1849 / 207 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ü als Christen, die er als Brüder und Freunde begrüßte, . . in Jeden zu vernichten, der nur im min⸗ desten das gute Einvernehmen der nahen n, zu stören beabsichtige, daher wir auch bei seinem großen . und der Achtung -seiner Befehle nichts zu befürchten haben. Wie 64 verlautete, soll Kerie heute von Pospisd mit einem Gefolge aus jenem Schlosse aufbrechen, nach Kutim und Maidan rej— sen und dort desgleichen die Türken zum gemeinschaftlichen Zu sanl⸗ menwirken auffordern. Muteselim Arnautovic, der diesen Fall dem Statthalter berichtete, und der die Porez⸗-Abgaben, d. i. den 10ten Theil, der der Regierung zu entrichten ist, in seinem Kapitanat vom Statthalter in Pacht übernahm, soll das Schloß Buzim ab⸗ gesperrt und sich in Vertheidigungsstand gesetzt haben. Was da⸗ her geschehen wird, da Kerie gegen die Unna ziehen und sich jeder Macht zu widersetzen beabsichtigt, kann erst später bekannt werden, für diesmal nur in Kürze so viel, daß die Auf eg nf in Bosnien in der Wirklichkeit besteht, und daß Türken und Christen dem Ke⸗ rie einen guten Erfolg wünschen, den er auch schon bei 14,000 Mann an seiner Seite hat.

Markt⸗Berichte.

Stettin, 27. Juli. (Ostsee-⸗-3Ztg.) 1Wochenbericht. ! Wir haben die Woche über sehr veränderliches Wetter gehabt; gestern war ein sehr schöner, warmer Tag und heute regnet es wieder fast unausgesetzt. Bis jetzt scheinen die Aerndte⸗Arbeiten . Regen noch keine wesentliche Beeinträchtigung erlitten zu haben.

In Weizen ist im Laufe der Woche kein Umsatz von irgend einem Belange zu Stande gekommen, da auch die gestern einge⸗ troffene londoner Post keine Besserung meldete. Inhaber zeigen mehr Neigung zum Abgeben, und man würde zu 60 a 62 Rthlr. für 90pfd. Waare ganz erhebliche Ankäufe haben machen können.

Roggen ist etwas ben zumal sich seit einiger Zeit der Con⸗ sumtionsbedarf, der während der Aerndte durch die Landzufuhr nicht gedeckt wird, an die gelagerten Vorräthe gewendet hat. In loco ist 8pfd. mit 295 a 30 Rthlr., Shpfd. mit 30 a 304 Rthlr. bez., pr. Juli 82pfd. 29 Rthlr. G., Sb6pfd. auf 31 Rthlr. gehal⸗ ten, pr. Aug. S2pfd. 30 Rthlr. gef., 29 a 294 Rthlr. G., pr. Sept. Okt. Z2pfd. 305 Rthlr. bez., 86pfd. 314 Rthlr., pr. Früh⸗ jahr 82pfd. 33 Rthlr. bez. u. Br. Ab Schlesien schwimmend sind ein paar kleine Ladungen 84pfd. laut Connoissement zu bezahlen, zu 29 Rthlr. gehandelt.

BGerste flau, loco 75pfd. 26 Rihlr. Septbr. / Okthr. 4 75pfd. 27 Rthlr. gefordert; für 50 Wspl. 75pfd. pommersche wurde 27 Rthlr. (nicht, wie gestern gemeldet 26 Rthlr.) bez. Auch Hafer 1 begehrt, loco 52pfd. 18 a 19 Rthlr., Septbr. / Oktbr. 19 20 Rthlr. Br. Kocherbsen 28 a 32 Rihlr.

Heutiger Landmarkt: Weizen. Roggen. Gerste. Hafer. Erbsen.

58 a 59. 30 a 31. 25 a 26. 26 a 21. 30 a 32.

Weizenmehl, extra superfein 47 Rthlr. pr. Ctr. oder 23 Sch. pr. Tonne fr. a. B.

Roggenmehl Nr. 1. 24 Rthlr. pr. Ctr.

Spiritus loco 23 6, Septbr. 22 36 Gld.

Rübsen loco und auf Lief. 82 a 83 Rthlr. bez.; 650 Wspl. Rappsamen und z Rübsen pr. August bedangen 84 Rthlr.

Rappkuchen 35 Sgr.

Fettwaaren. Baumöl höher gehalten, da in Italien und Spanien der Preis bedeutend angezogen hat; Gallipoli ist immer noch nicht hier eingetroffen, in Kolberg liegend fordert man 154 Rthlr. unverst, in Helsingör würde mit 15 Rthlr. unverst. zu kau⸗— fen sein und schwimmend aus einer späteren Ladung ist zu 142 Rthlr. gehandelt. Malaga Baumöl ist im Laufe der Woche mit 153 bis 155 Rthlr. unverst. gehandelt. Cocusnußöl sehr flau, fein Ceylon ist willig loco mit 15 Rihlr. zu kaufen, auf Lieferung mit 14 Rthlr. zu haben. Palmöl loco fast ganz geräumt und nicht unter 135 Rthlr. käuflich, auf Lieferung von Kolberg auf hier per Achse 125 Rthlr., von Liverpool schwimmend 12 Rthlr. bezahlt. Leinöl behauptet sich, pommersches ist exkl. Faß nicht unter 10 Rthlr., und preußisches nicht unter 103 Rthlr. inkl. Faß zu haben; die Meinung für den Artikel bleibt gut. Südseethran. Von die⸗ sem Artikel ist nur noch ein kleiner Vorrath vorhanden, während Anfangs der Woche 105 a 107 Rthlr. bezahlt wurden, bezahlte man am Ende derselben willig 104. Rthlr., unter 11 Rthlr. ist jetzt nichts mehr käuflich. Br. berger Leberthran ist nicht unter 213 Rthlr. Kassa käuflich, bei sehr wenig Vorrath. Von schottischem Thran, der ziemlich geräumt war, ist wieder Einiges eingetroffen und sofort von erster Hand zu 20 Rthlr. pro Tonne in die zweite Hand übergegangen, unter 21 Rthlr. wird wohl nicht zu kaufen sein.

Rüböl in guter Frage, zum Theil, wie versichert wird, für Schlesien. In loco ist 13 Rthlr. bez., pr. Juli 13 Rthlr. gef., 125 Rthlr. Gld., pr. Juli / Aug. u. Aug. / Sept. 12 Rthlr. bez.

1370

Nach der Böͤrse. In Weizen n nn nichts gehandelt; Roggen pr. Juli u. Juli / Aug. S2pfd. Rthlr. bez., pr. Aug. Sept. 297 Rthlr. bez., pr. Sept. / Okt. 30 Rthlr., pr. Okt. / Nov. 305 Rthlr. bez., pr. Frühj. 33 Rthlr. Gerste 23 a 27 Rthlr. gefordert. bezahlt. . Rüböl in loco wie pr. Juli 13 Rthlr. bez., pr. Aug. u. Aug. Sept. 123 2 125 Rthlr. bez., pr. Sept. / Okt. I2z - 173 Fithlr. bez. pr. Nov. Dez. 123 Rthlr. bez. Leinöl in loco 10 Rthlr. bez.

Spiritus aus erster Hand zur Stelle nichts gehandelt, aus zweiter Hand ohne Faß 214 pCt. gef., 22 pCt. bez., pr. August 224 pCt. bez., pr. Sept. 213 pCt. bez.

Eisenbahn⸗Verkehr. Stargard⸗Posener Eisenbahn. Frequenz und Einnahme.

Zahl der be⸗ förder⸗ ien Per ·

sonen.

11177 11274 12739 20856

Abgegan⸗

gene Güter Ueberhaupt

Einnahme Einnahme

Einnahme l dafür

dafür

R .

8761 6. 55 9808 8784. . 70 9709 9986 23 10 66337 . ,

2068 4 60 10108 21 307 14992 41. 7392 2238 20560 16245. . Sbo0 J.. 248455.

Summa pro Jan. bis Juni 1519 go9 13 79450 3207778557097 136547 Die Einnahmen belrugen pr. Jan. bis Juni 15318. mithin pro Ja⸗ nuar bis Juni 1849 mehr

Zeitraum. , .

310901.

37367 65950

42082 70597

Au f forderung zu einer allgemeinen deutschen Göthefeier.

Göthe's hundertjähriger Geburtstag steht am 28. August d. J. bevor, ein wichtiger Tag für jeden Deutschen und würdig der all⸗ gemeinsten Feier im gesammten Vaterlande.

Wer Theil hat an deutscher Bildung, hat auch Theil an Göthe. Weit über Deutschlands Gränzen hinaus reichet der begeisternde Einfluß seiner unsterblichen Werke. Um so festlicher moͤge unter uns der Tag begrüßt werden, der in so bezeichnender Weise sein Andenken hervorruft.

Keine Feier dürfte mehr geeignet sein, in die düsteren Nebel

der verworrenen Gegenwart einen heiteren Sonnenstrahl gemüth⸗

licher Erquickung zu bringen, als die, welche dem Geiste Göth ens

gilt, dem Geiste der Ordnung, der Mäßigung, der Be sonnenheit und der edelsten Freiheit, der es besonders vermochte, durch an— haltende und fortbildende Wirkung ausschweifende und verwilderte

Kräfte zu ruhiger Entwickelung anzuziehen und in mildere Ge⸗ stalten festzubannen.

Wie Göthe in selbstüberwindender Hingebung an das höchste Ziel geistigen Strebens versöhnend über allen Parteiungen stand und. die sittliche, von ihm so klar erfaßte Einheit des deutschen Wesens im Gebiete des Schönen, Guten und Wahren mit hoher Vollendung darstellte; so wird auch der Tag, der seinem Gedächt⸗ nisse gilt, in diesem Gebiete alle enger verbinden, die sich in an⸗ deren feindlich gegenüberstehen, und wie oft die olympische Feier für ein Ringen nach edlerem Ruhme die erbitterten Fehden der Hellenen unterbrach, möge das ihm geweihte Fest mitten im un— erquicklichen Kampfe ein Bild des heiteren Friedens darstellen.

Göth e' s Andenken ist es werth, der Träger eines bleibenden gemeinsamen Wirkens aller Edelen Deutschlands zu sein. Möge die bevorstehende Feier dazu Anlaß bieten und eine Stiftung hervor⸗ rufen, die in seinem Geiste deutsches Kunstleben und den Einfluß desselben auf die Versittlichung des Volkes stärke und mehre.

Weimar, die Stätte seines umfangreichsten Wirkens, das die noch uneröffneten Hallen seines täglichen Srdnens und Schaf— fens einschließt, eignet sich vor allen zum Vereinigungspunkte und zum dauernden Sitze einer solchen Stiftung, deren Zweck und Ein— richtung eine Berathung der umsichtigsten Verehrer des Gefeierten genauer feststellen und den Mitteln gemäß durchführen wird, die von allen Orten Deutschlands dorthin gelangen.

Ob eine Kunstschule, ob eine Sammlung von Kunstschätzen, ob eine Akademie zur Hebung und zur Förderung der schaffenden

Hafer 19 a 20 Rthlr. gefordert, 53pfd. 184 Rthlr. loco

staltung ins Leben gerufen werden soll, möge zu seiner Zeit ein

Kreis bon Männern entscheiden, welche die Wahl der Betheiligten

dazu bestimmt haben wird. Der deutschen Kunst soll in jedem

a n er. gelten. ie Unterzeichneten fordern daher, indem en Vorschla

allen . h ! .

Pflegern aller höheren Bildungs- Anstalten für Wiffenschaft und

Kunst, so wie den Vorständen der deutschen Bühnen, empfehlen,

dazu auf, bei der Feier des Tages, an welcher sich zu bethätigen,

Ehrensache jedes Deutschen sein wird, auch die Förderung ener

solchen Stiftung ins Auge zu fassen, die gesammelten Beiträge

und geeignete Vorschläge zur Verwendung an sie einzusenden. Sie werden sich gern den für die Ausführung nöthigen Vorarbeiten

unterziehen. , em Feste selbst wird überall seine ihm gebührende Weihe

werden. Den Unterzeichneten erscheint für Berlin zunächst folgen⸗

der Gang der Festlichkeiten der entsprechendste:

1) Am Sonntage, den 265. August, Aufführung des Götz von Berlichingen im Königlichen Opernhause.

2 Am Montage, den 27. August, Aufführung des Faust mit

der Musik Radziwill's in der Singakademie.

3) Am Dien stage, den 28. August, Vormittag eine Gedächtniß⸗ feier in allen höheren Lehranstalten, ein Festmahl und am späteren Abend die Aufführung der Iphigenie im Königlichen Opernhause.

Der Bedeutung des Festes entsprechend, wird eine Denkmünze geprägt werden nach dem Entwurfe des mitunterzeichneten P. Tornelius, ausgeführt von dem Medailleur Fischer. Berlin, den 5. Juli 1849. J E. F. Aug ust. Boeckh. P. von Cornelius. weg. Holzapfel. A. von Humboldt. Kugler. von Küstner. Lichtenstein. Maßmann. Odebrecht. von Olfers. Pischon. Chr. Rauch. L. Rellstab. Rötscher. C. F. Rungenhagen. von Schelling. Stüler. Teich⸗

mann. arnhagen von Ense. erder. Zeune.

Alle geehrten Redactionen n. Zeitschriften werden freund⸗ lichst gebeten, vorstehenden Aufruf zur Förderung der Sache in ihre Blätter aufzunehmen. . 6.

Dem Vereln zur deutschen Göthe⸗-Stiftung ist für Briefe und Pakete mit dieser Firma unter Kreuzband Portofreiheit innerhalb des preußischen Staates verliehen.

Der Ausschuß des Vereins. August. Diesterweg. Holzapfel. Maßmann. Rötscher

Die 6ste Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte.

Die Ursachen, welche im vergangenen Jahre ein Aufschieben unserer Versammlung räthlich und gerechtfertigt erscheinen ließen, bestehen, zum Theile in gesteigertem Maße, fort. Da aber leider leine Aussicht vorhan= den, daß diese Zustände sich binnen eines vorauszubestimmenden Zeitraums bessern werden, da vielmehr durch ein längeres Verschieben zu besürchten sein dürfte, daß das Fortbestehen eines nun seit 25 Jahren zur Ehre Deutschlands und zum Heile der Wissenschaft bestehenden Instituts in Frage gestellt werden könnte, so halten wir uns für berechtigt und verpflichtet, die Zöste Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte auf den 18. bis 24. Sepiember d. J. ͤ nach Regensburg auszuschreiben.

Bei den gegenwärtigen gedrückten Zeitverhältnissen, die es sowohl un- serer Staatsregierung als der hiesigen Stadtgemeinde unmöglich machen, für die Zwecke dieser Versammlung Geldmittel anzuweisen, müssen wir uns auf die Abhaltung derselben in einfachster Weise beschränken, und bitten daher, durchaus keine Erwartungen zu hegen, welche über die Anferderungen an eine rein wissenschaftliche Zusammenfunft hinausgehen.

Wir werden für freundliche Aufnahme der Gäste die möglichste Sorge tragen; wir werden passende Wohnungen je nach der Wahl unentgeltliche oder bezahlbare in Bereitschaft halten (wegen deren rechtzeitiger Bestellung man sich an einen der Unterzeichneten wenden wolle); wir haben Räumlich⸗ keiten für die allgemeinen und Sections -Versammlungen ausgemittelt; der vor wenigen Wochen stattgehabte Brand unseres Gesellschastshauses hat aber das Theater und alle Lokalitäten zerstört, welche zur gleichzeitigen Auf- nahme und Bewirthung einer mehrere Hunderte übersteigenden Versammlung dienen können.

Mögen daher die deutschen Naturforscher und Aerzte durch zahlreichen Besuch dieser Versammlung zeigen, daß sie den vom würdigen Stifter aus—= gesprochenen Zweck rein und ohne alle äußerliche Zuthaten erreichen wollen und können, und möge mit dieser 26sten Versammlung eine neue Aera beginnen, entsprechend dem Ernste der Zeit und der Wissenschast.

Regensburg, den 22. Juli 1849.

Die Geschäftsführer der , enn deutscher Naturforscher und Aerzte. Dr. A. E. Fürnrohr, Dr. Herrich⸗Schäffer, Königlicher Lyceal - Professor. Königlicher Stadtgerichts⸗ Arzt.

—— 1

u. Br., Septbr. / Okt. 123, 12 1 Rthlr. bez.

Bekanntmachungen.

1377 Steckbrief.

Der Jäger Conitz, des Diebstahls dringend ver= dächtig, hat sich der Untersuchung durch Desertion ent= zogen. Derselbe befindet sich wahrscheinlich im Besitz der Militgir⸗Papiere des am 1. April 1849 entlassenen Pioniers Trenkner. .

Alle Civil. und Militair- Behörden werdes hiermit ergebenst ersucht, auf den 2c. Conitz gefälligst zu vigi⸗ liren und denselben per Transport an das Kommando des 2en Jäger⸗-Bataillons abzuliefern.

Signale ment.

Familienname: Conitz, Vorname: Ernst Sa⸗

muel, Geburtsort: Studzin, Kreig Chodziesen, Re= gierungs · Rezi Vromherg., Religon: evangelisch, Alter:

22. Jahr 9 Monat, Größe: 1 Zoll 2 Strich, Haare:

1 Stirn; niedrig, Augenbrauen: hellblond,

lügen: blau, Nase und? Mund: gewöhnlich, Bart:

hellblond und schwach gien gesund, Gesichlsbildung: zund und voll, Gefichis farbe; frisch, Gestalt: klein,

Sprache: deutsch, besondere Kennzeichen: fehlen.

J Bekleidung ist wahrscheinlich: Ein kurzer dunkelblauer Noc mit besponnenen Knöpfen,

6 und weiß ge streifte Sommerhofen, eine hellgelb

este, eine schwarze Tuchmütze mit Schirm und brei= tem Deckel. Greifswald, den V7. Juli 4849. Königliches 21es ig sialllon. ; v. üller, Major und Bataillons Commandeur.

laden, sich

378

i , d. jetzt n

Königli

LlB376] Ediktal⸗Vorladung und Steckbrief.

Der Handlungsgehülfe Otto Maaß von hier ist des Verbrechens des Hochverraths und des Aufruhrs, und der Lithograph Lo rey, ebenfalls von hier, des Verbre⸗ chens des Aufruhrs angeklagt worden, und werden Beide, da sie landflüchtig geworden und bis jetzt nicht haben ausfindig gemacht werden können, hiermit öffentlich ge

den 19. Oktober e., Vormittags 12 uhr, an Gerichtsstelle hier bei dem Untersuchungsrichter, Dber⸗ Landesgerichts ⸗Asessor Neubauer, zu melden, um sich in der Voruntersuchung vernehmen zu lassen, unter der Verwarnung, daß im Fall ihres Ausbleibens mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam ver—Q fahren werden wird. ,

Zugleich werden alle Gerichts- und Polizei⸗Behörden ersuchk, die Vorgeladenen im Betretungsfalle verhaften und an das unterzeichnete Gericht transportiren zu lassen.

Naumburg, den 25. Juli 1849.

Königl. Kreisgericht. Erste Abtheilung.

In dem Depositorium des unterzeichneten Kreisge= richts befinden sich die unten aufgeführten i , Da auf die il is cht angetragen worden und uns von de oder dem Tode der Testatoren etwas Zuverlässiges nicht bekannt ist, so werden die Interessenten, unter Bezug⸗ x nahme guf die Vorschriften des Allgemeinen Landrechiß mögen des Weinhändlers Herrn! Th. 1. Til. 42. 8. 218 ff, hierburch aufgefordert, nen sechs Monaten vit Publication gehörig nachzusuchen. Norphausen, den 20, Juli 1849. ; ches Kreisgericht. Ii. Abtheilung.

und darstellenden Künste, ob irgend eine andere ähnliche Veran—⸗

Benennung der Testatoren.

auf den 8. Mai j. J. anberaumt gewesene, während

Datum der ͤ der damaligen hiesigen Unruhen nicht abgehalten wer⸗

Disposition.

WVerehelichte Euphrosine 3 Bösenberg, Höfflern, von hier

Ellrich

i3i] ehörige, hierselbst in der

schätzt zu 5053 Thlr. 2 Sgr. 6

ng derselben

geladen. Leben ö

Verehelichte Rar harm? Sophmc Eber-

hardtin, geb. Drechsler, von hier 23. April 1792. Anna Elisabeth Dem el ien von hier 15. Juni 1792. Dorothee

Verehelichte Dorothee Louise Friede⸗ rike Geisten, geb. Schnell, von

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 20. März 1849. Das dem Todtengräber gin. Wilhelm Felinuß i allstraße Nr. 68 belegene, m stadtgerichtlichen Hypothekenbuche von Neu- Köln, Vol. I. Rr. 38. verzeichnete , , . abge⸗ 49 0 am 23. Okto ber 1849, . s 11 Uhr, an der Gerichts stelle subhastirt werden. pothekenschein sind in der Registratur ein zusehen. er dem Aufenthalt nach unbekannte Gastwirth Carl Friedrich Ferdinand Müller wird hierdurch öffentlich vor-

den konnte.

Es werden daher bekannte und unbekannte Gläubi⸗= biger, wie überhaupt Alle, welche an diese Gemein schuldner aus irgend einem Grunde Ansprüche haben, vorgeladen, zu obigem Termine persönlich und, wo es erforderlich, mit Vormünderrn und durch Anwälte, welche mit genügenden, was Ausländer betrifft, mit gerichtli= vollzogenen Vollmachten versehen, auch insbesondere Vergleichs ⸗Abschluß ermächtigt sein müssen, hier im Stadtgericht sich anzumelden, ihre Ansprüche anzuzeigen und zu bescheinigen, mit den Konkurs⸗Vertretern über deren Richtigkeit auch unter sich selbst über Vorzugs⸗ rechte zu verfahren, innerhalb 6 Wochen zu beschließe., hinsichtlich der Aus bleibenden

den 3. September 1849 die Eröffnung eines Ausschließungs⸗Bescheides, hierauf aber in einem noch besonders anzusetzenden Verhöre gütliche Verhandlung, auch Abschluß eines Vergleichs oder, falls dieser nicht zu bewirken, r

den 21. November 1849 / die Ertheilung eines Designationsbescheides oder die Alten Versendung zum Verspruch zu erwarten. Noch werden die Vorgeladenen erinnert, daß die. Außenblei- benden, wie Alle, die ihre Forderungen nicht gehörig

1. August 1792.

1. Mai 1792.

axe und Hy⸗

396

bin-

eröffneten Kreditwesen en 16. August

. CEdiktal-⸗- Vor lavung.

Das Stadtgericht zu Dresden hat in den, zum Ver⸗ mil Theodor Acker⸗ mann und des Kaufmanns Herrn Anton Haferkorn

d 1849 anderweit zum Liquidationssermine bestimmt, da der

liquidiren, für ausgeschlossen vom Kreditwesen, die aber, welche entweder gar nicht oder nicht bestimmt sich er= klären, ob sie ö. ihnen geschehene Vorschläge eingehen oder nicht, für J,. werden geachtet werden. Dresden, den 9. Juni 1849, Das Stadtgericht. ; Burckhardt.

Deutschen und insanderheit den Beschützern und

Die st er⸗

Das Adonnem ent beträgt:

2 Athlr. fur ahr. 1 At Ir. * ahr. 6 Athlr. ö

in allen Theilen der Monarchie ohne Preis · Erhöhung.

Bei einzelnen Nummern wird

der Bogen mit 2 Sgr. berechnet.

Staats-

Prensi sch er

nzeiger.

Alle Post⸗Anstalten des n⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers:

Behren⸗ Straße Ur. 657.

M 207.

Ju hsgalt

Deuntschlan d.

reußen. Berlin. Wahlen zur zweiten Kammer.

agern. München. Berichtigung in Betreff Kolb's. Baden. Rastati. Bekanntmachung. Bermischtes. . Weim ar. Vertagung des Landtags. Sachsen · Koburg⸗Gotha. Die Aignalen des Hauses Ech sen Cob

Ausland.

Die Unͤterhandlungen zwischen Oesterreich Erklärung hinsichtlich Join⸗

Amtlicher Theil.

Frankreich. Paris. und Sardinien. Abreise Lamoriciere z.

ville ss. Kreditwerlangen für Napolcon 8 Grabmal. * Reisen des Prän.

sidenten. · Wahlen. Kommissionsberscht über die Prorogationgfrage. Tommissionen zur mir sung der Melsensschen . * des der algierischen Aderbau⸗-Kolonieen. Das offizielle Srgan. Vor schlag in Betreff der Oper. Verurtheilungen. Veimischtes. Straßburg. Division der Alpen- Armee und scharfe Polizeimaßregeln.

Großbritanien und Irland. Parlament. Unterh aug. Inter pellltion über Occupatsonen im Kirchensiaat. Die Geseße über Par- tei Auszüge. - Vermischtes. Tond on. Hofnachricht. Der Herzog von Bordequr und seine Anhänger. Ankunft Lord Normanby't. Kanadische Zustände. Vermischtes.

e, mag, Brusse l. Postvertrag mit Spanien. Prinz von Sy⸗

Schweiz. Bern. Beschluß des Reglerungsraihs von Bern. Maßre= 68h des Bundegraths. Bas . r l ; Ir gr m re

ieß en ho fen und Sch af fhau sen. Die Unterhandlungen in der

Büsingenschen Sache. Zürich. Kontingent zum r ngen Auf · gebot. Aarau. Die Flüchtlings · Angelegenheit. Der Gränzverkehr. Aus der Schw elz. Erschwerung des Eintritis in die Lombardei.

Itglien. Turin,. Hofnachrichi. Berichte von Garibaldirs Eorpz.— Befehl an Baudin's Geschwader. Lu cc g. Der Großherzog von Toscana. No m. Kommission zur Untersuchung des Schadens an Kunstwerken. Vermischtes. Verhastungen.

Spanien. Madrid. Einführung des metrischen Systems. Ankunft von Karlistenhäuptern.

Börsen⸗ und Handels ⸗Nachrichten. Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Rendanten der General⸗Staats⸗Kasse, Geheimen Finanz⸗ Rath Schlötke, den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub; so wie dem Königl. sardinischen Legations- Secretair, Ehevalter de Launay, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse

zu verleihen.

Auf den Bericht vom 21. Juni d. J. will Ich der Groß⸗ Strehlitz-Krappitzer Chausseebau⸗-Gesellschaft das Recht zur Erhe—⸗ bung des Chausseegeldes auf der Straße von Groß⸗Strehlitz nach Krappitz nach dem jedesmaligen Tarife für die Staatsstraßen ver⸗ leihen; auch sollen die dem Chausseegeld Tarife vom 29. Februar 1810 angehängten Bestimmungen wegen der , gehen auf die bezeichnete . Anwendung finden. Der gegen⸗ waͤrtige Erlaß ist durch die Gesetzsammlung zur öffentlichen Kennt⸗ niß zu bringen.

Sanssouci, den 29. Juni 1849.

(gez) Friedrich Wilhelm. (gegengez von der Heydt. von Rabe.

Au den Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbei⸗ ten und den Finanz⸗Minister.

Se. Königliche Hoheit der Prinz Adalbert ist von Stettin . zurückgekehrt und nach Magdeburg abgereist. ut

Königliche General⸗Lotterie⸗Direction. Die Ziehung der 1sten Klasse 100ster Königl. Klassen⸗Lotterie wird nach planmäßiger Bestimmung den 1. Aug ust d. J., früh 7 Ühr, ihren Anfang nehmen; das Einzählen der sämmtlichen S5, 000 Ziehungs Nummern aber, nebst den 4000 Gewinnen ge⸗ dachter 1ster sse, schon heute, Nachmittags 3 Uhr, durch die Königlichen Ziehungs⸗Kommissgrien öffentlich und im Beisein der dazu besonders aufgeforderten Lotterie⸗Einnehmer, Stadtrath See⸗ er und 2 fen und Blachstein aus Mühlhausen, im iehungs⸗Sa otteriehauses stattfin den. 1. den 31. Juli . f

Königliche General⸗Lotterie⸗Direction.

Berlin, Dien stag den a1. Juli

1849.

.

Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Löeutenant, Ge— neral⸗Inspecteur der Festungen und Chef der Ingenieure und Pioniere, Brese, von Rastatt.

Uichtamtlicher Theil. Dent schland.

Preußen. Berlin, 30. Juli. Von den Wahlen zur zwei⸗ ten Kammer sind uns ferner folgende bekannt geworden:

Regie rungs⸗Bezirk Potsdam. 1ster Wahlbezirk: Justizrath Brelth aupt in Havelberg, Bürgermeister Stämmler in Wilsnack.

Regierungs-Bezirk Frankfurt a. d. O. 6ter Wahlbezirk: Oberst- Lieutenant a. D. Gutsbesitzer Bell⸗ mann aus Lugau, Bürgermeister Girndt aus Obersberg.

Regierungs⸗-⸗Bezirk Königsberg. 2ter Wahlbezirk: Tribunals⸗ Rath Professor Dr. Simson in , Königsberg, Landrath von Bardeleben zu Nodems, Banko⸗Direktor Mac⸗Lean in Königsberg.

3 s⸗Bezirk Danzig. 1Ister Wahlbezirk: Buchdruckerei⸗Besitzer . Wernich aus

Elbing, Landrath Plehm aus Marienburg.

Justizrat Gute dir Stierke in Praust,

2ter Wahlbezirk:

Trojan in Danzig. Dom⸗Syndikus Pokrzywnicki in Pelplin, Gutsbesitzer Dahn zu Alt⸗Fitz.

Regierungs-Bezirk Marienwerder. 2ter Wahlbezirk: Oberförster Bock aus Lindenbusch, Gutsbesitzer Wunderlich zu Paglau,

4ter Wahlbezirk:

Marienwerder,

Landrath Graf Littberg in Marienwerder. Bürgermeister Justizrath Körner aus Thorn, Gerichtsrath Eng el in Kulm.

J, Stettin. bter Wahlbezirk: Kaufmann Heintze zu Treptow, Gutsbesitzer von Flemm ing zu Basenthien.

Regierung s⸗-⸗Bezirk Köslin. 2ter Wahlbezirk: ühlenbesitzer Denzin jun. in Slawe, Kreis⸗Deputirter von Hellerm ann⸗Karzin, Buchhändler und Rathsherr Post in Kolberg.

Regierungs-Bezirk Stralsund. 2ter Wahlbezirk: Kreissecretair Meier in Grimmen. Professor Urlichs in Greifswald.

Regierung s-Bezirk Oppeln. 1ster Wahlbezirk: Landrath Hoffm ann in Oppeln, Kreisgerichts-Direktor von Schmidt in Op ; peln. 6ter Wahlbezirk: Landrath von Hippel in Plessen, Se. Durchlaucht der Herzog von Ratibor, Direktor Grundmann aus Kattowitz.

Regierung s-Bezirk Posen. 1ster Wahlbezirk: Justiz⸗ , Anton von Tra4p⸗— czyns ki, Dr. ö Wladislaw von Niegolewski aus Niegolowo, Justiz⸗Kommissarius Lisiecki, Bauer Palacz aus Dortschin, r . Kommissarius Krauthofer aus osen. Gutsbesitzer Graf Aug. Cießkows ki, Kreisgerichts⸗Assessor Emil Janecki in Grätz. Landrath von Schlottheim in Wollstein, Freiherr von Hiller zu Betsche, Kreisgerichts⸗Direktor Eding zu Birnbaum.

Regierungs⸗Bezirk Bromberg.

Zter Wahlbezirk: gule l ser von Leipziger aus Pietrunka, Prediger Wehmer zu Grünfiert, Gutsbesitzer Theodor Sänger.

Regierung s⸗Bezirk Münster.

2ter Wahlbezirk: Appellationsgerichts-Rath Rohden zu Posen, Justizrath Böle zu Münster, Ritimeister Schimmel zu Münster. Schulze Wibb erich zu Sininkhausen, Rechts⸗Anwalt Richters in Dülmen. Gerichtsdirektor Evelt zu Dorsten,

Dr. phil. Junckmann.

Regierungs-⸗-Bezirk Arnsberg. 2ter Wahlbezirk: Hauptmann Friedrich Harkort,

6öter Wahlbezirk:

2ter Wahlbezirk:

4ter Wahlbezirk: 6öter Wahlbezirk:

Zter Wahlbezirk: 4ter Wahlbezirk:

Freiherr Georg von Vincke, Kaufmann Joh. Dan. Bever in Schwelm.

und Rechts⸗Anwalt Groddeck zu

Kaufmann und Stadtverordneten ⸗Vorsteher

Zter Wahlbezirk: Regierungs⸗-Schulrath Lorenz Kellner in

Zter Wahlbezirk: Staats-Anwalt Oste rm ann in Neu⸗Stettin, Kreisgerichts⸗ Direktor Dohm zu Bochum. 4ter Wahlbezirk: Gutsbesittzzer Simm ermann zu Schede, , ng. Heinrich Schulenburg zu oest, ;

Gutsbesitzer Anton Kersting zu Erringerfelde. Gutsbestzer Wilhelm Plaßmann zu Allhof, Kreisgerichts-Direktor Lohmann zu Brilon.

Regierung s⸗Bezirk Minden. 4ter Wahlbezirk: Gutsbesitzer Kersting zu Bingerfeld, Gerichts⸗Assessor Rodehuth zu Minden.

Regierungs⸗Bezirk Köln. 4ter Wahlbezirk: . Dr. von Seckendorf zu m, Kaufmann Karl Bartels zu Barmen. 5ter Wahlbezirk: Regierungs⸗-A1ssessor Franz Wüllfing, Appellations⸗Gerichksrath Karl Klo ster⸗ mann.

Regierungs-⸗-Bezirk Koblenz. Zter Wahlbezirk: Direktor Peter Seul zu Bedburg, Gutsbesitzer und Kommerzien⸗Rath Adolph Böcking zu Trave. 4ter Wahlbezirk: Gutsbesitzer Franz Altenburg, Gutsbesitzer Freiherr von Hilgers in Koblenz.

Regierungs-Bezirk Düsseldorf. 4ter Wahlbezirk: Kanonikus Len sing zu Emmerich, Staats⸗Prokurator Schmitz zu Kleve. bter Wahlbezirk:

5ter Wahlbezirk:

Landrath Max Förster zu Kempen, Dr. phil. Scholten zu Grind.

Bayern. München, 265. Juli. Die N. Münchn. Ztg. fügt zu 6 gestrigen Angabe über die Enthebung des Herrn Kolb von seinem Amte als Bürgermeister der Stadt Speryer be⸗ richtigend hinzu, daß diese Enthebung auf An suchen des Herrn Kolb geschehen ist.

Baden. Rastatt, 27. Juli. (O. P. A. 3.) Der Platz⸗ Kommandant hat nachstehende Bekanntmachung erlassen:

„Nachdem den Einwohnern Rastatts genügende Zeit gelassen wurde, um sämmtliche Waffen abliefern zu können, mache ich ihnen bekannt, daß ich von morgen ab Haussuchung halten und diejenigen Personen sofort zur Haft bringen lassen werde, welche Waffen verheimlichten. Waffenläden werden für jetzt hier nicht geduldet; eben so dürfen nur Beamte in Uniform auf den Straßen gesehen werden, da die Bürgerwehr hiermit aufgehoben wird. Alles Eigenthum des Staats und Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs ist sofort im Schlosse abzuliefern; desgleichen dürfen die Ef⸗ felten der vaterlandsverrätherischen Soldaten und der menterischen Frei- schaaren, die das schöne, üppige Baden an den Abgrund des Verderbens geführt haben, nicht zurückbehalten werden. Wer einen dieser Soldaten oder Frei- schärler in seinem Hause verbirgt oder zur Flucht behülflich ist, soll sofort arretirt werden und die ganze Strenge der Gesetze empfinden. Manche pie Einwohner sind dem hochverrätherischen Treiben nicht fremd geblie-⸗ en, wodurch sie sich und ihre hochgeachteten Familien für ewige Zeiten ge⸗ schändet. Sie haben den allgütigen Gott und eine dereinstige Zukunft ver- leugnet, indem sie die badischen Truppen dazu verführt, den geschworenen Eid der Treue zu brechen, wodurch sie sich daran gewöhnt haben, die Soldaten des stehenden Heeres mit Geringschätzung zu betrachten, was wir von unserer Seite um leinen Preis dulden werden. Alle Einwohner müssen sich von den Apellplätzen entfernt halten; eben so haben sie vor den Schildwachen schon in einer Entfernung von 12 Schritten die Pfeifen wegzunehmen. Da die Gesinnungen der Soldaten des preußischen Heeres allenthalben zur Genüge bekannt sind, so werden die Böswilligen in ihrem eigenen Interesse gewarnt, sich den Soldaten mit ihren wühlerischen Unternehmungen nicht zu nahen, indem dadurch für sie die übelsten Folgen herbeigeführt werden dürften. Den Gefangenen dürfen von den hiesigen Einwohnern keine Speisen zugeführt werden, wogegen ich dafür Sorge iragen will, daß dieselben eine genügende Verpflegung erhalten.

Rastait, den 27. Juli 1849.

von Weltzien, Major und Kommandant.“

Die O. P. A. Z. theilt nachstehendes Schreiben aus Ra— st att vom 26. Juli mit: So verödet und still Rastatt bei unserem Eintritte war, so vielfach verschlossen Thüren und Fenster standen, so belebt ist es schon heute überall. Die Häuser werden durch rückkehrende Familien eines nach dem anderen bezogen, die Frauen sieht man wieder auf den Gassen, und die bleichen Gestalten ver⸗ wandeln sich [, in heitere Menschen. So ordentlich und nett es in den Straßen ist, so gräßlich und unbeschreiblich sieht es in den Festungswerken, Bastionen, Kasematten 2c. aus. Hier hat überall die Wuth der Verzweiflung ihre Spuren hinterlassen. Eine gemeine Rache, aus dem Gefühle der Ohnmacht entsprun⸗ gen, blickt aus jedem Kriegswerkzeuge. Die Kanonenröhre sind von den Ausständischen den Morgen vor der Capitula—⸗ tion entweder vernagelt worden oder sie sind mit Steinen und al⸗ lerlei Kugeln so voll gestopft, daß dieselben nicht herauszubringen sind. Ein großer Theil der 280 Festungsgeschütze ist auf diese n unbrauchbar gemacht. Die schönen neuen Lielschen Laffetten, auf denen sie ruhen, sind mit Aexten zusammengehauen, die Patronen in Haufen Pulver verwandelt, dazwischen Kugeln, Erbsen, Lin— sen, Brod, Unrath, kurz ein das . empörendes Durcheinan⸗ der. Die preußische Artilleriemannschaft ist damit beschäftigt, dieses Chaos in Ordnung zu bringen; mehrere Forts sind bereits gesäu⸗ bert, und man schreitet darin ruͤstig vorwärts. Der Wachsamkeit des Platzkommandanten von Weltzien ist es gelungen, noch mehrere versteckte Offiziere zu entdecken; so wurde gestern der sog. Major Karle mit Patent und Epauletten verhaftet. Bie Patente tragen den gedruckten Kopf: „Das Kriegs⸗Ministerium vom Staate Baden.“ Das Sie⸗ gel hat die Inschrlft: „Im Namen der Exekutiv⸗Kommission, das Kriegs⸗Ministerium.“ Während der Belagerung war in der Stadt selbst der Mangel an Rindfleisch groß geworden; man zog daher

ben Einwohnern selbst die trächtigen Kühe aus den Ställen und