Markt ⸗ Berichte.
Königsberg, 30. Juni. Zufuhr war gering. Weizen 56 87 9 Er. S cs. Roggen 25 bis 28 Sgr., große Gerste 20 bis 25 Sgr., kleine Gerste 18 bis 23 Sgr., Hafer 14 bis 17 Sgr., graue Erbsen 28 bis 30 Sgr., weiße Erbsen 30 Sgr., Heartof ff! 14 bis 16 Sgr., Heu 15 bis 18 Sgr. pr. Ctr., Siroh 122 Sgr. pr. Schock.
Danzig, 30. Juni. Die Ausbietungen an unserer Kornbörse beliefen sich in dieser Woche, ohne die aus der vorigen herüberge⸗ nommenen, auf 800 Lasten, meistens Weizen. Davon wurden laut dem Dienstags⸗Bericht 260 Last Weizen bei ziemlich belebter Kauf— lust abgeschlossen, und seitdem sind 300 Last zu Preisen gemacht, bei denen gegen die vor 4 Tagen notirten eine Steigerung bis 25 Fl. anzunehmen sein dürfte. Die bekannt ö Preise für schöne polnische 132 — 35pfd. Gattungen sind 130, 445, 450 Fl., es soll auch 455 Fl. gezahlt worden sein. Abfallende 125 — 31pfd. 340, 370, 4090 Fi.
140 Last 123 — 24pfd. Roggen wurden zu 180, 185 Fl. abge⸗ schlossen.
Für 30 Last 107 — 9pfd. Gerste Preis unbekannt.
Der Inhalt der auswärtigen Berichte findet in unserer Witte⸗ rung so bedeutende Unterstüßuug, daß die Lebhaftigkeit unserer Kornbörse ungeachtet des Blokadezustandes wohl gerechtfertigt scheint; die Witterung ist seit drei bis vier Wochen im Allgemeinen voll⸗ kommen herbstlich, jedoch ohne bedeutenden Regen, und daß sie schon jetzt auf die künftige Aerndte eine nachtheilige feststehende Wirkung gehabt haben dürfte, erscheint in hohem Grade wahrscheinlich.
Die neueste Liste von Thorn zeigt nur ein paar Tausend Stück Hölzer; vermuthlich halten die Stürme die Fahrzeuge auf. Der Wasserstand ist niedrig.
Stettin, 2. Juli. Das Wetter blieb auch während der letz⸗ ten Tage stürmisch und rauh, es fehlt dabei fortwährend an Regen, und die besseren Aussichten für das Gedeihen unserer Sommerfeld⸗ früchte, welche sich kürzlich eröffneten, beginnen aufs neue, sich zu trüben. Wenn nicht die Vorräthe von Getraide so bedeutend wären, und wenn nicht aus anderen Gegenden günstigere Nachrichten über die Aerndte einträfen, so könnte man sich wirklich der Besorgniß hingeben, da von vielen Seiten behauptet wird, daß die Felder in hiesiger Gegend keine besseren Aussichten gewährten, als in dem unfruchtbaren Jahre 1846. Zum Glück erstreckt sich dies aber nur über einen Theil des nördlichen Deutschlands, der aus anderen Ge— genden, wenn Mangel eintreten sollte, versorgt werden könnte.
Die düstere Stimmung für Weizen behauptet sich vollkommen, der Umsatz seit Freitag war aber weniger bedeutend, als in den Ta⸗
en vorher, weil die Inhaber ihre Forderungen aufs neue und zum
Ee sehr bedeutend erhöht hatten. Gehandelt sind 50 Wspl. Pom. Sypfd. zu 59 Rthlr., ca. 90 Wspl. gelb. schles. pfd. zu 60 Rthlr. und eine Partie von 128 Wspl. sehr hübscher gelb. schles. 90pfd. mit Ueberlieferung der Lagerräume zu 61 Rthir.; jetzt hält man 89. 90pfd. Waare auf 62 a 623 Rthlr.
Die Roggenpreise haben eine neue und zwar sehr bedeutende Steigerung erfahren, die bessere Stimmung für diesen Artikel scheint durch den ziemlich starken Abzug an den Konsum der Stadt und selbst der Umgegend unterstützt zu werden, und es ist daher wohl möglich, daß uns die nächsten Tage eine fernere Erhöhung bringen, wenn nicht etwa die Landleute durch die besseren Preise mit ihren Borräthen an den Markt gelockt werben. Für S4pfd. loco bezahlte man 30 a 304 Rthlr., 8Sbpfd. 313 Rthlr., Juli /„August 82pfd. 30 Rthlr. bez. und Gld., Sbpfd. 314 Rthlr. bez. und Glö., Sep⸗ tember Oltober 8apfd. 325 Rthlr. bez., 33 Br., S6pfd. 335 Rthir. Gld., 34 Rthlr. Br. In der Uckermark zahlten Müller an Guts⸗ besitzer schon 32 Rthlr.
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Große Gerste in loco 74. 76pfd. 2 27 Rthlr. gehalten, 26 Rthlr. geboten; Septemb. / Oktob. 93 5 / 76pfd. Waare mit 27 Rthlr. bezahlt, jetzt 8 Rthlr. Glö., 283 Rthlr. Br. Von klei⸗ ner Gerste 70pfd. sind 150 Wispel zu 22 Rthlr. ab Stralsund frei im Schiff gekauft. Schlesische Gerste pr. September-Abladung 283 Rthlr. gefordert, 28 Rthlr. geboten. Pomm. Hafer ist sehr begehrt, in soch 18 bis 19 Rthlr. bez, 19 Rthlr. Gld.; September /Oftober 51 55pfd. 21 Rthlr. bez. u. Gld., 150 Wspl. 50pfd. Waare wur⸗ den zu 18 Rthlr. ab Stralsund frei Schiff begeben, heute dafür
geboten.
Rüböl bleibt angenehm, loco 135 a 3; Juli 125 Rthlr. Gld., 13 Rthlr. Br.; Juli / August und August / September 133 Rthlr. bez; September /Oktober 1256 Rthlr. bez. u. Gld., 125 Rthlr. gefordert, aber gute Abgeber fast fehlend.
Leinöl in loco 10 Rthlr., inkl. Faß.
Von Rapps und Rübsen wird noch immer nichts offerirt; in der Provinz sollen einige Abschlüsse zu 75 a 78 Rihlr. mit Land⸗ leuten gemacht sein. Landleute wollen jetzt nur an ber prenzlauer Produkten⸗Börse verkaufen und nicht unter 78 Rthlr.
Spiritus loco flau, Juli / Aug. 23 76 Br., Aug. 22 „ bezahlt, Sept. 21 96 Br.
Zink in loco 45 Rthlr. Br., 453 Rthlr. G.
Nach der Börse. Weizen 62 Rthlr. Br., 61 Rthlr. bez. Roggen höher und loco bezahlte man 315 2323 Rthlr. Br., pr. Jul Aug. für S2pfd. 30 Rthlr., für S6pfd. do. 32 Rthlr., pr. August u. Sept. für Söpfd. 335 Rthlr., pr. September 33 Rthlr. pro 82 pfd., pr. Oktober / November pr. bo. 32 Rthlr. Gerste 27 Rthlr. Br., 26 Rthlr. bez. Hafer in loco mit 26 Rthlr. bez. und Br., pr. Sept. / Okt. 52pfd. mit 21 Rthlr. bez.
Rüböl in loco 1335 Rthlr. gefordert, pr. August und Sept. Okt. 125 Rthlr. bez., pr. Sept. / Skt. 1253, Rthlr. bez., pr. Nov. Dez. 125 Rthlr. bez.
J ö 10 Rthlr. gef., 93 Rthlr. ohne Faß bez., gin à 10 Rthlr. mit Faß bez.
Spiritus aus erster Hand zur Stelle nichts, aus zweiter Hand in loco 223 536 gef., 23 96 bez. inkl. Faß, pr. Juli 233 *, pr. Aug. 213 à 22 * bez.
Pottasche 93 Rthlr. verst. gef., 975 Rthlr. Geld.
Syrup, kölner, 95 Rthlr. auf Lief. bez., 10 Rthlr. Br.
Stettin, 3. Juli. Das Wetter ist noch immer kühl bei be⸗ decktem Himmel. Gestern Nachmittag regnete es, aber nur unbe— deutend.
Von Weizen wurde heute eine Partie 90pfd. bunter poln. zu geheim gehaltenem Preise verkauft, man vermuthet 603 Rthlr.
Roggen in loco 84pfd. 32 Rthlr. geford.,, 31 Rthlr. geb., pro Juli Aug. S2pfd. 32 Rthlr. bez. u. Br., 86pfd. 33 Rthlr. bez. u. Br., pr. Aug. Sept. S2pfd. 335 Rthlr. bez. u. Br., pr. Sept. / Okt. S2pfd. 34 — 3335 Rthlr. bez., letzteres ohne die Klausel „un⸗
edarrter“, 335 Rthlr. Br., S6pfd. 343 Rthlr. bez. u. Br., pro kt.“ Nov. wurden 100 Winspel Sb6pfd. mit 35 Rthlr. bez. und ist dies noch gefordert.
Große Gerste in loco ohne Umsatz pr. Sept. / Okt. für 75pfd. 283, 29 a E Rthlr. bez. Von Schlesien abzuladen wird für 75pfd. 285 Rthlr. gefordert.
Hafer in loco 20 Rthlr. bez., pr. Sept. Okt. 22 Rthlr. bez. und Geld. .
Heutiger Landmarkt: Roggen. Gerste. 30 2 34. 22 2 24.
Erbsen.
afer. dif 30 a2 32.
Weizen. 18 a 20.
58 a 62.
Rüböl in loco 13 Rthlr. Br., pr. Juli 13 Rthlr. Br., 12 Rthlr. bez., pr. Jull slug. 13 Rthlr. gefordert, pr. Aug. Sept. 125 Rthlr. bez., pr. Sept. / Oktbr. 125 a 3 Rthlr. bez.
19 Rthlr. geboten. Erbsen wenig angetragen, für kl. 30 a 32 Rthlr.
Heu pr.
Spiritus aus erster Hand zur Stelle n, ohne Faß, aus i Hand 235 3 bez. u. Gld., pr. Juli / ug. 215 * Bre, 2295 Gld., pr. Sept. 213 3.
Breslau, 3. Juli. Weizen, weißer 62, 66, 70 Sgr., gelber 58, 62, 66 S
Roggen 30, 32, 34 Sgr.
Gerste 21, 223, 24 Sgr.
Hafer 19, 20, 22 Sgr.
Kleesaat fest. Preise unverändert.
Spiritus 73 Rthlr. bez.
Rüböl 147 Geld.
Zink ab Gleiwitz 39000 Ctr. a 4 Rthlr. bez.
Ulnsere Getraidepreise änderten sich heute nicht, nur Roggen
war zu Ende des Marktes mehr angetragen.
Neuß, 28. Juni. Weizen 2 Rthlr. 11 Sgr., Roggen 1 Rthlr. 6 Sgr., Wintergerste 1 Rthlr. 6 Sgr., Sommergerste 1 Rthlr. 6 Sgr., Buchwelzen 1 Rthlr. 12 Sgr., 2 Rthlr., Rappsaamen 3 Rthlr. 20 ö Ctr. von 110 1200 Pfd. 3 Rthlr. 18 Sgr.
Kleiner Saamen 3 Rthlr. 8 Sgr. ;
Rüböl pr. Ohm a 282 Pfd. o. F. 33 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., dito pr. Oktober 32 Rthlr. 15 Sgr.
Rübkuchen pr. 1000 St. 30 Rthlr. ü
Preßkuchen pr. 2000 Pfd. 26 Rihlr.
Branntwein pr. Ohm 18 Gr. 11 Rthlr. 25 Sgr.
Gereinigtes Oel 3 6
Getraide bei ziemlicher Frage gut preishaltend; Rüböl eher etwas angenehmer.
ug. 234 76 bez., pr. r, 213 3 Gld.
gr.
Hafer 27 Sgr., Erbsen gr., Kartoffeln 260 Sgr. fd. 20 Sgr., Stroh pr. Schock von
Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.
Bekanntmachung.
Die Vorschrift des §. 26 der Maaß⸗ und Gewichts⸗Ordnung
vom 16. Mai 1816,
nach welcher die Böttcher kein neues oder durch , .
neuer Dauben verändertes Gefäß, worin Wein,
Branntwein, Essig und ähnliche Flüssigkeiten verkauft wer⸗
den, aus den Händen geben dürfen, ohne darauf die ber⸗
liner , eh! und ihren Stempel einzubrennen, imgleichen des §. 27,
. nach . der Böttcher durch das bloße Unterlassen der Bezeichnung einen Thaler Strafe verwirkt hat, das unrichtig befundene gebrannte Gefäß unentgeltlich umar⸗ beiten und den Werth des Gefäßes als Strafe erlegen
ier,
muß, . wird hier mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß die Aufstellung unbezeichneter Gefäße zuni Verkaufe auf den Jahrmärk— ten und sonst nicht zugelassen werden wird.
Berlin, den 24. Juni 1849.
Königliches Polizei⸗Präsidium.
von Hinckelden.
Bekanntmachungen.
314 ,
Der unten näher bezeichnete Kürschner⸗Geselle Wil helm Rother, welcher des Diebstahls dringend ver— dächtig ist, soll zur Voruntersuchung gezogen werden, sein Aufenthalt ist jedoch bis jetzt nicht zu ermitteln ge⸗ l wesen. Derselbe hat am 4. März 1848 von der Köö = niglichen Polizei⸗Direction zu Steltin Visa nach Pofen Int erhalten, ist dort aber nicht angekommen.
Es werden alle Civil und Militair-Behörden des In- und Auslandes dienstergebenst eisucht, auf densel⸗ ben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports gefesselt unter sicherem Ge⸗ leit in das Kriminal ⸗ Gefängniß hierselbst, Heiligegeist⸗ Straße Nr. 217, abzuliefern.
Siettin, den 19. Juni 1849.
Königliches Kreisgericht. Abtheilung für Strafsachen.
189 ]
e e, m.
—
Signalement. 12126. 12176. Familienname: Rother, Vorname: Wilhelm, 12740. Geburtsort: Reichsthal, Kreis Namslau, Aufenthalts 14093. 14268. ort, letzter: Stettin, Religion: katholisch, Alter: 23 114884. 15019. Jahre, Größe: 5 Fuß 5 Zoll, Haare: hellbraun, Stirn: 16965. 160420. bedeckt, Augenbrauen: braun, Augen: grau, Nase: breit, 17882. 18231.
Mund: gewöhnlich, Bart: braun, Zähne: gut, Kinn 19602. 19787. und Gesichtsbildung: länglich, Gesichtsfarbe: gesund, Gestalt: mittel, Sprache: dentsch, besondere stennzei⸗ chen: keine.
Bekleidung kann nicht angegeben werden.
zum Nennwerthe
1315 Vekannmmachung. ( Am 15. Juni d. J., zur Zeit des diesjährigen Woll⸗ marktes, sind dem Fabrikanten Carl Haagen aus Neu⸗ Ruppin aus seinem Logis im Gasthofe zum Deuischen dause 1000 Thlr. in Lüneburger Kassen⸗Anweisungen, und zwar 500 Thlr. in Fünfthalerscheinen und 500 Thlr. in Einthalerscheinen, gewaltsam entwendet worden. Jeder, welcher über den Diebstahl, den Thäter oder den Verbleib des Geldes etwas anzugeben vermag, wird hiermit nach Vorfchrift der Gesetze aufgefordert, seine Wissenschaft dem ernannlen Uniersuchungsrichter, Re fe⸗ nendariüs Freyschmidt, entweder mündlich während der n nr n. 2 der hiesigen Kustodie, oder schrift= er ĩ ĩ di, ene, mln e , Te mung seines Wohnortes und a . werden dadurch unter keinen Umständen ver— Stettin, den 22. Juni 1849.
Königliches Kreisgericht. Abtheilung sür Strafsachen.
—
bracht.
denscheinen nicht
Ohberschlesische Eisenbahn.“
Bei der heute in Gemäßheit der Be— stimmungen der §§. 11 und 13 des un— . „term 11. August 1843 Allerhöchst be—⸗ . stätigten Nachtrags zum Statut unserer MGesellschaft stattgefundenen Zten Aus- * Wloosung von 128 Stücken der an Privat— eressenten überlassenen 20,570 Stamm-⸗Actien itt. B. * sind folgende Nummern gezogen worden: do
199. 281. 427. 561. 649. 845. 991. 1672. 1776. 1895. 1929. 1997. 2071. 2219. 2285. 2467. 2639. 2911. 2944. 3048. 3361. 3555. 3608. 4079. 4395. Das 4400. 4522. 4554. 4829. 5140. 5168. 5357. 5459. 5473. 5821. 5898. 6316. 6317. 6333. 6429. 6512. 6514. 6587. 6707. 6846. 6874. 6920. 7041. 7054. 707. 7152. 7459. 7603. 7873. 7917. 8081. 8130. 8335. 8605. 8901. 8975. 9025. 9453. 9465. 9gö642. 9810. 9832. 9932. 10556. 10737. 10928. 11253. 11517 11575. 11586. 12360. 12481. 12568. 12623. 12681. 12893. 13303. 13676. 13683. 13731. 14321. 14341. 14485. 15241. 15482. 1 53598. 15920. 16745. 17080. 17225. 17824. 19312. 19329. 19564. 19578. 19589. 19909. 20925. 20045. 20052. 20217.
Wir bringen dies mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß, daß die Auszahlung der Kapitals Betrage
zember d. J. ab gegen Aushändigung der Actien nebst den sür die Zeit om 1, Januar 18656 ab ausgegebenen Zins- Coupons und Divdendenscheinen bei der König lichen Regierungs-⸗Hauptfasse in Breslau erfolgt.
Der Betrag fehlender Zins-Coupons und Dividen— denscheine wird vom Kapitals-Beirage in Abzug ge⸗
Wenn der Inhaber einer ausgeloosten Actie dieselbe nebst den beizubringenden Zins-Coupons und Dividen⸗
halb fünf Jahren ablieset oder, für den Fall des Ver— lustes, deren gerichtliche Mortiftzirung nicht innerhalb dieses fünfjährigen Zeitraums nachweist, fo wird von ung, dem 8. 15 des bezüglichen Statuten⸗-Nachtrages entsprechend, das öffentliche Aufgebot der Actie nebst Coupons und Dividendenscheinen bei dem hiesigen Kö—= niglichen Stadtgericht nachgesucht, die Kosten des Ver⸗ fahrens aus dem Kapitals⸗-Betrage der Actie entnom- men und der Ueberrest nach erfolgter Präklusion an die Pensions⸗ und Unterstützungs - Kasse der Gefellschafts= Beamten ausgezahlt werden. — Breslau, den 2. Juli 1819. Der h sr ,. der Oberschlesischen Eisenbahn⸗
3
a ö
ausgezahlt.
iss p
c =.
10196. 10241. 10194. 10499.
13783. 14623. 14737. 15994. 6 6
178356. —
plan in Kraft:
der gezogenen Actien vom 15. De⸗
b) Personenzug
3 ) b ersonenzu vom 15. Dezember d. J. ab inner⸗ . zug
schiff bewirkt werden.
esellschaft.
—
X öffnung funde am. tritt von diesem Tage bis auf Weiteres folgender Fahr-
J r rere;
Eisenbahn.
Die am 2. Juli c. fälligen Zinsen auf unsere Prioritäts-Actien wer- den in der Zeit vom 2ten bis 15ten ( desselben Monats bei unserer Hauptkasse hier auf dem Oberschlesischen Bahnhose, ; bei der Betriebskasse in Krakau auf dem rtigen Bahnhofe und in Berlin bei den Herren M. Oppenheim's Söhnen gegen Abgabe der Coupons
Breslau, den 36. Juni 1849. . Direktorium.
Magdeburg-Wittenbergesche Eisenbahn.
Die Bauwerke sind nunmehr so weit vorgeschritten, daß die Bahn in der Aus⸗
a Ka dehnung zwischen Magdeburg und See— . hausen dem Personen⸗ und Güter⸗Ver= kehr übergeben werden kann.
Die Er⸗ Juli ée, statt, und
Abfahrt von Magdeburg:
a) Personenzug 6
b) Zug mit Gütern und Personen 5
Ankunft in Seehau
a) Personenzug 8 Uh i
b) Zug mit Guͤtern u. Personen 8 Uhr 41 Min. Nachm. Abfahrt von Seehausenz
22 Zug mit Gütern u. Personen 6 ühr 17 Min. Vorm.
1 Uhr 47 Min. Nachm.
ö Uhr Vormittags. . Nachmittags. en:
r 55 Min. Vorm.
Ankunft in Magdeburg:
a) Zug mit Gütern u. Personen 9 Uhr 46 Min. Vorm. A Uhr 16 Min. Nachm.
Wir hoffen im Laufe des Monats Juli c. die ganze Bahnstrecke zwischen Magdeburg und Wittenberge im bequemen Anschlusse an die Hamburger Bahn, in voll⸗ ständigen Betrieb zu setzen, und werden seiner Zeit Tarife für die direkte Beförderung zwischen Hamburg, Magdeburg und Leipzig bekannt machen. berge wird alsdann der Transport über die, Elbe ohne Beschwerlichkeit für das Publikum durch ein Dampf- In Magdeburg ist für die Ver= bindung mit den daselbst mündenden Bahnen in der Weise gesorgt, daß die Passagiere für 2 Sgr. à e. son von Bahnhof zu Bahnhof befördert werden, eben= daselbst haben wir versuchsweise die Einrichtung ge⸗ troffen, daß die Güter nach Wunsch des Publskums durch unsere Gespanne an- und abgerollt werden; hier= über, so wie hinsichtlich der Tarife 2c, enthält das Be-
In Witten
triebs Reglement, welches bei jedem Einnehmer für 1 Sgr. zu haben ist, das Nähere. Magdeburg, den 30. Juni 1849. Direktorium der Magdeburg ⸗Wittenbergischen Eisenbahn⸗Gesellschast. ö (gez.) Harte.
1328 Nürnberg, den 30. Juni 1849.
1
vom Untersuchungsrichter am Königlichen Kreis- und Stadtgericht Nürnberg.
Wilhelm Tümm el, aus Braunschweig gebür—= tig, Buchdrucker dahier, unterliegt der Untersuchung, wegen Aufforderung zum staatsverrätherischen Aufruhr und ist seine Verhaftung angeordnet.
Da sein Aufenthalt unbckannt, so ergeht an alle Gerichts- und Polizei⸗Behörden des In- und Auslan— des das Ansinnen, genannten Wilhelm Tümmel auf Betreten zu verhaften und anherliefern zu lassen.
Grundherr. Sig nalemen t.
Wilhelm Tümm el ist 41 Jahr alt, von mittlerer Größe, schlankem Körperbau, hat, dunkeles, ziemlich n glattliegendes Haar, schwarze Augen, schmales
esicht.
Er trug in jüngster Zeit einen braunen, dünnen mit dem Knebelbart zusammengewachsenen Schnurrbart. Er hat gerade Haltung und führt einen gemessenen, ziem- lich großen Schritt. Er spricht den norddeutschen Dia⸗ lekt. Seine Kleidung ist modern, die einzelnen Klei⸗ dungsstücke können nicht beschrieben werden.
8 77 ; vom Untersuchungsrichter am Königlichen Kreis- und Stadigericht Nürnberg. Georg Lederer, Bierbrauer von Nürnberg, unter=
liegt der Untersuchung wegen Aufforderung zum staats⸗
verrätherischen Aufruhr, und ist seine Verhaftung ange⸗ ordnet.
Da sein Aufenthalt unbekannt, so ergeht an alle Gerichts- und Polizei⸗Behörden des In- und Auslan⸗ des das Ansinnen, genannten Georg Lederer auf Betreten zu verhaften und anherliefern zu lassen.
Grundherr. Signalement.
Georg Lederer ist etwa 38 Jahre alt, von an- sehnlicher Größe, starfer untersetzter Statur, er hat licht- braunes Haar und einen dergleichen Schnurrbart, graue Augen, etwas spitze Nase, volles Gesicht, gesunde, Ge⸗ sichtsfarbe. Er hält sich ziemlich gerade. Sein Dialekt ist der in hiesiger Gegend übliche. ;
Seine Kleidung ist modern, kann aber den einzelnen Stücken nach nicht angegeben werden.
Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für 2. 1 Rthlr. . Jahr. 8 Rthlr.« I Jahr.
in allen Theilen der Monarchie ohne fie de bimg
Bei einzelnen Nummern wird
der Bogen mit 23 Sgr. berechnet.
0 183.
Inhalt.
Dent schlan d.
Preußen. Berlin. Neueste Nachrichten aus Baden und Paris. — Breslau. Konstituirung der Handelskammer.
* Stuttgart. Rückkehr des Königs. — Veiöffentli= chung des Gesetes zur Einberufung einer konstituirenden Versammlung. — Bekanntmachung.
Baden. Karlsruhe. Bericht über die Kriegs⸗Ereignisse. — Ver⸗
mischtes. — Verordnungen. — Freiburg. Ansprache der Landes-Ver- sammlung. — Offenburg. General Sznaide nach Frankreich. — Die badische Garnison hat Kehl verlassen. — Gernsbach und Baden.
ge . w, , 9 ohenzollern⸗ Sigmaringen. igmaringen. ei = 2 . ö ) J .
Frankfurt. Frankfu 3. a. . Erlaß 37 Reichs verwesers.
n a nd.
Frankreich. Gesetz geben de Versammlung. Urlaub an General Bedeau. — Nene Praͤsidentenwahl. — Kommisstons⸗Antrag auf Autori⸗ sation zur gerichtlichen Untersuchung gegen sechs Repräsentanten.— Pa⸗ rig. Mission Bedeau's nach Rom und italienische Nachrichten. — Tie pariser Wahlen. — Wahlbetrügereien. — Gerichtliche Verfolgung von Repräsentanten. — Verhaftungen. — Ausweisung von Flüchtlingen. — Enilassungsgesuch des Niederrhein Präfekten. — Guizot.— Geschichte der. Gefangenschaft Louis Bonaparte? ?. = Vermischtes. — Straßburg. Wiedereröffnung der kölnischen Dampfschifffahrt.
Großbritanien und Irland. London. Hofnachrichten. — Die irländische Armensteuerbill. — Die neue Lity · Wahl. — Untergang eines Schiffes mit Auswanderern. — Jialienische Flüchtlinge auf Malta. —
„Kosten der englischen Kolonialverwaltung.
Rußland und Polen. St. Petersburg. Rangerhöhung des rusQ . . bei der Pforte. — Waischau. Angekommene und
gereiste.
Belgien. Brüssel. Audienz. — Reise des Herrn Drouyn de Lhuys.
Amtlicher Theil.
Italien. Genua. Militairische und polizeilichen Vorkehrungen. — No m. Muthlosigkeit und Zwiespalt. — Turin. Kal Albert. — Civitavecchig. Der Kampf um Rom.
Moldau und Walachei. Buch arest. Interimistischer Oberbefehls⸗ haber des Reserve⸗ und Occupations⸗-Corps. Jonische Inseln. Korfu. Flucht der provisorischen Regierung von Ancona. Türkei. Konstantinopes. Kommissare nach den Donaufürstenthü⸗ mern. — Rüstungen. — Feuersbrunst. — Diskontobank. — Smyrna. mn, Piratenverfolgung. — Türkische Konsulase in den russischen eehäfen.
Aegypten. Alexandrien. Befinden Mehmed Aliß. — Kontum az · Kommission.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. New Jork. Er⸗ Präsident Polk 4. — Vermischtes.
Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten.
Beilage. ͤ
1
Amtlicher Theil.
Die Verordnung vom 10. Mai d. J. legt den nach erklärtem Belagerungszustande eingesetzten Kriegsgerichten die Zuständigkeit bei, über gewisse Verbrechen und Vergehen zu erkennen; sie schließt jedes Rechtsmittel gegen die kriegsgerichtlichen Urtheile aus und bestimmt, daß dieselben innerhalb 24 Stunden vollzogen werden ollen. .
l Nachdem der 8. 14 verordnet hat, daß die Wirksamkeit der Kriegsgerichte mit der Beendigung des Belagerungszustandes auf— höre, bestimmt der §. 15 wörtlich also: „Nach aufgehobenem Belagerungszustande werden alle vom Kriegs- gerichte erlassenen Urtheile sammt Belagstücken und dazu gehö⸗ renden Verhandlungen, so wie die noch schwebenden Untersuchungs— sachen, an die ordentlichen Gerichte abgegeben, von denen alsdann auf die ordentliche gesetzliche Strafe zu erkennen ist.“
Eine blos grammatische Auslegung könnte dahin führen, die Worte:
„Von denen alsdann auf die ordentliche gesetzliche
Strafe zu erkennen ist“ auf den ganzen Satz zu beziehen und so den Fällen, in welchen die ordentlichen Gerichte erkennen sollen, auch diejenigen beizuzählen, in welchen das Kriegsgericht rechtskräftig erkannt hat. Allein die Grundsätze über die Wirkung rechtskräftiger Urtheile, die rechtliche Unmöglichkeit, die von einem zuständigen Gerichte abgeurtheilten Sachen anderen Gerichten zur nochmaligen Entscheidung vorzulegen, der innere Widerspruch, welcher darin liegen würde, wenn Ürtheile, deren definitive Vollstreckung stattgefunden oder in den meisten Fäl— len wenigstens begonnen hat, ohne Weiteres als nicht bestehend an— gesehen würden, widersetzen sich einer solchen Auslegung und lassen die Nothwendigkeit hervortreten, die hervorgehobenen Worte auf die Sachen zu beschränken, von denen unmittelbar vorher die Rede ist, nämlich auf die noch schwebenden Untersuchungssachen. Es tritt hinzu, daß der 5. 13 Nr. 8 in dem Falle, wo ein nicht vollstrecktes kriegsgerichtliches Urtheil auf Todesstrafe lautet, die ergangene war m, über die Thatfrage für feststehend erklärt und dem or— dentlichen Gerichte ausnahmsweise die Befugniß beilegt, die erkannte Strafe in eine andere umzuwandeln.
Gleichwohl haben sich über die Auslegung des §. 15 Zweifel erhoben, deren Lösung durch eine Declaratlon der Verordnung des— halb als angemessen erscheinen dürfte, weil die Grundsätze über die Rechtskraft der Urtheile in ihrer Anwendung auf kriegsge richtliche Entscheidungen noch nicht eine Entwickelung erhallen haͤben, welche die Besorgniß vor Mißgriffen ausschließt.
Ew. Königlichen Majestät stellen wir daher ehrfurchtsvoll an⸗ heim, die in dem Entwurfe beigefügte Declaration vollziehen zu
wollen.
Berlin, den 3. Juli 1849. Das Staats⸗M inister tum. Graf von Brandenburg. von Ladenberg. von der Heydt. Simons.
von Manteuffel. von Strotha. von Rabe.
An des Königs Majestät.
Stan
Preusßischer
ts -Anze
Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von ) y 2c. ꝛc. verordnen auf den Antrag Unseres Staats-Ministeriums, auf Grund des Art. 105 der Verfa ungs⸗Urkunde, was folgt: t S. 4. Der 5§. 15 der Verordnung Über den Belagerungszustand vom
10. Mai d. J. soll folgende Fassung erhalten:
Nach aufgehobenem Belagerungszustande werden alle vom Kriegsgerichte erlassenen Urthelle sammt Belagstücken und dazu gehörenden Verhandlungen, so wie die noch schwe⸗ benden Untersuchungssachen, an die ordentlichen Gerichte abgegeben; diese haben in den von dem Kriegsgerichte noch nicht abgeurtheilten Sachen auf die ordentliche gesetz⸗ liche Strafe zu erkennen. S. 2. Die gegenwärtige Declaration tritt mit dem . . geg g heutigen Tage Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift u beigedrucktem Königlichen 5 . . Gegeben Sanssouci, den 4. Juli 1849.
(L. S.) Friedrich Wilhelm. Graf von Brandenburg. von Ladenberg. von Manteuffel. von Strotha. von der Heydt. von Rabe. Simons. Verordnung wegen Declaration des §. 15 der Verordnung vom 10. Mai d. J. über den Belagerungszustand.
Ihre Königliche Hoheiten die Prinzessin Charlotte, der Prinz Albrecht und die Prinzessin Ale xandrine, Kinder Sr. König⸗ lichen Hoheit des Prinzen Albrecht, sind aus dem Haag hier wie⸗ der eingetroffen.
Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Das 24ste Stück der Gesetz⸗-Sammlung, welches heute ausgegeben wird, enthält: unter ö Nr. 3143. Die Declaration des Gesetzes vom 9. Oktober 1848, betreffend die Sistirung der Verhandlungen über die Regulirung der gutsherrlichen und bäuerlichen Ver— hältnisse ünd über die Ablösung der Dienste, Natural⸗ und Geld⸗Abgaben, so wie der über diese Gegenstände anhängigen Prozesse. Vom 3. Juli d. J. Die Verordnung wegen Declaration des 5. 15 der Verordnung vom 10. Mai d. J. über den Belagerungs⸗ Zustand. Vom 4. Juli 1845. Berlin, den 6. Juli 1849. Debits-Comtoir der Gesetz-Sammlung.
3144.
Abgereist: Se. Excellenz der Königlich bayerische Staats— Minister, Dr. von der Pfordten, nach München. z
nNichtamtlicher Theil. Dent schland.
Preußen. Berlin, 5. Juli. Einer telegraphischen Depesche aus dem Hauptquartiere Renchen vom 3. Juli zufolge ist das Corps des Generals Grafen von der Gröben vor Rastatt zurückgeblieben, während das des Generals von Hirschfeld, welchem sich Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen angeschlossen hatte, nach Offenburg gerückt ist. Kehl ist bereits gestern von preußischen Truppen besetzt worden. Die Insurgenten unter Miroslawoti sind nach Freiburg ö b gezogen, gefolgt in der Flanke vom Corps des Generals von
eucker. scg 3 k. 6. 5 und seine Mit-Diktatoren abge—⸗ etzt, Kiefer aus Emmendingen, ein ehemaliger Offizi ĩ , n . . worden. . ; ö uf telegraphischem Wege wird aus Paris vom 3. Juli 5 Uhr Nachmittags gemeldet, daß nach einer so eben n, graphischen Depesche des Generals Oudinot römische Deputirte sich ö. n n ,, , min . der Uebergabe Roms zu unterhandeln. an war in Paris überzeugt, daß vi 6 Truppen demnach Rom besetzt hätten. . hen
Breslau, 3. Juli. (Bresl. Ztg.) Gestern fand die on⸗ stituirung der Handels⸗Kammer hierfe ht un, ö diclen von der Königlichen Regierung bestellten Kommissarius, Herrn Bür—⸗ germeister Bartsch, statt. In der darauf gehaltenen Sitzung wurde Herr Theodor Molinari zum Präsidenten, Herr Fr. Klocke zum Vice⸗ Präsidenten erwählt. Beide erklärten sich zur Annahme der auf sie gefallenen Wahl bereit. Die Führung der Sekretariats Geschãäft⸗ wurde, dem Secretair M. Simson, das Amt eines Kanzlisten dem R. 3 übertragen, welche beide schon in diesen Qualitäten bei der provisorischen Handels-Kammer beschäftigt gewesen waren. Es
wurde endlich zur Ausmittelung eines passenden Lokals für die Han⸗
dels⸗Kammer eine Kommission erwählt.
Württemberg. Stuttgart, 3. Juli. (S w ä b Se. Majestät der König ist am Sonnabend wieder . , war in Nagold, von den Einwohnern festlich . k estern Vormittag ist die Garde von Ludwigsburg hier
Das Regierungs⸗-Blatt vom 2. Juli enthält das Gesetz
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843.
wegen Einberufung einer Versammlung von Volksvertretern zur Berathung einer Verfassung. Der Minister des Innern hat nachstehende Bekanntmachung in Betreff der bevorstehenden Wahl von Volksvertretern erlassen: „In dem Gesetz, betreffend die Einberufung einer Versammlung von Volks vertretemn zur Beraihung einer Revision der Verfassung, werden alle diejenigen volljährigen Staatsbürger, welche in dem der Wahl vorherge⸗ gangenen Finanzjahre zu der direkten Staatssteuer, einschli⸗ßlich der Kapi= falien· und Besoidungessteuer, beigetragen haben und im laufenden Finanz jahre noch beitragen, für wahlberechtigt erklärt. Der Rachweis der Steue?⸗ zahlung läßt sich in Beziehung auf die Grund-, Gefäll⸗, Gebäude- und Gewerbestener, ferner hinsichtlich der Steuer aus Besoldungen und aus den durch Fassion erhobenen Kapitalien durch die vorhandenen amtlichen Ver—Q zeichnisse führen. Dagegen fehlt es an Verzeichnissen derjenigen Gläubiger öffentlicher Kassen, deren Kapitalsteuer duͤrch' die Verwaltungen diefer Kassen abgetragen wird. Damit nun kein wahlberechtigter Staats bür— ger wegen mangelnden Nachweises der Steuer-Entrichtung von dem Wahl—⸗ recht ausgeschlossen wird, ergeht an diejenigen Wahlmänner, welche ihr Wahlrech! allein auf die Entrichtung einer Steuer aus Kapitalien gründen, welche bei öffentlichen Kassen angelegt sind und nicht fatirt werden, die Auf⸗ forderung, bei Zeiten sich von der Verwaltung derjenigen Kassen, welche die Steuerzahlung durch Abzug an dem Zins besorgt, ein Zeugniß darüber ausstellen zu lassen, daß sie im Laufe des Finanzjahrs 1818 — 49 Kapital⸗ steuer entrichtet haben und noch fortwährend im Besitze des hesteuerten Ka— pitals sind. Alle diejenigen, welche neben der Steuer aus Kapitali en, die nicht zu fatiren sind, noch außerdem aus irgend welchen Objekten zu der direkten Staatssteuer beitragen, haben nicht nöthig, sich diesen Beweis ihrer Wahlberechtigung zu verschaffen. Den 2. Juli 1845. Ministerium des Innern. Du vern oy.“ —
Baden. Karlsruhe, 1. Juli. (D. 3. Die Cernirung von Rastatt war gestern vollständig gelungen, worauf sich die Ope⸗ rations-Armee heute wiederum theilte. General von der Gröben erhielt den Oberbefehl über das Belagerungs-Corps, während der Prinz von Preußen heute Morgen in der Ebene gegen das Ober⸗ land aufbrach und General von Peucker ihm zur Selte im Gebirge, hart an der württembergischen Gränze, vorrückte, um die Insurgen⸗ ten, deren Hauptmacht den Schwarzwald erreicht hatte, von? den Höhen in die Ebene zu treiben und sie hier vom Corps des Prin— zen völlig schlagen zu lassen. Zwischen 7 und 8 Uhr begannen die Gefechte der vereinigt operirenden Eorps mit dem Feinde— Derselbe wurde seines zum Theil sehr heftigen Widerstandes ungeachtet überall ge und zog sich fechtend zurück. Mittags stand der Prinz mit seinem
eneralstabe in Bühl, während die Avantgarde seines Corps bereits Achern genommen und General von Peucker die seinige bis zum Mummel⸗ See vorgeschoben hatte. Jetzt geht es gegen Kehl, welches heute noch 6 und wo der Uebergang nach Straßburg verlegt werden oll. Wie es heißt, hat unsere Kavallerie den Insurgenten heute schwere Verluste zugefügt. Gleichzeitig mit dieser Nachricht ging die, weitere Kunde ein, daß Rastatk kapituliren wolle. Der Prinz hatte gestern Auslieferung aller Häupter des Aufstandes, so wie aller militairischen Anführer verlangt. Was man gestern ver— weigerte, scheint heute schon angenommen zu werden. Gegen Mittag langte ein Parlamentair beim General! von der Gisben an, der im Allgemeinen das Eingehen auf jene Bedingungen an⸗— zeigte, so daß nur noch Ausnahmen zu Gunsten einzelner Personen verlangt wurden. General von Cloßmann, der frühere Komman⸗ dant von Rastatt, wurde darauf eiligst von hier zum General von der Gröben berufen, um bei Prüfung der Bedingungen mit seiner Personalkenntniß an die Hand zu gehen. Es gewinnt danach den Anschein, daß die Uebergabe noch heute oder doch morgen erfolgen wird. In der Festung soll großer Zwiespalt zwischen Bürgerschaft und Besatzung eingerissen sein. Letztere ist nur noch schwach, da sich, die überwiegende Mehrzahl der Insurgenten ins Gebirge ge⸗ flüchtet hat. Heute wurden hier wieder viele gefangene Freischärler eingebracht. .
Karlsruhe, 1. Juli. (O. P. A. 3. Das Ministerium des Innern hat heute folgende Bekanntmachung erlassen:
„So eben n . wir über die Ereignisse bei Rastatt fol⸗ genden offiziellen Bericht: Am 29sten v. M. nahm ein Theil des 1. und 2. Armeecorps der preußischen Rhein- Armee eine Rekognos⸗ zirung der Stellung der Rebellen an der Murg vor, bei welcher nach kleineren Gefechten auf den verschiedenen Punkten, zwischen Stein⸗ mauern und Bischweier die Letzteren über die Murg und Federbach zu⸗ , ,. wurden. Der Widerstand der Rebellen war dabei noch ein wohlgeordneter und hartnäckiger. Am 36. v. M. gegen 10 Uhr Vormittags erhielt das Oberkommando der Rheinarmee die Meldung, daß das Armee⸗ Corps der Reichstruppen unter General von Peucker die ihm auf⸗ getragen gewesene Bewegung im Gebirge gegen Gernsbach ausge⸗ führt, am 29sten diesen Ort genommen, 'ssoͤfort am 30sten in der Frühe seine Operationen gegen Baden und Oos, so wie gegen Kuppenheim, auf dem linken Murgufer fortgesetzt habe. Kaum war diese Nachricht eingetroffen, so erschien bereits die Spitze der Ko⸗ lonne der betreffenden preußischen Diviston, welche auf dem linken Murgufer operirte, in Oberndorf, und diese Truppen gingen ohne allen Aufenthalt rasch zum Angriff auf Kuppenheim los. — Zu gleicher Zeit wurde nun von dem Ästen preußischen Armee⸗ Corps der Angriff auf die Kuppenheimer Brücke, welche stark verschanzt und mit zahlreicher Artillerie und Infanterie vertheidigt war, angeordnet und glänzend ausgeführt. Die Artillerie der Rebellen wurde durch das Feuer der preußischen Piecen, welche ein wohlge⸗ ieltes, konzentrisches Feuer abgaben, zum Schweigen gebracht.
ie Rebellen verließen ihre Verschanzungen und nahmen ihren Rückzug nach Rastatt, den einzigen, welcher ihnen noch übrig blieb, da das Peuckersche Corps bereits in Dos eingetroffen und die Bergstraße besetzt hatte. Nur von der Reiterei der Rebellen konnte man wahrnehmen, daß sie in eiligster Flucht die Rheinstraße zu ge⸗ winnen suchte. Großherzogliches Ministerium des Innern. von Marschall.“
Karlsruhe, 2. Juli. (O. P. A. 3.) Die Nachrichten vom Kriegsschauplatz bestätigen, daß Rastatt ganz von den Truppen ein= geschlossen ist. Baden ⸗Baben und Achern sind schon von dem Corps
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