1849 / 212 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

r Morgens gleichzeitig bei Villowa und 26 24 11 tail nn .. Kavallerie und Ge⸗ schüßzs so heftig an, daß alle unsere Kräfte aufgeboten werden ae n um an dem langen Umfange des Sumpfes, der in Folge anhaltender Hitze und rockenheit größtentheils durchwatbar ge⸗ worden ist, das Durchbrechen zu verhindern. Um 7 Uhr Morgens waren diese Angriffe siegreich durch unser Geschützfener zurückge schlägen. Bereit am Porabend hatten sich aht Bataillone mit mehreren Batterien auf dem Glacis der Festung Peterwardein n felt und waren, wenn Signale günstige Erfolge von Vil⸗ lova kundgegeben hätten, dazu bestimmt, die Cernirungslinien zu stürmen. Das Mißlingen jenes Angriffes ließ auch diesen unter⸗ bleiben. Um 1 Uhr Nachmittags unternahm der Feind einen neuen Angriff auf Moschorin, diesmal aber mit 15 Bataillonen, 8 Es ka⸗ dronen, 1 Batterieen und mit einer Heftigkeit, daß es nur durch Hülfe der aus Villova herbeigeeilten Unterstützungen möglich wurde, ersolgrei⸗ chen Widerstand zu leisten, um die schon am diesseitigen trockenen lifer angelangten feindlichen Abtheilungen zurückzuwerfen. Das Geschützfeuer von beiden Seiten endigte erst um 8 Uhr Abends. Bei Kamen näherten sich um 4 Uhr Nachmittags 2 feindliche Dampfschiffe und am jenseitigen Ufer 2 Bataillone, 1 Escadron, 1 Batterie. Einige glückliche Schüsse des Postens und einer her—⸗ angezogenen halben Batterie veranlaßten die Dampfschiffe, das Weite zu suchen, und den Feind, sich eilig zurückzuziehen. Auch Perlasz wurde um dieselbe Zeit, aber eben so erfolglos angegriffen und der am 24sten Morgens um 3 Uhr daselbst erneuerte Angriff durch die Tapferkeit der Kinkindaer, so wie durch das Geschütz feuer der Verschanzungen, zurückgewiesen. Unser Verlust in der verdeckten Auf⸗ stellung zu Villowa und Moschorin betrug 8 Todte, 23 Verwundete und 2Pferde; jener des Feindes, dessen Sturm⸗Kolonnen der ver— heerenden Wirkung unseres Geschützes preisgegeben waren, beträgt, wie es im ungaxischen Lager selbst angegeben wurde, an 500 Todte und bei 1000 Verwundete. Nach einer so eben eingegangenen te— legraphischen Depesche von Triest wurde in der Nacht vom 29sten auf den 30sten d. M. um 113 Uhr mit der Beschießung von Ve⸗ nedig mit glühenden Kugeln begonnen und wird diese mit aller Kraft fortgesetzt; der Feind erwiederte nur schwach das Feuer.“

Im heutigen Lloyd wird von verschiedenen Gegenden des Kriegsschauplatzes in Ungarn gemeldet: „Nach Berichten aus Ruma vom 27. Juli befand sich das Hauptquartier des Banus damals noch dort. Honved⸗Offiziere, welche von den Truppen des Gene— rals Knicjanin, der seit dem 22sten täglich glänzende Gefechte be— standen hatte, gefangen wurden, sagen aus, die Magyaren hätten den Befehl erhalten, gegen Szegedin aufzubrechen. Biese Aussage hat sich nach anderen Berichten vollkommen bestätigt. Major Henriguez hat mittelst Estafette aus Fünfkirchen dem Brigadier Neustädter in Essegg (29. Juli) die erfreuliche Kunde gefendet, daß die russische und österreichische Armee Baja genommen hat. Es heißt, Perezel habe sich mit einem Theile seiner Mannschaft von der- magyarischen Armee getrennt und irre in der Bacska he⸗ rum; vielleicht sucht er Gelegenheit, sich den Russen zu unterwer— fen. Eine Compagnie unserer Gränzer hat bei Bating die Donau überschritten und hat sich in Bezdan mit zwei Kanonen postirt; die Bewohner von Bezdan haben die Kaiserliche Fahne auf den Thür⸗ men aufgepflanzt. Knicjanin hat die Magyaren vorigen Montag und Dienstag tüchtig geschlagen. Von der russischen, am linken Ufer der Theiß befindlichen Hauptmacht erwarten wir stündlich Sie⸗ gesnachrichten, eben so die Bestätigung des Einzuges unserer Trup⸗ pen in Szegedin. Militair⸗Kommandant in Pesth ist Feldmar⸗ schall-Lieutenant von Kempen, Stadt⸗Kommandant in Ofen General⸗Major Baron Sardagna, in Pesth General⸗Major Heinzel, dieser bekannt als Stadt⸗stommandant in Mailand in den Tagen von Novara und Mortara; 1 Bataillon Heß 2Ba⸗ taillone Nugent und 1 Escadron Wrbna Chevaulegers bilden die Besatzung:; Am 2östen d. setzte eine Escadron des ehemaligen Kö⸗ nig von Württemberg Husaren-Regiments, von Pußta Virlh aus, auf das rechte Donauufer über, kam nach Füzitö und im Rücken des Cernirungs-Corps nach, Dotis, wo sie das Spital und in Kotsch

die Post aufhoben und dann in die Festung zurückkehrten. Zur

rößeren Sicherung der galizischen Gränze gegen einen etwanigen Einfall der Insurgenten sind zwei Bataillone Mazzuchelli und Bianchi nebst einer Batterie in Eilmärschen nach Stryi abgegan⸗ gen, um die Besatzungen der Pässe bei Terka und Skoln zu ver⸗ stärken. Auch der Stadtkommandant von Lemberg, General Bor⸗ solo, welcher von dem General Vogel ersetzt wird, hat sich dahin begeben.“

. Dem Lloyd zufolge, sind bereits mehrere Bataillone der Re⸗ gimenter Großfürst Michael, Piret, Thurski u. s. w. gegen Vene⸗ dig marschirt, um die Truppen des dortigen, durch Fieber sehr ge⸗ schwächten Cernirungs⸗Corps abzulösen. Von letzterem hat das siebente Jägerbataillon und Großherzog Baden am meisten gelitten. Die abgeloͤsten Cernirungstruppen vor Venedig sind, und zwar Emil Infanterie nach Verona, Haynau Infanterie nach Bassano und das 7Tte Jägerbataillon, dem Soldatenfreund zufolge, nach Padua eingerückt. „Die projektirte Beschießung der Inselstadt aus den Luftballons“, sagt der Lloyd, „hatte nicht den gewünschten Erfolg, dagegen wird das Bombardement nächster Tage aus 24⸗ pfündigen Geschützen und Paixhans, welche eine Tragweite von mehr als 2000 Klaftern haben, eröffnet werden, und da auf S. Giuliano die Mehrzahl der Geschütze placirt ist, so kann das im Bereich der obigen Entfernung liegende Venedig mit Erfolg be— schossen werden.“

Die heutige Presse meldet, daß laut Kundschaftsnachrichten in Szegedin eine Contre⸗Revolution ausgebrochen und Kossuth ab⸗ gesetzt worden, Görgey aber zum Diktator ausgerufen sein soll.

Nach Privatberichten, die dem C. Bl. a. St. zugegangen, steht Aulich bei Mocksa, Vetter bei Sorokszar. und Keresztur, und hatte sich ein Theil des komorner Cernirungs⸗Corps zurückgezogen.

Triest, 31. Juli. (Lloyd.) In der vergangenen Nacht scheint endlich einmal ein entscheidender Schlag gegen das hart⸗ näckige Venedig ausgeführt worden zu sein. Nach 2 Uhr verspürte man hier in den ah gelegenen Stkadttheilen eine solche Erschüt⸗ terung an den . die Fenster wie bei einem leichten Erdbeben klirrten. Reisende, welche Sonnabend Abends Mestre verließen, bringen uns aus dem Hauptquartier die Mittheilung, daß am Montag, also gestern, ein Hauptangriff erfolgen sbolltew Die letzten Nachrichten aus der n n,. brachte uns der „Pluton, welcher hier Sonnabend vor Anker ging. Der Mangel an Lebensmitteln hat nun dort den höchsten Grad? erreicht; 6 sind nur noch um sehr hohe Preise zu haben. Wein mangell fast allgemein, das Brod ist kaum genießbar! Der franzðsische Kriegs dampfer „Solon“, welcher heute früh nach Venedig abging und daselbst bis zur Einna me der Stadt bleiben wird, nahm weder Zeltungen noch Yriefe mit. Die amerikanische Kriegs- Korvette „Jamestown“ verließ in der vorletzten Nacht unsere Rhede.

Bayern. Nürnberg, 31. Juli. (Nürnberger Kor⸗ resp.) Heute traf höherer Befehl darüber ein, wohin die aus

Schleswig- Holstein zurückkehren den baverischen Truppen⸗Abtheilun⸗ Sie rücken sännntlich in ihre frühere Gar⸗

gen dislozirt werden.

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nisonen, mit Ausnahme des 2ten Jäger⸗Batatllons und des 5ten Chevaurleger⸗Regiments (Leiningen), von welchen ersteres nach Straubing, letzteres nach Bamberg verlegt werden soll. Diese bei⸗ den Corps waren seither aus der Rheinpfalz rekrutirt. Morgen trifft die am 23. Juni von hier an die Graänze bei Feuchtwangen * Umgegend entsendete mobile Kolonne unter Oberst⸗Lientenant on Asch, bestehend aus einem Bataillon Infanterie, einer Schwa⸗ dron Chevaurlegers und einem Zuge reitender Artillerie, wieder r ein.

Augsburg, 1. Aug. (A. 3.) Oberst⸗-Lieutenant von der Tann ist gestern Nachmittags 1 Uhr auf seiner Reise nach Mün— chen hier durchgekommen. Am 13ten d. M. wird die 6 strecke von Oetlingen bis Gunzenhausen durch eine Probefahrt er⸗ öffnet und am S0. August dem allgemeinen Verkehr übergeben werden. Die Linie zwischen Gunzenhausen und Pleinfeld ist gkeich⸗ falls als vollendet zu betrachten, so daß nur noch zwischen Plein⸗ feld, Roth und Schwabach die Verbindung zu vollenden. Die Augsburg-Nürnberger Eisenbahnstrecke wird wahrscheinlich schon Mitte September, spätestens aber Anfangs Oktober d. J. dem un— unterbrochenen Verkehr übergeben werden können.

Württemberg. Stuttgart, 31. Juli. (Schwäb. Mo In der heutigen Sitzung der Stände⸗Versammlung war der Mi— nistertisch unbesetzt. 6 ö

Es wurde der Versammlung eröffnet, daß die Königlichen Entschließun⸗ en eingelaufen seien auf die Beschlüsse der Stände, 1) zu dem Gesetz= Entwurf, betreffend das Verfahren bei dem Aufgebot der bewaffneten Macht wegen Zusammenrottungen und Aufruhrs; 2) zu dem Gesetz-⸗Entwurf, be⸗ treffend die Abänderung einiger Bestimmungen des Strafge seßbuchs und der Strasprozeßordnung; 3) in Betreff der Aufhebung der auf dinglichen Ge— werbsberechtigungen wegen eines Bannrechts oder einer Aus schließungs⸗ befugniß ruhenden Verbindlichkeiten gegen andere als die Pflichtigen; 4 zu dem Gesetz⸗Entwurf, betreffend die Üleberreste älterer Abgaben; 5) zu dem Gesetz Entwurf, das Jagdwesen betreffend. Bei allen diesen Entwürfen ist die Regierung mit den Beschlüssen der Stände nicht durchaus einverstan-= den, daher die betreffenden Kommissionen weitere Berichte zu erstatten haben. Was die Bitte der Stände-Versammlung wegen Ertheilung einer Amnestie wegen der Jagdvergehen betrifft, so ist von der Regierung der Bescheid ertheilt worden, daß die Ministerien der Justiz und der Finanzen zum Bericht darüber aufgefordert worden sind. Nun schreitet man zur Tagesordnung. Kübel berichtet im Namen der Kommission sür innere Verwaltung über das Geheimeraths - Restript auf die Beschlüsse der Ständeversammlung zu dem Gesetz - Entwurfe, betreffend das Verfahren bei dem Aufgebot der be⸗ waffneten Macht gegen Zusammenrottungen und Auftuhr, so wie die Haft- barkeit der Gemeinden für in Folge von Zusammenrottungen und Auf⸗ ruhr entstandenen Schaden. Es handelte sich nur um einige nähere Erläu= terungen und Fassungs-Veränderungen, in welcher Hinsicht, nach dem An— trag der Kommission, die Kammer dem Ansinnen der Reglerung beitritt, so daß bezüglich dieses Gesetzes eine Differenz nicht mehr besteht. Forster berichtet Namens der volkswirthschaftlichen Kommission über einen An- trag des Abg. Ottenbacher, betreffend die Revision der Gewerbeordnung. Der em fore nr, lautet: die Sache der Regierung zur gerigneten Zerücksichtigung zu übergeben. Ottenbacher protestirt dagegen, daß der Bericht über seine 6 über . , . in, , n . auf die Tagesordnung gesetzt zu sein, zur Verhandlung . uh ih ch . lr gha. Motionen die Berichte der Kemmis—. sionen ebenfails zu drucken und vie Gegenstände auf die Tages ordnung zu setzen. Der Gegenstand seiner Motion sei eine eigent- liche Vebens rage, und er hätte gewünscht, daß demselben mehr Aufmerfsamkeit geschenkt worden wäre. Um aber keine Veranlassung zur Verlängerung der Kammer Verhandlungen zu geben, vereinige er sich mit dem Kömmisstoöns- Antrage, Beschlossen wird von der Kammer, die Motion der Regierung zur Kenninißnahme zu überweisen. Holzinger berichtet über einen Geheimenraths- Erlaß zu dem Gesetz⸗Entwurf in Betreff der Aufhebung der auf dinglichen Gewerbeberechtigungen wegen eines Bann— rechts oder einer Ausschließungs - Befugniß ruhenden Verbindlich= keiten gegen Audere, als die Pflichtigen ꝛc. Zu größerer Deut- lichkeit schlägt die Regierung folgende Fassung vor: „Ruhen je⸗ doch derlei Jerbin lick] en unausgeschieden auf dem Bann⸗ oder Aus⸗ schließungsrecht und auf anderen Gerechtsamen, so sind die Antheile der letzteren . tsamen an der Gesammtleistung nach billigem Ermessen auszuschei= den, und es erfolgt sofort die Aufhebung dieser Antheile gegen die Entrichtung des Zehn oder Zwölffachen ihres jährlichen Reinertrages, wenn die Gerechtsame . gegen einen dieser Beträge der Ablösung oder Aufhebung unterliegt, oder aber gegen Entrichtung des sechzehnfachen jährlichen Reinertrages, wenn die Ablösung oder Aufhebung der Gerechtsame nur gegen eine höhere Ent schädigung oder gar nicht stattfindet.! Auf den Lntrag ver Kommission stimmt die Kammer dieser Fassung bei. Es besteht also auch bezüglich dieses Gesetzes keine Difftrenz mehr. Wegen Mangels an Stoff und da die Kommissionen dringend zu arbeiten haben, wird die Sitzung um 10

Uhr aufgehoben.

Baden. Freiburg, 31. Juli. (Karlsr. Ztg.) Heute

erschien hier nachstehende Bekanntmachung: 3 „Zur Warnung.“

„Johann Ludwig Maximilian Dortu aus Potsdam, ehemals Königl. preußischer Auskustator und Unteroffizier im 2ä4sten Landwehr -Regiment, hatte sich gus Anlaß der im Mai d. J. stattgefundenen Staats- Umwälzung in dieses Land begeben und war nach dem Einrücken der Königl. preußi= schen Armer den Truppen seines eigenen richimäßigen Landes- und Kriegs- herrn, seinen eigenen Waffenbrüdern und Landsleuten, mit den Waffen in der Hand, seindselig gegenüber getreten. Derselbe wurde daher am, 11. Juli c. wegen Kriegsverraths hierselbst vor ein Kriegs gericht gestellt. Das von diesem wider ihn erlassene Erkennt= niß ist am gestrigen Tage von mir dahin bestätigt worden, daß der Ange⸗ schuldigte wegen Kriegsverraths, unter Degradation zum Gemeinen, Ver— seßung in vie zweise Klasse des Soldatenstandes und dem Verluste der Nationalkolarde, mit dem Tode durch Erschießen zu bestrafen. Dieses rechts- kräftige Erkennmniß ist heute Morgen um 4 Uhr an dem Angeschuldigten in der Nähe des Kirchhofes von Wiehre vollzogen worden, was hiermit zur öffentlichen Kennmiß gebracht wind.

Hauptquartier Freiburg, den 31. Juli 1849. Der fommandirende General des ersten Armeecorps der Königl. preußischen Operations Armee am Rhein. von Hirsch feld.“

WVorgestern n, n. hier das militairische Schauspiel einer großartigen Parabe der hier und in der nächsten Umgebung lie⸗ genden k. preußischen Truppen. Es war ein imposanter Anblick, diese Masse kräftiger, trefflich organisirter, tapferer Waffenmänner in dem malerisch sahen Schmucke kriegerischer Uniformirung und Ausrüstung zu sehen, die, wie von unsichtbaren Fäden geleitet, auf den Wink die überraschendsten militairischen Evolutionen ausführen. Ser Königl. Hoheit der Prinz von Preußen nahm um 10 Uhr mit zahlreichem Generalstab die Inspektion vor, worauf sämmtliche Trup— pen in endlosen Reihen abmarschirten, Tausende von Zuschauern hatten sich bei dieser Gelegenheit auf dem Karlsplatz eingefunden. Um 11 Uhr fand der übliche Militair⸗Gottesdtenst in der protestan⸗ tischen Kirche statt, welchem wie gewöhnlich der hohe Oberbefehlsha—⸗ ber nebst dem Prinzen Friedrich Karl und der Generalität bei wohnte. Dieser Gotkesdienst erfreut sich auch von Seiten der hie⸗ sigen Einwohnerschaft fortwährend der steigenden Theilnahme.

Mannheim, 1. Aug. (Karlsr. 3tg.) Die hiesige Gar⸗ nison ist durch zwei Schwadronen Kürassiere, die gestern hier ein⸗ rückten, verstärkt worden. Heute wurde auch wieder eine Anzahl Gefangener, meistens badische Soldaten, hier eingebracht.

An dem Wiederaufbau der Brücke von hier nach Ludwigs⸗ hafen wird fleißig gearbeitet.

Darm stadt, 2. Aug. Die Darmst. Ztg. theilt aus dem Berichte ihres Korrespondenten beim Neckar- Torps aus Konstanz vom 31. Juli Folgendes mit: „Gestern hat der Rückmarsch der in Büsingen eingeschlossenen Compagnie staltgefunden. Die Compagnie marschirte in vollen Waffen mit aufgepflanztem Bajonett, geleitet von dem *Ttesseitigen Kommissär Major du 37 und , , schweizer Stabg⸗Ofsizieren, die Strecke über das Schweizer⸗Gebiet zwischen Büsingen und Gailingen. Die Schweiger-Posten rührten das Spiel; der Schweizer-Oberst salutirte bei der Entlassung an der badischen Gränze, was Hauptmann von Stockhausen erwiederte. Hier an der Gemarkung von Gailingen stand Major von Schenck mit drei Compagnieen des 2ten Bataillons des 2ten Regiments in zwei Glieder rangirt. Eine Compagnie war gegen die Rheinbrücke von Dießenhofen aufgestellt, eine stand in Ranpeck und war hier nelst der dritten Schwadron und zwei reitenden Geschützen ausge⸗ rückt. Die Compagnie ward so feierlich empfangen. Die Schwei⸗ zer hatten übrigens ihre Infanterie, etwas Reiterei und Ge⸗ schütz jenseits des nahen Rheins aufgestellt. Der ganze Akt war ein ernster und würdiger, wie es die Ehre beiderseits er⸗ forderte. Die Compagnie ist übrigens in Büsingen gut aufge⸗ nommen gewesen während ihres neuntägigen Aufenthalts daselbst. Offiziere wie die Soldaten haben sich mit Takt und Anstand be⸗ nommen in einer Lage, in welcher es an Stoff und Veranlassung zu mancherlei Reibungen nicht it So kamen z. B. viele Ein⸗ wohner der Schweiz, namentlich am Sonntag, zu vielen Hunder— ten herüber, das Wunder: „die Hessen in Busingen“ zu schauen.

Die nach Hohenzollern marschirenden Preußen, zwei Bataillone zu 900 Mann des 2bsten Infanterie⸗Regiments, 2 Escadrons zu 150 Pferden des Sten Ulanen⸗Regiments und 4 Geschütze waren vorgestern in Slühlingen, gestern in Tengen und kommen den 3. August nach Sigmaringen.

Die aus Rastatt angekommenen Gefangenen unseres Corps bestehen aus einigen preußtschen Offizieren und 34 Soldaten, dar⸗ unter 12 Preußen, 13 Hessen und 9 Mecklenburger, Sie können die Indisziplin, Lüderlichkeit und Völlerci, überhaupt das viehische Leben, welches in Rastatt geführt wurde, nicht genug schildern. Vor ihrer Entlassung gab man ihnen noch, nachdem man sie oft schlecht behandelt und hatte darben las= sen, voll zu essen und Jedem eine Flasche Wein, und ersuchte sie dabei, zu sagen, sie seien gut behandelt worden während ihrer . fangenschaft! Blenker machte einmal einem Sappeur vom 3ten Regiment bittere Vorwürfe, daß sie nicht die Sache der Revolu⸗ tion ergriffen, da doch die Wormser immer so freundlich gegen sie gewesen seien! Während der Gefangenschaft dieser Soldaten haben die Insurgenten in Rastatt auch einen Juden (Weil) als angeb⸗ lichen Spion erschossen, dann einen Anderen, den man für einen preußischen Major hielt, der aber der bekannte polnische General Sznaida gewesen sein soll, auf wahrhaft kannibalische Weise ermordet.

Rastatt, 30. Juli. (D. 3.) Da sich die Anzahl der hiesigen Gefangenen über 6060 beläuft und man recht wohl weiß, daß un— ter ihnen eine Menge gezwungener Leute sich befinden, so ist man von Seiten der Kommandantur auch eifrig bemüht, die große An— zahl durch Entlassung der Bezeichneten, die natürlich erst streng er— mittelt werden müssen, zu vermindern. Es ist zur Erleichterung dieses Geschäftes heute folgende Bekanntmachung an den Straßen ecken angeschlagen worden:

„Da bei mir vielfache Anträge auf Entlassung derjenigen Leute des ersten Aufgebots eingegangen sind, welche gezwungen wurden, in die Reihen der Freischaaren einzutreten, so 966 ich die Behörden auf, mir unter Hinzuziehung dreier glaubwürdiger Zeugen ihres Ortes, eine ausführlich? Verhandlung über den Thatbestand einzureichen. Die Zeugen sind darauf aufmerksam zu machen, daß sie später ihre Aussage eidlich erhürten müssen. Ra— statt, den 29. Juli 1849. von Weltzien, Major und Com— mandant.“

Lübeck. Lübeck, 1. Aug. (Börs. H) Die Senats— Kommissarien legten heute unter anderen folgenden an die Bür— gerschaft zu richtenden Antrag zur Begutachtung vor: „Auf Aus⸗ setzung der Einberufung der dienstpflichtigen Mannschaft aus dem Jahre 1828 bis zum Frühjahr 1850, unter Vorbehalt weiterer Beschlüsse hinsichtlich der Einberufung des Jahrganges 1829. Der Ausschuß beschloß diesen Antrag zu empfehlen, unter gleichzeitiger Beantragung einer Reduction des Militair-Etats auf die frühtre Formation von zwei Compagnieen.“

HSamburg. Hamburg, 1. Aug. (Wes. Ztg.) Die konstituirende Versammlung wird am nächsten Sonnabend wieder eine öffentliche Sitzung halten; da von den für die organischen Gesetze thätigen Ausschüssen noch keiner seine Arbeiten beendigt haben kann, so scheint es, daß das neueste Senats-Konklusum, worin das sofortige Ausschreiben der Wahlen noch definitiv abge⸗ lehnt wird, doch einer ernstlichen Erörterung unterzogen wer— den soll.

. Anerbieten des Kreis- Ausschusses hiesiger demokratischer Vereine, einige tausend Bewaffneter als Hülfscurps für Schles⸗ wig-Holstein zu stellen, ist von der Statihalterschaft dankend ab— gelehnt worden. Dieses Schreiben datirt vom 14. Juli und trägt die Unterschrift des Herrn Jakobsen, Departements-Chef für das Kriegswesen.

Mu sland.

Oesterreich. Pesth, 31. Juli. (Wand.) Görgey ist bei Po⸗ roszlo richtig über die Theiß gekommen. Wenn Feldmarschall Paske— witsch 3 Stunden früher angelangt, wäre jener sicher aufgerieben wor— den. Der russische Oberfeldherr wollte vor seinem Aufbruch noch einen

Bericht und seine ,, abwarten. Anderthalb Stunden waren verflossen, bis derselbe anlangte. Der Fürst befahl nun so⸗ gleich den Aufbruch, doch bis sich eine solch bedeutende Streitmacht in Marsch gesetzt, vergingen weitere anderthalb Stunden, und ob— gleich der Marsch forckrt, die Kavallerie immer in Trab ritt, fan⸗ den sie doch das Gros der Görgeyschen Armee schon jenseits der Theiß. Die Russen machten zwar von der Nachhut viele Gefan⸗ gene, und 16 Kanonen fielen in ihre Hände, der günstige Moment aber war verloren. Görgey ist zwar kein Genie, aber er besitzt Muth, Ausdauer, Energle und weiß wese Ei⸗ genschaften seiner Truppe einzuflößen. Er hat ä gewonnen und das sind die zwei Haupt- Elemente der Krieg füh⸗ rung. Graf Zay, der Inspektor der protestantischen Kirche Un⸗ garns, so wie viele Andere, wurden von den Russen gefangen. Zay führte im Vorverhör eine stolze, herrische Sprache und wurde dafür scharf gezüchtigt. Sonnabends langie hier auf der Hat⸗ vanerstraße ein Transport blessirter und gefangener Honveds und Husaren an. Die Eskorte bildeten Russen. Auch auf der ofener Seite wurden Gefangene eingebracht. Gucrillas und versprengte Husaren zeigten sich häufig in den umliegenden Ortschaften, ganz nahe der Hauptstädte. Ueber die Stellung der Kaiserlichen Armee verlautet hier noch immer nichts Sicheres. Feldmarschall⸗Lieutenant

Zeit und Raum

ick hat die Dirertion über Uellö, Czegled, wahrscheinlich gegen 8 2 das 3Zte Armee⸗Corps Ramberg) steht in Mer resiopel. Heute ist ein Transport von 100 Wagen mit Pro viant dahin abgegangen. General Major Gerstner hat das hie⸗ sige Stat ⸗-Kommando an General⸗Major Heynßtzel übergeben.

Venedig, 26. Juli. (Lloyd.) Die heutige Gazzetta di Venezia enthält unter Anderem ein Dekret, welches die Aus⸗ hebung von 600 Rekruten für die Marine anordnet. Die Ver— ammlungen der Asamblea bieten durchaus kein Interesse. Der= . Zeitung zufolge, haben die Venetianer am 2lsten, 22sten, V3sten, die Abwesenheit der osterreichischen Truppen benutzend, eine Rekognos⸗ zirung nach dem linken Brenta⸗Ufer vorgenommen. Das Foglüo di Verona meldet: „In Venedig erträgt das arme Volk, wie Fluͤchtlinge vom 16ten berichten, mit unsäglicher ngeduld den Terrorismus einer Faction, die sich durchaus noch länger vertheidigen will. Man be— rechnet, daß die gegenwärtige Sachlage längstens bis zum 7. oder 8. August anhalten könne, weil bereits selbst die Reichen sich mit Gemüse und Obst behelfen müssen. Die französischen Schiffe, welche früher Lebensmittel i nnn nn, müssen dies gegen⸗ wärtig, wie man glaubt auf höheren Befehl, unterlassen. Bei den Bäckereien war ein solches Gedränge, daß mehrere Individuen er— drückt wurden. Gegen Manin wurden Zettel angeheftet, in wel⸗ chen es hieß: Es bleibt uns keine andere Hoffnung, als das Fleisch Manin's zu essen.“ Der Risorgimento läßt sich aus Venedig schreiben: „Bas Aussehen un serer Stadt ist höchst düster. Viele Gewölbe sind geschlossen, theils weil es an frischen Waaren, theils weil es an. Abnehmern mangelt. Auf den Straßen sieht man keine anderen Leute, als sehr elend gekleidete und aus⸗ gemergelte Soldaten. Die Verwundeten sind genöthigt, sobald sie nur halbweges genesen sind, die Spitäler zu verlassen, um den anderen Bedürftigen ihre Plätze einzuräumen. Es wagt Nie⸗ mand schöne Kleider anzulegen, um nicht den Anschein zu haben, dem allgemeinen Unglück zu spotten. Das letzte Auffliegen des Pulverthurmes der Isola di Grazia hat mehr Schaden ange— . als das vorigemal, es wurden dadurch mehrere Offizie re getödttt.“ .

Von der Adria, 30. Juli. (Wan derer.) Das neapo⸗ litanische Dampfschiff „Delsino“ war der österreichischen Flotte als Unterstützung zugesagt, und zur Stunde kreuzen vielleicht schon die⸗ selben Leute in der Blokade-Linie von Venedig, welche mit den Venetianern vor einem Jahre eben gemeinschaftlich Triest und jene Flotte blokirten, mit der sie nun verbündet sind. Das scheint aber noch nicht Alles zu sein. Wenn einem Gerüchte zu trauen ist, so überbringt der „Delfino“ noch eine ganz andere Neuigkeit nach Venedig. Der König von Neapel bietet dem General Pepe und allen zur Zeit in Venedig weilenden Neapolitanern eine allgemeine Amnestie an, wenn sie sich sogleich nach Hause einschiffen wollen. Bei Pepe, so viel läßt sich mit Gewißheit fagen, findet dieser Ton kein Echo. Wie es um die Uebrigen steht, müssen wir eben noch erfahren. Vielleicht hat dieser Umstand jene neuerliche Relrutirung von 600 Mann hervorgerufen, welche für den Marinedienst in Venedig dekretirt wurde.

Frankreich. Gesetz gebende Ver sam ml ung. Sitzung vom J. August. Vice-Präsident Bedeau. Die Sitzung beginnt um 35 Uhr. Der Präsident verliest mehrere Vorschläge örtlichen Interesses, die Vereinigung mehrerer Gemeinden und vie Trennung anderer betreffend. Diese Vorschläge werden ohne Berathung an⸗ ,, Nach verschiedenen Anträgen ohne Interesse und Vor⸗ esung mehrerer Petitionen leeren sich die Bänke allmälig und die Sitzung wird aufgehoben.

Paris, 1. Aug. Bei der Revue, welche der Präsident der Republik am Sonntage zu Orleans abhielt, war die dortige Na⸗ tionalgarde keinesweges vollständig erschienen, und eine große An⸗ zahl von Gemeinden des Bezirks waren gar nicht vertreten. Neben den Vivats für die Republik und für Napoleon, womit das Volk den Präsidenten empfing, hörte man auch hier und da rufen: „Es lebe die demokratische Republik! Es lebe die Verfassung! Respekt dem fünften Artikel! Es lebe der Kaiser!“ Auf letzteren Nuf soll der Präsident erwiedert haben, daß nicht er, sondern sein Onkel der Kaiser sei. Am Sonntag Abend traf Louls Bonoparte zu Angers ein, wo eine Fahnen -Austheilung stattfand und wo man das verfassungswidrige Vivat für den Kaiser ebenfalls von einzelnen Stimmen vernahm; durchgängig hörte man nur tausend⸗ stimmige Lebehochs für die Republik und für Napoleon, letztere meistens nur von den Truppen und von der Geistlichkeit. Die Stadt war glänzend beleuchtet und so mit Gästen überfüllt, daß nirgends mehr ein Unterkommen zu finden war und viele ein— geladene Personen sich genöthigt sahen, die Nacht in den Waggons zuzubringen, in denen sie gekommen waren. An der Rede, die Louis Bonaparte hielt, fanden selbst die Demokraten nichts zu tadeln. Auf eine Anrede des Maire von Angers antwortete der Präsident: „Ich kann nicht das für Euch thun, was mein Onkel gethan; ich habe weder sein Genie, noch seine Macht. Ich bin aber das Symbol der Mäßigung, welche die Republik begründet. So lange ich Präsident bin, soll es keine unterdrückte Partei geben.“ Am Montage schiffte sich der Präsi⸗ dent mit seiner Begleitung auf den Dampfschiffen der Loire nach Nantes ein. Der herrschende Sturm verzögerte seine Ankunft in Nantes, wo er, dem Mon iteur zufolge, fehr herzlich empfangen wurde. Am 16. August wird der Präsident der Eröffnung der zweiten Section der Paris⸗-Straßburger Bahn (Maur bis Epernay) beiwohnen und sich sodann nach Chalons und Rheims begeben.

Großbritanien und Irland. London, 1. August. Das Oberhaus genehmigte vorgestern die Bill wegen der irländi— schen Armensteuer in der Gestalt, wie sie, nach ihrer Amendirung im Oberhause neu berathen, mit geringen Abänderungen aus dem Unterhause zurückgekommen war. Eine schon im Unterhause ange⸗ nommene Bill, zur, Verhütung der Wahlbestechung, wurde zuruͤck⸗ gezogen, da die Kürze der Zeit eine Auschuß-Berathung nicht zu— ließ und ein Antrag, die Geschäftsordnung des Haufes zu suspen— diren und die Bill sogleich zum zweiten und drsttenmal' zu lesen, wegen ihrer Wichtigkeit verworfen wurde. Nachdem gestern in bei⸗ den Häusern dann noch verschiedene Angelegenheiten von minder erheblichem Interesse erledigt waren, wurde heute das Parlament mit Verlesung der von einer Königlichen Kommission eingebrachten Rede Ihrer Majestät zum Schluß der Session prorogirt, worin es in . auf die auswärtigen Angelegenheiten . „Ihre Majestit hat uns befohlen, Ihnen anzuzeigen, . freundschaflliche Charakter ihrer Beziehungen zu den aus? . Lend ichten ihr ein gerechtes Vertrauen in die Erhaltung 6 ö 89 gewährt. Dic Friedens⸗Präliminarien zwischen Preu⸗ nn, dr . nd unter Vermittelung Ihrer Majestät unter— lau fer 6 ö 57 ajestät vertraut, daß dieser Vertrag der Vor— Hrn h en 9 nitiven und permanenten Traltats sein wird. Die

gen Ihrer Majestät werden auch ferner darauf gerichtet

Ein, die Wigderher frellung des Friedens in denjenigen Theilen

uropa's zu sichern, wo derselbe gestort ist.“

indem die verlangte Genugthuung gegeben wurde, ohne die hes—

zufrieden geben.

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Nußland und Polen. Warsch au, 2. August. Dem heutigen Kuryer Warszaps ki zufolge, ist der General Lüders mit seinen Truppen am 21. Juli in Hermannstadt eingerückt, und hat ein Theil des Haupt-Armee⸗-Corps, das unter der Leitung des Fürsten Paskewitsch operirt, am 25. und 26. Juli den Ueber? gang über die Theiß bewerkstelligt, und Tisso Füred, am linken Ufer dieses Flusses besetzt, welches nun befestigt wird. An den Ge— fechten, welche hierbei stattgefunden, nahm der Großfürst Konstantin selbst Theil und war stets mitten im Feuer. Ter Feind hatte, wie Fürst Paskewitsch berichtet, 5000 Mann Infanterie und 16 Geschütze im i n, Am 27sten war das Hauptquartier in Pa— roszlo am rechten Theiß⸗Ufer, und es wurde der Uebergang der ganzen Armee vorbereitet.

Schweiz. Bern, 28. Juli. Die Berner Zeitung schreibt, es werde in bundesräthlichen Kreisen bereits auch von der Möglichkeit einer südlichen Gränzbesetzung gesprochen.

Dasselbe Blatt sagt: „Der eidgenössische Oberst und Bri— gadier Kurz ließ durch seinen Adjutanten der basellandschaftlichen Regierung ansagen, daß, wenn das Bataillon Buser in den eidge⸗ nössischen Dienst genommen werden sollte, er den Oberst-Lieutenant Buser nicht annehmen könnte, weil er im Badischen Freischärler ge⸗

Nach Nachrichten aus Zürich, Luzern, Schwyz, Solothurn, Baselland, St. Gallen, Aargau, Thurgau u. s. w. sind die Auf⸗ gebote theils schon abmarschirt, theils treten sie am 29sten und Z0sten zusammen, um abzumarschiren.

Chur, 29. Juli. Die Churer Ztg. meldet nun berichtt⸗ gend: „Der Bundes- Rath selbst hat seinen Graubundten und Tessin dieses Mal begünstigenden Beschluß zurückgenommen und dem eidgenössischen Kommissaͤr die Weisung ertheilt, den St. Gal⸗ lein 87 Mann abzunehmen und dieselben den Graubündinern zu⸗ zu schieben.“

Sitten, 28. Juli. Der Eourrier du Valais bringt wieder sehr beruhigende Nachrichten Über die Anhäufung österret⸗ chischer Truppen jenseits der Berge. Er sagt, nach zuverlässigen Nachrichten seien in der ganzen Provinz Sssola nicht mehr als 1700 Mann, und diese würden, im Gegensatz zu den umlaufenden Gerüchten, nicht vermehrt werden.

Italien. Von der italienischen Gränze, 30. Juli. zanderer.) Die Piemontesen sind zwar mit ihren Wahlan— gelegenheiten noch immer nicht im Reinen, sie besprechen aber doch auch die Friedens- Angelegenheit. Doch lauten die Stimmen ver— wesen ei; worauf die Regierung von Bafelland Ja und Anien schieden. Zuvörderst. sind bie Zifherangaben in Belreff ker an sagte. Ist nicht Beides erbaͤrmlich?“ Hierauf antwortet vie Eidg. en n; 6 6 a n sehr , , Ztg.: „Gar nicht! Herr Kurz und die basellandschaftliche Re. stellen die inen den Abschluß eines weiteren Schutz und Trutz⸗ gierung handelten beide bur che ße und ohne . ö. machen, bündnisses zwischen Oesterreich und Sarkinien ganz in Abrede den Umständen angemessen. Tie Berner Ztg. ist auch damit . Audere 6 einem selchen für die Dauer n,, ,,, D ewährt. die erner Ztg. ist eben 4533 ,. 9 ),

schwer zu befriedigen.“ 9 g Anmmestie für die Lombarden die Rede ist. Es ist' vom ganzen Frie⸗

Bern, 30. Juli. (Deutsche Zeitung) Heute ist der ba. dens-Traktate so wenig bekannt geworden, daß man nicht einmal

dische Minister Don Marschall' in ber Bundesstabt angelangt, n enn kann, inwieweit, was man jetzt hört, gegründet sein

um, die Unterhandlungen in Betreff der badischen Waffen und Flüchtlinge wieder aufzunehmen. In Folge Verfügung des Bun— desraths sind 126 den Flüchtlingen abgenommene Pferde nach Bern gebracht worden, um von dem hiesigen Kanton vorläufig verpflegt zu, werden. Da die Streitigkeit wegen der Gränzverletzung in Büsingen auf eine für die Schweiz hrenhafte Wei beigelegt ist,

r So viel ist aber gewiß, daß, wenn die sanrdinischen Mi⸗ nister nicht über Hals und Kopf sich bestreben, diese Angelegenheit auf eine würdige Art beizulegen, sie domi et foris einen sehr schweren Stand haben werden.

Die Lombarden und übrigen römischen Flüchtlinge, welche in Genua ans Land gestiegen waren, sind großentheils durch Alessan⸗ dria gekommen. Sie waren von Carabiniers eskortirt, führen Pässe vom schweizerischen Konsul in Rom und gehen nach der Schweiz. Eine nicht unbeträchtliche Anzahl der Lombarden wird in piemontesische Regimenter eingetheilt.

Vor S. Stefano befinden sich zwei amerikanische Dampfschiffe, von denen man behauptet, sie wollten Garibaldi mit seinem Ge— folge an Bord nehmen. In Siena waren aus Anlaß der Ope⸗ tationen gegen Garibaldi eine österreichische Batterie und 3500 Mann eingerückt.

ö , Dinge k hört . . nicht viel ; m 1 3 6G e. 3 eues. as man Lom Papste berichtet, daß er fernerhin weder w

; ; ö ö geg . wissen wolle, und daß eine Unterredung desselben mit dem General stehen: Die Urkantone protestiren geradezu, Graubündten und Wimpffe freundlich det hab drin der Letztere de ili Solothurn aal en nichts mit der Sache thun haben und wäl⸗= imp ö un . n geen (e a . . der Letz 3. em heili⸗

dee, ; gen Vater darstellte, daß er der Zeit etwas nachgeben müsse' und 9 die Ping. , , , ,. des ö. . Bunde zu; in Zukunft die Dinge für die weltliche Herrschaft' des Papstes sich

. Frei urg erllären sich als lovale Vollzieher des Be⸗ nicht immer so günstig gestalten könnten, wie dies eben jetzt der schlusses, während die Großräthe von Luzern, Zug, Wallis und Fall sei, scheint cine Partei- Ersind ; Daß a er , B h fn , nn sei, scheint eine Partei-Ersindung zu sein. Daß man übri⸗

c e gens in Gaeta wirklich nicht viel Nachgiebigkeit zeigt, verräth die noch nicht ausgesprochen haben. Am Bundesrath liegt es nun, die Geschäftigkeit d kanzösischen Diplomaten. 6 Initiative zu ergreifen, um das Ansehen des Bundes zu retten Ge e . i fan zostf een g n. und den Bischluß zur Vollziehung zu bringen. Genua, 27. Juli. (Eloyd.) Nachrichten von Porto mel—

Heute wurde die Sommersitung des bernischen Großen Raths den, daß der Gesundheitszustand Karl Albert's, der sich schon zu eröffnet. Aus der ersten Sitzung ist nur hervorzuheben, daß der bessern begonnen, neuerdings verschlimmert hat.

Justiz⸗ und Polizei⸗Direktor, Regierungs⸗-Rath Jaggi, unter bessen Tie italienischen Blätter melden über den abgeschlossenen Frie⸗

Administration zugleich das Nirchenwescn steht, zun Erftaunen der den Elos lũecre Gerüchte, und bringen überdies ine Verordünng,

anzen Versammlung sein Entlassungsbegehren von allen Staats, des piemontesischen Kriegs- Ministeriums, nach welchem neuerdings

feln einreichte. Seil der Begrünkung der neuen Ordnung im zahlreiche Verabschiedungen in den verschiedenen Truppenkörpern ö angeordnet werden.

Livorno, 24. Juli. (Lloyd.) Heute wurde hier eine Be— kanntmachung erlassen, in welcher gesagt wird, daß eine Faction gewissenloser Menschen unter dem Schutze geheiligter Namen, um ihre eigenen bösen Lüste zu befriedigen, den besten Monarchen zum Lohne der gegebenen Freiheit in die Verbannung trieb. Es wird nun aufmerksam gemacht, wie sehr Livorno zu den unseligen Er⸗ eignissen beigetragen, und die Hoffnung daran geknüpft, daß die Bürger, durch die traurige Wirklichkeit eines Besseren belehrt, sich nun gewiß der Rückkehr des verdienstvollen Fürsten freuen werden. Die neuesten Nachrichten über die Kreuz- und Querzüuge Garibaldi's lauten dahin, daß er wieder in den Kirchenstaat über⸗ getreten und seine Flucht über Rimini fortzusetzen gedenkt.

. Die Schleusen der Brenta wurden Lon deik Oesterreichern, wie wir hören, ganz zerstört. Die Wasser der Brenta (dort Bren? ton) ergießen sich mit ihrer ganzen Heftigkeit nun in die Lagunen, welche dort nicht stark genug sind, um jede Spur des süßen Was⸗ sers zu vertilgen. Welche Absicht nun auch die Oesterreicher ge⸗ habt haben mögen bei der Zertrümmerung von Werken, die wir zwar nicht kennen, von denen man uns aber sagt, daß sie für die Ewigkeit gebaut schienen, so ist jenes Brackwasser, das sich dort bildete, den Venetianern, wie es heißt, auch in anderer Beziehung lästig geworden. Es ist nämlich badurch' ein reiches Laichlager und ein gewöhnlicher Sammelplatz von Fischen vertilgt worden, die, das neue Element nicht vertragen könnend, einen anderen Zug nehmen. Das wird indeß noch immer keinen Hunger veranlassen. Das Meer ist weit und tausendgeleisig. Die Repraͤsentanten Ver? sammlung ist in Venedig noch immer versammelt und hält ihre Sitzungen. Die Theuerung ist, wie sie eben nach den letzten Be— richten noch war; Manin's Fleisch wird aber noch nicht gegessen.

Arezzo, 25. Juli. (Lloyd.) Gestern langte hier eine weite, 2000 Mann starke Kolonne di rreich än, , 3 zur Verfolgung der Garibaldischen Banden bestimmt ist, die ihre Rich— tung gegen Monterchi genommen haben. Garibaldi's Stab besteht

aus Forbes, Ciceruacchio nebst zwei Söhnen, Pater Bassi und

sischen Waffen zu entehren, so hofft man, wenn kein Zwischenfall eintritt, in kurzer Zeit den größeren Theil der aufgebokinen Trup— pen entlassen zu können.

Die Milltair-Capitulationsfrage hat eine neue Bedeutung ge⸗ wonnen. Wie man weiß, lag es zuerst im Plane der betheiliglen Stände, sich in einer Konferenz über den betreffenden Bundesbe— schluß auszusprechen. Bern und Freiburg ergriffen die Initiative und bestimmten Bern als , . während die Urkantone in Luzern zusammenkommen wollten. un kommen Graubündten und

Jahre 1831 saß er in den obersten Behörden. Der Regierungs⸗Statthalter von Pruntrut zeigt an, daß von P Blamont aus eine Compagnie vom 2Zösten französischen Regiment bis auf 120 Schritte von unserer Gränze vorgeschoben sel und daselbst bivouakire. Diese Maßnahme sei auf die Nachricht er— folgt, daß 409 badische Flüchtlinge nach Pruntrut verlegt seien; ihre Zahl beträgt aber nur 120.

Aus St. Gallen wird berichtet, daß am 27sten von den dort befindlichen Flüchtlingen 27 Württemberger, die laut Schreiben des Oberamts Tettnang ungefährdet in ihr Vaterland zurückkehren kön—⸗ nen, dahin abgegangen sind.

Zürich, 30. Juli. (Frankf. J.) Gestern Abend ist Oberst von Orelli als Ober- Kommandant der Artillerie bei der Rhein⸗ Armee auf einen Ruf des Generals Dufour nach Bern abgereist. Nach dieser Lage des Hauptquartiers scheint die Kriegsgefahr nicht dringend zu sein.

Zürich, 31. Juli. Die Zwölfpfünder-Batterie Bürkli ist heute Morgen nach Küßnacht abmarschirt; dagegen werden heule hier einrücken 1 Bataillon Infanterie von Schwyz, 1 Compagnie Kavallerie von Solothurn, 1 Compagnie Scharfschützen und) Compagnie Park- Artillerie von Zürich, und durchmarschiren 1 Compagnie Kavallerie von Bern.

In der N. 3. 3. liest man; „Auf das Gesuch mehrerer badischer Militairs hat sich ein hier ansässiger Badenser nach Karlsruhe mit der Anfrage gewendet, ob der Bitte vorgenannter flüchtiger Soldaten um Heimkehr und Amnestie entsprochen werden wollte. Bereits unterm 25. Juli ist hierauf vom Großherzoglich badischen Kriegs— Ministerium, erste Section, von Karlsruhe aus eine Antwort erfolgt, die eine solche freie und straflose Rückkehr möglich zu machen scheint. Es wird nämlich erwiedert, daß eine Amnestie den Petenten nicht mehr zugesichert werden könne, sondern daß dieselben sich zur Untersuchung stellen müssen, daß aber nach der höchsten Verordnung vom 14. Juli nur diejenigen Spielleute, Gefreite und Soldaten vor ein . ö. d , i ird f d a) mit den Waffen in der Hand gefangen wurden, h) als Anstifter oder Beförderer der ö . F a . Meuterei angeklagt sind, oder c fonst bei dem fh we Marrwechelz. Gestern ist hier folgende Kundmachung erschienen: Fortdauer der Meuterei ein militairisches Verbrechen begangen ha— k ie Ruberbande, welche, nachdem sie plündernd das ben. Dieses möge den Petenten mit der Bemerkung eröffnet wer. Bal de Chiang überzogen, in ähnlicher Weise auch in unserer den, sich an der Granze bei einem Kommando zu stellen. Mit Stadt verfahren wollte, sah ein, daß ihre verbrecherischen Absichten Bewilligung des eidgenössischen Militair-Departements ist ein sch nur schlecht hinter hochtrabenden Worten, verbergen lassen. Die Großherzoglich badischer Hauptmann in Zürich eingetroffen, um ein Thore wurden ihr mit Verachtung epschlossen. Im Rücken ver⸗ Inventar der im hiesigen Jeughause liegenden badischen Waffen Folgt, ist sie jetzt in, völliger Aufläͤfung (und zerstreut sich. aufzunehmen. Derselbe hat hier seine frühere Batterie wieder an.! Die Kaiserlich österreichischen Truppen, obgleich in fehr geringer getroffen und soll mit em Militalr angebunden haben.“ Zahl und von langer Krankheit kaum genesen, wollten doch un—

ermüdlich bei der Vertheidigung der Stadt beistehen. Die K. K. asel, 30. Juli. (O. P. A. 3.) Die vorgestern gemel⸗ Veliten, die Linientruppen, die freiwilligen Gränzjäger haben unter dete Abführung der hier befindlichen 120 Pferde und 60 Mann Leitung ihrer wackeren Offizier? gewetteifert n . Räuber⸗ der badischen Insurgenten-Armee in das Innere der Schweiz findet bande zu imponiren. Keiner gönnte sich, ol ne ang! 18 Stunden nicht statt, da vom Bundesrath Gegenbefehl eingetroffen sein soll; hindurch die geringste Ruhe. Wir . es ihrer Ausdauer der Bundesrath soll, wie es heißt, die Sache der Bunbes-Ver? daß die Stadt von vielen Leiden bewahrt wurde. Ich beeile mich, sammlung vorlegen wollen. Herr Regierungs⸗Direktor von Mar- vie öffentlich zu bezeigen Und meinen Dank rschte ich an die schall ist vorgestern hier durchgereist, wie es heißt, mit Aufträgen wackere! Bürger, welche zum Schutze der inneren Ordnung der an den Bundesrath; die Radlkkalen, welche sich über die Reise des Stadt die Waffen ergriffen und durch ihren Eifer sie unversehrt Herrn Furrer nach Basel so sehr ereifert haben, mögen nun sich erhielten. Die Irregeleiheten oder Böswilligen werden sich nun

wohl überzeugt haben müssen, daß die sehr große Majorität sich