, nach dem Französischen des Scribe, von Friedrich. Hierauf: Mimisch⸗komische Scene, ausgeführt von Herrn Klischnigg. Dann: Zum erstenmale wiederholt: Der Alexandriner oder: linteroffizier Püffte in Dresden. Genrebild mit Gesang in 1 Akt, von R. Hahn.

Großes in 5 Abtheilungen ponirt und arrangirt von

Zum Schluß: Jocko, der brasilianische Aff. Melodrama in 2 Akten.

(Hr. Klischnigg: Jocko.)

———

Berliner Börse

vom 27. Juni.

HM echsel- Course.

Brief. 1423 1123 1505 1497 141953 149 6 2556 243

86 S33 837

1615 w 995

Geld. 1425 ; az] Hamburg do. London

Wie n 2 neee, 150 *I. Augsburg Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss... 100 TEE.

Franlefurt a. M. südd. W. Feters burg

994 56 14 1634

Kommuncil- Papiere und umse.

100 sRkr̃. 1533 Inländische Fonds, . 0

Geld-

Geld.

101 S0

3 Wochen

Brief. 102

Zf.

Preuss. Frerw. Anl 5 St. Schuld- Seh. 3 Seeh. Präm. Seb. K. u. NT̃. Schuld v. 33 Berl. Stadt- bl. 5 do. do. 35 Weastpr. Pfandbr. 3 Grossh. Posen do. 1 do. do. 3 Ostpr. Pfandbr. 3

Gem. Brief.

93 g3

Zf. Geld. Ger.

939 3] 9 89

13.5. 125.

Pomm. Pfdbr. 3 Kur- u. Nm. d0. 3 Schlesische d0. 37 do. Lt. B. gar. do. 3 Pr. Bk-Anth. Seb 90

102

Friedriched'or. 1375 And. Goldm. à ᷓtb. 124 Dis conto.

Ausländische Fonds.

Poln. neue Pfabr. 4 do. Part. 500 FI. 4 do. do. 300 FI. Hamb. Feuer- Cas. 3 do. Staats- Pr. Anl - Holl. 23 3 Int. 2 Rurk. Pr. O. 40th. 29 Sardin. do. 36 Fr.

N. Bad. do. 35 Fl. 16

Russ. Ham b. Cert. do. beillope 3.4.8. do. do. 1. Anl. do. Stiegl. 2. 4. A. do. do. 85. A. do. v. Rthsch. Lst. do. Poln. Schatz. do. do. Cert. L. A. do. do. L. B. 2001. Pol. a. Pfdbr. a. C. 4

7 73 gg.

giz 73

.

2 M- -

26 1563

2

S , , .

223 1

2985

Eis en kann- Actiem.

Stamm - Actien. Kapitel.

in der dazu best

Der Reinertraß wird nach ersolgter Bekanntm.

Die mit 35 pCt. ber. Actien sind v.

Tages - Cours.

immten Rubrik ausgefüllt.

Börsen- Zins- Rechnung.

taat gar.

Prioritäts - Actien. K apital.

Tages - Coums.

Zins fuss.

Sämmtliche Prioritäts-Actien werden durch jäührliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.

Magd. Halberstadt .. Leipziger Halle · Thüringer Cöln - Minden

do. Aachen.. ......

do.

Bonn - Cöln

do. do.

Berg. Märk.

Brieg - Neisse

Mag deb. Wittenb. .. .

Quittungs - Bogen. Aachen- Maströcht ..

Ausländ. A

Friedr. Wilh. Nwordb. Prior. . .

do.

Berl. Anh. Lit. A. B. do. Hambur

Düss eld. Elberfeld. . Steele - Vohwinkel .. Niederschl. Märkisch. Zweigh ahn Oberschl. Lit. A. ... Litt. B.

Cosel - Oderberg .... Breslau - Freiburg... Krakau - Oberschl. . ..

Stargard - Posen

S1 k S807 6. 654. a.

90 bz u. G. 584 bæ.

119 6.

533 0 18

6, 000, 000 8, 000, 0900 4, 824, 000 4, 000, 000 1,700, 000 2, 3 16, 600 9, O0, Qij0 13, 000,000 4.5060, 009 1.051, 200 1,400, 000 1, 300, 000 10, 000, 000 1,5006, 000 2, 253, 109 2. 400, 000 1.200.000 1.700, 0090 1, 800, 000

4, 000, 000 5, 000, 000 1, 100, 000 4,500, 000

2 *

.

dẽ = =

a 55 ba. u. B 8I bz.

6 . . . . . . 6 = . F 8 8 o . e e e.

J

2, 750, 000

clien.

8, 00, 000 37 a 383 ba u.

913 k. 91 6.

Schluss-Course von Cöln-Minden 81 G

Berl. Anhalt. .. ...... do. Hamburg do. do. do. Potsd. Magd. .. do. do. ö do. Stettiner Mag deb. I. eipziger .. Halle Thüringer. . . . Cöln- Minden.. . ..... Rhein. v. Staat gar. do. 1. Priorität .. do. Stamm-Prior. Diss eldorf- Elberfeld. Niederschl. Märkisch. do. III. Serie. Zweighahn do

1.411, 800 5, 000, 000 1,000, 000 2, 367, 200 3, 132, S0 80, 00 1, 788, 600 4, 600, 000 3, 674, 500 1.217, 0900 2, 487, 250 1.250, 000 1,000, 000 4, 175, 000 3, 500, 000 2, 300, 000 252, 000 248, 000 370,300 360, 000 250, 000 325,000 375, 000 400,000 800, 000

S865 6. 9g2 bz.

M= de =

S5 La. u. 6G. 95 he. 103 bz. a. G. 104 B.

87 a bz. 93 be. u. B.

C c K F

*

3 .

C

do. ö Obersehlesische Krakau -Oberschl. .. Cosel - Oderberg. ... Steele - Vohwinkel ..

do. do. II. Ser. Breslau - Freiburg. .. Berg. Mãärk. . . ......

C G D m m d en s‚ = = m. ee,

ö

Reinertr 1848

Ausl. Stamm- Act.

Börsen- Zinsen

Leipzig Dresden.. Luc. Bexbach 24 FI. kiel Altona Sp. Amsterd - Rotterd. Fl. Mecklenburger Thlr.

4,500, 000 S, 525, 000 2, 050, 000 6.500, 000 4, 300, 060

C D . .

von Preussischen Bank- Antheilen S931 3 be.

Mit wenigen Ausnahmen sind Halle- Thüringer Actien.

alle Course der Eisenbahn- Actien, wie der Fonds, wiederum beträchtlich gestiegen. Vorzugsweise beliebt waren Köln- Mindener,

Krakau - Oberschlesische und

Auswärtige Börsen.

Breslau, 26. Juni. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 975 Gld. Friedrichsd'or 11335 Br. Louisd'or 1125 Glb. Polnisches Papier⸗ geld 9353 Br. Desterr. Banknoten 84 bez. u. Gld. Staatsschuld⸗ scheine 80 bez. Seehandlungs-Prämienscheine 2 50 Rthlr. 101 Gld. Posener Pfandbriefe proz. 98 Br., do. 3 proz. 803 Gld. Schlesische do, s4proz. 90 Glb., vo. Litt. B. jpröz. J3 Glbö., do. 33 proz. 84 Gld.

Poln. Pfandbr. neue 4proz. 91 , bez. u. Gld., do. Partial⸗ Loose a 300 Fl. 99 Glö., do. Bank-Certif. a 20 Fl. 1335 Br.

Actien:; Oberschlesische Litt. A. u. Litt. B. 96 Br. Bres⸗ lau⸗Schweidnitz Freiburger gli, bez. u. Gld. Niederschles. Märk. 744 Br., do. Prior. M55 Gld., do. Ser. III. 95 Br. Ost⸗Rhein. Köln- Mind.) 80 Br. Sächs.⸗-Schl. (Dresd. Görlitz) 755 bez. und Gld. Neisse⸗Brieg 35 Br. Krakau⸗= Oberschlesische 467 46 bez. Friedr. Wilh. Nordb. 374 Br.

Leipzig, 26. Junt. Die Course sind noch nicht angekommen ·

Frankfurt a. M., 25. Juni. Für mehrere Fonds und alle Eisenbahn⸗-Actien zeigte sich an heutiger Börse eine bessere Stimmung, und man bewilligte dafür höhere Course als gestern. Der Umsatz darin war von einigem Belang. Alle übrigen Gattun⸗ gen gut preishaltend.

Oesterr. sproz. Metall. 737 Br., 733 G. Bank- Actien 1060 Br., 1056 G. Baden Partialloose a 60 Fl. 493 Br., 49 G., B55 J 2, Br., 2 G. Heffen ö. a2 40 Rthlr. 285 6 23 G. Darmstadt Partialloose a 30 Jl. 73 Br, 23. G' dito: 25 Ji. 25 Br., 22 G. Sardinien Partialloose 25 Br.,

Spanien proz. 255 Br., 245 G. Polen 300 Fl. Loose ., do. Bblig. a 550 Ji. Ii Br., 737 G. Friedr.

Wilh. Ziordb. I Ve, 3, ö . Minben ir Br. Tir T 6. Berbach 743 Br., iz G. Kösn Wech s

Amsterdam 1090 Fl. C. . 3 . 1 . thlr. C. H. S. 106 Br., 1653 Sit. S r k. S. 993 Gld. Hamburg 100 M. B. . 4 *. S874 G. Leipzig 60 Rthlr. C. H. S. 1665 Br., 1054 G. London 10 Pfd. St. H. S. 1215 Br., do. 2 M. 151 Gld. Lyon 200 Fr.

*. ö P

k. S. 953 Gld. Paris 200 Fr. H. S. 5, Giv. Mailand 250

Lire k. S. 1005 Gld.

Br., 99 Gld.

Wien 100 Fl. C. M. 20 Fl. Fuß 100 Diskonto z Gld.

Hamburg, 25. Juni. 3 proz. p. C. 80 Br. u. G. E. R.

1907 Br., 100 64 G. Ard.

blzę Br. u. G. Rendsb. Neum.

In Fonds derten Preisen

Paris, 24. Juni. Wenig Geschäft.

G. Stiegl. 823 Br., 828 G. Dän. 645 Br.,

10 Br. Zproz. 235 Br., 2375 G. Hamb.⸗ Berl. r 74 G. Altona-Kiel 967 Br. u. G. 110 Br. Mecklenburg 335 Br., 33 G.

und Actien war

zu theils höheren, theils unverän⸗ einiges Geschäft.

5proz. 87. 25 Brief,

87. 15 Geld. Gestern Abends blieb der Cours' 87. 35.

Amsterdam, 24. Juni. Int. 503, K, 3. 51, 505, 51. Die

Sozietät.

(Sonntag, 45 Uhr.) Effekten⸗ 4proz. 77, 1, 4, z. Franz. Zproz. Stimmung der Börse war heute im Allgemei⸗

nen günstig. Besonders waren Int. und 4proz. sehr gesucht.

Berl

Am heutigen Markt waren die

Markt⸗Berichte. iner Getraidebericht vom 27. Juni. Preise wie folgt:

Weizen nach Qualität 57 - 63 Rthlr. Roggen loco und schwimmend 285 30 Rthlr.

21 ) *)

)

pr. Juni / Juli 29 Rthlr. Br., 283 bez. u. G. Juli / Aug. do.

Aug. Sept. 293 Rthlr. bez. u. Br. Sept. / Oktbr. 31 Rthlr. Br., 305 a 30 bez.

Gerste, geh loco 22 24 Rthlr.

Hafer

w

leine 29 22 Rthlr. loco nach Qualität 17 - 19 Rthlr. Sept, Oktbr. 8pfd. 1835, 50 pfö. 19 Rthlr. bez.

Erbsen, Kochwaare 28 - 30 Rthir.

V

Rüböl

Futterwaare 27 28 Rthlr.

loco 133 Rthlr. Br., 135 bez. u. G.

pr. Juni do.

Juni Juli 135 Rthlr. Br., 13 bez.

Juli Mug. 135 Rthlr. Br., 13 G. ug. Sept. 13 Rthlr. bez. u. Br.

125 2 * Rthlr.,

Sept. Hhtbr. 18 Rthir. Ku. Ir, 124 G.

Rüböl Oltbr. Movbr. 13 Rthlr. Br., »„ Novbr, / Dezbr. 13 Rihlr. Br., Leinöl locb 10 Rthlr. Br. » Lieferung 10 Rthlr. Br., 9z G. Mohnöl 173 Rihlr. Br. Hanföl 13 a 127 Rthlr. Palmöl 135 a 139 Rthlr. Südsee⸗Thran 107 Rthlr. Br. Spiritus loco ohne Faß 166 Rthlr. e . pr. Juni/Juli 167 Rthir. Br., 169 G. v Juli / Aug. 165 Rthlr. Br., 163 bez., 165 G. Aug. Sept. 165 Rthlr. Br., 163 bez. u. G. y Sept. / Oktbr. 177 Rthlr. Br., 17 bez. u. G. Weizen unverändert; eben so Roggen. Rüböl fest. Spiritus bei stärkerem Umsatz nicht besser.

Stettin, 26. Juni. Getraide. Weizen heute wiederum höher gehalten. S9pfd. fest auf 58 Rthlr., S8 / 91pfd. roth. 57 a 62 Rthlr. als Forderung anzunehmen.

Roggen in loco Spfd. 28 a 3 Rthlr., 82S8pfd. 29 a 271 Rthlr., Sapfd: pro Juli 28 2 2735 Rthlr., pro August 28 Rthlr., pro Okt. 82pfd. 31 a 308 Rthlr.

Rüböl in loco 135 Rthlr.,, pro Juni 13 Rthlr., pro Aug. / Sep. pro Okt. 125 a 4 Rthlr., pro Dez. 125 a2 Rthlr. Spiritus 22 , pro Aug. / Sept. 213 a 21 96h.

Posen, 26. Juni. (Der Scheffel zu 16 Metzen preußisch.) Weizen 2 Rthlr. 6 Sgr. 8 Pf. bis 2 Rthir. 15 Sgr. 7 Pf. Rog en 2s Sgr. 3 Pf. bis 1 Rthlr. 1 Sgr. 1 Pf. Gerste 20 Sgr. is 21 Sgr. 8 Pf. Hafer 17 Sgr. 3 Pf. bis 26 Sgr. Buch⸗ weizen 26 Sgr. 8 Pf. bis 1 Rthlr. 1 Sgr. 1 Pf. Erbfen 28 Sgr.

123 a 121 bez. 125 G.

11 Pf. bis 1 Rthlr. 3 Sgr. 4 Pf. Kartoffeln 41 Sgr. 1 Pf. bis

13 Sgr. 4 Pf. Heu der Centner zu 110 Pfd. 17 Sgr. Pf. bis 20 Sgr. ö. das Schock zu 1200 Pfd. 4 Rthlr. bis 4 Rthlr. 10 Sgr. utter ein Faß zu 8 Pfund 1 Rthlr. 5 Sgr. bis 1 Rthlr. 10 Sgr.

Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

Beilage

das Opernhaus als für das Schauspielhaus, findet früh eren Verkaufs-Lokale des Schau spielhau⸗ Der Eingang dazu ist durch die Thür von der Seite

Schweiz.

Zum letztenmale vor dem zweimonat⸗

(12 Der Frosch.

nähere.

Zeil age zum Preußischen Staats-Anzeiger.

1127

Donnerstag d. 28. Juni.

Deutschlan d. Bayern. Landau. Stand der Dinge vor Landau. Ankunft Sr Königl. Hoheit des Prinzen von Preußen. Besetzung der Vorwerke.

Tagesbefehl. 6 Ausland.

Frankreich. Paris. Vermischtes. Rußland und Polen. St. Peters burg. Kaiserlicher Tagesbefehl an das Heer. Nachrichten aus dem Kaukasus. Vermischtes.

War sch au. Lazarethbesuch. Angekommen. Bern. Generalstabsschule. Ueberschwemmungen der

Reuß. Solothurn. Durchmarsch von Freischärlern. Wissenschaft und Kunst. Königliches Opernhaus. (Die Jungfrau von Orleans. Frl. Damböck, als Gast. Zampa. Neu einstudirt.) Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten.

nichtamtlicher Theil. ; Deut schland.

Bayern. Landau, 18. Juni. Gestern Mittags 11 Uhr traf hier bei unserem braven Festungs-Kommandanten, General- Major von Jeetze, die erfreuliche Meldung ein, daß die aus Hu— saren bestehende Spitze einer preußischen Avantgarde sich der Festung In Folge davon begab sich derselbe sogleich an die deutsche Barriere, wo er zwei preußische Offiziere traf, welche ihm die Mit- theilung machten, daß sie zum Nahe-Corps gehörten und daß die aus 5 Bataillonen Infanterie, 2 Schwadronen Reiter und 2 Bat⸗ terieen bestehende Avantgarde von Speyer her im Anzuge seien; zugleich berichteten dieselben, daß sie Tages vorher schon Ludwigs⸗ hafen, das zum größten Theil in Flammen aufgegangen sei, ange⸗ griffen und genommen hätten. Die beiden preußischen Sf⸗ fiziere, welche den Festungs-Bereich rekognoszirt hatten, zo— gen sich sofort wieder zurück. Wir sahen daher dem Ein treffen der Preußen hier entgegen. Indessen kehrte ein dem kom=— mandirenden, General von Hannecken entgegengeschickter Plat Stabs= Offizier zurück; ohne denselben zu Bornheim, das als dessen Stabs⸗ quartier bezeichnet worden war, getroffen zu haben. Durch die schnellen und namentlich im Laufe des gestrigen Tages unaufhalt⸗ sam längs des Gebirges und der Rheinseite gegen die südliche Gränze der Pfalz fortgesetzten Operationen, mit denen im Zusam⸗ menhange eine andere Corps⸗ Abtheilung über Annweiler her in gleicher Richtung vorgedrungen war, war also endlich der Entsatz dieser Reichsfestung bewerkstelligt. Diese glückliche Wendung der Dinge mußte naturlich allgemelnen Jubel erregen. Seit 8 Tagen war die Einschließung eine immer engere geworden. Seitdem konnte fast nichts mehr an frischen Lebensmitteln eingebracht werden. Denn alle umliegenden Orte waren dicht von den Freischärlern besetzt worden, welche alle hierher bestimmten Lebensmittel, so wie alle Personen und Fuhrwerke aus der Stadt, die unmittelbar vor dem Glacis Grünfutter für ihr Vieh zu holen gingen, hinwegführten, die Bürger der Stadt mißhandelten und dadurch von weiteren Versuchen f en. Au⸗ ßerdem hatte man sichere Nachricht, daß seit acht Tagen schon ein wieder⸗ holter ernstlicher Angriff auf die Festung, und zwar mit Geschütz, beabsich⸗ tigt und auf gestern Mittag bestimmt war. In der That waren die Vorbereitungen dazu schon getroffen durch Aufwürfe bei der gegen⸗ über von dem schon länger nicht mehr besetzten Cornichon gelegenen und am 16 ten Nachmittags zur Vertreibung der Freischärler mit Granaten in Brand geschossenen Zügelhütte, Wie lächerlich ein solcher Versuch auch wegen der absoluten Unmöglichkeit irgend eines Erfolges desselben erscheinen muß, so hätte er doch jedenfalls den gut⸗ gesinnten Theil der Einwohner erschreckt, die Bös willigen aber vielleicht zu Kundgebungen im Jnnern veranlaßt, die jedenfalls die Nothwendigkeit strenger Repressivmaßregeln hervorgerufen hätten. Das Herbeiführen der zu dem bezeichneten Versuch bestimmten paar Mörser und Kanonen, die sich im Besitze von badischen, in Kandel stationirt gewesenen Freischärlern befanden, hatte man von der Festung aus gesehen. Wegen der Schwierigkeit des Hereinschaffens von Lebensmitteln von außen, war seit dem 16ten die Naturalverpflegung der Besatzung mil vier Tagen per, Woche aus den Magazinen angeordnet worden, während an den übrigen Zwischentagen die gewöhnliche Menage stattfindet. Mit Germersheim war seit dem Aten d. der schriftliche Verkehr gänzlich unterbrochen gewesen, so daß es auch unmöglich geworden war, sich gegenseitig über gemeinschaftlich und gleichzeitig zu machende Ausfälle zu verständigen, und andererseits von dort her über weitere Geldmittel zur Anschaffung von, Hornvieh zu erhalten. Verräther im Innern standen mit den Freischärlern außen im Einver⸗ ständniß und hätten die etwa unsererseits beabsichtigten Ausfälle denselben verrathen. Eine Folge davon war offenbar auch die Wahrnehmung der Thatsache, daß die Einwohner der umliegenden Orte jedesmal sich flüchteten, wenn Truppen sich außer dem Glacis zeigten, die jedoch nur zur Deckung der mit Demolirungen beschäf⸗ tigten Ma nnschaft vom Genie bestimmt waren. Gestern Abends um 5 Uhr haben wir zum erstenmale wieder Postpakete mit Briefen und rückständigen Zeitungen erhalten. Wir ersehen, daß namentlich die Deutsche Zeitung und andere frankfurter Blätter sehr unrich= tige und entstellte Berichte über den Stand der Dinge hier gebracht haben. Es kann die bestimmteste Versicherung gegeben werden, daß trotz den Tausenden von Schüssen der Freischärler gegen die Festungs Be⸗ satzung im Freien, wie hinter den Wällen, meist aus gezogenen Büchsen, dieselben gänzlich wirkungslos geblieben sind. Blos zwei Unteroffi⸗ ziere wurden verwundet, der eine schon vor dem Angriff am 20. Mai leicht am Fuße auf dem Wachtposten im Fort, der andere am 14ten d, beim Plänkeln gegen die zur Beunruhigung der in den Kirchw höfen mit Demolirungen beschäftigten Geniesoldaten angerückten Freischärlern schwerer, indem ihm eine am Gewehre abgeprallte Ku⸗ gel den Unterkiefer durchdrang; Auch was über die nußdorfer Was⸗ serleitung berichtet wurde, ist gänzlich entstellt. Die nußdorfer Wasserleitung war abgegraben worden, und dies konnte nur durch Bewohner von dort oder von Godramstein geschehen. Es wurde daher ein Ausfall dorthin gemacht. Die Terrainschwierigkeiten ge⸗ gen a e wurden ohne allen Verlust überwunden, und die dichte Masse der Freischürler bis in den Ort zurückgedrängt, aus dessen ersten Häusern sle jedoch, und zwar aus allen Seffnungen und selbst von den Dächern ein sehr lebhaftes, wiewohl unwirksames Feuer auf unsere Truppen eröffneten und unterhielten. Diese hat⸗ ten den Befehl, sich durchaus keinem Verluste auszusetzen, und zogen sich deshalb fechtend zurück, nahmen jedoch den Adsunkten von Nuß⸗ dorf mit in die Festung. Nach ihrer Rückkehr wurde 6 zur Strafe eine Stunde lang mit Granaten und Vollkugeln beworfen.

. Von dem Hauptmann, Grafen von Joner, der bekanntlich den Rebellen in die Hände fiel, haben wir keine weiteren Nachrichten. Derselbe war am 30. Mal von Neustadt nach Kaiserslautern abge⸗ führt worden. Noch Tags vorher hatte Generalmajor von Jeetze

eine Protestation an den Chef des Generalstabs der rheinpfälzischen

Volkswehr abgesendet, und darauf von der sogenannten provisorischen Re⸗ gierung am 36sten eine Antwort, unterzeichnet Fries, erhalten, worin ge⸗ sagt war, daß man entschlossen sei, auf der einen Seite gegen den Grafen von Joner für den Fall seiner Verurtheilung diejenige Strenge eintreten zu lassen, ohne welche die glückliche Beendigung der Er⸗ hebung gefährdet sein könnte, daß man aber auf der anderen Seite während der Dauer der Untersuchung nicht nur für die persönliche Sicherheit desselben Sorge tragen, sondern gegen denselben auch jene Schonung und Milde üben werde, welche die Menschlichkeit gebiete. Da nun seitdem die provisorische Regierung selbst geflüch— ket ist, so darf man wohl der baldigen Rückkehr des Grafen von Joner entgegensehen. Der Geist der Truppen ist bis zum letzten Augenblicke vortrefflich geblieben. Seit der Desertion in Masst ist nur noch ein einziger Deserteur und ein Vermißter zu erwähnen. Die braven Soldaten fühlen recht wohl die wahre Bedeutung des— sen, was man hier sagte: „die Braven seien fort und nur die Lum— pen hier geblieben.“ Gerade dies bestärkte sie um so mehr im treuen Festhalten an ihre Fahnen, und so oft es sich um einen Aus—⸗ fall gegen die Freischärler handelte, bedurfte es gar keines Befehls . denn alle vom Offizier abwärts drängten sich zur Theilnahme aran.

Heute ist der Ober⸗Kommandant der Königlich preußischen Dperations-Armee am Rhein, Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen, aus dem Hauptquartier Neustadt a. d. H. hierher gekom— men und hat in höchst ehrender Weife die Anerkennung der Aus—⸗ dauer der treugebliebenen Besatzung von Landau ausgesprochen. Das schriftliche Anerbieten bundesmäßiger Hülfe durch preußische Truppen, bis dieselben durch vaterländische, die längstens bis Über= morgen dahier eintreffen soll, wurde in Rücksicht auf die wenigen Tage dankend abgelehnt.

Von heute an sind die im Drange der Noth verlassen gewese⸗ nen Voxrwerke wieder besetzt und die Offiziere vom Wachtdienst als Unteroffiziere und Gemeine zurückgetreten, weil von außen nichts mehr zu befürchten ist, indem die bereits bis Insheim und Billig⸗ heim vorgeschobenen Truppen morgen gegen den Rhein operiren. Die aus dem Gebirge und der vorderen Pfalz verdrängten Frei⸗ schärler haben sich sengend und raubend nach Kandel und in den Bienenwald zurückgezogen, wohl vergeblich einen Uebergang nach Baden . da die wörther⸗knielinger Brücke abgeführt und die französische Gränze gesperrt ist. Die preußischen Truppen haben berelts 56 gefangene Freischärler und viele Waffen hierher geliefert. Das Gerücht, der gefangene Hauptmann Graf von Joner sei von Kaiserslautern in einem Omnibus mit nach Kandel genommen wor— den, gewinnt Wahrscheinlichkeit, nachdem die über Kaiserslautern gekommenen preußischen Truppen und selbst Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen von diesem gefangenen Offizier durchaus weder etwas wissen, noch gehört haben. Im Laufe des heutigen Nachmittags haben auch noch die preußischen Generale von Hirsch— feld, von Hannecken, von Brun und viele Stabs- und Ober-Offi⸗ ziere der in der Nähe liegenden Abtheilungen die Festung besucht.

Der Kommandant der Festung, Herr General⸗Major von Jeetze, hat heute den folgenden Tagesbefehl an die Besatzung er⸗ lassen: „Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen haben bei Ihrem gestrigen kurzen Aufenthalte in hiesiger Festung bie glän— zendste Anerkennung für die ausgezeichneten Dienste, welche die Offiziere und treugebliebene Mannschaft seit mehr als eineni Mo⸗ nat zur Erhaltung der Festung Landau mit so vieler Hingebung leisteten, in für die bayerischen Waffen ehrendsten Ausdrücken aus—= gesprochen, und dabei vorzüglich mit Nachdruck hervorgehoben, daß durch diese seltene Treue und Ausdauer die Garnison von Landau sich die Achtung und Bewunderung aller Militairs, namentlich der preußischen Armee und den Dank des deutschen Vaterlandes er⸗ werben habe, und überdies als größten Lohn jeder, der hier seine Pflicht so treu erfüllt, ein höchst erhebendes Bewußtsein im Herzen trage. Freiherr von Jeetze, General-Major und Festungs—

Kommandant.“ Ausland.

Frankreich. Paris, 23. Juni. Das Comité der Wahl— 6 morgen seine Kandidatenliste für die 11 hiesigen Wahlen eststellen.

Wie es heißt, wird ein Ministerialbeschluß die Auflösung des Vereins der „Verfassungs freunde“ amtlich aussprechen.

Proudhon, vom ÄAssisenhofe zu dreijähriger Gefãängnißstrafe verurtheilt, soll nach der Citadelle von Doullens gebracht werden, wo auch Barbes und Blanqui sitzen.

Das Sincle erklärt, auf Polemik zu verzichten, thums-Interessen nicht zu gefährden, knüpft seien.

Der Courrier frangais, seit einiger Zeit das Privatorgan von Thiers, giebt zu verstehen, daß der etwa 76—– 80 Politiker zwei⸗ ten Ranges, zählende „constitutionelle Verein“ wohl nur von ehr⸗ geizigen Plänen geleitet werde, die er leicht auszuführen hoffe, da er im Ministerium sechs Mitglieder oder Meinungsgenossen zähle. Die Oppositionsblätter sind der Ansicht, die eingetreiene Spaltung in der bisherigen gemäßigten Partei könne sehr folgenreich werden, und jedenfalls dürfte sie vor der Hand die äußerste Rechte an so⸗ fortiger Betreibung und Durchsetzung ihrer Lieblingspläne hindern.

Es soll gewiß sein, daß die n, Regierung sich auf i n. . lier ö. fe Plätze an der Rheingränz⸗

eschränken un keine weitere Truppen-Zusammenzie ĩ k ö anf

er Präfekt von Lyon, Tourangin, ist wegen seines Verhal⸗ ö beim dortigen Aufstande zum Offizier der eren. ., worden.

Rußland und Polen. St. Peters bur 21. ni. Se. Majestät der Kaiser hat unterm 13ten d. ö . fehl an das Heer erlassen: 39 n n, ., . neue gil fe

ir, gehen einen Bundesgenossen unterstützen bei der Bewältigun

desselben Aufruhrs, der, vor achtzehn Jahren in Polen von ng niedergeworfen, aufs neue in Ungarn sein Haupt erhob. Mit Got⸗ tes Hülfe werdet Ihr Euch als dieselben rechtgläubigen Krieger be⸗ währen, als welche die Russen sich immer und überall zeigten: furcht⸗ bar den Feinden alles Heiligen, roßmüthig gegen die friedlichen Bürger. Das erwartet von End Euer Kaiser und unser heiliges Rußlanb. Vorwärts, Kinder, unserem Helden von Warschau nach, zu neuem Ruhme! Mit uns ist Gott!“

um Eigen⸗ die an sein Fortbestehen ge⸗

stehen Euch bevor!

Mittelst Kaiserlichen Tagesbefehles vom 9. Juni ist der Ge⸗ neral⸗Major von der Suite Sr. Majestät, Annenkoff, zum zweiten Kommandanten von Moskau, mit Belassung in der Suite, an Stelle des General⸗Majors Trozky, ernannt worden. .

Se. Majestät der Kaiser hat auf den Bericht des Finanz⸗ Ministers den Manufaktur-Räthen Gebrüdern Gutschkoff für den Bau einer aus 22 mächtigen Gebäuden bestehenden Wollen-Fabrik in Moskau sein hohes Wohlwollen aussprechen lassen.

Der Russische Invalide enthält folgende Nachrichten aus dem Kaukasus. „Nach den aus dem Kaukasus eingegangenen Be⸗ richten haben sich unsere Truppen, mit dem Eintritte des Frühlings, auf den bestimmten Punkten konzentrirt und die Sommer- Arbeiten begonnen. Außer vereinzelten Raubanfällen haben die Gebirgsbe— wohner nichts zu unternehmen gewagt. So hatte sich ein etwa 100 Mann starker Myriden-Haufen mit zwei Fähnlein, in der Hoffnung auf Beute, auf dem rechten Ufer der kasikumyckschen Koissa in Hin= terhalt gelegt, in einer Felsenschlucht, durch welche der, Weg aus dem Fort Chodschal⸗Machi nach dem Fort Zudachar führt. Am 10. Mai zog dieses Weges ein aus 8 Lastpferden und einem Con⸗ voi von 2 ÜUnteroffizieren und 25 Gemeinen bestehender Proviant⸗ Transport, geführt vom Fähnrich des Samurschen Infanterie⸗Re⸗ giments Dobaschinski. Die Räuber ließen die voraufgehende Pa⸗ trouille passiren, gaben aber, als der Convoi beim Hinterhalte an⸗ gekommen war, eine Gewehrsalve und drangen sodann unter Ge—⸗ schrei mit dem Degen in der Hand zum Angriffe vor. Gleich durch die ersten Schüsse wurden der Fähnrich Dobaschinski und die bei⸗ den Unteroffiziere getödtet. In diesem entscheidenden Augenblicke und in der Hitze des Handgemenges selbst übernahm der Gemeine Ukoloff die Führung seiner Kameraden und schlug, in Unerschrocken⸗ heit ihnen vorangehend, alle Angriffe zurück, die der Feind hart⸗ näckig in der Hoffnung wiederholte, durch seine Ueberlegenheit die Unsrigen zu überwältigen. Mittlerweile meldeten die uns ergebenen Landesbewohner die bedenkliche Lage dieser tapferen Schaar nach Zudachar und Chodschal⸗Machi. Man entsandte Hülfe, bei deren Annähern die Räuber entflohen, nach bedeutendem Verluste und ohne daß es ihnen gelungen wäre, irgendwelche Beute zu machen. Un⸗ sererseits sind geblieben: der Ober⸗-Offizier, die beiden Unteroffiziere und 4 Gemeine, und 4 Gemeine wurden verwundet. Se. Majestät der Kaiser haben auf die Nachricht von dieser tapferen That aller⸗ gnädigst zu befehlen geruht: den Gemeinen Ukoloff zum Unteroffi⸗ zier und sodann zum Fähnrich zu befördern, ihm 109 Silber Rubel und den übrigen bei dem Transport befindlich gewesenen 5. Silber⸗ Rubel auf den Mann auszuzahlen.“

Warschau, 25. Juni. Vorgestern besuchte Se. Kaiser das Militair-Lazareth in Ujasdow.

Von St. Petersburg ist der Geheimerath Ludwig Tengoborski, Mitglied des Reichsraths, hier angekommen.

Schweiz. Bern, 19. Juni. (E. 3.) Der Bundes-Rath hat in seiner Sitzung vom 18ten d. M. den Anfang der General= Stabs⸗Schule auf den 8. Juli in Thun angeordnet.

Aus den inneren Kantonen erfährt man bedenkliche Berichte über die dortige Wassernoth. In Luzern ist die Reuß ausgetreten und der ganze Quai vor der Jesuitenkirche unter Wasser gesetzt. Die Fläche von Flüelen bis Altorf soll so unter Wasser stehen, daß sogar auf vielen Stellen der Landstraße die Pferde bis an den Bauch im Wasser gehen. Auch Brunnen steht ganz unter Wasser.

Solothurn, 18. Juni. Im Echo vom Jura liest man: „Der Durchmarsch der deutschen und Allerwärts-Freischärler dauert hier noch immer fort. Es vergeht fast kein Tag, wo nicht Einzelne 6 Züge von 30 bis 50 Mann durchpassiren; Alles drängt nach

aden.

stajestät der

Wissenschaft und Kunst.

Königliches Opernhaus.

Die Jungfrau von Orleans, von Schiller. Frl. Dam böck vom Königl. Hoftheater zu Hannover, als Gast.

(Den 24. Juni.)

Dem Urtheil eines berühmten Schiller-Kenners, welcher den verstän⸗ digen Bau des Stückes rühmt, dessen Anlage und Entwickelung schwieriger sei und besser gerathen, als bei irgend einem anderen Schillerschen Drama, soll hier nicht widersprochen werden, dennoch hat er nicht den Beweis ge⸗ führt, daß der Stoff durch und durch dramatisch, nicht vielmehr episch ist. Der Glanz der Sprache deckt aber dieser Mangel und manche sonstige Mißstände zu, so daß die Jungfrau von Orleans immerhin zu den wirksa= men Bühnenstücken zu rechnen ist. Ihren mächtigsten Zauber wird sie zwar immer, wie fast alle Schillerschen Werke, auf die Jugend ausüben, weil auf sie das „Großwortige mehr als die schlichte Größe den' Ein— druck des Heroischen macht.“ Auch die] heutige Aufführung bewies dies aufs Neue. Das geräumige Opernhaus war durchweg gefüllt und zwar großentheils durch junge Leute, welche man sonst nicht so zahlreich in Par- terre und Logen sieht. Zu den hergebrachten Nothwendigkeiten mag der Opernprunk des vierten Akts gehören, der nichtssagende und doch so' an— maßend instrumentirte Marsch, der den großen Aufzug begleitet, und un- zählige Male wiederholt wird, gereicht aber dem Siücke nicht zur Zierde und peinigt die Neiven bis zur Ungebühr. Ueberhaupt ist die musikalische Mitgist des Trauerspiels qualitativ sehr ärmlich.

Vielfach und erschöpfend ist von der Kritik dargethan worden, daß die Johanna eine Rolle ist, mit der nicht leicht eine nur erträglich ausgestattete Schauspielerin beim Publikum scheitern wird, und gerade der raufchendste Beifall pflegt gewissen Fehlern der Darstellung zu folgen, welche das Bild der Heldenjungfrau zu einer sentimentalen Theaterheldin verzerren. Je mehr der Dichter leider dazu vorgearbeitet hat, je mehr ist es Pflicht der Dar stellerin, das sentimentale und deklamaiorische Element des Charakters zu mäßigen und das erfolgreiche Wirken nach dieser Seite hin ein Merkmal der Meisterschaft. In der Aeußerung einer bekannten Künstlerin, daß sie sich in dieser Rolle des stürmischen Applauses stets schäme, liegt daher ein Wink für die Darstellung.

Die äußere Erscheinung des Fräuleins Dam böckist überaus günstig; Gestalt und Züge sind schön, und bei ihren ersten Worten: „Mein' ist der Helm“ drang eine Stimme an unser Ohr, die wir befähigt glaubten, den weiteren Weg zum Herzen zu finden aber sie vermochte nicht, weiter zu dringen und es zeigten sich auch bald die Hindernisse, die ihr in den Weg treten. Die Natur hat Fräul. Dam böck zwar ein klangvolles, wei⸗ ches Organ gegeben, dem des Fräul. Bernhard, die vor einigen Mona- ten hier gastirte, ähnlich, nur noch geschmeidiger eben so wie bei dieser jungen, naturbegabten, kunstverwahrlosten Schauspielerin fehlte aber der Accent der Seele und dazu war die Aussprache nicht rein. Das Dehnen der Endsplben, besonders des stummen e, die helle Aussprache der dunkelen Vokale und Diphtongen, so wie das pedantische Skandiren der Verse erin-= nerten sofort an jene Vorgängerin. Hin und wieder glaubte man Lebens- zeichen der Seele n,, . bald darauf erwies es sich aber n, wieder als Täuschung. Mag der singende Tonfall, Gewohnheit sein, ö. sollte er nur in dieser Rolle das Prophetische, Inspirirte ,

bulen“ Heldin ausdrücken, seine Wirkung war nicht die beabsichtigte.