erichtet wird.“ Charras: „Wer beurtheilt die Verletzung der eff gf oer ng? Die Majoritat Sie wen⸗ bet nach ihrem Gutdünken den 8. 120 an. Der §. 129 wird angenommen. §. 121: „Der Präsident hat das Recht, die Sitzung auszuheben, wenn ein Repräsentant der n. . ehen, nicht nachkömmt.“ Montigny fragt, ob die itzung aufgehoben oder suspendirt werden solle.“ Corne: „Die aufgehobene Sitzun kann wieder aufgenommen werden.“ Dies wird im §. 121 bemerkt und derselbe dann angenommen, eben so der §. 122 und die Sitzung
dann vertagt.
Paris, 5. Juni. Der Monite ur erklärt, daß ein in der Presse und im National als angeblich vom Kriegs⸗Minister unterm 13. Juni an Oudinot gerichtet veröffentlichtes Schreiben vom Anfange bis zum Ende rein erdichtet sei. Dasselbe Blatt rechtfertigt die von der Assemblee Nationale lebhaft getadelte Enklassung des Profes⸗ sors Pouillet von seinem Posten als Direktor der , , . wozu bekanntlich sein Verhalten am 13. Juni die Veranlassung gab. Das ofsizielle Blatt erklärt, daß Herr Pouillet seine Professur be— halte und nur die Administration ihm entzogen sei.
Ein Schreiben des Capitains Villaumez, Befehlshaber des französischen Geschwaders an der Westküste von Afrika, an den Kriegs⸗-Minister erstattet Bericht über eine ihm übertragene Sen⸗ dung nach Cape Mesurade, deren Zweck die Anerkennung der Re⸗ publik Liberia von Seiten Frankreichs war. Die liberische Flagge wurde von der Fregatte „Penelope“ mit 21 Schüssen begrüßt, und Präsident Roberts gab den Offizieren dieses Schiffes und der Brigg Caiman“ ein großes Bankett, welchem die Offiziere der liberischen Miliz beiwohnten und wo es an Toasten, so wie an Zusicherungen bezüglich der künftigen freundschaftlichen Beziehungen beider Repu⸗ bliken nicht fehlte.
Gestern sollte vor dem Civil⸗Tribunal des Seine⸗ Departements die Klagesache der suspendirten Journale gegen den Minister des Innern zur Verhandlung kommen; der Letztere hatte aber durch den Prokurator der Republik eine Ablehnung der Befugniß des Gerichtshofes überreichen lassen, welche sich auf die Trennung der richterlichen und der administrativen Gewalt begründet. Ungeachtet der beredten Einwendungen des Anwalts der suspendirten Journale, J. Favre, erkannte der Gerichtshof die in der Ablehnung angeführ⸗ ten Gründe als gültig an und erklärte sich für inkompekent, indem er zugleich den Journalen anheimstellte, bei dem Staatsrathe gegen die wider sie ergriffene Maßregel Berufung einzulegen.
Die mit Prüfung des Preßgesetzes beauftragte Kommission be⸗ rieth gestern die letzten Artikel des Entwurfs, vdessen Gesammtheit sie sodann fast ohne Abänderungen genehmigte. Herr Combarel de Leyval wurde mit Abfassung des Berichts beauftragt.
Nach dem Constitutionnel sind fast alle in Straßburg eingetroffenen politischen Flüchtlinge aus Baden freiwillig in die Fremden- Legion getreten und werden nach Algier geführt. In den beiden Departements des Unter⸗ und des Ober⸗-Rheins sind Maß⸗ regeln getroffen, um das französische Gebiet vor Verletzungen zu sichern. Der Befehlshaber der Diviston des Unterrheins hat von Hüningen bis Neubreisach an allen Punkten des Rheins, wo ein Uebergang mniglich ist, Infanterie⸗ und Kavallerie⸗Abtheilungen auf⸗ gn. In St. Die kamen am 29. Juni 29 Flüchtlinge aus der
alz an.
Die Truppenbewegungen nach dem Rhein finden nun statt. Die ganze 5ste Division der Alpen- Armee hat bereits ihren Marsch dorthin angetreten. Der Oberbefehl über diese Division soll, wie es heißt, dem General Lamoricière übertragen worden sein.
Das Journal des Débats bespricht die verschiedenen Mög⸗ lichkeiten, welche zu den Capitulations-Anträgen Roms geführt ha⸗ ben könnten, und hält es für nicht unwahrscheinlich, daß man am 27sten begonnen habe, aus den drei innerhalb der Mauer stehenden Batterieen (12 Vierundzwanzig⸗Pfünder) die zweite Vertheidigungs⸗ Linie der Römer (ben Ricinto Aureliano) und die Posttlon von San Pietro in Montorio ernsthaft zu beschießen; am folgenden Tage habe dann Bresche geschossen werden können, und am 29sten und in der Nacht zum 30. Juni seien vielleicht beide Stellungen von den Franzosen genommen worden. Die Dampf- Fregatte „Magellan“ hat am 27. Juni 196 römische Gefangene, welche am 26östen zu Civitavecchia eingeschifft worden waren, nach der Insel St. Mar⸗ . gebracht. Sie sind fast sämmtlich nicht in den letzten Ge⸗
von seines Gleichen
echten, sondern schon beim Anfange der Feindseligkeiten, am 3. Juni, gefangen genommen worden, und nur 104 unter ihnen sind Mili⸗ kairs; der Rest besteht aus Bauern, Handwerkern z., die zufällig den französischen Truppen in die Hände fielen.
Die Assemblee Nationale sagt: „Ein berühmter hiesiger Banquier, der in beständigem Verkehr mit der diplomatischen Welt steht, sagte vorgestern in seinem Salon, in seinen wiener Briefen melde man ihm, daß, ehe ein Monat vergehe, der Krieg der öster⸗ reichisch⸗russischen Heere gegen die Ungarn beendigt sein werde.“
Vier Militairs vom Jten leichten Infanterie⸗Regiment, die am 6. Mai an der Meuterei zur Befreiung Boichot's Theil nahmen, sind vom Kriegsgericht zum Tode verurtheilt worden. Ein fünfter wurde freigesprochen.
Zu Lyon wurden dieser Tage bei einer großen Revue auf Befehl des Präsidenten der Republik eine große Anzahl von Kreu⸗ zen der Ehrenlegion an Offiziere, Unterofftztere und Soldaten ver⸗ theilt, welche sich bei Unterdrückung des dortigen Aufstandes aus⸗ zeichneten. Die zu Lyon für die verwundeten Soldaten, so wie für die Familien derer, welche bei dem Aufstande fielen, eröffnete Subscription hat schon nahe an 100,009 Fr. aufgebrachi.
Durch Verfügung des Unterrichts-Ministers ist der Redacteur des Democrate du Rhin, Küß, auf drei Monate von seinem Amt als Professor der Medizin zu Straßburg suspendirt worden.
Der flüchtige F. Pyat ist vorige Woche auf der Insel . e noh, von wo er mit dem Pakethoote nach England abreisen wollte. ;
Das Revisionsgesuch des Capitain Kleber ist verworfen; er hat nun Cassation eingelegt.
Ein Kommissaͤr 1. nach Versailles geschickt, um ein Lokal für den hohen Gerichtshof, welcher sich mit dem Hochverraths- Prozeß beschäfligen wird, auszusuchen.
Herr Hervé, der flüchtig ist, weil ein Verhafts⸗Mandat gegen ihn, als Mitglied des sozialistischen Comitéè's, ergangen, prokestirt gegen die vom Berge und vom fozialistischen Eomité ausgeschriebene Kandidatenliste. Er verdächtigt fogar letztere, als sei . polizeili⸗ chen Einflüssen e g, 3 Jer trägt sich als Kandidat an und behauptet, daß die gegen ihn ausgestreuten Beschuldigungen erlogen seien. Hert Hervé war Riedacteur der Re pub hig u'. Der Prästdent der Republik hat in den letzten Tagen von mehr als zwanzig Gemeinde- Räthen verschiedener Städte Glückwunsch⸗ Adressen wegen der raschen Unterdrückung des Attentats vom 13. Juni empfangen. l An der vorlkufigen, Abstimmung der Partei der konservatlven Wahl Union zur m, der Kandidaten -Liste haben 46,559 Wähler Theil genommen. Das mit Verbreitung der demokratisch⸗ sozialistischen Kandidaten⸗Liste beauftragte Vollziehungs⸗Comitè zeigt in der Republique an, daß statt Proudhon's, welcher bie Kam
1216 didatur abgelehnt habe, der Bürger Alphonse Esquiros auf die re⸗
publikanische Liste gesetzt worden fei. Der
onit eur enthält mehrere Versetzungen und Ernennun⸗ gen von Unter⸗Präfekten.
Die mit Begutachtung des vom General-Prokurator zu Bor⸗ deaux gestellten Begehrens um Ermächtigung zur gerichtlichen Ver⸗ h. des Nepräsentanten Dufraisse, Redacteurs eines demokrati⸗
chen Journals, beauftragte Kommission hat sich nach Anhörung des mngeschuldigten, welcher energisch gegen jede Betheiligung an den ihm zur Last gelegten Artikeln protestirte, für Extheilung der nach⸗ gesuchten Ermächtigung ausgesprochen. J Herr Laborbe hal den Kier, gemacht, daß man die Plätze in dem umgestalteten Saale der Nalional⸗Versammlung, den diese in kurzem wieder beztehen wird, entweder verloosen oder, was noch besser wäre, die bequemsten und gesuchtesten Plätze versteigern, das daraus gelöste Geld aber den Armen geben solle. Nach dem Democrate du Rhin ist Madier de Monjeau nicht verhaftet worden, sondern über die Gränze entkommen und in pie, Reihen der badischen Insurgenten eingetreten. Noch zwei andere Mitglieder des pariser Socialisten-Comite's sollen sich bei Mieros⸗ lawski befinden.
Großbritanien und Irland. Lon don, 5. Juli. Mehrere Zeitungen bringen Berichte über die, von verschtede⸗ nen Eisenbahn⸗Gesellschaften über die Geschäftsführung des soge⸗ nannten Eisenbahnkönigs Hudson .. Untersuchungen. Nach einem Journal 5 er der Nork⸗Neweastle⸗ und Berwick⸗Eisen⸗ bahn⸗Gesellschaft bereits 75,000 Pfd. zurückgezahlt haben und nun noch 200.090 Pfd. zurückzahlen müssen, die widerrechtlich in seine Kasse geflossen. In Folge dieser Umstände soll er bereits ein Gut von 13,906 Acres, Londesborough genannt, welches er für 375,000 Pfd. gekauft, haben verkaufen muͤssen und die von ihm bewohnte Besitzung, Newby Park, behufs leichterer Veräußerung in zehn Theile parzellirt haben. ö
Die See⸗Ofsiziere, welchen vom Secretair der Admiralität der Vorschlag gemacht worden war, eine Expedition zur Aufsuchung des auf seiner Nordpol⸗Fahrt verschwundenen Sir John Franklin aus⸗ zurüsten, haben den Plan für unthunlich erklärt, indem die Jahres⸗ eit schon zu weit vorgerückt sei und die Regierung keine zu dem . Zwecke tauglichen Schiffe habe. . Die Gräsin Rossi (Sonntag) ist hier angekommen und wird nach den Theater⸗Anzeigen hiesiger Blätter am nächsten Sonnabend in der Oper „Linda von Chambuni“ auftreten.
wissenschaft und Aunst.
Oeffentliche Sitzung der Königlichen Akademie der . Kün ste.
(Den 7. Juli.)
Die diesjährige öffentliche Sitzung der Königlichen Alademie der Künste wurde am Sonnabend Mittag im großen Saale des Akademie · Gebäudes in üblicher Weise durch Rede, Musik und Vertheilung von Prämien an Schüler aller Kunstzweige abgehalten. Einer kurzen Instrumental-Intro= duction folgte eine eld u , lin. des Direktors über die Stellung der Akademie. Der Jahresbericht des Seeretairs, worin derselbe u. A. den Tod mehrerer Mitglieder, als der Professoren Hampe und Otto Völker, meldete, schloß sich dem Vortrage einer Gesangs⸗Composition von E. Ebe⸗ ling an. Von den vorgeführten musikalischen Productionen war die eben erwähnte Arbeit, eine Arie mit Chor und Orchester, aus dem 28. Psalm:
„Wenn ich rufe zu Dir, Herr! == jedenfalls die schwächste und ihrem Inhalte nach nicht eeignet, irgend einen Schluß auf das Talent und Geschick des Komponi en ziehen zu lassen. Bei weitem Gelungeneres bot schon eine andere geistliche Gesangs⸗Com- position, die unmittelbar nach dem Jahresbericht des Secretairs zur Aus⸗ führung gelangte. Es war dies eine sechsstimmige Bearbeitung des
130. Psalms:
„Aus der Tiefe ruf ich, Herr“, mit Orchester, von A. Hellmann. Die musikalische Behandlung erwies sich als eine dem Charakter der gewählten Worte entsprechende und ließ besonders gegen den Schluß hin eine angemessene und wirksame Steigerung des Ausdrucks empfinden. Hierauf erfolgte die Vertheilung von Prämien an Schüler der Klassen für bildende Kunst, woran sich dann der Vortrag einer dritten geistlichen Gesangs-⸗Composition anschloß. Der Verfasser der= selben, K. Stein, hat Worte des 62. Psalms: „Meine Seele ist stille zu Golt“, dazu benutzt und dokumentirt auch in dieser mit Geschick und Kenntniß an⸗ gelegten Arbeit Beruf für die Kunst, wenngleich er, nach früheren von ihm gehörten Compositionen zu urtheilen, auf dem Felde der weltlich en Musik ungleich Erheblicheres zu leisten befähigt scheint. Zunächst fand die Vertheilung von Prämien an Schüler der Klasse für musikalische Compo- sition statt, wobei zu erwähnen ist, daß auch die Musik-Eleven, von denen in heutiger Sitzung Compositionen zu Gehör gebracht wurden, durch Preise, in silbernen Medaillen und klassischen Musilwerfen bestehend, Aufmunterung ihres Strebens erhielten. Außer den bereits eiwähnten Musikstücken kamen noch zwei Werke zur Ausführung, zwischen denen die Vertheilung von Prä- mien an Schüler der Kunst⸗- und Gewerksschulen stattfand. Besondere An- erkennung verdient von diesen beiden Werken eine Ouvertüre (in F-dur) von M. Fleisch er, die, ohne in den Gedanken gerade Eigenes oder Ge⸗ wähltes zu bringen, durch geschickte Verarbeitung derselben und Klarheit der Wirkung allgemein ansprach. Auch die am Schlusse der Sitzung aus⸗ geführte Arie mit Chor, von C. Gollmert, förderte im Einzelnen Helun⸗ genes zu Tage, und ließ namentlich eine gewisse technische Gewandheit nicht verkennen, wogegen die Arbeit eigentliche Erfindung und höheren Auf⸗ schwung, gleich den übrigen, fast nirgend offenbarte.
Berliner Börse.
Berlin, 7. Juli, Seit dem Schluß der Liquidation zeigte sich ein Begehr nach allen Eisenbahn⸗Effekten, welcher, verbunden mit der Speculation für die Hausse, eine rapide Steigerung dersel⸗ ben bewirkte. Ohne erhebliche politische Ursachen nahmen die Course einen überaus raschen Aufschwung; die sicherste Veranlassung dazu gab der Zufluß bedeutender Kapstalien als Ergebniß der in diesem Duartal fällig gewordenen Zinsen und derjenigen Gelder, welche endlich dem Verkehr wieder übergeben werden, nachdem sie durch die früheren unsicheren Zustände völlig unbenutzt geblieben sind. Wenn nun das Zusammentreffen vielseltiger Kaufordres auf unse⸗ rer Börse einen so raschen Eindruck machen konnten, weil durch den bisherigen Mangel an Speculationen die Effekten nicht flott waren, ö. konnten die, wenige Tage darauf , nnn, Verkaufs⸗
ufträge eben so wenig einen bedeutenden Rückgang verhin- dern, sondern mußten um so nachtheiliger wirken, als die Börse
denen die Gründe des Weichens nicht sofort bekannt sind, sich vom Markt, zurückzogen. Unter diesen Verhältnissen bewegte sich das Beschäft in der heute abgelaufenen Woche mit ziemlicher Lebendig⸗ keit, obschon seit dem Ruͤckschlag wieder mehr Ruhe eingetreten sst. Es darf nicht übersehen werden, daß abermals die Prlvatkäufer meistens nur zinsgarantirte Actien oder Prioritäts⸗Sbligationen
kauften, daß die eg n, . Effekten auch seine solipe Basis hatte, wahrend fast alle übrigen Aetien⸗Gattungen Gegenstand ber
gewichen, heute a2 39
nicht reichlich genug mit Geld versehen war, und die Privatleute,
3 2
Sperulatlon waren, dahin gehören Berlin-Hamburger Aetten, die
don 67 bis 765 eee dann wieder auf 70 55 nur ce gen. 1
Ferner Friedrich Wülhelms- Nordbahn bis 41 X bezahlt und auf bezahlt. Potsdam ⸗ Magdeburger von 583 a 69 3. und 56 . bezahlt. Krakau⸗Oberschlesische , ten hiervon eine Ausnahme, indem der bedeutend vermehrte Verke yr dieser Bahn zu Privat-⸗Einkäufen Veranlassung gab und solche von 483 bis 5́ steigerte, sie wichen zwar wieder bls 50 3, blieben aber heute 53 43. Geld. Von den uͤbrigen Actien stiegen durch sollde Ankäufe Köln⸗Minden von 81 a 88§8 I, die darauf folgenden star⸗ ken Verkäufe drückten den Cours indeß wieder bis 81 3, . blieb heute 3 Geld. NiederschlesischMärkische von 73 bis 79 9. a 735 und 74 . bez. Stargard-Posen von 72 a 77 bis 743 3. à 76 X bezahlt. Berlin⸗Anhalter weniger schwankend 83 a S3 bez. Berlin⸗Stettiner 92 à S0 und 91 bez. Oberschlesische Actien von 97 2 100 Æ. und 98 bis 99 bez. und Geld. Halberstädter Actien, bleiben fortwährend gesucht und wurden von 121 bis 124 , bezahlt. Bergisch⸗Märkische nahmen die Aufmerksamkeit der Spekulanten in Anspruch, weil man wissen wollte, daß der Staat den Ankauf dieser Bahn beabsichtigt. Sie stiegen in ohh dessen von 515 bis 64 , wichen dann aber bis 53 9. Auch agdeb.⸗ Wittenberg,, wegen starker Ankäufe für hamburger Rechnung, stie⸗ gen von 47 bis 514 56 und blieben 50 Gld. In rheinischen Ac⸗ tien wenig Bewegungʒ sie gingen zwar von 47 a 48 3, blieben aber heute nur 47 Gld. — .
Sehr bedeutend war das Geschäft in Prioritäts- Obligationen. Abgleich deren Anzahl sich neuerdings um 3 Millionen 5proz. Köln⸗ Minden Litt. B. und 1 Million Potsdam-Magdeburg vermehrt hatte, so sind alle Course dennoch wesentlich gien. Die neuen Potsdam Magdeburger Obligationen sind à S2 5 in starken Posten gekauft, so daß diese Emisslon bald vergriffen sein möchte. Von ben sproz. Köln-Minden wurde heute der erste Posten von ea. 190 000 Rthlrn. rasch von 95 A 96 Pe gelauft. Von den übrigen Priori⸗ täts⸗ Obligationen stiegen Berlin⸗Anhalt proz. von 88 à S9 und 89 9. Berlin⸗ Hamburg von 925 à 955 und 945 §5ͤ. Potsdam⸗ Magdeburg proz. von S6 3, 88 und S77 5. Sproz, von, 9b 2 2 und MJ . . Halle⸗Thüringer von 873 à 885 S6. Nieder⸗ schles. Märk. proz. von 87 à 89 und 89 366. II. Ser. proz. von 100 a 1007 u. K §ͤ, Hproz. von 96 a 97 bezahlt. Krakau⸗ Oberschles. a 78 u. 79 36 bez. In den übrigen, mit Ausnahme von Friedr. Wilh. Nordbahn 5proz. Priorität, die von 914 a 92 96 in großen Posten gekauft wurden, wenig dene gin ,
Von preuß. Fonds wurde wieder nur in Bank- Antheilen bei mehrfachen Schwankungen viel gemacht; bis 923 „ gestiegen, wichen sie bis 909r und wurden heute wieder a 9 bis , bez. Staats⸗ schuldscheine, von 8i a 823 * gestiegen, gingen bis S2 P zurück, schließen aber heute 82 6 Geld. Freiw. Fproz. Anleihe fest, von 1027 a 3 5e bez. ö .
In ausländischen Fonds war der Umsatz beschränkter als seit⸗ her, daher auch in den Coursen wenig Veränderungen gegen unsere vorwöchentlichen Schluß⸗Notirungen stattfanden.
Markt⸗Berichte.
Posen, 6. Juli. (Der Scheffel zu 16 Metzen preußisch.) Weizen 2 Rthlr. 6 Sgr. 8 Pf. bis ? Rthlr. 15 Sgr. 7 Pf. Rog⸗ gen 1 Rthlr. bis 1 Rthlr. 3 Sgr. 4 Pf. Gerste 20 Sgr. bis 26 Sgr. 8 Pf. Hafer 17 Sgr. 9 Pf. bis 20 Sgr. Buch- weizen 24 Sgr. — Pf. bis 28 Sgr. 11 Pf. Erbsen 26 Sgr. 8 Pf. bis 1Nthlr. 2 Sgr. 3 Pf. Kartoffein 45 Sgr. 7 Pf. bis 17 Sgr. 9 Pf. Heu der Centner zu 119 Pfd. 17 Sgr. 6 Pf. bis 20 Sgr. . das Schock zu 1200 Pfd. 4 Rthlr. bis 4 Rthlr. 10 Sgr. utter ein Faß zu 8 Pfund 1 Rthlr. 5 Sgr. bis 1 Rthlr. 10 Sgr. ;
Neuß, 6. Juli. Weizen 2 Rthlr. 16 Sgr., Roggen 1 Rthlr. 6 Sgr., Wintergerste 1 Rthlr. 6 Sgr., Sommergerste 1 Rthlr. 6 Sgr.“, Buchweizen 1 Rthlr, 13 Sgr., Hafer 25 Sgr., Erbsen 2 Rihlr., Rappsaamen 3 Rthlr. 22 Sgr., Kartoffeln 25 Sgr.
Heu pr. Ctr. von 119 Pfd. 3 Rthlr. 20 Sgr., Stroh pr. Schock von 1200 Pfd. 3 Rthlr. 18 Sgr.
Kleiner Saamen 3 Rthlr. 15 Sgr.
Rüböl pr. Ohm a 2582 Pfd. o. F. 33 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., dito pr. Oktober 33 Rthlr.
Rübkuchen pr. 1000 St. 30 Rthlr.
Preßkuchen pr. 2000 Pfd. 26 Rtihlr.
Branntwein pr. Ohm 18 Gr. 11 Rthlr. 25 Sgr.
Gereinigtes Oel 35 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.
Getraide findet bei geringer Zufuhr fortwährend gute Kauflust; Rüböl auf Lieferung höher gehalten.
Aachen, 6. Juli. Weizen 2 Rthlr. 14 Sgr. 6 Pf.
Roggen 1 Rthlr. 10 Sgr. 8 Pf.
Gerste 1 Rthlr. 5 Sgr. 6 Pf.
Hafer 20 Sgr. 6 Pf.
Mainz, 6. Juli. 40 Kr. Gerste 4 Fl. 58 Kr. 3 Fl. 40 Kr. Roggenmehl 6 Fl.
Weizen 10 Fl. 4 Kr.
Roggen 5 Fl. Hafer 6 Fl. 44 Kr. ;
Weißmehl
Bekanntmachung.
So allgemein bekannt es ist, welche Nachtheile für die mensch— liche Gesundheit aus dem unvorsichtigen Beziehen nicht gehörig aus⸗ getrockneter neuer und im Mauerwerk stark reparirter Gebäude und frisch geweißter und mit Metallfarben neu gemalter Zimmer ent- springen, wodurch namentlich zu Krankheiten der Drüsen, zu Unter⸗ leibsbeschwerden, Engbrüstigkeit, verschledenen Fiebern, Wassersucht, Mundfäule, Rheumatismen und Gicht nicht selten der Grund il ft wird, so lehrt dennoch die i c Erfahrung, daß diese Nachtheile wenig beachtet und neue Gebäude sowohl, als unlängst reparirte, noch feuchte Wohnungen bezogen werden, ohne daß auch nur die zur Minderung jener Nachtheile dienlichen Mittel in Anwendung gebracht werden. Das Polizei⸗Präsidium steht sich daher veranlaßt, das Publikum auf die Gefahr, welche durch das zu frühe Beziehen solcher Wohnungen entsteht, wiederholentlich aufmerksam zu machen. Wenn dies Beziehen nicht immer vermieden werden kann, so ist we⸗ nigstens darauf zu achten, daß das Austrocknen durch lange Zeit hindurch fortgesetztes Erregen von Zugluft und durch Heizen der Zimmer (besonders mittelst von innen zu heizender Oefen) möglichst beschleunigt werde. Andere Mittel, z. B., das Aussetzen von ge⸗ branntem Kalk in den Zimmern, haben sich als unzureichend er⸗ wiesen.
scbenn, den 2. Juli 1849. Königliches Polizei⸗Präsidium. von Hinckeldey.
*
Das Abonnement beträgt: 2 Athlr. fr ahr. 4 33 ö. ö! R r. 8 Athlr.⸗ I Ja in allen Theilen der Monarchte ohne Preis ⸗ Erhöhung.
Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 23 Sgr. berechnet.
M 189.
Berlin, Donn erstag den 1. Inli
Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und Aus landes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats Anzeigers:
Behren⸗Straße Nr. 57.
1849. Die Sik .
Inhalt
Amtlicher Theil. Deutschland.
Preußen. Geschütze. — Bres lan.
ö Frequenz der Universität. Oesterreich. Wien. 2 f
cenza. — Salzburg.
und Venedig. — Truppen-Beorderung nach Pettau. Württemberg. Stuttgart. n engl ingen. Baden. rationen des Neckar⸗Corps. — Konstanz. berg. Das Kriegsgericht. — Vermischtes. — Darmstadt. eschingen besetzt. r , nn n stenn, . z ö. Bericht 9 Generals von Bonin. — e er den Ka ei Friederieia. — l ig. schleswig · holsteinischen Armee. f n e n, ,
Ausland.
Oesterreich. Preßburg. Ordens ⸗ Verleihung. — Vermischtes. — Semlin. Die Magyaren um Perlas. D m. er , .
den Truppen des Banus und den Insurgenien.
Frankreich. Paris. VDepeschen Über bie Einnahme Roms. — ,, Die Flüchtlinge und die Truppenbewegungen dies- und n, heins. — Der neue Präfelt. — öl — Kolmar.
eunisch.
Großbritanien und Irland. London. Anzeige über die beab⸗ sichtigte Reise der Königin nach Irland und dortige ande.
Belgien. B rü ssel. Bermischtes. .
Donau⸗
Schweiz. Bern. Das . Zollgesetz — Truppenbeorderung ürich. Brentano. — Eid enössischer
nach der badischen Gränze. — Brigade Kommandant in Schaffhausen. — Basel. Oberst
Internirun Italien. Kammern. — Vermischtes. —
Corps. — Ancona. Proclamatfon Wimpffen's.
Börsen⸗ und Haudels⸗-⸗Nachrichten. Beilage.
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Polizeirath a. D. Bretzing zu Berlin den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse zu verleihen; und Den interimistischen Militair⸗Intendanten Messerschmidt des 6ten Armee⸗Corps in seinem Amte zu bestätigen.
Ange komm en:; Der Vice⸗Ober -Jägermeister Graf von der Asseburg⸗Falkenstein, von Halberstadt.
Der Kaiserlich brasilianische außerordentliche Gesandte und be⸗ ,, Minister am hiesigen Hofe, Barboza da Silva, von Wilen.
nichtamtlicher Theil. Dent schland.
Preußen. Berlin, 11. Juli. Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich haben dem General-Adjutanten, General-Lieutenant von Lindh eini, den Orden der eisernen Krone Erster Klasse zu verleihen geruht. r
Berlin, den 11. Juli. Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten hat heute folgende Benachrichtigung an den Handelsstand in den Ostfeehäfen gerichtet:
Ich beeile mich, das Vorsteher-Amt der Kaufmannschaft vor—⸗ läufi davon in Kenntniß zu setzen, daß gestern ein Waffenstillstand mit Dänemark von den beiderseitigen Bevollmächtigten hier unter⸗ zeichnet worden ist. Sobald die Natification erfolgt ist, wird dar⸗ über, so wie wegen der Aufhebung der Blokade, weitere Mitthei⸗ lung ergehen.
Berlin, 11. Juni. In dem Kriege, welchen die Engländer in Ostin⸗ dien im Jahre 1845 — 46 gegen die Sikhs führten — eine tapfere Nation, seit 40 Jahren stets siegreich im Kampfe mit den asiatischen Nachbar⸗ völkern, und daher in dem Rufe der Unüberwindlichkeit — deren Truppen unter dem berühmten Maharajah Rundjed Singh von
uropäern organisirt, — deren Artillerie ber Zahl nach der engli⸗
. 6a . und hinsichtlich der Bedienung derselben nichts näch⸗
b D wurden in vier auf einander folgenden Schlachten, welche
R Felrzng entschteden ung mitder BVesetzung des Punjabs en-
deten, 230 St Geschütze im offenen Kam
. ö . pf erobert.
ö welch de gj Hoheit der hechseelige Prinz Waldemar von Preußen, irt, hrend dieses Zeitabschnitts sich auf einer Reise in Sst⸗ J ,, ergriff mit Freuden die Gelegenheit, militairische Er⸗ ,, Ben en 6 glaß 6 der rn n 16 an, welche
e a 8, 8 General- Gouvetneurs, kae g, m. ant hg,
Berlin. Waffenstillstand mit Dänemark. — Die indischen
h Abreise des Erzherzogs Johann von Innsbruck nach Gastein. — Dessen Antwort auf eine Adreffe aus Judenburg. — Artillerie für Voralberg. — Neue russische Truppen in Krakau und Ein- rücken eines Corps in Werschez und Weißkirchen. — Füsilirung von Palatinal⸗Husaren. — Eröffnung der Eisenbahn von Verona nach Vi⸗ . König Ludwig von Bayern. — Ga tein. Ankunft des Erzherzogs Johann? = Triest. Nachrichten aus Ancona
Karlsruhe. Die Beschießung Rasfatts. — Rottweil. Ope⸗ Vermischtes. — Heidel
in haffh⸗ user. — Mieroslawski und andere Flüchtlinge. — Die hanauer Turner. . Die Insurgenten bei Engen. — Der Gränzdienst. = Kreis schreiben wegen der
Eutin. Ausschreibung der Wahlen und Einberusun der lorenz. Reduzirung des Artillerie-
hs verstanden es meisterhaft, gute Positionen zu neh— men und in diesen den Angriff , . und . der 6 . lichen Bravour der brilischen Infanterie, welche, kein Terrain⸗Hin⸗ derniß achtend, trotz des mörderischen Geschützfeuers der feindlichen Batterien, Frontal Angriffe machte, ist der Sieg zuzuschreiben. Se. Königl. Hoheit der Prinz Waldemar stürmke in ! ben vordersten Reihen der Infanterie in den drei Schlachten bei Moodkee, Ferozs⸗ hapur und Sobraon mit auf die feindlichen Batterieen. Ber ihn begleitende Leibarzt Dr. Hoffmeister fiel an seiner Seite.
Lord Hardinge, in Anerkennung des tapferen und kaltblütigen Benehmens, welches der Prinz als ächter Sproß des ohenzollernschen a. n ,,, die englisch⸗ ostindische ompagnie, dem
en zwei ⸗Geschütze zu vere in sei zeisei , . sch tze zu verehren, welche in seinem Beisein
„Die Ankunft dieser Geschütze, welche die weite Reise dur Indien und von dort um das Kap der ö Hoffnun . . land gemacht haben, verzögerte sich leider so lange, daß dem edlen Prinzen, der am 17. Februar b. J. durch den unerforschlichen Rath⸗ schluß Gottes nach schwerem Krankenlager abberufen war, nicht mehr vergönnt wurde, dieselben zu sehen.
Diese beiden Geschütze nun, von Messing gefertigt und mit sinnreichen indischen Sprüchen geziert, werden auf Befehl Sr. Ma⸗ sestät des Königs vom 12ten d. M. an eine Zeitlan zur Ansicht für das Publikum im Garten des Königlichen Waffe Monbljou aufgestellt werden. Ein herrliches Denkmal dem verewigten Prin⸗ zen, dessen tapferes Benehmen, von der britischen Nation anerkannt, dem . Adler frische Lorbeern im fernen Asien erwarb!
reslau, 9. Juli. (Oder⸗-⸗Ztg.) Das amtli e Verzeich⸗ niß des Personals der Studirenden ö. hiesiger ,,, 3 nach 80 Lehrer, wovon 8 (6 ordentliche Professoren und 2 Privat⸗ Docenten) auf die katholisch⸗ theologische; 11 6 ordentliche, au⸗ ßerordentliche Professoren und 3 Privat⸗Docenten) auf die evan⸗ gelisch theologische; 10 (65 ordentliche, 2 außerordentliche Professoren und 3 Privat- Docenten) auf die zuristische; 15 (8 ordentliche, 1 außerordentlicher Professor und 6 Privat⸗Docenten) auf die medi⸗ zinische; 36 (19 ordentliche, 11 außerordentliche Professoren und 6 i ,, auf die philosophlsche Fakultät koömmen. Von vdie⸗ en hat die Universität den Verlust 2 ordentlicher Professoren durch die Cholera zu beklagen. Außerdem sind noch thätig 6 Lektoren ꝛc. Die Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden beträgt 748. Der katholisch⸗ theologischen Fakultät gehören 229, der evangelisch⸗ theologischen 58, der juristischen 215, der medizinischen 87, der phi⸗ losophischen 159 Studirende an. Dazu kommen noch 29 nicht im⸗ matrikulirte Zuhörer, so daß im Ganzen an den Vorlesungen 777 theilnehmen.
Oesterreich. Wien, 9. Juli. (Lloyd.) Am 6ten reiste
der Erzherzog Reichsverweser mit Familie von unsbruck nach Ga⸗ stein. Am Vorabende brachte Sr. Kaiserl. , die , der innsbrucker Studirenden eine Serenabe.
Die Stadtgemeinde von Judenburg übersandte neulich eine Adresse an Se. Raiserl. Hoheit den Erzherzog ⸗Reichsverweser. Die Antwort darauf lautet nach der Gratzer Zeitun g: „Meine Herren von Judenburg! Die herzlichen. Worte aufrichtiger Theil⸗ nahme, die Sie in Namen Ihrer Stadt an mich gerichtet, haben mich innig erfreut. Empfangen Sie meinen besten Dank für die darin ausgesprochenen Gesinnungen. Seit mehr als vierzig Jahren gewöhnt, aus Ihrem Lande nur Beweise der aufrichtigsten Sympa⸗ thie zu erhalten, war ich fest überzeugt gewesen, daß mich die biebe⸗ ren Bewohner der Steyermark nach Frankfurt, wohin mich des deut— schen Volkes Wahl gerufen, mit ihren besten und redlichsten Wün⸗ schen begleiten würden; denn wo könnte wohl der allen meinen Be— strebungen vorleuchtende Gedanke, für Deutschlands Einigkeit und des gemeinsamen Vaterlandes Ruhm und Glück zu wirken, mehr kr n gefunden haben, als unter den kräftigen Söhnen der Alpen, die, kühn und tapfer des Vaterlandes Marken gegen Süden und ge⸗ gen Osten schirmend, zu allen Zeiten freudig ihr Blut für Deutsch⸗ lands Schutz vergossen und nöch in den jüngsten Tagen auf den Schlachtfeldern Itallens dem deutschen Stamm Reuen Ruhm erwar⸗ ben, und bei denen, so wie der Heldenmuth der Väter sich auf die Söhne vererbt hat, so auch mit Gott die anderen Tu enden des Steyermärkers, von Geschlecht zu Geschlecht, niemals uf me, werden, und Biederkeit, Treue, Redlichkeit die Eigenschaften eines Volkes bleiben werden, das durch Gemüth und Herz unter den Stämmen Deutschlands stets hervorgeragt. Meine Aufgabe als er⸗ wählter Reichsverweser neigt zu ihrem Ende. Ob cs nir gelungen, das Vertrauen der deutschen Nation zu rechtfertigen, und ob es in den i, . der Möglichkeit lag, bei den obwastenden Umständen die hohen Erwartungen Deutschlands zu erfüllen, und, wenn der Er= folg unseren allseiligen Bemühungen nicht vollkommen entsprach, welche Ursachen denn die Schuld davon trugen? Das sind die Fra⸗ gen, die uns die Geschichte, die unparteiische Richterin über Völker und Menschen, lösen wird. Dies jetzt zu erörtern und den Schleier zu lüften, der über Manchem noch ruht, ist zu früh und kaum noch möglich. Aber bald dürfte die Zeit kömimen, bie das noch Dunkle enthüllt und Jeden nach Verdienst richtet. Ich kehre zurück, von dem Bewußtsein begleitet, mein Amt gewissenhaft gehandhabt zu haben, keines deuischen Volkes und? keines deutschen Fürsten Recht gekränkt, sondern vielmehr alle in den Augenblicken der Noth, so weit es die mir zu Gebote gestandenen Mittel gestatteten, unterstützt zu haben, stets versoͤhnend eingewirkt, nichts für mich gesucht, nichts verlangt, überhaupt nur das all⸗ gemeine Beste vor Augen gehabt zu haben. Meine erschüt⸗ terte Gesundheit erforderk iu und vor Allem den Gebrauch der Heilquellen von Gastein. Habe ich dort die eschwächten Kräfte wieder erlangt, dann führt mich meln Weg zu Euch nach Steyer mark, in das Land, das ich stets geliebt, und wo ich unter guten Menschen Glück und Frieden efunden, wo ich ansässig bin, und wo ich fortwahren will, für Menschenwohl zu wirken. Auf baldi⸗ es Wiedersehen, meine Herren. Frankfurt, am 16. Juni 1819.
Wimpffen ist nach Gaeta abgereist.
ch verbleibe Ihr aufrichtigster Erzherzog Joh ann.“
Am 4. Juli langte eine zur Er änzung des Artillerieparks für
das in Vorarlberg aufgestellte near, ,, IAIrmee⸗ Corps . Raketen Batterie in Innsbruck an, welche Se. Majestät der Kaiser während des Vorbeifahrens unter Lebehochrufen der Mannschaft in⸗ spizirte. Am öten soll eine berittene Batterie folgen. Am 4. Juli rückte die Avantgarde, 200 Mann stark, des mit 54, 000 Mann anmarschirenden neuen russischen Armee ⸗Corps in Krakau ein. Ein russisches Corps ist, dem Schreiben eines Kaiser⸗ 1 . 2 2. am 30. Juni in Verschez n eißkirchen eingerückt. in Ereigniß von der höchsten strate⸗ gischen Wichtigkeit. z . .
(Wande rer. In Marburg wurde am 7ten d. M. an sieben Mann der flüchtig gewordenen Palatinal⸗Husaren das Todes⸗Urtheil mittelst Pulver und Blei vollzogen.
Am 2ten d. M. fand die feierliche Inaugurirung der Eisen⸗ bahnstrecke von Verona nach Vicenza statt, deren Vollendung durch die im Jahre 1848 eingetretenen revolutionairen Ereignisse unter⸗ brochen worden war, die aber nun zum allgemeinen Erstaunen im Laufe von wenigen Monaten in fahrbaren Stand hergestellt wurde. Dieses Resultat ist blos der Thätigkeit der Behörden und den er— . Leistungen des Bau⸗ Unternehmers Talachini zu ver⸗
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3. (6, u . kö Gestern kam Se. Majestät nig Ludwig von Berchtesgaden hierher und wohnte einem Diner bei Ihrer Majestät der Kaiferin Mutter bei. l
Gastein, 6. Juli. (Lloyd.) Se. Kaiserliche Hoheit der Erzherzog Johann ist heute Nachmittags um 4 Uhr mit feiner Fa⸗ milie eingetroffen. Diesen Abend sind alle Häuser beleuchtet, was einen sehr malerischen Anblick gewährt. Der Herr Feldmarschall⸗ Lieutenant Baron Cordon, der eine lange Unterredung mit Sr. Kaiserlichen Hoheit hatte, verläßt uns morgen, um sich nach dem Kriegsschauplatz in Ungarn zu begeben. Die Saison wird nach und nach sehr lebhaft; die Gasthäuser sind gefüllt.
Trie st, 6. Juli. (Eloyd.) In Ancona herrscht die vollkom⸗ menste Ruhe. Die Stadt wimmelt freilich . . überall aber werden sie freundlich empfangen, man giebt sich Mühe, sich den deutschen Truppen in ihrer Muttersprache verständlich zu machen, und man kann sich nichts Komischeres vorstellen, als deutsche Worte im Munde eines Volkes, das noch vor drei Wochen morti ai tedeschi aus allen Kehlen brüllte. Mattioli soll beinahe 60, 0090 Scudi gestohlen haben, das Geld, das er zeitweise der Stadtge⸗ meinde bald bittend, bald drohend abverlangte, und das, wie er sagte, zur Besoldung der Truppen bestimmt war, wurde immer gegen Bons ausgewechselt, und die Solbaten sahen schon seit Mo⸗ naten keine klingende Münze, sondern nur Papiergeld. eldmarschall⸗Li ⸗ eee, 6 . ,, n, , .
Ein hier cirkulirender Brief aus Venedi vom 29. i er⸗ zählt von Zerwürfnissen zwischen Manin 6 , eine ehrenvolle Capitulation mit Oesterreich, weil nun einmal Frank⸗ reich nicht intervenirt und ein längerer Widerstand vergebens; der General Pepe beharrte im Wivderstande bis zum letzten Augenblicke Es bildeten sich zwei Parteien zwischen dem Volk und der Marine, dabei sei Blut geflossen. Endlich forderte Pepe die Diktators Ge‘ walt für seine Person. Das Bombardement dauert fort; die Theue⸗ rung sei unbeschreiblich, Venedig am Vorabend seiner Auflöfung So weit der Brief. Ganz besonders gestern konnte man hier sehr genau den Donner der Geschütze vor Venedig unterscheiden. Ein. glaubwürdiger Reisender erzählte, daß davon bis in Adelsberg ein dum ; . eie fh . war.
mnem auf telegraphischem Wege hier eingelangte .
ke un g, . . ö raf Tre h ih; oppelmärschen zu dem unter Befehle raf.
n, ,. fehlen des Grafen Nugent stehen⸗
Zusatz gesetz dieses Ge statthaft
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erstellung eines geseßzlichen ustandes aus en 2 . den . sich . ist das neten Ma zum Zweck der Bezwingung der dem . ai en r gn n n begründet.“ An ann,, ö einzi- assungs- Aenderung, daß statt „dem Gesetz Tr ieten“ ĩ „der Vollz ehung des Gesetzes Trotz bieten. ö Art. 2. „Wo zur Erhaltung der bffentlichen Ordnung die bewaffnete Macht zu Hülfe zu tufen ist, soll regelmäßig zunächst die Bürgerwehr auf⸗ eboten werden. Die Aufforderung geschieht schriftlich, vorbehaltlich des inschreitens der höheren Polizei⸗Vehörden, zunächst von dem Oberamt mann, oder seinem Siellvertreter, und in deren Übwefenheit durch den Orzs.= potstehLer an den Befehlshaber der Bürgerwehr. Wenn in Nothfällen eine schriflliche Aufforderung nicht sogieich möglich ist, fo soll dicfelbe, so baid es sein kann, nachgehoit werden.“ 25 Adam stellts den Antrag, daß die Aufforderung zunächst von dem Ortsvorsteher oder seinem Stellvertreter ausgehen soll, denn es r ef konsequent, den Gemeinden eine Haftungs- Verbindlichkeit ea n g gen, der anderen Seite aber nicht zu gestatten, daß der Orts vorsteher ei dig auftrete. Der Unmrag wurde vielseitig unterstüßt und auch