ge. ; 5. z die dazu gehsrigen Kreise.
bezirke 21 ** * en n W aß lo rt.
Städtchen, Stein au Dorf, . 1 gräflich Riegersdorf, Antheil Riegersdorf, Schnellewalde,ů Weckenau ... 66 . Neisse.
3. Kreise Neustadt exkl., des unter 2 zu Neisse geschlagenen Theiles und Leob⸗ schüß ...... Leobschütz.
4. Kreise Ratibor und Kosel Ratibor.
65. Kreise Rybnick und Pleß, vom beuthe⸗
ner Kreise die Ortschaften Bujakow, Gudow, Gr. Paniow, Kl. Panivw, Brsezinka mit Stupna, Brzens kowitz, Schloß Myslowitz mit Janow, Stadt Myslowitz
6. Kreis Beuthen exkl. des unter 5 nach
Sohrau geschlagenen Theils und Kreis Gleiwitz Gleiwitz. 7. Kreise Groß-Strehlitz und Lublinitz.. Gutteniag. 8. Kreise , . und Kreutzburg, vom oppelner Kreise die nachfolgenden Ort⸗ schaften: Neu⸗Budkowitz mit Morezinek, Alt⸗Budkowitz, Friedrichsthal mit kreutz⸗ burger Hütte, Blumenthal, Tauenzienau mit Schwarzwasser, Murow, Dambinietz, Georgenwerk, Karlsruhe, Zedlitz, Süßenrode mit Kopietz, Seidlitz, Kra⸗= gullno, Gründorf mit Waldvorwerk, Königlich Dombrowka, Neuwedel, Plüm⸗ lenau, Dammratsch mit Neu- Paris, Dammratschhammer, Dammratschham⸗ i n, Falkowitz, Liebenau, Za⸗ .
Provinz Posen. Regierungs⸗Bezirk Posen.
Kreutzburg.
1. Kreis Wreschen, die polnischen Theile
von Schrimm, Schroda und Kosten. Schroda.
2. Die polnischen Theile von Pleschen,
8. Der deutsche Theil von Krotoschin exkl.
1
1. 2.
3. 4.
6.
b. 7.
1.
5.
*
8.
1. 2. 3.
1.
ö Krotoschin, Adelnau und Schild⸗ erg
Posen. . exkl. Bezirk
Kosten.
1 ö Meseritz. von
Etablissement Zduny, Kobylin nebst Stadt Nawiez. der Stadt Krotoschin, Zduny, Kobylin und des Bezirks Kobylin, die bee , Theile von Adelnau, Schildberg und PVlesthen . . , n, . Ostrowo.
Regierungs⸗Bezirk Bromberg. Der südöstliche nicht zu reorganistrende Theil des gnesener Kreises, der deutsche Theil von Mogilno der Polizeidistrikt Ganzawa im schubiner Kreise, Kreis
Ino wraclaw Inowraclaw.
Bromberg.
6e ⸗ kr
ns⸗
Provinz Sachsen.
Re gierungs⸗-Bezirk Mag deburg. Land⸗ und Stadtkreis Magdeburg. . . . Magdeburg. Kreise Wolmirstedt, 6 und z ; Wr e Me, ,, 82213 Genthin. Kreise Osterburg und Stendal Osterburg. 33. Salzwedel und Gardelegen Salzwedel. Kreise Neuhaldensleben und Wanzleben Seehausen im
Magdeburgischen. Kreise Kalbe und Aschersleben . ...... . . 2 Halberstadt, Oschersleben und
Grafschaft Wernigerobe. .... ...... .. Halberstadt.
Regierungs⸗Bezirk Merseburg. Kreise Liebenwerda und Belgern.
Schweinitz. Bitterfeld.
Regierungs-Bezirk Erfurt.
Kreise Nordhausen und Worbis Bleicherod
ö Heiligenstadt und Mühlhausen. . reise Erfurt, Weißensee, Langenfalza,
Schleusingen und Ziegenrück .. ...... Erfurt.
Provinz Westfalxen. Regierungs⸗-Bezirk Mü nster.
Stadt Münster, Krei ü Warendorf se Münstt unt ünster
0
1346
Wahlbezirke und Wahlort.
die dazu gehörigen Kreise. Darfeld, Osterwiek, Billerbeck und Ro⸗ ! riep ; Burgsteinfurt. 3. 3 Lüdinghausen, Beckum und vom
Kreise Kösfeld vie Aemter Kögfeld, Dülmen, Haltern, Buldern und die Städte Kösfeld, Dülmen und Haltern Lüdinghausen. Kreise Borken, Fstecklinghausen und vom i. Kösfeld die Aemter Gescher und
ette .. ......
Wahl⸗ 6 .
Regierung s-Bezirk Minden.
Kreis Minden mit Ausschluß des Amts Rehme und der Gemeinden Eidinghau⸗ sen und Werste
Kreise Herford und vom Kreise Lübbecke die Aemter Schnathorst, Blasheim, Holz⸗ hausen, Börninghausen, Oldendorf und vom Kreise Minden das Amt Rehme und die Gemeinden Eidinghausen und Werste
Kreise Bielefeld, Halle und vom Kreise Wiedenbrück, Stadt und Amt Güters⸗ loh und die Aemter Rheda, Herzebrock und Klarholz
Kreis Paderborn, vom Kreise Wieden⸗ brück die Stadt Wiedenbrück, die Aem⸗ ter ,, Verl, Reckenberg und Kreis Büren, exkl. des Amts Lichtenau Paderborn. Vom Kreise Büren das Amt Lichtenau,
Kreise Warburg und Höxter Brakel.
Regierung s-Bezirk Arnsberg.
Kreise Wittgenstein, Siegen und Olpe Hilchenbach. Kreis Altena, vom Kreise Iserlohn die n Stadt Iserlohn, die Aemter Ergste und Limburg und Kreis Hagen
Kreis Bochum, vom Kreise Dortmund die Aemter Hörde, Lüttgendortmund, Kastrop, die Stadt Dortmund, Amt und Stadt Schwerte und Amt Lünen Kreise Hamm und Soest, vom Kreise Dortmund das Amt Aplerbeck, Kreis Lippstadt und vom Kreise Iserlohn die Stadt und das Amt Menden, das Amt Hemer. Soest. Kreise Brilon, Meschede und Arnsberg Arnsberg.
Rhein ⸗Provinz. Regterungs Bezirk Köln.
Minden.
Herford.
Bielefeld.
Altena.
Bochum.
Brühl. Engelskirchen. Siegburg.
1.
Solingen Düsseldorf. 2. Elberfeld.
Duisburg. r Bürgermeisterei ;
ö ̃ is Kleve. .. ......
5. Kreis Krefeld exkl. der Bürgermei⸗ stereien Osterrath, Fischeln, Willich und Lank und Kreis Gladbach exkl. der Bürgermeistereien Schiefbahn, Kor= schenbroich, Kleinenbroich, Liedberg und Schelsen und vom Kreise Kempen die Bürgermeistereien Süchteln, Dülken, Breyell, Lobberich, . Burg⸗ waldniel, Kirspelwaldniel, Kaldenkür= chen, Brecht, Brüggen, Amern St. Anton und Amern St. Georg
b. Kreis Geldern exkl. der dem Z3ten Wahlbezirke zugetheilten Bürgermeiste⸗ reien und Kreis Kempen exkl. der dem 5ten Wahlbezirke zugetheilten Bürger⸗ meistereien ...... .....
7. Kreise Neuß, Grevenbroich und vom Kreise Gladbach die Bürgermeister eien Schiefbahn, Korsenbroich, Kleinenbroich, Liedberg, Schelsen und vom Kreift Krefeld die Bürgermeistereien Osterath, Fischeln, Willich und Lank. ..... ..... Neuß.
Regierungs⸗Bezirk Koblenz.
1. Kreise Neuwied, Altenkirchen, Wetzlar, Ahrweiler und vom Kreise Koblenz die ö Bürgermeisterei Bendorf... ...... Neuwied. 2. Kreise Kreuznach, St. Goar exkl. der Bürgermeisterelen Brodenbach und Bber⸗ a . en, Kreis Simmern, vom Kreise Zell die Bürgermeistereien Soh⸗ ren und Trerbach, letztere exkl. der Ge⸗ meine Burg .... .... ...... Simmern.
Rees.
Krefeld.
Geldern.
Wahl Wahlbezirk 9. 1
un r. die dazu gehörigen Kreise. 3. Kreise Kochem, Adenau, Zell exkl. der
Bürgermeisterelen Sohren und Trerbach, von letzterer jedoch die Gemeine Burg,
vom Kreise Mayen die Bürgermeiste⸗=
Wahlort.
Kochem. Kreis Koblenz exkl. der Bürgermeiste⸗ ? rei Bendorf, Kreis Mayen, exkl. der Bürgermeistereien Mayen und Polch und vom Kreise St, Goar die Büͤrgermei⸗ stereien Brodenbach und Obergonders⸗ ne,, ,, Koblenz.
Regierungs⸗Bezirk Aachen.
Aachen.
Montjoie.
Regierungs⸗-⸗Bezirk Trier.
Stadtkreis Trier. Landkreis Trier mit . der Bürgermeistereien Her⸗ meskeil, Beuren, Heidenburg und Oßzen⸗ hausen. Vom Kreise Bitburg die Bür⸗ germeistereien Bollendorf, Ernzen, Ir⸗ rel, Alsdorf, Meckel, Idenheim, Spei⸗ chern, Auw. Vom Kreise Saarburg die Bürgermeistereien Canzem, Irsch und Zerf Trier. Kreise Daun, Prüm und Bitburg mit Ausschluß der im 1sten Wahlbezirke enthaltenen 8 Bürgermeistereien
Kreise Wittlich und Bernkastel. Vom Landkreise Trier die Bürgermeistereien Hermeskeil, Beuren und Heidenburg. Kreise St. Wendel und Ottweiler. Vom Landkreise Trier die Bürgermeisterei Otzenhausen. Vom Kreise Merzig die Bürgermeisterei Wadern. Vom Kren Saarlouis die Bürgermeistereien Bet⸗
Prüm.
Bernkastel.
St. Wendel.
9
Bürgermeistereie
Zerf .. Saarlouis.
MWenslaztd.
Frankreich. Parts, 21. Juli. Der Reyrä Sergeant Commissaire ist zu Saverne im me , n nn rhein verhaftet worden; er hatte den falschen Namen Sebastien angenommen. Auch Bonnard, der wegen der Junitage 1848 kon tumazialisch zu 20 Jahr Zwangsarbeit verurtheilt wurde, ist jetzt verhaftet. Nach dem lyoner Courrier hat man zu Gibors und in zwei Nachbargemeinden abermals 15 Personen als der Theilnahme am Juni⸗Komplott verdächtig festgenonimen und etwa 306 Flinten nebst vielen Säbeln und Pistolen weggenommen. Das Bataillon der Nobilgarde, welches in Korsika mit den gen Konflikt gerieth, wobei Letztere 30 und die erloren haben sollen, ist angeblich nach Frank⸗
ert é: Nein, noch nicht! die Stockung in den Geschä
Möglichkeit ĩ Man ahnt die e,, . Ministerw iel ernsterer Ab⸗
Großbritanien und Irland. Briefe vom Cap vom 28. Mal berichten, e r., . 6 Esngoherscht, r Haß man bei der Ankunft zr Srrk ff ge mn England, welche die Regierung wider den Willen der Kolonisten als Arbeiter hinschickt, eine Emeute fürchtet. Zahlreiche Meetings fanden statt, um geeignete Widerstands· Maßregeln zu berathen 1 Gouverneur der Kolonie, General Smith, war schwer erkranzt r
Nach Berichten aus Ric Jan ciro vom 26 hen weifelte
man an der Pacisication der Platastagten. wurden nicht ans Land gelassen. ,, brttischen Seeleute
Die von Herrn Kennedy geleitete Forschungsrei warts in das Land zwischen ne ie , ö.. , . . lien eindringen sollte, hat einen unglücklichen Ausgang genommen Herr Kennedy wurde, heißt es, von den Eingebornen erschla en, und seine neun Begleiter kamen durch Hunger und Elend um 9 Die for, Mmmnzastle und Berwich Cisenbahn, Hestkischuft hat jetzt, da die Untersuchung immer weiter reichende Unrechtfertigkeiten des Eisenbahn-Königs, Herrn Hudson, 6 den Beschluß gefaßt ihn auf gerichtlichm Wege zur Erstattung der Summen zu ver= ,. die er widerre tlicherweife im eigenen Rutzen verwen⸗ Nach der Morning-⸗Po st hat sich die Gräfin von Lola Montez) vorgestern mit i ungen H . Regiment der reitenden Leibgarde vermählt, der, erst vor kurzem
roßjährig geworden, im Be tesdhefsche geerin em ite, mes Vermögen) ven t- oß Hf.
reien Mayen und Polch. ..... ...... . Tuzerath, Kreis
Verwendung des Bundesrathes
ö tag (Gräfin Ross macht fortwährend in London gire m em, trat sit in der Nachtwandlerin als Aming auf, n welcher Rolle sie denselben enthusiastischen Beifall wie Jenny
lt.
kinn g , n nimmt auf beunruhigende Weise zu. Die Todes⸗ fälle in den letzten 6 . sind in jeder Woche respektive 22, 12, 49, 124, 152 und gewesen. Selbst im Sommer 1832 erreichte die Cholera keine solche Heftigkeit.
Schweiz. Bern, 18. Juli. In der Eidgenössischen Zeitung liest man; ö
„In⸗ und ausländische Blätter, so aufs neue wieder die D. konst. Ztg. in München, sprechen mit solcher Zuversicht von der „in Bern überreichten preußischen Note“, daß die National-Zei⸗ tung in ihrer neuesten Nummer die Frage thut: „Wie verhält es sich denn eigentlich mit dieser vielfach erwähnten Note? Ob sie überhaupt existirt oder nicht, darüber dürfte vom Bundes⸗Rath dem Volke wohl klarer Wein eingeschenkt werden.“ So viel wir öf— sentlich und privatim von dieser Sache erfahren haben, glauben wir, antworten zu können: Ja, es existirt eine preußische Note, aber nicht eine solche, die eine, Kriegserklärung“ wegen Neuenburg enthält, sondern eine, die lediglich elne Reckamation wegen der, so weit wir die Verhältnisse kennen, ziemlich willkürlich verordneten Ausweisung des Herrn von Röder aus Genf anbetrifft.
Diese Note lautet:
„Der unterzeichnete d, preußische Gesandte hat die unter dem 11. April d. J. in der Angelegenheit des Herrn Hauptmanns von Röder an ihn gerichtete Note Sr. Excellenz und Ihrer Hoch— wohlgeboren der Herren Bundes ⸗Präsident und Bundes-Rath der schweizerischen Eidgenossenschaft seiner Allerhöchsten Regierung vor⸗ zulegen nicht unterlassen.
Er ist von dieser jetzt zu der gegenwärtigen Erwiederung an—⸗ gewiesen worden:
Die Königliche Regierung konnte nicht ohne schmerzliches Be⸗ fremden vernehmen, daß dem Herrn von Röder, welcher nur in der Eigenschaft eines militairischen Begleiters Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Alexander von Preußen sich in Genf befand, die Fort— setzung des dortigen Aufenthaltes unter Vorwendung eines Anlasses versagt worden, bei welchem diesem verdienten Offizier nicht nur keinerlei Verletzung des Gastrechts zur Last fällt, sondern allein die . von Pflichten der Ehre und der Treue nachzurüh⸗ men ist.
Sie, mußte durch jenen Vorgang um so mehr betroffen sein, als gleichzeitig die genfer Kantonal-Regierung dem Ausweisungs— Beschlüsse des hohen schweizerischen Bundes -Rathes in Ansehuͤng eines schon längst aus verschiedenen Kantonen entfernten deutschen Flüchtlings Widerstand leistete, in dessen Brandschriften Grundsätze bekannt werden, die nicht nur mit der monarchischen, sondern mit jeder denkbaren Staats⸗Ordnung unverträglich sind, der das ihm in der Schweiz gewährte Aspl unablässig für verbrecherische Um— triebe gemißbraucht hat, und dessen neuerlich von dem Bundes— Rathe gerügte Artikel in der Evolution jedes bessere Gefühl empören.
. Da nun die oben gedachte Note Sr. Excellenz und Ihrer Hochwohlgeboren jede weilere Zuständigkeit gegen die selbst vor jeder Beantwortung der Note des Unterzeichneten vom 31. März d. J. ausgeführte Beschlußnahme der genfer Kantonal⸗Regierung ablehnte, so hatte die Königliche Regierung nur in Erwägung zu ziehen, ob und was sie ihrerseits in der Sache vorkehren wollte?
Sie würde bei Ergreifung von Repressalien und insbesondere bei sofortiger Ausweisung der innerhalb der Königlichen Staa⸗ ten wohnhaften Angehörigen des Kantons Genf in ihrem vollen Rechte gewesen sein.
Es wurde dies in Genf gar nicht anders erwartet.
Ja, bei der Versagung , , Dazwischenkunft gegen den in Genf stattgefundenen Mißbrauch obrigkeitlicher Gewalt hät— ten die e. . Repressalien auch auf andere in der Monarchie sich aufhaltende Schweizer ausgedehnt werden können.
Die Königliche Regierung glaubte jedoch, der Gesinnung der— jenigen Genfer und anderer Schweizer, welche frei und offen ihre Mißbilligung des Verfahrens der genfer Regierung an den Tag legten, Rechnung tragen zu sollen.
Sie wollte nicht ehrenwerthen Privat⸗Personen entgelten lassen, was lediglich Schuld der Regierenden ist.
Deshalb hat sie beschlossen, unter feierlicher Verwahrung gegen
die stattgefundene Entfernung des Herrn Hauptmanns von Röder
aus Genf, für diesesmal sich der Ergreifung von Repressalien zu enthalten, und die fragliche Sache derjenigen wirksamen Rüge zu überlassen, welche das völlig übereinstimmende, zweifelsohne auch von Sr. Excellenz und Ihren Hochwohlgeboren getheilte Urtheil der öf⸗ fentlichen Meinung darbietet.
Mit der ganz ergebensten Benachrichtigung hiervon und der Einlegung der gedachten Verwahrung verbindet der Unterzeichnete den erneuerten Ausdruck seiner ausgezeichnetsten Hochachtung.
Bern, den 2. Juli 1849.
(gez) R. von Sydow.
Sr. Excellenz und Ihren Hochwohlgeboren den Herren Bundes⸗Präsident und Bundes⸗Rath der schweizerischen Eidgenossenschaft in Bern.“
Mit Bezugnahme auf diese Ausweisung des Herrn von Röder und die seinerseits vom preußischen Gesandten vergeblich rachgesuchte sagt die Basler Ztg.: „„Als vor einiger Zeit der preußische Gesandte bei dem Bundesrathe Be⸗ schwerde führte über die barsche Ausweisung des Herrn von Röder aus Genf, erwiederte der Bundesrath: das Recht, Fremden Auf⸗ enthalt zu gestatten oder nicht, sei Ausfluß der Kantonalsouveräne⸗ tät, und nur negativ beschränkt, in dem Sinne, daß der Bund zwar wohl die Aufnahme gewisser Leute verbieten, nicht aber solche be⸗ fehlen dürfe. Das Kreisschreiben vom 12. Juli befiehlt nun aber die Aufnahme nicht blos einzelner, sondern ganzer Massen von Frem— den, und zwar ohne Rücksicht auf Ausweisschriften und Subsistenz⸗ mittel. Ist der betreffende Bundesartikel seither geändert worden, oder ist er von Wachs, daß er beliebig gedreht werden kann.““
Zur Erinnerung an den Freiherrn Karl Friedrich v. d. Bussche⸗Münch,
Premier Lieutenant und persönlichen Adjutanten des Prinzen Friedrich Kan von Preußen Königl. Hoheit; gestorben in Folge schwerer Verwundung bei Philippsburg, im Jull 1849 zu Germersheim.
(Einge sandt.) Am 10ten d. M. bestattete man zu Germersheim die irdischen Ueber=
1347
reste eines jener Helden, die am 20. Juni d. J. in der von einer Eskadron des 9ten Husaren - Regiments ausgeführten Aftacke auf abziehende Haufen badischer Infanterie und Insurgenten schwere Wunden davon trugen, und auf der Sieges bahn unterbrochen wurden, welche den preußischen Waffen sich so eben eröffnete; — man bestattete den tapferen Lieutenant v. d. Vussche⸗Münch. J
Selten hat ein Tod so allgemeine Theilnahme, so tiefes Bedauern er= regt, als jener, selten aber gab es auch einen wackereren Menschen, einen liebenswürdigeren, einen allbeliebteren, als der Verblichene war.
Die nachfolgenden Aufzeichnungen, obwohl nur ein Jahr seines Lebens, das von 1848, umfassend, werden dennoch darzuthun geeignet sein, welch“ reiche Hoffnungen mit ihm zu Grabe gestiegen sind. ;
Es war dies Jahr das bewegteste und für seine Entwickelung gedeih— lichste seines Lebens, und es war zugleich das einzige, in welchem dem Freunde, der diese Aufzeichnungen zur bleibenden Erinnerung an ihn den Freunden und Waffengenossen des Verstorbenen giebt, ein unmiltelbarer Blick in dieses schöne Leben vergönnt war.
Daher diese Beschränkung. Es darf aber die Fügung mit Recht wohl eine glückliche genannt werden, welche jenem Blick gerade den reichsten Theil dieses Lebens zur Beschauung vorführte.
Zu Anfang des Jahres 1848 stand der Lieutenant v. d. Bussche— Münch noch als Adjutant beim Kommando der 14ten Division zu Dissel⸗ dorf. Er hatte in dieser Garnison seine Laufbahn als Offizier begonnen, indem er durch Kabinets-Ordre vom 12. August 1835 — 17 Jahr alt — aus dem Kadetten - Corps als Seconde-Lieutenant zum Sten Husaren-Regi—= ment versetzt worden war, von welchem bekanntlich seit langen Jahren schon 6 und 3 Eskadrons einen Theil der Besatzung jener Stadt aus- machen.
Durch ein längeres Kommando zur Lehr-Eskadron, in den Jahren 1837/38 und 183839, in feiner kavalleristischen Ausbildung, die auf den herrlichsten Naturanlagen sich stüßzen konnte, vollendet, durch fleißige Stu— dien, Reisen u. s. w. in seiner wissenschaftlichen Ausbildung schnell geför⸗ dert und zur Reife gediehen, in geselliger Beziehung durch Herkunft und Erziehung auf den entsprechenden Standpunkt versetzt, und hiermit den no- belsten Sinn, das gemüthvollste Wesen verbindend, galten seine unter dem 30. März 1844 erfolgte Ernennung zum Adjutanten der 14ten Division, so wie die unter dem 27. Mätz 1817 geschehene Beförderung zum Premier- Lieutenant in der Adjutantur, allgemein nur als eben so gerechte wie wohl— verdiente Auszeichnung.
Es gelang ihm sehr bald in dieser Stellung sich die erforderliche Si⸗ cherheit und Routine anzueignen, den vollsten Beifall seiner Chefs, zuerst des Generallieutenants Grafen v. d. Gröben, später Les Generallieute— nants von Drygalski zu erwerben, und ununterbrochen in deren Vertrauen sich zu erhalten.
Im April 1848, dem Jahre eben, von welchem hier ausführlicher ge—⸗ redet werden soll, war v. d. Bussche⸗Münch einer der ersten jener preu— ßischen Offiziere, welche, von den widerwärtigen März-Ereignissen schmerz- lich berührt, und von den Leiden, in welche danach das arme Vaterland verfiel, tief ergriffen, nach Schleswig -Holstein eilten, um in dem dort vor— aussichtlichen Kampfe — nicht für die Sache, um die es sich hier han— delte, zu fechten — sondern einen lang genährten Thatendrang überhaupt zu stillen, und zugleich in dem Wogen und Treiben des Kriegslebens den 6 über die Schmach daheim, wenn nicht zu tödten, so doch zu be⸗— täuben.
Er brachte einen frischen, kecken Muth und den ritterlichsten Sinn und er brachte einen gestählten Arm und ein gutes Schwert mit. Er brachte aber auch, wollte man in seiner Eigenschaft als Adjutant Nutzen von ihm ziehen, jene Lust und Freude an der Arbeit und jene Ausdauer für die Arbeit mit, bei der Alles so leicht gedeiht.
Der Fürst Radziwill kam nach Rendsburg, um das Kommando der dort in der Concentration begriffenen preußischen Division zu übernehmen. Das Personal seines Stabes war noch unvollständig, v. d. Bussche erbot sich und wurde gern als Adjutant angenommen.
Es hatte derselbe keine Pferde mügebracht. Die Regierung des Lan⸗ des überwies ihm ein Paar Thiere aus dem in Rendsburg etablirten De— pot, und bald sah man jenen eben so eleganten als kühnen Reiter, der in den Jahrbüchern der Düsseldorser Rennbahn so oft genannt war, und der im Herbst 1842, zur Zeit jener glänzenden Revuen am Rhein, die damals viel besprochene und von Kennern hochbewunderte Quadrille, von Reitern des Sten Husaren⸗Regiments produzirte, — bald sah man ihn auf seinen rohen holsteinischen Pferden es den bestberittensten Offizieren gleich ihun.
Seinen Freunden ein ächter Freund, theilnehmend, hingebend, gern helfend und beistehend, konnte er diesem schönen Zuge seines Herzens gleich in den ersten Momenten seines Dortseins nachgehen. Ein düsseldorfer Freund und Dienstgenosse, der wackere Lieutenant von Grone *), so eben aus dem Kriege im fernen Welttheile, aus dem Mexikanischen, nach Europa zurückgekehrt, und demselben Drange gefolgt, der unseren Bussche nach Schleswig- Holstein führte, lange in Folge von Unregelmäßigkeiten auf ir gend einer Post, ohne seine Effekten in Rendsburg an. Er kam, wie er ging und stand. v. d. Bussche stattete den Freund mit dem Nothwendig- sten aus, froh, in Erweisung eines Freundschaftsdienstes von Beiden der erste sein zu können.
Schon zwei Tage nachher fand von Grone, von einer feindlichen Ku— gel durchs Herz — es war der edelsten eins — getroffen, bei Schleswig den, vielleicht gesuchten Tod. Der überlebende Freund, der mit Jenem ein Jahr vorher in Düsseldorf bei der gemeinschastlich bewirkten Rettung eines Knaben vom Wassertode, diesem selbst nur so eben entrann **), soh, von innerem Sehnen mächtig in die Schlacht gedrängt, den Gefallenen nur im Vorübereilen. Dem Schmerz Raum zu geben, war nicht Zeit, doch kam ihm das Gefühl wohl: des Neides um so schönen Tod!
Wie v. d. Bussche im Kampf bei Schleswig sich benommen — dar— über nur einstimmiges Lob. Wie hätte es auch anders sein können. Der Fürst nannte ihn in seinen Belohnungs-Vorschlägen nach der Schlacht un- ter den Ausgezeichnetsten.
Bei der Operation am 24. April standen, wie bekannt, die preußischen Truppen in der Reserve, und das Abend⸗-Gefecht beim Bilskow-⸗Kroe wurde von den Truppen des 10ten deutschen Bundes⸗Corps allein geführt. — Die Dänen gingen am 25sten und 26sten nach Alsen über, das eben genannte Corps besetzte die Halbinsel Sundewitt, die Preußen rückten gegen Jütland vor. Die Kampfeslust der jungen Soldaten blieb auf lange hin ohne Be— friedigung. — Erst am 3. Mai das erste Lebenszeichen vom Feinde wie— der — die erste Begegnung zwischen preußischen Truppen und der feindli⸗ chen Marine: der seiner Zeit viel besprochene Kampf der reitenden Batterie Nr. 7 mit einigen dänischen Kanonenböten bei Erritsoe.
Es ist dieses Kampfes in Bezug auf unseren Bussche hier um deswil— len Erwähnung zu thun, als bei dieser Gelegenheit seine Freude am Kampf überhaupt, sein Drang dazu, sich so strahlend kundgab.
Die preußische Generalität war mit ihren betreffenden Stäben in Frie— dericia eingerückt, General von, Wrangel eben mit Besichtigung dieser Fe— stung beschästigt, als aus westlicher Richtung her Kanonendonner sich ver⸗ nehmen ließ. Der General bestieg sogleich mit seinen Offizieren eine auf dem nächsten Wall liegende Mühle, um Ort und Art des Kampfes zu er— spähen. Kaum oben, sprengt v. d. Bussche daher auf schweißbedecktem Roß — ein Dänenpferd, das jüngst erbeutet wurde. Er hat am anderen Orte das Schießen gehört und jagt hinaus, um wo möglich dem Kampfe noch beizuwohnen. — Dann ist er der Erste, der über den Verlauf dessel⸗ ben nach Friedericia persönlich Meldung bringt.
*) Der Premier, Lieutenant von Grone war bis zum Jahre 1847 ebenfalls Adjutant beim Kommando der 14ten Division. Er verließ zu Anfang des genannten Jahres diese Stellung, um, mit einjährigem Urlaub, den Krieg der Nord- Amerikaner gegen Mexffo als Volontair mitzumachen. Als er, bei seiner Rückkehr, Kunde von dem bevorstehenden Kriege gegen Dänemark erhielt, suchte er sogleich die Erlaubniß, daran Theil nehmen zu dürsen, nach, erhielt dieselbe und eilte auf kürzestem Wege nach dem neuen Kriegsschauplatze. In Rendsburg traf er mil v. d. Bussche zusammen. Ein freudig und zugleich trauriges Wiedersehen!
**X Es fand diese Lebengrettung unter den erschwerendsten Umständen statt. Der Knabe war auf dem Eise, beim Schlittschuhlaufen, eingebrochen, v. d. Bussche und v. Grone, an dem Fenster des, dem Wasser nahe lie= genden Divisions⸗Büreau's stehend, sahen die Gefahr, sprangen beide zu⸗ Fleich aus diesem Fenster und eilten dahin, wo der Un ier g. schon mit dem Tode rang. v. d. * f war der vorderste. Er brach selbst ein, er= faßte aber schwimmend den schon unter das Eis gerathenen Knaben und brachte denselben, mit Hülfe seines Freundes Grone, lebend ang Land.
Der dreiwöchentliche Aufenthalt in Kolding, der nun folgte, war, weil ein nur friedlicher, für den Krieger nicht befriedigend. Man sehnie sich nach Thaten, und nirgends eine Veranlassung dazu. 3
In dieser Zeit trat Schreiber dieses zu v. d. Bussche in nähere persönliche und dienstliche Beziehungen. Auf vorübergehende Zeit vom Stabe des Armee⸗Kommando's zu demjenigen der preußischen Division kommandirt, solgte aus diesem Verhälinisse ein täglich vielstündiges Zusammenleben und Wirken mit dem Personal dieses Stabes und gemeinschaftliche Erinnerun- gen an die — einst so angenehme — Garnisonstadt Düsseldorf, so wie an manche Verhältnisse in der Division und dem Armer⸗- Corps, welchem v. d. Bussche seiner dienstlichen Stellung nach noch angehörte, führten zu einem engeren gegenseitigen Anschluß gerade mit diesem Offizier. Es war eine Freude, diesen herrlichen Menschen in seiner militairischen Brauchbarkeit und Tüchtigkeit, seinem sicheren, noblen Vorkommen, seinem heiteren und geselligen Wesen, seiner Ritterlichkeit — ja, fürwahr, jeder Zoll an ihm ein Ritter! — sehen, mit ihm leben und wirken zu können. Der ihm in ho— hem Maße eigene Trieb nach militgirischer Vervollkommnung machte sich bei jeder Gelegenheit geltend. Kein Ritt wurde gethan, dienstlich oder zur Erholung, der nicht zu Gesprächen über kriegerische, über militairische Ver hältnisse, zunächst angeknüpft an das Terrain, über das man kam, an die Lokalitäten, denen man begegnete, führte, kein Ereigniß verlief, ohne daß es kritisch betrachtet, nach allen Seiten hin beleuchtet und besprochen war. — Die vaterländischen Zustände, in jener Zeit schon der Jämmerlichkeit so nahe, in der sie später — zur tiefen Beschämung und zum tödtlichen Leid des Patrioten — sich darstellten, waren es besonders, auf die das Gespräch sich, natürlich mit Trauer und Bekümmerniß, oft lenkte, und hierbei war es, wo, in Hinblick auf den schwer geprüften Monarchen, der treue Sinn, die unbegränzte Liebe und Ergebenheit, die Ehrfurcht vor dem König und Herrn, aus der Brust des Edlen in den hellsten Strahlen schoß. r
Galt es weite Sendungen und Ausführung derselben in kürzester Frist, so war Niemand bereiter, Niemand frischer dazu, als v. d. Bussche. Wie viele Nachtritte hat er gemacht und wie spurlos gingen die Anstrengungen derselben — oft Ritte, auf denen hin und zurück 6, 8 Meilen zurückgelegt wurden — an ihm vorüber. Fand er nur ein fiisches Pferd, so war er gleich zu neuen Leistungen bereit. Er ritt heiteren Blicks davon, und kehrte heiteren Blicks wieder — eine liebenswürdige heitere Erscheinung in jeder Lage des Lebens und des Berufs! J
Als am 25. Mai Jütland von uns geräumt und der Rückmarsch auf Flensburg angetreten wurde, fühlte wohl keiner schmerzlicher als v. d. Busche das Drückende jener eisernen Nothwendigkeit, der hier zu gehorchen war. Verband sich doch mit diesem Rückmarsch zugleich der Gedanke an einen nah' bevorstehenden Friedensschluß, an die demnächstige Rückkehr in die wirrenvolle, dem Soldaten so unwirthbar gewordene Heimat!
Aber schon am 28. Mai völlig unerwartet ein Wechsel der Dinge.
Die Dänen waren an diesem Tage mit voller Macht von Alsen in den Sundewitt eingebrochen, hatten die Vortruppen des 19. Corps zurückgedrängt, und dieses genöthigt, sich 3 Meilen landeinwärts, bis Quars, zurückzuzic= hen. — Die Spitze der preußischen Truppen, die Garde-Brigade, war in der Mittagsstunde, von Hadersleben kommend, in Apenrxade eingerückt, Ge⸗ neral von Bonin stand mit seinen Linientruppen noch 2 Meilen zurück, in Quartieren an und nahe der Gjenner-Bucht. — General von Wrangel hatte an demselben Tage sein Hauptquartier in Apenrade genommen, desgleichen Fürst Radziwill mit seinem Stabe.
Als spät Nachmittags im großen Hauptquartier die Meldung von den Vorgängen im Sundewilt eintraf, beschloß der Kommandirende, sogleich den Bundestruppen mit der preußischen Division zu Hülfe zu kommen. Es wurde befohlen, Nachts 2 Uhr dahin aufzubrechen. Fürst Radziwill schickte den Lieutenant v. d. Bussche an den General von Bonin, um demselben die Marschordre und mündliche Aufträge zu überbringen. v. d. Bussche entledigte sich dieses Auftrags mit gewohnter Schnelligkeit und Pünktlichkeit, und war wieder da, als der Fürst mit seinem Stabe zwischen 2 und 3 Uhr Morgens von Apenrade aufbrach.
Die Garde⸗Brigade traf am 29sten früh bei Quars ein. Die Bun⸗— destruppen standen eine Viertelmeile vorwärts im Bivouak und machten sich eben zum Vorgehen bereit. General von Wrangel begab sich zur Avant- garde und ließ, nachdem er die Verhältnisse übersehen, die Bundestruppen antreten, den Preußen zugleich den Befehl ertheilend, bei Quars en reserve stehen zu bleiben. — Als hier einige Stunden erwartungsvoll gestanden war, und man von den vorgegangenen Truppen noch immer nichts vernahm — contrairer Wind und ein waldiger Höhenrücken ließen den Schall des Ge— schütz⸗ und Klein⸗Gewehrfeuers nicht bis Quars dringen — erhielt v. d. Bussche von dem Fürsten den Auftrag, vorzureiten, sich nach dem Stand der Dinge umzusehen und etwaiger Ordres des Ober-Befehlshabers an die preußischen Truppen gewärtig zu sein. v. d. Bussche wurde durch diesen Auftrag Theilnehmer an jenem Gefecht, in Folge dessen die Dänen über Nübel gegen die Höhen von Düppel zurückgedrängt wurden. — Am späten Nachmittag kam er mit der Nachricht davon in Flensburg an, wohin der Fürst mit der Garde-Brigade abmarschirte, als gegen 12 Uhr Mittags der desfallsige Befehl des Generals von Wrangel bei Quars eintraf. v. d. Bussche war in 24 Stunden kaum aus dem Sattel gekommen.
Schreiber dieses hatte die Freude, in Flensburg mit seinem liebens, würdigen Freunde fünf Tage lang im Hause des Kaufmanns ..... .. eines wackeren Mannes, dem wir die von Anderen ihm zum Vorwurf ge— machte dänische Gesinnung hoch anrechneten, weil er für seinen König und Herin glühte, das Quartier zu theilen. Fünf schöne Tage, verlebt im ein⸗ trächtigen Zusammensein mit der so braven Familie jenes Mannes, im Genuß aller der Naturschönheiten, von denen Flensburg in so reichem Maße umgeben ist, und im intimsten Verkehr, den die auf übereinstimmende An⸗ sichten und Neigungen und auf gegenseitige Achtung gegründete Freundschaft natürlich mit sich brachte.
Am 3. Juni löste sich jenes nur interimistisch bestandene Dienst⸗ und damit auch zugleich das gemeinsame Quartierverhältniß, da der Fürst Rad= ziwill, in Felge einer allgemeinen Dislocations- Veränderung, sein Haupt- i ö dem kleinen Dorfe Holebüll, 2 Meilen nordwaͤrts Flensburg, zu verlegen hatte.
Der Tag von Düppel, der 5. Juni, führte das Armee⸗Kommando wie⸗ der mit den preußischen Truppen, und zwar zunächst mit der Brigade Bo nin, zusammen, die bekanntlich beim Angriff auf die dänische Stellung den linken Flügel bildete. Fürst Radziwill hielt sich mit seinem Stabe bei jener Brigade auf, und unser Bussche fehlte daher auch bei dieser Affaire nicht. Man sah ihn stets da, wo es etwas zu thun gab, einen, bei früherer Ge⸗ legenheit gethanen Ausspruch des Generals von Wrangel von neuem wahr machend: „Wo nur ein Schuß fällt, da ist auch unser Bussche!“
Es hielt der genannte General überhaupt viel von diesem Offizier. Er begegnete in ihm dem ächten Nitter- und Reitersinn, in welchem er selbst, der General, ein so leuchtendes Vorbild ist. Wie viel versprach Bussche mit seinen eminenten Eigenschaften als Kavallerieführer, wenn es dem Schicksal gefallen hätte, ihn zu solcher Höhe zu erheben.
Aber er wäre auch in jeder anderen Stellung, in der er selbstständig hätte handeln dürfen, ausgezeichnet gewesen. Sein ruhiger, befonnener Blick, sein gesundes Urtheil, seine Unbefangenheit inmitten der Gefahr, seine Findigkeit und Anstelligkeit, sein praktisches Geschick, seine hübschen mili⸗ tairischen Kenntnisse, im Verein mit guten Sprachkenntnissen, hätten ihn zu einem höchst brauchbaren Geueral-Stabs⸗Offizier gemacht, so wenig er auch selbst in seiner Bescheidenheit an seine Befähigung für eine solche Dienst= stellung glauben wollte. Es war aber das Ürtheil der General-Stabs-— Offiziere über ihn, in dieser Beziehung, ein einstimmiges und oft aus— gesprochenes.
Als es sich am Spätabend der Affaire darum handelte, die bei See—
aard aufgestellte Garde⸗Brigade nach Satrup zu beordern, war es, so zu feln natürlich, daß v. d. Bussche den Auftrag dazu erhielt. Sein schwar⸗= zes Dänenroß, das an Ausdauer und Willfährigkeit dem Herrn nichts nach- gab, trug ihn durch die dunkele Nacht in kürzester Zeit nach dem gegen 3 Meilen entfernten Seegaard, und brachte ihn eben so schnell nach Satrup zurück. Wiederum 24 Stunden fast ununterbrochen im Sattel, und welch' heiße Stunden die des fünften Juni! — —
Die Zeit vom 7. bis zum 28. Juni verging unter Eypeditionen, größe ren und kleineren Rekognoszirungen und Vorposten- Unternehmungen gegen den Feind, der sich von Alsen aus allmälig auf der jütischen Gränze kon, zentrirte, dann in Nord- Schleswig einrückte und sich hinter dem Abschnitt don Hadersleben verschanzte. Unserem v. d. Bussche war, so weit es dem
Schreiber dieses bekannt, nur die Theilnahme an einer jener 5 Relognoszirungen vergönnt, bei der es indeß zu keinem Zusa