1849 / 178 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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zufolge, von Bristol nach Cork und dann über Killarney nach Du⸗ blin sich begeben und dort ein Lever und Cercle halten.

Auf Haiti ist Sir Robert Schomburg, der neu ernannte bri⸗ tische General⸗Konsul, angekommen und in der Stadt Santo Do⸗ mingo mit dem größten Enthustasmus empfangen worden. Die eng⸗ lische Flagge wehte zum erstenmale dort und wurde vom Fort be⸗ grüßt. Es haben nun England, Frankreich und die Vereinigten

8

Staaten beglaubigte Vertreter in der spanischen Republik der Insel.

Rußland und Polen. Warschau, 28. Juni. Vor⸗ gestern besichtigte der Kaiser zwei neue Schanzen, welche an der Allexanders-Citadelle errichtet werden. Nachmittags machte Se. Majestät einen Besuch im israelitischen Hospital.

Spanien. Madrid, 21. Juni. In der vorgestrigen Siz= zung des Kongresses wurde die allgemeine Diskusston des Tarif⸗ Gesetz⸗Entwurss für geschlossen erklärt, und man begann die der zu dem ersten Artikel gestellten Verbesserungs- Anträge. Die Deputir⸗ ten Cataloniens hatten beantragt, daß die Fabrikanten, welche in Folge des vorliegenden Gesetz- Entwurfes benachtheiligt, würden, durch die Regierung im entsprechenden Verhältniß entschädigt und den brodlos werdenden Arbeitern der nöthige Unterhalt verschafft werden sollte. Dieser Antrag wurde abgelehnt. In der gestrigen Sitzung wurden acht andere Verbesserungs⸗Anträge verworfen.

Im Laufe der Verhandlungen stellte sich heraus, daß die Ver⸗ folgung des Schleichhandels der Regierung jährlich 69 Millionen Realen kostet, und dagegen der Betrag der konfiszirten Gegenstände sich höchstens auf 12 Millionen belief. Ein Mitglied der Kommis⸗ sion, welche von der Regierung nach Catalonien geschickt worden war, um die Lage der dortigen Industrie zu untersuchen, wies nach, daß von den 97 in Barcelona befindlichen Fabriken nur fünf mit neuen Maschinen ausgerüstet sind, während alle übrigen mit ver⸗ alteten arbeiten, und daß die von ihnen gelieferten Waaren seit dem Jahre 1841 weder an Gehalt noch Umfang, an Wohlfeilheit aber nur sehr wenig zugenommen haben. Derselbe Deputirte behauptete auch, daß die Grundlagen des vorliegenden Gesetz-Entwurfes we⸗

1146

niger liberal wären, als die bei dem in Kraft stehenden Tarife von 1841 befolgten; namentlich wäre dieses bei den Wollenwaaren, der Leinwand und Seidenstoffen der Fall. Er hoffe indessen, daß die Regierung die in dem in Kraft stehenden Tarife diesen Waaren beigelegte, höchst übertriebene n , nnn in dem neuen Tarif auf das richtige Maß zurückführen werde.

Der frühere Minister, Herr Salamanca, der nach dem fehlge⸗ schlagenen Aufstande vom Mai vorigen Jahres nach Frankreich ent⸗ flohen war, wird in Folge der Amnestie in diesen Tagen hier er⸗ wartet. Er hat seinen Gläubigern angekündigt, daß er von aus⸗ wärtigen Kapitalisten mit einer Summe von 20 Millionen Realen versehen werden würde, falls ein Ausspruch der Cortes die Been⸗ in der von hier nach Aranjuez im Entwurf angelegten Eisen⸗ bahn festsetzte. Der Kongreß hat bereits in diesem Sinne entschie⸗ den. Im Senat ist aber dieser Gegenstand noch nicht zur Sprache gekommen.

Am 17ten ist der Kriegs-Dampfer „Blasco de Garay“ mit der Fregatte „Mozart“ am Schlepptau von Barcelona nach Gaeta ab⸗ gegangen. Am Bord der letzteren befinden sich mehrere Offiziere und dle für die Artillerie bestimmte Bespannung.

Zproz. 2615. G. 5proz. 10 P.

Madrid, 22. Juni. Die Königin Marie Christine ist ge⸗ stern in Aranjuez von einem Blutflusse befallen worden. Ihr Zu⸗ stand erregte so ernste Besorgnisse, daß der Minister⸗Präsident General Narvaez vermittelst des Telegraphen gestern Nachmittag ei⸗ ligst dorthin berufen wurde.

. Es sind Briefe von dem spanischen Truppen -Corps in Terra⸗ cina bis zum 14ten hier eingegangen. Der Oberst Buenaga, den der General Cordova an den General Oudinot abgeschickt hatte, um demselben die spanischen Truppen zur Verfügung zu stellen, war nach Terracina mit der Nachricht zurückgekommen, daß der franzö⸗ sische Ober⸗Befehlshaber den Beistand der Spanier entschieden ab⸗ lehnte. Sie verweilten demnach fortwährend in Unthätigkeit in Terracina, dem Sumpffieber und Mangel preisgegeben.

In der

4

des Tarif G

estrigen Sitzung des Kongresses wurde der Art. 1 —; etzentwurfes (Die Regierung hat die bestehenden Eingangs- Tarife der Waaren, Erzeugnisse und Gegenstände des Auslandes und unserer überseeischen Besitzungen in beigefügten mit Nr. 1 bezeichneten Grundlagen umzugestalten“) durch 797 Stimmen gegen 7 angenommen.

Gestern wurde auch folgender von den Deputirten Laserna, QAlozaga, Madoz, Canga Arguelles, Sagasti, Galvez Casero und Gonzalez Romero unterzeichnete Antrag verlesen: „Wir bitten, dem Gesetz⸗ Entwurfe Folgendes hinzuzufügen. Die Regierung soll, wenn sie es für geeignet hält, die Gewebe und andere Fabrikate, welche aus fremden Ländern kommen, in denen die Früchte und Rohstoffe Spaniens bedeutend Cconziderablemente) belastet sind, mit einem Differenzial-Zolle belegen dürfen.“ Dieser Antrag erregte großes Aufsehen.

Zproz. 255 G. A4proz. 99 G. proz. 10 G.

emäßheit der

Vorstellung.

von Hoguet.

Sgr.

Sonntag,

Sonntag, 1. Juli.

bung der Opern⸗Mitglieder: zügen, von T. Overskou. Anfang halb 7 Uhr. Wegen fortdauernder Heiserkeit des Herrn Mantius kann die Oper: „Zampa“, an diesem Tage nicht gegeben werden. Parquet, Tribuͤne und zweiter Rang 20 Erster Rang und erster Balkon daselbst 1 Rthlr. dritter Rang und Balkon daselbst 145 Sgr. Amphitheater 75 Sgr.

Preise der Plätze:

Schlusse des Theaters: 3 Akten, von D. Kalisch.

Königliche Schauspiele. Im Opernhause.

Musik von Siegfried Saleman.

nigsstädtischts Theater.

1. Juli. Letzte Vorstellung vor dem zweimonatlichen Berlin bei Nacht. Posse mit Gesang in

S0ste Abonnements⸗ Zum Schlusse der Opern⸗-Vorstellungen vor Beurlau⸗ Das Diamantkreuz, Oper in 3 Auf⸗ Tanz

Parterre,

Berliner Börse vom 30. Juni.

Vecksel- Course. =

Brief.

143

1423 155 119 6 26 Siu 6 161

99

Amsterdam do. Hamburg do. London

Kurz

2 Mt. Kurz

2 Mi. 3 Mi. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage

Wien n neee, 150 FI. Augsburg 150 FI. Breslau 160 Thir

.. 109 Tk. 2 n! 106 FI. 2 Mt. 100 sRpI. 3 Wochen

Inländische Fonds, Pfandbrief . 3

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss

Fraukfurt a. M. südd. W Peters burs

1033

Kommunal- Papiere und unse.

Gem. Brief. Geld. Gem.

Preuls. Frern. Aul 5 102

St. Schuld- Seb. 35 86

See. Präm. Sch.

HK. u. Nr. Schuldv. 3

Berl. Stadt-Obl. 5

do. do.

Westpr. Pfandbr. 3

Grosskh. Posen do. Gd do. do. 3

Ostpr. Pfandbr. 35

Pomm. Pfdbr. Kur- u. Nm. do. Schlesische do. do. Lt. B. gar. do. Pr. BkK-Anth. - Sch Friedrichsd'or. 1 375 And. Goldm. à ᷓßth. 125 Disconto.

94

1e , , .

Aus ländliscke Fonds.

Russ. Hamb. Cert. do. beiHlope 3. 4. S. do. do. 1. Aul. do. Stiegl. 2. 4. A.

do. do. 5. A. do. v. Rthach. Lst. do. Poln. SchatzO. do. do. Cert. L. A. do. do. L. B. 200FI. Pol. a. Ptdbr. a. C. 4

Polu. neue Pfdbr. 4 do. Part. 500 FI. do. do. 30 FI. Hamb. Feuer- Can. do. Staats-Pr. Anl Noll. 23 97h Int.

Kurkh. Pr. O. 40th. Sardin. do. 365 Er. N. Bad. do. 35 FI.

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Eis enkahn - Actiem.

Stamm - Actien. Aapital.

Tages- Coumrs.

Der Reinertrasg wird nach erfolgter Beannnn. in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt. Die mit 35 pCt. ber. Actien sind v. Siaat gar.

Bõrs en- Zins- Rechnung

Rein Frirag. 1848.

Priorität -

Actien. Kapital.

Simmiliche Prioritits-Actien werden durch jährliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.

Zins fuss.

Berl. Anh. Lit. A. B. 6, 000, 000 do. Hambur 8, 000, 000 4, 824, 000 4, 000, 000 1,700, 000 2.350, 609 9, 000, 000

13,000, 000 4, 500, 000 1,051, 200 1.400, 000 1, 300, 000 10, 000, 000 1,500, 0)0 2, 253, 100 2, 400, 000 1.200.006 1.700, 000 1, 800, 000 4, O00, 000 5, 000, 000 1, 106, 000 4,500, 000

81 C. 67 6. 90 6. 583 br. u. H. Magd. Halberstadt .. 121 6.

do. Leipziger Halle Thüringer Cöln - Minden

do. Aachen . . ...... Bonn - Cöln Düsseld. Elberfeld. . Steele - Vohwinkel .. Niederschl. Märkisch.

do. Zweighahn Oberschl. Lit. A. ... do. Litt. B.

Cosel Oderberg . ... Breslau - Freiburg. .. Krakau- Oberschl. . . . Berg. - Märk. .. ...... Stargard - Posen Brieg - Neisse. . . . . ... fer Werten. 2

56 B. 84 bæ. 4835 n.

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34 be. 75 L2. u. G. 325 k. 97 ba. v. CG. 97 bz. u. G.

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49 bꝛ. 52 ba. 743 ba. u. G.

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Friedr. Wilh. - Nordb.

Quittungęs Bogen.

Aachen- Mastricht .. 2, 750, 0090

Aus linid. Actienm.

8, 0d, 000

4 , bz Prior. .. 5 1.

do.

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Schluss-Course von Cöln-Minden 84

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do. Berg. Mãrk

Kiel - Altona

Berl. Anhalt. do. Hamburg

do. pPotsd. Magd. .

do. Stettiner

Magdeh. Leipziger .. Halle - Thüringer. . . . Cöln - Minden

Rhein. v. Staat gar. 1. Priorität .. Stamm Prior. Düss eldorf- Elberfeld. Niederschl. Märkisch.

III. Serie. Zweighahn

Obersehlesische

Krakau - Oberschl. .. Cosel · Oderberg... Steele - Vohwinkel .. do. Breslau - Freiburg . ..

Ausl. Stamm-Aci.

Leipzig - Dresden .. Ludw. Bexbach 24 FI.

* Amsterd. Rotterd. Fl. Mecklenburger Thlr.

1, 411, So 5. 000. 00 1, 000, 000 2. 367, 20 3. 132. 500 Sol 900 1, 788, 00 4, C06, 009 3. 674. 56h 1.217, 000 2. 457, 230 1.250, 00 1, 660, 000 14, 175, 000 3. 500. 000 2. 300. 000 262. 009 zl. ho Ih 00 36. 60h 250. G06 325, 600 3765, 000 100, 000 Soo, 09

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do.

do.

Il. Ser.

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Börsen- Zins en Neinertr.

1848

4, 500, 000 8, 525, 000 2, 950, 0 00 6, 500, 0300 4, 300, 9000

. ö

von Preussischen Bank- Antheilen 88 .

Mit Ausnahme von Prioritäts Actien und rungen gedrückt.

preussischen Staats- Schuldscheinen waren die Course der übrigen Eisenbahn -sStamm-Aetien, so wie der Bank- Antheile, wegen der Ultimo -Reguli-

Auswärtige Börsen.

Breslau, 29. Juni. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 97 Gld.

Friedriched'or 113 Br. Louisd'or 1123 Gld. Polnisches Papier⸗ eld 9347 u. 3 bez. Desterr. Banknoten 864 * bez. Staats⸗

chuldscheine 81 u. Sir bez. u. Gld. Seehandlungs-Prämienscheine 2 50 Rthlr. 1015 Gld. Posener Pfandbriefe 4proz. 975 G., do. Zöproz. 82 Br, Schlesische do. 3zproz. 90: u. Ma bez. u. Gld., do. Litt. Bz. 4proz. 923 bez., do. 35 proz. 84 bez.

Poln. Pfandbr. alte proz. 2 Br., do neue 4proz. 91 Br. do. Partial⸗Loose a 300 Fl. 99 Gld., do. Bank⸗Certif. a 209 Fl. 133 Br. Russ. poln. Schatz Obl. à 4 pCt. 70 Gld.

Actien: Oberschlesische Litt. B. u. Litt. B. 96 G. lau⸗Schweidnitz⸗ Freiburger 82 bez. Niederschles. Märk. 745 G. do. Prior. 997 Gld. Ser. III. 906 Gld. Ost⸗Rhein. (Köln⸗ Mind.) 825 Br. Sächs. Schl. (Dresd. Görlitz 76 Br. Neisse⸗ Brieg 35 Gld. Krakau - Oberschlesische 483— 4954 bez. u. Br. Friedr. Wilh. Nordb. 394 bez. u. Br.

Wien, 28. Juni. Met. 5proz. 899, z, 90. 4proz. 71— 718. 2proz. 48, z, 4. Anl. 34: 1503, 151. 39: 4, z. Nordb. 1955, 6. 58. Gloggn. 1033, 104. Mail. 75, 7. Livorno 68, 3. Pesth bz, 4. B. J. 1060, 66, 68.

K. Gold 24. Wechsel⸗Course.

Amsterd. 162.

Augsb. 1163.

Frankf. 116.

Hamb. 171.

London 11 42. enn alen e,,

ö en und Bahnen fest und beliebt. Geld und fr k . 5 zur , Br. u. G. .

ipzigg 28. Juni. Leipz. Dr. P. Oblig. 101 G. Leipz.

. *. . r. L., Dresd. E. IA. S8 G. lf. Hape . 0 G; Schlesische 77 G. Chemnitz Riesa 207 G. Löbau Zil⸗ tau 13 G. NMagdeb. Leipzig 132 G. Berl. Anh. A. u. B. 781 G. Altona⸗Kiel 98 G. Deß. B. A. 105 6. Preuß. B. A. 90

Bres⸗

stadt Partialloose a 50 Fl. 737 Br., 7235 G.,

1005 Br., 100 G. Stiegl. 82 Br., 82 G. Dän. 643 Br.,

Br., 90 G.

Frankfurt a. Dt, 28. Juni. Die Stimmung in einigen Fonds zeigte sich an heutiger Börse minder günstig als gestern. Doch hauptsächlich waren zum Theil die süddeutschen Obligationen, badische und kurhess. Loose und 3proz. span. zu billigeren Preisen offerirt. Alle übrigen Gattungen preishaltend, zum Theil etwas höher. Das Geschäft war im Ganzen wenig belebt. Eisenbahn⸗ Actien etwas fester.

Desterr. Hproz. Metall. 745 Br., 747 G. Bank ⸗Actien 1069 Br., 1056 G. Baden Partialloose àa 50 Fl. 495 Br., 49 G., a 35 Fl. 273 Br., 273 G. Hessen Partialloose a2 40 Rthlr. 285 Br., 285 G. Sardinien Partialloose 263 Br., 255 G. Darm⸗ dito a 25 Fl. 237 Br., 23 G. Spanien Zproz. 255 Br., 265 G. Polen 300 Fl. Loose 99 Br., 985 G., do. Oblig. a 500 Fl. 745 Br., 743 G. Friedr. Wilh. Nordb. 38 Br., 33 G. Bexbach 733 Br., 735 G. Köln⸗Minden 81 Br., 807 G.

Hamburg, 25. Juni. 33proz. p. C. 81 Br., 805 G. E. R.

64 G. Ard. 10 Br. Zproz. 245 Br., 24 G. Hamb.⸗Berl. 663 Br. 66 G. Altona⸗Kiel 96 Br., 965 G. Rendsb. Neum. 110 Br. Mecklenburg 34 Br., 335 G.

In Fonds und Eisenbahn⸗-Actien ziemlich viel Umsatz, letztere

zu höheren Preisen.

Landon, 27. Juni. Zproz. Cons. a. 3. 28. 34proz. 92. Ard. 175. Pass. 33. Span. Zproz. 343. Int. 515. 4proz. 78. Port. 4proz. 52. Bras. 808. Mex. 30. E. R. 1031.

Cons. eröffneten heute pCt. höher und schlossen ohne Ver⸗ , ben ; ñ

on fremden Fonds waren span. gestiegen. Ard. 175, 17. zproz ' gfessen h , ban, s . .

2 Uhr. Cons. 923, 92 a. Z. ex div. ;

Amsterdam, 27. Juni. Holl. Fonds waren bei geringem Geschäft fast unverändert. Russ. etwas angenehmer. . bei belebtem Umsatz sehr lebhaft gefragt.

Holl. Integr. 504. proz., neue 5835, 3. Span. Ard. 113, r. Piecen 1115. Russen alte 1025, 4. proz. S535, 4. Stiegl.

Oest. Met. 5proz. 705, 71. 2hHproz. 375, 38. Bras.

2, 4. 3. Mex. 26563.

Markt⸗Beriehte.

Berliner Getraidebericht Hvom 30. Juni. Weizen nach Qualität 58 64 Rthlr. Roggen loco und schwimmend 285 31 Rthlr.

)

1

7)

pr. Juni // Juli 285 u. 283 Rthlr. bez. Juli / Aug. do. Aug. / Sept. 297 Rthlr. bez. Sept. / Oktbr. 30 a 31 Rthlr. bez.

Gerste, große loco 22 25 Rthlr.

2

Hafer

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leine 20 22 Rthlr. loco nach Qualität 17 19 Rthlr. Sept. MDktbr. 18pfd. 185 Rthlr. Br., 18 G. 50 pfd. 19 Rthlr. bez.

Erbsen, Kochwaare 30— 32 Rthlr.

2

Futterwaare 28 30 Rthlr.

Rüböl loco u. pr. diesen Monat 135 a 139 Rthlr. verk.

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7) Leinöl

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Juni / Juli 135 a 13 Rthlr. bez. u. Br.

Juli Mug. 135 Rthlr. Br., 133 u. 138 bez. u. G. Aug. / Sept. 134 Rthlr. Br., 13 G.

Sept. / Oltbr. 13 Rthlr. Br., 12443 bez. n. G. Oktbr. Movbr. do.

Novbr. / Dezbr. 13 Rthlr. Br., 123 bez., 1235 G. loco 10 Rthlr. Br.

Lieferung 10 Rthlr. Br., 985 G.

Mohnöl 17 a 17 Rthlr. Hanföl 13 Rthlr. 1. 135 Rthlr. üdsee⸗Thran 11 Rthlr. Br. Spiritus loco ohne Faß 163 Nthlr. Br., 165 G.

2 7) 79

7)

Weizen fest.

Umgang.

pr. Juni / Jul 165 Rthlr. Br., 1685 G.

Juli / Aug. do.

Aug. Sept. 165 Rthlr. Br., 163 G.

Sept. / Oktbr. 17 Rthlr. Br, 1646 G.

Roggen besser. Rüböl stiller. Spiritus ohne

Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

Beilaege

Beilage

1147

zum Preußischen Staats-Anzeiger.

n t

De u d b Mecklenburg · Schwerin. Veihandlungen der Ab⸗

geordneten · Vᷣersammlung. sammiungzg a 8 1 an d.

Oesterreich. Preßburg. Truppenbewegungen. Plünderungen.

Pirschan zung der Ur harn in Raab, Von der un garischen Gränze. il ifa lin ge: 3. En. Die Truppencorps bei Kubin. Frankreich. Paris. Der neue Preßgesetz⸗ Entwurf. Die Kandidaten liste des Eomifé's der konservativen Wahl Union. Spaltungen unter den Gemäßigten und Vermittelungen, Die römischen Verhältnisse. Vermischtes. Str b urg. Flüchtlinge. Berhaftungen.— Obser⸗ vations corps. ; Großbritanien und Irland. London. Widerlegung im Namen Ludwig Philipp's. Englands und Frankreichs Finanzlage. Das neue poriugiesfsche Kabinct. Nachrichten aus Amerika und dem indi⸗ schen Ocean. Vermischtes. . Nußland und Polen. St. Peters burg. Ordens verleihungen. Veigien. Brü ffel. Erklärung Larochejacquelin's. Vermischtes.

Italien. Turin. Auflösung der Fremdencorps. Staatsanleihe.

Vermischtes. Florenz. Der Großherzog und seine Gemahlin. Geldrückgabe von Oesterreich. Von der römisch⸗ negpolitani⸗ schen Gränz e. Verhandlungen über die Verwaltung Siciliens. Prozeß wegen Beschlagnahme eines Dampfschiffes.

nichtamtlicher Theil. Deut schland.

Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin, 26. Juni. (H. C.)

Nachdem in der gestrigen Sitzung der Abgeordneten⸗Versammlung

Abgeordn. Räber seine Interpellation wegen Wegführung der

mecklenburgischen Truppen nach Baden zurückgezogen, dagegen zu einer persönlichen Bemerkung geäußert hatte, daß den Abgeordneten die Flüche

ruhr anzustacheln.

donnern und das Land frage,

terer kommissarischer Aeußerung bemerkte derselbe sodann, verschiedenen Reden der Kampf in Baden motivirt worden, als sei es sei⸗

der Angehörigen der zur Schlachtbank Abgesandten in die Ohren wozu es denn seine Abgeordneten habe, erklärte der Kommissarius von Lützow, daß die Kommissa⸗ rien auf die jetzt zurückgezogene Interpellation wegen ihrer der Würde der Staats⸗Kegierung und der Abgeordneten⸗Versammlung widersprechenden Form nicht geantwortet haben würden. 26 6 es sei in

tens unserer Gegner ein Kampf zur Aufrechthaltung der in Frankfurt be⸗ schlossenen deuischen Verfassung. Allerdings werde eine solche Fahne vorangetragen und würden Vlele damit berückt, und zwar geschehe dieses von den Männern, welche an der Spitze des Aufruhrs in Baden ständen und im feierlichen Aufruf das Ausland zu ihrer Hülfe herangezogen hätten. In gleicher Verblendung fahren die Männer, welche in Frankfurt sich zu den äußersten Umwälzungs⸗ Theorieen bekannten, in Stuttgart fort, das deutsche Volk zum Auf⸗ Gegen solche Männer, gegen die, welche in den sogenannten Märzvereinen in gleicher Weise wirken, gegen solche Grundfätze, gegen solche Richtungen sei es heilige Pflicht eines je⸗ den beutschen Staates, zu kämpfen, und die meckienburgische Regie⸗ rung werde in einem solchen Kampfe nie zurückstehen, ihre Pflicht völlig zu erfüllen. Nachdem der Redner mit Zeichen des Beifalls zur Rechten und des Mißfallens zur Linken geendet erfolgte eine ziemlich. tumultuarische Scene, in welcher die Koryphäen, der Linken die Regierung und speziell dem Kommissarius von Lützow selbst des Mangels aàn Mäßigung zu zeihen versuchten, und dadurch wieder die Aufregung der Rechten veranlaßten, bis endlich Raber mit einer vermeintlichen Rechtfertigung des ö Wortes „Schlachtbank“, unter dem Bravo der spärlich besuchten Gallerieen, bas Ganze schloß. Im Uebrigen setzte man, so wie auch heute, die Berathung über die Gemeinde- Ordnung fort. Ein Antrag Meyer⸗ Malchow's und Brandt's, die vom Ausschusse vorgelegten Grund⸗ züge einer Gemeinde⸗Ordnung für Stadt- und Landgemeinden ö. nicht zur Verhandlung zu bringen, weil sie doch nicht ausführbar i . erworfen.

1 ö . i ehe Abgeordneten Reinhard Rektor zu Boitzenburg) und Wöhler (Post⸗Revisor zu Schwerin) ist von dem Kündigungsrechte Gebrauch gemacht worden und sind dieselben am heutigen Tage, mit Belassung ihres Gehaltes bis Weihnachten d. J., ihres resp. Dienstes entlassen worden.

Ausland.

Oesterreich. Preßburg, 26. Juni, (Eloyd.) Die Zahl der gestern . durchmarschirten Russen dürfte wohl gegen 18,000 Mann be⸗ fragen haben, welche der 6sterreichischen Kavallerie auf dem Fuße folgten. Dit melsten aus Infanterie bestehenden russischen Hülfstruppen marschir⸗ ten sehr schnell. Der Zug dauerte von Mittag bis sechs Uhr Abends, und noch um sieben Uhr zog eine lange, unübersehbare Reihe von Munitions-, Proviant und Bagagewagen vorüber. Dieser große Truppenkörper kömmt von der Waaͤg und besetzt das rechte Donau⸗ Ufer. Das Schlicksche Corps liegt zwischen Ungarisch Altenburg und Hedervar in einer Ausdehnung von drei Stunden. Die Haupt⸗ Affaire dürfte jetzt in der Umgebung Raabs stattfinden. In Felge der von unseren Truppen errungenen Siege „wurde von Sr. Ex⸗ cellenz dem Ober⸗Kommandanten, Feldzeugmeister Baron von Hay⸗ nau, gestern vielen Generalen und Offizieren ein Festessen gegeben, wobei? Toaste auf das Wohl unseres Monarchen und der Glieder des Kaiserhauses dargebracht wurden.

Landleute, die aus unmittelbarer Nähe des Kriegsschauplatzes kommen, erzählen, daß die Dörfer Szalot, Peret, Sigär, deren Ein wohner den Kaiserlichen Truppen Widerstand leisteten, der Plünde⸗ rung preisgegeben wurden. ;

In Raad haben sich die Ungarn furchtbar verschanzt; es wer⸗ den daselbst, fo erzählen Augenzeugen, Tag und Nacht Schanzen und Palifaden gebaut und Freischärler gesammelt. Die schon bedeutend verringerte Sympathie für die ungarische Sache hat das persönliche Erscheinen Köoffuthzs unker den Einwohnern jener Stadt wieder, be⸗ deutend angefacht. Die österreichisch Gesinnten werden vom der fen sogenannten Regierungs- Kommissär nicht weggelassen und sen zum bösen Spiele eine gute Miene machen. So eben hört man, daß Topoltsan von den Ungarn geräumt wurde.

Von der ungarischen Gränze, 24. Juni. (Wanderer.) Wie feindselig der Geist auch hier und da in der Slowakei gegen die vereinten operirenden Armeen sei, hat wieder kürzlich der meu⸗ chelmörderische Ueberfall dreier Russen, die in der Nähe von Kubin für ihre Pferde Heu sammelten und dem hinterlistigen Angriffe un⸗ kerlagen, bewiesen. Die ganze Wuth der empörten russischen Sol⸗ daten ergoß sich dafür gegen einen jüdischen Mitschuldigen dieses Mordes, der den Verfolgern nicht mehr entgehen konnte und an ein

Sonntag d. 1. Juli.

——

Pferd gebunden, unter beständigen Püffen und Stößen bis zu ihrem

Hauptquartier geschleppt wurde, wo er kaum noch lebend ankam undd wahrscheinl lch ohne vieles Protokolliren in die andere Welt be= fördert wurde. . In der Gegend von Kubin sollen 40 900 Russen mit S0 Ka— nonen stehen und die ganze Arva besetzt haben. Auch 2 Bataill ene Desterreicher aus Krakau (Schönhals und Hrabowski) sind daselbst eingerückt, worauf eine Abtheilung Honveds, die dort stand (etwa S806 Mann), soglelch über Liptau den Rückzug antrat und sich ge⸗ gen die Bergstädte wendete. Diese Truppen dürften jedoch ebenfalls schon das Lager bei Budatin verlassen und weiter gegen Trentschin vorgerückt sein, weil die Proviant⸗Transporte, die mittelst 89 Vor⸗ spannswägen aus Jablunka gegen die Waag expedirt werden soll⸗ ten, plötzlich Gegenbefehl erhielten. Rings in Schlesien suchen Böswillige das Gerücht zu verbreiten, daß Görgey gegen Wien im Anzuge sei und motiviren dies durch den ihnen nicht erklärlichen Stlllstand der Russen, die ihre Operationspläne mit dem tiefsten Geheimniß zu umschleiern wissen.

Frankreich. Paris, 26. Juni. Der vom Justiz- Miniffer gestern der National⸗Versammlung unter Angabe der Motive vorgelegte Geseß⸗ Entwurf bezüglich der Presse ent⸗ hält in seinen 19 Artikeln unter Anderem folgende Bestimmun⸗ gen: Die Art. 1 und 2 des Dekrets vom 11. August 1848 sind auch auf Angriffe, welche gegen die verfassungsmäßigen Rechte und gegen dit Autorität des Präsidenten der Republik, wie sie die Verfassung festgestellt hat, gerichtet sind, so wie auf Beleidigungen gegen seine Person anwendbar. Aufreizungen des Militairs, um dasselbe seiner militairischen Pflicht und dem seinen Oberen schuldi⸗ gen Gehorsam untreu zu machen, werden mit Gefängniß von einem Monat bis zwei Jahren und mit Geldbußen von 25 bis 4000 Frs. bestraft, unbeschadet etwa verwirkter schwererer Strafen. Jeder Angriff auf die dem Gesetze schuldige Achtung, jede Apologie von Handlungen, die das Strafgesetz zu Vergehen oder Verbrechen stem⸗ pelt, wird mit Gefängniß von einem Monat bis zwei Jahren und mit Geldbußen von 16 bis 1000 Frs. bestraft. Die Veröffentlichung falscher Nachrichten, falscher oder gefälschter Aktenstücke, so wie lüg⸗ nerisch Dritten zugeschriebener Brlefe wird, wenn sie böswillig und in der Absicht geschieht, den öffentlichen Frieden zu stören, mit Ge⸗ fängniß von 4 Monat bis Jahr und mit Geldbußen von 50 bis 1005 Frs. bestraft. Alle Druckschriften von weniger als 5 Bogen, die von politischen Gegenständen handeln, müssen 24 Stunden vor ihrer Veröffentlichung und Vertheilung im Büreau des Prokurators der Republik niedergelegt werden, mit Angabe der Zahl der abzu⸗ ziehenden Exemplare, bei Strafe von 2 590 Fr. Aus der Aus⸗ einandersetzung der Gründe, welche der Minister der Vorlegung des neuen Gesetz⸗Entwurfs voranschickte, geht, hervor, daß auch die Journale 24 Stunden vor ihrer Veröffentlichung, deponirt werden sollen; der Minister sagte nämlich dort; „gleichwie die Journale“; in dem Gesetz⸗-Entwurf ist die betreffende Stelle zweideutig ausge= drückt und wird wohl noch einer Erläuterung oder anderen Fassung bedürfen. Kein Volks-Repräsentant darf zugleich verantwortlicher Geschäftsführer eines Journals oder einer periodischen Schrift sein. Im Uebertretungsfalle wird über die Drucker und Eigenthümer eine Geldstrafe von 500 bis 3000 Frs. verhängt; Bei Strafe von 1 Monat bis 1 Jahr Gefängniß und von 550 bis 1000 Frs. Geld⸗ buße ist es untersagt, Subscriptionen zu eröffnen oder öffentlich an⸗ zukündigen, welche die Deckung von gerichtlich über ein Journal zc. verhängten Geldstrafen, Kosten u. s. w. bezwecken.

Das Comité der Wahl- Union macht in den Journalen der Ordnungs-Partei seine Kandidaten Liste für die 11 hiesigen Re⸗ präsentanten⸗Wahlen mit dem Beifügen bekannt daß die Kandida⸗ len sich für die vom, Comité verkündigten Ideen der Ordnung und Versöhnung erklären und zugleich verpflichten, für Pa⸗ ris anzunehmen, falls sie anderswo gewählt werden sollten. In der von diesem Wahlvereine aufgestellten provisorischen Kandi⸗ datenliste, aus deren 20 Namen durch Probeabstimmung die defini⸗ tiven 11 Kandidaten ausgeschieden werden sollen, ist die legitimi⸗ stische Partei gar nicht vertreten, indem die Kandidaten theils Or⸗ leanisten, theils Bonapartisten, theils, jedoch nur in sehr geringer Zahl, gemäßigte Republikaner, übrigens aber fast sämmtlich frü⸗ here Volksvertreter sind, Man sieht in der Weglassung der Legitimisten eine. Bestätigung des verbreiteten Gerüchts, daß deren Partei diesmal ganz unabhängig aufzutreten beschlos⸗ fen habe, um ihre Stärke zu prüfen. Sie soll jedoch in Paris für jetzt schwerlich Aussicht, haben, auch nur ein paar ih— rer Kandidaten durchzubringen. Die. gemäßigte Opposition ihrer⸗ seits scheint als Kandidaten lauter frühere Volksvertreter aufstellen zu wollen, die bei den Wahlen am 15. Mai übergangen wurden, weil sie keiner der extremen Parteien angehörten, wie Lamartine, E. von Girardin, Goudchaux, Jules Favre, Dupont de l'Eure, Flocon ꝛc. Ueber die Kandidaten der eigentlichen Sozialisten weiß man noch wenig Bestimmtes. Von bekannteren Namen befinden sich unter den Kandidaten der konservativen Wahl- Union die Herren Léon de Maleville, Achille Fould, Handels-Minister Lanjuinais, Garnier-Pages, ehemaliges Mitglied der provisorischen Regierung, Chambolle, früher Redacteur des Si ele.

Der National stellt folgende Betrachtungen über die unter den Gemäßigten ausgebrochene Spaltung an: „Nicht nur Dufaure ist der äußersten Rechten verdächtig, es sind nicht nur die 76 Ab⸗ trünnigen des constitutionellen Vereins und ihr unschuldiges Ma⸗ nifest, worüber man den Bannfluch ausspricht, sogar Odilon Barrot selbst wird als ein Ueberläufer betrachtet, vor dem man sich in Acht nehmen müsse. Man bringt alle die argen Widersprüche, wodurch er mit seiner Vergangenheit brach, nicht in Anschlag; er geht noch nicht weit genug, er hat sich noch nicht genug Lügen gestraft. Auch läßt die aersf Reaction ihn bereits durch die Journale der Departements angreifen, bis die Zeit gekommen ist, wo sie ihn durch sicherere Streiche in ihren pariser Organen angreifen lassen kann. Wir beschränken uns darauf, so vielen Ündank zu konstatiren.“ Der Repräsentanten⸗Verein des Staatsraths⸗Palastes hielt vor⸗ . Abend eine ö. in der unter anderen Fragen auch das

anifest des constitutionellen Vereins zur Sprache kam. Obgleich man einige Stellen desselben mißbilligte, war man voch der Mei⸗ nung, daß das Ministerium nicht für das Manifest verantwortlich sei, um so mehr, da dasselbe, von einem Theile der gemäßigten Partei ausgegangen, das Ministerium zu unterstützen verspreche. Alle Redner aͤußerten sich dahin, daß das Manifest keine Spaltung der Majorität zur Folge haben werde. Der Verein erkannte an, daß es trotz perfönlicher Stimmungen um so rathsamer sei, sich um die Regierung zu vereinigen, als das Ministerium mit der Vorlage mehrerer zur Befestigung des geordneten Zustandes nothwendigen gehn umgeht. Derselbe Verein wird das von Herrn von Falloux vorgelegte Unterrichtsgesetz unterstüßzen, von dessen An⸗ nahme der genannte Minister 6 Verbleiben im Kabinet abhängig

unsere Haltung sei, und,

macht. Man glaubt, daß der constitutionelle Verein in dieser An⸗ gelegenheit opponiren werde.

Das Evenement spricht von einer durch den englischen Ge⸗ sandten überreichten Note seines Kabinets, worin angeblich einige Erläuterungen darüber begehrt werden, was Frankreich in Rom zu thun gedenke, wenn sein Heer dort eingerückt sei.

Aus dem Lager Oudinot's hatte ein französischer Unterthan, aber bon italienischer Abkunft, die Herren Mazzini und Cernuscht brieflich eingeladen, sich zu einer Zusammenkunft mit ihm an einem neutralen Srte zwischen der Stadt und dem Lager einzufinden. Mazzini lehnte diese Einladung in folgendem Schreiben ab: „Rom, 13. Juni 1849. Mein Herr, es ist mir unmöglich, mich zu den Vorposten zu begeben, um Sie zu sehen. Unsere Unterhaltung könnte übrigens zu unserem Unglücke keinen Ihnen und unseren Ansichten günstigen Erfolg haben. Ich habe die Ueberzeugung, daß wir alle möglichen Mittel der Veisöhnung erschöpft haben, und daß uns nichts übrig bleibt, als uns zu schla⸗ gen. Wir werden es thun, verlassen Sie sich darauf; wir werden uns schlagen von Mauer zu Mauer, von Straße zu Straße, von Barrikade zu Barrikade. Wir können besiegt werden, aber nicht unterworfen. Wir geben uns der Hoffnung hin, Frankreich werde endlich begreifen, wie schön, heilig und seiner würdig erlauben Sie mir, es gerade herauszusagen, wie voll Widerspruͤche und wie tyrannisch die Rolle, welche es selbst hier uns gegenüber spielt. Wir benahmen uns Frankreich gegenüber nicht als Feinde, fondern als Vertheidiger; wir schickten eure Gefangenen zurück; wir ver= schmähten alle Gelegenheiten, die sich uns darboten, zure Truppen mit Vor⸗ theil anzugreifen; wir boten denen, für welche kein Naum in Civitavecchia war, gesunde Cantonnements an; wir erklärten uns bereit, alle Zugeständ⸗ nisse zu machen, mit Ausnahme eines einzigen, der Besetzung Roms. Und diese verlangt man. Nachdem Frankreich uns angegriffen, blokirt, entwaff⸗ net, unserer Hülfsquellen beraubt und veruriheilt hat, zu sehen, wie die DOesterreicher mit den Waffen in der Hand in unser Land einfallen, sagt es fetzt: „„Ich will Rom; ich will es unbedingt, ohne Vorschläge, oder ich werde verfuchen, es zu zerschmettern, seine von ganz Europa geehrten Denk⸗ mäler zu bombardiren, . brave Bevölkerung hinzuschlachten. Sie , den fühlen, mein Herr, daß es hierauf nur eine Antwort giebt. Wir werden sie geben. Ich weiß nicht, ob wir fallen werden, aber ich weiß, daß man auch mit Ehre fallen kann. Empfangen Sie, mein Herr 2c. Jo seph Mazz ini.“ .

Eernuschi jedoch nahm die Einladung an. In einem langen Zwiegespräche erklärte ihm der französische Vermittler, daß das fran⸗ zösische Ministerium keine Rachepläne gegen Mazzini oder irgend inen anderen Vertheidiger der Stadt hege, vielmehr Alles aufbie⸗ ten werde, die persönliche Freiheit eines Jeden zu sichern. Als aber Herr Cernuschi auf Anerkennung der römischen Republik und Herr S. auf Einlassung der Franzosen in die Stadt bestand, endigte die Zusammenkunft, ohne, irgend einen Erfolg gehabt zu haben. Es Dird versichert, die Fürstin Belgiojoso habe zu wiederholten Malen den Verfuch gemacht, mit Oudinot zu unterhandeln, aber ebenfalls ohne Erfolg. ; .

Unter» den Papieren Considerant's hat man überzeugende Be⸗ weise eines Trutz und Schutz Bündnisses zwischen dem Berge und der Mazzinischen Republik gefunden. Es scheint gewiß, daß das Triumvirat in den geheimen Gesellschaften des Kirchenstaats und Frankreichs eine sogenannte französisch- römische Legion angeworben hatte, deren Hauptquartier Marseille und die bestimmt war, eine wichtige Diversion zu Gunsten des Aufstandes zu machen. Diese auf Rechnung der römischen Regierung unterhaltene Legion kostete im Mai 42,000 Fr.

Nach dem Constitutionnel hat die Regierung befohlen, daß eine Anzahl Polen, Italiener und Deutsche, von denen bekannt ist, daß sie ultrademokratische Gesinnungen hegen und mit Ausländern eine gefährliche Korrespondenz unterhalten, aus Frankreich wegge— wiesen werden sollen.

Nach der Patrie befinden sich unter den beim Attentat vom 13. Juni betheiligten Personen 8 oder 9 Mitglieder der Univer— sität von Frankreich, namentlich ein Fakultäts-Professor zu Straß⸗ burg, ein Professor der Philosophie zu Bourges, ein hiesiger Gym⸗ nasial⸗Professor ꝛc.; sie sind sämmtlich bereits Gegenstand gericht= licher Üntersuchung. Dasselbe Blatt fügt bei, daß in keinem Ver⸗ waltungs-Departement so viele geheime Angebereien, zum Theil in Folge von Privat-Interessen, eingelaufen seien, als im Unterrichts- Ministerium.

Der Kommandant von Lyon, General der Regierung nach Paris beschieden worden. Man er⸗ fährt aus Lyon, daß dem General Gemeau die Weisung zugegangen war, Kriegsgerichte zu bilden, welche über die beim Aufstande betheiligten Verhafteten aburtheilen sollen. Anfangs war der Justiz-Minister der Ansicht gewesen, sie vor die gewöhn⸗ lichen Gerichte zu stellen, der Ministerrath aber entschied, daß sie in Folge des Belagerungs⸗-Zustandes den Kriegsgerichten zu über⸗ weisen seien. Die Zahl der Verhafteten betrug schon nahe an 1800; nach dem ersten Verhöre jedoch wurden diejenigen, welche ihre Unschuld darthun konnten, wieder freigelassen. Die Einge⸗ sperrten sitzen in vier verschiedenen Lokalen. Am, vorigen Freitage wurden zu Lyon auf einem nahe an Croix -Rousse gelegenen Platze zwei Bataillone Truppen aufgestellt, um die mit Durchsuchung der Häuser eines Theiles dieser Vorstadt beschäftigten Polizei⸗-Agenten zu schützen. Stündlich wurden viele Gewehre, Säbel und andere Waffen nach dem Stadthause gebracht. Nirgends wurde den Haussuchungen Widerstand entgegengesetzt. Aus St. Etienne wird gemeldet, daß der Befehlshaber des Mili— tairbezirks der Loire, General Grammont, die Ablieferung aller Waffen und Munition, selbst derjenigen der Nationalgarde, auf der Mairie bei Strafe anbefohlen und einen gegenseitigen Hülfsverein von Gesellen aufgelöst hatte.

Nach dem Moniteur de l'Armee ist dem Präsidenten der Republik eine Liste vorgeschlagener Ernennungen und Beförderun⸗ gen in der Ehrenlegion vorgelegt worden, wodurch die Beweise von Muth und Hingebung, welche bei den neulichen Vorgängen zu Pa⸗ ris und Lyon sich in den Reihen der Armee kundgaben, belohnt werden sollen.

Die Gemeinderäthe einer großen Anzahl von Städten haben aus Anlaß der Vorgänge am 13. Juni dem Präsidenten der Re- publik Glückwunsch⸗Adressen zugeschickt.

Die bedeutendsten Offiziere der Artillerie- Legion der National- Garde sollen heute verhaftet worden sein.

Der verantwortliche Herausgeber des Defenseur du Peußle zeigt das vorläufige Aufhören dieses Journals an, weil man in sei⸗ nen Büreaus Nachsuchungen gehalten und seine Abonnenten⸗Listen, Bücher ꝛc. weggenommen habe. ö

Herr van Rancé und zwei andere Repräsentanten gehen näch⸗ stens nach Algerien, um den Zustand der von Lamorictère einge⸗ richteten landwirthschaftlichen Kolonieen zu untersuchen und 1. Dertlichkeiten zu studiren, wo die neuen Kolonisten welche die Ne⸗

Gemeau, ist von

in, im Stptember abschicken will, am vortheilhaftesten ange

edelt werden können. Die Lyoner Zeitung meldet, daß zwei mit Extrapost dort