Die Obligationen, welche nicht innerhalb 10 Jahren nach . zee rf. Aufrufe zur Einlösung vorgezeigt werden, sind werthlos, welches von dem Direktorium unter An abe der werthlos gewerdenen Nummern alsdann öffentlich zu er lären ist. Die Gesellschaft hat wegen solcher Obligationen keinerlei Verpflich⸗
ehr. tung meh 8
S. 8.
Außer dem im S. 5 gedachten Falle sind die Inhaber der Obligationen berechtigt, deren Nennwerth in folgenden Fällen von der Gesellschaft zurüchzufordern: 4.
) wenn fällige Zins- Coupons, ungeachtet solche gehörig zur Einlösung praͤsentirt werden, länger als drei Monate un⸗ berichtigt bleiben;
b) wenn der Transport- Betrieb auf der Eisenbahn mit Dampfwagen oder anderen dieselben ersetzenden Maschinen länger als sechs Monate ganz aufhört; ö
e) wenn gegen die Gesellschast in Folge rechtskräftiger Er⸗ kenntnisse Schulden halber Execution vollstreckt wird;
qc) wenn bie im §. 5 festgesetzte Tilgung der Obligationen nicht eingehalten wird. ;
In den Fällen a, h und e kann das Kapital an demselben Tage, wo einer dieser Fälle eintritt, zurückgefordert werden; im Falle d ist dagegen eine dreimonatliche Kündigungsfrist zu be⸗ obachten.
6 Recht der Zurückforderung dauert in dem Falle a bis zur Zahlung des betreffenden Zins Eoupons, in dem Falle h bis zur Wiederherstellung des unterbrochenen Transport⸗-Betriebes, in dem Falle 6 Ein Jahr, nachdem der vorgesehene Fall eingetreten ist; das Recht der Kündigung in dem Falle d. drei Monate, von dem Tage ab, an welchem die Tilgung der Obligationen hätte er folgen sollen.
§. 9.
Zur Sicherung der Verzinfung und Tilgung der Schuld wird
festgesetzt und verordnet:
a) die vorgeschriebene Verzinsung und Tilgung der Obligationen geht der Zahlung von Zinsen und Dividenden an die Actio⸗ naire der Gesellschaft vor;
b) bis zur Tilgung der Obligationen darf die Gesellschaft keine zur Eisenbahn und den Bahnhöfen erforderlichen Grundstücke verkaufen; dies bezieht sich jedoch nicht auf die außerhalb der Bahn und der Bahnhöfe befindlichen Grundstücke, auch nicht auf solche, welche innerhalb der Bahnhöfe etwa an den Staat oder an Gemeinden zur Errichtung von Post⸗, Polizei- oder steuerlichen Einrichtungen, oder welche zu Packhöfen oder Waaren⸗Niederlagen abgetreten werden möchten. Für den Fall, daß Unsere Gerichte einen Nachweis darüber erfordern sollten, ob ein Grundstück zur Eisenbahn und den Bahnhöfen erforderlich sei oder nicht, genügt ein Attest des für das Ei senbahn⸗Unternehmen bestellten Kommissarius;
e) die Gesellschaft darf weder Prioritäts⸗Actien kreiren, noch neue Darlehne aufnehmen, es sei denn, daß für die jetzt zu emittirenden Obligationen das Vorzugsrecht ausdrücklich stipu⸗ lirt werde;
d) zur Sicherheit für das im §. 8 festgesetzte Rückforderungs⸗ Recht ist den Inhabern der Obligationen von der Berlin⸗ Potsdam⸗Magdeburger Eisenbahn⸗Gesellschaft das Gesell⸗ schaftsvermögen, namentlich die Berlin⸗Potsdamer und die Potsdam⸗-Magdeburger Eisenbahn dergestalt verpfändet, daß denselben die hypothekarische Eintragung auf die der Gesell⸗ schaft gehorigen Immobilien gestattet worden ist.
Die vorstehend unter b. erlassene Bestimmung soll jedoch auf diejenigen Obligationen sich nicht beziehen, die, zur Zurückzahlung fällig erklärt, nicht innerhalb sechs Monaten nach Verfall zur Em pfangnahme der Zahlung zehn fein werden.
Alle in diesem Privilegium vorgeschriebenen öffentlichen Be⸗ kanntmachungen müssen in den Stagts-Anzeiger, in eine zweite in Berlin erscheinende und in die Magdeburger Zeitung ein⸗ gerückt werden. Sollte eines dieser Blätter eingehen, so genügt die Bekanntmachung in den beiden anderen bis zu anderweitigen, mit Genehmigung uͤnseres Handels-Ministeriums zu treffenden Bestim=
ungen. . ö 2 §. 11.
Auf die Zahlung der Obligationen, wie auch der Zins -Cou- pons, die jederzeit nach der Wahl der Berechtigten aus der Ge⸗ sellschaftskasse in Berlin oder Potsdam geleistet wird, kann kein Arrest bei der Gesellschaft ,,,
Die Verwendung dieser neuen Anleihe erfolgt nach einem, von Unserem Handels-Minister vorzuschreibenden und in der Ausführung durch seine Anordnungen zu sichernden Plane. .
Zur Urkund Dieses und zur Sicherheit der Gläubiger haben Wir das gegenwärtige landesherrliche Privilegium Allerhöchsteigen⸗ händig vollzogen und unter Unserem Königlichen Insiegel ausferti= sen lässen, ohne jedoch dadurch den Inhabern der Obligationen in kee . ihrer Befriedigung eine Gewährleistung, von Seiten des Staates zu geben oder Rechten Dritter zu präjudiziren.
Gegeben Sanssouci, den 27. Juni 1849.
(L. S) Friedrich Wilhelm. von der Heydt. von Rabe. Privilegipum wegen Emission von 1,000,000 ln. Prioritäts⸗Obligationen der Berlin ⸗Potsdam⸗Magdeburger Eisenbahn⸗Gesellschaft. Berlin ⸗Potsdam⸗ rn, D. Eisenbahn⸗Obligation. Littr. . r. über
. E Mit dieser Or zwölf haibi Jin
welchen der letzte den umstehend 5. 2 bestimmten Vermerk enthält.
Erster Zins- Coupon zur . Berlin⸗Potsdam⸗ r . ERisenbahn⸗ Obligation ö 1HLitt. D. No. ..... wei Thaler funfzehn Silbergroschen preußisch Courant hat Inhaber dieses vom ten ...... . ab in Potsdam oder Berlin aus unserer Gesellschafts · Kasse zu erheben. Dieser Zins⸗
1172
Der Präsentant dieses Coupons ist zur Entgegennahme der folgenden, 3 deren Empfang er zugleich . len Rückgabe
qultirt, berechtigt, wenn dagegen nicht vor dem Fällt eits⸗Termine
desselben, ten. ...... , vom Inhaber der Obligation bei
der Direction schriftlich Widerspruch erhoben wird, in welchem Falle
die Ausreichung der neuen Coupons gegen besondere Quittung an den Inhaber der Obligation erfolgt.
Ministerium füür Handel, Kewerhe und öffentliche 656 Arbeiten. Cirkulare an sämmtliche Postanstalten (des Inlandes).
Das den Postanstalten durch das Cirlulare vam 3. Mai Cc.
der Landwehr Abstand genommen werden sbollte, hinsichtlich deren der Amts vorstand pflichtmäßig bescheinigt, daß dieselben ohne Ge⸗ fährdung wichtiger dienstlicher Interessen nicht abkömmlich sind, hat seitens des Kriegs- Ministeriums die Zustimmung vorerst nur au einen Zeitraum von 6 bis 8 Wochen erhalten können.
sung gaben, haben sich indeß in der Zwischenzeit nicht günstiger ge⸗ staltet, ich habe mich deshalb veranlaßt finden müssen, auf weitere Ausdehnung des gestellten Termines anzutragen. . . In Folge dessen hat das Königliche Kriegs-Ministerium die
lichen Postbeamten vom Bienste in der Landwehr auf weitere 6 bis 8 Wochen eintreten zu lassen. ; Indem ich die Herren Amtsvorsteher hiervon in Kenntniß setze, veranlasse ich dieselben, die nöthigen Vorkehrungen bei Zeiten zu treffen, damit durch Einberufung unentbehrlicher Postbe amten zur Landwehr der Dienst nicht unnöthig benachtheiligt oder gefährdet werde. Berlin, den 30. Juni 1849. . Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. von der Heydt.
; Anzeige. ö Die öffentliche Sitzung der Königlichen Akademie der Künste zur Abstattung des Jahresberichtes und Ertheilung der von dem akademischen Senate zuerkannten Prämien findet am Sonnabend, den Tten d. M. um 12 Uhr im langen Saale des Akademie⸗Ge⸗ bäudes statt. Die Arbeiten der Lehrklassen der Akademie, der allgemeinen Zeichnenschule und der Kunst- und Gewerkschulen werden ausgestellt fein, und Compositionen der Musik- Eleven zur Ausführung gebracht. Einlaßkarten sind nicht erforderlich;
cer un, den 3. Qu 1 erlin, den 3. Ju . . ; Direktorium und Senat der Königlichen Akademie der Künste.
Dr. G. Schadow, Direktor.
ausgegeben wird, enthält: unter
Nr. 3139. Die Verordnun . vorbereitenden Maßregeln zur Aufhebung der bestehen
den Grundsteuer⸗Freiheiten; ferner
fend die Erhebung eines Chausseegeldes auf der Straße von Zirke nach Kwilcz nebst dem Tarif; » 3141. Den Allerhöchsten Erlaß vom 25. Mai d. J., betref⸗
Städte Magdeburg, Neustadt⸗Magdeburg und Su⸗ denburg und für die ö. Buckau; und zuletzt 3142. Das Privilegium wegen Emission von 1,9000, 009 Rthlr. Prioritäts-bligationen der Berlin⸗Pots dam Magde⸗ burger Eisenbahn⸗Gesellschaft. Vom 27. Juni d. J. Berlin, den 5. Juli 1849. ; Debits-Comtoir der Gesetz-Sammlung.
Dem Julius Collin zu Berlin ist unter dem 30. Juni 1849
ein Patent ö . auf eine, an Haarkämmen anzubringende, für neu und
eigenthümlich anerkannte Vorrichtung zum Reinigen der⸗ selben, auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Um—⸗— fang des preußischen Staats ertheilt worden.
Dem Kaufmann Wm. Elliot zu Berlin ist unter dem 2. Juli
1849 ein Patent auf eine durch Zeichnung und Beschreibung erläuterte Aether⸗ Wasserdampf⸗Maschine, insoweit die einzelnen Theile der- selben für neu und tien mig erachtet worden sind, ohne Jemand in der Benutzung bekannter Constructionen zu behindern,
fang des preußischen Staats ertheilt worden.
Uichtamtlicher Theil. Deut schland.
Berlin, 4. Juli.
Preußen.
erie⸗ Brigade dle
rlaubniß zur l e Komthurkreuzes vom Großherzoglich hessi
liehenen Ritterkreuzes dieses Ordens zu ertheilen.
aus Warschau vom 29. Juni bringen Fo
Trophäen dieses Tages.
Re
kehren, für den Augenblick aufgegeben zu haben.
mitgetheilte Uebereinkommen mit dem Königlichen Kriegs Ministe. von Kaschau bis dahin keinen Widerstand. rium, wonach einstweilen von Einstellung derjenigen e n bei diger's war am 27. Juni noch in Eperies.
Die Umstände, welche jenem Uebereinkommen die Veranlas⸗
Ein Privatschreiben aus Preßbur
General⸗Kommando's angewiesen, die Dispensallon der unablömm⸗
für Eingeladene sind Plätze
Das 23ste Stück der Gesetz⸗ Sammlung, welches heute vom 29. Juni d. J., betreffend die
„33140. Den Allerhöchsten Erlaß vom 20. April d. J., betref ⸗
fend die Errichtung eines Gewerbegerichts für die
auf sechs Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Um⸗
Se. Majestät der König aben Allergnädigst geruht: dem Major Schmitt der Zten Artil⸗ . ] des ihm verliehenen chen Verdienst⸗Orden Philipp's des Großmüthigen, so wie dem Hauptmann Paris vom Z9sten Infanterie⸗Kegiment (Iten Reserve⸗Regiment) des ihm ver⸗
Wi ; Oe st. C. ielle Nachricht n ,, e s enn nn, , , und von Baden vertrieben und den wichtigsten Paß Generals Lüders brachte die Nachricht, daß das von ihm befehligte im Truppen ⸗ Corps am 20. Juni den tömöser Paß, welcher gut be⸗ festigt war und hartnäckig vertheidigt wurde, genommen hat. Die russfschen Truppen erzwängen den Durchgang mit dem Bajonett und besetzten an demseiben Tage Kronstadt. Eine Fahne und eilf Kanonen, welche den Insurgenten abgenommen wurden, waren die Ber Feind floh mit solcher Eil, daß die . Mühe hatten, ihn zu erreichen. Jedoch gelang es ihnen, den ellen⸗Chef Kiß, der die Truppe befehligte und verwundet worden war,
kee fe zu nehmen. Der Kaiser von Rußland hat dem General Lüders befohlen, diesen Gefangenen unter Eskorte nach Czernowitz führen und dort an den österreichischen General Fischer zur Verfügung der Kaiserlichen Regierung ausliefern zu lassen. Da die Citadelle von Kronstadt sich nicht auf die erste Aufforderung ergeben hatte, so ließ sie General Lüders beschießen, worauf sie am 21. Juni sich ergab.“
(EE loyd.) Bei dein Einmarsche in Raab war Se. Majestät Einer der ersten. die über eine noch brennende Brücke setzten, weiche bergestalt beschädigt war, daß sie zum Behufe des Ueberganges der Truppen erst ausgebesserk werden mußte. Se. Majestät der Kaiser scheint seine ursprüngliche Absicht, von Raab nach Wien zurückzu⸗ Eine Abtheilung Jäger, welche bei der Einnahme von Raab die halb zerstörte Brücke nicht schnell genug pafsiren konnte, entkleidete sich, watete durch den- Fluß und eilte am jenseitigen Ufer, ohne Zeit mit dem Ankleiden zu verlieren, dem Feinde entgegen, was einen ganz eigenthümlichen Anblick gewährte. .
Anm 27. d. M. waren die Russen bereits in Miskolez und haben? ihre Vorposten bis Mezökövesd vorgeschoben. Die Russen fanden Das Hauptquartier Rü⸗ Ueber Neutra rücken neue, sehr bedeutende Kaiserlich russische Truppenmassen, insbeson⸗
ders Kavallerie, an. ö (Wanderer.) Gestern war bereits die Post von Gran hier
f angekommen, was auf ein sehr schnelles Vorrücken der vereinten Kaiserlich russischen und Kaiserlich österreichischen Armee schlie⸗
en läßt.
ß Nach einer ,,, des Fremdenblattes würde Fürst
Metternich auf seinem Schlosse Königswarth in Böhmen erwartet.
bringt uns so eben die
Nachricht, daß die Kaiserliche Armee bereits bis Babolna vorge⸗
rückt sei. ü
. Aufenthalt des Prinzen von Joinville sammt Familie in
Wien scheint von längerer Dauer werden zu wollen, da uns ver=
sichert wird, es werde das Koburgsche Palais auf der Wasserkunst⸗
Bastei zum Bewohnen für diese Gäste eingerichtet.
Triest, 30. Juli. (Lloyd.) Nachrichten aus Venedig zufolge, hat man auch, dort ein Triumvirat gebildet, es besteht aus Galeotti, Sartori und Baldiserotto, die ersten
Beiden sind Ma länder, der Letztere ist ein ehemaliger Ma⸗
rine⸗ Offizier, der schlaueste aller Verräther, dem es schon
vor Jahren gelang, trotz eines entehrenden Prozesses, in den er verwickelt war, sich neuerdings die Gunst seiner Vorgesetzten zu er⸗ werben. Die letzten Verhandlungen der Venetianer Deputation stellten als Bedingung der Unterwerfung, daß alle Marine⸗Offiziere in den gegenwärtig innehabenden Posten und Rangsstellen verblei- ben solllen. Was würde unsere junge ehrenvolle Marine, was un⸗ sere ruhmgekrönte Armee dazu sagen, wenn sich je ein ähnlicher Fall ereignen könnte. Das Bombardement unter Venedig dauert fort. Der Brückenkopf der Eisenbahn dürfte wohl bald in unsere
Hände fallen.
Baden. Karlsruhe, 29. Juni. Heute Vormittag wurde im Schlosse großer Staats⸗Nath gehalten, dem auch der neue Chef des Staats⸗Ministerinmz, Staats⸗Rath Kluber, beiwohnte, welcher sich Nachmittags zum Großherzoge nach Mainz begab. Karlsruhe, 30. Juni. (D. 3.) Den wirklichen Zusammen⸗ hang, wie die näheren Details der Ereignisse des gestrigen Tages, haben wir heute erst erfahren. Gestern Morgen setzten sich die drei Haupt⸗ Kolonnen der Operations⸗Armee sn die Murg ⸗Linie in Bewegung. General von Peucer hielt mit seinem Corps, welches durch die Brigade des Generals von Schack verstärkt war, auf dem linken Flügel die Gebirgskette besetzt, indem er hart an der würt- tembergischen Gränze in schräger Richtung vorrückte und die Insur⸗ enten zwang, sich in vie Ebene zu begeben. Seine Avantgarde . , nach hierher angesehen, mit der württembergischen Gränze einen spitzen Winkel, während der rechte Flügel seines Corps in der Nachhut stand und der Ebene zuge⸗ wendet war, in welcher wiederum der Prinz von . auf der Ettlinger Straße hart am Abhange des Bergrückens mit der mittleren Kolonne der gesammten Armee Rastatt zu erreichen suchte. Bei diesem Vorwärtsgehen der beiden gemeinschaftlich ope⸗ rirenden Corps mußten die Insurgenten, sobald sie von den Höhen vertrieben waren, das Feuer vom Centrum und rechten Flügel des von Peuckerschen Corps aushalten und dem Prinzen von Preußen vollständig in die Hände fallen. Den rechten Flügel der Gesammt⸗ Armee bildete endlich das Corps des Generals von der Gröben, welches die Straße von Mühlburg auf Nastatt einschlug und die Insurgenten vom Rheine her gegen die Murg drängte. Um 3 Uhr Morgens setzten sich die beiden Heeressäulen des linken und rechten Flügels in Marsch; der Prinz verließ um 6 Uhr Karlsruhe und errelchte den Feind bei Ettlingenweyer zu derselben Stunde, wo General von Peucker mit seinem rechten Flügel in der Höhe dieses Orts stand. Das Gefecht begann hier um 9 Uhr. Der Feind wurde vom Prinzen geworfen, und nun verlängerte sich der Kampf in ein unaufhaltsames Vorrücken der Schritt hal⸗ tenden Corps des Prinzen und des Generals von Peucker, unter fortdauerndem Gefecht gegen die von den Bergen herabgedräng⸗ ten, in der Ebene und an den Bergabhängen vertheidigungs⸗ weife nach der Murglinie, zurückweichenden Insurgentenschaaren. Unsere Truppen führten die einer Treibjagd ähnliche Kette von Angriffen mit eben so viel Muth als Geschick aus, der Feind wurde überall, wo er sich zu setzen hoffte, geschlagen, und sah sich einigemal genbthigt, vor den Kavallerie⸗Attaken wieder eben da⸗ hin zu flüchten, wo ihn die Kugeln unserer Schützen vertrieben hatten. Ein großes Hinderniß fand der Prinz zwischen Neu⸗ Malsch und Muggensturm. Hier hatten die Insurgenten hohe Verschanzungen aufgeworfen, die sie mit schwerem 53 Geschütz aus Rastatt vertheidigten. Nach kurzem, aber sehr hefli⸗ gen Gefecht wurden diese Schanzen mit stürmender Hand genommen, worauf der Prinz bis an die Murg vorging. Die Insurgenten zogen sich unter fortwährender Erwiederung des Feuers über den Fluß zurück, wurden aber von der Vorhut des Prinzen auf dem Uebergange über die Murg bis Kuppenheim verfolgt, wo die Avant⸗ garde bei einbrechendem Dunkel eine Stellung bezog. Während des Aufenthaltes, den die Erstürmung der Schanzen hei Malsch verursachte, war General von Peucker im Gebirge bis an die Murg gelangt; auch er hatte die Insurgenten zum Ueber⸗ gang über den Fluß gezwungen, war ihnen bei Gernsbach nachgerückt, hatte diesen Ort genemmen, den Feind, von der
urgthal gegen Rastatt zu besetzt, so daß den Insurgenten auch die . . Vl verlegt war. Mit diesen Operationen des linken Flügels und der mittleren Kolonne harmouirte das Voran⸗ gehen des den rechten Flügel bildenden Corps unter General von ber Gröben. Der Widerstand, welchen die Insurgenten auf der
icht in dem Grade, wie nach dem Gebirge zu, vom Terrain begün 9 General von der Gröben drängte den Feind überall und mit
mühlburger Straße leisteten, war zwar nicht minder anhaltend, doch
igt. lil e r Verlust an Leuten zurück und nahm am Abend Rauen=
thal, dreiviertel Stunden unterhalb Nastatt, ein. Mit diesen Haupt⸗
erfolgen endete der gestrige Tag, während an einzelnen Punkten, im Murgthale und bei Kuppenheim, noch gegen 19 Uhr Abends gekämpft wurde. Der Feind war, in und um Rastatt von drei Seiten eng an esghisen; ihm blieb nur noch die Straße nach Kehl offen, und auch diese tonnte während der Nacht nicht mehr in Mafsfe passirt werden. Heute Morgen sollte die Einschließung bis an den Rhein oberhalb Rastatt vollendet und um 11 Uhr das
Bombardement dieser nach einer Seite beinahe noch offenen Festung
begonnen werden. Als gestern Abend um acht Uhr 50 bis 66 Mann vom 16ten und eben so viele vom 17ten preußischen Landwehr Regiment in das Dorf Oberweyer, eine Stunde unter⸗— halb Rastatt, inrückten, ließ kein Feind sich blicken, man glaubte denselben längst jenseits der Murg, da die Vorhut des Corps, zu welchem die Landwehr gehörte, bereits in Kuppenheim stand. Sorglos setzten die Landwehrmänner ihre Gewehre zusammen und ruhten sich aus, als plötzlich alle Fenster und Thüren der Häuser auf⸗ flogen und die Insurgenten, badische Soldaten und Freischärler, in hellen Haufen hervorstürzten, die Landwehr umzingelten und ein mördtrisches Feuer auf dieselben eröffneten. Augenzeugen versichern, daß zwischen 2⸗ und 3000 Insurgenten wie aus dem Erdboden . Es entstand ein furchtbarer Kampf, Mann gegen ann, mit Schuß, Hieb und Bajonnet.
Uebermacht weichen, erlitt bedeutenden Verlust, wurde aber durch den Muth und die seltene Umsicht des Adjutanten vom 16ten 8 rasch aus ihrer gefahrvollen Lage befreit. Hülfstruppen rückten an; das Dorf, welches offenbar Verrath ge⸗ übt hatte, wurde umzingelt, ein fuͤrchtbares Feuer von Infanterie und grobem Geschütz trleb die Insurgenten auf allen Seiten zu— rück, sie mußten ihre Rettung in den Häusern suchen; aber die Gebäude geriethen in Brand, und eine Stunde später schlugen die Flammen über dem ganzen Dorfe und über Allem, was es barg, zusammen. Wir haben hier den Brand gesehen und den erschüttern= den Kanonendonner gehört, aber die gräßliche Lösung des Räthsels brachten erst heute verwundete Landwehrmänner, denen man die Wuth nicht verdenken mag, in welche ste Berrath und Meuchel⸗ mord versetzt hatten. Einige Wagen mit Verwundeten wurden in der Nacht und heute Morgen hierher gebracht. Gegen Mittag folgten mehrere Transporte gefangener . und eben so . Wagen voll Waffen, die denselben abgenommen und auf dem Schlachtfelde gefunden wurden. Auch Professor Kinkel aus Bonn, den man gestern bei Malsch gefangen hatte, wurde hierher abgeführt und in den Rathhausthurm gebracht. Er schien verwundet zu sein. Alle einigermaßen festen Gebäude sind hier so sehr mit Gefangenen überfüllt, daß kaum noch ein Unterkommen für Andere zu finden ist. Heute Morgen hörten wir Kanonendonner, jedoch in so weiter Entfernung, daß es auf die Nähe von Baden hindeutete. Gegen Mittag wurde das Feuer aus grobem Geschütz so vernehmlich, daß man auf den Beginn des Bombardements schloß. Später trafen Sotdaten von Malsch, wo der Prinz von Preußen gestern sein Hauptquartier aufschlug, hier ein, die kurz vor 12 Uhr Mittags einen Brand in Rastatt gesehen haben wollten. Auch vom Thurm aus bemerkt man Rauchsäulen über Rastatt aufsteigen. Gegend Abend verlautet, daß die Festung jetzt vollständig eingeschlossen sei, und zwar von dreifachen Truppen⸗ Aufstellungen, so daß ein Durchbruch nicht mehr zu besorgen stehe. Mieroslawski und andere Häupter des Aufstandes sollen über Nacht den Weg nach Kehl eingeschlagen haben.
(O. P. A. 3.) Einer Bekanntmachung des preußischen Gou⸗ verneurs, Oberst von Brandenstein, zufolge, wird unsere Stadt für die nächste Zeit keine Einquartierung mehr, sondern nur eine Garnison von 1500 Mann und 200 Pferden erhalten. Für die Verpflegung derselben hat die Stavt zu sorgen. Trotz der gegen⸗ theiligen Angaben einiger Blätter wird die Rückkehr des Groöͤßher⸗
zogs dennoch sobald nicht erfolgen. Jedenfalls so lange nicht, als
der Kriegszustand dauert, und dieser wird erst dann aufhören, wenn
die Aufrührer nach der Strenge des Gesetzes gerichtet sein werden.
Die Handhabung des Kriegszustandes geschieht übrigens hier so mild, daß man, die strenge Fremden-Kontrolle abgerechnet, gar nichts davon gewahr sind.
Der (bereits mitgetheilte) Bericht des Prinzen von Preußen hat in allen Kreisen den befriedigsten Eindruck gemacht hat, und zwar seiner einfachen unverfälschten Darlegung der Thatsachen wegen. Das heute erschienene Großherzogliche Regierungsblatt enthält vier landesherrliche Verordnungen, , ID) die Wiederherstel⸗ lung der Amtsthätigkeit der geordneten Behörden und Beamten und die Ernennung außerordentlicher Landes-Kommissäre zum Vollzuge. 2 Die (bereits erwähnte) Ernennung des General⸗Kommissärs Schaaff bei den im Großherzogthum operirenden preußischen Trup⸗ pen. 3) Die Bevollmächtigung des Großherzoglichen Staats⸗Mini⸗
teriums zur Leitung der Regierungs-Geschaäfte bis Rückkunft a ö 9 8 h , ,, narchen an der Spitze, mit klingendem Spiele in die Stadt. Se. habt, woran er aber durch andere Rathschläge bis jeßt verhindert
des Großherzogs. 4) Die Dienst- und Rechtsverhältnisse der An—⸗
gestellten, welche in der Revolution kompromittirt sind. 5) Die Ent⸗
hl , der von der revolutionairen Gewalt gewählten Gemeinde⸗ eamten.
Freiburg, 29. Juni. (O. P. A. Z.) Graf Görtz ist durch
Beschluß der provisorischen Regierung mit diktatorischet Gewalt
unter dem 27. Juni zum Kommandanten der Stadt ernannt wor— den. Der Kommissär Schinzinger befiehlt Namens des Ministe— tiums des Innern Ablieferung aller Privat- und Gemeinde-Gewehre für die Ausrüstung der Volkswehr. Die konstituirende badische Landes⸗Versammlung hält ihre Sitzungen im Saale des Hofgerichts⸗ Gebäudes. Auf der Tagesordnung des 28sten stand unter Anderem Berichterstattung des Burgers Goegg vom Kriegsschauplatz und ein anderer Bericht über die Gesetzvorlage des Minlsteriumz, Ausgabe von Schatzscheinen betreffend.
Stockach, 29. Juni. (O. P. A. 3.) Der Generalmarsch wirbelt heute zu wiederholtenmalen durch bie Straßen, unterbrochen zom Rufe der, Signalhörner. Das erste Aufgebot zleht nach Kon— stanz, das zweite ber Schützen nach Salem, und die gestern von Neuem wieder angekommenen Freischärler aus Tettnang nach En—= gen. Die Gränze gegen Württemberg wird jetzt besetzt, weil man im Hauptquartier bestimmt wissen will, daß österreichische und bayerische Truppen von der Iller heranziehen werden. Die Mann— schaft marschirt nicht sehr muthig ab, denn sie giebt ihre Sache selbst für verloren. Vor drei Tagen war der Präsident der kon⸗ stituirenden Versammlung, Pfarrer Ganter, in Stockach.
Konstanz, 29. Juni. (Schwäb. Merk.) Der von ver— schiedenen Seiten verkündete nahe Einmarsch österreichischer Truppen hat sich bisher noch nicht bestätigt; doch werden sie von einem gro— ßen Theil der Bevölkerung mit eben so großer Sehnsucht erwartet, ale sie von einer anderen Seite gefürchtel werden. Man vernimmt, daß der Kriegsoberkommissär oder wie das Amt heißt, unter welchem die Terroristrung des Seekreises steht, an sämmtliche Dampfschiffe den Befehl erließ, daß keines mehr in Bregenz landen dürfe, well befürch—=
tet wird, die Schiffe könnten vort zum Truppentransport zurückgehal⸗
ten werden. Gestern hat man hier einen alten Schweizer⸗Oberst von Zeerleder (oom Sonderbundirieg her belkannth als Gefangenen ein=
Die Landwehr mußte der
ahlreiche ,, dem Se. er h r Hoheit der Kurfürst die Einberufung der zu
folge des Ministerial⸗-Ausschreibens vem 24. April d. J. auf Grund wund Kinder morden.
1173
digt ihn, mit den Oesterreichern in Korrespondenz gestanden zu
haben — kurz, man behandelt ihn als Spion. Heinzen ist schon mehrere Tage hier; enn Eingebungen, heißt es, hat man diese Plackereien zu verdanken. n
Peter um Mitternacht unsere Stadt passirt. Zufälligerweise waren
denselben Abend die Stadtthore bewacht, die zur Schweiz führen,
weil man fürchtete, es möchten, in Folge der anbefohlenen Abliefe⸗ rung der Waffen, dieselben in die Schweiz geflüchtet werden. So geschah es, daß Herr Peter angehalten und erkannt wurde. Die Wache fragte ihn, ob er keine Waffen habe; er ver⸗ neinte es, und so ließ man ihn sammt dem Geld, womit er reichlich versehen gewesen sein soll, die Flucht in die Schweiz fortsetzen. Mittlerwelle suchen unsere Glülichmacher mittelst Be⸗ fehl oder Gewalt den Kassen zu Leib zu kommen, und wenn es noch lange dauert, werden auch Verhaftungen nicht ausbleiben. Freiburg vernehmen wir, daß mehrere vermögliche Bürger sich im Gefängnisse befinden, und . man an sie das Ansinnen stellt, sich mit 10,000 Gulden freizukaufen. Seit mehreren Tagen erhalten wir keinen Schwäbischen Merkur mehr; er wird in Stockach von einem Civil-⸗Kommissär, der ein Buchbinder ist, unterschlagen.
ͤ l
Hessen. Kassel, 1. Juli. (Kass. Ztg.) Se. Königl. Hoheit der Kurfürst ist nebst Gefolge heute wieder in Wilhelms⸗ höhe eingetroffen.
Das Ministerium des Innern veröffentlicht Fol gendes: „Nach—
des Gesetzes vom 5. April d. J., die Wirksamkeit der gegenwärti⸗ gen Stände⸗Versammlung und die Beschleunigung der Wahlen neuer Landtags Abgeordneten betreffend, neugewählten Stände—⸗
geht, hierdurch bekannt gemacht. Kassel, am 2. Juli 1849. Kurfürstliches Ministerium des Innern. Eberhard.“
Schleswig⸗Holstein. Von der Königsau, 1. Juli. (Börs. H.) Es sind in Aarhuus mehrere hundert Pferde requi— rirt worden, von denen bereits 400 geliefert sind; die dortigen Ma⸗ gazine enthalten für wenigstens drei Wochen hinlänglichen Vorrath; überhaupt soll die dortige Verpflegung entsprechender sein, als sich
seite Jütlands abgezogen. Belt und an der schleswigschen Ostküste haben blicken lassen, scheinen keine Demonstrationen zu beabsichtigen, wenigstens sind deren bis jetzt keine versucht worden. Ob die Reichstruppen Randers erreicht ha—⸗ 63 ist bis jetzt noch unbestätigt.
ändert.
Vusland.
hat sich gegen Acs gezogen. Die Kaiserliche Armee ist im Vor⸗ rücken. Das Armee⸗-Hauptquartier befindet sich in Raab.
Von dem Armee⸗Oberkommandanten Freiherrn von Haynau ist nachstehender Erlaß ergangen: „Im Verlaufe der jüngsten Zeit— periode, während welcher in und um Preßburg große Truppenmassen konzentrirt und das Hauptquartier des Armee⸗Oberkommando's da— selbst aufgeschlagen werden mußte, sind von Seiten der Bewohner des Komitats und der Stadt große Leistungen getragen und von
desfürsten geliefert worden.
Bereitwilligkeit der dortigen Bevölkerung und Behörden wahrge— nommen und mich über die loyale Gesinnung derselben innig ge— freut. In dem Momente, wo unsere Truppen nunmehr über die Gränzen dieses Komitates vorrücken und den Drangsalen dieses beklagenswerthen Insurrectionskampfes hoffentlich bald das Ende gesetzt sein wird, rechne ich es mir zu einer wahren Pflicht an, der
mit auszudrücken. Hauptquartier Altenburg, 27. Juni.“
Raab, 39. Juni. (Lloyd.) Wir befinden uns seit vorgestern inmitten der Mauern Raabs, das bereits zum zweitenmale beleuch— tet ist. Der Angriff geschah am 28sten um 1 Uhr Nachmittags. Nach einem vierstündigen Kampfe ergriffen die Insurgenten die Flucht, und um 55 Uhr zogen unsere Kolonnen, den geliebten Mo⸗
Majestät ritt über die Trümmer der abgebrannten Brücke, welche für die Truppen erst hergestellt werden mußte. Wir unterhielten nur ein Kanonenfeuer, das die Reihen der Rebellen lichtete, ohne
daß wir Schaben nahmen. Vor vier Tagen glaubte in Raab noch
Niemand an die russische Intervention. Bald nach dem Einrücken erlaubten sich zwei Individuen aufreizende Reden, wofür sie nach
einer Stunde erschossen wurden. Zum Troste gutgesinnter Flücht=
linge kann mitgetheilt werden, daß wir bis jetzt weder an den Saat⸗
feldern, noch in den Ortschaften Verheerungen vorfanden; auch die Versteigerung der sequestrirten Realitäten hätte erst nächster Tage vorgenommen werden sollen. Kossuth war in letzterer Zeit nicht in Raab, wie die Zeitungen irrig meldeten. ist mit der Advokaten⸗Regierun Wahl zwischen Görgey und Bem als Civil- Gouverneur. Das , . wurde heute Morgens vier Uhr nach Bana vor- gerückt.
63. 27. Juni. einem Hauptquartier am 24sten gegen Eperies auf, nachdem sich sämmtliche Armer⸗Corps dort vereint hatten. Die n n . ersten Armee⸗Corps stieß bei Somos auf ein ungefähr 1090 Mann starkes Insurgenten⸗Corps, welches den Rückzug deckte. Nach kur⸗
6 Gefechte, wobei die Insurgenten 36 Mann an Todten und
erwundeten und 50 Mann an Gefangenen, die Russen jedoch im Ganzen nur 15 Mann verloren, flohen jene in größter Eil äber Kaschau gegen Miskolcz, ohne ferner Position zu nehmen, so, daß die a ic Avantgarde noch an demselben Tage bis gegen Hidas
Nemeth außer Kaschau vorgeschoben wurde. Jeldmarschall Fürst Paskewitsch rückte an demselben Abend noch in Kaschau ein. Die Einwohner sind über ihre Erlösung vom magyarischen Terrorismus sehr erfreut und verhinderten auch einen Bärrikaben kampf, zu dem es die Insurgenten wollten kommen lassen. Ver⸗
haue und Verschanzungen trifft man in Menge; alle Brücken sind abgebrannt. Bei Kaschau allein kosteten ihre Redouten 200,000 Fl. und sind nicht einmal vertheidigt worden. Die Theuerung ist hier
Hafer, welche den Magyaren nachgeschickt werden sollten. In Se⸗
gebracht: er soll standrechtlich abgeurtheilt werden. Man beschul⸗
Von
Czaikisten⸗Bataillons⸗ Gegend ral Knicjanin. nicht
Versammlung auf den zehnten dieses Monats Allergnädigst verord⸗ net haben, so wird solches zur Nachachtung für Jeden, den es an⸗ und einige Honveds vom Feinde geräumt.
Wien sechs ganz neue zwölfpfündige Kanonen eingetroffen, die für
anfänglich erwarten ließ. Mehrere Truppen-Abtheilungen sind in den späteren Tagen vom Süden nach Ripen und längs der West⸗ Die Kriegsschiffe, die sich im kleinen
Oesterreich. Preßburg, 30. Juni. (Prßb. 3.) Der Feind, welcher in Raab bei 16,000 Mann stark gewesen sein soll,
n ; ; ¶ , der Rom; freuen Bevöllerung dieses Komitaks und seiner Behörden für ihr Stadt ankommen lassen, so kann ein hartnäckiger Barrikadenkampf
gutgesinntes Verhalten und für ihre bethätigte Anhänglichkeit an das Recht und die Pflicht öffentlich die verdiente Anerkennung hier⸗
(Lloyd.) Fürst Paskewitsch brach mit rechts und Abschaffung des Oberhauses.
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ehr groß, so kostet z. B. eine Portion Kaffee mit Milch 20 Kr. 6 7 Die Kosaken erbeuteten einen Vorrath von — ac bei
bes, unweit Eperies, wurde dieser Tage ein Bürger wegen Spioni⸗ rerei vom General Saß zum Tode durch den Strang verurtheilt und dieser Ausspruch auch sogleich vollzogen. Dem Vernehmen nach
ist die Avantgarde bereits in Ford eingerückt, und das Gros der ern Nacht hat auch Exstatthalter
Armee soll morgen weiter vorrücken.
Sem lin, 26. Juni. (Lloyd.) Gestern machten die Ma⸗ varen von Peterwardein, offenbar aus Verzweiflung, einen Aus⸗ i gegen Karlowiez. Die Cholera grassirt in dieser Festung so sehr, daß täglich Hunderte als Opfer fallen und die Leichen nicht beerdigt, sondern in die Donau geworfen werden. Theils diese Krankheit, theils gänzlicher Mangel an Brennholz und Viktualien zwangen nun die Besaßzung zu dem Wagestück, sich auf Karlowicz zu werfen, sie wurde aber von unseren kampflustigen Kriegern ge⸗— hörig empfangen und mit Verlust zurückgedrängt. Bei dieser Ge⸗ legenheit entsprangen drei Artilleristen aus Peterwardein, die uns das außerordentliche Elend und die Unzufriedenheit der magyari⸗ schen Besatzungstruppen der dortigen Festung schilderten. Die Le⸗
bensmittelzufuhr ist ihnen von allen Seiten abgeschnitten; von der Bacska aus durch das Heer des Banus, von Syrmien durch Gene⸗
ral Rastie und Obersten Brigadier Mamula und von der durch den National ⸗Gene⸗ Peterwardein kann sich also auf diese Weise lange behaupten und muß auch ohne Bombardement kapituliren. Die aus Bruckschanzel nach Neusatz ziehen⸗ den Magyaren setzen ihrer bisherigen Rohheit und Brutalität die Krone auf, indem sie Kirchen, welche noch geblieben sind, in Brand stecken, die Häuser zerstören und wehrlose Greise, Weiber Gestern wagten die verzweifelten Rebellen einen Angriff auf Knicjanin bei Perlas unweit Titel, wurden aber mit Verlust zurückgeschlagen. Heute griffen die Unsrigen die In⸗ surgenten an, und der Kanonendonner wird in diesem Augenblicke deutlich hier vernommen. Pancsova ist bis auf zwei Dreipfünder Gestern sind hier aus
Kamenicz bestimmt sein sollen. Die italienischen Grenadiere mar—⸗ schiren ununterbrochen hier ein. Das früher in Mitrovitz bestau⸗ dene Armee⸗General⸗Kommando hat sich gegenwärtig förmlich hier organisirt. Den Posten eines kommandirenden Generals versieht Mayerhoffer. Der Feldmarschall-Lieutenant Mayna, zum Militair⸗ Kommandanten in Semlin bestimmt, hat sein Amt noch nicht ange⸗ treten. Verona, 27. Juni. (Lloyd.) Gestern Abend sind die drei Herren Deputirten, Graf Luigi Miniscalchi, Nobile G. B. Fuma⸗ nelli und der Stadt⸗Podestà Nobile Giovanni Orti⸗Manara, von der hiesigen Provinzial-Deputation gewählt, um im Namen der
Stadt und Provinz Verona den Ausdruck der Ergebenheit und
Bei Fridericia Alles unver- Treue zu den Füßen Sr; Majestät Kaiser Franz Joseph's J. nieder
zulegen, von hier nach Wien abgegangen.
Frankreich. Paris, 1. Juli. Die Regierung hat wieder eine De⸗ pesche Dudinot's publizirt, die aus der Villa Santucci vom 24sten datirt ist, aber nur Details über die fortgesetzten Belagerungs- Arbeiten enthält, die bis zum 23sten Abends immer noch fortdauerten und von den Belagerten viel und lebhaft gestört wurden; die Franzosen hatten bei einem neuen Angriffe einige weitere Positionen genom- men, aber ein allgemeiner Sturm war bis zum 24sten noch nicht erfolgt. Die Operationen waren zuletzt gegen die zweite Vertheidigungslinie, die alte Mauer des Aurelian, gerichtet. Beson— ders störend war den Franzosen das Feuer der Batterie von San Pietro in Montorio, der wichtigsten Position auf dem Janiculus. Vte
, der auf der Bresche verschanzten Belagerer ist ungefähr folgende: den offentlichen Behsrden die erfreulichsten Beweise von Aufopfe⸗ fol rung und Energie für die gerechte Sache ihres angestammten Lan⸗ Mit wahrem Vergnügen habe ich seit dem Antritte des mir anvertrauten Kommando's diese rühmliche
Der Punkt, welchen sie einnehmen, befindet sich auf der vollen Höhe des Janiculus; der Gesichtskreis ist vollkommen frei; vor sich haben die Franzosen die erwähnte alte Mauer, sedann San Pietro in Montorio und endlich die Stadt in ihrer ganzen Aus dehnung. Nach links, also nördlich und gerade aus, zieht sich das
Terrain ungefähr auf gleicher Höhe fort; auf dieser Seite können
also die römischen Batterieen wirksam spielen; rechts ist eine starke Absenkung, also unbrauchbar für das römische Geschütz; von San Pietro in Montorio steigt der Hügel nach dem ei— gentlichen Trastevere hinab, und von dort beherrscht man ganz wollen die Vertheidiger es auf ein Bombardement der
nech lange fortgeführt werden. Die Mauer des Aurelian war am 24. Juni noch nicht genommen worden; Oudinot giebt den Verlust der beiden letzten Tage auf 20 Todte, darunter 3 Hauptleute und 60 Verwundete, an. Die Dauer des Widerstandes wird hauptsäch= lich von dem Eifer und der Entschlossenheit der extremen Partei abhängen und von der Stärke, welche sie denen entgegenzusetzen hat, die zur Capitulation geneigt sind. Man versichert, die französische Regierung habe dem Papst die Nothwendigkeit vorgestellt, ein Ma⸗ nifest zu erlassen, was er schon vor einigen Wochen zugestanden ge—
worden sei. Auch soll die französische Regierung sich dem Vorrücken
der spanischen Expedition in die päpstlichen Staaten förmlich wider—
setzt haben. Nach dem Moniteur de l'Armee soll eine Division der
Alpen-Armee nach dem Elsaß abgehen, um dort Kantonnirungen zu
beziehen.
Großbritanien und Irland. London, 30. Juni
Herr, Sandars fragte gestern im Unterhause den Minister der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten, ob derselbe von dem Gesandten in Kopen⸗
Die Insurgönten Armee hagen Auskunft darüber erhalten habe, warum drei spanischen Schiffen
unzufrieden, sie schwankt in der
erlaubt worden, die Elbe mit Ladung zu verlassen, während britischen Schiffen die gleiche Vergünstigung versagt werde. Lord Palmer—
ston erwiederte nur, daß er bis dahin nichts über die Sache ver⸗
nommen habe, indeß seien ihm am 29sten Depeschen aus Kopen— hagen zugegangen, die er noch nicht gelesen habe. Herr Lushington überreichte eine Petition um Einführung des allgemeinen Stimm⸗— Der Sprecher erklärte eine Petition dieses Inhalts nicht annehmen zu kön— und gab sie unter lautem Beifall des Hauses zurück. Der Rest der Sitzung verging mit der Ausschuß-Berathung der ir— ländischen Armensteuerbill. Um diese Berathung zum Schlusse zu bringen, ist auf heute eine außerordentliche Sitzung angesetzt. Im Oberhause beantragte gestern Lord Grey die zweite Lesung einer Bill, welche die Begründung von Civil und Kriminalgerichten auf
aber,
der der Hudsonsbai⸗Compagnie abgetretenen Vancouvers-Insel be⸗
zweckte. Bis jetzt gehörten alle auf der Nordwestküste vorkommende Rechtsfälle vor die Gerichte von Kanada, eine Einrichtung, die bei einer Colonisation der westlichen Küste nicht fortbestehen kann. Sie soll daher hinsichtlich der Vancouvers⸗Insel aufgehoben, und sollen dort Ge⸗ richtshöfe errichtet werden, deren Zusammensetzung von der später zu er⸗ richten den Legislatur zu revidiren. Die Gerichte haben das Recht, an den Geheimen Rath zu appelliren. Lord Grey erwähnte bei dieser Gelegenheit die Bedingungen, unter denen die Vancouvers⸗Insel der Hudspng⸗
bai⸗Compagnie überlassen wird. Letztere hat alle Kosten der .
sirung, der Regierung und der Vertheidigung der Insel, außer
Kriegsfall, zu tragen, Land unter vernünftigen Bedingungen m